-
Hintergrund:
-
1. Technisches Gebiet
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des auf Sonden basierenden
Nucleinsäuresequenz-Nachweises,
der -Analyse und der -Quantifizierung. Genauer bezieht sich diese
Erfindung auf neue Verfahren, Kits und Zusammensetzungen, die zu
Linear Beacons gehören.
-
2. Hintergrund-Stand
der Technik
-
Das
Löschen
eines Fluoreszenzsignals kann entweder durch Fluoreszenzresonanzenergietransfer "FRET" (auch bekannt als
Nichtstrahlungsenergietransfer: siehe Yaron et al., Analytical Biochemistry,
95: 228-235 (1979), auf S. 232, Sp. 1, Z. 32-39) oder durch Nicht-FRET-Wechselwirkungen
(auch bekannt als strahlungsloser Energieübergang: siehe Yaron et al.,
Analytical Biochemistry, 95, auf S. 229, Sp. 2, Z. 7-13) geschehen.
Der kritische unterscheidende Faktor zwischen FRET- und Nicht-FRET-Löschung ist,
dass das Nicht-FRET-Löschen
einen kurzen Bereich der Wechselwirkung durch "Kollision" oder "Kontakt" benötigt
und deswegen keine spektrale Überlappung
zwischen den Einheiten des Donor- und Akzeptorpaares benötigt (siehe
Yaron et al., Analytical Biochemistry, 95, auf S. 229, Sp. 1, Z.
22-42). Im Gegensatz dazu benötigt
das FRET-Löschen
eine spektrale Überlappung
zwischen den Donor- und Akzeptoreinheiten und die Effizienz des Löschens ist
direkt proportional zu dem Abstand zwischen den Donor- und Akzeptoreinheiten
des FRET-Paares (siehe Yaron et al., Analytical Biochemistry 95,
auf S. 232, Sp. 1, Z. 46, bis Sp. 2, Z. 29). Ausgedehnte Überblicke über das
FRET-Phänomen
sind beschrieben in R. M. Clegg, Methods Enzymol., 221: 353-388 (1992),
und P. R. Selvin, Methods Enzymol., 246: 300-334 (1995). Yaron et
al. schlugen auch vor, dass die darin beschriebenen Prinzipien auf
die Hydrolyse von Oligonucleotiden angewandt werden könnten (siehe
Yaron et al., Analytical Biochemistry, 95, auf S. 234, Sp. 2, Z.
14-18).
-
Das
FRET-Phänomen
wurde für
den direkten Nachweis von Nucleinsäurezielsequenzen genutzt, ohne
das Erfordernis, dass markierte Nucleinsäurehybridisierungssonden oder
-primer von dem Hybridisierungskomplex vor dem Nachweis getrennt
werden müssen
(siehe Livak et al.
US 5,538,848 ).
Ein Verfahren der Nutzung von FRET, um mit Hilfe von Polymerase-Ketten-Reaktion
(PCR) amplifizierte Nucleinsäure
in einem Closed-Tube-Format
zu analysieren, ist im Handel erhältlich von Perkin Elmer. Der
TaqMan
TM-Test verwendet eine Nucleinsäurehybridisierungssonde,
die mit einem Fluoreszenzreporter und einer Löschereinheit in einer Anordnung
markiert ist, die in der Löschung
der Fluoreszenz in der intakten Sonde resultiert. Während der
PCR-Amplifikation hybridisiert die Sondensequenz spezifisch mit
der amplifizierten Nucleinsäure.
Wenn sie hybridisiert ist, baut die Exonucleaseaktivität der Taq-Polymerase
die Sonde ab, wobei die durch die intakte Sonde aufrecht erhaltene
intramolekulare Löschung
eliminiert wird. Da die Sonde gestaltet ist, um spezifisch mit der
amplifizierten Nucleinsäure
zu hybridisieren, kann der Anstieg in der Fluoreszenzintensität der Probe, verursacht
durch den enzymatischen Abbau der Sonde, in Beziehung gesetzt werden
mit der Aktivität
des Amplifizierungsvorgangs.
-
Nichtsdestotrotz
benötigt
dieses Verfahren vorzugsweise, dass jede der Fluorophor- und Löschereinheiten
an den 3'- und 5'-Enden der Sonde
angeordnet sind, so dass das optimale Signal-Rausch-Verhältnis erreicht
wird (siehe: Nazarenko et al., Nucl. Acids Res., 25: 2516-2521 (1997),
auf S. 2516, Sp. 2, Z. 27-35). Diese Orientierung resultiert jedoch
notwendigerweise in weniger als der optimalen Fluoreszenzauslöschung, da
das Fluorophor und die Löschereinheiten
im Raum voneinander getrennt sind und der Transfer von Energie am
effizientesten ist, wenn sie eng benachbart sind. Folglich kann
die Hintergrundemission der unhybridisierten Sonde in dem TagManTM-Test relativ hoch sein (siehe Nazarenko
et al., Nucl. Acids Res., 25, auf S. 2516, Sp. 2, Z. 36-40).
-
Das
Nucleinsäure-Molecular-Beacon
ist ein weiteres Konstrukt, welches das FRET-Phänomen
nutzt, um Nucleinsäurezielsequenzen
nachzuweisen (siehe Tyagi et al. Nature Biotechnology, 14:303-308
(1996). Ein Nucleinsäure
Molecular Beacon umfasst eine Sondierungssequenz, die in zwei komplementären Armsequenzen
eingebettet ist (siehe Tyagi et al, Nature Biotechnology, 14, auf
S. 303, Sp. 1, Z. 22-30). An jedes Ende der Sondierungssequenz wird
eines von entweder einem Fluorophor oder einer Löschereinheit angeheftet. In
der Abwesenheit des Nucleinsäureziels
lagern sich die Armsequenzen aneinander an, um dadurch eine Schleifen-
und Haarnadelstammstruktur zu bilden, welche das Fluorophor und
den Löscher
zueinander bringt (siehe Tyagi et al., Nature Biotechnology, 14,
auf S. 304, Sp. 2, Z. 14-25). Wenn sie mit der Zielnucleinsäure in Kontakt
gebracht werden, werden die komplementäre Sondensequenz und Zielsequenz
miteinander hybridisieren. Da der Haarnadelstamm mit der festen
Doppelhelix, die nach der Hybridisierung gebildet wird, nicht koexistieren
kann, zwingen die resultierenden, konformatorischen Änderungen
der Armsequenzen auseinander und bringen das Fluorophor und den
Löscher
dazu, voneinander getrennt zu werden (siehe Tyagi et al. Nature
Biotechnology, 14, auf S. 303, Sp. 2, Z. 1-17). Wenn das Fluorophor
und der Löscher
getrennt werden, geht die Energie des Donorfluorophors nicht auf
die Akzeptoreinheit über
und das fluoreszierende Signal wird dann nachweisbar. Da unhybridisierte
Molecular Beacons nicht fluoreszierend sind, ist es nicht notwendig, dass
jede überschüssige Sonde
aus einem Test entfernt wird. Folglich stellen Tyagi et al. fest,
dass Molecular Beacons für
den Nachweis von Zielnucleinsäuren
in einem homogenen Test und in lebenden Zellen verwendet werden
können
(siehe Tyagi et al., Nature Biotechnology, 14, auf S. 303, Sp. 2,
Z. 15-77).
-
Die
Armsequenzen der offenbarten Nucleinsäure-Molecular-Beacon-Konstrukte
stehen mit der Sondiersequenz nicht in Beziehung (siehe Tyagi et
al., Nature Biotechnology, 14, auf S. 303, Sp. 1, Z. 30). Da die Molecular
Beacons von Tyagi et al. Nucleinsäuremoleküle umfassen, hängt die
saubere Stammbildung und Stabilität von der Länge des Stamms, dem G:C-Gehalt
der Armsequenzen, der Salzkonzentration, in der sie gelöst sind,
und der Anwesenheit oder dem Fehlen von Magnesium, in welchem die
Sonde gelöst
ist, ab (siehe Tyagi et al., Nature Biotechnology, 14, auf S. 305,
Sp. 1, Z. 1-16). Weiterhin sind die Nucleinsäure-Molecular-Beacons von Tyagi
et al. für
den Abbau durch Endonucleasen und Exonucleasen empfänglich.
-
Nach
dem Sondenabbau wird das Fluoreszenz-Signal des Hintergrundes zunehmen,
da Donor- und Akzeptoreinheiten nicht länger in enger Nähe zueinander
gehalten werden. Folglich werden Tests, die Enzyme nutzen, von denen
bekannt ist, dass sie Nucleaseaktivität haben, einen kontinuierlichen
Anstieg in der Hintergrund-Fluoreszenz, indem das Nucleinsäure-Molecular-Beacon
abgebaut wird, zeigen (siehe 7 in
Tyagi et al.: Die mit (O) und (⎕) verknüpften Daten zeigen, dass der
fluoreszierende Hintergrund, vermutlich durch den Sondenabbau verursacht,
mit jedem Amplifikationszyklus steigt). Zusätzlich werden Molecular Beacons auch,
zumindest teilweise, in lebenden Zellen abgebaut, da Zellen aktive
Nucleaseaktivität
enthalten.
-
Die
von Tyagi et al. beschriebenen Konstrukte sind weiter beschrieben
in WO95/13399 (auf die hierin anschließend Bezug genommen wird als "Tyagi2 et al."), mit der Ausnahme,
dass Tyagi2 et al. auch offenbaren, dass das Nucleinsäure-Molecular-Beacon
auch bimolekular sein kann, worin sie bimolekular dahingehend definieren,
als einheitliche Sonden der Erfindung, umfassend zwei Moleküle (z. B.
Oligonucleotide), worin die Hälfte
oder grob die Hälfte
der Zielkomplementsequenz, ein Glied des Affinitätspaares und ein Glied des
Markierungspaares in jedem Molekül
anwesend sind (siehe Tyagi2 et al., S. 8, Z. 25, bis S. 9, Z. 3).
Tyagi2 et al. stellen jedoch besonders fest, dass man bei der Gestaltung
einer einheitlichen Sonde für
die Verwendung in einer PCR-Reaktion natürlich eine Zielkomplementsequenz
wählen
würde,
die nicht zu einem der PCR-Primer komplementär ist (siehe Tyagi2 et al.,
S. 41, Z. 27). Tests der Erfindung schließen Echtzeit- und Endpunktbestimmung
spezifischer einzelsträngiger
oder doppelsträngiger
Produkte der Nucleinsäuresynthesereaktionen ein,
vorausgesetzt jedoch, dass, falls einheitliche Sonden dem Schmelzen
oder anderer Denaturierung ausgesetzt werden, die Sonden unimolekular
sein müssen
(siehe Tyagi2 et al., S. 37, Z. 1-9). Weiterhin setzen Tyagi2 et
al. fest, dass, obwohl die einheitlichen Sonden der Erfindung bei
Amplifikations- oder anderen Nucleinsäuresynthesereaktionen verwendet
werden können,
bimolekulare Sonden (wie in Tyagi2 et al. definiert) nicht für die Verwendung
in irgendeiner Reaktion (z. B. PCR) geeignet sind, worin das Affinitätspaar in
einer zielunabhängigen
Weise getrennt würde
(siehe Tyagi2 et al., S. 13, Z. 9-12). Weder Tyagi et al. noch Tyagi2
et al. offenbaren, legen nahe oder lehren irgendetwas über PNA.
-
In
einer jüngeren
Offenbarung wurden modifizierte Haarnadelkonstrukte, die ähnlich sind
mit den Nucleinsäure-Molecular-Beacons
von Tyagi et al., die jedoch geeignet sind, als Primer für die Polymeraseverlängerung,
offenbart (siehe Nazarenko et al., Nucleic Acids Res., 25: 2516-2521(1997)).
Ein Verfahren, das geeignet ist für den direkten Nachweis von mit
PCR amplifizierter DNA in einem geschlossenen System, ist auch offenbart.
Gemäß dem Verfahren
werden die Primerkonstrukte von Nazarenko et al. durch die Tätigkeit
des PCR-Vorgangs in das Amplifikationsprodukt eingebaut. Der Einbau
in ein durch PCR amplifiziertes Produkt resultiert in einer Änderung
der Konfiguration, die die Donor- und Akzeptoreinheiten trennt.
Folglich können
Anstiege in der Intensität
des fluoreszierenden Signals direkt mit der Menge des Primers, der
in das durch PCR amplifizierte Produkt eingebaut wurde, in Beziehung
gesetzt werden. Die Autoren schließen daraus, dass dieses Verfahren
besonders gut für
die Analyse von durch PCR amplifizierte Nucleinsäure in einem Closed-Tube-Format
geeignet ist.
-
Da
sie Nucleinsäuren
sind, sind die Primerkonstrukte von Nazarenko et al. anerkanntermaßen Gegenstand
der Nucleaseverdauung, wobei eine Zunahme im Hintergrundsignal während des
PCR-Vorgangs verursacht wird (siehe Nazarenko et al., Nucleic Acids
Res., 25, auf S. 2519, Sp. 1; Z. 28-39). Ein zusätzlicher Nachteil dieses Verfahrens
ist, dass die einem Molecular Beacon ähnlichen Primerkonstrukte während der
Amplifikation linearisiert werden müssen (siehe Nazarenko et al.,
Nucleic Acids Res., 25, auf S. 2519, Sp. 1, Z. 7-8). Folglich muss
die Polymerase durch den Stamm des haarnadel-modifizierten, einem
Molecular Beacon ähnlichen
Primerkonstruktes hindurchlesen und ihn dissoziieren, falls ein
Fluoreszenzsignal erzeugt werden soll. Nazarenko et al. legen nicht
nahe, lehren oder offenbaren irgendetwas über PNA.
-
In
noch einer anderen Anwendung von FRET, um den Nucleinsäuresequenznachweis
zum Ziel zu nehmen, wurden ebenfalls doppelt markierte fluoreszierende
Oligonucleotidsonden, die für
die Exonucleaseverdauung unempfindlich gemacht worden waren, verwendet,
um Zielnucleinsäuresequenzen
in PCR-Reaktionen und in in situ-PCR nachzuweisen (Mayrand,
US 5,691,146 ). Die Oligonucleotidsonden
von Mayrand umfassen ein Fluorescer-(Reporter-)Molekül, das an ein erstes Ende des
Oligonucleotids angeheftet ist, und ein Löschermolekül, das an das gegenüber liegende
Ende des Oligonucleotids angeheftet ist (siehe Mayrand, Zusammenfassung).
Mayrand schlägt
vor, dass der Stand der Technik lehrt, dass der Abstand zwischen
dem Fluorophor und dem Löscher
ein wichtiges Merkmal ist, das minimiert werden muss, und folglich
sollte der bevorzugte Abstand zwischen den Reporter- und den Löschereinheiten
einer DNA-Sonde 6 bis 16 Nucleotide sein (siehe Sp. 7, Z. 8-24).
Mayrand lehrt jedoch, dass das Reportermolekül und die Löschereinheiten vorzugsweise
in einem Abstand von 18 Nucleotiden (siehe Sp. 3, Z. 35-36) oder
von 20 Basen (siehe Sp. 7, Z. 25-46) lokalisiert sein sollen, um
das optimale Signal-Rausch-Verhältnis
zu erzielen. Folglich lehren sowohl Mayrand als auch der darin zitierte
Stand der Technik, dass die nachweisbaren Eigenschaften von Nucleinsäuresonden (DNA
oder RNA), umfassend ein Fluorophor und einen Löscher, eine starke Abhängigkeit
von der Sondenlänge
zeigen.
-
Beständigkeit
gegen Nucleinsäureverdauung
ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Erfindung (siehe
US 5,691,146 in Sp. 6, Z.
42-64) und folglich schlägt
Mayrand vor, dass das 5'-Ende
des Oligonucleotids beständig
gegen Nucleaseverdauung gemacht werden kann, indem eine oder mehrere
modifizierte Internucleotidkopplungen an dem 5'-Ende der Oligonucleotidsonde eingeschlossen
werden (siehe
US 5,691,146 in
Sp. 6, Z. 45-50). Weiterhin schlägt
Mayrand vor, dass eine Polyamid-Nucleinsäure (PNA) oder Peptid als eine
nuclease-beständige
Kopplung verwendet werden kann, um dadurch das 5'-Ende der Oligonucleotidsonde der Erfindung
zu modifizieren und es für
Nucleaseverdauung unempfindlich zu machen (siehe
US 5,691,146 in Sp. 6, Z. 53-64).
Mayrand offenbart jedoch nicht, legt nicht nahe oder lehrt nicht,
dass ein PNA-Sonden-Konstrukt ein geeigneter Ersatz für die Praxis
der Erfindung sein könnte,
trotzdem, dass er offensichtlich Wissen über seine Existenz hatte. Weiterhin
lehrt Mayrand einem Fachmann nicht, wie eine PNA mit den Fluorescer-
oder Löschereinheiten
zuzubereiten und/oder zu markieren ist.
-
Die
Effizienz des Energietransfers zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten,
wie er durch die Oligonucleotidlänge
(den -abstand) beeinflusst werden kann, wurde weiter untersucht
und insbesondere angewandt auf fluoreszierende Nucleinsäuresequenzieranwendungen
(siehe Mathies et al.,
US 5,707,804 ).
Mathies et al. stellen fest, dass zwei Fluorophore durch ein Rückgrat oder
eine Kette verknüpft
werden, wo die Distanz zwischen den beiden Fluorophoren variiert
werden kann (siehe
US 5,707,804 in
Sp. 4, Z. 1-3). Folglich muss der Abstand gewählt werden, um einen Energietransfer
von dem Donor zu dem Akzeptor durch den wohl bekannten Foerster-Mechanismus
bereitzustellen (siehe
US 5,707,804 in
Sp. 4, Z. 7-9). Vorzugsweise trennen ungefähr 3 bis 10 Nucleoside die
Fluorophore einer einzelsträngigen
Nucleinsäure
(siehe
US 5,707,804 in
Sp. 7, Z. 21-25). Mathies et al. legen nicht nahe, lehren oder offenbaren
irgendetwas über
PNA.
-
Aus
der Analyse der DNA-Duplexe wurde beobachtet, dass: 1. die Effizienz
von FET (oder FRET, wie hierin definiert) irgendwie von der Nucleobasensequenz
des Oligonucleotids abzuhängen
scheint; 2. die Donorfluoreszenz sich auf eine Weise ändert, welche
nahe legt, dass Farbstoff-DNA-Wechselwirkungen die Effizienz von
FET beeinflussen; und 3. die Forster-Gleichung nicht quantitativ
zu dem beobachteten Energietransfer beiträgt und folglich kann die Länge zwischen
Donor- und Akzeptoreinheiten, die an die Oligonucleotide angeheftet
sind, nicht quantifiziert werden, obwohl sie qualtitativ verwendet
werden kann (siehe Promisel et al., Biochemistry, 29: 9261-9268
(1990)). Promisel et al. schlagen vor, dass Nicht-Forster-Effekte
zu einigen ihrer beobachteten, jedoch anderweitig nicht erklärbaren Ergebnisse
beitragen könnten
(siehe Promisel et al., Biochemistry, 29, auf S. 9267, Sp. 1, Z.
43, bis S. 9268, Sp. 1, Z. 13). Die Ergebnisse von Promisel et al.
legen nahe, dass die FRET-Phänomene,
wenn sie in Nucleinsäuren
genutzt werden, nicht vollständig
vorhersehbar oder gut verstanden sind. Promisel et al. legen nicht
nahe, lehren oder offenbaren irgendetwas über PNA und in der Tat hat
das Manuskript ein früheres
Datum als die Erfindung der PNA.
-
Der
so weit diskutierte Hintergrund-Stand der Technik offenbart nicht,
legt nicht nahe oder lehrt nicht irgendetwas über PNA-Oligomere, an die direkt
ein Paar aus Donor- und Akzeptoreinheiten angeheftet ist. In der
Tat scheint das FRET-Phänomen,
wie es auf den Nachweis von Nucleinsäuren angewendet wird, auf die Zubereitung
von Konstrukten, in denen der Teil der Sonde, welcher komplementär ist zu
der Zielnucleinsäuresequenz
selbst, ausschließlich
aus Nucleinsäure
zusammengesetzt ist, beschränkt
zu sein.
-
FRET
wurde auch auf dem Gebiet der Peptide genutzt. (Siehe Yaron et al.,
Analytical Biochemistry, 95, auf S. 232, Sp. 2, Z. 30, bis S. 234,
Sp. 1, Z. 30). In der Tat scheint die Verwendung passend markierter Peptide
als Enzymsubstrate die primäre
Anwendbarkeit für
Peptide zu sein, die mit Donor- und Akzeptorpaaren markiert sind
(siehe Zimmerman et al., Analytical Biochemistry, 70: 258-262 (1976),
Carmel et al., Eur. J. Biochem., 73: 617-625 (1977), Ng et al.,
Analytical Biochemistry, 183: 50-56 (1989), Wang et al., Tett. Lett.,
31: 6493-6496 (1990), und Meldal et al., Analytical Biochemistry,
195: 141-147 (1991)). Frühe
Arbeiten schlugen vor, dass die Löscheffizienz des Donor- und
Akzeptorpaares von der Peptidlänge
abhängig
war (siehe Yaron et al., Analytical Biochemistry, 95, auf S. 233,
Sp. 2, Z. 36-40). Die spätere
Arbeit schlug jedoch vor, dass ein effizientes Löschen nicht so abhängig war
von der Peptidlänge
(siehe Ng et al., Analytical Biochemistry, 183, auf S. 54, Sp. 2,
Z. 23, bis S. 55, Sp. 1, Z. 12; Wang et al., Tett. Lett., 31, worin
das Peptid acht Aminosäuren lang
ist; und Meldal et al., Analytical Biochemistry, 195, auf S. 144,
Sp. 1, Z. 33-37). Es wurde von Ng et al. vorgeschlagen, dass das
beobachtete Löschen
in langen Peptiden als ein noch unbestimmter Mechanismus geschehen
könnte
(siehe Ng et al., Analytical Biochemistry 183, auf S. 55, Sp. 1,
Z. 13, bis Sp. 2, Z. 7).
-
Trotz
seines Namens ist Peptid-Nucleinsäure (PNA) weder ein Peptid
noch eine Nucleinsäure
noch ist es sogar eine Säure.
Peptid-Nucleinsäure
(PNA) ist ein nicht natürlich
vorkommendes Polyamid (Pseudo-Peptid), das mit Nucleinsäure (DNA
und RNA) mit Sequenzspezifität
hybridisieren kann (siehe US-Patent Nr. 5,539,082 und Egholm et
al., Nature, 365: 566-568 (1993)). PNA werden durch Anpassung von
Standardpeptidsynthesevorgängen
in einem Format, das nun im Handel erhältlich ist, synthetisiert.
(Für einen
allgemeinen Überblick über die
Zubereitung von PNA-Monomeren und -Oligomeren siehe bitte: Dueholm
et al., New J. Chem., 21: 19-31 (1997), oder Hyrup et. al., Bioorganic & Med. Chem., 4:
5-23 (1996)). Alternativ können
markierte und nicht markierte PNA-Oligomere erworben werden (siehe PerSeptive
Biosystems Promotional Literature: Bio-Concepts, Veröffentlichung Nr. NL612, Practical
PNA, Review and Practical PNA, Band 1, Ausgabe 2.)
-
Als
nicht natürlich
vorkommende Moleküle
sind PNAs nicht bekannt dafür,
dass sie Substrate für
die Enzyme sind, von denen bekannt ist, dass sie Peptide oder Nucleinsäuren abbauen.
Folglich sollten PNAs in biologischen Proben stabil sein, ebenso
wie sie auch eine lange Lagerzeit haben sollten. Anders als die
Nucleinsäurehybridisierung,
die sehr von der Ionenstärke
abhängig
ist, ist die Hybridisierung einer PNA mit einer Nucleinsäure ziemlich
unabhängig
von der Ionenstärke
und wird begünstigt
bei einer niedrigen Ionenstärke und
damit bei Bedingungen, die stark die Hybridisierung von Nucleinsäure mit
Nucleinsäure
benachteiligen (Egholm et al., Nature, auf S. 567). Die Wirkung
der Ionen stärke
auf die Stabilität
und Konformation von PNA-Komplexen wurde ausgedehnt untersucht (Tomac
et al., J. Am. Chem. Soc., 118: 5544-5552 (1996)). Die Sequenzunterscheidung
ist wirksamer für
PNA, die DNA erkennt, als für
DNA, die DNA erkennt (Egholm et al., Nature, auf S. 566). Es scheinen
jedoch die Vorteile in der Unterscheidung von Punktmutationen mit
PNA-Sonden im Vergleich zu DNA-Sonden in einem Hybridisierungstest
etwas sequenzabhängig
zu sein (Nielsen et al., Anti-Cancer Drug Design, 8: 53-65, (1993)).
Als ein zusätzlicher
Vorteil hybridisieren PNAs an Nucleinsäure sowohl in paralleler als
auch in antiparalleler Orientierung, obwohl die antiparallele Orientierung
bevorzugt wird (siehe Egholm et al., Nature, auf S. 566).
-
Trotz
der Fähigkeit,
mit Nucleinsäure
auf eine sequenzspezifische Art und Weise zu hybridisieren, gibt es
viele Unterschiede zwischen PNA-Sonden und Standard-Nucleinsäuresonden.
Diese Unterschiede können gewöhnlich in
biologische, strukturelle und physikalisch-chemische Unterschiede
aufgegliedert werden. Wie unten detaillierter diskutiert werden
wird, können
diese biologischen, strukturellen und physikalischchemischen Unterschiede
zu unvorhersagbaren Ergebnissen führen, wenn versucht wird, PNA-Sonden
in Anwendungen zu verwenden, wo Nucleinsäuren typischerweise verwendet
worden sind. In der Chemie wird diese Nicht-Äquivalenz abweichender Zusammensetzungen
oftmals beobachtet.
-
Hinsichtlich
biologischer Unterschiede sind Nucleinsäuren biologische Materialien,
die eine zentrale Rolle in dem Leben lebender Organismen als Mittel
genetischer Übertragung
und Expression spielen. Ihre in vivo-Eigenschaften sind ziemlich
gut verstanden. PNA auf der anderen Seite ist ein erst kürzlich entwickeltes, vollständig künstliches
Molekül,
empfangen in den Gehirnen von Chemikern und hergestellt unter Verwendung synthetischer
organischer Chemie. Sie hat keine bekannte biologische Funktion
(das heißt,
von nativer (nicht modifizierter) PNA ist nicht bekannt, dass es
ein Substrat für
irgendeine Polymerase, Ligase, Nuclease oder Protease ist).
-
Strukturell
unterscheidet sich PNA auch dramatisch von Nucleinsäure. Obwohl
beide gewöhnliche
Nucleobasen (A, C, G, T und U) verwenden können, sind die Rückgrate
dieser Moleküle
strukturell unterschiedlich. Die Rückgrate von RNA und DNA sind
zu sammengesetzt aus sich wiederholenden Phosphodiesterribose- und
2-Desoxyriboseeinheiten.
Im Gegensatz dazu sind die Rückgrate
der meisten gewöhnlichen
PNAs aus N-[2-(Aminoethyl)]glycin-Untereinheiten zusammengesetzt.
Zusätzlich
sind in der PNA die Nucleobasen durch eine zusätzliche Methylencarbonyleinheit
mit dem Rückgrat
verbunden.
-
PNA
ist keine Säure
und enthält
folglich keine geladenen sauren Gruppen, wie jene, die in DNA und RNA
anwesend sind. Da ihnen die formale Ladung fehlt, sind PNAs im Allgemeinen
hydrophober als ihre äquivalenten
Nucleinsäuremoleküle. Der
hydrophobe Charakter der PNA erlaubt die Möglichkeit, nicht spezifischer (hydrophobe/hydrophobe
Wechselwirkungen) Wechselwirkungen, die mit Nucleinsäure nicht
beobachtet werden. Weiterhin ist PNA achiral, wodurch es mit der
Fähigkeit
versehen ist, strukturelle Konformationen anzunehmen, deren Äquivalent
im RNA/DNA-Reich nicht existiert.
-
Die
einzigartigen strukturellen Eigenschaften von PNA resultieren in
einem Polymer, das in Lösung hochorganisiert
ist, insbesondere bei purinreichen Polymeren (siehe Dueholm et al.,
New J. Chem., 21: 19-31 (1997), auf S. 27, Sp. 2, Z. 6-30). Umgekehrt
ist eine einzelsträngige
Nucleinsäure
eine zufällige
Spule, die eine sehr geringe Sekundärstruktur zeigt. Da PNA hochorganisiert
ist, sollte PNA widerstandsfähiger
dagegen sein, alternative Sekundärstrukturen
(z. B. einen Haarnadelstamm und/oder -schleife) anzunehmen.
-
Die
physikalisch-chemischen Unterschiede zwischen PNA und DNA oder RNA
sind auch wesentlich. PNA bindet an ihre komplementäre Nucleinsäure schneller
als Nucleinsäuresonden
an dieselbe Zielsequenz binden. Von diesem Verhalten wird angenommen,
dass es zumindest teilweise auf der Tatsache beruht, dass PNA auf
ihrem Rückgrat
Ladung fehlt. Zusätzlich
zeigen jüngere
Publikationen, dass der Einbau von positiv geladenen Gruppen in
PNAs die Kinetiken der Hybridisierung verbessern wird (siehe Iyer
et al., J. Biol. Chem., 270: 14712-14717 (1995)). Da ihm die Ladung
auf dem Rückgrat
fehlt, ist die Stabilität
des PNA/Nucleinsäurekomplexes
höher als
jene eines analogen DNA/DNA- oder RNA/DNA-Komplexes. In gewissen
Situationen wird DNA hochstabile tripelhelikale Komplexe durch einen
Vorgang, der bezeichnet wird als "Strangverdrängung", bilden. In der DNA/RNA-Welt sind keine äquivalenten
Strangverdrängungsvorgänge oder
-strukturen bekannt.
-
Kürzlich wurde
das "auf Hybridisierung
basierende Screening auf Peptid-Nucleinsäure-(PNA)-Oligomeranordnungen" beschrieben, worin
Arrays von etlichen tausend PNA-Oligomeren
mit individueller Sequenz auf Polymermembranen synthetisiert wurden
(siehe Weiler et al., Nucl. Acids Res., 25: 2792-2799(1997)). Arrays
werden allgemein in einem einzigen Test verwendet, um eine Information über die
Affinitätsbindung
(Hybridisierung) über
eine spezifische Sequenz oder Probe mit zahlreichen Sonden definierter
Zusammensetzung zu erzeugen. Folglich können PNA-Arrays in diagnostischen
Anwendungen oder für
das Screening von Bibliotheken von Verbindungen auf Leitverbindungen,
die eine therapeutische Nützlichkeit
ausüben
könnten,
nützlich
sein. Weiler et al. bemerken jedoch, dass die Affinität und Spezifität einer
DNA-Hybridisierung an immobilisierte PNA-Oligomere von den Hybridisierungsbedingungen
mehr abhing als erwartet. Ferner gab es eine Tendenz zu unspezifischer
Bindung bei einer niedrigeren Ionenstärke. Weiterhin wurden gewisse
sehr starke Bindungsfehlpaarungen identifiziert, die nicht durch
stringentere Waschbedingungen eliminiert werden konnten. Diese unerwarteten
Ergebnisse sind bezeichnend für
das Fehlen des vollständigen
Verständnisses
dieser neu entdeckten Moleküle
(das heißt
PNA).
-
Zusammenfassend
sind PNAs nützliche
Kandidaten für
die Untersuchung als Ersatzsonden, wenn sondenbasierte Hybridisierungstests
entwickelt werden, da PNAs an Nucleinsäuren mit Sequenzspezifität hybridisieren.
PNA-Sonden sind jedoch nicht äquivalent
zu Nucleinsäuresonden,
sowohl hinsichtlich der Struktur als auch der Funktion. Folglich
erfordern die einzigartigen biologischen, strukturellen und physikalisch-chemischen
Eigenschaften von PNA, dass Experimente durchgeführt werden, um dabei zu untersuchen,
ob PNAs für
Anwendungen geeignet sind, wo Nucleinsäuresonden gewöhnliche
verwendet werden.
-
Offenbarung der Erfindung
-
1. Zusammenfassung
-
Es
wurden zahlreiche PNA-Polymere in einem Versuch untersucht, ein
PNA-Molecular-Beacon
zuzubereiten. Die Anmelder haben festgelegt, dass alle PNA-Oligomere,
die sie untersuchten, welche Donor- und Akzeptoreinheiten enthielten,
die an entgegengesetzten Enden des Polymers lokalisiert sind, einen
niedrigen inhärenten
Hintergrund einer nachweisbaren Signalzunahme nach der Bindung der
Sonde an eine Zielsequenz zeigten. Sehr überraschend wurden diese charakteristischen
Eigenschaften eines Nucleinsäure-Molecular-Beacon
beobachtet, ob das PNA-Oligomer geeignet war oder nicht für das Annehmen
einer Haarnadelstamm- und -schleifenstruktur auf eine Weise im Einklang
stehend mit dem Design der Nucleobasensequenz. Zum Beispiel übten in
Hybridisierungstestanalysen die PNA-Oligomere (ursprünglich gestaltet
als Kontroll-Oligomere), die nicht irgendwelche Armsequenzen, die
geeignet wären
für die
Schaffung einer Haarnadel, aufwiesen, ein Signal-(PNA-Oligomer,
gebunden an Zielsequenz)-Rausch-(keine Zielsequenz anwesend)-Verhältnis aus,
das annähernd
die Hälfte
dessen ist, das für
PNAs beobachtet wird, die selbstkomplementäre Nucleobasensequenzen umfassen.
-
Diese
Erfindung ist auf Linear Beacons gerichtet. Ein Linear Beacon überträgt effizient
Energie zwischen den Donor- und Akzeptoreinheiten, die an die Sonde
gekoppelt sind, in der Abwesenheit einer Zielsequenz, ob es oder
ob es nicht durch sein Design eine selbstkomplementäre Nucleobasensequenz
umfasst. Nach der Hybridisierung an eine Zielsequenz wird die Effizienz
des Energietransfers zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten des Linear
Beacons geändert,
so dass ein nachweisbares Signal von wenigstens einer Einheit verwendet
werden kann, um das Auftreten des Hybridisierungsereignisses zu überwachen
oder zu quantifizieren. Wir nehmen auf diese Sonden Bezug als Linear
Beacons, um sie von den Haarnadelstrukturen zu unterscheiden, die
typischerweise mit Nucleinsäure-Molecular-Beacons
verbunden sind. Nichtsdestotrotz beabsichtigen die Anmelder nicht,
damit anzudeuten, dass diesen Sonden eine Sekundärstruktur fehlt, da die Literatur
lehrt, dass PNAs in Lösung
hochorganisiert sein können
(siehe Dueholm et al., New J. Chem., 21: 19-31 (1997), auf S. 27,
Sp. 2, Z.6-30).
-
Die
Linear Beacons dieser Erfindung besitzen etliche Eigenschaften,
die einzigartig und nicht vorhersagbar sind. Zum Beispiel zeigen
die Anmelder, dass die Effizienz des Energietransfers zwischen Donor-
und Akzeptoreinheiten eines Linear Beacons im Wesentlichen unabhängig ist
von der Länge,
da im Wesentlichen dasselbe Rauschen (siehe Beispiel 17 dieser Spezifikation)
und Signal-Rausch-Verhältnis
(siehe Beispiel 18 dieser Spezifikation) für Oligomere mit einer Länge von
11 bis 17 Untereinheiten beobachtet wurde. Dies war ein sehr überraschendes
Ergebnis, da das intramolekulare Löschen geeignet markierter Nucleinsäureoligomere
stark abhängig
von der Länge
der Sonde ist (siehe Hintergrund und Daten, die in Beispiel 17 dieser
Spezifikation vorgestellt werden).
-
Zusätzlich zeigten
die Anmelder, dass die Effizienz des Löschens eines Linear Beacons
weder sequenzabhängig
noch im Wesentlichen abhängig
von der spektralen Überlappung
der Donor- und Akzeptoreinheiten ist (siehe Beispiele 17, 18 und
21 dieser Spezifikation). Genauer umfasst die Mehrheit der PNA-Sonden, die
zubereitet wurden, eine Fluorescein-Donoreinheit und eine Dabcyl-Löscher-(Akzeptor-)Einheit.
Obwohl diese Donorakzeptorkombination kein ideales FRET-Paar ist,
da die Emission der Donor-Fluoresceineinheit keinen hohen Grad spektraler Überlappung
mit der Absorption der Akzeptor-Dabcyl-Einheit hat, ist das von den Anmeldern
beobachtete Löschen
nichtsdestotrotz wesentlich bei sämtlichen Konstrukten. Weiterhin
wurde von den Linear Beacons, die das Cy3/Dabcyl- bzw. Donor/Akzeptor-Paar
umfassen, beobachtet, dass sie sowohl ein Rauschen als auch ein
Signal-Rausch-Verhältnis
zeigen, die ähnlich
waren mit jenen, die für
das Fluorescein/Dabcyl-System beobachtet wurden, trotzdem, dass
es eine wesentlich geringere spektrale Überlappung zwischen Cy3 und
Dabcyl gab (siehe Beispiele 17, 18 und 21 dieser Spezifikation).
Folglich zeigen die von den Anmeldern zusammengestellten Daten überraschend,
dass Linear Beacons keine optimalen FRET-Paare zu umfassen brauchen,
um arbeitsfähig
zu sein. Folglich legen die Daten nahe, dass der direkte Kontakt
der primäre,
jedoch möglicherweise
nicht der einzige, Modus des Energietransfers ist, da die spektrale Überlappung
ein Erfordernis für
FRET ist, jedoch nicht für
den Nicht-FRET-Energietransfer
benötigt
wird. Weiterhin legen die Daten nahe, dass unabhängig von den Sondenlänge die
Fluorophor- und Löschereinheiten eines
Linear Beacon ähnlich
liegen, um dabei einen Grad des Löschens zu erreichen, der ziemlich
unabhängig ist
von der Sondenlänge
oder der Nucleobasensequenz.
-
Anmelder
haben desgleichen untersucht, welche Wirkung variierende Ionenstärke und
besonders die Anwesenheit oder Abwesenheit, die Magnesium auf das
Sondenrauschen und die Sonden-Signal-Rausch-Verhältnisse hat. Wiederum wurde
von PNAs befunden, dass sie Rauschen und Signal-Rausch-Verhältnisse
zeigen, die im Wesentlichen unabhängig von Unterschieden in der
Ionenstärke
oder der Anwesenheit oder dem Fehlen von Magnesium sind, wohingegen
die Eigenschaften von DNA-Sonden ähnlicher Länge und Markierungskonfiguration
abhängig
waren von Variationen der Ionenstärke und/oder hochabhängig waren
von der Anwesenheit oder dem Fehlen von Magnesium.
-
Zusammenfassend
wurde auch von den Anmeldern beobachtet, dass das Rauschen und das
Signal-Rausch-Verhältnis
von Linear Beacons im Wesentlichen unabhängig ist von der Länge oder
von Untereinheiten, die Donor- und Akzeptoreinheiten trennen, von
der Ionenstärke
der Umgebung oder der Anwesenheit oder Abwesenheit von Magnesium.
Wenn sie als Ganzes betrachtet werden, sind diese Ergebnisse sehr
unerwartet im Lichte der Lehren des Standes der Technik. Folglich
zeigen die Daten der Anmelder eine deutliche Nichtäquivalenz
von Struktur und Funktion zwischen Nucleinsäure- und DNA-Sonden ähnlicher
Länge und
mit ähnlichen
Markierungskonfigurationen. Es folgt daraus, dass die neuen Verfahren,
Kits und Zubereitungen dieser Erfindung Linear Beacons umfassen,
die einzigartige und überraschende
Eigenschaften besitzen.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf ein Linear Beacon gerichtet. Im Allgemeinen
ist ein Linear Beacon ein Polymer, das im Minimum wenigstens eine
ge koppelte Energiedonoreinheit und wenigstens eine gekoppelte Energieakzeptoreinheit
umfasst, worin diese Donor- und Akzeptoreinheiten durch wenigstens
einen Teil einer Nucleobasensondiersequenz getrennt werden. Durch
ihr Design bildet ein Linear Beacon nicht eine Stamm- und Schleifenhaarnadel.
Das Linear Beacon ist weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Effizienz
des Energietransfers zwischen diesen Donor- und Akzeptoreinheiten,
wenn das Polymer in wässriger
Lösung
solvatisiert wird, im Wesentlichen unabhängig von wenigstens zwei variablen
Faktoren ist, ausgewählt
aus der Grup pe, bestehend aus der Länge der Untereinheiten, die
die Donor- und Akzeptoreinheiten trennen, wenn das Polymer in wässriger
Lösung
solvatisiert wird, im Wesentlichen unabhängig von wenigstens zwei variablen
Faktoren ist, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus der Länge der Untereinheiten, die die
Donor- und Akzeptoreinheiten trennen, der spektralen Überlappung
der Donoreinheit und der Akzeptoreinheit, der Anwesenheit oder Abwesenheit
von Magnesium in der wässrigen
Lösung
und der Ionenstärke
der wässrigen
Lösung.
Vorzugsweise ist das Linear Beacon weiter dadurch gekennzeichnet,
dass die Effizienz der Energietransfers zwischen diesen Donor- und
Akzeptoreinheiten im Wesentlichen von wenigstens drei variablen
Faktoren unabhängig
ist, und am bevorzugtesten im Wesentlichen von allen vier variablen
Faktoren unabhängig
ist.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist ein Linear Beacon ein Polymer, welches zu einem Minimum aus
einer Nucleobasensondiersequenz mit einem ersten und einem zweiten
Ende besteht. Wenigstens eine Donoreinheit ist an eines der ersten
oder zweiten Enden der Nucleobasensondiersequenz gekoppelt; und wenigstens
eine Akzeptoreinheit ist an das andere des ersten oder zweiten Endes
der Nucleobasensondiersequenz gekoppelt.
-
Vorzugsweise
ist das Polymer eine PNA.
-
In
einem zweiten Ausführungsbeispiel
bezieht sich die Erfindung auf ein Polymer, umfassend:
- a) eine Nucleobasensondiersequenz zum Sondieren einer Zielsequenz,
zu welcher die Nucleobasensequenz komplementär ist;
- b) wenigstens eine Energiedonoreinheit, die mit der Nucleobasensondiersequenz
gekoppelt ist; und
- c) wenigstens eine Energieakzeptoreinheit, die mit der Nucleobasensondiersequenz
gekoppelt ist, worin die wenigstens eine Energiedonoreinheit von
der wenigstens einen Energieakzeptoreinheit durch wenigstens einen
Teil der Nucleobasensondiersequenz abgetrennt ist.
-
Vorzugsweise
ist die Nucleobasensondiersequenz 5 bis 30 Untereinheiten lang.
-
In
den ersten und zweiten Ausführungsbeispielen
hat jede der Untereinheiten der Nucleobasensondiersequenz vorzugsweise
die Formel:
worin
jedes J dasselbe
oder unterschiedlich ist und ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus: H, R
1, OR
1,
SR
1, NHR
1, NR
1 2, F, Cl, Br und
I;
jedes K dasselbe oder unterschiedlich ist und ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus: O, S, NH, und NR
1;
jedes
R
1 dasselbe oder unterschiedlich ist und
eine Alkylgruppe mit einem bis fünf
Kohlenstoffatomen ist, die optional ein Heteroatom oder eine substituierte
oder unsubstituierte Arylgruppe enthalten können;
jedes A ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus einer Einzelbindung, einer Gruppe
der Formel – (CJ
2)
s – und einer
Gruppe der Formel – (CJ
2)
sC(O) -, worin
J wie oben definiert ist und jedes s eine ganze Zahl von eins bis
fünf ist:
jedes
t 1 oder 2 ist;
jedes u 1 oder 2 ist; und
jedes L dasselbe
oder unterschiedlich ist und unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus J, Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin, Uridin, 5-Methylcytosin, 2-Aminopurin,
2-Amino-6-chlorpurin, 2,6-Diaminopurin, Hypoxanthin, Pseudoisocytosin,
2-Thiouracil, 2-Thiothymidin, andere natürlich vorkommenden Nucleobasenanaloga,
andere nicht natürlich
vorkommenden Nucleobasen, substituierte und unsubstituierte aromatische
Einheiten, Biotin und Fluorescein.
-
Vorzugsweise
besteht jede PNA-Untereinheit aus einer natürlich oder einer nicht natürlich vorkommenden
Nucleobase, die an den Aza-Stickstoff eines N-[2-(Aminoethyl)]-glycin-Gerüstes durch
eine Methylen-Carbonyl-Bindung angeheftet ist.
-
Vorzugsweise
ist die Donoreinheit ein Fluorophor, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus: 5(6)-Carboxyfluorescein und seinen Derivaten, 5-(2'-Aminoethyl)-aminonaphtalen-1-sulfonsäure (EDANS), Bodipy
und seinen Derivaten, Rhodamin und seinen Derivaten, Cy2, Cy3, Cy3,5,
Cy5, Cy5,5, Texasrot und seinen Derivaten.
-
Vorzugsweise
ist die Akzeptoreinheit 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure (Dabcyl).
-
Vorzugsweise
trennt wenigstens ein Spacermolekül eines oder beide der Donor-
und Akzeptormoleküle
von der Nucleobasensequenz, an welche es gekoppelt ist.
-
Vorzugsweise
ist die Nucleobasensondiersequenz perfekt komplementär zu der
Zielsequenz.
-
Vorzugsweise
ist das Polymer auf einem Träger
immobilisiert.
-
Vorzugsweise
ist das Polymer ein Bestandteilspolymer einer Anordnung.
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
bezieht sich diese Erfindung auf ein Verfahren zum Nachweisen, Identifizieren
oder Quantifizieren einer Zielsequenz in einer Probe. Das Verfahren
umfasst das In-Kontakt-Bringen der Probe mit einem Linear Beacon
und dann das Nachweisen, Identifizieren oder Quantifizieren der
Hybridisierung des Polymers mit der Zielsequenz unter geeigneten
Hybridisierungsbedingungen, worin die Anwesenheit, Abwesenheit oder
Menge der Zielsequenz, die in der Probe von Interesse anwesend ist,
in Beziehung gesetzt werden kann mit einer Änderung in dem nachweisbaren
Signal im Zusammenhang mit wenigstens einer Donor- oder Akzeptoreinheit
des Polymers. Die messbare Änderung
in dem detektierbaren Signal von wenigstens einer Donor- oder Akzeptoreinheit
der Sonde kann verwendet werden, um die Anwesenheit, Abwesenheit
oder Menge der Zielsequenz, die in der Probe von Interesse vorhanden
ist, zu bestimmen, da die Anmelder gezeigt haben, dass die Effizienz
des Energietransfers zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten durch
Hybridisierung des Linear Beacons an ihre beabsichtigten Zielsequenzen
unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen geändert wird. Eine genaue Quantifizierung
kann durch Korrigieren mit dem Signal, das durch ein unhybridisiertes
Linear Beacon erzeugt wird, erreicht werden. Folglich sind die Linear
Beacons dieser Erfindung besonders gut geeignet für den Nachweis,
die Identifizierung oder Quantifizierung von Zielsequenzen in Closed-Tube-Ansätzen und
besonders in asymmetrischen PCR-Ansätzen (siehe Beispiel 19 dieser Spezifizierung).
Da von Linear Beacon nicht bekannt ist, dass sie von Enzymen abgebaut
werden, sind die Linear Beacons auch besonders gut geeignet für den Nachweis,
die Identifizierung oder Quantifizierung von Zielsequenzen in Zellen,
Geweben oder Organismen, ob lebend oder nicht (siehe Beispiel 20
dieser Spezifikation).
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren für den Nachweis, die Identifizierung
oder Quantifizierung einer Zielsequenz und einer Probe, wobei das
Verfahren umfasst:
- a) in Kontakt bringen der
Probe mit einem Polymer, umfassend:
(i) eine Nucleobasensondiersequenz,
die komplementär
zu der Zielsequenz ist;
(ii) wenigstens eine Energiedonoreinheit,
die mit der Nucleobasensondiersequenz gekoppelt ist, und
(iii)
wenigstens eine Energieakzeptoreinheit, die mit der Nucleobasensondiersequenz
gekoppelt ist und die von der wenigstens einen Energieakzeptoreinheit
durch wenigstens einen Teil der Nucleobasensondiersequenz abgetrennt
ist; und
- b) Detektieren, Identifizieren oder Quantifizieren der Hybridisierung
des Polymers mit der Zielsequenz unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen,
worin die Anwesenheit, Abwesenheit oder die Menge der Zielsequenz,
die in der Probe vorhanden ist, in Beziehung gesetzt werden kann
mit einer Änderung
im detektierbaren Signal im Zusammenhang mit wenigstens einer Donor-
oder Akzeptoreinheit des Polymers.
-
In
jedem dieser beiden Ausführungsbeispiele
kann das Verfahren verwendet werden, um eine Zielsequenz in einem
Closed-Tube-(homogenen)-Test nachzuweisen. Das Verfahren kann verwendet
werden, um eine Nucleinsäure,
umfassend eine Zielsequenz, nachzuweisen, worin diese Nucleinsäure in einer
Reaktion synthetisiert oder amplifiziert worden ist, die in dem
Closed-Tube-(homogenen)-Test geschieht.
-
Vorzugsweise
wird die Nucleinsäuresynthese-
oder Nucleinsäureamplifikationsreaktion
ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus: Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR), Ligase-Ketten-Reaktion (LCR),
Strangverdrängungs-Amplifikation
(SDA), transkriptionsvermittelte Amplifikation (TMA), Rolling-Circle-Amplifikation (RCA)
und Q-beta-Replikase.
Wo die Nucleinsäureamplifikationsreaktion
eine asymmetrische PCR-Reaktion ist.
-
Vorzugsweise
wird die synthetisierte oder amplifizierte Zielsequenz in Echtzeit
gemessen. Die Verfahren können
verwendet werden, um eine Lining- oder Nicht-Lining-Zielsequenz in einer
Zelle oder Gewebe nachzuweisen.
-
Vorzugsweise
wird die Zielsequenz in der Zelle oder in dem Gewebe unter Verwendung
von in situ-Hybridisierung nachgewiesen, identifiziert oder quantifiziert.
-
Vorzugsweise
wird die Probe mit diesem Polymer und einer oder mehreren Sperrsonden
in Kontakt gebracht.
-
Wahlweise
bestimmt der Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung
der Zielsequenz die Anwesenheit oder Menge eines Organismus oder
Virus in der Probe.
-
Alternativ
bestimmt der Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung
der Zielsequenz die Anwesenheit oder Menge von einer oder mehreren
Arten eines Organismus in der Probe.
-
Alternativ
bestimmt der Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung
der Zielsequenz die Wirkung antimikrobieller Mittel auf das Wachstum
eines oder mehrerer Mikroorganismen in der Probe.
-
Alternativ
bestimmt der Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung
der Zielsequenz die Anwesenheit oder Menge einer taxonomischen Gruppe
von Organismen in der Probe.
-
Der
Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung der Zielsequenz
erleichtert eine Diagnose eines Zustandes von medizinischem Interesse.
-
Die
Zielsequenz kann auf einer Oberfläche immobilisiert sein. Alternativ
kann das Polymer auf einer Oberfläche immobilisiert sein.
-
Das
Polymer kann ein Bestandteilspolymer einer Anordnung sein.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
steht diese Erfindung in Beziehung mit Kits, die geeignet sind für das Durchführen eines
Tests, welcher die Anwesenheit, Abwesenheit oder Anzahl von Zielsequenzen in
einer Probe nachweist. Die Kits dieser Erfindung umfassen eines
oder mehrere Linear Beacons und andere Reaktionsmittel oder Zusammensetzungen,
die ausgewählt
sind, um einen Test durchzuführen
oder anderweitig die Erscheinung eines Tests zu simplifizieren.
-
Vorzugsweise
haben eines oder mehrere der Polymere des Kits eine Nucleobasensondiersequenz
mit einer Länge
von 11 bis 17 Untereinheiten.
-
Vorzugsweise
werden zwei oder mehr Polymere mit unabhängig voneinander nachweisbaren
Einheiten markiert.
-
Vorzugsweise
werden die unabhängig
voneinander nachweisbaren Einheiten verwendet, um unabhängig wenigstens
zwei unterschiedliche Zielsequenzen nachzuweisen, zu identifizieren
oder zu quantifizieren, die in derselben Probe vorhanden sein könnten.
-
Vorzugsweise
wird der Kit in einem in situ-Hybridisierungstest verwendet.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auch auf eine Anordnung gerichtet, die zwei
oder mehrere trägergebundene
Linear Beacons umfasst, die geeignet sind für den Nachweis, die Identifizierung
oder Quantifizierung einer Zielsequenz von Interesse. Anordnungen
von Linear Beacons sind bequem, da sie ein Mittel bereitstellen,
um schnell zahlreiche Proben unter Verwendung eines sekundären Nachweissystems
auf die Anwesenheit einer oder mehrerer Zielsequenzen von Interesse
in Echtzeit abzufragen.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
bezieht sich die Erfindung auf eine Anordnung, umfassend zwei oder
mehrere trägergebundene
Polymere, worin wenigstens ein Polymer der Anordnung Folgendes umfasst:
- a) eine Nucleobasensondiersequenz, um eine
Zielsequenz zu sondieren, zu welcher die Nucleobasensondiersequenz
komplementär
ist;
- b) wenigstens eine Energiedonoreinheit, die an die Nucleobasensondiersequenz
gekoppelt ist; und
- c) wenigstens eine Energieakzeptoreinheit, die an die Nucleobasensondiersequenz
gekoppelt ist, worin die wenigstens eine Donoreinheit von der wenigstens
einen Akzeptoreinheit und wenigstens einem Teil der Nucleobasensondiersequenz
abgetrennt ist; und
worin dieses Polymer geeignet ist
für den
Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung einer in einer
Probe vorhandenen Zielsequenz.
-
In
jedem der beiden vorangegangenen Ausführungsbeispiele ist die wenigstens
eine Energiedonoreinheit des wenigstens einen Polymers vorzugsweise
mit einem ersten oder einem zweiten Ende der Nucleobasensondiersequenz
gekoppelt und die wenigstens eine Energieakzeptoreinheit des wenigstens
einen Polymers ist vorzugsweise mit dem anderen des ersten oder
zweiten Endes der Nucleobasensondiersequenz gekoppelt.
-
Vorzugsweise
ist die Anordnung für
die Regenerierung durch die Behandlung mit einem oder mehreren Regenerationskatalysatoren,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hitze, Nucleaseenzym und chemischen
Denaturierungsmitteln, geeignet.
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines
wie oben beschriebenen Kits, um Organismen in Nahrungsmitteln, Getränken, Wasser,
pharmazeutischen Produkten, Toilettenartikeln, Molkereiprodukten
oder Umweltproben nachzuweisen, sie bezieht sich auch auf die Verwendung
eines Kits, um Rohrmaterialien, Produkte oder Prozesse zu testen,
sie bezieht sich auch auf die Verwendung eines Kits, um klinische
Proben wie klinische Muster oder Ausrüstung, Fixierungen und Produkte,
um Menschen oder Tiere zu behandeln, zu untersuchen, sie bezieht
sich auch auf die Verwendung eines Kits, um eine Zielsequenz nachzuweisen,
die für
eine genetisch begründete
Krankheit spezifisch ist oder die spezifisch ist für eine Veranlagung
für eine
Erkrankung mit genetischer Grundlage, und sie bezieht sich auch
auf die Verwendung eines Kits, um eine Zielsequenz in einer forensischen
Technik wie Pränataluntersuchung,
Vaterschaftsuntersuchung, Identitätsbestätigung oder kriminalistische
Untersuchung nachzuweisen.
-
Der
Kit kann verwendet werden, um eine Zielsequenz im Zusammenhang mit
einer Erkrankung, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus β-Thalassämie, Sichelzellenanämie, Faktor-V-Leiden,
zystische Fibrose, und um mit Krebs im Zusammenhang stehende Ziele
wie p53, p10, BRC-1 und BRC-2 nachzuweisen.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung eines wie oben beschriebenen
Kits. Die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung
sind besonders nützlich für den Nachweis
von Zielsequenzen von Organismen, die in Nahrungsmitteln, Getränken, Wasser,
pharmazeutischen Produkten, Toilettenartikeln, Molkereiprodukten
oder Umweltproben gefunden werden können. Die Analyse bevorzugter
Getränke
schließt
Soda, Wasser in Flaschen, Fruchtsaft, Bier, Wein oder Likörprodukte ein.
Zusätzlich
werden die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen besonders für die Analyse
von Rohmaterialien, Ausrüstung,
Produkten oder Vorgängen
nützlich
sein, die verwendet werden, um Nahrungsmittel, Getränke, Wasser,
pharmazeu tische Produkte, Toilettenartikel, Molkereiprodukte oder
Umweltproben herzustellen oder zu lagern.
-
Ob
trägergebunden
oder in Lösung,
die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung werden
besonders nützlich
sein für
die schnelle, empfindliche, zuverlässige und vielseitige Detektion
von Zielsequenzen, die eigentümlich
sind für
Organismen, die in klinischen Umgebungen gefunden werden können. Folglich
werden die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung
besonders nützlich
für die
Analyse klinischer Muster oder von Ausrüstung, Einrichtungsgegenständen oder
Produkten sein, die verwendet werden, um Menschen oder Tiere zu
behandeln. Zum Beispiel kann dieser Test verwendet werden, um eine Zielsequenz
nachzuweisen, die spezifisch für
eine genetisch begründete
Erkrankung ist oder die spezifisch für eine Veranlagung für eine genetisch
begründete
Erkrankung ist. Nicht begrenzende Beispiele von Erkrankungen schließen β-Thalassämie, Sichelzellenanämie, Faktor-V-Leiden,
zystische Fibrose und mit Krebs in Beziehung stehende Ziele wie
p53, p10, BRC-1 und BRC-2 ein.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die Zielsequenz mit chromosomaler DNA in Beziehung stehen,
worin der Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung der
Zielsequenz in Bezug auf forensische Techniken, wie Pränatalscreening,
Vaterschaftsuntersuchung, Identitätsbestätigung oder kriminalistische
Untersuchung, verwendet werden kann.
-
2. Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele:
-
1. Definitionen:
-
- a. Wie hierin verwendet, soll der Begriff "Nucleobase" jene natürlich vorkommenden
und jene nicht natürlich vorkommenden
heterocyclischen Einheiten einschließen, die gewöhnlich jenen
bekannt sind, die Nucleinsäuretechnologie
nutzen oder die die Peptid-Nucleinsäuretechnologie nutzen, um dabei
Polymere zu erzeugen, die sequenzspezifisch an Nucleinsäuren binden.
- b. Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Nucleobasensequenz" irgendein Segment eines Polymers, das
Nucleobasen enthaltende Untereinheiten umfasst. Nicht begrenzende
Beispiele geeigneter Polymere oder Polymersegmente schließen Oligonucleotide,
Oligoribonucleotide, Peptid-Nucleinsäuren und Analoga oder Chimären davon
ein.
- c. Wie hierin verwendet, ist der Begriff "Zielsequenz" irgendeine Sequenz von Nucleobasen
in einem Polymer, welches nachgewiesen werden soll. Die "Zielsequenz" kann das gesamte
Polymer umfassen oder kann eine Untersequenz der Nucleobasensequenz
sein, die für
das Polymer von Interesse einzigartig ist. Ohne Begrenzung kann
das Polymer, das die "Zielsequenz" umfasst, eine Nucleinsäure, eine
Peptid-Nucleinsäure,
eine Chimäre,
ein gekoppeltes Polymer, ein Konjugat oder irgendein anderes Polymer,
umfassend Substituenten (z. B. Nucleobasen), an welche die Linear
Beacons dieser Erfindung in einer sequenzspezifischen Weise binden
können,
sein.
- d. Wie hierin verwendet, soll der Begriff "Peptid-Nucleinsäure" oder "PNA" als
ein Oligomer, gekoppeltes Polymer oder chimäres Oligomer definiert sein,
umfassend zwei oder mehrere PNA-Untereinheiten (-Reste), einschließlich irgendeiner
der Verbindungen, auf die Bezug genommen wird als oder die beansprucht werden
als Peptid-Nucleinsäuren
in den US-Patenten Nrn. 5,539,082, 5,527,675, 5,623,049, 5,714,331, 5,736,336,
5,773,571 oder 5,786,571. Der Begriff "Peptid-Nucleinsäure" oder "PNA" soll
auch auf jene Nucleinsäuremimetika
angewandt werden, die in den folgenden Veröffentlichungen beschrieben
werden: Diderichsen et al., Tett. Lett., 37: 475-478 (1996); Fujii
et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 7: 637-627 (1997); Jordan et al., Bioorg. Med.
Chem. Lett., 7: 687-690 (1997); Krotz et al., Tett. Lett., 36: 6941-6944
(1995); Lagriffoul et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 4: 1081-1082
(1994); Lowe et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans., 1, (1997) 1: 539-546; Lowe et al.,
J. Chem. Soc: Perkin Trans., 1, 1: 547-554 (1997); Lowe, et al.,
J. Chem. Soc. Perkin Trans., 1, 1: 555-560 (1997); und Petersen
et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 6: 793-796 (1996).
-
In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist eine PNA ein Polymer, umfassend zwei oder mehr PNA-Untereinheiten
der Formel:
worin jedes J dasselbe oder
unterschiedlich ist und ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus H, R
1,
OR
1, SR
1, NHR
1, NR
1 2,
F, Cl, Br und I. Jedes K ist dasselbe oder unterschiedlich und ist
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus O, S, NH and NR
1.
Jedes R
1 ist dasselbe oder unterschiedlich
und ist eine Alkylgruppe mit einem bis fünf Kohlenstoffatomen, die wahlweise
ein Heteroatom oder eine substituierte oder unsubstituierte Arylgruppe
enthalten kann. Jedes A ist ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einer Einzelbindung, einer Gruppe der Formel -(CJ
2)
s und einer Gruppe der Formel -(CJ
2)
sC(O)-, worin J
wie oben definiert ist und jedes s eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist.
Die ganze Zahl t ist 1 oder 2 und die ganze Zahl u ist 1 oder 2.
Jedes L ist dasselbe oder unterschiedlich und ist unabhängig ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus J, Adenin, Cytosin, Guanin, Thymin, Uridin,
5-Methylcytosin, 2-Aminopurin, 2-Amino-6-chlorpurin, 2,6-Diaminopurin, Hypoxanthin,
Pseudoisocytosin, 2-Thiouracil, 2-Thiothymidin, andere natürlich vorkommende
Nucleobasenanaloga, andere nicht natürlich vorkommende Nucleobasen,
substituierte und unsubstituierte aromatische Einheiten, Biotin
und Fluorescein. In dem bevorzugtesten Ausführungsbeispiel besteht eine
PNA-Untereinheit aus einer natürlich
vorkommenden oder nicht natürlich
vorkommenden Nucleobase, die an den Aza-Stickstoff des N-[2-(Aminoethyl)]glycin-Gerüstes durch
eine Methylen-Carbonyl-Verknüpfung angehängt ist.
-
II. Detaillierte Beschreibung
-
A. Allgemeines:
-
PNA-Synthese:
-
Verfahren
für den
chemischen Zusammenbau von PNAs sind wohl bekannt (siehe US-Patente Nrn. 5,539,082,
5,527,675, 5,623,049, 5,714,331, 5,736,336, 5,773,571 oder 5,786,571).
Chemikalien und Ausrüstung
für den
trägergebundenen
automatischen chemischen Zusammenbau von Peptid-Nucleinsäuren sind nun
im Handel erhältlich.
Der chemische Zusammenbau einer PNA ist analog zu der Festphasenpeptidsynthese,
worin bei jedem Zyklus des Zusammenbaus das Oligomer einen reaktionsfähigen Alkylaminoterminus
besitzt, der mit dem nächsten
an das wachsende Polymer anzuhängenden
Synthon kondensiert wird. Da Standardpeptidchemie verwendet wird,
werden natürliche
und nicht natürliche
Aminosäuren
routinemäßig in ein PNA-Oligomer
eingebaut. Da ein PNA ein Polyamid ist, hat es einen C-Terminus
(Carboxylende) und einen N-Termins (Aminoende). Für die Zwecke
des Designs einer Hybridisierungssonde, die geeignet ist für das antiparallele
Binden an die Zielsequenz (die bevorzugte Orientierung), ist der
N-Terminus der Nucleobasensondiersequenz der PNA-Sonde das Äquivalent
des 5'-Hydroxylendes
eines äquivalenten
DNA- oder RNA-Oligonucleotids.
-
Markierungen:
-
Die
an die Linear Beacons dieser Erfindung angehängten Markierungen umfassen
einen Satz (nachfolgend "Beacon-Satz(Sätze)") aus Energietransfereinheiten,
umfassend wenigstens eine Energiedonor- und wenigstens eine Energieakzeptoreinheit.
Typischerweise wird der Beacon-Satz eine einzelne Donoreinheit und
eine einzelne Akzeptoreinheit umfassen. Nichtsdestotrotz kann ein
Beacon-Satz mehr als eine Donoreinheit und/oder mehr als eine Akzeptoreinheit
enthalten. Die Donor- und Akzeptoreinheiten sind in der Art tätig, dass
eine oder mehrere Akzeptoreinheiten Energie aufnehmen, die von einer
oder mehreren Donoreinheiten übergegangen
sind, oder sie löschen
anderweitig Signal von der Donoreinheit oder den -einheiten.
-
Vorzugsweise
ist die Donoreinheit ein Fluorophor. Bevorzugte Fluorophore sind
Derivate von Fluorescein, Derivate von Bodipy, 5-(2'-Aminoethyl)-aminonaphthalen-1-sulfonsäure (EDANS),
Derivate von Rhodamin, Cy2, Cy3, Cy3,5, Cy5, Cy5,5, Texasrot und
deren Derivate. Obwohl die kürzlich
aufgelisteten Fluorophore auch als Akzeptoren tätig sein können, ist die Akzeptoreinheit
vorzugsweise eine Löschereinheit.
Vorzugsweise ist die Löschereinheit
eine nicht-fluoreszierende aromatische oder heteroaromatische Einheit.
Die bevorzugte Löschereinheit
ist 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure (Dabcyl).
-
Der
Energietransfer kann durch Kollision der eng benachbarten Einheiten
eines Beacon-Satzes
oder durch einen nicht strahlenden Vorgang wie Fluoreszenzresonanzenergietransfer
(FRET) geschehen. Damit FRET geschehen kann, erfordert der Übergang
von Energie zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten eines Beacon-Satzes,
dass die Einheiten eng benachbart im Raum sind und dass das Emissionsspektrum
von einem Donor(en) eine wesentliche Überlappung mit dem Absorptionsspektrum
von dem (den) Akzeptor(en) hat (siehe Yaron et al. Analytical Biochemistry,
95: 228-235 (1979), und besonders S. 232, Sp. 1, bis S. 234, Sp.
1). Alternativ kann ein kollisionsvermittelter (strahlungsloser)
Energietransfer zwischen eng miteinander im Zusammenhang stehenden
Donor- und Akzeptoreinheiten geschehen, ob oder ob das Emissionsspektrum
von einer Donoreinheit(en) eine wesentliche Überlappung mit dem Absorptionsspektrum
von der (den) Akzeptoreinheit(en) hat oder nicht (siehe Yaron et
al., Analytical Biochemistry, 95: 228-235 (1979), und besonders
S. 229, Sp. 1, bis S. 232, Sp. 1). Auf diesen Vorgang wird Bezug
genommen als intermolekulare Kollision, da angenommen wird, dass
Löschen
durch den direkten Kontakt der Donor- und Akzeptoreinheiten verursacht
wird. (siehe Yaron et al.). Wie die Anmelder gezeigt haben, brauchen
die Donor- und Akzeptoreinheiten, die an die Linear Beacons dieser
Erfindung angeheftet werden, keine spektrale Überlappung zwischen der Emission
der Donoreinheiten und der Extinktion der Akzeptoreinheiten. Ohne
zu beabsichtigen, an diese Hypothese gebunden zu sein, legen diese
Daten nahe, dass die Kollision oder der Kontakt als der primäre Modus
des Löschens in
Linear Beacons wirkt.
-
Detektion des Energietransfers:
-
Da
die Effizienz von sowohl kollisionsvermitteltem als auch nicht strahlendem
Transfer von Energie zwischen den Donor- und Akzeptoreinheiten eines
Beacon-Satzes direkt abhängig
ist von der Nähe
der Donor- und Akzeptoreinheiten, kann der Nachweis der Hybridbildung
eines Linear Beacon mit einer Zielsequenz durch Messen von wenigstens
einer physikalischen Eigenschaft von wenigstens einem Glied des
Beacon-Satzes überprüft werden,
die nachweislich unterschiedlich ist, wenn der Hybridisierungskomplex
gebildet wird im Vergleich zu dem Zustand, wenn das Linear Beacon
in der Abwesenheit von Zielsequenz existiert. Wir nehmen auf dieses
Phänomen
Bezug als die selbstanzeigende Eigenschaft der Linear Beacons. Diese Änderung
im detektierbaren Signal sollte aus der Änderung in der Effizienz des
Energietransfers zwischen dem Donor und dem Akzeptor resultieren,
der aus der Hybridisierung des Linear Beacon resultiert. Vorzugsweise
werden die Nachweismittel das Messen der Fluoreszenz eines Donor-
oder Akzeptorfluorophors eines Beacon-Satzes einschließen. Am
bevorzugtesten wird der Beacon-Satz wenigstens ein Donorfluorophor
und wenigstens einen Akzeptorlöscher
umfassen, so dass die Fluoreszenz des Donorfluorophors verwendet
werden wird, um die Hybridisierung zu detektieren, zu identifizieren
oder zu quantifizieren.
-
PNA-Markierung:
-
Das
chemische Markieren einer PNA ist analog zur Peptidmarkierung. Da
die Synthesechemie des Zusammenbaus im Wesentlichen dieselbe ist,
kann irgendein Verfahren, das gewöhnlich verwendet wird, um ein Peptid
zu markieren, verwendet werden, um eine PNA zu markieren. Typischerweise
wird der N-Terminus des Polymers durch eine Reaktion mit einer Einheit
markiert, die eine Carboxylsäuregruppe
oder aktivierte Carboxylsäuregruppe
hat. Eine oder mehrere Spacereinheiten können wahlweise zwischen die
Markierungseinheit und die Nucleobasensondiersequenz des Oligomers
eingefüllt
werden. Im Allgemeinen wird die Spacereinheit eingebaut, bevor die
Markierungsreaktion durchgeführt
wird. Der Spacer kann jedoch in die Markierung eingebettet werden
und dabei während
der Markierungsreaktion eingebaut werden.
-
Typischerweise
wird das C-terminale Ende der Nucleobasensondiersequenz markiert,
indem zuerst eine markierte Einheit mit dem Träger, auf dem die PNA zusammengebaut
werden soll, kondensiert wird. Als Nächstes kann das erste Synthon
der Nucleobasensondiersequenz mit der markierten Einheit kondensiert werden.
Alternativ können
eine oder mehrere Spacereinheiten zwischen der markierten Einheit
und dem Oligomer eingeführt
werden (z. B. 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure). Wenn einmal das Linear
Beacon vollständig zusammengebaut
und markiert ist, wird es von dem Untergrund abgespalten, deprotektioniert
und unter Verwendung von Standardverfahren aufgereinigt.
-
Die
markierte Einheit könnte
ein Lysinderivat sein, worin die ε-Aminogruppe
mit einer Donor- oder Akzeptoreinheit modifiziert ist. Zum Beispiel
könnte
die Markierung ein Fluorophor wie 5(6)-Carboxyfluorescein oder eine
Löschereinheit
wie 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure (Dabcyl)
sein. Die Kondensation des Lysinderivates mit dem Syntheseuntergrund
würde unter
Verwendung von Standardkondensations- (Peptid-)Chemie vollbracht
werden. Die α-Aminogruppe
des Lysinderivates würde
dann deprotektioniert werden und der Zusammenbau der Nucleobasensondiersequenz
würde durch
Kondensation des ersten PNA-Synthons mit der α-Aminogruppe der Aminosäure Lysin
gestartet werden. Wie oben diskutiert, könnte eine Spacereinheit wahlweise
zwischen der Aminosäure
Lysin und dem ersten PNA-Synthon durch Kondensieren eines geeigneten
Spacers (z. B. Fmoc-8-amino-3,6-dioxaoctansäure) mit der Aminosäure Lysin
vor der Kondensation des ersten PNA-Synthons der Nucleobasensondiersequenz
eingefügt
werden.
-
Alternativ
wird eine funktionelle Gruppe des zusammengebauten oder teilweise
zusammengebauten Polymers mit einer Donor- oder Akzeptoreinheit
markiert, während
es noch trägergebunden
ist. Dieses Verfahren macht es notwendig, dass eine geeignete Schutzgruppe
in das Oligomer eingebaut werden kann, um dabei eine reaktionsfähige funktionelle
Gruppe zu ergeben, an welche die Donor- oder Akzeptoreinheit gekoppelt
ist, es hat jedoch den Vorteil, dass die Markierung (z. B. Dabcyl
oder ein Fluorophor) an irgendeine Position in dem Polymer, einschließlich in
der Nucleobasensondiersequenz angehängt werden kann. Zum Beispiel
könnte
die ε-Aminogruppe
eines Lysins mit einer 4-Methyltriphenylmethyl-(Mtt-),
einer 4-Methoxytriphenylmethyl-(MMT-) oder einer 4,4'- Dimethoxytriphenyhnethyl-(DMT-)Schutzgruppe
geschützt
werden. Die Mtt-, MMT- oder DMT-Gruppen
können
aus PNA (zusammengebaut unter Verwendung von im Handel erhältlichen Fmoc-PNA-Monomeren
und einem Polystyrolträger
mit einem PAL-Linker; PerSeptive Biosystems, Inc., Framingham, MA)
durch Behandlung des Harzes unter schwach sauren Bedingungen entfernt
werden. Folglich kann dann die Donor- oder Akzeptoreinheit mit der ε-Aminogruppe
der Aminosäure
Lysin kondensiert werden. Nach vollständigem Zusammenbau und Markierung
wird das Polymer dann von dem Träger
abgespalten, deprotektioniert und gereinigt unter Verwendung von
wohlbekannten Verfahren.
-
Durch
noch ein anderes Verfahren wird die Donor- oder Akzeptoreinheit
an das Polymer, nachdem es vollständig zusammengebaut ist, angehängt und
von dem Träger
abgespalten. Dieses Verfahren wird bevorzugt, wo die Markierung
mit den Spaltungs-, Deprotektionierungs- oder Aufreinigungsregimes,
die gewöhnlich verwendet
werden, um das Oligomer herzustellen, inkompatibel ist. Durch dieses
Verfahren wird die PNA allgemein in Lösung durch die Reaktion einer
funktionellen Gruppe auf dem Polymer mit einer funktionellen Gruppe
auf der Markierung markiert werden. Durchschnittsfachleute werden
erkennen, dass die Zusammensetzung der Kopplungslösung von
der Art des Oligomers und der Donor- oder Akzeptoreinheit abhängen wird.
Die Lösung
kann organisches Lösungsmittel,
Wasser oder irgendeine Kombination davon umfassen. Allgemein wird das
organische Lösungsmittel
ein polares, nicht nucleophiles Lösungsmittel sein. Nicht begrenzende
Beispiele geeigneter organischer Lösungsmittel schließen Acetonitril,
Tetrahydrofuran, Dioxan, Methylsulfoxid und N,N'-Dimethylformamid ein.
-
Allgemein
wird die funktionelle Gruppe auf dem zu markierenden Polymer ein
Amin sein und die funktionelle Gruppe auf der Markierung wird eine
Carboxylsäure
oder eine aktivierte Carboxylsäure
sein. Nicht begrenzende Beispiele an funktionellen Gruppen in der
Form von aktivierten Carboxylsäuren
schließen
N-Hydroxysuccinimidylester ein. In wässriger Lösung kann die Carboxylsäuregruppe
von entweder der PNA oder der Markierung (in Abhängigkeit von der Art der gewählten Bestandteile)
mit einem wasserlöslichen
Carbodiimid aktiviert werden. Das Reaktionsmittel 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3- ethylcarbodiimidhydrochlorid
(EDC) ist ein im Handel erhältliches
Reaktionsmittel, das spezifisch für wässrige, amidbildende Kondensationsreaktionen verkauft
wird.
-
Allgemein
wird der pH-Wert der wässrigen
Lösungen
mit einem Puffer während
der Kondensationsreaktion moduliert werden. Vorzugsweise liegt der
pH-Wert während
der Kondensation im Bereich von 4-10. Wenn ein Arylamin mit der
Carboxylsäure
kondensiert wird, liegt der pH-Wert vorzugsweise im Bereich von 4-7.
Wenn ein Alkylamin mit einer Carboxylsäure kondensiert wird, liegt
der pH-Wert vorzugsweise in dem Bereich von 7-10. Allgemein wird die Basizität nichtwässriger
Reaktionen durch die Zugabe nicht nucleophiler organischer Basen
moduliert werden. Nicht begrenzende Beispiele geeigneter Basen schließen N-Methylmorpholin,
Triethylamin und N,N-Diisopropylethylamin ein. Alternativ wird der
pH-Wert unter Verwendung von biologischen Puffern wie (N-[2-hydroxyethyl]piperazin-N'-[2-ethansulfonsäure) (HEPES)
oder 4-Morpholineethansulfonsäure (MES)
oder anorganischen Puffern wie Natriumbicarbonat moduliert.
-
Spacer-/Linkereinheiten:
-
Allgemein
werden Spacer verwendet, um die nachteiligen Wirkungen, die sperrige
Markierungsreaktionsmittel auf Hybridisierungseigenschaften von
Linear Beacons haben könnten,
zu minimieren. Linker induzieren typischerweise Flexibilität und Zufälligkeit
in das Linear Beacon oder verknüpfen
anderweitig zwei oder mehrere Nucleobasensondiersequenzen einer
Sonde. Bevorzugte Spacer-/Linkereinheiten für Sonden dieser Erfindung bestehen
aus einer oder mehreren Aminoalkylcarboxylsäuren (z. B. Aminocapronsäure), der
Seitenkette einer Aminosäure
(z. B. der Seitenkette von Lysin oder Ornithin), natürlichen
Aminosäuren
(z. B. Glycin), Aminooxyalkylsäuren
(z. B. 8-Amino-3,6-Dioxaoctansäure), zweibasigen
Alkylsäuren
(z. B. BeRNAteinsäure) oder
zweibasigen Alkyloxysäuren
(z. B. Diglycolsäure).
Die Spacer-/Linkereinheiten können
auch gestaltet werden, um die Löslichkeit
des Linear Beacons zu erhöhen.
-
Vorzugsweise
umfasst eine Spacer-/Linkereinheit eine oder mehrere gekoppelte
Verbindungen mit der Formel: -Y-(Om-(CW2)n)p-Z-.
Die Gruppe Y hat die Formel: eine Einzel bindung, -(CW2)p-, -C(O)(CW2)p-, -C(S)(CW2)p- und -S(O2)(CW2)p-.
Die Gruppe Z hat die Formel NH, NR2, S oder
O. Jedes W ist unabhängig voneinander
H, R2, -OR2, F,
Cl, Br oder I, worin jedes R2 unabhängig ausgewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus: -CX3, -CX2CX3, -CX2CX2CX3,
-CX2CX(CX3)2 und -C(CX3)3. Jedes X ist unabhängig voneinander H, F, Cl,
Br oder I. Jedes m ist unabhängig
0 oder 1. Jedes n, o und p sind unabhängig voneinander ganze Zahlen von
0 bis 10.
-
Chimäres Oliogmer:
-
Ein
chimäres
Oligomer umfasst zwei oder mehr gekoppelte Untereinheiten, die ausgewählt sind
aus unterschiedlichen Klassen an Untereinheiten. Zum Beispiel würde eine
PNA/DNA-Chimäre
wenigstens zwei PNA Untereinheiten, die an wenigstens eine 2'-Desoxyribonucleinsäure-Untereinheit gekoppelt
sind, umfassen (für
Verfahren und Zusammensetzungen, bezogen auf die PNA/DNA-Chimärenzubereitung,
siehe WO96/40709). Die Bestandteilsuntereinheiten der chimären Oligomere
sind ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus PNA-Untereinheiten, DNA-Untereinheiten,
RNA-Untereinheiten
und Analoga davon.
-
Gekoppeltes Polymer:
-
Ein
gekoppeltes Polymer umfasst zwei oder mehr Nucleobasensequenzen,
die durch einen Linker gekoppelt sind. Die Nucleobasensequenzen,
die gekoppelt sind, um das gekoppelte Polymer zu bilden, werden ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem Oligodesoxynucleotid, einem Oligoribonucleotid,
einer Peptid-Nucleinsäure
und einem chimären
Oligomer. Die PNA-Sonden dieser Erfindung schließen gekoppelte Polymere ein,
worin die Nucleobasensondiersequenz an eines oder mehrere zusätzliche
Oligodesoxynucleotide, Oligoribonucleotide, Peptid-Nucleinsäuren oder
chimäre
Oligomere gekoppelt sind.
-
Hybridisierungsbedingungen/Stringenz:
-
Die
Durchschnittsfachleute der Nucleinsäurehybridisierung werden erkennen,
dass Faktoren, die gewöhnlich
verwendet werden, um die Stringenz der Hybridisierung zu schaffen oder
zu kontrollieren, die Formamidkonzentration (oder die eines anderen
chemischen Denaturierungsreaktionsmittels), Salzkonzentration (das
heißt
Ionenstärke),
Hybridisierungstemperatur, die Konzentration des Detergens, pH-Wert
und die Anwesenheit oder Abwesenheit chaotroper Ionen einschließen. Eine
optimale Stringenz für
eine Nucleobasensondiersequenz/Zielsequenz-Kombination wird oftmals
gefunden durch die wohl bekannte Technik der Festlegung etlicher
der zuvor genannten Stringenzfaktoren und des anschließenden Bestimmens
der Wirkung des Variierens eines einzelnen Stringenzfaktors. Dieselben
Stringenzfaktoren können
moduliert werden, um dabei die Stringenz der Hybridisierung von
Linear Beacons mit Zielsequenzen zu kontrollieren, mit der Ausnahme,
dass die Hybridisierung einer PNA ziemlich unabhängig von der Ionenstärke ist.
Die optimale Stringenz für
einen Test kann experimentell bestimmt werden durch Untersuchung
jedes Stringenzfaktors bis der gewünschte Grad der Diskriminierung
erreicht wird.
-
Nucleobasensondiersequenz:
-
Die
Nucleobasensondiersequenz eines Linear Beacons ist der Sequenzerkennungsteil
des Konstruktes. Folglich wird die Nucleobasensondiersequenz gestaltet,
um mit wenigstens einem Teil der Zielsequenz zu hybridisieren. Vorzugsweise
hybridisiert die Nucleobasensondiersequenz mit der gesamten Zielsequenz.
Die Nucleobasensondiersequenz ist ein Nicht-Polynucleotid und vorzugsweise
ist die Nucleobasensondiersequenz ausschließlich aus PNA-Untereinheiten
zusammengesetzt. Die Untereinheitenlänge der Nucleobasensondiersequenz
wird folglich im Allgemeinen so gewählt werden, dass ein stabiler
Komplex zwischen dem Linear Beacon und der Zielsequenz, die detektiert
werden soll, unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen gebildet
wird. Die Nucleobasensondiersequenz eines PNA-Oligomers, geeignet
für die
Praxis dieser Erfindung, wird im Allgemeinen eine Länge von
zwischen 5 und 30 PNA-Untereinheiten haben. Vorzugsweise wird die
Nucleobasensondiersequenz 8 bis 18 Untereinheiten lang sein. Am
bevorzugtesten wird die Nucleobasensondiersequenz 11-17 Untereinheiten
lang sein.
-
Die
Nucleobasensondiersequenz von Linear Beacons wird allgemein eine
Nucleobasensondiersequenz haben, die komplementär zu der Zielsequenz ist. Alternativ
könnte
eine im Wesentlichen komplementäre
Sondensequenz verwendet werden, da gezeigt worden war, dass eine
größere Sequenzunterscheidung erhalten
werden kann, wenn Sonden verwendet werden, worin eine einzelne Punktmutation
(Basenfehlpaarung) zwischen der Nucleobasensondiersequenz und der
Zielsequenz existiert (siehe Guo et al., Nature Biotechnology, 15:
331-335 (1997), Guo et al., WO97/46711, und Guo et al.,
US 5,780,233 ).
-
Sperrsonden:
-
Sperrsonden
sind PNA- oder Nucleinsäuresonden,
die verwendet werden können,
um die Bindung der Nucleobasensondiersequenz einer Sonde an eine
Hybridisierungsstelle, die nicht in Beziehung steht mit oder die
in enger Beziehung steht mit der Zielsequenz, zu unterdrücken (siehe
Coull et al., PCT/US97/21845, auch bekannt als WO98/24933). Allgemein
unterdrücken
die Sperrsonden das Binden der Nucleobasensondiersequenz an eng
benachbarte Nicht-Zielsequenzen, da die Sperrsonde mit der Nicht-Zielsequenz
hybridisiert, um einen thermodynamisch stabileren Komplex zu bilden,
als er durch die Hybridisierung zwischen der Nucleobasensondiersequenz
und der Nicht-Zielsequenz gebildet wird. Folglich sind Sperrsonden
typischerweise unmarkierte Sonden, die in einem Test verwendet werden,
um dadurch ein unspezifisches Signal zu unterdrücken. Da sie gewöhnlich gestaltet
werden, um mit eng benachbarten Nicht-Zielsequenzen zu hybridisieren,
wird typischerweise ein Satz aus zwei oder mehr Sperrsonden in einem
Test verwendet werden, um dadurch ein unspezifisches Signals aus
Nicht-Zielsequenzen zu unterdrücken,
welche anwesend sein könnten
und mit dem Erscheinungsteil des Tests in Wechselwirkung treten
könnten.
-
B. Bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung:
-
Linear-Beacon-Sonden:
-
Es
werden Linear Beacons offenbart, die geeignet sind, um den Energietransfer
zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten zu erleichtern, wenn die Sonde
mit seiner Zielsequenz nicht hybridisiert hat. Die Hybridisierung
der Sonde an seine Zielsequenz wird jedoch die Effizienz des Energietransfers
zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten ändern und dabei in einer messbaren Änderung
im Signal in Verbindung mit wenigstens einem Glied des Beacon-Satzes
resultieren.
-
Allgemein
ist ein Linear Beacon ein Polymer, das zu einem Minimum wenigstens
eine gekoppelte Donoreinheit und wenigstens eine gekoppelte Akzeptoreinheit
umfasst, worin diese Donor- und Akzeptoreinheiten durch wenigstens
einen Teil einer Nucleobasensondiersequenz getrennt werden, worin
die Nucleobasensondiersequenz geeignet ist für die Hybridisierung an eine
komplementäre
oder im Wesentlichen komplementäre
Zielsequenz unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen. Durch ihre
Gestaltung bildet ein Linear Beacon nicht einen Haarnadelstamm.
Vorzugsweise werden die Donor- und Akzeptoreinheiten an gegenüber liegenden
Enden der Nucleobasensondiersequenz gekoppelt. Das Linear Beacon
ist weiter dadurch gekennzeichnet, dass die Effizienz des Transfers
der Energie zwischen diesen Donor- und Akzeptoreinheiten, wenn das
Polymer in wässriger
Lösung
solvatisiert wird, im Wesentlichen unabhängig von wenigstens zwei variablen Faktoren
ist, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus der Länge der Untereinheiten, die
die Donor- und Akzeptoreinheiten voneinander trennen, der spektralen Überlappung
der Donoreinheit und der Akzeptoreinheit, der Anwesenheit oder Abwesenheit
von Magnesium in der wässrigen
Lösung
und der Ionenstärke
der wässrigen
Lösung.
Vorzugsweise ist das Linear Beacon weiter dadurch gekennzeichnet,
dass die Effizienz des Energietransfers zwischen diesen Donor- und
Akzeptoreinheiten im Wesentlichen unabhängig ist von wenigstens drei
variablen Faktoren und am bevorzugtesten im Wesentlichen unabhängig ist
von allen vier variablen Faktoren.
-
In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Linear Beacon ein Polymer, das zu einem Minimum aus einer
Nucleobasensondiersequenz mit einem ersten und zweiten Ende besteht.
Die Nucleobasensondiersequenz ist komplementär oder im Wesentlichen komplementär mit einer
Zielsequenz von Interesse. Wenigstens eine Donoreinheit ist an das
erste oder zweite Ende der Nucleobasensondiersequenz gekoppelt;
und wenigstens eine Akzeptoreinheit ist an das andere Ende des ersten
oder zweiten Endes der Nucleobasensondiersequenz gekoppelt. Eine
oder mehrere Spacer- oder Linkereinheiten können verwendet werden, um die Donor-
und Akzeptoreinheiten mit den jeweiligen Enden der Nucleobasensondiersequenz
zu verknüpfen.
In einem bevorzugtesten Ausführungsbeispiel
ist das Linear Beacon ein PNA-Oligomer.
-
Linear
Beacons können
nur eine Nucleobasensondiersequenz umfassen (wie kürzlich hierin
beschrieben) und verknüpfte
Donor- und Akzeptoreinheiten eines Beacon-Satzes oder können wahlweise
zusätzliche verknüpfte Einheiten
umfassen. Nicht begrenzende Beispiele zusätzlicher verknüpfter Einheiten
schließen
andere Markierungen, Linker, Spacer, natürliche und nicht natürliche Aminosäuren, Peptide,
Proteine, Nucleinsäuren,
Enzyme und/oder eine oder mehrere andere Untereinheiten von PNA,
DNA oder RNA ein. Zusätzliche Einheiten
können
funktionell oder nicht funktionell in einem Test sein. Allgemein
werden zusätzliche
Einheiten jedoch ausgewählt,
um in dem Design des Testes, in welchem die Linear Beacons verwendet
werden sollen, funktionell zu sein. Die Linear Beacons dieser Erfindung
können
wahlweise auf einer Oberfläche
immobilisiert werden.
-
Als
ein nicht begrenzendes Beispiel kann ein Linear Beacon dieser Erfindung
eine Nucleinsäure
umfassen, die mit einer Nucleobasensondiersequenz verknüpft ist,
worin die Nucleinsäure
mit einer zweiten Zielsequenz hybridisieren könnte. Als ein zweites nicht
begrenzendes Beispiel kann ein Linear Beacon ein Enzym umfassen,
das mit einer Nucleobasensondiersequenz verknüpft ist, worin das Enzym in
einem sekundären
Detektionsschema verwendet werden könnte. Ein drittes nicht begrenzendes
Beispiel eines Linear Beacons könnte
einen Antikörper
umfassen, der mit der Nucleobasensondiersequenz verknüpft ist,
worin der Antikörper in
einem sekundären
Detektionsnachweis verwendet werden könnte. Als noch ein viertes
nicht begrenzendes Beispiel könnte
ein Linear Beacon ein oder mehrere Spacereinheiten umfassen, die
mit einer Nucleobasensondiersequenz verknüpft sind, worin die eine oder
mehrere Spacereinheiten verwendet werden, um die Linear Beacons
an einem Untergrund festzumachen.
-
Einzigartige Eigenschaften
von Linear Beacons:
-
Es
gibt viele Unterschiede zwischen Nucleinsäurekonstrukten des Standes
der Technik und den Linear Beacons dieser Erfindung. Zum Beispiel
umfassen Nucleinsäurekonstrukte
ein Polynucleotidgerüst,
wohingegen die Linear Beacons dieser Erfindung Nucleobasenson diersequenzen
umfassen, welche anders sind als Polynucleotid. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel üben Linear
Beacons, zusammengesetzt aus PNA, alle günstigen Eigenschaften von PNA
aus, wie Resistenz gegen Nucleaseabbau, die salzunabhängige Sequenzhybridisierung
an komplementäre
Nucleinsäuren
und extrem schnelle Hybridisierungskinetiken.
-
Zusätzlich ist
der Energietransfer zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten in einem
Linear Beacon im Wesentlichen unabhängig von der Anwesenheit oder
Abwesenheit von Magnesium, der Ionenstärke der Sondenumgebung und
der Nucleobasensondiersequenz der Sonde (siehe Beispiele 17, 18
und 21 dieser Spezifikation). Noch überraschender ist, dass die
Effizienz des Energietransfers zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten
eines Beacon-Satzes
im Wesentlichen unabhängig
von der Länge
von Untereinheiten, die Donor- und Akzeptoreinheiten voneinander
trennen, ist, wohingegen der Energietransfer zwischen Einheiten
in Nucleinsäuren,
die dieselbe Nucleobasensondiersequenz und Markierungskonfiguration
haben, eine wesentliche Abhängigkeit
von der Sondenlänge
ausübt
(siehe Beispiele 17 und 18 dieser Spezifikation).
-
Am überraschendsten
ist jedoch, dass Linear Beacons arbeiten, ob oder ob die Donor-
und Akzeptoreinheiten nicht eine wesentliche Überlappung des Emissionsspektrums
der Donoreinheit und des Extinktionsspektrums der Akzeptoreinheit
ausüben
(siehe Beispiele 17, 18 und 21 dieser Spezifikation). Ohne an diese Hypothese
gebunden sein zu wollen, legen diese Daten nahe, dass Kollision
oder Kontakt als der primäre
Modus des Energietransfers in Linear Beacons wirkt im Vergleich
zu Nucleinsäuren,
worin FRET als die primäre Quelle
für den
Energietransfer zwischen Donor- und Akzeptoreinheiten beschrieben
wurde.
-
Zusätzliche
Vorteile von Linear Beacons schließen die Leichtigkeit der Synthese
im Vergleich mit Konstrukten, die zusätzliche Untereinheiten umfassen,
um Armsegmente zu bilden, ein. Zusätzlich zeigen die von den Anmeldern
zusammengetragenen Daten, dass Linear Beacons schneller als Konstrukte
hybridisieren, welche zusätzliche
Untereinheiten umfassen, um Armsegmente zu bilden (siehe Beispiele
15 und 16 dieser Spezifikation).
-
Sondensätze:
-
In
einem anderen Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf Sätze
von Linear Beacons gerichtet, die geeignet sind zum Nachweisen oder
Identifizieren der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge von zwei
oder mehr unterschiedlichen Zielsequenzen, die in einer Probe anwesend
sein könnten.
Die Eigenschaften von Linear Beacons, die geeignet sind für den Nachweis,
die Identifikation oder Quantifizierung von Zielsequenzen wurden
kürzlich
hierin beschrieben. Das Gruppieren von Linear Beacons in Sätzen, die
gekennzeichnet sind für
den spezifischen Nachweis von zwei oder mehr Zielsequenzen, ist
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dieser
Erfindung.
-
Sondensätze dieser
Erfindung sollen wenigstens ein Linear Beacon umfassen, brauchen
jedoch nicht nur Linear Beacons zu umfassen. Zum Beispiel können Sondensätze dieser
Erfindung Mischungen von Linear Beacons, anderen PNA-Sonden und/oder
Nucleinsäuresonden
umfassen, vorausgesetzt jedoch, dass ein Satz wenigstens ein Linear
Beacon, wie es hierin beschrieben ist, umfasst. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist wenigstens eine Sonde des Satzes eine Sperrsonde, wie sie hierin
definiert ist.
-
Immobilisierung eines
Linear Beacons an einer Oberfläche:
-
Eines
oder mehrere Linear Beacons können
wahlweise auf einer Oberfläche
immobilisiert werden. In einem Ausführungsbeispiel kann die Sonde
auf eine Oberfläche
immobilisiert werden unter Verwendung des wohl bekannten Vorgangs
des UV-Quervernetzens. Alternativ wird das PNA-Oligomer auf der
Oberfläche
in einer Weise synthetisiert, die geeignet ist für die Deprotektionierung, jedoch
nicht die Spaltung von dem Syntheseträger.
-
Vorzugsweise
ist die Sonde kovalent an eine Oberfläche durch eine Reaktion geeigneter
funktioneller Gruppen auf der Sonde und dem Träger gekoppelt. Funktionelle
Gruppen wie Aminogruppen, Carboxylsäuren und Diole können in
ein Linear Beacon eingebaut werden durch Verlängerung eines der Enden mit
geeigneten geschützten
Einheiten (z. B. Lysin, Glutaminsäure und Cystein). Wenn das
Ende verlängert
wird, kann eine funktionelle Gruppe einer verzweigten Aminosäure wie
Lysin verwendet werden, um die Donor- oder Akzeptormarkierung an
der geeigneten Position in dem Polymer einzubauen (siehe Abschnitt überschrieben
mit "PNA-Markierung"), während die
andere funktionelle Gruppe des Zweigs verwendet wird, um wahlweise
das Polymer weiter zu verlängern
und es auf einer Oberfläche
zu immobilisieren.
-
Verfahren
für das
Anhängen
von Sonden an Oberflächen
schließen
allgemein die Reaktion einer nucleophilen Gruppe (z. B. ein Amin
oder Thiol) der zu immobilisierenden Sonde mit einer elektrophilen
Gruppe auf dem zu modifizierenden Träger ein. Alternativ kann das
Nucleophil auf dem Träger
anwesend sein und das Elektrophil (z. B. aktivierte Carboxylsäure) auf
dem Linear Beacon anwesend sein. Da native PNA ein Aminoende besitzt,
wird eine PNA nicht notwendigerweise der Modifikation bedürfen, um
sie dadurch auf einer Oberfläche
zu immobilisieren (siehe Lester et al., Poster betitelt "PNA Array Technology").
-
Bedingungen,
die für
die Immobilisierung einer PNA auf einer Oberfläche geeignet sind, werden allgemein ähnlich sein
mit jenen Bedingungen, die für
das Markieren einer PNA geeignet sind (siehe Unterüberschrift "PNA-Markierung"). Die Immobilisierungsreaktion
ist im Wesentlichen das Äquivalent
der Markierung der PNA, wobei die Markierung durch die Oberfläche ersetzt
wird, auf welcher die PNA-Sonde kovalent immobilisiert werden soll.
-
Zahlreiche
Oberflächentypen,
die mit Aminogruppen, Carboxylsäuregruppen,
Isocyanaten, Isothiocyanaten und Malimidgruppen derivatisiert sind,
sind im Handel erhältlich.
Nicht begrenzende Beispiele geeigneter Oberflächen schließen Membranen, Glas, Glas mit
kontrollierten Poren, Polystyrolpartikel (Perlen), Kieselsäure und
Goldnanopartikel ein.
-
Wenn
sie auf einer Oberfläche
immobilisiert sind, wird der Energietransfer zwischen Einheiten
eines Beacon-Satzes in dem Linear Beacon geschehen. Nach der Hybridisierung
mit einer Zielsequenz und geeigneten Hybridisierungsbedingungen
wird der Ort auf der Oberfläche,
wo das Linear Beacon (mit bekannter Sequenz) angeheftet ist, ein
detektierbares Signal erzeugen, basierend auf der messbaren Änderung
im Signal von wenigstens einem Glied des Beacon-Satzes des immobilisierten
Linear Beacons. Folglich kann die Intensität des Signals auf der Oberfläche verwendet
werden, um die Anwesenheit oder Menge einer Zielsequenz in einer
Probe, die mit der Oberfläche,
auf welcher das Linear Beacon immobilisiert ist, in Kontakt tritt,
nachzuweisen, zu identifizieren oder zu quantifizieren. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird die Detektion der Oberflächenfluoreszenz
verwendet werden, um die Hybridisierung mit einer Zielsequenz nachzuweisen.
-
Detektierbare und unabhängig detektierbare
Einheiten/Multiplexanalyse
-
In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
dieser Erfindung wird ein Multiplex-Hybridisierungstest durchgeführt. In
einem Multiplextest werden zahlreiche Bedingungen von Interesse
gleichzeitig untersucht. Die Multiplexanalyse beruht auf der Fähigkeit,
Probenbestandteile oder die damit verbundenen Daten während oder nachdem
der Test abgeschlossen ist, zu sortieren. In bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung werden gesondert unabhängig detektierbare Einheiten
verwendet, um die unterschiedlichen Linear Beacons eines Satzes
zu markieren. Die Fähigkeit,
zwischen jeder der unabhängig
detektierbaren Einheiten zu differenzieren und/oder diese zu quantifizieren,
stellt die Mittel bereit, einen Hybridisierungstest als Multiplexverfahren
auszulegen, da die Daten, die mit der Hybridisierung jedes der gesondert
(unabhängig
voneinander) markierten Linear Beacons mit einer Zielsequenz korrelieren,
mit der Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge der Zielsequenz, die
in einer Probe detektiert werden soll, korreliert werden können. Folglich
können
die Multiplextests dieser Erfindung verwendet werden, um simultan
die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge einer oder mehrerer Zielsequenzen,
die in derselben Probe in demselben Test vorhanden sein können, nachzuweisen.
Vorzugsweise werden unabhängig
voneinander detektierbare Fluorophore als die unabhängig detektierbaren
Einheiten eines Multiplextestes unter Verwendung von Linear Beacons
verwendet werden. Zum Beispiel könnten zwei
Linear Beacons verwendet werden, um jede von zwei unterschiedlichen
Zielsequenzen nachzuweisen, worin eine mit Fluorescein (grün) markierte
Sonde verwendet werden würde,
um die erste der beiden Zielsequenzen nachzuweisen, und worin eine
mit Rhodamin oder Cy3 (rot) markierte Sonde verwendet werden würde, um
die zweite der beiden Zielsequenzen nachzuweisen. Folglich würden ein
grünes,
ein rotes oder ein grünes
und rotes Signal in dem Test die Anwesenheit der ersten, zweiten
bzw. der ersten und zweiten Zielsequenzen bedeuten.
-
Arrays von Linear Beacons:
-
Arrays
sind Oberflächen,
auf welchen zwei oder mehr Sonden von Interesse an vorbestimmten Örtlichkeiten
immobilisiert worden sind. Es wurden in der Literatur Arrays beschrieben,
die sowohl Nucleinsäure- als
auch PNA-Sonden umfassen. Die auf dem Array immobilisierten Sondensequenzen
werden vernünftigerweise
so gewählt,
um eine Probe abzufragen, die eine oder mehrere Zielsequenzen von
Interesse enthalten könnte.
Da die Örtlichkeit
und Sequenz jeder Sonde bekannt ist, werden Arrays im Allgemeinen
verwendet, um simultan die Anwesenheit oder Menge einer oder mehrerer
Zielsequenz in der Probe nachzuweisen, zu identifizieren oder zu
quantifizieren. Folglich können
PNA-Arrays in diagnostischen Anwendungen oder beim Screening von
Verbindungen nach Leitsubstanzen nützlich sein, die einen therapeutischen
Nutzen ausüben könnten.
-
Zum
Beispiel wird in einem diagnostischen Test eine Zielsequenz durch
die komplementäre
Sonde auf der Array-Oberfläche
eingefangen und dann wird der Sonden/Zielsequenz-Komplex unter Verwendung eines sekundären Detektionssystems
detektiert: In einem Ausführungsbeispiel
wird der Sonden/Zielsequenz-Komplex unter Verwendung einer zweiten
Sonde detektiert, die mit einer anderen Sequenz des Zielmoleküls von Interesse
hybridisiert. In einem anderen Ausführungsbeispiel wird der markierte
Antikörper
verwendet, um die Anwesenheit des Sonden/Zielsequenz-Komplexes zu
detektieren, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
-
Da
die Zusammensetzung des Linear Beacons an der Örtlichkeit auf der Oberfläche des
Arrays bekannt ist (da die PNA auf dieser Position in dem Array
synthetisiert wurde oder an diese angeheftet wurde), kann die Zusammensetzung
von Zielsequenz(en) direkt detektiert, identifiziert oder quantifiziert
werden durch Bestimmung der Örtlichkeit
des in dem Array erzeugten detektierbaren Signals. Da die Hybridisierung
des Linear Beacons mit einer Zielsequenz selbstanzeigend ist, wird
kein sekundäres
Detektionssystem benötigt,
um den Array auf die Hybridisierung zwischen dem Linear Beacon und
der Zielsequenz zu analysieren.
-
Arrays,
die aus PNAs zusammengesetzt sind, haben den zusätzlichen Vorteil, dass PNAs
hochstabil sind und nicht durch Enzyme abgebaut werden sollten,
welche Nucleinsäuren
abbauen. Folglich sollten PNA-Arrays wiederverwendbar sein, vorausgesetzt,
dass die Nucleinsäure
von einer Probe von dem Array vor der Einführung der zweiten Probe abgezogen
werden kann. Nach dem Abziehen der hybridisierten Zielsequenzen
sollte das Signal auf dem Array von Linear Beacons wiederum bis
zum Hintergrund reduziert werden. Da PNAs nicht durch Hitze oder
Endonuclease- und Exonucleaseaktivität abgebaut werden, sollten
Arrays von Linear Beacon geeignet sein für die einfache und schnelle
Regenerierung durch die Behandlung mit Hitze, Nucleasen oder chemischen
Denaturierungsmitteln wie wässrigen
Lösungen,
die Formamid, Harnstoff und/oder Natriumhydroxid enthalten.
-
Verfahren:
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf ein Verfahren für den Nachweis, die Identifizierung
oder Quantifizierung einer Zielsequenz und einer Probe gerichtet.
Das Verfahren umfasst das In-Kontakt-Bringen der Probe mit einem
Linear Beacon und dann das Nachweisen, Identifizieren oder Quantifizieren
der Änderung
im detektierbaren Signal in Verbindung mit wenigstens einer Einheit
eines Beacon-Satzes, wobei eine Korrelation zwischen dem nachweisbaren
Signal und der Hybridisierung möglich
ist, da Linear Beacons selbstanzeigend sind. Da Linear Beacons selbstanzeigend
sind, ist dieses Verfahren besonders geeignet für die Analyse, die in einem
Closed-Tube-Test (auch bekannt als "homogene Tests") durchgeführt wird. Mit Closed-Tube-Test
meinen wir, dass, wenn einmal die Bestandteile des Tests kombiniert
worden sind, es keinen Bedarf gibt, das Röhrchen zu öffnen und Bestandteile des
Tests zu entnehmen, um das Ergebnis zu bestimmen. Da das Reagenzglas
nicht geöffnet
zu werden braucht und vorzugsweise auch nicht geöffnet wird, um das Ergebnis
zu bestimmen, muss es eine gewisse detektierbare oder messbare Änderung geben,
die geschieht und die beobachtet oder quantifiziert werden kann,
ohne das Reagenzglas zu öffnen
oder die Inhalte des Tests zu entfernen. Folglich beruhen die meisten
Closed-Tube-Tests auf einer Änderung
in der Fluoreszenz, die mit dem Auge beobachtet werden kann oder
die anderweitig mit einem Fluoreszenzgerät, das das Reagenzglas als
den Probenhalter nutzt, detektiert und/oder quantifiziert werden
kann. Beispiele solcher Geräte
schließen
den Light Cycler von Idaho Technologies und das Prism 7700 von Perkin
Elmer ein.
-
Bevorzugte
Closed-Tube-Tests dieser Erfindung umfassen den Nachweis von Nucleinsäurezielsequenzen,
die durch Betätigung
des Tests synthetisiert oder amplifiziert worden sind. Nicht begrenzende
Beispiele bevorzugter Nucleinsäuresynthese-
oder Nucleinsäureamplifikationsreaktionen
sind die Polymerasekettenreaktion (PCR), Ligase-Ketten-Reaktion (LCR), Strangverdrängungsamplifikation
(SDA), transkriptionsvermittelte Amplifikation (TMA), Rolling-Circle-Amplifikation
(RCA) und die Q-beta-Replikase. Die in dem Closed-Tube-Test vorhandenen
Linear Beacons werden ein nachweisbares Signal in Antwort auf die
Zielsequenzproduktion aus der Nucleinsäuresynthese- oder Nucleinsäureamplifikationsreaktion,
die in dem Closed-Tube-Test geschieht, erzeugen. In einem am meisten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Test eine asymmetrische PCR-Reaktion (siehe Beispiel 19 dieser Spezifikation).
-
Da
Linear Beacons dieser Erfindung gestaltet werden können, um
stabil gegen die in der Zelle gefundenen Enzyme zu sein, ist dieses
Verfahren besonders gut geeignet, um eine Zielsequenz in einer Zelle,
in einem Gewebe oder Organismus, ob lebend oder nicht, nachzuweisen.
Folglich wird in bevorzugten Ausführungsbeispielen in-situ-Hybridisierung als
das Testformat verwendet, um Zielorganismen nachzuweisen, zu identifiezieren
oder zu quantifizieren (siehe Beispiel 20 dieser Spezifikation).
Am bevorzugtesten ist Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH oder
PNA-FISH) das Testformat. Beispielhafte Verfahren für die Durchführung von
PNA-FISH können
gefunden werden in: Thisted et al., Cell Vision, 3: 358-363 (1996)
oder in der WIPO-Patentanmeldung WO97/18325).
-
Organismen,
die mit Linear Beacons dieser Erfindung behandelt worden sind, können durch
zahlreiche beispielhafte Verfahren detektiert werden. Die Zellen
können
auf Objektträgern
fixiert werden und dann mit einer Mikroskop- oder Laser-Scan-Vorrichtung
sichtbar gemacht werden. Alternativ dazu können die Zellen fixiert und
dann in einem Durchflusszytometer analysiert werden (siehe zum Beispiel:
Lansdorp et al.; WIPO-Patentanmeldung
WO97/14026). Objektträgerscanner
und Durchflusszytometer sind be sonders nützlich, um schnell die in der
Probe von Interesse anwesenden Zielorganismen zu quantifizieren.
-
Da
das Verfahren dieser Erfindung in einem auf Sonden basierenden Hybridisierungstest
verwendet werden kann, wird diese Erfindung Nutzen finden bei der
Verbesserung von Tests, die verwendet werden, um die Anwesenheit
oder Menge eines Organismus oder Virus in einer Probe durch die
Detektion von Zielsequenzen, die mit dem Organismus oder Virus in
Verbindung stehen, nachzuweisen, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
(Siehe US-Patent Nr. 5,641,631, betitelt „Method for detecting, identifying
and quantitiating organisms and viruses"). Ähnlich
wird diese Erfindung Nutzen finden in einem Test, der bei der Detektion,
Identifizierung und Quantifizierung von einer oder mehreren Arten
in einer Probe verwendet wird (siehe US-Patent-Nr. 5,288,611, betitelt „Method
for detecting, identifying and quantitiating organisms and viruses"). Diese Erfindung wird
auch Nutzen in einem Test finden, der verwendet wird, um die Wirkung
antimikrobieller Mittel auf das Wachstum eines oder mehrerer Mikroorganismus(en)
in einer Probe zu bestimmen (siehe US-Patent-Nr. 5,612,183, betitelt „Method
for determining the effect of antimicrobial agents on growth using
ribosomal nucleic acid subunit subsequence specific probes"). Diese Erfindung
wird auch Nutzen finden in einem Test, der verwendet wird, um die
Anwesenheit oder Menge einer taxonomischen Gruppe von Organismen
in einer Probe zu bestimmen (siehe US-Patent Nr. 5,601,984, betitelt "Method for detecting
the presence of amount of a taxonomic group of organisms using specific
r-RNA subsequences
as probes").
-
Wenn
das Verfahren dieser Erfindung durchgeführt wird, kann es bevorzugt
sein, eine oder mehrere nicht markierte oder unabhängig nachweisbare
Sonden in dem Test zu verwenden, um dabei das Binden des Linear
Beacons an eine Nicht-Zielsequenz zu unterdrücken. Die Anwesenheit von der
(den) "Sperrsonde(n)" hilft, die Unterscheidung
des Tests zu erhöhen
und dabei Zuverlässigkeit
und Sensitivität
(Signal-Rausch-Verhältnis)
zu verbessern.
-
In
gewissen Ausführungsbeispielen
dieser Erfindung wird eine Zielsequenz auf einer Oberfläche durch die
geeignete Behandlung der Probe immobilisiert. Immobilisierung der
Nucleinsäure
kann leicht verwirklicht werden durch Auftragen der Probe auf eine
Mem brane und dann UV-Quervernetzen. Zum Beispiel können die Proben
in einem Array angeordnet werden, so dass der Array mit einem oder
mehreren Linear Beacons nacheinander abgefragt werden kann, um dabei
zu bestimmen, ob jede Probe eine oder mehrere Zielsequenzen von
Interesse enthält.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
wird das Linear Beacon auf einem Träger immobilisiert und die Proben
werden nacheinander abgefragt, um dadurch zu bestimmen, ob jede
Probe eine Zielsequenz von Interesse enthält. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden die Linear Beacons auf einem Array immobilisiert, welcher
mit der Probe von Interesse in Kontakt gebracht wird. Folglich kann
die Probe simultan auf die Anwesenheit oder Menge von zahlreichen
Zielsequenzen von Interesse analysiert werden, worin die Zusammensetzung
der Linear Beacons vernünftigerweise
so gewählt
und sie an vorbestimmten Örtlichkeiten
auf der Oberfläche
angeordnet werden, so dass die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge
von bestimmten Zielsequenzen unzweideutig bestimmt werden können. Arrays
von Linear Beacons sind besonders nützlich, da kein zweites Detektionssystem
benötigt
wird. Folglich ist diese Erfindung auch auf einen Array gerichtet,
der zwei oder mehr trägergebundene
Linear Beacons umfasst, die geeignet sind für den Nachweis, die Identifizierung oder
Quantifizierung einer Zielsequenz von Interesse.
-
Kits:
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
ist diese Erfindung auf Kits gerichtet, die geeignet sind für das Durchführen eines
Tests, welcher die Anwesenheit, Abwesenheit oder Menge einer oder
mehrere Zielsequenzen detektiert, die in einer Probe vorhanden sein
könnten.
Die Eigenschaften von Linear Beacons, die für den Nachweis, die Identifizierung
oder Quantifizierung der Menge einer oder mehrerer Zielsequenzen
geeignet sind, wurden kürzlich
hierin beschrieben. Weiterhin wurden kürzlich hierin auch Verfahren
beschrieben, die geeignet sind, um die Linear-Beacon-Bestandteile
eines Kits zu verwenden, eine oder mehrere Zielsequenzen, die in
einer Probe vorhanden sein könnten,
nachzuweisen, zu identifizieren oder zu quantifizieren.
-
Die
Kits dieser Erfindung umfassen eines oder mehrere Linear Beacons
und andere Reagenzien oder Zusammensetzungen, die ausgewählt werden,
um einen Test durchzuführen
oder anderweitig die Erscheinung eines Tests zu vereinfachen. Bevorzugte
Kits enthalten Sätze
von Linear Beacons, worin jedes von wenigstens zwei Linear Beacons
des Satzes verwendet werden, um gesondert die zwei oder mehr unterschiedlichen
Zielsequenzen nachzuweisen oder zwischen diesen zu unterscheiden,
die in der Probe anwesend sein könnten. Folglich
werden die Linear Beacons des Satzes vorzugsweise mit unabhängig nachweisbaren
Einheiten markiert, so dass jede der zwei oder mehr unterschiedlichen
Zielsequenzen individuell detektiert, identifiziert oder quantifiziert
werden können
(ein Multiplextest).
-
Beispielhafte
Anwendungen für
die Verwendung der Erfindung
-
Ob
trägergebunden
oder in Lösung,
die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung sind
besonders nützlich
für die
schnelle, empfindliche, zuverlässige
und vielseitige Detektion von Zielsequenzen, die besonders sind
für Organismen,
welche in Nahrungsmitteln, Getränken,
Wasser, pharmazeutischen Produkten, Toilettenartikeln, Molkereiprodukten
oder Umweltproben gefunden werden könnten. Die Analyse bevorzugter
Getränke
schließen
Soda, Wasser in Flaschen, Fruchtsaft, Bier, Wein oder Likörprodukte
ein. Folglich werden die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser
Erfindung besonders nützlich
sein für
die Analyse von Rohmaterialien, Ausrüstung, Produkten oder Vorgängen, die
verwendet werden, um Nahrungsmittel, Getränke, Wasser, pharmazeutische
Produkte, Toilettenartikel, Molkereiprodukte oder Umweltproben herzustellen
oder zu lagern.
-
Ob
trägergebunden
oder in Lösung,
die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung sind
besonders nützlich
für die
schnelle, empfindliche, zuverlässige
und vielseitige Detektion von Zielsequenzen, die besonders sind
für Organismen,
welche in klinischen Umgebungen gefunden werden könnten. Folglich
werden die Verfahren, Kits und Zusammensetzungen dieser Erfindung
besonders nützlich
sein für
die Analyse von klinischen Mustern oder Ausrüstung, festem Inventar oder
Produkten, die verwendet werden, um Menschen oder Tiere zu behandeln.
Zum Beispiel kann der Test verwendet werden, um eine Zielsequenz nachzuweisen,
die spezifisch ist für
eine genetisch begründete
Erkrankung oder die spezifisch ist für eine Veranlagung für eine genetisch
begründete
Erkrankung. Nicht begrenzende Beispiele von Erkrankungen schließen β-Thalassämie, Sichelzellenanämie, Faktor-V-Leiden,
zystische Fibrose und krebsverwandte Ziele wie p53, p10, BRC-1 und
BRC-2 ein.
-
In
noch einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die Zielsequenz in Beziehung stehen mit chromosomaler DNA,
worin der Nachweis, die Identifizierung oder Quantifizierung der
Zielsequenz verwendet werden kann in Bezug auf forensische Techniken
wie Pränataluntersuchung,
Vaterschaftsuntersuchung, Identitätsbestätigung oder kriminalistischer
Untersuchung.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1A ist eine grafische Veranschaulichung von Fluoreszenz-gegen-Temperatur-Daten
für PNA-Sonden,
die ein thermisches Fluoreszenzprofil vom Typ A zeigen.
-
1B1, 1B2 und 1B3 sind grafische Veranschaulichungen von Fluoreszenz-gegen-Temperatur-Daten
für PNA-Sonden,
die ein thermisches Fluoreszenzprofil vom Typ B zeigen.
-
1C ist eine grafische Veranschaulichung von Fluoreszenz-gegen-Temperatur-Daten
für PNA-Sonden
die ein thermisches Fluoreszenzprofil vom Typ C zeigen.
-
2A1 und 2A2 sind
grafische Veranschaulichungen von Fluoreszenz-gegen-Zeit-Daten für PNA-Sonden,
welche ein Hybridisierungsprofil vom Typ A zeigen.
-
2B ist eine grafische Veranschaulichung von Fluoreszenz-gegen-Zeit-Daten
für PNA-Sonden, welche
ein Hybridisierungsprofil vom Typ B zeigen.
-
2C ist eine grafische Veranschaulichung von Fluoreszenz-gegen-Zeit-Daten
für PNA-Sonden, welche
ein Hybridisierungsprofil vom Typ C zeigen.
-
3 ist
eine grafische Veranschaulichung von Rausch- (Hintergrundfluoreszenz)Daten
für DNA-
und PNA-Sonden unterschiedlicher Längen- und Markierungskonfigurationen.
-
4A, 4B, 4C, 4D und FE sind grafische Veranschaulichungen von
Signal-Rausch-Daten
für PNA-
und DNA-Sonden mit einer Länge
von 11 und 15 Untereinheiten.
-
5 ist
eine Digitalaufnahme von zwei Eppendorfröhrchen, wobei jedes die Inhalte
einer Reaktion enthält,
welche 45 PCR-Zyklen durchlief und ein Linear Beacon enthält.
-
6A und 6B sind
Digitalaufnahmen von Probenschnitten, die E. coli-, P. aeruginosa- oder B. subtilis-Bakterien
enthalten, welche mit Linear Beacon und Propidiumjodid behandelt
worden sind, worin die Linear Beacons Nucleobasensondiersequenz
umfassen, die spezifisch ist für
entweder P. aeruginosa (6A)
oder B. subtilis (6B). Die Aufnahmen wurden gewonnen
unter Verwendung eines Fluoreszenz-Mikroskopes und von im Handel
erhältlichen
Lichtfiltern, angepasst an das Mikroskop bzw. die Kamera. In beiden
Figuren sind die Bilder I, III und IV die roten Aufnahmen, gewonnen
unter Verwendung eines roten Mikroskop- und Kamerafilters, worin
die mit Propidiumjodid gefärbten
Zellen sichtbar sind. In beiden Figuren sind die Bilder II, IV und
VI die grünen
Aufnahmen, gewonnen unter Verwendung eines grünen Mikroskop- und Kamerafilters.
-
7A und 7B sind
grafische Darstellungen von Daten, die für Rausch- und Signal-Rausch-Verhältnisse
für eine
mit Cy3 markierte 15-mer PNA-Sonde mit einer durcheinander gebrachten
(engl.: scrambled) Nucleobasensequenz angehäuft worden sind.
-
8 ist
eine grafische Veranschaulichung von Signal-Rausch-Verhältnissen
in Hybridisierungstests für
Sonden, die in Tabelle 1A aufgelistet sind.
-
Arten für die Durchführung der
Erfindung
-
Diese
Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele erläutert, von
denen nicht beabsichtigt wird, dass sie in irgendeiner Weise begrenzend
sind.
-
Beispiel 1: Synthese von
N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH
-
Zu
20 mmol N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH wurden 60 ml 2/1 Dichlormethan
(DCM)/Trifluoressigsäure
(TFA) hinzugefügt.
Der Lösung
wurde ermöglicht,
zu rühren,
bis die tert.-Butyloxycarbonyl-(t-boc)-Gruppe vollständig von
dem N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH
entfernt wurde. Die Lösung
wurde dann bis zur Trockene verdampft und der Rückstand wurde in 15 ml DCM
erneut gelöst.
Es wurde dann ein Versuch unternommen, um das Produkt durch die
tropfenweise Zugabe der Lösung
zu 350 ml Ethylether zu fällen.
Da das Produkt ausölte,
wurde der Ethylether dekantiert und das Öl wurde hohem Vakuum ausgesetzt,
um einen weißen Schaum
zu ergeben. Der weiße
Schaum wurde in 250 ml Wasser gelöst und die Lösung wurde
auf einen pH-Wert von 4 durch die Zugabe von gesättigtem Natriumphosphat (zweibasig)
neutralisiert. Es bildete sich ein weißer Feststoff und wurde durch
Vakuumfiltration gesammelt. Das Produkt wurde in einem Vakuumofen bei
35-40 °C über Nacht
getrocknet. Ausbeute: 17,6 mmol, 88 %.
-
Beispiel 2: Synthese von
N-α-(Fmoc)-N-ε-(Dabcyl)-L-Lysin-OH
-
Zu
1 mmol N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH wurden 5 ml N,N'-Dimethylformamid
(DMF) und 1,1 mmol TFA hinzugefügt.
Dieser Lösung
wurde ermöglicht,
zu rühren,
bis die Aminosäure
vollständig
gelöst
war.
-
Zu
1,1 mmol 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure, Succinimidylester (Dabcyl-NHS; Molecular Probes,
P/N D-2245) wurden 4 ml DMF und 5 mmol Diisopropylethylamin (DIEA)
hinzugefügt.
Zu dieser Rührlösung wurde
tropfenweise die, wie oben beschrieben, zubereitete N-α-(Fmoc)-N-ε-(NH2)-L-Lysin-OH-Lösung hinzugefügt. Der
Reaktion wurde ermöglicht, über Nacht
zu rühren,
und wurde dann aufgearbeitet.
-
Das
Lösungsmittel
wurde vakuumverdampft und der Rückstand
wurde in 50 ml DCM und 50 ml 10%iger wässriger Zitronensäure verteilt.
Die Schichten wurden getrennt und die organische Schicht wurde mit wässrigem
Natriumbicarbonat gewaschen und wiederum mit 10%iger wässriger
Zitronensäure.
Die organische Schicht wurde dann mit Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und zu einem orangefarbigen Schaum verdampft. Der Schaum
wurde aus Acetonitril (ACN) kristallisiert und die Kristalle wurden
durch Vakuumfiltration gesammelt. Ausbeute: 0,52 mmol, 52 %.
-
Beispiel 3: Synthese von
N-α-(Fmoc)-N-ε-(Dabcyl)-L-Lysin-PAL-PEG/PS-Syntheseträger
-
N-α-(Fmoc)-N-ε-(Dabcyl)-L-Lysin-OH
(Beispiel 2) wurde verwendet, um einen Syntheseträger zuzubereiten,
der für
die Zubereitung von C-terminal dabcyliertem PNA nützlich ist.
Die Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc)-Gruppe von 0,824 g im Handel
erhältlichem
Fmoc-PAL-PEG-PS-Syntheseträger
(PerSeptive Biosystems, Inc.; P/N GEN913384) wurde durch die in
einem Durchflussgefäß erfolgende
Behandlung mit 20 % Piperidin in DCM für 30 Minuten entfernt. Der
Träger
wurde dann mit DCM gewaschen. Schließlich wurde der Träger mit
DMF gewaschen und mit einem Spülstrom
von Argon getrocknet.
-
Es
wurde eine Lösung,
die 0,302 g N-α-(Fmoc)-N-ε-(Dabcyl)-L-Lysin-OH,
3,25 ml DMF, 0,173 g [O-(7-Azabenzotriaol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat
(HA-TU), 0,101 ml
DIEA und 0,068 ml 2,6-Lutidin enthielt, durch die aufeinanderfolgende
Kombination der Reaktionsmittel zubereitet. Diese Lösung wurde
dann zu dem gewaschenen Syntheseträger hinzugefügt und es
wurde ihr ermöglicht,
für zwei Stunden
zu reagieren. Die Lösung
wurde dann durch das Gefäß mit einem
Argonstrom gespült
und der Untergrund wurde nacheinander mit DMF, DCM und DMF gewaschen.
Das Harz wurde dann mit einem Argonstrom getrocknet.
-
Der
Träger
wurde mit 5 ml im Handel erhältlichem
Standard-PNA-Capping-Reaktionsmittel
(PerSeptive Biosystems, Inc., P/N GEN063102) behandelt. Das Capping-Reaktionsmittel wurde
dann aus dem Gefäß gespült und der
Träger
wurde mit DMF und DCM gewaschen. Der Träger wurde dann mit einem Argonstrom getrocknet.
Schließlich
wurde der Syntheseträger
unter Hochvakuum getrocknet.
-
Die
Endbeladung des Trägers
wurde durch die Analyse von Fmoc bestimmt, indem er mit drei Proben von
annähernd
6 bis 8 mg beladen wurde. Die Analyse bestimmte die Beladung als
annähernd
0,145 mmol/g seiend.
-
Dieser
Syntheseträger
wurde in eine leere PNA-Synthesesäule gepackt, wie benötigt, und
wurde verwendet, um PNA-Oligomere mit einer C-terminalen Dabcyl-Löscheinheit
zuzu bereiten, die an das PNA-Oligomer durch die ε-Aminogruppe der C-terminalen
L-Lysin-Aminosäure angeheftet
ist.
-
Beispiel 4: Synthese von
PNA
-
PNAs
wurden synthetisiert unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Reaktionsmitteln und Instrumenten, erhalten von PerSeptive Biosystems,
Inc. Es wurden oftmals Doppelkupplungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass
das Rohprodukt von annehmbarer Reinheit war. Es wurden PNAs, die
eine C-terminale Dabcyl-Einheit besaßen, zubereitet, indem die
Synthese unter Verwendung des wie in Beispiel 3 beschrieben zubereiteten,
mit Dabcyl-Lysin modifizierten Syntheseträgers durchgeführt wurde,
oder indem die N-ε-Aminogruppe des C-terminalen
Lysinrestes markiert wurde, während
die PNA noch trägergebunden
war, wie in Beispiel 10 beschrieben. Alle PNAs, die sowohl eine
N-terminale Fluoresceineinheit als auch eine C-terminale Dabcyl-Einheit
besaßen,
wurden mit den geeigneten Markierungsreaktionsmitteln und Linkern
(soweit benötigt) vor
der Abspaltung von dem Syntheseträger behandelt. PNAs, die eine
N-terminale Cy3-Markierung (Amersham) umfassten, wurden von dem
Syntheseträger
abgespalten und mit HPLC vor der Cy3-Markierung gereinigt (siehe
Beispiel 12).
-
Beispiel 5: Bevorzugtes
Verfahren für
die Entfernung der Fmoc-Schutzgruppe
-
Der
Syntheseträger
wurde mit einer Lösung
aus 25 % Piperidin in DMF für
5 bis 15 Minuten bei Raumtemperatur behandelt. Nach der Behandlung
wurde der Syntheseträger
gewaschen und unter Hochvakuum getrocknet. Der Träger wurde
dann mit dem geeigneten Markierungsreagens behandelt und/oder von
dem Syntheseträger
abgespalten.
-
Beispiel 6: Synthese des
Fluorescein-O-Linkers
-
Zu
7,5 mmol of N-(tert-Butyloxycarbonyl)-8-amino-3,6-dioxaoctansäure, rührend in
10 ml DCM, wurden 50 mmol TFA hinzugefügt. Die Lösung wurde bei Raumtemperatur
gerührt,
bis die t-boc-Gruppe vollständig
entfernt worden war. Das Lösungsmittel
wurde dann durch Vakuumverdampfen entfernt und das Produkt wurde
dann in 10 ml DCM resuspendiert.
-
Zu
dieser Rührlösung wurde
tropfenweise ein Lösung,
enthaltend 7,5 mmol Di-O-pivaloyl-5(6)-carboxyfluorescein-NHS-Ester,
30 mmol N-Methylmorpholin (NMM) und 20 ml DCM hinzugefügt. Der
Reaktion wurde ermöglicht, über Nacht
zu laufen, und wurde dann in einen Abscheidetrichter am Morgen übertragen.
-
Diese
organische Lösung
wurde mit wässriger
10%iger Zitronensäure
zweimal gewaschen und dann mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert
und zu einem braunen Schaum verdampft. Das Produkt wurde unter Verwendung
von Kieselsäuregel
auf einer Säule
gereinigt. Eine mobile Phase aus DCM und ein schrittweiser Methanolgradient
wurden verwendet, um das Produkt aus der stationären Phase zu eluieren. Eine
Ausbeute von 2,8 g Schaum wurde durch Auflösen in einer minimalen Menge
DCM und der tropfenweisen Zugabe von jener Lösung zu Hexan gefällt. Ausbeute:
2,32 g weißes
Pulver. Die Reinheit des Produktes war nicht zum Markieren geeignet,
so wurde eine zusätzliche
Umkehrphasenchromatographieauftrennung auf einer Probe dieses Materials
durchgeführt.
-
Ein
Gramm des gefällten
Produktes wurde in 30 ml 50 mM wässriges
Triethylammoniumacetat (pH 7), enthaltend 40 % Acetonitril, gelöst. Diese
Lösung
wurde dann zu einer voräquilibrierten
2 g Waters Sep-Pack Vac 12 cc tC18-Kartusche (P/N WAT043380) in
Aliquoten von 10,3 ml hinzugefügt.
Nach der Zugabe von sämtlichem
Beladungslösungmittel
wurden zwei Aliquoten mit 3 ml 50 mM wässriges Triethylammoniumacetat
(pH 7), enthaltend 40 % Acetonitril, als eine erste Waschung geladen.
Zwei Aliquoten mit 3 ml 50 mM wässriges Triethylammoniumacetat
(pH 7), enthaltend 60 % Acetonitril, wurden dann als zweite Waschung
geladen. Schließlich
wurde eine einzelne Aliquote mit 3 ml Acetonitril verwendet, um
auf der Säule
verbleibendes Material zu eluieren. Das Eluat jeder Aliquote wurde
individuell gesammelt und durch HPLC auf Reinheit analysiert. Die
Aliquoten wurden vakuumverdampft und die Masse jeder bestimmt. Fraktionen
geeigneter Reinheit wurden in DCM erneut gelöst, die Fraktionen wurden kombiniert
und in Hexan gefällt.
Ausbeute: 0,232 g.
-
Beispiel 7: Allgemeines
Verfahren für
die N-terminale Markierung von trägergebundener PNA mit Fluorescein-O-Linker
-
Für die N-terminale
Fluorescein-Markierung wurde die aminoterminale Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc-)Gruppe
von etlichen der vollständig
zusammengebauten PNA-Oligomere
durch Piperidinbehandlung entfernt und das Harz wurde gewaschen
und im Vakuum getrocknet. Das Harz wurde dann für 20 bis 30 Minuten mit annähernd 3 μl einer Lösung, enthaltend
0,07 M Fluorescein-O-Linker, 0,06 M (HATU), 0,067 M DIEA und 0,1
M 2,6-Lutidin, behandelt. Nach der Behandlung wurde das Harz gewaschen
und unter Hochvakuum getrocknet. Das PNA-Oligomer wurde dann abgespalten,
deprotektioniert und, wie unten beschrieben, gereinigt.
-
Beispiel 8: Allgemeines
Verfahren für
die Markierung trägergebundener
PNA mit 5(6)-Carboxyflurescein-NHS
-
Dieses
Verfahren wurde als eine Alternative zu dem im Beispiel 7 beschriebenen
Vorgehen für
die Markierung von PNA mit 5(6)-Carboxyfluorescein verwendet. Dieses
Vorgehen erfordert, dass der N-Terminus des PNA-Oligomers mit Fmoc-8-amino-3,6-dioxaoctansäure zur
Reaktion gebracht wird, bevor die Markierungsreaktion durchgeführt wird,
so dass äquivalente
PNA-Konstrukte zubereitet werden. Die aminoterminale Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc-)Gruppe
des vollständig
zusammengebauten PNA-Oligomers wurde durch Piperidinbehandlung entfernt
und der Syntheseträger
wurde gewaschen und unter Vakuum getrocknet. Der Syntheseträger wurde
dann für
4 bis 5 Stunden bei 37 °C
mit annähernd
300 μl einer
Lösung
behandelt, die 0,1 M 5(6)-Carboxyfluorescein-NHS (Molecular Probes,
P/N C-1311), 0,3 M DIEA und 0,3 M 2,6-Lutidin enthielt. Nach der
Behandlung wurde der Syntheseträger
gewaschen und unter Hochvakuum getrocknet. Das PNA-Oligomer wurde
dann abgespalten, deprotektioniert und, wie unten beschrieben, gereinigt.
-
Bevorzugter
wurde der Syntheseträger
dann für
2 bis 5 Stunden bei 30 bis 37 °C
mit annähernd
250 μl einer
Lösung
behandelt, die 0,08 M 5(6)-Carboxyfluorescein-NHS, 0,24 M DIEA und
0,24 M 2,6-Lutidin enthielt.
-
Beispiel 9: Allgemeines
Vorgehen für
die Markierung trägergebundener
PNA mit 5(6)-Carboxyfluorescein
-
Nach
der sauberen Reaktion mit Linkern und dem Entfernen terminaler Aminschutzgruppen
wurde das Harz mit 250 μl
einer Lösung,
enthaltend 0,5 M 5(6)-Carboxyfluorescein, 0,5 M N,N'-Diisopropylcarbodiimid, 0,5
M 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol (HOAt) in DMF behandelt (siehe Weber
et al., Bioorganic & Medicinal
Chemistry Letters, 8: 597-600 (1998)). Nach der Behandlung wurde
der Syntheseträger
gewaschen und unter Hochvakuum getrocknet. Das PNA-Oligomer wurde
dann abgespalten, deprotektioniert und, wie unten beschrieben, gereinigt.
-
Bemerkung
zum Fluoreszenz-Markieren: Die hierin beschriebenen, mit Fluorescein
markierten PNAs wurden unter Verwendung etlicher unterschiedlicher
Vorgehensweisen zubereitet. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen
wurden entwickelt, um die Fluorescein-Markierungsbedingungen zu optimieren.
Zu diesem Zeitpunkt bevorzugen wir die Verwendung des Vorgehens
von Weber et al. für
die meisten Fluorescein-Markierungsvorgänge.
-
Beispiel 10: Allgemeines
Vorgehen für
die Dabcyl-Markierung der N-ε-Aminogruppe
von trägergebundenem L-Lysin
-
Dieses
Vorgehen wurde als eine Alternative verwendet, um den vorderivatisierten
Träger
zu verwenden, wenn dabcylierte PNA zubereitet wird. Dieses Vorgehen
hat den Vorteil, dass die Lysineinheit (und deswegen die angehängte Dabcyl-Einheit)
in dem Polymer an Ort und Stelle platziert werden kann, einschließlich in
der Nucleobasensondiersequenz.
-
Das
Harz (immer noch in der Synthesesäule) wurde mit 10 ml einer
Lösung,
enthaltend 1 % Trifluoressigsäure,
5 % Triisopropylsilan (TIS) in Dichlormethan, behandelt, indem die
Lösung
durch die Säule über einen
Zeitraum von annähernd
15 Minuten hindurchgeführt
wurde. Nach der Behandlung wurde der Syntheseträger mit DMF gewaschen. Vor
der Behandlung mit Markierungsreagens wurde der Träger durch
die Behandlung mit annä hernd
10 ml einer Lösung,
enthaltend 5 % Diisopropylethylamin in DMF, neutralisiert. Nach der
Behandlung wurde der Träger
mit Dabcyl-NHS (als ein Ersatz für
5(6)-Carboxyfluorescein-NHS
in dem Vorgehen) behandelt, im Wesentlichen wie beschrieben in Beispiel
8.
-
Bemerkung:
Dieses Vorgehen wurde nur an PNA durchgeführt, das unter Verwendung von Fmoc-PAL-PEG/PS
(PerSeptive P/N GEN913384) zubereitet worden war. Es wurde nicht
durchgeführt
mit dem säurelabileren
Fmoc-XAL-PEG/PS (PerSeptive P/N GEN913394).
-
Beispiel 11: Allgemeines
Vorgehen für
die Abspaltung, Deprotektionierung und Reinigung
-
Der
Syntheseträger
(Fmoc-PAL-PEG/PS; P/N GEN913384) wurde aus der Synthesekartusche
entfernt, in eine Ultrafree-Spin-Kartusche (Millipore Corp., P/N
SE3P230J3) übertragen
und mit einer Lösung
aus TFA/m-Kresol (entweder 7/3 oder 8/2 (bevorzugt)) für 1 bis
3 Stunden behandelt. Die Lösung
wurde durch das Trägerbett
gewirbelt und wiederum wurde der Träger mit einer Lösung aus
TFA/m-Kresol für
1 bis 3 Stunden behandelt. Die Lösung
wurde wiederum durch das Trägerbett
gewirbelt. Die kombinierten Eluate (TFA/m-Kresol) wurden dann durch
die Zugabe von annähernd
1 ml Diethylether gefällt.
-
Das
Präzipitat
wurde durch Zentrifugation pelletiert. Das Pellet wurde dann in
Ethylether resuspendiert und zwei weitere Male pelletiert. Das getrocknete
Pellet wurde dann in 20 wässrigem
Acetonitril (ACN), enthaltend 0,1 % TFA, resuspendiert (zusätzliches
ACN wurde, wie notwendig, hinzugefügt, um das Pellet zu lösen). Das
Produkt wurde analysiert und gereinigt unter Verwendung von Umkehrphasenchromatographieverfahren.
-
Bemerkung:
Etliche PNAs wurden zubereitet unter Verwendung des von PerSeptive
Biosystems, Inc. erhältlichen
neuen Produktes Fmoc-XAL-PEG/PS-Syntheseträger (P/N GEN 913394). Dieser
Träger
hat den Vorteil, dass die PNA schneller und unter milder-sauren
Bedingungen entfernt werden kann. Für PNAs, die mit Fmoc-XAL-PEG/PS
zubereitet worden waren, wurde der Träger, wie oben beschrieben,
behandelt, mit der Ausnahme, dass eine Lösung aus DFA/m-Kresol 9/1 allgemein
für einen
Zeitraum von 10 bis 15 Minuten (zweimal) verwendet worden war.
-
Beispiel 12: Cy3-Markierung
von PNAs
-
Das
gereinigte, PNA enthaltende Amin wurde in 1/1 DMF/Wasser in einer
Konzentration von 0,05 OD/μl
gelöst,
um eine PNA-Stammlösung
zuzubereiten. Aus der Stammlösung
wurden annähernd
30 nmol PNA zu einem Röhrchen
hinzugefügt.
Zu diesem Röhrchen
wurden dann 125 μl
0,1 M HEPES (pH 8,5) und ausreichend 1/1 DMF/Wasser hinzugefügt, um das
Gesamtvolumen auf 250 μl
zu bringen. Diese Lösung
wurde dann gründlich
vermischt. Zu einem vorgepackten Röhrchen aus Cy3-Farbstoff (Amersham)
wurde die gesamte 250 μl-Lösung, zubereitet
wie oben beschrieben, hinzugefügt.
Das Röhrchen
wurde gut vermischt und es wurde ihm dann ermöglicht, für eine Stunde bei Umgebungstemperatur
zu reagieren.
-
Nach
der Reaktion wurde das Lösungsmittel
durch Verdampfen in einem Speed-Vac-Gerät entfernt. Das Pellet wurde
dann in 400 μl
einer Lösung,
enthaltend 3:1 1 % wässrige
TFA/ACN, gelöst.
Wahlweise wurde die Lösung
dann auf ein 5000-MW-Ultrafree-(Millipore, P/N UFC3LCC25) oder ein
3000-MW-(Amicon, P/N 42404) Filter übertragen, um im Überschuss
vorhandenen Farbstoff zu entfernen. Das wiedergewonnene Produkt
wurde dann erneut unter Verwendung von Umkehrphasenchromatographieverfahren
gereinigt.
-
Beispiel 13: Analyse und
Reinigung von PNA-Oligomeren
-
Alle
PNA-Sonden wurden mittels Umkehrphasen-HPLC analysiert und gereinigt.
Die Sondenzusammensetzung wurde durch Vergleich mit theoretisch
berechneten Massen bestätigt.
-
HPLC-Vorgehen:
-
Allgemein
wurden zwei unterschiedliche Hochleistungsflüssigchromatographie-(HPLC-)
Gradienten verwendet, um die PNA-Oligomere zu analysieren und zu
reinigen (Gradienten A & B).
Präparative
Reinigungen wurden skaliert, basierend auf den in den Gradienten
A & B beschriebenen
Analysebedingungen. Gradient B wurde entwickelt, da die anfängliche
Reinigung unter Verwendung von Standardgradienten (Gradient A) sich als
weniger als zufrieden stellend herausstellte. Die experimentellen
Bedingungen sind, wie unten beschrieben, mit der Ausnahme, dass
etliche Versuche gemacht wurden, um die Reinigungen durch die Zugabe
von 20 % Formamid zu den Laufpuffern während etlicher der Reinigungen
zu verbessern. Dieses Vorgehen wurde aufgegeben, da es nicht irgendwelche
günstigen
Ergebnisse zu produzieren scheint. Kurioserweise legte jedoch die
sorgfältige
Durchsicht der Daten nahe, dass von den HPLC-Artefakten, von denen
kürzlich
gedacht wurde, dass sie mit der Struktur gewisser Sonden korrelieren
(siehe provisorische Patentanmeldung Nr. 60/063,283, angemeldet
am 27. Oktober 1997), auch gefunden wurde, dass sie mit der Anwesenheit
von Formamid während
der Aufreinigung korrelieren. Deswegen wird angenommen, dass keine
Korrelation zwischen der Struktur der PNA-Sonde und den HPLC-Profilen,
die für
die gereinigten Oligomere beobachtet wurden, existiert.
-
Gradienten A & B
-
- Puffer A = 0,1 % TFA in Wasser.
- Puffer B = 0,1 % TFA in Acetonitril.
- Durchflussgeschwindigkeit: 0,2 ml/Min.
- Säulentemperatur:
60 °C
- Gerät:
Waters 2690 Alliance: Kontrolle durch Waters Millennium Software
Stationäre
Phase: Waters Delta Pak C18, 300 Å, 5 μm, 2 × 150 mm (P/N WAT023650) Detektion
bei 260 nm
-
-
-
Massenanalyse:
-
Die
Proben wurden unter Verwendung eines linearen Voyager-Delayed-Extraction-Matrix-Assisted-Laser-Desorption-Ionization-Time-Of-Flight-(DE-MALDI-TOF-)
Massenspektrometers (PerSeptive Biosystems, Inc.) analysiert. Sinipininsäure wurde
als die Probenmatrix verwendet und wurde auch verwendet als ein Punkt
für die
Kalibrierung auf der Massenachse. Rinderinsulin wurde als ein interner
Kalibrierungsstandard für den
zweiten Kalibrierungspunkt der Massenachse verwendet.
-
Die
Proben wurden allgemein für
die Analyse zubereitet, indem zuerst eine Lösung aus Sinipininsäure mit
einer Konzentration von 10 mg/ml in einer 1:2-Mischung aus Acetonitril
und 0,1 % wässriger
Trifluoressigsäure
zubereitet wurde. Als Nächstes
wurde eine Insulinlösung
zubereitet, indem 1 mg Rinderinsulin (Sigma) in 0,1 % wässriger
Trifluoressigsäure
gelöst
wurde. Schließlich
wurde eine Insulin/Matrix-Lösung
dann durch Mischen von 9 Teilen der Sinipininlösung mit einem Teil der Rinderinsulinlösung zubereitet.
Proben wurden für die
Analyse zubereitet, indem 1 μl
der Insulinmatrixlösung
auf das Massenspektrometerziel getupft wurde, gefolgt von dem Tupfen
von 1 μl
der verdünnten
Probe (annähernd
0,1 bis 1 OD pro ml). Dem Instrumentenziel wurde ermöglicht,
zu trocknen, bevor es in das Massenspektrometer eingeführt wurde.
-
TABELLE
1A: Sonden, zubereitet, um PNA-Haarnadeln zu beurteilen
-
- 1. CODE ist ein einfaches Mittel, um die Länge komplementärer Nucleobasen
an den Amino- und Carboxylenden des PNA-Polymers und die Zahl und Örtlichkeit
irgendwelcher flexiblen 8-Amino-3,6-dioxaoctansäure-Linkereinheiten zu bestimmen.
Die Nucleobasen-Sondiersequenz ist dieselbe für alle in der Tabelle aufgelisteten
Sonden. Die erste Stelle in dem CODE repräsentiert die Länge des
N-terminalen Armsegmentes, welches komplementär ist zu dem C-terminalen Armsegment.
Die zweite Stelle in dem CODE repräsentiert die Zahl flexibler
Linkereinheiten, welche den N-terminalen Arm an die Nucleobasen-Sondiersequenz
koppelt. Die dritte Stelle in dem CODE repräsentiert die Zahl flexibler
Linkereinheiten, welche den C-terminalen Arm mit der Nucleobasen-Sondiersequenz koppelt.
Die vierte Stelle in dem CODE repräsentiert die Länge des
C-terminalen Armsegmentes,
welches komplementär
ist zu dem N-terminalen Armsegment. Folglich kann der CODE verwendet
werden, um per Sicht die allgemeine Struktur der unterschiedlichen,
in Tabelle 1 aufgelisteten PNA-Oligomere zu vergleichen.
- 2. Eine sich entsprechende 4 bp lange Überlappung zwischen den Nucleobasen
an den Amin- und Carboxylenden sind in diesem Konstrukt vorhanden,
anstelle einer direkt vergleichbaren 3 bp langen Überlappung.
-
TABELLE
1B: Linear Beacons, zubereitet, um Eigenschaften zu untersuchen
-
TABELLE
1C: Linear Beacons. zubereitet, um PNA-FISH-Tests zu beurteilen
-
Für die Tabellen
1A, 1B und 1C sind sämtliche
PNA-Sequenzen von dem Amin- zu dem Carboxylende geschrieben. Die
Abkürzungen
sind: Flu = 5-(6)-Carboxyfluorescein, dabcyl = 4-((4-(Dimethylamino)phenyl)azo)benzoesäure, 0 =
8-Amino-3,6-Dioxaoctansäure,
K = die Aminosäure
L-Lysin und Cy3 ist der von Amersham erhältliche Cyanin-3-Farbstoff.
-
Beispiel 14: Synthese
von DNA-Oligonucleotiden zum Studium
-
Für diese
Studie wurden mit Biotin markierte DNA-Oligonucleotide, die als
Nucleinsäuren
geeignet sind, umfassend eine Zielsequenz, die komplementär ist zu
der PNA-Sondiersequenz
der k-ras-PNA-Sonden, entweder unter Verwendung von gewerblich erhältlichen
Reagenzien und Instrumenten synthetisiert oder wurden von gewerblichen
Verkäufern
bezogen. Zusätzlich
wurden DNA-Oligomere mit äquivalenter
Nucleobasenlänge
und Markierungskonfigurationen im Vergleich mit etlichen Linear
Beacons unter Verwendung des Dabcyl-Syntheseträgers, erhältlich von Glen Research (P/N
20-5911), und anderen im Handel erhältlichen DNA-Reagenzien und
Geräten
zubereitet. Die 5(6)-Carboxyfluorescein-Markierung
sämtlicher
DNAs wurde erhalten unter Verwendung von Fluoredite-Phosphoramidit
(PerSeptive Biosystems, Inc., P/N GEN080110). Sämtliche DNAs wurden mittels
gewöhnlichen
Verfahren gereinigt. Die Sequenzen der zubereiteten DNA-Oligonucleotide
sind in den Tabellen 2A und 2B dargestellt. Verfahren und Zubereitungen
für die
Synthese und die Reinigung von synthetischen DNAs sind Fachleuten
wohl bekannt.
-
-
Das
Nucleinsäureziel
ist vom 5'- bis
zum 3'-Ende dargestellt.
-
TABELLE
2B: DNsA mit einer Untereinheitenlänge, die äquivalent ist mit Linear Beacons
-
Detaillierte strukturelle
Analyse von PNA-Oligomeren, die für eine PNA-Molecular-Beacon-Studie zubereitet worden
sind
-
Beispiel 15: Analyse von
thermischen Fluoreszenzprofilen
-
Allgemeines experimentelles
Vorgehen:
-
Es
wurden Fluoreszenzmessungen unter Verwendung eines RF-5000-Spektrofluorometers
(Shimadzu), das mit einem wasserummantelten Zellhalter (P/N 206-15439,
Shimadzu) ausgerüstet
war, unter Verwendung einer 1,6ml-Küvette mit 10 mm Weglänge (Starna
Cells, Inc.) gemacht. Die Küvettentemperatur
wurde unter Verwendung eines zirkulierenden Wasserbades (Neslab)
moduliert. Die Temperatur der Küvetteninhalte wurde
direkt überwacht
unter Verwendung einer Thermoelementsonde (Barnant; Modell Nr. 600-0000),
welche unter das Flüssigkeitsniveau
eingeführt
wurde, indem die Sondenspitze durch die Kappe auf der Küvette (einzeln
nach Maß angefertigt)
geführt
wurde.
-
Es
wurde eine Stammlösung
aus HPLC-gereinigtem PNA-Oligomer zubereitet, indem die PNA in 50 %
wässrigem
N,N'-Dimethylformamid
(DMF) gelöst
wurde. Aus jeder PNA-Stammlösung wurde
eine Lösung aus
PNA-Oligomer zubereitet, jede in einer Konzentration von 10 pmol
in 1,6 ml Hyb.-Puffer (50 mM Tris-HCl, pH 8,3 und 100 mM NaCl) durch
serielle Verdünnung
gereinigter PNA-Stammlösung
mit Hyb.-Puffer.
-
Die
Proben wurden bei 493 nm angeregt und die Fluoreszenz bei 521 nm
gemessen. Datenpunkte wurden bei zahlreichen Temperaturen gesammelt,
während
die Küvette
erhitzt wurde, und dann wiederum gemessen, während der Küvette ermöglicht wurde, abzukühlen. Allgemein
wurde die Badtemperatur nacheinander um 5 °C erhöht und es wurde ihr dann ermöglicht zu äquilibrieren,
bevor jeder Datenpunkt aufgenommen wurde. Ähnlich wurde die Badtemperatur
nacheinander um 5 °C
reduziert und ihr dann erlaubt, zu äquilibrieren, bevor jeder Datenpunkt
aufgenommen wurde, um das Kühlprofil
zu erzeugen.
-
Diskussion der Daten:
-
Von
Nucleinsäure-Molecular-Beacons,
die eine Haarnadelstruktur bilden, wird erwartet, dass sie eine Zunahme
in der Fluoreszenzintensität
zeigen, wenn sie erhitzt werden, was in Übereinstimmung steht mit dem Schmelzen
des Haarnadelstammes und dem physikalischen Übergang des Sondenstamms von
einer Helix zu einer zufälligen
Verknäuelung.
In Übereinstimmung
mit jedem Nucleinsäureschmelzereignis
wird von dem Vorgang erwartet werden, dass er reversibel ist und
dabei in einer Abnahme der Fluoreszenz nach dem Kühlen der
Probe resultiert, verursacht durch die resultierende erneute Ausbildung
der helikalen Struktur. Das erwartete Schmelzphänomen ist für Nucleinsäure-Molecular-Beacons dokumentiert,
beschrieben von Tyagi et al. (siehe Tyagi et al., Nature Biotechnology,
14: 303-308 (1996) in 3).
-
TABELLE
3: Zusammenfassung der in den Experimenten 15-16 zusammengetragenen
Daten
-
Die
Ergebnisse der thermischen Fluoreszenzschmelzanalyse der PNA-Oligomere
sind in den in Tabelle 3 vorgestellten Daten zusammengefasst und
sind grafisch dargestellt in den 1A, 1B1, 1B2, 1B3 und 1C.
Mit Bezugnahme auf Tabelle 3 gibt es drei unterschiedliche allgemeine
thermische Profile, die für
die verschiedenen Konstrukte und unter den untersuchten Bedingungen
beobachtet wurden. Diese sind in der Tabelle 3 als Typen A, B und
C repräsentiert.
-
Der
thermische Fluoreszenzprofiltyp A wird durch eine Zunahme in der
Fluoreszenzintensität
nach dem Erhitzen (Schmelzen) und einer korrelierenden Abnahme in
der Fluoreszenzintensität
nach dem Kühlen (Re-Annealing)
charakterisiert. Diese Ergebnisse sind ähnlich zu jenen, die für Nucleinsäure-Molecular-Beacons,
welche eine Schleifen- und Haarnadelstammstruktur ausbilden, veröffentlicht
worden sind. Folglich steht ein thermisches Fluoreszenzprofil vom
Typ A in Übereinstimmung
mit der Bildung einer stabilen Haarnadelstamm- und Schleifenstruktur.
Von diesem Phänomen
wird deswegen angenommen, dass es verursacht wird durch das Schmelzen
und Re-Annealing einer Stamm- und
Schleifenstruktur in dem PNA-Molecular-Beacon. Die Anmelder behaupten
jedoch nur, dass ein thermisches Fluoreszenzprofil vom Typ A kennzeichnend
ist für ziemlich
reversibles Fluoreszenzlöschen,
da andere Strukturen für
das beobachtete Phänomen
verantwortlich sein könnten.
-
Vertreter
von thermischen Fluoreszenzprofilen des Typs A sind in 1A dargestellt. Die in der Figur präsentierten
Daten sind die der PNA-Oligomere .001,.007 und .002. Es werden sowohl
Daten für
das Schmelzen (offenes Symbol) als auch für das Re-Annealing (gefülltes Symbol)
präsentiert.
Die sigmoidalen Übergänge stehen
in Übereinstimmung
mit einem Schmelzen und Re-Annealing einer Duplex.
-
Das
thermische Fluoreszenzprofil vom Typ B ist gekennzeichnet durch
eine Zunahme in der Fluoreszenzintensität nach dem Erhitzen (Schmelzen),
jedoch keiner wesentlich korrelierenden Abnahme in der Fluoreszenzintensität nach dem
Kühlen
der Probe. Folglich scheinen unter den untersuchten Bedingungen
die Wechselwirkungen, welche anfänglich
das Löschen
der Fluoreszenz bewirken, nicht leicht reversibel zu sein. Demzufolge
legen die Daten nahe, dass ein PNA-Oligomer, das ein thermisches
Fluoreszenzprofil vom Typ B zeigt, nicht alle die Eigenschaften
eines echten Molecular Beacons zeigt. Nichtsdestotrotz hält ein thermisches Fluoreszenzprofil
vom Typ B das PNA-Oligomer nicht davon ab, als ein PNA-Beacon zu
funktionieren, wie gesehen durch die Hybridisierungstestdaten.
-
Vertreter
von thermischen Fluoreszenzprofilen vom Typ B sind in den 1B1, 1B2 und 1B3 dargestellt. Die Daten sind in drei Sätzen präsentiert,
so dass jede Spur deutlicher gesehen werden kann. Die in den Figuren
präsentierten
Daten sind die der PNA-Oligomere .010,.008,.009 (1B1),.018,.011A,.017 (1B2)
und .003 und .004 (1B3). Es sind sowohl Daten
für das
Schmelzen (offenes Symbol) als auch das Re-Annealing (gefülltes Symbol)
vorgestellt.
-
Das
thermische Fluoreszenzprofil vom Typ C ist durch eine hohe anfängliche
Fluoreszenzintensität gekennzeichnet,
welche anfänglich
abnimmt mit dem Erhitzen und sogar noch weiter abnimmt nach dem
Kühlen
der Probe. Die hohe anfängliche
Fluoreszenzintensität
legt nahe, dass dieses Konstrukt das anfängliche Fluoreszenzlöschen nicht
ausübt,
das mit den meisten der anderen untersuchten PNA-Konstrukte beobachtet wurde.
Die konstante Abnahme in der Fluoreszenzintensität nach dem Kühlen ist
nicht richtig verstanden.
-
Nichtsdestotrotz,
wie zu sehen ist durch die Daten des Hybridisierungstests, hindert
ein thermisches Fluoreszenzprofil vom Typ C das PNA-Oligomer nicht
daran, als ein PNA-Beacon
zu funktionieren.
-
Vertreter
von thermischen Profilen vom Typ C sind in 1C dargestellt.
Die in der 1C vorgestellten Daten sind
die der PNA-Oligomere .005 und .006. Es sind sowohl Daten für das Schmelzen
(offenes Symbol) als auch das Re-Annealing (gefülltes Symbol) vorgestellt.
-
Beispiel 16: Analyse der
Daten des Hybridisierunsgstests
-
Allgemeines experimentelles
Vorgehen
-
Sämtliche
Hybridisierungstestdaten wurden gesammelt unter Verwendung eines
Wallac 1420 VICTOR-Gerätes,
ausgerüstet
mit einem F485-CW-Lampenfilter und einem F535- Emissionsfilter. Als das Reaktionsgefäß wurde
die auseinanderbrechbare NUNC Maxi-Sorp-Mikrotiterplatte verwendet. Jede
Mikrotiterplatte wurde mit Hyb.-Puffer bei Raumtemperatur für 15 Minuten
vorgewaschen, bevor die Reaktionsbestandteile hinzugefügt wurden.
Das gesamte Reaktionsvolumen betrug 100 μl in Hyb.-Puffer.
-
Es
wurde eine Stammlösung
aus gereinigter PNA-Sonde zubereitet, indem die PNA in 50 % wässrigem
N,N'-Dimethylformamid
(DMF) gelöst
wurde. Aus dieser PNA-Stammlösung wurde
eine Lösung
von jeder PNA in einer Konzentration von 25 pmol/l μl durch serielle
Verdünnung
der PNA-Stammlösung
mit 50 % wässrigem
DMF zubereitet.
-
Es
wurde eine Stammlösung
aus gereinigter wt-k-ras2-DNA zubereitet, indem die gereinigte DNA
in TE (10 mM Tris-HCl, pH 8,0; 1,0 mM EDTA, Sigma Chemical) gelöst wurde.
Aus dieser DNA-Stammlösung wurde
eine Lösung
der wt-k-ras2-DNA in einer Konzentration von 100 pmol/99 μl durch serielle
Verdünnung der
DNA-Stammlösung
mit Hyb.-Puffer zubereitet.
-
Jede
für die
Analyse verwendete Reaktionsprobe wurde zubereitet, indem 1 μl des geeigneten PNA-Oligomers
(25 pmol/μl)
mit entweder 99 μl
wt-k-ras2-DNA-Stammlösung
oder 99 μl
Hyb.-Puffer (Kontrolle) kombiniert wurde, wie es notwendig ist,
um 100 μl
Probe zuzubereiten.
-
Die
Proben wurden vermischt und dann wurde die Fluoreszenzintensität über die
Zeit überwacht
unter Verwendung des Wallac-VICTOR-Gerätes. Proben wurden dreifach
laufen gelassen, um reproduzierbare Ergebnisse sicherzustellen.
Daten wurden für
20 bis 25 Minuten gesammelt, nachdem die Reagenzien vermischt worden
waren, und dann wurden die Vertiefungen versiegelt und die Platte
wurde auf 42 bis 50 °C
in einem Inkubationsgerät
für 30
bis 40 Minuten erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Umgebungstemperatur
wurden die Vertiefungen entsiegelt und dann wurden weitere 10 Datenpunkte
gesammelt über
ungefähr
5 Minuten.
-
Diskussion der Daten:
-
Von
Nucleinsäure-Molecular-Beacons,
die eine Haarnadelstamm- und Schleifenstruktur bilden, wird erwartet,
dass sie eine Zunahme in der Fluoreszenzintensität nach der Hybridisierung der
Sondiersequenz mit der komplementären Nucleinsäure zeigen.
Die erwartete Zunahme in der Fluoreszenzintensität ist für DNA-Molecular-Beacons dokumentiert,
beschrieben von Tyagi et al. (siehe Tyagi et al., Nature Biotechnology, 14:
303-308 (1996)).
-
Die
Ergebnisse der Hybridisierungsanalyse der PNA-Oligomere sind in
Tabelle 3 zusammengefasst und sind grafisch in den 2A1, 2A2, 2A3, 2B und 2C präsentiert.
Mit Bezugnahme auf Tabelle 3, gibt es drei unterschiedliche allgemeine
Hybridisierungsprofile, die für
die unterschiedlichen untersuchten Konstrukte beobachtet werden.
Diese sind in Tabelle 3 als Typen A, B und C repräsentiert.
In 8 ist das Signal-Rausch-Verhältnis (vor und nach dem Erhitzen)
für alle
untersuchten Sonden grafisch dargestellt, wobei die Absolutwerte
auch unterhalb der Figur gezeigt werden.
-
Das
Hybridisierungsprofil vom Typ A ist durch die Zunahme der Fluoreszenzintensität in Proben,
die komplementäre
Ziel-DNA enthalten, im Vergleich mit Proben, die nur das PNA-Oligomer
enthalten, gekennzeichnet. Nach dem Erhitzen steigt die Fluoreszenzintensität von Proben,
die Zielsequenz enthalten; die Hintergrund-Fluoreszenz der Kontrollprobe(n) ändert sich
jedoch nicht signifikant. Da die PNAs eine sehr niedrigen Eigenfluoreszenz
besitzen, haben die Sonden, die ein Hybridisierungsprofil vom Typ
A zeigen, allgemein die höchsten
Signal-Rausch-Verhältnisse.
Vertreter von Typ-A-Hybridisierungsprofilen
sind in den 2A1, 2A2 and 2A3 dargestellt. Die Daten sind in zwei unterschiedlichen
grafischen Darstellungen vorgestellt, um die Präsentation klarzustellen. Die
in den Figuren präsentierten
Daten sind die der PNA-Oligomere .001,.007, .010 (2A1),.002,.008,.009 (2A2)
und .011A,.017 und .018 (2A3).
-
Das
Hybridisierungsprofil vom Typ B ist durch die sehr schnelle Zunahme
in der Fluoreszenzintensität in
Proben charakterisiert, die komplementäre Ziel-DNA enthalten, im Vergleich
mit Proben, die nur das PNA-Oligomer enthalten. Die Fluoreszenzintensität erreicht
schnell ein Plateau, welches sich nach dem Erhitzen nicht signifikant ändert (falls über haupt).
Die Hintergrund-Fluoreszenz der Kontrollprobe(n) ändert sich nicht
signifikant, sogar nach dem Erhitzen. Dies legt nahe, dass das Hybridisierungsereignis
schnell und mit wenig Widerstand ein Bindungsäquilibrium erreicht, ohne irgendein
Erfordernis für
das Erhitzen. Vertreter von Hybridisierungsprofilen vom Typ B sind
in 2B dargestellt. Die in 2B vorgestellten
Daten sind die der PNA-Oligomere .018,.003 und .004, obwohl das
PNA-Oligomer .018 nicht alle der Eigenschaften eines Typ-B-Hybridisierungsprofils
zeigt. Besonders das Signal für
die Sonde .018 scheint nach dem Erhitzen (Typ B) nicht zu steigen,
sondern die Hybridisierungskinetiken scheinen mehr wie ein Typ-A-Hybridisierungsprofil zu
sein.
-
Die
Kontrollsonden .003 und .004 (auf die hierin Bezug genommen wird
als "Linear Beacons") üben ein
Hybridisierungsprofil vom Typ B aus. Folglich sind die schnellen
Hybridisierungskinetiken des Typ-B-Hybridisierungsprofils möglicherweise
das Ergebnis dessen, dass sie keinen Haarnadelstamm haben oder irgendeine
andere starke Kraft, welche die nicht fluoreszierende Polymerform
stabilisieren kann. Nichtsdestotrotz ist der dynamische Bereich
(Signal-Rausch-Verhältnis),
der in dem Hybridisierungstest dieser Sonden beobachtet wird, typischerweise
ziemlich hoch und legt nahe, dass andere Kräfte als die Wasserstoffindung
komplementärer
Nucleobasen von Armsequenzen die Wechselwirkungen zwischen den Donor-
und Akzeptoreinheiten stabilisieren könnten. Die Anmelder beobachteten,
dass die Markierung/Markierung-Wechselwirkungen ziemlich stark sein
können
und ein wichtiger Faktor in diesem überraschenden Ergebnis sein
könnten.
-
Obwohl
der Hintergrund (Rauschen) für
die .003- und .004-Sonden höher
ist im Vergleich mit den .001-,.002-,.007-,.009- und .010-Sonden,
ist die Fluoreszenzintensität
nach der Hybridisierung höher
als jene, die in irgendwelchen bis jetzt untersuchten Sonden beobachtet
wurde. Als ein Ergebnis des höheren
Hintergrundes haben die PNA-Oligomere .003 und .004 ein sehr günstiges
Signal-Rausch-Verhältnis.
Dieses S/N-Verhältnis
ist nahezu so günstig
wie irgendeines (und besser als etliche) der anderen untersuchten PNA-Oligomere,
ob sie Armsegmente enthalten oder nicht. Die Daten zeigen, dass
es nicht notwendig ist, armbildende Segmente zu haben, um eine Sonde
zu schaffen, welche eine anfänglich
niedrige Fluoreszenzintensität
und eine entsprechende Zunahme im Fluoreszenzsignal nach dem Binden
der Sonde an eine Zielsequenz zeigt.
-
Das
Hybridisierungsprofil C ist durch eine mäßige Zunahme in der Fluoreszenzintensität in Proben,
die Ziel-DNA enthalten, gekennzeichnet, im Vergleich mit Proben,
die nur das PNA-Oligomer enthalten. Die Fluoreszenzintensität erreicht
schnell ein Plateau, welches sich nicht signifikant nach dem Erhitzen ändert (falls überhaupt).
Die Hintergrund-Fluoreszenz
der Kontrollprobe(n) ist vergleichsweise hoch, ändert sich jedoch nicht signifikant
sogar nach dem Erhitzen. Die Hybridisierungsprofile B und C unterscheiden
sich primär
deswegen, da die Hintergrund-Fluoreszenz in den Kontrollproben,
die keine Zielnucleinsäure
enthalten, im Hybridisierungsprofil vom Typ C dramatisch höher ist.
Die für
Proben, welche komplementäre
Nucleinsäure
enthalten, erhaltenen Hybridisierungsdaten legen nahe, dass das
Hybridisierungsereignis schnell und mit nur geringem Widerstand
ein Äquilibrium
erreicht. Das sehr hohe Hintergrundsignal legt jedoch nahe, dass
Kräfte,
welche die Donor- und Akzeptoreinheiten in enger Nachbarschaft halten
sollten, in diesen Konstrukten nicht stark genug sind, um wirksam
das Fluoreszenzsignal zu löschen.
Als eine Folge der moderaten Zunahme in der Fluoreszenz nach dem
Binden an die Zielsequenz und die höhere als übliche Eigenfluoreszenz, hat
ein PNA-Molecular-Beacon,
welches ein Hybridisierungsprofil vom Typ C zeigt, ein sehr niedriges
Signal-Rausch-Verhältnis. Vertreter
von Typ-C-Hybridisierungsprofilen sind in 2C dargestellt.
Die in 2C vorgestellten Daten sind
die der PNA-Oligomere .006 bzw. 005.
-
Zusammenfassung der in
den Beispielen 15-16 vorgestellten Daten
-
Das überraschendste
Ergebnis aller von den Anmeldern durchgeführten Experimente ist, dass
sämtliche
der untersuchten PNA-Oligomere, einschließlich der Kontrollsonden .003
und .004, welche keine armbildenden Segmente haben, eine Korrelation
zwischen einer erhöhten
Fluoreszenzintensität
und der Bindung der Sonde an die Zielsequenz zeigen. Folglich ist
es nicht entscheidend, PNAs so zu gestalten, dass sie armbildende
Segmente zu besitzen, um dadurch Konstrukte zu erzielen, die eine
sehr niedrige Eigenfluoreszenz besitzen, die jedoch hochfluoreszierend
nach der Hybridisierung mit einer Zielsequenz werden. Dies ist ein
sehr überraschendes
Ergebnis im Lichte der Lehren mit Bezug auf Nucleinsäure-Molecular-Beacons.
Folglich können
die Linear Beacons dieser Erfindung verwendet werden, um Zielsequenzen
zu detektierten, zu identifizieren oder zu quantifizie ren, ohne
irgendein Erfordernis, dass Überschusssonden
vor der Detektion von dem Sonden/Zielsequenz-Komplex abgetrennt
werden.
-
Beispiel 17: Korrelation
der Linear-Beacon-Länge
mit dem Rauschen (Hintergrund-Fluoreszenz)
-
Für dieses
Beispiel wurden sowohl DNA- als auch PNA-Sonden verglichen, um zu
bestimmen, welche Wirkung Längenvariationen
auf das Rauschen (Grund- oder Hintergrund-Fluoreszenz) natürlicher Sonden haben würde. Vergleiche
wurden gemacht bezüglich Änderungen
in der Ionenstärke
(und einer geringen Änderung
im pH-Wert), Änderungen
in der Art des Donor/Akzeptor-Paares und der Anwesenheit oder Abwesenheit von
Magnesium.
-
Materialien und Methoden:
-
Die
PNA-Sonden PNA003-11, PNA003-13, PNA003-15, PNA003-17 und Cy3PNA003-.15 (siehe Tabelle
1B) und die DNA-Sonden DNA003-11, DNA003-13, DNA003-15 und DNA003-17
(siehe Tabelle 2B) wurden zubereitet, wie beschrieben. Die gereinigten
Sonden wurden in TE-Puffer (10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 1 mM EDTA) auf
eine Konzentration von 25 pmol/μl
verdünnt
und dann auf 25 pmol/1,6 ml mit entweder Puffer A, B oder C verdünnt. Proben
dieser Sonden wurden dreifach zubereitet und jede 1,6ml-Probe wurde
unter Verwendung eines Spektrofluorometers Shimadzu RF 5000 und
einer Zelle mit einer Weglänge
von 10 mm analysiert. Für
mit Fluorescein markierte Oligomere wurde die Exzitationswellenlänge auf
493 nm gesetzt und die Daten wurden für eine Emission bei 520 nm
aufgenommen. Für
mit Cy3 markierte Oligomere wurde die Exzitationswellenlänge auf
545 nm gesetzt und die Daten wurden für die Emission bei 560 nm aufgenommen.
Sämtliche gesammelten
Daten wurden in relativen Lichteinheiten (RLU) aufgenommen.
-
Der
Hintergrund jeder Sonde wurde in jedem der Puffer A, B und C untersucht.
Die Ergebnisse der dreifachen Analysen wurden gemittelt und die
erhaltenen Daten sind in 3 grafisch
dargestellt, wobei der Absolutwert für die durchschnittlichen RLU
an der Spitze jeder Säule
vorgestellt sind. Mit Bezugnahme auf 3 sind
die Daten in Puffer A, B und C für
jede untersuchte Sonde gruppiert. Mit der Ausnahme der Cy3PNA003-15-Sonde
wurden alle PNAs am N-Terminus mit 5(6)-Carboxyfluorescein und am
C-Terminus mit Dabcyl markiert. Die Cy3PNA003-15-Sonde unterschied
sich von PNA003-15 dahingehend, dass Cy3 5(6)-Carboxyfluorescein
ersetzte. Sämtliche
DNAs wurden am 5'-Ende
mit 5(6)-Carboxyfluorescein und am 3'-Ende mit Dabcyl markiert. Mit den gegebenen,
im Handel erhältlichen
Chemikalien wurde der Versuch unternommen, sicherzustellen, dass
Markierungstypen und Markierungsabstände der DNA- und PNA-Sonden
so vergleichbar als vernünftigerweise
möglich
waren.
-
Pufferzusammensetzungen:
-
- Puffer A: 10 mM Natriumphosphat, pH 7,0, 5 mM MgCl2.
- Puffer B: 10 mM Natriumphosphat, pH 7,0.
- Puffer C: 15 mM Tris-Cl, pH 8,3, 100 mM NaCl.
-
Ergebnisse und Diskussion:
-
Mit
Bezugnahme auf
3, werden die Daten für die mit
Fluorescein/Dabcyl markierten DNA-Sonden mit einer Länge von
11, 13, 15 und 17 Untereinheiten auf der linken Seite vorgestellt.
Bei einem kursorischen Überblick über die
Daten gibt es eine deutliche Korrelation zwischen der Länge der
DNA-Oligonucleotide und der Menge des Rauschens (Hintergrund). Spezifisch
und ohne Rücksicht
auf die Pufferart stieg das Rauschen wesentlich mit jeder Zunahme
von zwei Untereinheiten des DNA-Oligomers an. Diese Beobachtung
passt gut zu den Berichten von Mayrand et al. (siehe
US 5,691,146 , Sp. 7, Z. 8-24), Mathies
et al. (siehe
US 5,707,804 in
Sp. 7, Z. 21-25) und Nazarenko et al. (siehe Nucl. Acids Res., 25,
auf S. 2516, Sp. 2, Z. 36-40).
-
Hinsichtlich
spezifischer Pufferwirkungen war für sämtliche DNA-Oligomere das in
Puffer A beobachtete Rauschen wesentlich niedriger als jenes, das
beobachtet wurde, wenn sich die Sonde in den Puffern B oder C befand.
Da die Puffer A und B von einer vergleichbaren Ionenstärke sind,
reduzierte klar die Anwesenheit von Magnesium in Puffer A wesentlich
das Rauschen sämtlicher
Sonden. Obwohl die Puffer B und C sich wesentlich in der Ionen stärke unterschieden
und kaum unterschiedlich waren im pH-Wert, wurde nur eine geringe
Zunahme im Rauschen mit der Änderung
von Puffer B zu Puffer C beobachtet. Diese Änderung ist wahrscheinlicher
das Ergebnis des pH-Anstieges, da Fluorescein eine höhere Quantensausbeute
bei höherem pH-Wert
haben wird. Folglich liegt wahrscheinlich nur wenig der Zunahme
im Rauschen, das zwischen den Puffern B und C beobachtet worden
war, an der Zunahme in der Ionenstärke.
-
Zusammenfassend
scheinen Magnesiumgehalt und Oligomerlänge eine wesentliche Wirkung
auf das Rauschen (Hintergrund-Fluoreszenz) von DNA-Sonden zu haben,
wohingegen Variationen in der Ionenstärke der Sondenumgebung einen
geringeren Einfluss auf das Rauschen auszuüben scheinen.
-
Mit
Bezugnahme auf 3 sind die Daten für die markierten
PNA-Sonden mit einer Länge
von 11, 13, 15 und 17 Untereinheiten auf der rechten Seite vorgestellt.
Bei einem kursorischen Überblick über die
Daten gibt es einen viel geringeren Unterschied zwischen dem für die Sonden
mit unterschiedlicher Länge
beobachteten Rauschen (Hintergrund). Weiterhin gibt es keine deutliche
Beziehung zwischen der Sondenlänge
und der Rauschintensität,
anders als bei DNA.
-
Hinsichtlich
spezifischer Puffereffekte war am dramatischsten die Beständigkeit
des Hintergrunds, ungeachtet der Art des Puffers. Obwohl es geringere
Unterschiede gab, war der absolute Unterschied im Rauschen (Hintergrund-Fluoreszenz),
das in jedem der drei Puffer gemessen worden war, bemerkenswert
gering im Vergleich mit den DNA-Sonden. Folglich wurde gefunden,
dass das Rauschen von PNA-Sonden ziemlich unabhängig von der Länge der
Sonde, der Anwesenheit oder Abwesenheit von Magnesium und der Ionenstärke des
Puffers war. Wiederum ist der geringe Anstieg im Rauschen zwischen
den Puffern B und C wahrscheinlich eine pH-Wirkung.
-
Die
Daten für
die PNA-Sonde Cy3PNA003-15 können
am wirksamsten mit den Daten für
die PNA-Sonde PNA003-15 verglichen werden, da sich nur die Donor-Fluorophore
(Fluorescein zu Cy3) unterscheiden. Obwohl die Intensität des Rauschens
(Hintergrund) nicht direkt korreliert werden kann, da sich die Emissions-
und Exzitationswellenlängen,
die verwendet werden, um die Fluorescein- und Cy3-Farbstoffe zu untersuchen,
wesentlich unterscheiden, gibt es für dieses Linear Beacon annähernd keinen
relativen Unterschied im Rauschen in jedem der drei untersuchten
Puffer. Am bemerkenswertesten ist, dass es keinen wesentlichen Unterschied
zwischen den Daten für
die Puffer B und C gibt. Dies unterstützt das Argument, dass die
Zunahmen im Rauschen, das für
die Fluoresceinsonden beobachtet wurde, am wahrscheinlichsten ein pH-Effekt
ist, da die Quantenausbeute von Cy3 von den geringen Unterschieden
im pH-Wert weniger angegriffen werden sollte. Weiterhin zeigen die
vergleichsweise geringen Hintergründe für die Linear Beacons unter fluorophor-optimierten
Bedingungen, da optimale Exzitations- und Emissionswellenlängen sowohl
für die
Fluorescein- als auch für
die Cy3-Fluorophore für
die Untersuchung verwendet worden sind, dass das substanzielle Löschen der
Fluoreszenz für
beide Sonden geschieht, ungeachtet der Art der spektralen Eigenschaften des
Donor-Fluorophors und Akzeptorlöschers.
Als Ganzes genommen zeigen die Daten, dass das Rauschen der PNA-Sonden im Wesentlichen
unabhängig
ist von der Sondenlänge,
der Ionenstärke,
der Anwesenheit oder Abwesenheit von Magnesium und der spektralen
Eigenschaften des Beacon-Satzes.
-
Zusammengefasst,
ist für
PNA-Sonden das Rauschen im Wesentlichen unabhängig von der Anwesenheit oder
Abwesenheit von Magnesium, der Oligomerlänge und der Ionenstärke im Vergleich
mit DNA-Sonden mit der ähnlichsten
Längen-
und Markierungskonfiguration. Linear Beacons besitzen auch die ungewöhnliche
Eigenschaft, dass Energietransfer geschehen kann, ungeachtet der
Art der spektralen Eigenschaften des Beacon-Satzes, wodurch gezeigt
wird, dass der Energietransfer wahrscheinlich primär durch
Kontakt und nicht durch FRET geschieht. Nichtsdestotrotz belegen
diese Daten eine deutliche Unterscheidung in der Struktur und Funktion
zwischen den untersuchten PNA-Sonden und den DNA-Sonden.
-
Beispiel 18: Korrelation
der Linear-Beacon-Länge
mit dem Signal-Rausch-Verhältnis
in einem Hybridisierungstest
-
Für dieses
Beispiel wurden sowohl DNA- als auch PNA-Sonden verglichen, um zu
bestimmen, welche Wirkungen Längenvariationen
auf das Signal-Rausch-Verhältnis
der nativen Sonde haben würde,
worin das Signal-Rausch-Verhältnis
von dem in der Anwesenheit von Zielsequenzen erzeugten Signal abgeleitet
wird im Vergleich mit dem Rauschen oder der Hintergrund-Fluoreszenz
der Sonde in der Abwesenheit von Zielsequenz. Es wurden Vergleiche
gemacht hinsichtlich Änderungen
in der Sondenlänge,
Ionenstärke, Änderungen in
der Art des Donor/Akzeptor-Paares und in der Anwesenheit oder Abwesenheit
von Magnesium. Auf einem praktischen Niveau unterschieden sich diese
Daten von jenen in Beispiel 17 vorgestellten, da sie die relative Erscheinung
der Sonden in einem Hybridisierungstest vergleichen. Zu Gunsten
der Kürze
sind nur die Daten für
die 11-mer und 15-mer DNAs und PNAs vorgestellt.
-
Materialien und Methoden:
-
Es
wurden die PNA-Sonden PNA003-11, PNA003-15, Cy3PNA003-15 (siehe
Tabelle 1B) und die DNA-Sonden DNA003-11 und DNA003-15 (siehe Tabelle
2B) zubereitet, wie beschrieben. Die gereinigten Sonden wurden in
TE-Puffer (10 mM Tris-HCl, pH 8,3, 1 mM EDTA) auf eine Konzentration
von 25 pmol/μl
verdünnt
und dann wurde diese Stammlösung
weiter verdünnt
auf 25 pmol/50 μl
mit einem der Puffer A, B oder C. Die Zusammensetzungen der Puffer
A, B und C sind in Beispiel 17 beschrieben. Proben von 50 μl jeder Sonde
in dem geeigneten Puffer wurden in jede von sechs Vertiefungen in
einer Mikrotiterplatte gegeben, so dass für jede Sonde drei Hybridisierungsreaktionen
und drei negative Kontrollreaktionen (verwendet, um das Rauschen
oder die Hintergrund-Fluoreszenz
zu messen) durchgeführt
wurden. Für
jede der Hybridisierungsreaktionen wurden 50 μl Ziel-DNA (wt k-ras, Tabelle
2A), die durch Verdünnung
der Ziel-DNA in TE-Puffer auf 100 pmol/μl und anschließende Verdünnung dieser
Stammlösung
auf 25 pmo/μl
mit jedem der Puffer A, B oder C zubereitet worden war, zu jeder
Reaktion hinzugefügt.
Für jede
Kontrolle wurden 50 μl
von einem der Puffer A, B oder C hinzugefügt. Als eine Folge der Zeit,
die notwendig war, um die Inhalte der Vertiefungen zu pipettieren
und zu vermischen, wurden sämtliche
Reaktionen für
annähernd
eine Minute vor dem ersten Fluoreszenzlesen vermischt. Sämtliche
Hybridisierungsreaktionen wurden bei Umgebungstemperatur durchgeführt.
-
Hybridisierungsdaten
wurden unter Verwendung eines Wallac 1420 Victor Multilabel-Zählgerätes gesammelt. Es wurde die
Fluoreszenzintensität
jeder Vertiefung für
0,1 Sekunden gemessen. Für
sämtliche
Proben wurden 40 Messungen über
einen Zeitraum von annähernd
30 Minuten getätigt.
Folglich wurde die Zeitabhängigkeit
der Signal-Rausch-Verhältnisse
aus den über
den 30-Minuten-Zeitraum gesammelten Daten abgeleitet. Die Signal-Rausch-Verhältnisse,
abgeleitet von dem Durchschnitt der drei Hybridisierungsreaktionen im
Vergleich mit den Kontrollreaktionen, wird vorgestellt für:
1)
die DNA- und PNA-11-mere in den 4A und 4B, 2) die DNA- und PNA-15-mere in den 4C und 4D und 3)
die 15-mer-PNA-Sonde Cy3PNA003-15 in 4E.
-
Ergebnisse und Diskussion:
-
Mit
Bezugnahme auf 4A, werden Signal-Rausch-Verhältnisse
für die
30 Minuten der Daten, die für
das DNA-11-mer in jedem der Puffer A, B und C gesammelt wurden,
vorgestellt. Da ein Signal-Rausch-Verhältnis von 1 kein Signal anzeigt,
ist das bemerkenswerteste Ergebnis das Fehlen jegliches Signals,
wenn Puffer B verwendet wird. Im Vergleich dazu, resultieren die
Zugabe von Magnesium (Puffer A) oder die Zunahme der Ionenstärke und
des pH-Wertes (Puffer C) in einer wesentlichen Verbesserung im Signal-Rausch-Verhältnis. Weiterhin
ist die Zunahmerate im Signal-Rausch-Verhältnis über die Zeit ziemlich verschieden
und kann verwendet werden, um Kinetiken der Hybridisierungsraten
zu überwachen.
-
Das
für das
PNA-11-mer in sämtlichen
Puffern erhaltene Signal-Rausch-Verhältnis ist grafisch in 4B vorgestellt. Im Vergleich zu dem DNA-11-mer
wurde ein Signal-Rausch-Verhältnis von
mehr als 1 unter sämtlichen
untersuchten Bedingungen erhalten. Ferner gab es einen weniger dynamischen
Bereich in dem Signal-Rausch-Verhältnis für jeden der drei untersuchten
Puffer (der Bereich des S/N für
das DNA-11-mer bei 30 Minuten war ungefähr 1 bis 14, wohingegen der
Bereich von S/N für
das PNA-11-mer bei 30 Minuten ungefähr 3 bis 6 war). Folglich scheint
das Signal-Rausch-Verhältnis
für das
PNA-11-mer im Vergleich zu dem DNA-11-mer ziemlich unabhängig von
der Ionenstärke
seiner Umgebung zu sein, obwohl es wenigstens einen gewissen Anstieg
gibt, der dem Wechsel zwischen den Puffern B und C zugeschrieben
werden kann. Ferner scheint das Signal-Rausch- Verhältnis
des PNA-11-mers vollständig
unabhängig
von der Anwesenheit oder Abwesenheit von Magnesium zu sein, da die
Daten für
die Puffer A und B im Wesentlichen dieselben sind.
-
Zusätzlich gibt
es einen sehr geringen Anstieg im Signal-Rausch-Verhältnis für das PNA-11-mer gegenüber der
Zeit. Folglich legen die Daten nahe, dass die Hybridisierungskinetiken
des Linear Beacons PNA003.11 äußerst schnell
in sämtlichen
untersuchten Puffern sind und dass die Hybridisierung innerhalb
der ersten wenigen Minuten der Reaktion fast ein Äquilibrium
erreicht hat.
-
Mit
Bezugnahme auf die 4C und 4D sind
die Daten für
die DNA- bzw. PNA-15-mere grafisch dargestellt. Allgemein sind alle
die für
die 15-mere gewonnenen Daten parallel mit jenen für die 11-mere.
Genauer ist das Signal-Rausch-Verhältnis für das DNA-15-mer in Puffer
B1, wodurch angezeigt wird, dass keine Hybridisierung innerhalb
der Grenzen des Experimentes nachgewiesen wird. In den Puffern A
und C ergibt das DNA-15-mer ein Signal-Rausch-Verhältnis, das
mit der Zeit ansteigt, so dass die Hybridisierungskinetiken durch
Datenanalyse bestimmt werden können.
Zusätzlich
liegt der dynamische Bereich des Signal-Rausch-Verhältnisses
für das
DNA-15-mer in den Puffern A und C zwischen 6 und 11 im Vergleich
zu dem PNA-15-mer, bei dem das Signal-Rausch-Verhältnis ungefähr 7 bis
13 ist.
-
Insgesamt
genommen, belegen die Daten, dass das Signal-Rausch-Verhältnis des
PNA-15-mers ziemlich
unabhängig
von der Anwesenheit oder Abwesenheit von Magnesium ist, da die Daten
im Wesentlichen dieselben für
die Puffer A und B sind. Weiterhin scheint das Signal-Rausch-Verhältnis für das PNA-15-mer
im Vergleich zu dem DNA-15-mer ziemlich unabhängig von der Ionenstärke seiner
Umgebung zu sein, obwohl es wenigstens einen gewissen Anstieg gibt,
der dem Wechsel zwischen den Puffern B und C zugeschrieben werden
kann. Schließlich
legen die Daten nahe, dass die Hybridisierungskinetiken des Linear
Beacons PNA003-15 extrem schnell in sämtlichen untersuchten Puffern
sind, da die Hybridisierung innerhalb der ersten wenigen Minuten
der Reaktion nahezu ein Äquilibrium
erreicht hat, im Vergleich zu den Hybridisierungskinetiken des DNA-15-mers,
die wesentlich langsamer sind.
-
Mit
Bezugnahme auf 4E werden die Signal-Rausch-Daten
für das
mit Cy3 markierte PNA-15-mer Cy3PNA003-15 vorgestellt. Die Daten
für diese
Sonde können
am effektivsten mit den Daten für
die PNA-Sonde PNA003-15 verglichen werden, da nur der Donor-Fluorophor (Fluorescein
zu Cy3) geändert
wurde. Ein kursorischer Überblick über die
Daten zeigt, dass wiederum mit allen drei Puffern ein positives
Signal-Rausch-Verhältnis
erhalten wird. Der dynamische Bereich des Signal-Rausch-Verhältnisses
liegt ungefähr
bei 6 bis 11, was gut zu den Daten für PNA003-15 passt, wodurch
gezeigt wird, dass es keine wesentliche Abhängigkeit von der Anwesenheit
oder Abwesenheit von Magnesium oder eine wesentliche Abhängigkeit
von der Ionenstärke
gibt. Weiterhin belegen die Daten klar, dass keine substanzielle Überlappung
zwischen der Emission der Donoreinheit und der Extinktion der Akzeptoreinheit
in einem Linear Beacon benötigt
wird, da das Signal-Rausch-Verhältnis im
Wesentlichen dasselbe sowohl für
PNA003-15 als auch für
Cy3PNA003-15 ist, trotz den sehr unterschiedlichen spektralen Eigenschaften
der Fluorescein- oder Cy3-Donoreinheiten des Donor/Akzeptor-Paares
(Beacon-Satz).
-
Kurioserweise übertreffen
jedoch die Puffer A und B Puffer C für die PNA-Sonde Cy3PNA003-15.
Dieses Ergebnis ist wesentlich unterschiedlich von jenem, das mit
sämtlichen
der fluorescein-markierten Sonden (DNA oder PNA) beobachtet wurde.
Folglich legten die Daten nahe, dass die Art der Markierungen oder
des Markierungspaares (Beacon-Satz) der signifikanteste Faktor sein
könnte,
der den dynamischen Bereich der Signal-Rausch-Verhältnisse, die für eine einzelne
Sonde in den unterschiedlichen Puffern beobachtet wurde, beeinflusst.
Diese Daten tendieren dazu, nahe zu legen, dass der größte Teil
des dynamischen Bereiches im Signal-Rausch-Verhältnis mit der Art der Markierungen
in Beziehung gesetzt werden könnte,
wodurch weiter das Argument verstärkt würde, dass die Struktur und
Funktion von Linear Beacons im Vergleich mit DNA-Sonden ziemlich
unabhängig
von der Anwesenheit oder Abwesenheit von Magnesium und der Ionenstärke der Umgebung
ist, da der größte Teil
des dynamischen Bereiches, der in unterschiedlichen Puffern beobachtet wurde,
wahrscheinlich der Art der Markierungen und nicht der Struktur oder
Funktion des Linear Beacons zugeschrieben werden kann. Im Vergleich
dazu zeigt der breite dynamische Bereich des Signal-Rausch-Verhältnisses
und die Längenabhängigkeit
des Rauschens (siehe Beispiel 17), was für die DNA-Sonden beobachtet wurde,
dass die Zusammensetzung der Umgebung eine wesentliche Wirkung auf
die Struktur und Funktion einer DNA-Sonde haben kann.
-
Beispiel 19: Nachweis
von PCR-Amplicons unter Verwendung von Linear Beacons
-
Für dieses
Beispiel wurde asymmetrische PCR für den Vergleich mit traditioneller
PCR ausgewertet, da asymmetrische PCR einen signifikanten Überschuss
einzelsträngiger
Nucleinsäure
ergibt. Da es durch die wohl überlegte
Anpassung des Verhältnisses
der 5'- und 3'-Primer möglich ist,
zu wählen,
welche der Stränge des
Amplicons vorzugsweise amplifiziert werden, war es möglich, den
Test so zu gestalten, dass die Zielsequenz, mit der das Linear Beacon
hybridisiert, in der überproduzierten,
einzelsträngigen
Nucleinsäure
des asymmetrischen PCR-Tests enthalten war.
-
Folglich
wurde ein Linear Beacon gestaltet, um mit einem der Stränge eines
Bereichs von dsDNA, die amplifiziert werden soll, zu hybridisieren.
Das Linear Beacon wurde zu dem PCR-Cocktail vor dem Thermocycling
hinzugefügt.
Obwohl Linear Beacons mit der Zielsequenz während dem Thermocycling hybridisieren
können,
wurde eine signifikante Inhibition des Amplifikationsvorgangs nicht
beobachtet. Folglich wurde die PCR-Amplifikation erfolgreich unter Verwendung
des nachweisbaren Fluoreszenzsignales des Linear Beacons überwacht,
welches in Antwort auf die Aktivität der PCR-Reaktion erzeugt
worden war. Die vorgestellten Daten zeigen schlüssig die Durchführbarkeit
der Verwendung von Linear Beacons für den Nachweis amplifizierter
Nucleinsäure
in einem Closed-Tube- (homogenen) Test, unabhängig davon, ob traditionelle
oder asymmetrische PCR verwendet worden war.
-
Materialien und Methoden:
-
PCR-Reaktionen
wurden in Mini-Eppendorf-Röhrchen
in einem Perkin-Elmer-2400-Thermocycler durchgeführt. Das
PCR-Protokoll schloss ein 5 Sekunden dauerndes Aufwärmen auf
94 °C (nur
erster Zyklus), gefolgt von der Denaturierung bei 94 °C für 5 Sekunden,
der Doppelstrangbildung bei 55 °C
für 30
Sekunden und der Verlängerung
bei 74 °C
für 30
Sekunden, ein. Der Denaturierungs-Doppelstrangbildungs-Verlängerungs-Zyklus wurde für 45 Zyklen
wiederholt. Proben von 10 μl
wurden aus jeder PCR-Reaktion
am Ende des 30 Sekunden dauernden Verlängerungsschrittes in den Zyklen
30, 35, 40 und 45 entnommen. Sämtliche 10μl-Proben
wurden in eine 96-Well-Mikrotiterplatte
mit konischem Boden gegeben und die Fluoreszenz wurde unter Verwendung
eines Wallac 1420 VictorTM Multilabel-Plattenlesegerätes überprüft. Die
durchschnittliche Fluoreszenzintensität wurde in relativen Lichteinheiten
(RLU) über
1,0 Sekunden aufgenommen (Exzitationsfilterwellenlänge 485
nm; Emissionsfilterwellenlänge
535 nm).
-
Sämtliche
PCR-Reaktionen wurden aus einem einzelnen "Mastermix" abgeleitet, zu welchem entweder Plasmid
(für positive
Reaktionen) oder Plasmidpuffer (negative Reaktionen) hinzugefügt worden
war. Es wurden PCR-Reaktionen zubereitet, die 1 μl Plasmid-DNA oder Plasmidpuffer (10 mM TRIS-HCl,
pH 8,0, 1 mM EDTA) als eine Kontrolle, 50 pMol des 5'-Primers, variable
Mengen des 3'-Primers,
wie unten beschrieben, 1 μl
10 pmol/μl
Linear Beacon, PNA003.MU (Tabelle 1B) in 50 % wässrigem N,N'-Dimethylformamid,
3 mM MgCl2, 250 μM ATP, 250 μM CTP, 250 μM GTP, 250 μM TTP, 2,85 Einheiten AmpliTaq-DNA-Polymerase,
50 mM KCl und 10 mM TRIS-HCl, pH 8,3, in einem Gesamtvolumen von
50 μl enthielten.
Das Verhältnis
des 5'-Primers zum
3'-Primer war entweder
1:1 (50 pMol 3'-Primer),
10:1 (5 pMol 3'-Primer)
oder 100:1 (0,5 pMol 3'-Primer).
-
Das
Plasmid pKRASMU wurde durch Klonieren eines PCR-Amplicons aus menschlicher
DNA in das pCR2.1-Plasmid (Invitrogen) erzeugt. Die menschliche
DNA wurde aus einer Zelllinie Calu-1 zubereitet, welche eine Punktmutation
an der Base 129 des K-ras-Gens enthält. Die Klone wurden durch
Restriktionsfragmentanalyse gescreent und sequenziert. Große Zubereitungen
des Plasmids wurden erzeugt und quantifiziert unter Verwendung von
Standardtechniken. Der amplifizierte Bereich flankiert die K-ras-Mutation
und war 111 bp lang. PCR-Reaktionen, die nicht dem Thermocycling
unterzogen worden waren, wurden als Fluoreszenzkontrollen verwendet.
-
Sonden und Primer und
Ziele:
-
- 5'-Primer
5' ATGACTGAATATAAACTTGT
3' Seq. ID Nr. 7
- 3'-Primer 5' CTCTATTGTTGGATCATATT
3' Seq. ID Nr. 8
-
dsDNA-Matrize
(nur der amplifizierte Bereich)
-
Wie
oben erläutert,
wurde das Linear Beacon PNA003.MU so gestaltet, dass es nicht mit
den Primerbereichen überlappt.
-
Ergebnisse und Diskussion:
-
Tabelle
4 stellt die Fluoreszenzdaten, die für PCR-Reaktionen bei den Zyklen
30, 35, 40 und 45 aufgenommen wurden. Für die Bequemlichkeit der Diskussion
wurden den Tabellenzeilen die Nummern 1 bis 6 zugeschrieben und
den Spalten die Buchstaben A bis G.
-
Der
durchschnittliche Hintergrund aus Kontrollen, die keinem Thermocycling
unterzogen worden waren, wurde von den in der Tabelle vorgestellten
Daten subtrahiert. Tabelle
4: PCR-Daten
-
Mit
Bezugnahme auf Tabelle 4, sind die Verhältnisse der 5'- bzw. 3'-Primer, die in jedem
Test verwendet worden waren, in Zeile 1 aufgelistet. Das in Zeile
2 der Tabelle zu findende Symbol wurde verwendet, um die Anwesenheit
(+) oder Abwesenheit (-) von 1 fMol des pKRASMU-Plasmids (PCR-Matrize)
in jedem Test anzuzeigen. Die Zeilen 3 bis 6 der Spalte A zeigen
die Gesamtzahl an Zyklen (Rnds) an, die durchgeführt wurden, um die vorgestellten
Daten zu erzeugen.
-
Die
Daten für
Reaktionen, die keine Matrize enthalten (Spalten B, D und F) liegen
im Bereich von Werten von -280 bis 636, mit einem Durchschnitt von
338, wohingegen die Daten für
die Reaktionen, die Matrize enthielten (Spalten C, E und G), in
allen Fällen
signifikant höher
sind, mit der Ausnahme von Zeile 3, Spalte G. Zusätzlich zeigt
die Intensität
der Fluoreszenz von Proben, die Matrize enthielten, eine Korrelation
zwischen dem Verhältnis
der Primer und der Anzahl der PCR-Zyklen. Zum Beispiel zeigten die
Daten für
eine Standard-PCR-Reaktion (Spalte C), wo äquivalente Mengen von 5'- und 3'-Primern verwendet
worden sind, eine ziemlich konsistente Fluoreszenzintensität bei sämtlichen
Zyklen, für
welche Daten aufgenommen worden waren. Im Vergleich dazu war die
Fluoreszenz für
asymmetrische PCR (Spalte E), worin das Verhältnis des 5'-Primers zum 3'-Primer
10:1 war, wesentlich intensiver. Diese Daten legen nahe, dass das
10:1-Verhältnis
des 5'-Primers zum
3'-Primer die robuste
Amplifikation erleichtert, welche signifikant die in der Zielsequenz
enthaltene einzelsträngige
Nucleinsäure überexprimiert.
-
Die
Fluoreszenz für
die asymmetrische PCR (Spalte G), worin das Verhältnis des 5'-Primers
zum 3'-Primer 100:1
war, war nicht so intensiv im Vergleich mit den Daten in Spalte
G. Die asymmetrische PCR zeigte jedoch eine deutliche Korrelation
zwischen der steigenden Anzahl von PCR-Zyklen und der Intensität der Fluoreszenz.
Die in einem Primer-Verhältnis
von 100:1 beobachtete niedrigere Fluoreszenz ist wahrscheinlich
das Ergebnis eines niedrigeren Gesamtvorkommens an Zielsequenz,
die einzelsträngige
Nucleinsäure
enthält,
was dadurch verursacht wird, dass zehnmal weniger 3'-Primer in den anfänglichen
Zyklen der PCR-Amplifikationsreaktion anwesend ist im Vergleich
mit der Probe, deren Daten in Spalte E vorgestellt sind.
-
5 ist
eine Digitalaufnahme eines Fotos der Probe (~ 10 μl), die in
den Röhrchen
3 und 4 nach 45 PCR-Zyklen verblieben war. Röhrchen 3 (links) entspricht
den in Zeile 6, Spalte D, vorgestellten Daten und Röhrchen 4
(rechts) entspricht den in Zeile 6, Spalte E, vorgestellten Daten.
Das Foto wurde unter einem UV-Transilluminator aufgenommen. Röhrchen 4,
welches Matrize enthielt, ist durch die visuelle Ansicht fluoreszierend,
wohingegen Röhrchen
3, welches eine Kontrolle war, das keine Matrize enthielt, nicht
sichtbar fluoreszierend ist, wodurch ein negatives Ergebnis durch
die bloße
visuelle Inspektion bestätigt
wurde.
-
Insgesamt
genommen, belegen die in diesem Beispiel vorgestellten Daten, dass
Linear Beacons verwendet werden können, um Nucleinsäure nachzuweisen,
die in einem Closed-Tube-
(homogenen) Test amplifiziert worden war. Für asymmetrische PCR-Reaktionen
war die Intensität
des Fluoreszenzsignals nicht nur wesentlich höher, sondern von asymmetrischer
PCR wurde gezeigt, dass es eine Korrelation zwischen der Anzahl
der durchgeführten
Zyklen und der Signalintensität
ausübt.
Folglich war die Quantifizierung amplifizierter Nucleinsäuren unter
Verwendung dieses Verfahrens möglich.
-
Beispiel 20: PNA-FISH
mit Linear Beacons
-
Es
wurden einzelne drei ml-Kulturen an Bakterien über Nacht in Tryptic Soy Broth
(TSB) bei 30 °C wachsen
gelassen. Es wurde der OD600-Wert jeder
Probe gemessen und dann wurde jede Kultur in frischer TSB auf einen
OD600-Wert von 0,5 verdünnt. Den Kulturen wurde ermöglicht,
sich vor der Ernte drei- bis viermal zu verdoppeln. Zellen aus einer
20ml-Kultur wurden durch Zentrifugation bei 8000 rpm für 5 Minuten
pelletiert, in 20 ml PBS (7 mM Na2HPO4, 3 mM NaH2PO4,130 mM NaCl) resuspendiert, wiederum pelletiert
und in Fixierpuffer (3 % Paraformaldehyd in PBS) resuspendiert.
Die Bakterien wurden bei Raumtemperatur für 30 bis 60 Minuten inkubiert,
bevor sie wiederum pelletiert wurden (Zentrifugation bei 8000 rpm
für 5 Minuten),
und sie wurden nach dem Entfernen der Fixierungslösung in
20 ml 50 % wässrigem
Ethanol resuspendiert. Die fixierten Bakterien können entweder nach 30 minütiger Inkubation
bei Umgebungstemperatur verwendet werden oder bei -20 °C für etliche
Wochen vor der Verwendung gelagert werden.
-
Für jeden
Test wurden 10 μl
fixierte Zellen in 50 % wässrigem
Ethanol in ein 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen übertragen und bei 8000 rpm
für 5 Minuten
zentrifugiert. Das wässrige
Ethanol wurde dann entfernt und das Pellet wurde in 100 μl steriler
PBS resuspendiert und wiederum durch Zentrifugation bei 8000 rpm
für 5 Minuten
pelletiert. Die PBS wurde von dem Pellet entfernt und die Zellen
wurden in 100 μl
Hybridisierungspuffer (25 mM Tris-HCl, pH 9,0, 100 mM NaCl, 0,5
% SDS) resuspendiert, welcher die geeigneten Linear Beacon(s) in
einer Konzentration von annähernd
30 pmol/ml enthielt. Die Hybridisierungsreaktion wurde bei 50 °C für 30 Minuten
durchgeführt.
Die Linear Beacons und ihre Zielorganismen sind in Tabelle 1C aufgelistet.
Die Pseudomonas-Sonden
wurden in einer Mischung von 1:1 für jede Hybridisierung verwendet,
worin die Konzentration jeder Sonde 30 pmol/ml in jeder Hybridisierungsreaktion
war.
-
Die
Probe wurde dann bei 8000 rpm für
5 Minuten zentrifugiert. Der Hybridisierungspuffer wurde entfernt
und die Zellen wurden in 100 μl
steriler TE-9,0 (10 mM Tris-HCl, pH 9,0, 1 M EDTA) resuspendiert.
Eine Aliquote von 2 μl
dieser Suspension an Zellen wurde auf einen Glasträger gegeben,
ausgestrichen und es wurde ihr ermöglicht, zu trocknen. Als Letztes
wurden 2 μl
Vectashield (Vector Laboratories, P/N H-1000) über den getrockneten Zellen
aufgetragen und ein Deckglas wurde hinzugefügt und seine Position unter
Verwendung von etlichen Tropfen Nagellack fixiert.
-
Die
Objektträger
wurden unter Verwendung eines Nikon-Fluoreszenz-Mikroskops, ausgestattet
mit einem 60 ×Immersionsölobjektiv,
einem 10 × Okular
(Totalvergrößerung 600-fach)
und mit Omega Optical (XF22 (grün)
und XF34 (rot)) Lichtfiltern, gesichtet. Es wurden elektronische
Digitalaufnahmen von Teilen der Objektträger gemacht unter Verwendung
einer Spot-CCD-Kamera und von Software, erhalten von Diagnostic
Instruments, Inc., Sterling Heights, MI (USA).
-
Die
erhaltenen Digitalaufnahmen sind in 6A und 6B vorgestellt.
Fixierte E. coli-, P. aeruginosa- und B. subtilis-Zellen wurden
alle mit entweder einem P. aeruginosa- (6A)
oder einem B. subtilis- (6B)
Linear Beacon, wie oben beschrieben, hybridisiert. In beiden 6A und 6B stammen
die roten Aufnahmen, die in den Bildern I, III und V vorgestellt
werden, von Zellen, die mit Propidiumiodid gefärbt worden waren, welche sichtbar
waren unter Verwendung des roten Mikroskopfilters. In beiden 6A und 6B stammen
die grünen
Aufnahmen, die in den Bildern II, IV und VI vorgestellt werden,
von Zellen mit einer grünen Fluoreszenz,
verursacht durch die Hybridisierung des mit Fluorescein markierten
Linear Beacons an die rRNA-Zielsequenz, und welche sichtbar sind
unter Verwendung des grünen
Mikroskopfilters. Für
Vergleichszwecke stammen die für
jede Sonde untersuchten roten und grünen Aufnahmen aus demselben
Abschnitt jedes Objektträgers
und werden übereinander
in den Figuren dargestellt.
-
Mit
Bezugnahme auf 6A können die Zellen von E. coli,
P. aeruginosa und B. subtilis in den in den Bildern I, III bzw.
V vorgestellten roten Aufnahmen gesehen werden. Die Zellen sind
rot, da das Propidiumiodid alle anwesenden Bakterien färben wird.
Mit Bezugnahme auf die Bilder II, IV und VI von 6A sind die grünen
Zellen am intensivsten nur in Bild IV sichtbar, wodurch bestätigt wird,
dass das Linear Beacon verwendet werden kann, um spezifisch die
Anwesenheit des Zielorganismus P. aeruginosa zu identifizieren.
-
Mit
Bezugnahme auf 6B können wiederum die Zellen von
E. coli, P. aeruginosa und B. subtilis in den roten Aufnahmen, vorgestellt
in den Bildern I, III bzw. V, gesehen werden. Mit Bezugnahme auf
die Bilder II, IV und VI von 6B sind
die grünen
Zellen am intensivsten nur in Bild VI sichtbar, wodurch bestätigt wird, dass
das Linear Beacon verwendet werden kann, um spezifisch die Anwesenheit
des Zielorganismus B. subtilis zu identifizieren.
-
Zusammengefasst
sorgen die Linear Beacons, gerichtet gegen P. aeruginosa und Bacillus,
für die
unzweideutigen Nachweise von Zielorganismen, sogar wenn das Protokoll
nicht irgendwelche Waschschritte einschließt, nachdem die Hybridisierungsreaktion
durchgeführt
worden ist.
-
Beispiel 21: Korrelation
des Rauschens und des Signal-Rausch-Verhältnisses mit der Nucleobasensequenz
-
Dieses
Beispiel wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die von den Anmeldern beobachteten Phänomene sequenzabhängig waren.
Folglich wurde die Nucleobasensequenz der PNA-Sonde Cy3PNA003-15 (siehe
Tabelle 1B) umgeordnet, um die Sonde Cy3SCBL03-15 zu erzeugen (siehe
Tabelle 1B).
-
Materialien und Methoden:
-
Die
Zubereitung, Markierung und Reinigung von PNA-Oligomeren wurde beschrieben.
Die Sonde Cy3SCBL03-15 wurde in den Puffern B und C untersucht,
im Wesentlichen, wie in Beispiel 18 dieser Spezifikation beschrieben,
unter Verwendung des DNA-Ziels SCBL-DNA (siehe Tabelle 2A). Die
gewonnenen Daten sind grafisch in den 7A und 7B wiedergegeben.
-
Ergebnisse und Diskussion:
-
Mit
Bezugnahme auf 7A werden das Rohsignal und
die Rauschdaten für
die beiden untersuchten Puffer dargestellt. Wie es für die Sonde
Cy3PNA003-15 beobachtet wurde, scheinen die Ergebnisse für die Sonde
Cy3SCBL03-15 im Wesentlichen unabhängig von dem Puffer zu sein,
wodurch bestätigt
wird, dass die Ionenstärke
und eine minimale pH-Wertänderung
die Ergebnisse nicht bewirkt. Mit Bezugnahme auf 7B ist das Signal-Rausch-Verhältnis annähernd 6 bis 8 nach Hybridisierung
mit der Zielsequenz. Dies kor reliert gut mit den in 4E für
die Sonde Cy3PNA003-15 vorgestellten Daten. Deswegen zeigen die
Daten, dass die von den Anmeldern beobachteten Phänomene im
Wesentlichen nicht von der Nucleobasensequenz des Linear Beacon
abhängen.
-
ÄQUIVALENTE
-
Während diese
Erfindung besonders gezeigt und beschrieben wurde mit Bezugnahme
auf deren bevorzugte Ausführungsbeispiele,
wird von Fachleuten verstanden werden, dass darin zahlreiche Änderungen in
der Form und in den Details gemacht werden können, ohne von dem Geist und
Umfang der Erfindung, wie er durch die angehängten Ansprüche definiert ist, abzuweichen.
Fachleute werden in der Lage sein, unter Verwendung von nicht mehr
als Routineexperimenten viele Äquivalente
für die
spezifischen Ausführungsbeispiele der
hierin beschriebenen Erfindung sicherzustellen. Von solche Äquivalenten
ist beabsichtigt, dass sie in dem Schutzumfang der Ansprüche umfasst
sind. SEQUENZLISTE