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Chlorophytum

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Chlorophytum

Chlorophytum borivilianum

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Unterfamilie: Agavengewächse (Agavoideae)
Gattung: Chlorophytum
Wissenschaftlicher Name
Chlorophytum
Ker Gawl.

Chlorophytum ist eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Agavengewächse (Agavoideae) innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die 100 bis 190 Arten sind in der Paläotropis weitverbreitet.[1][2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration einiger Chlorophytum-Arten aus: Die Pflanzenwelt Afrikas, insbesondere seiner tropischen Gebiete – Grundzüge der Pflanzenverbreitung im Afrika und die Charakterpflanzen Afrikas, 1910

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chlorophytum-Arten wachsen als immergrüne oder laubabwerfende geophytische, ausdauernde, krautige Pflanzen. Ihre unterschiedlichen Wurzeln sind meist sukkulent oder gelegentlich knollig, mehr oder weniger dick oder fleischig. Die oft kurzen sowie unauffälligen, manchmal dicken sowie verlängerten, kriechenden Rhizome sind häufig mit alten Blattbasen bedeckt.[3][2]

Die Laubblätter sind rosettig oder büschelig angeordnet; selten sind sie auf ein einzelnes Blatt reduziert oder sind fast zweizeilig angeordnet. Die eingefalteten Laubblätter sind gestielt oder sitzend und es sind Blattscheiden vorhanden. Die einfache, kahle bis behaarte Blattspreite ist flach und länglich bis linealisch oder elliptisch-lanzettlich. Der Blattrand ist häufig gefranst.[3][2]

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die end- oder seitenständigen Blütenstandsschaft sind mit Hochblättern besetzt. Die traubige oder rispige Blütenstände besitzen Tragblätter. Der Blütenstiel ist nahe seiner Mitte gegliedert.[3][2]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die meist weiße, selten bis blaue Blütenhülle ist sternförmig, selten urnenförmig oder glockig. Die sechs freien länglichen Perigonblätter verbleiben vertrocknet, die Mittelrippe wird dunkler. Die äußeren Perigonblätter sind schmaler als die inneren Perigonblätter. Die sechs Staubblätter sind an der Basis der Blütenhüllblätter inseriert. Die fadenförmigen, meist nahe ihrer Mitte verbreitete Staubfäden sind kahl oder warzig. Die Staubbeutel fast basifix und intrors. Drei Fruchtblätter sind zu einem sitzenden oder kurz gestielten, dreikantigen, oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Je Fruchtblatt sind ein bis mehrere Samenanlagen vorhanden. Die insgesamt 6 bis 30 sind im Fruchtknoten in zwei Reihen angeordnet. Der schlanke, stielrunde Griffel ist glatt und endet in einer relativ kleinen Narbe.[3][2]

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dreilappigen oder dreikantigen Kapselfrüchte öffnen sich lokulizid. Die glänzenden, schwarzen Samen sind flach und gerundet.[3][2]

Chlorophytum alismifolium
Chlorophytum bowkeri
Grünlilie (Chlorophytum comosum)
Chlorophytum filipendulum subsp. amaniense
Chlorophytum galpinii
Chlorophytum glaucum
Illustration von Chlorophytum inornatum aus der Erstveröffentlichung: Curtis’s Botanical Magazine. Volume 27, 1807, Tafel 1071
Chlorophytum orchidastrum
Chlorophytum orchidastrum, fruchtend
Blütenstand von Chlorophytum saundersiae
Chlorophytum tetraphyllum
Chlorophytum transvaalense
Chlorophytum tuberosum
Ausschnitt eines Blütenstandes von Chlorophytum tuberosum

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Chlorophytum ist in Afrika, auf Madagaskar und in Asien in Wäldern, Savannen und der Karoo-Vegetation verbreitet.

Die Erstbeschreibung der Gattung Chlorophytum erfolgte 1807 durch John Bellenden Ker Gawler.[4] Die Typusart der Gattung ist Chlorophytum inornatum. Der botanische Gattungsname Chlorophytum leitet sich von den griechischen Worten chloros für ‚gelblich grün‘ bzw. ‚hellgrün‘ sowie phyton für ‚Pflanze‘ ab und verweist auf die Färbung der Laubblätter einiger Taxa. Synonyme für Chlorophytum Ker Gawl. nom. cons. sind: Hartwegia Nees, Asphodelopsis Steud. ex Baker, Acrospira Welw. ex Baker nom. illeg., Dasystachys Baker nom. illeg., Debesia (Welw. ex Baker) Kuntze, Verdickia De Wild.[1]

Die Gattung Chlorophytum umfasst folgende Arten:[1]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chen Xinqi (陈心启 Chen Sing-chi), Minoru N. Tamura: Chlorophytum., S. 205-206 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000, ISBN 0-915279-83-5.
  • R. J. F. Henderson: Chlorophytum In: Flora of Australia. Australian Biological Resources Study, Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water: Canberra.
  • Ernst Jacobus van Jaarsveld: Chlorophytum. In: Urs Eggli (Hrsg.): Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons - Illustrated Handbook of Succulent Plants. Springer Science & Business Media, Berlin, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-642-56715-5, S. 228–229 (Chlorophytum in der Google-Buchsuche).
  • A. Amelia Obermeyer: A revision of the South African species of Anthericum, Chlorophytum and Trachyandra. In: Bothalia. Band 7, Nummer 4, 1962, S. 669–767.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de df dg dh di dj dk dl dm dn do dp dq dr ds dt du dv dw dx dy dz ea eb ec ed ee ef eg eh ei ej ek el em en eo ep eq er es et eu ev ew ex ey ez fa fb fc fd fe ff fg fh fi fj fk fl fm fn fo fp fq fr fs ft fu fv fw fx fy fz ga gb gc gd ge gf gg gh gi gj gk gl gm gn go gp gq gr Chlorophytum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 4. März 2024..
  2. a b c d e f g h i j Chen Xinqi (陈心启 Chen Sing-chi), Minoru N. Tamura: In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000, ISBN 0-915279-83-5. Chlorophytum., S. 205-206 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
  3. a b c d e Ernst Jacobus van Jaarsveld: Chlorophytum. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S. 236–237.
  4. Curtis’s Botanical Magazine. Band 27, 1807, Tafel 1071 (eingescannt bei biodiversitylibrary.org).
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac Artenliste zu Chlorophytum in der Red List of South African Plants
  6. Charlotte S. Bjora, Andreas Hemp, Gry Hoell, Inger Nordal: A taxonomic and ecological analysis of two forest Chlorophytum taxa (Anthericaceae) on Mount Kilimanjaro, Tanzania. In: Plant Systematics and Evolution. Springer-Verlag, 2008, doi:10.1007/s00606-008-0032-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Chlorophytum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Chlorophytum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Abgerufen am 14. September 2016.