Backhousia

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Backhousia

Backhousia citriodora

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Unterfamilie: Myrtoideae
Tribus: Backhousieae
Gattung: Backhousia
Wissenschaftlicher Name
Backhousia
Hook. & Harv.

Backhousia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Die etwa zwölf Arten kommen ursprünglich nur in den australischen Bundesstaaten Queensland, New South Wales und Western Australia vor.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration von Backhousia myrtifolia
Zweig mit Laubblättern und Blütenständen von Backhousia citriodora
Zweig mit gegenständigen Laubblättern und Blütenstand von Backhousia myrtifolia
Stamm mit Brettwurzeln von Backhousia sciadophora

Erscheinungsbild und Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Backhousia-Arten wachsen als immergrüne Sträucher oder Bäume. Sie enthalten ätherische Öle.[1]

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Auf den einfachen Blattspreiten sind die Blattadern deutlich erkennbar. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.[1]

Blütenstände und Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die seiten- oder endständigen Blütenstände sind je nach Art unterschiedlich aufgebaut. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünf-, selten vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf oder selten vier freien, auffälligen, haltbaren Kelchblätter sind manchmal kronblattartig. Die fünf oder selten vier freien, haltbaren Kronblätter sind meist kleiner als die Kelchblätter. Die vielen fertilen, freien Staubblätter sind in mehreren Kreisen angeordnet. Zwei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen. In zentralwinkelständiger Plazentation sind wenige Samenanlagen U-förmig angeordnet. Der schlanke Griffel endet in einer einfachen Narbe.[1]

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden meist dünnwandige Schließfrüchte, selten Spaltfrüchte gebildet, die meist nur einen oder zwei Samen enthalten. Kelch- und/oder Kronblätter sind auf den Früchten erkennbar. Die Samen sind abgeflacht eiförmig.[1]

Systematik, Verbreitung und Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Backhousia sind die namensgebende Gattung der Tribus Backhousieae der Myrtoideae.[2] Die Gattung wurde 1845 durch William Jackson Hooker und William Henry Harvey aufgestellt.[3][4] Der Gattungsname ehrt James Backhouse (1794–1869), einen englischen Geistlichen und Botaniker, der Pflanzen in Australien sammelte.[5] Als Lectotypus wurde 1956 Backhousia myrtifolia Hook. & Harv. festgelegt.[4]

Die Gattung Backhousia kommt in Australien in den Bundesstaaten Queensland (zwölf Arten), New South Wales (vier Arten) und Western Australia (eine Art) vor.[1][4] Keine Art gilt als bedroht.[6] Es gibt 13 Backhousia-Arten:[7][4]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die intensiv nach Zitronen duftende Backhousia citriodora wird als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet.[1] Ihre Blätter werden ebenso als Gewürz genutzt wie die von Backhousia myrtifolia (Zimtaroma) und Backhousia angustifolia (Curry).[8]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mark G. Harrington, Betsy R. Jackes, Matthew D. Barrett, Lyn A. Craven, Russell L. Barrett: Phylogenetic revision of Backhousieae (Myrtaceae): Neogene divergence, a revised circumscription of Backhousia and two new species. In: Australian Systematic Botany. Volume 25, Issue 6, 2012, S. 404–417, doi:10.1071/SB12015.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Peter G. Wilson: Eintrag in der New South Wales Flora Online. letzter Zugriff am 22. Januar 2013.
  2. Backhousia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. Januar 2013.
  3. Backhousia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 22. Januar 2013.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p Eintrag bei Australian Plant Name Index = APNI. letzter Zugriff am 22. Januar 2013
  5. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1].
  6. EPBC Act List of Threatened Flora. letzter Zugriff am 22. Januar 2013
  7. a b Degeneria. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 28. September 2018..
  8. Zitronenmyrte, Zimtmyrte, Currymyrte im Lebensmittellexikon.

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • J. J. Brophy, R. J. Goldsack, C. J. Fookes, P. I. Forster: Leaf oils of the genus Backhousia (Myrtaceae). In: Journal of Essential Oil Research. Volume 7, 1995, S. 237–254.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Backhousia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien