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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Nukleinsäuremoleküle, die
für Tumorabweisungsantigenvorläufer codieren. Insbesondere
betrifft die Erfindung Nukleinsäuremoleküle, die
Tumorabweisungsantigenvorläufer
codieren, die, unter anderem, zu Peptiden prozessiert werden können, die
durch viele MHC-Moleküle
präsentiert
werden, wie beispielsweise HLA-A1
und seine Allele, HLA-A2, HLA-Cw*1601, HLA-B44 usw. MAGE-C1, eine
bevorzugte Ausführungsform,
teilt eine teilweise Homologie mit anderen Mitgliedern der MAGE-Familie, die derzeit
bekannt sind, ist jedoch etwa 2 kb größer. MAGE-C2 ist eine weitere
bevorzugte Ausführungsform.
Diese Nukleinsäuremoleküle werden
in einer Vielzahl von Tumoren und in normalen Hodenzellen exprimiert,
werden aber nicht durch andere Zellen exprimiert.
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HINTERGRUND
UND STAND DER TECHNIK
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Der
Prozess, durch den das Säugetierimmunsystem
fremde oder andersartige Materialien erkennt und darauf reagiert,
ist komplex. Eine wichtige Facette des Systems ist der T-Lymphozyt oder die „T-Zell"-Antwort. Diese Antwort
erfordert, dass T-Zellen Komplexe aus Peptiden und Zelloberflächenmolekülen erkennen
und mit diesen wechselwirken, die als menschliche Leukozytenantigene
(„HLA"), oder Haupthistokompatibilitätskomplexe
(„MHCs") bezeichnet werden.
Die Peptide werden aus längeren
Molekülen
gewonnen, die durch die Zellen prozessiert werden, die auch das
HLA/MHC-Molekül
präsentieren.
Siehe diesbezüglich
Male et al., Advanced Immunology (J. P. Lipincott Company, 1987),
insbesondere die Kapitel 6–10.
Die Wechselwirkung von T-Zellen und HLA/Peptide-Komplexen ist beschränkt, was eine T-Zelle erforderlich
macht, die für
eine spezielle Kombination aus einem HLA-Moleküle und einem Peptid spezifisch
ist. Wenn keine spezifische T-Zelle vorliegt, gibt es keine T-Zellantwort,
selbst wenn ihr Partnerkomplex vorhanden ist. In ähnlicher
Weise tritt keine Antwort auf, wenn es an dem spezifischen Komplex
fehlt, aber die T-Zelle vorhanden ist. Dieser Mechanismus ist bei
der Antwort des Immunsystems auf Fremdmaterialien, bei Autoimmunpathologien
und bei Antworten auf zelluläre
Anomalien beteiligt. Es wurde sehr viel Arbeit auf die Mechanismen
verwandt, durch die Proteine zu den HLA-bildenden Peptiden prozessiert
werden. Siehe diesbezüglich
Barinaga, Science 257: 880 (1992); Fremont et al., Science 257:
919 (1992); Matsumura et al., Science 257: 927 (1992); Latron et
al., Science 257: 964 (1992).
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Der
Mechanismus, durch den T-Zellen zelluläre Anomalien erkennen, wurde
auch mit Krebs in Zusammenhang gebracht. Beispielsweise wird in
der PCT-Anmeldung PCT/LTS92/04354, eingereicht am 22. Mai 1992,
veröffentlicht
am 26. November 1992, eine Familie von Genen offenbart, die zu Peptiden
prozessiert werden, die, wiederum, auf Zelloberflächen exprimiert
werden, was zur Lyse der Tumorzellen durch spezifische zytolytische
T-Lymphozyten („CTLs") führen kann.
Die Gene sollen für „Tumorabweisungsantigenvorläufer" oder „TRAP"-Moleküle codieren
und die davon abgeleiteten Peptide werden als „Tumorabweisungsantigene" oder „TRAs" bezeichnet. Siehe
hierzu Traversari et al., Immunogenetics 35: 145 (1992); van der
Bruggen et al., Science 254: 1643 (1991) für weitere Informationen betreffend
diese Genfamilie. Siehe auch US-Patent 5,342,774 und Patent 5,462,871.
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In
dem US-Patent 5,405,940 wird erklärt, dass das MAGE-1-Gen für einen
Tumorabweisungsantigenvorläufer
codiert, der zu Nonapeptiden prozessiert wird, die durch das HLA-A1-Molekül präsentiert
werden. Die Nonapeptide, die an HLA-A1 binden, folgen einer „Regel" zum Binden insoweit,
als dass einem Motiv entsprochen wird. Siehe diesbezüglich, z.
B., PCT/US93/07421; Falk et al., Nature 351: 290–296 (1991); Engelhard, Ann
Rev. Immunol. 12: 181–207
(1994); Ruppert et al., Cell 74: 929–937 (1993); Rötzschke
et al., Nature 348: 252–254
(1990); Bjorkman et al., Nature 329: 512–518 (1987); Traversari et
al., J. Exp. Med. 176: 1453–1457 (1992).
Die Literaturstelle lehrt, dass man bei der bekannten Spezifität spezieller
Peptide für
spezielle HLA-Moleküle
erwarten sollte, dass ein spezielles Peptid an ein HLA-Molekül bindet,
aber nicht an andere. Da unterschiedliche Individuen verschiedene
HLA-Phänotypen
besitzen, weist die Identifizierung eines speziellen Peptides als
ein Partner für
ein spezielles HLA-Molekül
diagnostische und therapeutische Implikationen nur für Individuen
mit dem speziellen HLA-Phänotyp
auf. Es besteht ein Bedarf an weiteren Arbeiten auf diesem Gebiet, da
zelluläre
Anomalien nicht auf einen speziellen HLA-Phänotyp beschränkt sind
und eine zielgerichtete Therapie ein gewisses Maß an Kenntnis des Phänotyps der
infragestehenden anomalen Zellen erfordert. In den US-Patentanmeldungen
288,977, eingereicht am 11. August 1994, und nun US-Patent 5,629,166
wird die Tatsache offenbart, dass das MAGE-1-Expressionsprotein
in ein zweites TRA prozessiert wird. Dieses zweite TRA wird durch
die HLA-Cw*1601-Moleküle
präsentiert.
Die Offenbarung zeigt, dass ein TRAP eine Vielzahl von TRAs ergeben
kann, von denen ein jedes einer Motivregel zum Binden an ein MHC-Molekül genügen wird.
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In
der US-Patentanmeldung 994,928, eingereicht am 22. Dezember 1992
wird gelehrt, dass eine Tyrosinase, ein Molekül, das durch einige normale
Zellen (z. B. Melanozyten) produziert wird, in Tumorzellen prozessiert
wird, um Peptide zu ergeben, die durch HLA-A2-Moleküle präsentiert
werden.
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In
der US-Patentanmeldung 08/032,978, eingereicht am 18. März 1993
wird gelehrt, dass ein zweites TRA, das nicht von Tyrosinase abgeleitet
ist, durch HLA-A2-Moleküle
präsentiert
wird. Das TRA wird von einem TRAP abgeleitet, ist aber durch ein
Nicht-MAGE-Gen codiert. Diese Offenbarung zeigt, dass ein spezielles
HLA-Moleküle
TRAs präsentieren
kann, die aus verschiedenen Quellen stammen.
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In
der US-Patentanmeldung 08/079,110, eingereicht am 17. Juni 1993,
nun Patent 5,571,711, erteilt am 05. Januar 1996, ist ein nicht
verwandter Tumorabweisungsantigenvorläufer, der sog. „BAGE"-Vorläufer beschrieben.
Der BAGE-Vorläufer
ist nicht mit der MAGE-Familie verwandt.
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In
den US-Patentanmeldungen 08/096,039 und 08/250,162, wird ebenfalls
ein Nicht-MAGE-TRAP-Vorläufer, GAGE,
offenbart.
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Die
US-Patentanmeldung 08/316,231, eingereicht am 30. September 1994,
offenbart zusätzliche
Tumorabweisungsantigenvorläufer.
Diese Tumorabweisungsantigenvorläufer
werden als „DAGE"-Tumorabweisungsantigenvorläufer bezeichnet.
Sie zeigen keine Homologie mit den MAGE-, der BAGE- oder der GAGE-Genfamilien.
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Die
Arbeit, die durch die Veröffentlichungen,
das Patent und die Patentanmeldungen, wie sie oben angegeben sind,
betrifft im großen
und ganzen die MAGE-, BAGE-, GAGE- und DAGE-Genfamilien. Die vorliegende
Erfindung betrifft Nukleinsäuremoleküle, die
für einen
MAGE-verwandten Tumorabweisungsantigenvorläufer codieren, d. h. MAGE-C1
und MAGE-C2, und die Tumorabweisungsantigenvorläufer und Tumorabweisungsantigene
selbst.
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Die
Erfindung betrifft auch Anwendungen von sowohl Nukleinsäure- als
auch Proteinmolekülen.
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Die
Erfindung wird weiter in der folgenden Offenbarung dargelegt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Die 1(A)–1(F) ist die Nukleotidsequenz der MAGE-C1-cDNA.
Die Position von verschiedenen Nukleotid-Sinn- und Antisinn-Primern
ist angegeben.
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Die 2(A)–2(F) stellt einen Vergleich der Nukleotidsequenzen
von MAGE-C1- und MAGE-A1 dar.
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3 ist
ein schematischer Vergleich des Gens MAGE-C1 mit dem isolierten
cDNA-Klon MAGE-C1 und dem veröffentlichten
Gen MAGE-A1. Exons sind als Kästchen
dargestellt, die von I bis III (MAGE-A1) oder IV (MAGE-C1) durchnummeriert
sind. Introns sind als Linien angezeigt. Die Deletion in dem cDNA-Klon
verglichen mit dem Gen MAGE-C1 ist als Lücke dargestellt. Offene Kästchen zwischen
den Genen MAGE-A1 und MAGE-C1 zeigen Regionen mit einer Ähnlichkeit
an. Die offenen Leserahmen werden durch gepunktete Kästchen innerhalb
der Exons angezeigt. Wiederholte Segmente im Gen MAGE-C1 werden
als schraffiertes Kästchen
gezeigt. Wichtige Restriktionsstellen sind angegeben (B: BamHI,
D: Dpn11, E: EcoR1, P: Pst1, X: Xba1), ebenso wie Positionen von
zwei Paaren von Oligonukleotiden (SL33/SL34 und SL38/SL43). Ein
Sternchen oberhalb des MAGE-C1-Exons
I zeigt die Stelle der Sp1- und der 2 Ets-Konsensuserkennungssequenzen
an. Die Position der XbaI-EcoR1-cDNA-Sonde ist ebenfalls angegeben.
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4 ist
eine schematische Darstellung der MAGE-C1-, MAGE-C2- und MAGE-A1-Gene.
Die Exons erscheinen als offene Kästchen, Introns als Linien.
Offene Leserahmen werden durch dunkle Kästchen dargestellt. Regionen
mit Homologie zwischen MAGE-C2 und den beiden anderen Genen werden
als schattierte Bereiche dargestellt. Wichtige PCR-Primer werden
durch Pfeile angegeben. Das schraffierte Kästchen stellt die im Gen MAGE-C1
gefundene repetitive Region dar.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Viele
menschliche Tumorantigene, die bisher identifiziert wurden, werden
von Genen codiert, wie beispielsweise MAGE, BAGE und GAGE, die ein
gemeinsames Expressionsmuster teilen: Sie werden im Hoden (und manchmal
der Plazenta) exprimiert, aber nicht in anderem normalen Gewebe
und sind bei verschiedenen Tumorarten reaktiviert. Diese Art von
Antigen ist für
die Tumorimmuntherapie von besonderem Interesse.
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Als
eine Alternative zur Identifizierung von Tumorantigenen durch Klonieren
von Genen, die für
Antigene codieren, von denen bekannt ist, dass sie durch zytolytische
Antitumor-T-Lymphozyten
(CTL) erkannt werden, suchten wir direkt nach neuen Genen, die spezifisch
in Tumoren exprimiert werden, da derartige Gene eine Quelle für tumorspezifische
Antigene darstellen könnten.
Unter Verwendung einer PCR-basierten subtraktiven Hybridisierungstechnik,
die als repräsentative
Differenzialanalyse bezeichnet wird, die auf cDNA angewandt wird
(Hubank und Shatz, „Identifying
Differences in mRNA Expression By Representational Difference Analysis
of cDNA", Nucleic
Acids Res. 22: 5640–5648
(1994)), identifizierten wir eine Anzahl von Mitgliedern der MAGE-Genfamilie,
die hierin beschrieben werden.
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Die
Beispiele dieser Erfindung zeigen die Isolierung von Nukleinsäuremolekülen, die
für Tumorabweisungsantigenvorläufer („TRAP"), MAGE-C1 und MAGE-C2
codieren. Diese TRAP-codierenden Moleküle teilen eine teilweise Homologie
mit der MAGE-Familie, die für
Sequenzen codiert, die in den oben angegebenen Literaturstellen
beschrieben sind. Somit ist ein Aspekt der Erfindung ein isoliertes
Nukleinsäuremolekül, das für ein Protein
mit der Aminosequenz codiert, die durch die in SEQ ID NO: 9 angegebene
Nukleotidsequenz codiert wird, und ein isoliertes Nukleinsäuremolekül, das ein
Protein mit der Aminosequenz codiert, die durch die in SEQ ID NO:
18 angegebene Nukleotidsequenz codiert ist. Bevorzugterweise ist
das Nukleinsäuremolekül ein cDNA-Molekül. SEQ ID
NO: 9 und SEQ ID NO: 18 sind zuvor unbekannte MAGE-, BAGE- oder
GAGE-codierende Sequenzen, wie ersichtlich werden wird, indem sie
mit der Sequenz von einem jeden dieser Gene, wie sie in den angegebenen
Literaturstellen beschrieben sind, verglichen werden.
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Ein
Teil der Erfindung sind auch jene Nukleinsäuremoleküle, die die Nukleotidsequenz
von Nukleotid 1–2815
und nt 2816–4225
von SEQ ID NO: 9 aufweisen. Eine weitere Ausführungsform dieser Erfindung
ist auch ein Nukleinsäuremolekül, das für einen
Tumorabweisungsantigenvorläufer
codiert und mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisiert,
das die Nukleotidsequenz 1–2815
von SEQ ID NO: 9 aufweist, aber nicht mit Nukleinsäuremolekülen hybridisiert,
die die Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 8 aufweisen, d. h. der MAGE-A1-Nukleotidsequenz,
wie sie in 2 angegeben ist, unter
stringenten Bedingungen. Eine weitere Ausführungsform dieser Erfindung
ist ein Nukleinsäuremolekül, das für einen
Tumorabweisungsantigenvorläufer
codiert und mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisiert,
das die Nukleotidsequenz 261–2856
von SEQ ID NO: 9 aufweist, aber nicht mit Nukleinsäuremolekülen mit
der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 8 hybridisiert. Der Begriff „stringente
Bedingungen", wie
hierin verwendet, bezeichnet Hybridisierung in 5 × SSC, 0,1%
SDS, 5 × Denhardt's-Reagens bei 65°C, über Nacht,
gefolgt von zweimaligem Waschen bei Raumtemperatur für 20 Minuten
in 2 × SSC
und 0,1% SDS und einmaligem Waschen für 20 Minuten in 2 × SSC und
0,1% SDS bei 65°C,
und einmaligem Waschen in 0,2 × SSC,
0,1% SDS bei 65°C.
Es gibt andere Bedingungen, Reagenzien usw., die verwendet werden
können
und zu dem gleichen oder einem höheren
Maß an
Stringenz führen.
Der Fachmann wird mit derartigen Bedingungen vertraut sein und insoweit
werden sie hierin nicht angegeben.
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Die
weite Verbreitung der Expression von MAGE-C1 und MAGE-C2 in Tumorzellen
und nicht in normalen Zellen zeigt, dass die isolierten Nukleinsäuremoleküle als diagnostische
Sonden verwendet werden können,
um das Vorliegen von anomalen, z. B. Tumorzellen zu bestimmen, die
MAGE-C1 oder MAGE-C2-verwandte Sequenzen exprimieren. Die Identifizierung
von Seminom mit MAGE-C1 betrug 100% (Tabelle 2), so dass, auf einem
sehr grundlegenden Niveau, die isolierten Nukleinsäuremoleküle verwendet
werden können, um
zu bestimmen, ob ein Seminom vorliegt oder nicht. Es ist beachtlich,
dass es für
den Fachmann vielfältige Wege
gibt, um zu bestätigen,
dass eine Tumorprobe ein Seminom ist und diese müssen hierin nicht wiederholt werden.
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Es
wird auch aus den Beispielen ersichtlich sein, dass die Erfindung
die Verwendung der Sequenzen und Expressionsvektoren umfasst, die
verwendet werden können,
um Wirtszellen und Zelllinien zu transformieren oder zu transfizieren,
seien es nun prokaryontische (z. B. E. coli) oder eukaryontische
(z. B. CHO- oder COS-Zellen). Die Expressionsvektoren machen es erforderlich,
dass die pertinente Sequenz, d. h. die oben beschriebenen, operativ
mit einem Promotor verbunden sind. Der Expressionsvektor kann, z.
B., eine Sequenz umfassen, die ein oder mehrere HLA-Moleküle codiert.
In einer Situation, wo der Vektor beide codierenden Sequenzen enthält, kann
er verwendet werden, um eine Zelle zu transformieren oder zu transfizieren,
die normalerweise keine der beiden exprimiert. Die Tumorabweisungsantigenvorläufer-codierende
Sequenz kann alleine verwendet werden wenn, z. B., die Wirtszelle
bereits HLA-Moleküle
exprimiert. Die spezielle Wirtszelle, die für die Expression der hierin
beschriebenen Sequenzen geeignet ist, umfasst, z. B., prokaryontische
oder eukaryontische Zellen, wie beispielsweise E. coli, CHO-, COS-Zellen
oder Insektenzellen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Isolierung einer genomischen
DNA (gDNA), die für
ein Protein mit der Aminosäuresequenz
codiert, die durch ein Nukleinsäuremolekül mit der
Sequenz SEQ ID NO: 9 oder SEQ ID NO: 18 codiert ist. Eine derartige
gDNA kann unter Verwendung von im Stand der Technik gut bekannten
Verfahren identifiziert und isoliert werden. Beispielsweise können MAGE-C1-spezifische
Sonden, die von SEQ ID NO: 1 abgeleitet sind, oder MAGE-C2-spezifische
Sonden die von SEQ ID NO: 18 abgeleitet sind, verwendet werden,
um eine genomische DNA-Bibliothek zu screenen, die, beispielsweise,
aus LB373-MEL-Zellen hergestellt ist. Die Fachleute auf dem Gebiet
werden in der Lage sein, mittels Sequenzanalyse diejenigen Sequenzen
zu bestimmen, die für
MAGE-C1 und/oder MAGE-C2 spezifisch sind. Es ist auch unter Verwendung
von in der Technik bekannten Verfahren möglich, das Chromosom zu bestimmen,
wo eine derartige gDNA angeordnet ist, siehe z. B. PCT/US95/02203.
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Eine
weitere Ausführungsform
dieser Erfindung ist ein Expressionskit, der den Fachmann in die
Lage versetzt, einen erwünschten
Expressionsvektor oder -vektoren herzustellen. Derartige Expressionskits
umfassen wenigstens verschiedene Teile von einer jeden der zuvor
diskutierten codierenden Sequenz, z. B. einem Vektor wie beispielsweise
ein bakterielles Plasmid, ein Cosmid oder einen viralen Vektor,
der einen Promotor umfasst (DePlaen et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
85: 2274–2278
(1988), Grosveld et al., Gene 10: 6715–6732 (1982), und Bates et
al., Gene 26: 137–146
(1983)), eine jegliche der HLA-codierenden Sequenzen, wie die in Zemmour
und Parham, Immunogenetics 37: 239–250 (1993) angegebenen, eine
MAGE-C1- oder MAGE-C2-codierende Sequenz oder sowohl eine HLA- als
auch eine MAGE-C1- oder MAGE-C2-codierende Sequenz. Andere Komponenten,
wie beispielsweise Resistenzmarker, Enhancer oder induzierbare Promotoren,
die in der Technik bekannt sind, können, wie erwünscht, hinzugefügt sein.
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Um
die Nukleinsäuremoleküle und die
TRAPs und TRAs dieser Erfindung von zuvor beschriebenen MAGE-, BAGE-
und GAGE-Materialien zu unterscheiden, soll die Erfindung auf das
MAGE-C1-Gen, MAGE-C2-Gen, MAGE-C1-TRAP und -TRAs und MAGE-C2-TRAP und -TRAs bezogen
sein. Entsprechend wird, wann immer MAGE-C1 oder MAGE-C2 hierin verwendet
wird, auf Tumorabweisungsantigenvorläufer verwiesen und die von
ihnen abgeleiteten TRAs, die durch die von den zuvor unbekannten
Nukleinsäuresequenzen
codiert werden. „MAGE-C1-codierende
Sequenz", „MAGE-C2-codierende
Sequenz" und ähnliche Begriffe
werden verwendet, um die Nukleinsäuremoleküle selbst zu beschreiben.
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Die
Erfindung, wie sie hierin beschrieben ist, weist eine Anzahl von
Anwendungen auf, von denen einige hierin beschrieben sind. Zuerst
erlaubt die Erfindung dem Fachmann, eine Erkrankung zu diagnostizieren, die
durch die Expression der MAGE-C1- oder MAGE-C2-Boten-RNAs und MAGE-C1- oder MAGE-C2-TRAPs und
-TRAs gekennzeichnet ist. Die Verfahren umfassen das Bestimmen der
Expression von mRNAs von den MAGE-C1- und MAGE-C2-Nukleinsäuremolekülen und
verwandten Molekülen
und/oder des Vorliegens von TRAs, die von dem TRAP abgeleitet sind,
der durch MAGE-C1 oder MAGE-C2 und verwandte Nukleinsäuremoleküle codiert
wird. In der ersten Situation können
derartige Bestimmungen vermittels irgendwelcher Standardnukleinsäurebestimmungstests
durchgeführt
werden, einschließlich
Polymerasekettenreaktion, oder Testen mit markierten Hybridisierungssonden.
In der letzteren Situation können
TRAP und TRA durch Testen auf TRAP oder TRA alleine oder Testen
auf Komplexen aus TRA und HLA nachgewiesen werden unter Verwendung
von Bindungspartnern wie beispielsweise Antikörpern. Eine andere Ausführungsform
dieser Erfindung besteht darin, das Vorliegen von zytolytischen
T-Zellen in einer
CTL-enthaltenden Probe nachzuweisen, die für Komplexe aus einem HLA-Molekül und einem
Peptid spezifisch sind, das von dem durch das Nukleinsäuremolekül von Anspruch
1 codierte Protein abgeleitet sind, umfassend das Kontaktieren der
Probe mit Zellen, die die Komplexe auf ihrer Oberfläche exprimieren,
und Bestimmen (I) der Proliferation von zytolytischen T-Zellen oder
(ii) Lyse von Zellen, die die Komplexe präsentieren, als eine Bestimmung
der zytolytischen T-Zellen in der Probe. Die CTL-Proliferation kann nachgewiesen werden
durch Testen auf TNF-Freisetzung oder der Freisetzung einer radiomarkierten
Substanz wie beispielsweise 51Cr, wie beispielsweise
in PCT/US95/02203 beschrieben, die in ihrer Gesamtheit hierin durch
Bezugnahme aufgenommen wird. Zusätzlich
können
CTL durch ELISPOT-Analyse wie beschrieben von Schmitt et al., J.
Immunol. Meth., 210: 167–179
(1997) und Lalvani et al. J. Exp. Med., 186: 859 (1997), oder durch
FACS-Analyse von fluorogenen Tetramerkomplexen aus MHC-Klasse I/Peptid (Dunbar
et al. Current Biology, 8: 713–716
(1998)) nachgewiesen werden.
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Die
Isolierung dieser MAGE-C1- und MAGE-C2-Nukleinsäuremoleküle macht es auch möglich, TRAP-Moleküle selbst
zu isolieren, insbesondere TRAP-Moleküle, die aus der Aminosäuresequenz
bestehen, die durch SEQ ID NO: 9 oder SEQ ID NO: 18 codiert ist.
Die Isolierung der MAGE-C1- und MAGE-C2-Nukleinsäuremoleküle macht es auch möglich, TRAs
zu identifizieren, die für
MAGE-C1 oder MAGE-C2 einzigartig sind, wie hierin detaillierter
unten diskutiert.
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Weiterhin
sind auch das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz, die durch die Nukleotidsequenz 257–3682 von
SEQ ID NO: 9 codiert ist, das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz,
die durch die Nukleotidsequenz 330–1449 von SEQ ID NO: 18 codiert
ist, und die Polypeptide, die davon abgeleitet sind, Teil der Erfindung.
Diese Polypeptide können,
beispielsweise, alleine oder in Kombination mit anderen Polypeptiden
aus anderen TRAP-Molekülen,
mit Materialien kombiniert werden wie beispielsweise Adjuvanzien,
die in der Technik gut bekannt sind, siehe z. B. US-Patent 5,057,540
von Kensil et al., oder PCT-Anmeldung PCT/CTS92/03579
von Scott et al., um Vakzine herzustellen, die bei der Behandlung
von Erkrankungen nützlich
sind, die durch die Expression der Moleküle gekennzeichnet sind.
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Peptide,
die von dem Polypeptid mit der Aminosäuresequenz abgeleitet sind,
die durch die Nukleotidsequenz 257–3682 von SEQ ID NO: 9 codiert
ist, und das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz, die durch die Nukleotidsequenz
330–1449
von SEQ ID NO: 18 codiert ist, die durch MHC-Moleküle präsentiert
und durch CTL erkannt werden, können
mit Peptiden von anderen Tumorabweisungsantigenen kombiniert werden,
um „Polytope" auszubilden. Beispielhafte
Peptide umfassen jene, die in der US-Patentanmeldung 08/672,351; 08/718,964,
nun US-Patent ..., 08/487,135, nun US-Patent ..., 08/530,569 und
08/889,963 angeführt
sind.
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Zusätzliche
Peptide, die verwendet werden können,
sind jene, die in den folgenden Literaturstellen beschrieben sind,
nämlich
den US-Patenten 5,405,940; 5,487,974; 5,519,117; 5,530,096; 5,554,506;
5,554,724; 5,558,995; 5,585,461; 5,589,334; 5,648,226; und 5,683,886;
den internationalen Veröffentlichungen
von PCT Nr. 92/20356; 94/20356; 96/10577; 96/21673; 97/10837; 97/26535;
und 97/31017, ebenso wie der anhängigen US-Patentanmeldung 08/713,354.
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Polytope
sind Gruppen aus zwei oder mehr potentiell immunogenen oder immunstimulierenden
Peptiden, die auf verschiedene Weise miteinander verbunden sein
können,
um zu bestimmen, ob dieser Typ von Molekül eine Immunantwort stimulieren
und/oder provozieren wird.
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Diese
Peptide können
direkt oder durch die Verwendung von flankierenden Sequenzen miteinander verbunden
sein. Siehe hierzu Thomson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92
(13): 5845–5849
(1995), der die direkte Verbindung von relevanten Epitopsequenzen
lehrt. Die Verwendung von Polytopen als Vakzine ist gut bekannt.
Siehe z. B. Gilbert et al., Nat. Biotechnol., 15 (12): 1280–1284 (1997):
Thomson et al., supra; Thomson et al., J. Immunol., 157 (2): 822–826 (1996);
Tam et al., J. Exp. Med., 171 (1): 299–306 (1990). Tam et al. zeigen
insbesondere, dass Polytope, wenn sie in einem Mausmodell verwendet
werden, nützlich
sind bei der Erzeugung von Antikörpern
und schützender
Immunität.
Weiter zeigt die Literaturstelle, dass die Polytope, wenn sie verdaut
werden, Peptide ergeben, die durch MHCs verwendet und präsentiert
werden können.
Tam et al. zeigen dies, indem sie die Erkennung von einzelnen Epitopen
zeigen, die aus Polytop„-Fäden" durch CTLs prozessiert
werden. Dieser Absatz kann, z. B., bei der Bestimmung verwendet
werden, wie viele Epitope in einem Polytop verbunden sein können und
noch eine Erkennung provozieren, und auch, um die Wirksamkeit verschiedener
Kombinationen von Epitopen zu bestimmen. Verschiedene Kombinationen
können „maßgeschneidert" werden für Patienten,
die spezielle Untergruppen von Tumorabweisungsantigenen exprimieren. Diese
Polyptope können
als Polypeptidstrukturen eingeführt
werden oder durch die Verwendung von Nukleinsäureabgabesystemen. Um dies
auszuarbeiten, stellt die Technik viele verschiedene Wege zur Verfügung, um DNA,
die ein einzelnes Epitop oder ein Polytop wie oben beschrieben codiert,
einzuführen.
Siehe hierzu, z. B. Allsopp et al., Eur. J. Immunol. 26 (8): 1951–1959 (1996).
Adenoviren, Pockenviren, Ty-Viren-ähnliche Partikel, Plasmide,
Bakterien etc. können
verwendet werden. Man kann diese Systeme in Mausmodellen testen, um
zu bestimmen, welches System für
eine gegebene Parallelsituation beim Menschen am geeignetsten ist.
Sie können
auch in klinischen Versuchen am Menschen getestet werden.
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Zusätzlich können Vakzine
aus Zellen wie beispielsweise nicht-proliferativen Krebszellen,
nicht-proliferativen Transfektanten etc. hergestellt werden, die
die TRA/HLA-Komplexe auf ihrer Oberfläche präsentieren. In allen Fällen, wo
Zellen als Vakzine verwendet werden, können die Zellen Transfektanten
sein, die mit codierenden Sequenzen für eine oder beide der Komponenten
transfiziert worden sind, die erforderlich sind, um eine CTL-Antwort
zu ergeben, d. h. TRAP-, TRA- und HLA-Moleküle, unter Verwendung von Verfahren,
die in der Technik gut bekannt sind, siehe z. B. PCT/US95/02203
und Zemmour, oben, für
die Sequenz verschiedener HLA-Moleküle. Alternativ können die
Zellen sowohl HLA- als auch TRAP/TRA-Moleküle ohne Transfektion exprimieren.
Weiterhin können
die TRAP-Moleküle, ihre
verbundenen TRAs, ebenso wie Komplexe aus TRA und HLA verwendet
werden, um Antikörper
unter Verwendung von in der Technik gut bekannten Standardverfahren
zu erzeugen.
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Wenn
der Begriff „Erkrankung" hierin verwendet
wird, bezieht er sich auf einen jeglichen pathologischen Zustand,
wo der Tumorabweisungsantigenvorläufer exprimiert ist. Ein Beispiel
für eine
derartige Störung ist
Krebs, insbesondere Seminom.
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Therapeutische
Ansätze,
die auf der hierin gegebenen Offenbarung basieren, postulieren eine
Antwort des Immunsystems eines Lebewesens, die zur Lyse von HLA/TRA
präsentierenden
Zellen führt.
Ein derartiger Ansatz besteht in der Verabreichung von CTLs, die
für einen
HLA/TRA-Komplex spezifisch sind, an ein Lebewesen mit anomalen Zellen
des infragestehenden Phänotyps.
Es ist im Rahmen der Fähigkeiten
der Fachleute, derartige CTLs in vitro herzustellen, siehe hierzu
z. B. Herin et al., oben. Beispielsweise wird eine Probe mit Zellen,
wie beispielsweise Blutzellen, mit einer Zielzelle in Kontakt gebracht,
die einen HLA/TRA-Komplex exprimiert und in der Lage ist, einen
spezifischen CTL zu proliferieren zu veranlassen. Die Zielzelle
kann eine Transfektante wie beispielsweise eine COS-Zelle sein,
die mit einem speziellen HLA und TRAP, wie oben beschrieben, transfiziert
ist und diese exprimiert. Diese Transfektanten präsentieren
den erwünschten
Komplex auf ihrer Oberfläche
und stimulieren, wenn mit einem interessierenden CTL kombiniert,
seine Proliferation. COS-Zellen
wie beispielsweise jene, die hierin verwendet werden, sind ebenso
wie andere geeignete Wirtszellen umfänglich verfügbar, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
CHO-Zellen, Spodopitera furjiperda, E. Coli, Bacillus usw.
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Ein
therapeutisches Verfahren wird als adoptiver Transfer bezeichnet
(Greenberg, J. Immunol. 136 (5): 1917 (1986); Riddel et al., Science
257: 238 (7-10-92); Lynch et al., Eur. J. Immunol. 21: 1403–1410 (1991); Kast
et al., Cell 59: 603–614
(11-17-89)). Beim adoptiven Transfer werden Zellen, die den erwünschten HLA/TRA-Komplex
präsentieren,
mit CTLs kombiniert, was zur Proliferation der CTLs führt, die
für diesen Komplex
spezifisch sind. Die proliferierten CTLs werden dann einem Lebewesen
mit einer zellulären
Anomalie verabreicht, die dadurch gekennzeichnet ist, dass bestimmte
der anomalen Zellen den besonderen Komplex präsentieren. Die CTLs lysieren
dann die anomalen Zellen, wodurch das erwünschte therapeutische Ziel
erreicht wird.
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Die
vorstehende Therapie nimmt an, dass wenigstens eine der anomalen
Zellen des Lebewesens den HLA/TRA-Komplex präsentieren. Dies kann leicht
bestimmt werden, da die Technik sehr vertraut mit Verfahren zum
Identifizieren von Zellen ist, die ein besonderes HLA-Molekül exprimieren,
ebenso wie damit, wie Zellen identifiziert werden, die DNA der pertinenten
Sequenzen exprimieren, in diesem Fall ein MAGE-C1 oder ein MAGE-C2
und verwandte Sequenzen. Wenn die anomalen Zellen des Patienten
den relevanten HLA/TRA-Komplex
präsentieren,
dann ist der Patient ein geeigneter Kandidat für die oben angegebenen therapeutischen
Ansätze.
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Adoptiver
Transfer ist nicht die einzige Therapieform, die gemäß der Erfindung
verfügbar
ist. CTLs können
auch in vivo produziert werden unter Verwendung einer Reihe von
Ansätzen.
Ein Ansatz, d. h. die Verwendung von nicht-proliferativen Zellen,
die den Komplex exprimieren, als ein Vakzin, ist oben dargelegt
worden. Die bei diesem Ansatz verwendeten Zellen können jene
sein, die normalerweise den Komplex exprimieren, wie beispielsweise
bestrahlte Seminomzellen oder bestrahlte Zellen, die mit einem oder
beiden der für
die Präsentation
des Komplexes erforderlichen Genen transfiziert sind. Chen et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 110–114 (Januar 1991) veranschaulichen
diesen Ansatz und zeigen die Verwendung von transfizierten Zellen, die
HPV E7-Peptide exprimieren, in einem therapeutischen Schema. Es
könnten
verschiedene Zelltypen verwendet werden.
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In ähnlicher
Weise können
Vektoren wie beispielsweise virale oder bakterielle Vektoren, die
ein Nukleinsäuremolekül tragen,
das entweder ein HLA oder ein TRAP oder ein TRA oder eine Kombination
davon codiert, verwendet werden. Bei diesen Systemen wird das Nukleinsäuremolekül durch,
z. B., einen Vaccinia-Virus oder das Bakterium BCG getragen, die
Wirtszellen „infizieren". Die infizierten
Zellen präsentieren
den HLA/TRA-Komplex und werden durch autologe CTLs erkannt, die
anschließend
proliferieren.
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CTLs
können
auch in vivo produziert werden durch Kombinieren des TRA oder des
TRAP selbst mit einem Adjuvans, um den Einbau in HLA-präsentierende
Zellen zu erleichtern. Die Zellen präsentieren den interessierenden
HLA/Peptidkomplex, indem der TRAP weiter prozessiert wird, um den
Peptidpartner des HLA-Moleküls
zu ergeben. Alternativ können
die Zellen das TRA präsentieren,
ohne dass das weitere Prozessieren erforderlich ist. Siehe z. B.
Braciale, T. J. und Braciale, V. L., Immunology 12: 124–129 (1991);
T. Elliot, Immunology 12: 386–388)1991)
und: Madelboim et al., Nature 369: 67–71 (1994).
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Weiter
sind isolierte Peptide, die von dem MAGE-C1-TRAP oder MAGE-C2-TRAP
abgeleitet sind, ein weiteres Merkmal der Erfindung, die den Regeln
für eine
Präsentation
durch MHC-Molekülen
genügen.
Beispielsweise sind in der PCT-Anmeldung PCT/US93/07421 mehrere
Motive als mit unterschiedlichen MHC-Molekül verbunden beschrieben. Diese
Motive ebenso wie jene, die beispielsweise von Falk et al., Nature
351: 290–296
(1991); Engelhard, Ann. Rev. Immunol 12: 181–207 (1994); Ruppert et al.,
Cell 74: 929–937
(1993); Rötzschke
et al., Nature 348: 252–254
(1990); Bjorkman et al., Nature 329: 512–518 (1987) und Traversari
et al., J. Exp. Med. 176: 1453–1457
(1992) gelehrt werden, dienen als Grundlage zum Identifizieren geeigneter Peptide,
die von der MAGE-C1-Aminosäuresequenz,
und der Nukleotidsequenz, die das Protein codiert, erhalten oder
abgeleitet werden können.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung können diese Peptide alleine oder
in einer Mischung verwendet werden, um CTL-Proliferation zu stimulieren.
Diese Peptide sind auch in Vakzinen nützlich.
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Es
ist gut etabliert, dass das Blut von an Tumoren leidenden Individuen
häufig
zytolytische T-Zellen („CTLs") enthält, die
Komplexe aus MHC-Molekülen
und präsentierten
Peptiden erkennen. Siehe, z. B., Robbins et al., Canc. Res. 54:
3124–3126
(1994); Topolian et al., J. Immunol. 142: 3714–3725 (1989); Coulie et al.,
Int. J. Cancer 50: 289–297
(1992). Beachte auch Kawakami et al., J. Exp. Med. 180: 347–352 (1994);
Horn et al., J. Immunother. 10: 153– 164 (1991), Darrow et al,
J. Immunol. 142 (9): 3329–3335
(1989); Slovin et al., J. Immunol. 137 (9): 3042–3048 (1986). Diese Veröffentlichungen
belegen alle die Nützlichkeit
eines CTL-Proliferationsassays, um eine mögliche Krebserkrankung zu diagnostizieren.
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Im
Allgemeinen wird ein Patient nur CTLs aufweisen, die Zielzellen,
die nur die speziellen Komplexe aus TRA und HLA exprimieren, erkennen
und in Reaktion auf das Kontaktieren derselben proliferieren, wenn wengistens
einige der eigenen Zellen des Patienten auch diesen besonderen Komplex
exprimieren. Wenn man eine periphere Blutlymphozyten (PBL) enthaltende
Probe von einem Patienten nimmt, von dem man vermutet, dass er anomale
Zellen aufweist, z. B. Tumorzellen, und diese CTL-enthaltende Probe
mit einer Zielzelle kontaktiert, die Komplexe aus einem relevanten
MHC-Molekül
und einem MAGE-C1- oder einem MAGE-C2-abgeleiteten Peptid präsentiert,
wird man nur eine Proliferation von CTLs sehen, die für diesen Komplex
spezifisch sind. Die Proliferation von CTLs in der PBL-Probe des
Patienten wird somit anzeigen, dass der Patient möglicherweise
Tumorzellen aufweist, die den speziellen HLA/TRA-Komplex exprimieren.
Die Zielzellen können
Zellen sein, die normalerweise das infragestehende MHC-Molekül präsentieren,
oder können Zellen
sein, die mit einer HLA-codierenden Sequenz transfiziert worden
sind. Die Zielzellen können
begreiflicherweise Tumorzellen oder normale Zellen sein.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Mischen einer Zielzellprobe mit (1) einem
Peptid oder einer Mischung aus Peptiden, die von einem MAGE-C1-TRAP
oder einem MAGE-C2-TRAP abgeleitet sind und durch die Zielzellen-MHC-Moleküle präsentiert
werden, und (2) einer PBL-Probe des zu evaluierenden Lebewesens.
Die Mischung wird dann auf CTL-Proliferation getestet. Verschiedene
Verfahren zur Bestimmung von CTL-Proliferation
sind in der Technik bekannt, z. B. TNF-Freisetzungstests und 51Cr-Freisetzungstests,
siehe, z. B., PCT/US95/02203.
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Das
Peptid oder die Peptide der Erfindung können auch mit einem oder mehreren
Adjuvanzien kombiniert werden, um eine ausgeprägtere CTL-Antwort zu stimulieren.
Beispiele für
derartige Adjuvanzien sind Saponine und ihre Derivate, wie jene,
die in dem US-Patent 5,057,540 von Kensil et al. oder der PCT-Anmeldung
PCT/US92/03579 von Scott et al. offenbart sind. Natürlich können auch
Standardadjuvanzien wie beispielsweise Freund'sches vollständiges Adjuvans oder Freund'sches unvollständiges Adjuvans
verwendet werden.
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Andere
Aspekte der Erfindung werden für
die Fachleute klar sein und müssen
hier nicht wiederholt werden.
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Die
Begriffe und Ausdrücke,
die hierin verwendet worden sind, werden als Begriffe zur Beschreibung und
nicht zur Beschränkung
verwendet und es ist bei der Verwendung derartiger Begriffe und
Ausdrücke
nicht beabsichtigt, irgendwelche Äquivalente der Merkmale auszuschließen, die
gezeigt oder beschrieben sind, oder Teile davon, wobei anerkannt
wird, dass verschiedene Modifikationen im Umfang der Erfindung möglich sind.
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Beispiel 1 Erzeugen von
Differenzprodukten (DP) für
den Tumor LB373-MEL und Hoden
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Eine
für Sequenzen
angereicherte cDNA-Bibliothek, die nur in dem interessierenden Zelltyp,
einer „Tester"-Zelle, und nicht
in irgendeinem anderen Zelltyp, einer „Anreger"-Zelle, vorhanden sind, wurde wie im wesentlichen
von Hubank und Schatz, Nucl. Acids, Res, 22: 5640–5645 (1994)
beschrieben erzeugt. Kurz gesagt wurde Gesamt-RNA aus Testerzellen
und Anregerzellen hergestellt. Die Testerzellen waren hierin Melanomzellen
LB373-MEL und die Anregerzellen waren normale Hautzellen. Poly-A
+ RNA wurde aus der Gesamt-RNA
unter Verwendung von Oligo-dT-Säulen
und von in der Technik gut bekannten Verfahren isoliert. Die Poly-A
+ RNA wurde dann revers transkribiert, um cDNA zu ergeben. Die cDNA
wurde mit Restriktionsenzym Dpn11 verdaut, das DNA an GATC-Stellen
schneidet, um kurze Fragmente aus doppelsträngiger DNA mit 5'-GATC-Überhängen zu
erzeugen. Doppelsträngige
DNA-Adaptoren mit einem 5'-GATC-Überhang (R-Bgl-Adaptor,
der aus anneliertem R-Bgl-12- und R-Bgl 24-Oligonukleotid mit SEQ
ID NO: 2 bzw. SEQ ID NO: 11 hergestellt ist) wurden, mit der DpnII-verdauten
cDNA ligiert, die aus den Tester- und Anregerzellen präpariert
war. Die Adaptor-ligierte cDNA wurde nachfolgend durch die gut bekannte
Polymerasekettenreaktion (PCR) amplifiziert. Das amplifizierte Produkt
ist eine „Wiedergabe" des Testers bzw.
des Anregers. Sowohl Tester- als auch Anreger-Wiedergaben wurden
mit DpnII verdaut. Verdauter Tester wurde mit den neuen Adaptormolekülen ligiert
(J-Bgl-Adaptor, der aus anneliertem J-Bgl-12- und J-Bgl-24-Olegonukleotid
mit SEQ ID NO: 3 bzw. SEQ ID NO: 12 zusammengesetzt ist). Eine erste
Runde aus subtraktiver Hybridisierung wurde dann durchgeführt durch
Mischen von 100/1-Teilen der verdauten Anreger-cDNA mit der verdauten
Tester-cDNA, die an die J-Bgl-Adaptoren ligiert waren.
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Die
gemischte Anreger – und
Tester-cDNA-Probe wurde bei 98°C
für 5 Min.
denaturiert und dann bei 67°C
für 20
Stunden inkubiert, um die denaturierte Probe erneut zu hybridisieren.
Dies führte
zu einer Mischung aus hybriden doppelsträngigen cDNAs. Die Hybrid-cDNAs
waren drei verschiedene Typen. Ein Hybridtyp bestand aus zwei Tester-cDNA-Molekülen, die
Nukleotidsequenzen wiedergaben, die einzigartig für Tester-Zellen
sind, ein zweiter Hybridtyp bestand aus zwei Anreger-cDNA-Molekülen und
ein dritter Hybridtyp bestand aus einem Tester-cDNA-Molekül und einem
Anreger-cDNA-Molekül.
Nach Hybridisierung wurde die Probe PCR-amplifiziert unter Verwendung
eines einzelsträngigen
J-Bgl-Adaptors, J-Bgl-24 mit SEQ ID NO: 12. Hybrid-cDNAs, die aus
zwei Anreger-cDNA-Molekülen
bestanden, wurden nicht amplifiziert, da sie nicht den J-Bgl-Adaptor
enthielten. Hybrid-cDNAs,
die aus einem Tester-cDNA-Molekül
und einem Anreger-cDNA-Molekül
bestanden, wurden nur linear amplifiziert. Nur doppelsträngige cDNA,
die aus zwei Tester-cDNA-Molekülen bestanden,
wurden exponenziell amplifiziert.
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Nach
10 PCR-Amplifikationszyklen, wie oben beschrieben, wurde die Probe
mit Mung-Bean-Nuklease (die
spezifisch die einzelsträngige
DNA verdaut, die durch lineare Amplifikation erzeugt wurde) behandelt,
und dann zusätzlichen
18 PCR-Zyklen unterworfen. Das sich ergebende angereicherte Produkt
wurde als Differenzprodukt 1 (DP1) bezeichnet. Es wurden sowohl
DP1-Hoden[-HLLK] als auch DP1-LB373[-Haut] erzeugt.
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J-Bgl-Adaptoren
an DP1 wurden ausgetauscht durch N-Bgl-12/24-Adaptor (N-Bgl-12:
5'GATCTTCCCTCG-3'; N-Bgl-24: 5'-AGGCAACTGTGCTATCCGAGGGAA-2'); d. h. annelierte
N-Bgl-12 und N-Bgl-24-Oligonukleotide, SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO:
13, und das Verfahren der subtraktiven Hybridisierung und ausgewählten Amplifikation
wiederholt, um die zweiten Differenzprodukte zu erzeugen (mit der
Ausnahme, dass das Annelieren und die Verlängerung in PCR-Reaktionen bei
72°C durchgeführt wurden).
Das Verhältnis
von Tester zu Anreger betrug 1/800, um DP2.Hoden(-HLLK) zu erzeugen,
aber 1/100, um DP2.LB373(-Haut) zu erzeugen. Ein drittes Differenzprodukt
DP3.Hoden(-HLLK) wurde erzeugt durch Wiederholen des Verfahrens mit
J-Bgl, der mit DP2.Hoden(-HLLK) ligiert war, als Tester und HLLK-Darstellungen
als Anreger, wobei die letztendliche Amplifikation über 22 Runden
durchgeführt
wurde.
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Beispiel 2 Suche nach
Sequenzen, die sowohl bei DP2.LB373[-Haut] als auch bei und DP3.Hoden[-HLLK]
vorhanden sind.
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Viele
bekannte Tumorantigene werden durch Gene kodiert, die nur in Tumoren
und in Hoden exprimiert werden. Indem wie oben beschrieben Sequenzen
gesucht wurden, die sowohl bei DP3.Hoden[-HLLK] (wiedergebend Nukleinsäuresequnzen,
die für
Hodenzellen einzigartig sind) als auch bei DP2.LB373[-Haut] (wiedergebend
Nukleinsäuresequenzen,
die für
Melanomzellen einzigartig sind) vorkommen, wurden Nukleinsäuresequenzen
identifiziert, die nur in Hoden- und Tumorzellen exprimiert wurden,
die zuvor nicht identifizierte Tumorantigene kodieren.
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Um
DP3.Hoden[-HLLK]-DNA zu klonieren, wurde DP3.Hoden[-HLLK] mit DpnII
verdaut und die verdaute DNA mit BamHI-Verdauungen des kommerziell
erhältlichen
Plasmides pTZ18R ligiert. Die Bakterien, DH5αF'IQ (kommerziell erhältlich) wurden mit ligierter
DNA elektroporiert. Die elektroporierten Bakterien wurden selektiert
und durch Koloniehybridizierung mit einer Sonde gescreent, die durch
Markieren von DP2.LB373[-Haut]
mit Zufallsprimern, Klenow-DNA Polymerase und α-32P-dCTP
erzeugt worden war.
-
Plasmide
aus Transformanten, die mit der DP2.LB373[-Haut]-Probe hybridisierten,
wurden isoliert und dann ihre Inserts analysiert. Ein Klon, der
ein 283 bp-Insert enthielt, wurde gereinigt und unter Verwendung von
in der Technik bekannten Verfahren sequenziert. Die Sequenz des
283 bp-Inserts teilte eine teilweise Homologie mit der MAGE-Genfamilie.
Die maximale Homologie (74%) wurde mit einer Nukleotidsequenz aus
147 Nukleotiden erhalten, die den Nukleotiden 9895 bis 10041 der
MAGE-4a-cDNA entsprechen, wie aus der genomischen MAGE 4a-DNA (Genbank
Zugangsnummer U 10687) vorhergesagt. Diese Daten schlagen vor, dass
das 283 bp-Insert ein Teil eines zuvor nicht identifizierten Mitgliedes
der MAGE-Familie ist. Dieses Familienmitglied wurde als MAGE-C1
bezeichnet.
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Beispiel 3 Vollständige MAGE-C1-cDNA.
-
Um
die vollständige
MAGE-C1-cDNA zu erhalten, wurde eine aus LB373-MEL-RNA hergestellte
und in pcDNAI/Amp subklonierte DNA-Bibliothek gescreent. Die cDNA-Bibliothek wurde
wie folgt hergestellt.
-
Gesamt-RNA
wurde aus LB373-MEL-Zellen extrahiert durch das Guanidin-Isothiocyanat-Verfahren (Davis
L. G., M. D., Dibner und J. F. Battery, Basic Methods in Molecular
Biology, Elsevier, New York, Seiten 130–135 (1986)). Poly-A + RNA
wurde auf Oligo-dT-Säulen
(Pharmacia) gereinigt und in cDNA umgewandelt unter Verwendung eines
Oligo-dT (NotI, EcoRI)-Primers SEQ ID NO: 5. Die cDNA wurde an BstX1-Adaptoren (SEQ
ID NO: 6) ligiert, mit Not1 verdaut und mit BstX1 und Not1 verdautem,
kommerziell erhältlichem
Expressionsvektor pcDNAI/Amp ligiert unter Verwendung von in der
Technik bekannten Verfahren. Top 10F'-Escherichia coli-Bakterien wurden elektroporiert
mit den ligierten rekombinanten Plasmiden und die Transformanten mit
Ampicillin (50 μg/ml)
selektiert. Die Bibliothek wurde mit einer 32P-radiomarkierten
Sonde gescreent, die aus dem oben isolierten 283 bp-Insert abgeleitet
war.
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Bakterielle
Transformanten wurden auf MAGE-C1-Sequenzen gescreent unter Verwendung
von Verfahren, die in der Technik gut bekannt sind. Kurz gesagt
wurden 140.000 Bakterien auf Nylonmembranfilter plattiert. Duplikatnylonmembranfilter
wurden hergestellt und behandelt, um die bakterielle DNA zu denaturieren
und zu fixieren. Eine 168 bp MAGE-C1-spezifische Sonde wurde durch RT-PCR
(reverse Transkription-PCR) unter Verwendung von LB373-MEL-RNA als
Matrize und MAGE-C1-spezifischen Primern erzeugt, d. h. Sinn-Primer SL26: 5'CCAGTAGATGAATATACAAGTT-3' der den Nukleotiden
(nt) 2666 bis nt 2687 von SEQ ID NO: 1 entspricht, und der Antisinn-Primer
SL27: 5'GATAGGCTGCTTCACTT-3', der komplementär zur Sequenz
von nt 2817 bis nt 2833 von SEQ ID NO: 1 ist. Dieses 168 bp lange
MAGE-C1-PCR-Produkt, das nt 2666 bis 2833 von SEQ ID NO: 1 entspricht,
wurde auf einer Sepharose CL-6B-Säule gereinigt, dann unter Verwendung
von Zufallsprimern, Klenow-DNA-Polymerase und α-32P-dCTP
markiert, wie oben beschrieben (Beispiel 3). Die behandelten Duplikatmembranfilter
wurden hybridisiert mit der MAGE-C1-spezifischen Sonde (500.000
cpm/ml; Übernachtinkubation
bei 65°C
in 5 × SSC,
0,1% SDS 5 × Denhardt's-Reagens), dann
unter stringenten Bedingungen gewaschen und für 70 Stunden bei Raumtemperatur
einer Autoradiographie unterzogen. Stringente Bedingungen wie hierin
beschrieben, bezeichnen 0,1 × bis
0,5 × SSC,
0,1% SDS bei 65°C für 20 Min.
Zwei Kolonien wurden identifiziert, die mit der MAGE-C1-Sonde hybridisierten.
Die Kolonien wurden gereinigt und erneut gescreent, um zu bestätigen, dass
sie mit der Sonde hybridisierten. Die Plasmide wurden aus diesen
Kolonien isoliert und ihre Inserts sequenziert und analysiert unter
Verwendung von Verfahren, die in der Technik gut bekannt sind. Ein
Klon wurde ausgewählt
und die eingeführte
MAGE-C1-cDNA im Detail analysiert. Der analysierte Klon enthielt
ein MAGE-C1-cDNA-Molekül
mit einer Länge
von 4031 bp (1) SEQ ID NO: 1. Ein
offener Leserahmen (ORF) verläuft
fast durch die gesamte cDNA mit einem ersten ATG, angeordnet an
Position nt 257, gemäß der bekannten
Regel nach Kozak, und einem Stop-Codon an nt 3473. Der ORF codiert
ein mutmaßliches
Protein aus 1072 Aminosäuren.
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Das
Alignment mit der MAGE-A1-cDNA erbrachte signifikante Homologien
zwischen der MAGE-C1-cDNA (SEQ ID NO: 1) und den MAGE-A1-Exons 2
und 3. Der offene Leserahmen von MAGE-C1 ist jedoch etwa 2 kb länger als
der von MAGE A1, wobei der Großteil
des Unterschiedes durch eine große repetitive Sequenz bedingt
wird.
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Beispiel 4 MAGE-C1-Expression
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Der
Sinn-Primer SL33 (%'CGGAGGGAGGAGACTTA-3') nt 18–34 von
SEQ ID NO: 1 und der Antisinn-Primer SL34 (5'-TTAAGGTGGTGCTCTAGG-3'), der zu nt 200–217 von
SEQ ID NO: 1 komplementär
ist, sind in 1 gezeigt. Diese Primer
sind an unterschiedlichen Exons angeordnet, wie durch die unterschiedlichen
Größen der
PCR-Produkte von cDNAs (202 bp) oder genomische DNAs (etwa 1,1 kb)
bestimmt, die aus normalem Gewebe und Tumorzellen hergestellt sind.
Das Expressionmuster der MAGE-C1-Boten-RNA wurde durch Standard-RT-PCR-Analyse
von Proben aus normalem Gewebe und Tumor bestimmt. Die Daten zeigen, dass
mit Ausnahme von Hoden keine MAGE-C1-Expression in dem getesteten
normalen Gewebe nachgewiesen wird (Tabelle 1). Unter den Tumorzellproben
wird die MAGE-C1-Expression häufig
bei Melanom (46%), Seminom (100%), Blasenübergangszellkarzinom (18%),
Brustkarzinom (16%) und nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (16%)
nachgewiesen. Sie wird auch in einem erheblichen Teil der Sarkome,
Kopf- und Halskarzinome und Prostataadenokarzinome gefunden (Tabelle
2).
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Beispiel 5 Northern Blot-Analyse
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10 μg Gesamt-RNA,
die durch das Guanidin-Isothiocyanat-Verfahren isoliert wurde (Davis
et al., Basic Methods in Molecular Biology, Elsevier, New York,
Seiten 130–135
(1986), wurden durch Formaldehyd-Agarosegelelektrophorese getrennt,
auf eine Nylonmembran durch Kapillartransfer überführt und durch UV-Bestrahlung
fixiert. Die Hybridisierung an die MAGE-C1-1,31 kb-XbaI-EcoRI-Sonde
entsprechend dem Nukleotid 589 bis 1904 von SEQ ID NO: 1 (radiomarkiert
mit [α-32P]dCTP) wurde über Nacht bei 60°C in 10%
Dextransulfat, 1 M NaCl, 1% SDS und 100 μg/ml denaturierter Lachsspermien-DNA
durchgeführt.
Die Membran wurde konsekutiv in 2 × SSC, 0,1% SDS für 20 Min.
bei Raumtemperatur, in 2 × SSC,
0,1% SDS für
20 Min. bei 60°C und
schließlich
in 0,2 × SSC,
0,1% SDS für
5 Min. bei 60°C
gewaschen. Die Autoradiographie wurde für 7 Tage unter Verwendung von
BioMax MS-Film (Kodak) durchgeführt.
Die gleiche Membran wurde mit β-Actin-spezifischer
Sonde unter identischen Bedingungen hybridisiert mit der Ausnahme,
dass das Waschen zweimal für 10
Min. in 2 × SSC
bei Raumtemperatur und Autoradiographie über Nach durchgeführt wurde.
Es wurde eine MAGE-C1-Boten-Art in der Gesamt-RNA aus normalen Hoden
und einigen Tumorzelllinien beobachtet, die bei etwa 4 kb wanderte.
Es wurde keine MAGE-C1-Boten-Art
in der Gesamt-RNA aus normaler Lunge nachgewiesen.
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Beispiel 6 Struktur der
MAGE-C1-cDNA
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Das
Sequenzieren und das Alignment von SEQ ID NO: 1 (2 und 3)
ergab, dass die MAGE-C1-cDNA zu MAGE-A1 (Van der Bruggen et al.,
Science 254: 1643 (1991)) nur in ihrem 3'-Drittel homolog ist. Mit Ausnahme eines
weiteren kurzen homologen Abschnittes zu dem zweiten Exon von MAGE-A1, besteht
MAGE-C1 aus Sequenzen, die mit der MAGE-Familie oder irgendeiner, in Datenbanken
berichteten Sequenz nicht verwandt sind. Verglichen mit anderen
MAGE-cDNAs enthält
MAGE-C1 eine etwa 2,4 kb große Insertion,
die in 3 durch ein großes schraffiertes Kästchen dargestellt
ist, das 3 Arten von als Tandem wiederholte Sequenzen aufweist:
42 bp-Wiederholungen, 63 bp-Wiederholungen und 48 bp-Wiederholungen.
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Beispiel 7: Southern Blot-Analyse
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Southern
Blots, die mit mehreren genomischen DNAs von Melanomzelllinien LB373-MEL,
SK29-MEL und LB33.A-1 hergestellt waren (Coulie et al., J. Exp.
Med. 180: 35–42
(1994); Coulie et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 7976–7980 (1995);
Lehmann et al. Eur. J. Immunol. 25: 340–347 (1995)), wurden mit einer
1,3 kb Xba1-EcoR1-cDNA-Sonde hybridisiert, die von SEQ ID NO: 1
abgeleitet war, die das meiste der Insertion enthielt, die den cDNA-Klon
MAGE-C1 von anderen MAGE-cDNAs unterscheidet. Zehn μg genomischer
DNA, die mit einem Restriktionsenzym verdaut war, wurden durch Agarosegelelektrophorese
getrennt, auf Nylonmembranen durch Kapillartransferverfahren übertragen
und durch UV-Bestrahlung fixiert, wie beschrieben (Sambrook et al.,
Molecular Cloning, A Laboratory Manual, N. Y. Cold Spring Harbor
Laboratory Press, S. 9.31–9.58).
Die Hybridisierung an die [α-32P]dCTP-radiomarkierte MAGE-C1-1,3 kb-XbaI-EcoRI-Sonde
wurde in 5 × SSC,
5 × Denhardt's, 0,1% SDS und 100 μg/ml denaturierter
Lachsspermien-DNA
für 12
bis 24 Stunden bei 68°C
durchgeführt.
Die Membranen wurden konsekutiv in 2 × SSC, 0,1% SDS für 20 Minuten
bei Raumtemperatur, in 2 × SSC,
0,1% SDS für
20 Minuten bei 68°C
und in 0,2 × SSC,
0,1% SDS für
20 Minuten bei 68°C
gewaschen. Die Autoradiographie wurde für drei Tage unter Verwendung
von BioMax MS-Film (Kodak) durchgeführt.
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Eine
einzelne hybridisierende Bande war in DNA aus der SK29-Melanomlinie
vorhanden, die mit fünf unterschiedlichen
Restriktionsenzymen verdaut war, was nahe legt, dass MAGE-C1 das
einzige Gen seiner Art in der MAGE-Familie ist. Pst1-verdaute DNAs,
die aus Lymphozyten des peripheren Blutes von elf männlichen
Patienten isoliert waren, enthielten jedoch jeweils eine einzige
MAGE-C1-Bande, aber mit unterschiedlicher Größe, was die Existenz eines
allelischen Polymorphismus im Gen MAGE-C1 nahe legt. EcoRI-verdaute DNAs
aus LB373-MEL und LB33-MEL.A-1 enthielten eine einzige MAGE-C1-Bande
mit identischer Größe (siehe 3 für die Positionen
der Sonde und Restriktionsenzymen).
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Beispiel 8 Isolierung
von MAGE-C1-Gen
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Um
das MAGE-C1-Gen zu isolieren, wurde eine Cosmid-Bibliothek, die
mit genomischer DNA von der Melanomzelllinie LB33-MEL.A-1 hergestellt
war, gescreent. Genomische DNA aus der Melanomzelllinie LB33-MEL.A-1
wurde teilweise mit Mbol verdaut und mit Cosmidarmen des Vektors
c2RB ligiert, wie beschrieben (Lurquin, C. et al., Cell 58: 293–303 (1989)).
Die ligierte DNA wurde in λ-Phagenköpfer (GIGAPACK,
Strategene) verpackt und auf Escherichia coli ED8767 titriert. Die
Bibliothek wurde dargestellt durch 40 Gruppen aus 70.000 unabhängigen Cosmiden.
Eine jede Gruppe wurde verwendet, um ED8767-Bakterien zu infizieren und
in LB-Medium, das 50 μg/ml
Ampicillin enthielt, amplifiziert. Aliquots von 16 Stunden alten
Kulturen wurden eingefroren, anderen wurden titriert, um die Amplifikation
der Bibliothek (105×) zu bewerten, und der Rest
der Kulturen wurde weiter amplifiziert und verwendet, um Gesamt-Cosmid-DNA
zu isolieren, wie beschrieben (De Plaen, Immunology Methods Manual
Academic Press Ltd., 9.9: 691–718
(1997)).
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DNA,
die aus 16 Gruppen von insgesamt 70.000 unabhängigen Cosmiden isoliert war,
wurde einer PCR-Amplifikation mit MAGE-C1-Primern unterzogen. Man
hat festgestellt, dass zwölf
Gruppen positiv waren und eine von diesen wurde durch Koloniehybridisierung
mit der XbaI-EcoRI-Sonde
gescreent. Ein positives Cosmid, C7.2, wurde identifiziert. Die
Restriktionsanalyse und der Southern Blot ergaben, dass dieses Plasmid ein
etwa 42 kb großes
Insert enthielt, das vier EcoRI-Fragmente mit 1, 1,4, 1,6 bzw. 2
kb und ein BamHI-Fragment mit 2 kb trägt, das mit einer Sonde hybridisierte,
die dem gesamten MAGE-C1-cDNA-Klon (SEQ ID NO: 1) entsprach. Diese
fünf Fragmente
wurden in Phagemid pTZ19R eincloniert und ihre Nukleotidsequenz
bestimmt. Ein Vergleich dieser Sequenzen mit dem cDNA-Klon zeigte,
dass MAGE-C1 aus vier Exons besteht (3). Ein
Leserahmen mit 3.426 Basenpaaren beginnt mit einem ATG, das am Ende
vom Exon III angeordnet ist, und läuft über den Großteil von Exon IV. Alle wiederholten
Motive sind in dem letzteren enthalten, aber die Länge dieser
repetitiven Region war länger
in dem gDNA-Klon verglichen mit der in dem cDNA-Klon. Obwohl die
cDNA- und genomischen Klone aus Bibliotheken mit unterschiedlichem
Ursprung stammten (Unterzelllinien LB373-MEL bzw. LB33-MEL.A-1)
könnte
eine allelische Variation kaum diese Diskrepanz erklären, wie
durch Southern Blot-Analyse
mit der XbaI-EcoRI-Sonde gezeigt. Um die Ergebnisse der Southern Blot-Analyse
zu bestätigen,
wurde genomische DNA aus beiden Zelllinien durch PCR mittels der
Primer SL38 (5'-GGCGACGACACCCAGT-3') entsprechend nt
521 bis 536 von SEQ ID NO: 1 und SL43 (5'-AGGAAAGTAGAGAGGAGACAT-3') entsprechend nt
1862 bis 1882 von SEQ ID NO: 1 amplifiziert und Produkte mit identischen
Größen erhalten.
Ein teilweises Sequenzieren dieser PCR-Produkte zeigte zwischen
den zwei Zelllinien keinen Unterschied auf der Nukleotidebene, ausgenommen
die Anwesenheit einer Splice-Stelle in LB373-MEL-Zellen, die in
LB33-MEL-Zellen fehlt.
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Um
zu bestimmen, ob Artefakte der reversen Transkription für die unterschiedlichen
Längen
der repetitiven Regionen in den gDNA- und cDNA-Klonen verantwortlich
waren, wurde cDNA, die aus reverser Transkription von Gesamt-RNA
erhalten wurde, durch PCR unter Verwendung der Primer SL38 und SL43
amplifiziert.
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Das
Transcription in vitro Systems (Promega) wurde verwendet, um MAGE-C1-RNA
für die
PCR-Amplifikation und das Klonieren der MAGE-C1-repetitiven Region
aus cDNA herzustellen. 1 μg
HindIII verdaute pcDNAI/Amp, die den MAGE-C1-cDNA-Klon enthielt,
wurde auf ein Endvolumen von 20 μl
mit 4 μl
5 × SP6-Puffer,
1 μl von
einem jeden NTP mit 10 mM, 2 μl
Dithiotreitol mit 0,1 M, 0,5 μl
(20 Einheiten) RNase-Inhibitor und 1 μl (15 Einheiten) SP6 RNA-Polymerase
verdünnt.
Eine Kontrollreaktion wurde durchgeführt, wo 5 μl [α32P]CTP
(3000 Ci/mMol) einer Mischung hinzugesetzt wurden, die identisch
zu der oben beschriebenen Transkriptionsmischung war, mit der Ausnahme,
dass nur 2,4 μl
0,1 mM CTP verwendet wurden. Die Reaktion wurde bei 37°C für eine Stunde
inkubiert. Ein μl
(1 U) RQ1 DNase wurde zu den Mischungen hinzugegeben, die wiederum
für eine
Stunde bei 37°C
inkubiert wurden. Ein Zehntel der radiomarkierten RNA wurde durch Elektrophorese
auf einem Formaldehyd-Agarosegel analysiert, das Gel getrocknet
und einer Autoradiographie unterzogen, um zu bestätigen, dass
nur Volllängenprodukte
erhalten wurden. Nicht-radioaktive
RNA wurde mittels Phenol extrahiert, mit Ethanol präzipitiert
und in 10 μl
Wasser erneut suspendiert. Ein μl
RNA-Lösung wurde
unter den gleichen Bedingungen wie Gesamt-RNA revers transkribiert
(Weynants et al., Int. J. Cancer 56: 826–829 (1994)).
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Um
die Kontamination mit Plasmid-DNA auszuschließen, wurde eine Kontrollreaktion
eingeschlossen, wo keine MoMLV reverse Transkriptase hinzugesetzt
wurde. 1/40 der vollständigen
Reaktion wurden 37 PCR-Zyklen mit SL38-Sinn-Primer und SL43-Antisinn-Primer unterzogen.
Die PCR-Produkte wurden durch Agarosegelelektrophorese fraktioniert.
Es wurde kein nachweisbares Produkt in Kontrollreaktionen nachgewiesen.
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Der
Sinn-Primer SL38 (5'-GGCGACGACACCCAGT-3') entsprechend nt
521 bis 536 von SEQ ID NO: 1 und der Antisinn-Primer SL43 (5'-AGGAAAGTAGAGAGGAGACAT-3') entsprechend nt
1862 bis 1882 von SEQ ID NO: 1 wurden verwendet, um cDNA (1/40 des
reversen Transkriptionsproduktes aus 2 μg Gesamt-RNA) oder 500 ng genomische
DNA aus den Melanomlinien LB373-MEL und LB33-MEL.A-1 zu amplifizieren.
Die PCR wurde in 50 μl
Gesamtvolumen durchgeführt
mit 5 μl
10 × DynaZyme-Puffer,
jeweils 1 μl
10 mM dNTP, jeweils 25 pMol Primer und 2 Einheiten DynaZyme (FynnZymes
Oy) für
30 (genomische DNA) oder 37 (cDNA) Zyklen aus 1 Minute bei 94°C, 1 Minute
bei 65°C
und 2 Minuten bei 72°C.
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Die
PCR-Produkte wurden an das Plasmid pCR3 ligiert unter Verwendung
des Eukaryotic TA Cloning Kit (Invitrogen) und die Ligationsprodukte
wurden in Top10F'-Bakterien
elektroporiert. Mehrere Produkte wurden erhalten mit Größen von
1,6 bis 0,35 kb. Im Gegensatz dazu wurde ein einzelnes Produkt aus
genomischer DNA erhalten, die durch PCR mit den Primer SL38 und
SL43 amplifiziert war. Mehrere PCR-Produkte wurden auch mit Matrizen-cDNA
erhalten, die aus der reversen Transkription einer Volllängen-RNA
erhalten wurde, die in vitro aus dem cDNA-Klon MAGE-C1 (SEQ ID NO:
1) transkribiert wurde. Diese Ergebnisse schlagen vor, dass Artefakt
der reversen Transkription für
die Diskrepanz zwischen genomischen und cDNA-Klonen verantwortlich
sind und dass die natürliche,
von dem MAGE-C1-Gen in der Melanomlinie LB373-MEL transkribierte
mRNA-Spezies die gesamte repetitive Region umfassen muss, wie sie
in Cosmid C7.2 gefunden wird, wie oben beschrieben. Die Sequenz
einer Volllängen-cDNA
dieser natürlichen
mRNA ist als SEQ ID NO: 9 angegeben.
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Die
repetitive Region entspricht insgesamt 18 direkten Wiederholungen
von 14 Aminosäuren
(aa), 17 Wiederholungen aus 21 aa und 16 Wiederholungen aus 16 aa.
Das Gen MAGE-C1 teilt eine maximale Gesamthomologie mit dem Gen
MAGE-A10. Es wurde jedoch ein Vergleich und ein Alignment in den 2 und 3 mit MAGE-A1
durchgeführt,
den am besten charakterisierten Genen der MAGE-Familie. Das Exon
1 des Gens MAGE-C1 weist keine homologen Gegenstücke in anderen MAGEs auf, es
ist aber beachtlich, dass eine SP1- und zwei Ets-Konsensus-Bindungsstellen
unmittelbar dem ersten Exon vorangehen, wie bei MAGE-1 (De Smet
et al., Immunogenetics 42: 282–290,
(1995); De Smet et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 7149–7153, (1996))
und einigen MAGE-Promotoren (De Plaen, eingereicht) beschrieben.
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Beispiel 9 Chromosomale
Lokalisierung des MAGE-C1-Gens
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Fluoreszenz-in
situ-Hybridisierung (FISH) Experimente mit Cosmid C7.2 als Sonde
zeigen, dass das Gen MAGE-C1 auf dem langen Arm des X-Chromosoms
auf der Bande Xq27 angeordnet ist.
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Eine
menschliche genomische Cosmidsonde für MAGE-C1 wurde für in situ
Fluoreszenzhybridisierung verwendet. Der gesamte MAGE-C1-Cosmidklon
wurde unter Verwendung von Biotin-14 dATP und Biotin-14 dCTP (Gibco
BRL) für
in situ Fluoreszenzhybridisierung Nick-translatiert und mit normalen
menschlichen Metaphasenspreitungen in zwei unabhängigen Experimenten hybridisiert.
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Chromosompräparate wurden
erhalten aus Phytohämagglutinin-stimulierten
normalen Lymphozyten des peripheren Blutes, die für 72 Stunden
kultiviert waren. Um R- Bandenausbildung
zu induzieren, wurden einige der Kulturen mit Thymidin nach 48 Stunden
synchronisiert, bei 37°C
inkubiert und mit 5'Bromdesoxyuridin (BrdU)
am nächsten
Morgen während
der finalen späten
S-Phase behandelt und 6 Stunden später geerntet (Jacky, P. B.,
Raven Press, Seite 89, (1991)). Zytogenetische Ernten wurden vorgenommen
und Objektträgerpräparate wurden
hergestellt unter Verwendung von Standardverfahren. Die Objektträger wurden
bei vor der Verwendung bei –80°C gelagert.
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Die
in-situ-Fluoreszenzhybridisierung an Metaphasenchromosomen wurde
durchgeführt,
wie von Pinkel et al. beschrieben (Pinkel et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 83: 2934–2938,
(1986)). Kurz gesagt wurde die Biotin-markierte Sonde (50–100 ng)
in einer Hybridisierungsmischung (50% Formamid, 10% Dextransulfat,
2 × SSC,
0,1 μg COT-1
DNA (Gibco BRL), 10 μg
gescherte Lachsspermien-DNA als Träger) gelöst und für 60 Min. bei 37°C inkubiert,
um zu erlauben, dass COT-1-DNA an repetitive Sequenzen in der Sonde
annelierte. Die Sondenmischung wurde dann auf den Objektträger aufgebracht
und für
10 Min. bei 80°C
auf einem Objektträgerwärmer co-denaturiert.
Man erlaubte, dass die Hybridisierung über Nacht in einer feuchten
Kammer bei 37°C
erfolgte. Die Objektträger
wurden unter Verwendung des Formamid-Waschverfahrens gemäß dem FITC-Biotin-Nachweiskit und,
wenn angemessen, gemäß dem Amplifikationsprotokoll
für zweifarbige
FISH (Oncor) gewaschen. Der Nachweis der Biotin-markierten Sonde
erfolgte durch Inkubieren mit dem FITC-Avidin-Konjugat und die Digoxigenin-markierten
Chromosom X-spezifische α-Satellitenwiederholungssonde
wurde nachgewiesen unter Verwendung eines anti-Digoxigenin-Rhodamin-Konjugates.
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Die
Chromosomenidentifizierung wurde durch gleichzeitige Hybridisierung
mit einer für
das Chromosom X spezifischen α-Satellitenwiederholungssonde
(Oncor) oder durch R-Bandenausbildung
unter Verwendung von 5-Bromdesoxyuridin und Einbetten der Objektträger in einer
modifizierten Einbettungslösung
gegen Verbleichen aus p-Phenylendiamin
(pH 11) (Lemieux et al., Cytogenet. Cell Genet, 59: 311–312 (1992)),
die 0,01 μg/ml
Propidiumiodid als Gegenfärbung
enthielt, um ein R-Bandenausbildungsmuster zu produzieren, vorgenommen.
Die Objektträger
wurden untersucht und unter Verwendung eines Zeiss Axiophot Mikroskops und
geeigneten UV-Filterkombinationen photographiert. Die 35 mm Aufnahmen
wurden gescannt unter Verwendung eines Nikon Coolscan, bearbeitet
unter Verwendung von Adobe Photoshop 4.0 und ausgedruckt unter Verwendung
eines Fujix Pictrography 3000.
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Die
chromosomale Lokalisierung des menschlichen MAGE-C1-Lokus wurde
initial durch somatische Zellhybridkartierung in Experimenten erhalten,
die hier nicht beschrieben sind, und wurde unabhängig bestätigt und durch in situ-Fluoreszenzhybridisierung
wie oben beschrieben verfeinert. Bei diesen Experimenten wurden
47 R-gebänderte
Metaphasenspreitungen von normalen Lymphozyten auf spezifische Hybridisierungssignale
untersucht. Die Signale wurden nur dann als spezifisch erachtet,
wenn sie auf einem jeden Chromatid von einem einzelnen Chromosom
nachgewiesen wurden. Spezifische Signale wurden in 15 der 47 untersuchen
Metaphasen gefunden (32%). In einem jeden Fall waren die Hybridisierungssignale
im distalen Teil des X-Chromosoms angeordnet. Die Chromosomen mit
einem R-Bandenmuster erlaubten eine genauere Lokalisierung des MAGE-C1-Lokus
auf Xq26–q27.
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Interessanterweise
sind auch andere Mitglieder der MAGE-Familie auf sowohl dem langen
als auch dem kurzen Arm des X-Chromosom lokalisiert worden. Es wurden
zwölf Gene
der MAGE-Familie in der distalen Region des langen Arms des X-Chromosoms
kartiert (De Plaen, et al., Immunogenetics 40: 360–369, (1994);
Oaks et al., Cancer Research 54: 1627–1629, (1994)) und MAGE-Xp
befindet sich in der Xp21.3-Region des kurzen Armes in der Region
(Muscatelli et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92: 4987–4991 (1995)).
-
Beispiel 10 Identifizierung
von möglichen
HLA Klasse I-bindenden MAGE-C1-Peptiden.
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Das
Durchsuchen der MAGE-C1-Proteinsequenz für HLA Klasse I-bindenden Peptide
wurde auf der Website: http://bimas.dcrt.nih.gov/molbio (Parker,
K. C., M. A. Bednarek, und J. E. Coligan, „Scheme for Ranking Potential
HLA-A2 Binding Peptides Based on Independent Binding of Individual
Peptide Side-Chains," J. Immunol.
152: 163 (1994) durchgeführt.
Tabelle 3 listet Peptide auf, von denen erwartet wird, dass sie
an die angegebenen HLA Klasse I-Moleküle binden, und die mehr als
einmal in dem MAGE-C1-Protein gefunden wurden.
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Beispiel 11
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A. Erzeugen von Differenzprodukten
aus Melanomtumor LB373-MEL.
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Eine
für nur
in Melanomzellen vorhandenen Sequenzen angereicherte cDNA-Bibliothek,
die als Tester bezeichnet wurde, wurde erzeugt durch Entfernen von
Sequenzen, die mit normalen Hautzellen geteilt werden, die als Anreger
bezeichnet werden. Das Anreicherungsergebnis wird als Differenzprodukt
(DP) bezeichnet.
-
Genauer
wurde Gesamt-RNA aus Melanom LB373-MEL-Zellen (Tester-Zellen) und
aus einer normalen Hautprobe (Anreger-Zellen) hergestellt, dann
auf Oligo-dT-Säulen
gereinigt, um Poly-A + RNA zu erhalten. Die Poly-A + RNA wurde revers
transkribiert, um cDNA zu ergeben. Die sich ergebende cDNA wurde
mit Restriktionsenzym Dpnll verdaut, das DNA an GATC-Stellen schneidet
und kurze Fragmente aus doppelsträngiger DNA mit 5'-GATC-Überhängen erzeugt. Doppelsträngige Adaptoren
mit einem 5'-GATC-Überhang (R-Bgl-Adaptor, der aus
anneliertem R-Bgl 12 und R-Bgl 24, SEQ ID NOS: 2 bzw. 4 zusammengesetzt
ist) wurden an die verdaute cDNA ligiert. Die Adaptor-ligierte cDNA
wurde nachfolgend durch PCR amplifiziert unter Verwendung eines
Stranges des R-Bgl-Adaptors,
R-Bgl 24, als Primer. Das sich ergebende Produkt wird als eine Wiedergabe
des Testers bzw. des Anregers bezeichnet. Beide Wiedergaben wurden
mit Dpnll verdaut. Verdauter Tester wurde mit neuen Adaptormolekülen ligiert
(J-Bgl-Adaptor, der aus anneliertem J-Bgl 12 und J-Bgl 24, SEQ ID
NOs: 3 bzw. 12 zusammengesetzt ist). Eine erste Runde subtraktiver
Hybridisierung wurde dann durchgeführt unter Mischen der verdauten
Anreger-cDNA mit dieser J-Bgl-adaptierten und verdauten Tester-cDNA
in Anteilen von 100/1, Denaturieren der Probe und Inkubieren bei
67°C für 20 Stunden,
um die denaturierte Probe zu re-hybridisieren. Nach der Hybridisierung
wurde die Probe PCR-amplifiziert unter Verwendung eines Stranges
des J-Bgl-Adaptors, J-Bgl 24, als Primer. Hybride, die aus zwei
DNA-Strängen
bestanden, die aus der Anregerpopulation stammten, konnten nicht
amplifiziert werden, da sie nicht mit dem J-Bgl-Adaptor ligiert
sind, wohingegen Hybride, die aus einem Strang aus einer jeden Quelle
(Tester und Anreger) bestanden, nur linear amplifiziert werden konnten.
Nur Doppelstränge
mit zwei Testersträngen
(die Sequenzen wiedergaben, die für den Tester einzigartig waren)
wurden exponentiell amplifiziert. Nach 10 Zyklen der PCR-Amplifikation
wurde die Probe mit Mung-Bean-Nuclease behandelt (die spezifisch
die einzelsträngige DNA
verdaut, die durch lineare Amplifikation hergestellt ist), und dann
18 zusätzlichen
PCR-Zyklen unterworfen.
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Das
sich ergebende Produkt wurde als Differenzprodukt 1 (DP1) bezeichnet.
J-Bgl-Adaptoren auf DP1 wurden gegen N-Bgl-12/24-Adaptoren ausgetauscht
(N-Bgl-12: 5'GATCTTCCCTCG-3'; N-Bgl-24: 5'-AGGCAACTGTGCTATCCGAGGGAA-3'), d. h. annelierte
N-Bgl-12 und N-Bgl-24-Oligonukleotide, SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO:
13 und das Verfahren der subtraktiven Hybridisierung und selektiven
Amplifikation wiederholt, um die zweiten Differenzprodukte zu erzeugen
(mit der Ausnahme, dass das Annelieren und die Verlängerung in
den PCR-Reaktionen bei 72°C
durchgeführt
wurden). Das Verhältnis
von Tester zu Anreger betrug 1:800, um die DP2.LB373(-Haut) zu erzeugen.
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DP2.LB373[-Haut]
wurde in den Phagemid-Vektor pTZ18R kloniert, um eine cDNA-Bibliothek zu erzeugen,
die hinsichtlich Sequenzen angereichert war, die in Melanom exprimiert
waren, aber in normaler Haut still waren.
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B. Analyse der Melanom-angereicherten
Bibliothek durch Sequenzieren von individuellen Klonen.
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49
individuelle Klone, die aus der angereicherten Melanombibliothek
isoliert waren, wurden sequenziert. Sie entsprechen 27 unterschiedlichen
Genen. Die Suche nach Homologien mit in Datenbanken enthaltenen
Sequenzen zeigte, dass 16 von diesen 27 Genen zuvor identifizierten
Genen entsprechen. Beachtlicherweise entsprechen zwei von ihnen
dem Gen MAGE-A3 bzw. Gen MAGE-A10, von denen bekannt ist, dass sie ausschließlich in
Tumoren und im Hoden exprimiert werden. Sieben Sequenzen waren unbekannt
und RT-PCR wurde verwendet, um zu bestimmen, ob sie in einem Satz
unterschiedlicher normaler Gewebe exprimiert wurden. Nur zwei von
diesen elf neuen Genen wurden nicht in normalen Geweben mit Ausnahme
von Hoden exprimiert. Das erste wurde als LAGE-1 bezeichnet und
ist in der US-Patentanmeldung 08/791,495 beschrieben. Das zweite
weist signifikante Homologien mit Mitgliedern der MAGE-Genfamilie
und genauer mit dem MAGE-C1-Gen auf. Es wurde daher als MAGE-C2
bezeichnet.
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C. Suche nach vollständiger MAGE-C2
cDNA.
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Der
MAGE-C2-Klon, der aus der angereicherten Melanombibliothek isoliert
wurde, ist ein Dpnll-Restriktionsfragment des vollständigen MAGE-C2-Botens.
Um eine vollständige
MAGE-C2-cDNA zu isolieren, screenten wir eine cDNA-Bibliothek mit
einer MAGE-C2 Sonde.
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Die
cDNA-Bibliothek wurde mit LB373-MEL-RNA in pcDNAI/Amp wie oben beschrieben
konstruiert. Etwa 84.000 Bakterien wurden auf Nylonmembranen ausplattiert.
Duplikate wurden hergestellt und behandelt, um die bakterielle DNA
zu denaturieren und zu fixieren. Eine MAGE-C2-spezifische Sonde
wurde erzeugt durch Durchführen
von PCR auf dem teilweisen MAGE-C2-Klon mit den spezifischen Primern
SL102 und SL103 (SL102: 5'AGGCGCGAATCAAGTTAG-3', SEQ ID NO: 15;
SL103: 5'CTCCTCTGCTGTGCTGAC-3', SEQ ID NO: 16).
Das 206 bp MAGE-C2-PCR-Produkt wurde auf einer Sepharose CL-6B-Säule gereinigt,
dann markiert unter Verwendung von Zufallsprimern, Klenow-DNA-Polymerase
und α-32P-dCTP. Behandelte Duplikate wurden mit
der MAGE-C2-spezifischen Sonde hybridisiert (500.000 cpm/ml; Inkubation über Nacht
bei 65°C),
dann unter stringenten Bedingungen gewaschen (letztes Waschen durchgeführt bei
65°C in
SSC 0,2×, SDS
0,1%) und für
70 Stunden autoradiographiert. Es ergaben sich acht positive Spots.
Ein zweites Screening wurde durchgeführt und ein bakterieller Klon
wurde erhalten, der einen großen
offenen Leserahmen für MAGE-C2
enthielt.
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Die
MAGE-C2-cDNA ist 1983 bp-lang (SEQ ID NO: 18). Der offene Leserahmen
beginnt mit einem ATG bei Position 330 und endet mit einem Stop-Codon
an Position 1449, wobei er für
ein mutmaßliches
Protein mit 373 Aminosäuren
(SEQ ID NO: 19) kodiert.
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D. Struktur des MAGE-C2-Gens.
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PCR-Primer,
die zu mehreren Regionen der MAGE-C2-cDNA komplementär waren,
wurden ausgewählt
und die PCR-Produkte, die nach Amplifikation von cDNA und genomischer
DNA erhalten wurden, durch Agarosegelelektrophorese analysiert.
PCR-Amplifikation von genomischer DNA mit den Primerpaaren A und B
(4) ergab Produkte, die größer waren als jene, die durch
Amplifikation von cDNA erhalten wurden, was die Existenz von wenigstens
zwei Introns in dem MAGE-C2-Gen enthüllte. Die Sequenzen dieser
zwei Introns wurden durch Sequenzieren des PCR-Produktes bestimmt.
PCR-Amplifikation mit den Primerpaaren C und D (4)
ergab Produkte mit identischen Größen, wenn cDNA oder genomische
DNA als Matrizen verwendet wurden, was nahelegt, dass kein zusätzliches
Intron in dem MAGE-C2-Gen existiert. Die Sequenz des Gens MAGE-C2,
wie aus der Sequenz des cDNA-Klons und aus den Sequenzen der Introns
abgeleitet, ist in SEQ ID NO: 20 gezeigt.
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Schematische
Darstellungen der Gene MAGE-C2, MAGE-C1 und MAGE-A1 sind in 4 gezeigt. Das
gesamte MAGE-C2-Gen ist homolog zu den MAGE-C1-Sequenzen. Nichtsdestotrotz
enthält
MAGE-C2 nicht die große
repetitive Region, die in der kodierenden Region des Gens MAGE-C1
gefunden wird. Die Exon-Intron-Struktur des Gens MAGE-C2 liegt zwischen
der des Gens MAGE-C1 und der der MAGE-A-Gene, wie in 4 durch
das Gen MAGE-A1 dargestellt ist. Wie die MAGE-A-Gene umfasst das
MAGE-C2 drei Exons, aber die MAGE-C2 Exons 1 und 2 sind homolog
zu den MAGE-C1-Exons 1 und 2. Das dritte Exon von MAGE-C2 weist
eine Struktur auf, die vergleichbar der des dritten Exons des MAGE-A-Gens
ist: Es enthält
den gesamten offenen Leserahmen und beginnt an einer ähnlichen
Stelle. Die codierende Sequenz des Gens MAGE-C2 ist länger als
die des Gens MAGE-A1 und dies wird bedingt durch die Einführung, kurz
nach dem Startcodon, einer 108 bp-Sequenz, die in dem MAGE-A1-Gen
nicht gefunden wird.
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E. Expression des Gens
MAGE-C2.
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Das
Expressionsmuster des MAGE-C2-Gens wurde bestimmt durch RT-PCR-Analyse
von normalem Gewebe und Tumorproben. Der ausgebildete Sinn-Primer
SL102 (SEQ ID NO: 15) und der Antisinn-Primer SL103 (SEQ ID NO:
16) sind in verschiedenen Exons angeordnet (4: Primerpaar
A). MAGE-C2 wird nicht in einem Satz von normalen Geweben, die getestet
wurden, mit der Ausnahme der Hoden exprimiert (Tabelle 4). Bei Tumorproben
wird MAGE-C2 häufig
in Melanom und Blasenübergangszellenkarzinom
exprimiert. Es wird auch in einem erheblichen Teile der Kopf- und
Halskarzinome, Brustkarzinome, nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome
und Sarkome exprimiert (Tabelle 5). Die MAGE-C2-Expression ist mit
der von anderen MAGE-Genen korreliert. 326 Tumorproben wurden getestet.
Unter den 63 Proben, die das MAGE-C2-Gen exprimieren, exprimieren
62 auch wenigstens ein MAGE-A-Gen.
Die einzige Tumorprobe, die für
MAGE-C2-Expression positiv ist, aber für alle anderen MAGE-Gene negativ
ist, ist eine Brusttumorprobe. Für
Krebspatienten, die Tumore wie den letzteren tragen, wird die spezifische
Immuntherapie mit MAGE-Antigenen ausschließlich auf der Verwendung von
MAGE-C2-abgeleiteten Antigenen beruhen.
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F. Chromosomale Anordnung
des MAGE-C2-Gens.
-
Die
chromosomale Anordnung des MAGE-C2-Gens wurde durch PCR-Analyse
des GeneBridge 4 Radiation Hybrid-Panel (Walter et al., Nature Genet,
7: 22–28
(1994)) bestimmt. Eine jede DNA aus dem Satz wurde einer PCR mit
den Primern SL102 und SL103 SEQ ID NOs: 15 und 16 unterzogen. Die
PCR-Produkte wurden durch Agarosegelelektrophorese getrennt, auf
eine Nitrozellulosemembran geblottet und mit radiomarkiertem Primer
SL118 (5'-AGCTGCCTCTGGTTGGCAGA-3' SEQ ID NO: 17) hybridisiert.
Der Primer SL118 ist komplementär
zu einer Sequenz des ersten Introns des Gens MAGE-C2. Die PCR-Ergebnisse
wurden einer Analyse auf der Website http://www-genome.wi.mit.edu/cgibin/contig/rhmapper.pl
unterzogen. Die Analyse ergab, dass MAGE-C2 auf X-Chromosom zwischen
dem Markern DXS1227 und DSX7087 angeordnet ist. Das Gen MAGE-C1
ist zwischen diesen Markern angeordnet, was den zytogenetischen
Banden Xq26–Xq27
entspricht.
-
G. MAGE-C2 und andere
MAGE-Proteine.
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Das
MAGE-C2-Protein weist Ähnlichkeiten
mit anderen MAGE-Proteinen auf. Mehrfache Alignments mit allen bekannten
MAGE-Proteinen zeigen, dass eine maximale Homologie an ihrem COOH-Terminus
beobachtet wird. Die Ergebnisse von paarweisen Vergleichen zwischen
den C-terminalen zwei Dritteln des MAGE-C2-Gens und den entsprechenden
Sequenzen von anderen MAGE-Proteinen sind in Tabelle 6 gezeigt. C-terminale
Segmente von MAGE-A-Proteinen weisen eine Aminosäureidentität von 52 bis 94% auf und weisen
untereinander eine größere Identität auf als
mit den MAGE-B-Proteinen, mit denen sie eine Aminosäureidentität von 39
bis 55% teilen. In ähnlicher
Weise weisen die MAGE-B-Proteine mit einer Aminosäureidentität von 52
bis 67% untereinander eine größere Identität auf als
mit den MAGE-A-Proteinen. Auf der Grundlage eines Sequenzähnlichkeitskriteriums
gehören
MAGE-C1 und MAGE-C2 zu einer dritten Unterfamilie: Sie weisen eine
Aminosäureidentität untereinander
von 68% auf, während
sie mit den MAGE-Proteinen nur eine Aminosäureidentität von 43 bis 55% und 39 bis
46% mit MAGE-B-Proteinen aufweisen.
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H. Identifizierung von
möglichen
HLA Klasse I-bindenden MAGE-C2-Peptiden.
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Das
Durchsuchen der MAGE-C2-Proteinsequenz auf HLA Klasse I-bindende
Peptide wurde auf der Website http://bimas.dcrt.nih.gov./molbio
durchgeführt.
Tabelle 7 listet MAGE-C2-Peptide
auf, von denen erwartet wird, dass sie an die angegebenen HLA Klasse
I-Moleküle
binden. Man hat kürzlich
gezeigt, dass diese HLA Klasse I-Moleküle auf einigen Tumoren bestimmte
Peptide präsentieren,
die durch ein Gen der MAGE-Familie kodiert werden.
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I. Southern Blot-Analyse.
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Ein
Southern Blot, der mit genomischen DNAs von Melanomzelllinien LB373-MEL,
SK29-MEL und LB33.A-1
gemacht wurde, wurde mit einer 1,9 kb PCR-amplifizierten Sonde hybridisiert,
die von SEQ ID NO: 18 abgeleitet war. Die Herstellung des Blots
wurde wie oben beschrieben durchgeführt (Beispiel 7). Die Hybridisierung
an die [α-32P] dCTP-radiomarkierte
MAGE-C2-Sonde wurde in 5 × SSC,
5 × Denhardt's, 0,1% SDS und 100 μg/ml denaturierter
Lachsspermien-DNA für
18 Stunden bei 68°C
durchgeführt.
Die Membranen wurden konsekutiv in 2 × SSC, 0,1% SDS für 20 Min.
bei Raumtemperatur und in 2 × SSC,
0,1% SDS für
20 Min. bei 68°C
gewaschen. Eine Autoradiographie wurde für 10 Tage durchgeführt.
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Mehrere
Hybridisierungsbanden wurden in den genomischen DNAs gefunden, die
von den drei Melanomlinien erhalten waren. Die genomische DNA wurde
mit BamHI- oder EcoRI-Restriktionsenzymen
verdaut. In genomischen DNAs, die mit EcoRI verdaut waren, können wenigstens
5 Banden unterschieden werden, die mit der MAGE-C2-Sonde hybridisieren.
Man hat gefunden, dass zwei davon Fragmente der Gene MAGE-C1 bzw.
MAGE-C2 darstellen. Diese Ergebnisse schlagen vor, dass MAGE-C1
und MAGE-C2, wie hierin beschrieben, Mitglieder einer großen MAGE-C-Familie
sind. bestimmt. Tabelle
2. MAGE-C1-Expression, wie durch RT-PCR an normalen Gewebeproben
Gewebeart | Anzahl
von Proben, die MAGE-C1 exprimieren/Anzahl von getesteten Proben |
Blase | 0/2 |
Gehirn | 0/4 |
Brust | 0/3 |
Dickdarm | 0/2 |
Nebenhoden | 0/1 |
Niere | 0/1 |
Leber | 0/4 |
Lunge | 0/6 |
Lymphozyten
(PBL) | 0/4 |
Eierstock | 0/1 |
Plazenta | 0/1 |
Prostata | 0/2 |
Hoden | 3/3 |
Gebärmutter | 0/4 |
Tabelle
2. MAGE-C1-Expression, wie durch RT-PCR an Tumorproben bestimmt.
Tabelle
2. (Fortsetzung)
Tabelle
3. Wiederholte Peptide, die im Protein MAGE-C1 gefunden werden und
von denen man erwartet, dass sie an HLA Klasse I-Moleküle binden,
wie durch Analyse auf der Website http://bimas.dcrt.nih.gov/molbio
bestimmt
Tabelle
4. MAGE-C2-Expression in normalen Geweben, wie durch RT-PCR mit
den Primern SL102 und SL103 analysiert.
Gewebetyp | MAGE-C2-Expression |
Blase | – |
Gehirn | – |
Brust | – |
Dickdarm | – |
Herz | – |
Niere | – |
Leber | – |
Lunge | – |
Lymphozyten | – |
Eierstock | – |
Plazenta | – |
Haut | – |
Nebenniere | – |
Hoden | + |
Gebärmutter | – |
Tabelle
5 MAGE-C2-Expression in Tumorproben, wie durch RT-PCR mit den Primern
SL102 und SL103 analysiert
Tumorart | Anzahl
positiver Proben/getestete Anzahl |
Hautmelanom
primär
metastasenbildend | 30/70
(43%)
10/30 (33%)
20/40 (50%) |
Uveamelanom | 0/5 |
Blasenübergangszellenkarzinom
Invasiv
Oberflächlich | 9/30
6/15
3/15 |
Kopf-
und Hals-Adenoakanthom | 4/20 |
Brustkarzinom | 3/20 |
Lungenkarzinom
(NSCLC) | 4/35 |
Sarkom | 2/15 |
Speiseröhrenkarzinom | 2/15 |
Prostataadenokarzinom | 1/10 |
Myelom | 1/5 |
Gehirntumoren | 0/9 |
kolorektales
Karzinom | 0/20 |
Leukämie | 0/25 |
Neuroblastom | 0/2 |
Mesotheliom | 0/4 |
Nierentumoren | 0/24 |
Schilddrüsentumoren | 0/5 |
Gebärmuttertumor | 0/5 |
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Tabelle
6. Prozentsatz von Aminosäureidentität zwischen
C-terminalen Fragmenten aller bekannter MAGE-Proteine
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Tabelle
7. Peptide, die im Protein MAGE-C2 gefunden werden und von denen
man erwartet, dass sie an die angegebenen HLA Klasse I-Moleküle binden,
wie durch Analyse auf der Website http://bimas.dcrt.nih.gov/molbio
bestimmt
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