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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zellulare Fernsprech- bzw. Telefonsysteme
und insbesondere ein Verfahren zur Zuweisung von Frequenzen an einzelne
Zellen des zellularen Fernsprechsystems.
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BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Zellulare
Fernsprechsysteme teilen einen großen Versorgungsbereich in eine
Anzahl kleinerer getrennter geographischer Bereiche, die als "Zellen" bezeichnet werden
und normalerweise jeweils in einem Größenbereich von etwa einem halben
bis etwa 20 km Durchmesser liegen. Jede Zelle grenzt zumindest an
mehrere Nachbarzellen an und/oder überlappt mit diesen, um eine
im wesentliche lückenlose Abdeckung
im gesamten Versorgungsbereich zu gewährleisten. Eine Basisstation
mit einer Vielzahl von Sender-Empfängern, die
in der Lage sind, unabhängig
auf verschiedenen zugewiesenen Funkfrequenzen zu arbeiten, ist für jede der
Zellen vorgesehen. Über
die Sender-Empfänger
sind die Basisstationen an gleichzeitigen Kommunikationsverbindungen
mit mehreren Mobilstationen, die in dem Bereich der zugewiesenen
Zelle arbeiten, beteiligt. Die Basisstationen kommunizieren ferner über Datenübertragungsstrecken
und Sprechverbindungsleitungen mit einer zentralen Leitstation,
die normalerweise als Mobilfunk-Vermittlungsstelle bezeichnet wird
und die die Funktion hat, Fernsprechverbindungen mit den Mobilstationen über die
Basisstationen selektiv herzustellen und den Betrieb des Systems
im allgemeinen zu steuern.
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Jeder
Zelle wird die Verwendung einer vorbestimmten Menge von Frequenzen
aus dem zellularen Frequenzband zur Verwendung bei der Bereitstellung
ihrer Steuerungs- und Sprach/Daten-(Verkehrs-)Kanäle zugewiesen. Die Zuweisung
erfolgt normalerweise entsprechend einem bestimmten Frequenzplan.
Die Frequenzen, die für
die einer gegebenen Zelle zugeteilten Steuerungs- und Verkehrskanäle verwendet
werden, sind vorzugsweise über
das Frequenzspektrum des zellularen Frequenzbandes voneinander beabstandet.
Dies dient dazu, das Auftreten und die ungünstigen Auswirkungen von Nachbarkanalstörung zu
minimieren. WO 97/39598 beschreibt ein Verfahren zum Analysieren
der Verkehrslokalisierung innerhalb eines zellularen Funkkommunikationsnetzes.
WO 96/31989 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur dynamischen
Kanalzuweisung in einem zellularen Fernsprechsystem.
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Da
in einem zellularen Frequenzband nur eine begrenzte Anzahl von Frequenzen
verfügbar sind,
werden die gleichen Frequenzen, die der einen Zelle zugewiesen sind,
auch anderen Zellen in entfernt gelegenen Teilen des Versorgungsbereichs
zugewiesen (das heißt,
von ihnen wiederverwendet). Normalerweise wird benachbarten Zellen
durch den Frequenzplan nicht die Verwendung der gleichen Frequenz
zugewiesen. Ferner sind die Leistungspegel der Signalübertragungen
auf einer gegebenen Frequenz in bezug auf ihre Stärke begrenzt,
um die Ausbreitung über
den Zellenbereich hinaus zu begrenzen. Die vorstehenden Vorsichtsmaßnahmen dienen
dazu, das Auftreten von Gleichkanalstörung, das durch die Wiederverwendung
der gleichen Frequenz in einer entfernt gelegenen Zelle bewirkt
wird, zu reduzieren. Man beachte ferner, dass eine sorgfältige Leistungspegel-
und Entfernungszuweisung auch bei der Reduzierung des Auftretens
von Nachbarkanalstörung
hilfreich sind.
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Trotz
der Vorsichtsmaßnahmen,
die Dienstanbieter bei der Frequenzplanzuweisung für ein zellulares
Fernsprechsystem mit Frequenzwiederverwendung und bei der Regulierung
des Systembetriebs ergeifen, ist bekannt, dass Fälle von Gleichkanalstörung dennoch
auftreten. Diese Störung
kann durch eine Anzahl von Faktoren ausgelöst werden, nämlich: Unregelmäßigkeiten
im Gelände; Änderungen
bei der Funksignalausbreitung; Schwund; Mehrwegeausbreitung; Sektorierung;
Reflektion; das Vorhandensein menschlicher oder natürlicher
Hindernisse; die Anzahl verfügbarer
Sender-Empfänger
pro Zelle; und Schwankungen der Nachfrage. Diese Störung beeinflussen
häufig
den Systembetrieb ungünstig,
indem beispielsweise die Sprachqualität auf Verkehrskanälen verschlechtert wird
oder die Übertragung
und der Empfang von Steuersignalen auf den Steuerungskanälen gestört werden.
Die Dienstanbieter investieren daher erhebliche Anstrengungen in
die Frequenzplanung zugunsten eines optimalen Systembetriebs.
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Der
herkömmliche
Frequenzplanungsprozess nutzt Softwarewerkzeuge zu einer für jede Frequenz
zu machenden Vorhersage der Störung,
die sich aus der gleichzeitigen Verwendung dieser Frequenz in anderen
Zellen ergibt. Dieser Prozess wird durch den Dienstanbieter nicht
nur dann implementiert, wenn das System zu Beginn eingerichtet wird, sondern
auch in jedem Fall danach, wenn neue Zellen oder Geräte hinzugefügt werden.
Die Störungsvorhersagen,
die durch die Softwarewerkzeuge zur Frequenzplanung gemacht werden,
stützen
sich auf bestimmte Wellenausbreitungsmodelle und andere theoretische Überlegungen.
Es ist häufig
schwierig, ein ausreichend genaues Wellenausbreitungsmodell aufzubauen
und andere theoretische Überlegungen in
bezug auf komplizierte Umgebungen (zum Beispiel städtische
Gebiete) zu berücksichtigen,
die den Auswirkungen von Unregelmäßigkeiten des Geländes, der
Mehrwegeausbreitung, Sektorierung, Reflektion und dem Vorhandensein
von Hindernissen ausgesetzt sind. Demzufolge ist eine durch Softwarewerkzeuge
gesteuerte Frequenzplanung allein (das heißt, ohne Unterstützung des
zellularen Fernsprechsystems) in vielen Fällen von begrenztem praktischen Nutzen.
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Ein
wesentlicher Teil der Anstrengungen ist bisher auf die Einbeziehung
des zellularen Fernsprechsystems selbst in den Frequenzplanungsprozess
gerichtet worden. Diese Anstrengungen haben sich bisher in erster
Linie darauf konzentriert, immer mehr störungsbezogene Information vom
System für eine
Dienstanbieteranalyse und für
eine Verwendung bei der Bestimmung eines optimalen Sprachqualitätsfrequenzplans
zu sammeln. Beispielsweise progammieren Dienstanbieter nunmehr routinemäßig ihre
zellularen Fernsprechsysteme, um zu bewirken, dass Basisstationen
Aufwärtssignalstärkemessungen
frequenzweise (freie Frequenz für
freie Frequenz) durchführen
und melden. Die gesammelten Signalstärkemessungen der freien Aufwärtsfrequenzen
zeigen die Aufwärtsstörung auf
jedem Kanal an, und die Messungen liefern demzufolge verfügbare Information,
die bei der Erkennung von Fehlern eines bestehenden Frequenzplans
und beim Vorschlagen benötigter
Neuzuweisungen geeignet ist.
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Die
neueste Entwicklung bei der Frequenzplanung ist ein Konzept zur
Unterstützung
eines mehr oder weniger automatischen Frequenzplanprinzips, das
durch das zellulare Kommunikationssystem selbst mit einem Minimum
an Dienstanbieterverwaltung und Überblick
implementiert wird. Dieses Konzept wird im allgemeinen als adaptive
Frequenzzuweisung (AFA) bezeichnet. Der grundlegende Vorgang bei
dem adaptiven Frequenzzuweisungskonzept besteht darin, die Störung in
allen Zellen und auf allen Frequenzen zu messen und die gemessenen Daten
dann zu nutzen, um Frequenzen innerhalb des zellularen Kommunikationssystems
wiederholt neu zuzuweisen, um für
eine optimale Sprachqualität
zu sorgen. Neuzuweisungsentscheidungen können die Störung in einer einzelnen Zelle
("lokalisierter" Lösungsvorschlag)
oder die Störung
in einer Anzahl von Zellen ("zentralisierter" Lösungsvorschlag)
berücksichtigen.
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Es
treten häufig
Situationen auf, wo die Signalstärkemessungen,
die Aufwärtsstörung anzeigen, irreführend sind.
Beispielsweise könnte
infolge der Besonderheit, dass die Antennen, die in sektorierten zellularen
Systemen genutzt werden, Richtantennen sind, eine Aufwärtsverbindung
auf einer gegebenen Frequenz geringe Störungsbedenken anzeigen, während die
Abwärtsverbindung
infolge des gerichteten Aussendens von einer Nachbarzelle ernsthaft
gestört
ist. Frequenzzuweisungsentscheidungen, besonders wenn ein adaptives
Frequenzzuweisungsprinzip verwendet wird, auf der Grundlage lediglich von
Aufwärtssignalstärkemessungen
zu treffen, wird demzufolge nicht empfohlen.
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Es
wird bevorzugt, dass sowohl Aufwärts-
als auch Abwärtsstörung gemessen
und im Kontext einer beliebigen Frequenzzuweisungsbestimmung berücksichtigt
wird. Es tritt eine Anzahl von Beschränkungen auf, wenn man versucht,
Abwärtsstörungsinformation
zu sammeln. Im Idealfall und herkömmlicherweise sollten die Abwärtsstörungsmessungen durch
Mobilstationen erfolgen, die innerhalb des zellularen Kommunikationssystems
arbeiten. Aktuelle Systemspezifikationen (zum Beispiel die, die
für das globale
System für
Mobilfunk-Kommunikation (GSM) definiert ist) unterstützen Abwärtssignalstärkemessungen
der Mobilstationen nur auf denjenigen Systeminformations-Steuerkanal-(BCCH-)Frequenzen von
Nachbarzellen, die in einer (BA-)Liste der empfangenen Mobilstationsnachbarn
angegeben sind. Diese Messungen liefern bestimmte Information, die Abwärtsstörungen auf
diesen Frequenzen anzeigt. Keine Unterstützung wird jedoch für die Mobilstation erbracht,
die Abwärtsstörungsmessungen
auf der BCCH-Frequenz macht, die der gegenwärtig versorgenden Zelle zugewiesen
ist, da die Mobilstation gesonderte Ausstrahlungen von ihrer eigenen
Zelle von Ausstrahlungen anderer Zellen nicht trennen kann. Es besteht
ein Bedarf an einem Mechanismus, der Abwärtsstörungsinformation für allgemeine
Zwecke bei der Frequenzplanung sammelt, und zwar insbesondere zur
Verwendung in Verbindung mit adaptiven Frequenzzuweisungsprinzipien.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Um
die vorstehenden und weitere Probleme zu lösen, umfasst die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Schätzung
von Abwärtsstörung. Eine
gegebene Frequenz (fsel) wird ausgewählt. Alle
Nachbarzellen, die einer gegebenen Zelle nahe sind und denen gegenwärtig die
Verwendung der gewählten Frequenz
fsel zugewiesen ist, werden dann festgestellt.
Eine Messliste, die die Systeminformations-Steuerkanal-(BCCH-)Frequenzen (fBCCH) jeder der festgestellten Nachbarzellen
enthält,
wird dann erzeugt und an eine bestimmte Mobilstation gesendet, die
sich in der gegebenen Zelle befindet. Die bestimmte Mobilstation
führt dann
Signalstärkemessungen
auf den auf der Messliste festgestellten Systeminformations-Steuerkanal-Frequenzen
fBCCH durch. Diese Signalstärkemessungen
werden als nächstes verarbeitet,
um ein Signalstärke-Histogramm
für jede der
festgestellten Nachbarzellen zu erzeugen. Ein gewählter Perzentilwert
wird dann für
jedes Histogramm berechnet. Aus diesen Perzentilwerten wird eine
Summe berechnet, die die Abwärtsstörung für die gewählte Frequenz
fsel darstellt (das heißt, schätzt). Wenn die gewählte Frequenz
fsel in der Nachbarzelle die Systeminformations-Steuerkanal-Frequenz
fBCCH für
diese Zelle umfasst, wird der entsprechende Perzentilwert des Histogramms
zu der Summe addiert. Wenn die gewählte Frequenz fsel in
der Nachbarzelle dagegen eine Verkehrskanalfrequenz fTCH umfasst,
wird der Perzentilwert des Histogramms minus ein entsprechender
Deltawert (Δ)
zu der Summe addiert.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Ein
umfassenderes Verständnis
des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
ist unter Bezugnahme auf die nachstehende ausführliche Beschreibung in Verbindung
mit den beigefügten
Zeichnungen möglich,
wobei diese folgendes zeigen:
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1 ist
ein Zellenplan und stellt schematisch eine Frequenzplanzuteilung
innerhalb eines zellularen Fernsprechsystems mit Frequenzwiederverwendung
dar;
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2 ist
ein Flussdiagramm für
einen Ablauf gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Schätzen von
Abwärtsstörung;
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3 stellt
eine exemplarische Ausführung des
Ablaufs von 2 zum Schätzen der Abwärtsstörung dar;
und
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4 ist
ein Flussdiagramm für
einen Ablauf für
eine adaptive Kanalzuweisung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ein
zellularer Versorgungsbereich kann eine große geographische Region umfassen,
und in vielen Fällen
besteht eine Notwendigkeit für
eine große Anzahl
von Zellen. Häufig überschreitet
die notwendige Anzahl von Zellen die Anzahl von Zellen, die bereitgestellt
werden können,
wenn nämlich
die verfügbaren
Frequenzen zwischen den Zellen so aufgeteilt werden müssen, dass
die erwartete Teilnehmernutzung pro Zelle abgewickelt werden kann.
In einem solchen Fall sind einfach nicht genug Frequenzen in einem
zellularen Frequenzband für
eine eindeutige Zuteilung an die vorhandenen Zellen vorhanden. Um eine
ausreichende Verbindungsabwicklungskapazität im gesamten Versorgungsbereich
zu ermöglichen,
werden die Zellen normalerweise zu Zellengruppen von Zellen gruppiert,
und die Frequenzen in dem zellularen Frequenzband werden zwischen
den Zellengruppen entsprechend einem bestimmten Frequenzzuteilungsplan
aufgeteilt und in jeder der Zellengruppen wiederverwendet.
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Nachstehend
wird Bezug genommen auf 1, wo eine exemplarische Zellenstruktur
und Frequenzplanzuweisung zur Verwendung in einem zellularen Fernsprechsystem
mit Funkfrequenzwiederverwendung dargestellt ist. Eine beliebige
geographische Region (nachstehend als "Versorgungsbereich" bezeichnet) ist in eine Vielzahl von
zusammenhängenden
Zellen 10 unterteilt, die schematisch durch Sechsecke dargestellt
sind. Die Zellen 10 werden dann zu Zellengruppen 12 gruppiert
(zur besseren Erkennung in fetten Linien dargestellt). Beispielsweise
weist jede Zellengruppe 12 im Frequenzplan in 1 sieben
Zellen 10(1) bis 10(7) auf. Es versteht sich natürlich, dass
jede Zellengruppe 12 mehr oder weniger Zellen 10 haben
kann, wie es von dem gewählten
Frequenzplan gefordert wird.
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Die
verfügbaren
Frequenzen im zellularen Frequenzband werden entsprechend dem Frequenzplan
zwischen den Zellen 10 jeder Zellengruppe 12 zugewiesen,
so dass die Funkfrequenzen des zellularen Bandes in jeder Zellengruppe
wiederverwendet werden. Man beachte, dass in einem solchen Frequenzplan
benachbarten Zellen normalerweise keine Verwendung der gleichen
Frequenz zugewiesen wird. Die Wiederverwendung einer identischen
Frequenz in dem Versorgungsbereich erfolgt vorzugsweise bei einer
Trennung von mindestens mehr als einer Zelle 10 zusammen
mit einer Regulierung der Sendeleistung jeder Zelle, um Funksignalausbreitung
im wesentlichen auf den Zellenbereich zu beschränken. Ferner ist zu beachten,
dass normalerweise keine Zelle 10 benachbarte Frequenzen
im zellularen Band nutzt. Benachbarte Frequenzen werden vorzugsweise
nicht näher
als eine Zelle 10 voneinander entfernt zugeteilt. Durch
Anordnung der Zellen 10 in Zellengruppen 12, wie
in 1 gezeigt, durch Regulierung der Sendeleistung
der Kommunikationsübertragung
innerhalb der Zelle, wie oben erwähnt, und ferner durch Zuteilung
von Frequenzen auf die oben erwähnte
Weise wird die Wahrscheinlichkeit der Störung reduziert, wobei gleichzeitig
effektive zellulare Kommunikationsdienste in einem sehr großen Versorgungsbereich
bereitgestellt werden.
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Jede
der Zellen 10 in einem zellularen Fernsprechsystem, zum
Beispiel in dem, das in 1 dargestellt ist, weist zumindest
eine Basisstation (BS) 18 auf, die so konfiguriert ist,
dass Funkfrequenzverbindungen mit Mobilstationen 20, die
sich durch den Versorgungsbereich bewegen, erleichtert werden. Die
Basisstationen 18 sind dargestellt, als wären sie
in oder nahe der Mitte jeder der Zellen 10 positioniert.
In Abhängigkeit
von der Geographie und anderer bekannter Faktoren können sich
die Basisstationen 18 statt dessen in oder nahe der Peripherie oder
andernfalls weiter weg von der Mitte jeder der Zellen 10 befinden.
In solchen Fällen
können
die Basisstationen 18 unter Verwendung von Richtantennen
anstelle von Rundstrahlantennen senden und mit Mobilstationen 20 kommunizieren,
die sich in der Zelle 10 befinden. Die Basisstationen 18 sind über Kommunikationsstrecken
(allgemein mit Pfeil 16 bezeichnet) mit mindestens einer
Mobilfunkvermittlungsstelle (MSC) 22 verbunden, die den
Betrieb des Systems zur Bereitstellung zellularer Kommunikationsverbindungen
mit den Mobilstationen 20 steuert. Jede Basisstation 18 weist
eine Vielzahl von Sender-Empfängern
(nicht dargestellt) auf, die in der Lage sind, unabhängig auf
verschiedenen, der Zelle zugeteilten Funkfrequenzen zu arbeiten.
Der Betrieb der Mobilfunkvermittlungsstelle 22 und der
Basisstation 18 zur Bereitstellung eines zellularen Fernsprechdienstes
ist dem Fachmann bekannt und wird hier nicht beschrieben.
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Trotz
der Vorsichtsmaßnahmen,
die ergriffen werden, um Störung
zu vermeiden, ist bekannt, dass Störung in zellularen Systemen
wie in dem, das hier beschrieben ist, auftritt. Ein Aspekt dieser
Störung hat
seinen Ursprung darin, dass Kommunikationsübertragungen mit benachbarten
Frequenzen gleichzeitig in Zellen 10 der gleichen oder
anderer Zellengruppen 12 auftreten (das heißt Nachbarkanalstörung). Ein
weiterer Aspekt dieser Störung
hat seinen Ursprung darin, dass Kommunikationsübertragungen mit gleicher Frequenz
gleichzeitig in den Zellen 10 anderen Zellengruppen 12 auftreten
(das heißt Gleichkanalstörung). Um
diese Störung
zu bekämpfen,
ist der zellulare Dienstanbieter häufig an gelegentlichen Überarbeitungen
des Frequenzplans beteiligt, wobei eine oder mehrere Frequenzen,
die einer Zelle 10 zugeteilt sind, zugunsten der Hinzufügung einer
oder mehrerer anderer Frequenzen, die in dem zellularen Band enthalten
sind, gestrichen werden. In diesem Zusammenhang weisen die Frequenzen
in einer Frequenzgruppe 14, die durch eine aktuelle Version
des Frequenzplans einer gegebenen Zelle zugeordnet ist, "ausgewählte" Frequenzen in bezug
auf diese gegebene Zelle auf, und alle anderen Frequenzen im zellularen
Band, die normalerweise ausgewählte
Frequenzen für
andere Zellen sind, weisen "auswählbare" Frequenzen auf,
die möglicherweise
dieser gegebenen Zelle als Ergebnis der Überarbeitung des Frequenzplans
zugeteilt werden könnten.
Der Kernpunkt der Revision besteht dann darin, eine oder mehrere
der gewählten
Frequenzen für
eine Zelle, die gestört
werden, zu löschen,
und anstatt dieser eine entsprechende oder mehrere ungestörte oder
weniger gestörte
auswählbare
Frequenzen zuzuteilen.
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Nachstehend
wird auf 2 Bezug genommen, wo ein Flussdiagramm
für einen
Ablauf gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Schätzen
von Abwärtsstörung dargestellt
ist. Im Schritt 100 wird eine gegebene Frequenz (fsel) des zellularen Frequenzbandes beispielsweise
von der Mobilfunkvermittlungsstelle oder einem anderen Verwaltungsknoten des
zellularen Systems ausgewählt.
Diese ausgewählte
Frequenz wird sorgfältig
gewählt,
so dass sie nicht einer gegebenen Zelle zugewiesen wird, in der sich
eine bestimmte, für
Abwärtsmessungen
verwendet Mobilstation befindet. Als nächstes werden im Schritt 102 alle
Nachbarzellen, die sich nahe an der gegebenen Zelle befinden und
denen gegenwärtig die
Verwendung der gewählten
Frequenz fsel zugeteilt ist, festgestellt.
Mit "nahe" ist beispielsweise
gemeint: innerhalb eines gewählten
radialen Schwellwertabstands von der gegebenen Zelle. Eine Messliste
für die
bestimmte Mobilstation wird dann im Schritt 104 erzeugt,
die die Systeminformations-Steuerkanal-(BCCH-)Frequenzen (fBCCH)
jeder der festgestellten Nachbarzellen enthält. Die Messliste wird dann im
Schritt 106 über
die Basisstation für
die gegebene Zelle an die bestimmte Mobilstation gesendet. Als Antwort
darauf führt
die bestimmte Mobilstation im Schritt 108 Signalstärkemessungen
auf den Systeminformations-Steuerkanalfrequenzen fBCCH der
Nachbarzellen durch, die in der Messliste festgestellt sind. Diese
Signalstärkemessungen
werden als nächstes im
Schritt 110 über
die Basisstation an die Mobilfunkvermittlungsstelle (oder den administrativen
Knoten) zurückgemeldet.
Die gemeldeten Signalstärkemessungen
werden dann im Schritt 112 verarbeitet, um ein Signalstärke-Histogramm
für jede
der festgestellten Nachbarzellen zu erzeugen. Ein ausgewählter Perzentilwert
wird dann im Schritt 114 für jedes Histogramm berechnet.
Man beachte, dass das gleiche Perzentil auf alle Histogramme angewendet
wird. Aus diesen Perzentilwerten wird im Schritt 116 eine Summe
berechnet, die die Abwärtsstörung für die gewählte Frequenz
fsel darstellt (das heißt, schätzt). Diese Summe wird bestimmt,
indem alle festgestellten Nachbarzellen einbezogen werden (Schleife 116a), es
wird bestimmt, ob die gewählte
Frequenz fsel in der gegenwärtig betrachteten
Zelle die Systeminformations-Steuerkanalfrequenz fBCCH für diese
Zelle umfasst oder eine Verkehrskanal-(TCH-)Frequenz fTCH ist
(Schritt 116b), es wird der Perzentilwert des Histogramms
für diese
Zelle, wie er ist, zur Summe addiert (Schritt 116c), wenn
die ausgewählte
Frequenz fsel die Systeminformations-Steuerkanalfrequenz
fBCCH umfasst, oder es wird der Perzentilwert
des Histogramms für
diese Zelle minus ein entsprechender Deltawert (Δ) zu der Summe addiert (Schritt 116d), wenn
die ausgewählte
Frequenz fsel die Verkehrskanalfrequenz
fTCH umfasst. In diesem Fall stellt der
entsprechende Deltawert Δ eine
mittlere Differenz der gemessenen Signalstärke zwischen einer Systeminformations-Steuerkanalfrequenz
fBCCH und einer Verkehrskanalfrequenz fTCH dar, die durch die Differenzen der genutzten
Ausgangsleistung bewirkt wird. Obwohl nicht so dargestellt, versteht
es sich, dass die Schleife 116a einen Schritt der Initialisierung
(Nullsetzung) der Summe vor der Addition und einen Schritt des Testens
nach jeder Addition auf Vollständigkeit
der Einbeziehung jeder Nachbarzelle aufweist.
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Der
vorstehend beschriebene Prozess zur Schätzung der Abwärtsstörung wird
besser verständlich
mit Bezug auf ein Beispiel, das in 3 dargestellt
ist. Eine Mobilstation 20 befindet sich gegenwärtig in
einer gegebenen Zelle 10(1). Der Ablauf sieht vor, dass
die Mobilfunkvermittlungsstelle (oder Verwaltungsknoten) 22 die
gegebene Frequenz fsel auswählt (Schritt 100),
die dieser gegebenen Zelle 10(1) nicht zugewiesen ist.
Alle Nachbarzellen 10(2) bis 10(n) innerhalb der
gewählten
radialen Schwellwertentfernung (das heißt "nahe")
der gegebenen Zelle 10(1), denen die Verwendung der gewählten Frequenz
fsel entweder für eine Systeminformations-Steuerkanalfrequenz
fBCCH oder eine Verkehrskanalfrequenz fTCH gegenwärtig zugewiesen sind, werden
dann festgestellt (Schritt 102). Eine Messliste (ML) 50 wird
dann erzeugt (Schritt 104) und über die versorgende Basisstation 18 an
die Mobilstation 20 gesendet (Schritt 106). Diese
Messliste 50 enthält
die Systeminformations-Steuerkanal-(BCCH-)Frequenzen fBCCH jeder
der festgestellten Nachbarzellen 10(2) bis 10(n).
Als Antwort darauf führt
die bestimmte Mobilstation 20 eine Signalstärkemessung
(Schritt 108) auf den in der Messliste 50 festgestellten
Systeminformations-Steuerkanalfrequenzen fBCCH durch.
Die Signalstärkemessungen
werden als nächstes
zurück an
die Mobilfunkvermittlungsstelle (administrativer Knoten) 22 gemeldet
(Schritt 110). Die gemeldeten Signalstärkemessungen werden dann verarbeitet (Schritt 112),
um ein Signalstärke-Histogramm (H) 52(2) bis 52(n) jeweils
für jede
der festgestellten Nachbarzellen 10(2) bis 10(n) zu
erzeugen. Ein ausgewählter
Perzentilwert (PV) 54(2) bis 54(n) wird dann für jedes
Histogramm 52(2) bis 52(n) berechnet (Schritt 114).
Die Summe aus diesen Perzentilwerten 54(2) bis 54(n) wird
dann berechnet (Schritt 116), die die Abwärtsstörung für die gewählte Frequenz
fsel darstellt (das heißt, schätzt). Bei der Berechnung dieser
Summe wird der Perzentilwert PV eines Histrogramms H für eine bestimmte
Zelle zu der Summe addiert, wie er ist, wenn die gewählte Frequenz
fsel die Systeminformations-Steuerkanalfrequenz
fBCCH für diese
bestimmte Zelle umfasst. Dies ist für die Zellen 10(2), 10(4) und 10(5) dargestellt.
Wenn dagegen die ausgewählte
Frequenz fsel die Verkehrskanalfrequenz
fTCH für
diese bestimmte Zelle umfasst, wird der Perzentilwert PV eines Histogramms
H für diese bestimmte
Zelle minus der entsprechende Deltawert (Δ) zu der Summe addiert. Dies
ist für
die Zellen 10(3) und 10(n) dargestellt. Nach der
Berechnung kann die Summe, die die Abwärtsstörung auf der ausgewählten Frequenz
fsel schätzt,
vom Dienstanbieter auf verschiedene Weise verwendet werden, einschließlich in
Verbindung mit Frequenzplanungsoperationen.
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Nachstehend
wird auf 4 Bezug genommen, wo ein Flussdiagramm
für einen
Ablauf zur adaptiven Kanalzuweisung dargestellt ist. Im Schritt 200 werden
Basisstationen aufgefordert, Signalstärkemessungen der freien Aufwärtsfrequenzen
durchzuführen.
Diese Messungen werden im Schritt 202 durchgeführt und
im Schritt 204 an die Mobilfunkvermittlungsstelle zurückgemeldet.
Diese Signalstärkemessungen
der freien Aufwärtsfrequenzen
werden dann im Schritt 206 verarbeitet, um Zuweisungen stark
gestörter
Frequenzen im aktuellen Frequenzplan festzustellen sowie auswählbare Frequenzen
für Neuzuweisungen
festzustellen. Der Verarbeitungsschritt 206 kann in einem
beliebigen Ablauf aus einer Anzahl von bekannten Abläufen implementiert
werden. Als nächstes
wird im Schritt 208 für
jede festgestellte stark gestörte
Frequenz eine Schätzung
der Abwärtsstörung in
dieser Frequenz durchgeführt. Ferner
wird im Schritt 210 eine Schätzung der Abwärtsstörung auf
jeder der auswählbaren
Frequenzen durchgeführt.
Die Schätzungen
in den beiden Schritten 208 und 210 können unter
Verwendung des Ablaufs, der in 2 dargestellt
ist, oder irgendeines anderen geeigneten Ablaufs implementiert werden. Die
Schätzungen
im Schritt 210 werden dann im Schritt 212 benutzt,
um die Anzahl der auswählbaren Frequenzen
für Neuzuweisungen
anstelle jeder der stark gestörten
Frequenzen einzuengen. Die Verwendung der Schätzungen im Schritt 210 für den Schritt 212 hat
demzufolge die Funktion, auswählbare
Frequenzen, die bereits als geeignete Pegel für Aufwärtsstörungen festgestellt, aber nicht
als unakzeptable Pegel für
Abwärtsstörung festgestellt
worden sind, festzustellen und zu beseitigen. Als nächstes werden
die Schätzungen
aus Schritt 208 im Schritt 214 in Verbindung mit
der eingeschränkten Liste
von auswählbaren
Frequenzen genutzt, um die Anzahl der stark gestörten Frequenzen einzuschränken, die
unmittelbar für
Neuzuweisungen in Betracht gezogen werden sollten. Die Verwendung
der Schätzungen
aus Schritt 208 und der eingeschränkten Liste der auswählbaren
Frequenzen im Schritt 214 hat demzufolge die Funktion,
die stark gestörten
Frequenzen für
Zellen, deren Störprobleme
nicht wesentlich verbessert werden können, ohne gleichzeitig zu
bewirken, dass andere Störungsprobleme
innerhalb des Systems entstehen, festzustellen und zu beseitigen.
Diese Operation erfüllt
also eine ausgleichende Funktionalität, indem nur solche Fälle von stark
gestörten
Frequenzen ausgewählt
werden, wo eine Neuzuweisung zu einem maximalen Nutzen für diese
Zelle führen
würde,
während
gleichzeitig eine minimale Systemverschlechterung bewirkt wird.
Die Regeln, die eine wesentliche Verbesserung und der Probleme definieren,
wie bei dem Vorgang im Schritt 214 angewendet werden, sind
vom Anwender (zum Beispiel Dienstanbieter) wählbar. Schließlich werden die
besten festgestellten Neuzuweisungen aus Schritt 214 im
Schritt 216 implementiert.
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Obwohl
das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt und in der vorstehenden ausführlichen
Beschreibung beschrieben sind, versteht es sich, dass die Erfindung
nicht auf die offenbarte(n) Ausführungsform(en)
beschränkt
ist, sondern zahlreiche veränderte
Anordnungen, Modifikationen und Ersatzanordnungen zulässt, ohne
von der Erfindung abzuweichen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen ausgeführt und
definiert ist.