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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Herstellung und Durchmusterung
von Clon-Bibliotheken,
die von Mikroorganismen stammende DNA umfassen, und Proteinbibliotheken,
z.B. Enzymbibliotheken. Genauer betrifft die vorliegende Erfindung
Bibliotheken zur rekombinanten Enzymexpression und Bibliotheken
rekombinanter Enzyme, in denen die rekombinanten Enzyme aus DNA
erzeugt werden, die von Mikroorganismen erhalten worden ist.
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In
der Industrie ist der Bedarf an neuen Enzymen für eine breite Vielfalt industrieller
Anwendungen erkannt worden. Als ein Ergebnis sind eine Vielzahl
von Mikroorganismen durchmustert worden, um zu überprüfen, ob diese Mikroorganismen
eine gewünschte
Enzymaktivität
aufweisen. Wenn solch ein Mikroorganismus eine gewünschte Enzymaktivität aufweist,
wird das Enzym aus dem Mikroorganismus gewonnen.
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Natürlich vorkommende
Anhäufungen
von Mikroorganismen umfassen oft eine erstaunliche Aufgebot an physiologischer
und metabolischer Vielfalt. In der Tat liegen Schätzungen
vor, dass bis heute weniger als ein Prozent der Organismen der Welt
kultiviert worden sind. Es ist vermutet worden, dass ein großer Teil
dieser Vielfalt auf Grund von Schwierigkeiten bei Anreicherung und
Isolierung von Mikroorganismen in einer reinen Kultur bisher unerkannt
geblieben ist. Daher ist es schwierig oder unmöglich gewesen, wertvolle Enzyme
aus diesen Proben zu erkennen oder zu isolieren. Diese Einschränkungen
legen den Bedarf an alternativen Ansätze nahe, um das physiologische
und metabolische Potenzial, d.h. interessierende Aktivitäten von
bisher noch nicht kultivierten Mikroorganismen zu charakterisieren,
die bis heute nur durch Analysen von mittels PCR amplifizierten rRNA-Genfragmenten
charakterisiert worden sind, die als Clon aus gemischten Nucleinsäure-Anhäufungen
gewonnen wurden.
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McCormick
(Methods in Enzymology, Seiten 445–449, 1987) und Sambrook et
al. (Molecular Cloning: A Laborstory Manual Bd. 2, Cold Spring Harbor,
New York, Seiten 8.50–8.51,
1989) beschreiben eine Geschwister-Selektion „Sib-Selection" genanntes Verfahren.
Dieses Verfahren beschäftigt
sich mit dem Problem der Genisolierung aus einer Bibliothek aus
DNA-Sequenzen. Geschwister-Selektion ist ein Verfahren der sequenziellen
Fraktionierung einer heterogenen Probe, welches zur Isolierung einer
Sequenz, eines Gens oder einer Genfamilie aus einer vollständigen Bibliothek
angewendet werden kann. Fraktionen aus der Bibliothek, die positiv
für eine
bestimmte Aktivität
sind, werden weiter subfraktioniert, bis ein einzelner positiver
Clon erhalten wird.
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Im
Einklang mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein neuer
Ansatz zum Erhalten von Enzymen zur weiteren Verwendung geliefert.
Im Einklang mit der vorliegenden Erfindung werden rekombinante Enzyme
aus Mikroorganismen erzeugt und durch verschiedene Enzymmerkmale
klassifiziert.
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Ebenfalls
hierin beschrieben ist eine rekombinante Expressionsbibliothek,
die aus einer Vielzahl von Clonen zusammengesetzt ist, die in der
Lage sind, rekombinante Enzyme zu exprimieren. Die Expressionsbibliothek
wird hergestellt, indem DNA aus einem Mikroorganismus gewonnen wird,
eine solche DNA in einen geeigneten Expressionsvektor cloniert wird,
welcher dann verwendet wird, um einen geeigneten Wirtsorganismus
zur Expression eines rekombinanten Proteins zu transfizieren oder
zu transformieren.
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Auf
diese Weise kann zum Beispiel genomische DNA von einem entweder
kultivierbaren oder nicht kultivierbaren Organismus gewonnen und
verwendet werden, um eine geeignete rekombinante Expressionsbibliothek
zur anschließenden
Bestimmung von Enzymaktivität
herzustellen; eine solche rekombinante Expressionsbibliothek kann
ohne vorherige Durchmusterung des Organismus, aus dem die Bibliothek
erzeugt wird, auf Enzymaktivität
hergestellt werden.
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Nach
Herstellung einer Vielzahl rekombinanter Expressionsclon aus DNA,
die aus einem Organismus isoliert worden ist, werden die Polypeptide,
die von solchen Clonen exprimiert werden, auf Enzymaktivität und bestimmte
Enzymmerkmale durchmustert, um rekombinante Clone, die Polypeptide
produzieren, die die bestimmten Enzymmerkmale aufweisen, zu identifizieren
und zu klassifizieren.
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Ebenfalls
hierin beschrieben ist ein Verfahren zur Durchmusterung von Clonen,
die DNA eines nicht kultivierten Mikroorganismus besitzen, auf eine
bestimmte Proteinaktivität,
z.B. Enzymaktivität,
wobei das Verfahren umfasst:
Durchmusterung einer Bibliothek
aus Clonen auf eine bestimmte Proteinaktivität, z.B. Enzymaktivität, die hergestellt
sind durch
- (i) Gewinnen von DNA aus einer DNA-Population,
die aus mindestens einem nicht kultivierten Mikroorganismus stammt;
und
- (ii) Transformieren eines Wirtsorganismus mit der gewonnenen
DNA, um eine Bibliothek aus Clonen herzustellen, welche auf die
bestimmte Proteinaktivität,
z.B. Enzymaktivität,
durchmustert werden.
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Die
Bibliothek wird aus DNA hergestellt, die ohne Kultivierung eines
Organismus gewonnen wird, besonders wenn die DNA aus einer aus der
Umwelt entnommenen Probe gewonnen wird, welche Mikroorganismen enthält, die
nicht kultiviert werden oder werden können.
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Bevorzugt
wird die DNA in einen Vektor ligiert, besonders wenn der Vektor
darüber
hinaus Sequenzen zur Regulierung der Expression umfasst, welche
die Produktion einer nachweisbaren Enzymaktivität aus der ligierten DNA kontrollieren
und regulieren können.
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Der
f-Faktor (oder Fertilitätsfaktor)
in E. coli ist ein Plasmid, welches sehr häufigen Transfer von sich selbst
während
der Konjugation und weniger häufigen
Transfer des eigentlichen bakteriellen Chromosoms bewirkt. Um große DNA-Fragmente
aus gemischten mikrobiellen Proben zu erhalten und stabil zu vermehren, stellt
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
die Verwendung eines Clonierungsvektors dar, welcher einen f-Faktor-Replikationsursprung
enthält,
um genomische Bibliotheken zu erzeugen, die mit hoher Zuverlässigkeit
repliziert werden können.
Wird dieser in DNA aus einer gemischten, nicht kultivierten, aus
der Umwelt entnommenen Probe integriert, ermöglicht dies, große genomische
Fragmente in Form einer stabilen „aus der Umwelt entnommenen
DNA-Bibliothek" zu
erhalten.
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Bevorzugt
wird doppelsträngige
DNA, die aus der nicht kultivierten DNA-Population erhalten worden ist,
selektiert durch:
Umwandeln der doppelsträngigen genomischen DNA in einzelsträngige DNA;
Gewinnen
von einzelsträngiger
DNA mit spezifischer Bindung, wie etwa Hybridisierung, an eine Sonden-DNA-Sequenz
aus der umgewandelten einzelsträngigen
DNA; und
Umwandeln von gewonnener einzelsträngiger DNA in doppelsträngige DNA.
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Die
Sonde kann direkt oder indirekt an eine feste Phase gebunden sein,
durch welche sie von einzelsträngiger
DNA getrennt wird, die nicht hybridisiert oder in anderer Weise
spezifisch an die Sonde gebunden ist.
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Der
Prozess kann auch einschließen,
einzelsträngige
DNA aus dieser Sonde freizusetzen, nachdem die hybridisierte oder
auf andere Weise gebundene einzelsträngige DNA gewonnen worden ist,
und die auf diese Weise freigesetzte einzelsträngige DNA vor ihrer Umwandlung
in doppelsträngige
DNA zu amplifizieren.
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Ebenfalls
hierin beschrieben ist ein Verfahren zur Durchmusterung von Clonen,
die DNA eines nicht kultivierten Mikroorganismus besitzen, auf eine
bestimmte Proteinaktivität,
z.B. Enzymaktivität,
wobei das Verfahren die Durchmusterung auf eine Aktivität eines
bestimmten Gen-Cluster-Proteinprodukts in der Bibliothek von Clonen
umfasst, die hergestellt wurde durch: (i) Gewinnen von DNA aus einer
DNA-Population,
die von mindestens einem nicht kultivierten Mikroorganismus stammt;
und (ii) Transformieren eines Wirtsorganismus mit der gewonnenen
DNA, um eine Bibliothek aus Clonen mit den Mustern für die bestimmte
Proteinaktivität, z.B.
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Enzymaktivität, herzustellen.
Die Bibliothek wird aus Gen-Cluster-DNA hergestellt, welche ohne
Kultivierung eines Organismus gewonnen wird, besonders wenn die
DNA-Gen-Cluster aus einer aus der Umwelt entnommenen Probe gewonnen
werden, welche Mikroorganismen enthält, die nicht kultiviert werden
oder werden können.
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Alternativ
wird doppelsträngige
Gen-Cluster-DNA, die aus der nicht kultivierten DNA-Population erhalten
worden ist, selektiert, indem die doppelsträngige genomische Gen-Cluster-DNA
in einzelsträngige
DNA umgewandelt wird; aus der umgewandelten einzelsträngigen Gen-Cluster-Polycistron-DNA
einzelsträngige DNA
gewonnen wird, die spezifisch, etwa durch Hybridisierung, an eine
Polynucleotid-Sondensequenz
bindet; und gewonnene einzelsträngige
Gen-Cluster-DNA in doppelsträngige
DNA umgewandelt wird.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden unter Berücksichtigung
von besonders bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben und werden für
Fachleute auf dem Gebiet aus den hierin gegebenen Lehren offensichtlich
sein.
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Kurze Beschreibung der Abbildungen
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1 zeigt
einen Überblick über die
Abläufe,
die verwendet wurden, um eine Umwelt-Bibliothek aus einer gemischten
Pikoplanktonprobe zu erzeugen, wie in Beispiel 3 beschrieben wird.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform von verschiedenen
Rängen
chemischer Merkmale eines Enzyms, welche in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann, wie in Beispiel 4 beschrieben wird.
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3 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
von verschiedenen Rängen chemischer
Merkmale eines Enzyms, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, wie in Beispiel 4 beschrieben wird.
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4 ist
eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
von verschiedenen Rängen chemischer
Merkmale eines Enzyms, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden kann, wie in Beispiel 4 beschrieben wird.
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5 ist
eine schematische Darstellung noch einer weiteren Ausführungsform
von verschiedenen Rängen
chemischer Merkmale eines Enzyms, welche in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden kann, wie in Beispiel 4 beschrieben wird.
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6 zeigt
die Ergebnisse der pH-Wert-Optima, die durch das Enzym ESL-001-01
in den in Beispiel 5 beschriebenen Experimenten produziert worden
sind.
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7 zeigt
die Ergebnisse der Temperatur-Optima, die durch das Enzym ESL-001-01 in den in Beispiel
5 beschriebenen Experimenten produziert worden sind.
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8 zeigt
die Ergebnisse der Toleranz für
organische Lösungsmittel,
die durch das Enzym ESL-001-01 in den in Beispiel 5 beschriebenen
Experimenten produziert worden sind.
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Genaue Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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In Übereinstimmung
mit einem bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die
rekombinanten Enzyme sowohl durch physikalische als auch durch chemische
Merkmale charakterisiert, und solche chemischen Merkmale werden
bevorzugt in einer abgestuften Weise klassifiziert, so dass rekombinante
Enzyme, die ein chemisches Merkmal gemeinsam haben, dann durch andere
chemische Merkmale charakterisiert werden, welche selektivere oder
spezifischere chemische Merkmale sein können oder nicht sein können und so
werter, wie nachstehend genauer dargelegt wird.
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Wie
vorstehend dargelegt, werden die rekombinanten Enzyme ebenfalls
bevorzugt durch physikalische Merkmale klassifiziert, und eine oder
mehrere Ränge
der Enzyme, die durch chemische Merkmale klassifiziert werden, können auch
durch physikalische Merkmale klassifiziert werden oder anders herum.
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Der
hierin verwendete Ausdruck „chemisches
Merkmal" eines rekombinanten
Enzyms betrifft die Substrat- oder chemische Funktionalität, auf Grund
derer das Enzym agiert und/oder die katalytische Reaktion durch
das Enzym durchgeführt
wird; z.B. kann die katalytische Reaktion eine Hydrolyse sein (Hydrolasen),
und die chemische Funktionalität
kann die Art der Bindung sein, auf Grund derer das Enzym agiert
(Esterasen spalten Esterbindungen), oder sie kann die besondere
Art der Struktur sein, auf Grund derer das Enzym agiert (eine Glycosidase,
die auf glycosidische Bindungen einwirkt). Auf diese Weise kann
zum Beispiel ein rekombinantes Enzym, das auf glycosidische Bindungen
einwirkt, zum Beispiel im Einklang mit dem Rangsystem chemisch klassifiziert
werden: Rang 1: Hydrolase; Rang 2: Acetal-Bindungen; Acetal 3: Glycosidase.
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Der
hierin verwendete Ausdruck „physikalisches
Merkmal" im Hinblick
auf ein rekombinantes Enzym betrifft eine Eigenschaft (eine andere
als die chemische Reaktion) wie etwa pH-Wert; Temperaturstabilität; Temperaturoptimum
für die
katalytische Reaktion; Toleranz gegenüber organischen Lösungsmitteln;
Selektivität
für Metallionen;
Sensitivität
für Detergenzien
usw.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung, in der ein Ansatz in Rängen verwendet wird, um die
rekombinanten Enzyme nach chemischen und/oder physikalischen Merkmalen
zu klassifizieren, können
die Enzyme aus einer oder mehreren der chemischen Merkmalsordnungen
auch nach einem oder mehreren physikalischen Merkmalen charakterisiert
werden und umgekehrt. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Enzyme
sowohl nach physikalischen als auch nach chemischen Merkmalen klassifiziert,
z.B. sowohl nach den individuellen Substraten, auf die sie einwirken,
als auch nach physikalischen Merkmalen.
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Auf
diese Weise ist zum Beispiel als ein repräsentatives Beispiel für die Weise,
in der ein rekombinantes Enzym im Einklang mit der vorliegenden
Erfindung klassifiziert werden kann, ein rekombinantes Enzym, das
eine Protease ist (in dieser Darstellung ist Rang 1 eine Hydrolase;
Rang 2 ist ein Amid (Peptidbindung), das weiter in Rang 3 nach der
letztendlichen Stelle in der Aminosäuresequenz, an der die Spaltung
stattfindet, klassifiziert werden kann; z.B. Anion, Kation, stark
hydrophob, schwach hydrophob. Jedes der rekombinanten Enzyme, das
in Rang 3 nach der Seitenkette klassifiziert worden ist, kann auch
darüber
hinaus nach physikalischen Merkmalen, deren Art hierin vorstehend
angegeben wurde, klassifiziert werden.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
aus der rekombinanten Bibliothek Enzyme zu selektieren, die ein
bestimmtes chemisches Merkmal gemeinsam haben, z.B. alle Endopeptidasen
(die auf interne Peptidbindungen wirken), und die ein bestimmtes
physikalisches Merkmal gemeinsam haben, z.B. ist bei allen die Wirksamkeit bei
einem pH-Wert innerhalb eines bestimmten Bereiches optimal.
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Wie
hierin vorstehend angegeben, wird eine Bibliothek für rekombinante
Enzyme, die aus einem Mikroorganismus hergestellt worden ist, bevorzugt
durch chemische Merkmale in einem Rang-Ansatz klassifiziert. Dies
kann erreicht werden, indem zunächst
die rekombinanten Polypeptide, die durch die Bibliothek erzeugt
werden, in einem Durchmusterungsschritt mit geringer Selektivität, z.B.
der katalytischen Reaktion, die von den Enzymen durchgeführt wird,
untersucht werden. Dies kann auf herkömmliche Weise erreicht werden, indem
auf eine oder mehrere der sechs IUB-Klassen, Oxidoreduktasen, Transferasen,
Hydrolasen, Lyasen, Isomerasen, Ligasen, durchmustert wird.
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Die
rekombinanten Enzyme, die als positiv für eine oder mehrere der IUB-Klassen
bestimmt wurden, können
dann erneut auf eine spezifischere Enzymaktivität durchmustert werden.
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Wenn
die rekombinante Bibliothek zum Beispiel auf Hydrolase-Aktivität durchmustert
wird, können dann
auf diese Weise jene rekombinanten Clone, die positiv für Hydrolase-Aktivität sind,
erneut auf eine speziellere Hydrolyse-Aktivität, d.h. die Art der Bindung,
auf die die Hydrolase einwirkt, durchmustert werden. Auf diese Weise
können
zum Beispiel die rekombinanten Enzyme, die Hydrolasen sind, erneut durchmustert
werden, um jene Hydrolasen zu bestimmen, die auf eine oder mehrere
bestimmte chemische Funktionalitäten
einwirken, wie etwa (a) Amide (Peptidbindungen), d.h. Proteasen;
(b) Esterbindungen, d.h. Esterasen und Lipasen; (c) Acetale, d.h.
Glycosidasen usw.
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Die
rekombinanten Enzyme, die durch die chemische Bindung, auf die sie
einwirken, klassifiziert worden sind, können dann erneut durchmustert
werden, um eine speziellere Aktivität dafür zu bestimmen, wie etwa den
Substrattyp, auf den sie einwirken.
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Auf
diese Weise können
zum Beispiel jene rekombinanten Enzyme, die als auf Esterbindungen
einwirkend (Lipasen und Esterasen) klassifiziert worden sind, dann
erneut durchmustert werden, um deren Fähigkeit zu bestimmen, optisch
aktive Verbindungen zu erzeugen, d.h. die Fähigkeit, auf bestimmte Substrate einzuwirken,
wie etwa Meso-Alkohole, zweibasige Meso-Säuren, chirale Alkohole, chirale
Säuren
usw.
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Zum
Beispiel können
rekombinante Enzyme, die als auf Acetale einwirkend klassifiziert
worden sind, erneut durchmustert werden, um jene rekombinanten Enzyme
durch einen spezifischen Substrattyp, auf den sie einwirken, zu
klassifizieren, z.B. (a) P1-Zucker wie Glucose, Galactose usw.,
(b) Glucose-Polymer (Exo-, Endo- oder beides) usw.
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Enzym-Ränge
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Auf
diese Weise stellen die nachstehenden Ränge als ein repräsentatives
Beispiel repräsentative
Enzym-Ränge
dar, sind aber nicht darauf begrenzt:
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RANG 1.
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Einteilungen
beruhen auf der katalytischen Reaktion, die durch das Enzym durchgeführt wird,
z.B. Hydrolyse, Reduktion, Oxidation usw. Die sechs IUB-Klassen
werden verwendet: Oxidoreduktase, Transferasen, Hydrolasen, Lyasen,
Isomerasen, Ligasen.
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RANG 2.
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Sowohl
Lipasen als auch Esterasen spalten die Esterbindung: die Unterscheidung
rührt daher,
ob das natürliche
Substrat in eine Membran eingefügt
ist (Lipasen) oder in Lösung
dispergiert ist (Esterasen).
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RANG 3.
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Einteilungen
und Untereinteilungen beruhen auf den Unterschieden zwischen individuellen
Substratstrukturen, die kovalent an die Funktionalität, die eine
Reaktion durchläuft,
wie in Rang 2 definiert, gebunden sind. Zum Beispiel Acetal-Hydrolyse: ist das
Acetal ein Teil der Glucose oder Galactose; oder ist das Acetal das α- oder β-Anomer?
In dieser Art erfolgen die Einteilungen, die in RANG 3 vorgenommen
werden. Die Einteilungen, die auf Substratspezifität beruhen,
sind für
jede einzelne Enzymreaktion einzigartig: es werden unterschiedliche
Substrateinteilungen bestehen, abhängig davon, ob das Enzym zum
Beispiel eine Protease oder eine Phosphatase ist.
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RANG 4.
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Einteilungen
beruhen darauf, welches der beiden möglichen enantiomeren Produkte
das Enzym herstellt. Dies ist ein Maß für die Fähigkeit des Enzyms, selektiv
mit einem der beiden Enantiomere zu reagieren (kinetische Auflösung) oder
die Fähigkeit
des Enzyms, mit einer meso-bifunktionalen Verbindung zu reagieren, um
selektiv eines der beiden enamtiomeren Reaktionsprodukte zu erzeugen.
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RANG 5/ORTHOGONALER RANG/RANG DER PHYSIKALISCHEN
MERKMALE
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Der
fünfte
Rang ist orthogonal zu den anderen Rängen. Er beruht auf den physikalischen
Eigenschaften der Enzyme, anstatt auf den chemischen Reaktionen
als solchen: der fünfte
Rang bildet eine zweite Dimension, durch die die Enzyme zu klassifizieren
sind. Der fünfte
Rang kann mit jeder der anderen Ränge zusammen angewendet werden,
wird aber am meisten mit dem dritten Rang zusammen angewendet.
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Auf
diese Weise wird im Einklang mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung
eine Expressionsbibliothek zufällig
aus der DNA eines Mikroorganismus, insbesondere der genomischen
DNA oder cDNA des Mikroorganismus hergestellt, und die rekombinanten
Proteine oder Polypeptide, die von solch einer Expressionsbibliothek
produziert werden, werden durchmustert, um die rekombinanten Enzyme
nach verschiedenen Enzymmerkmalen zu klassifizieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die rekombinanten Proteine auf ein oder mehrere bestimmte
chemische Merkmale durchmustert, und die Enzyme, die als solche
Merkmale besitzend identifiziert wurden, werden dann erneut auf
ein spezifischeres chemisches Merkmal durchmustert, und dieses erneute
Durchmustern kann einmal oder mehrere Male wiederholt werden. Zusätzlich werden
die rekombinanten Enzyme in einer bevorzugten Ausführungsform
ebenfalls durchmustert, um solche Enzyme nach einem oder mehreren
physikalischen Merkmalen zu klassifizieren. Auf diese Weise werden
die rekombinanten Enzyme, die aus der DNA eines Mikroorganismus
erzeugt worden sind, sowohl nach chemischen als auch nach physikalischen
Merkmalen klassifiziert, und es ist daher möglich, rekombinante Enzyme
von einem oder mehreren verschiedenen Organismen zu selektieren,
die ein oder mehrere chemische Merkmale und/oder ein oder mehrere
physikalische Merkmale gemeinsam aufweisen. Da solche Enzyme rekombinante Enzyme
sind, ist es darüber
hinaus möglich,
diese Enzyme in beliebigen Mengen und in einer beliebigen Reinheit
zu produzieren.
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Der
Rang-Ansatz der vorliegenden Erfindung ist nicht auf einen Rang-Ansatz
beschränkt,
in dem zum Beispiel die einzelnen Ränge enger begrenzt sind. Zum
Beispiel ist der Rang-Ansatz auch anwendbar, indem ein Rang-Ansatz
verwendet wird, in dem zum Beispiel der erste Rang „Holz abbauende
Enzyme" umfasst.
Der zweite chemische Rang könnte
dann zum Beispiel aus dem Typ des Enzyms, welches ein „Holz abbauendes" Enzym ist, bestehen.
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In ähnlicher
Weise könnte
der erste Rang oder jeder andere Rang die physikalischen Merkmale
umfassen, und der nächste
Rang könnte
durch bestimmte chemische Merkmale spezifiziert sein.
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Auf
diese Weise ist die vorliegende Erfindung allgemein für die Bereitstellung
von rekombinanten Enzymen und Bibliotheken aus rekombinanten Enzymen
anwendbar, bei denen unterschiedliche Enzyme nach verschiedenen
chemischen und/oder physikalischen Merkmalen klassifiziert werden.
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Die
Mikroorganismen, aus denen die rekombinanten Bibliotheken hergestellt
werden können,
umschließen
prokaryontische Mikroorganismen wie etwa Eubakterien und Archaebakterien
und niedere eukaryontische Mikroorganismen wie etwa Pilze, einige
Algen und Protozoen. Die Mikroorganismen können kultivierte Mikroorganismen
oder nicht kultivierte Mikroorganismen sein, die aus aus der Umwelt
entnommenen Proben stammen, und solche Mikroorganismen können Extremophile
wie etwa Thermophile, Hyperthermophile, Psychrophile, Psychrotrophe
usw. sein.
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Bevorzugt
wird die Bibliothek aus DNA hergestellt, die ohne Kultivierung eines
Organismus gewonnen wird, besonders wenn die DNA aus einer aus der
Umwelt entnommenen Probe gewonnen wird, die Mikroorganismen enthält, welche
nicht kultiviert sind oder werden können. Quellen für DNA von
Mikroorganismen als eine Startmaterial-Bibliothek, aus der DNA gewonnen
wird, umschließen
ausdrücklich
aus der Umwelt entnommenen Proben wie etwa mikrobielle Proben, die
aus arktischen oder antarktischen Eis-, Wasser- oder Permafrostquellen,
aus Materialien vulkanischen Ursprungs, Materialien aus Erde- oder
Pflanzenquellen in tropischen Gebieten stammen usw. Auf diese Weise
kann zum Beispiel genomische DNA aus entweder nicht kultivierten
oder nicht kultivierbaren Organismen gewonnen und verwendet werden,
um eine geeignete Bibliothek aus Clonen für die anschließende Bestimmung
der Enzymaktivität
herzustellen.
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Bakterien
und viele Eukaryonten besitzen einen koordinierten Mechanismus zur
Regulierung von Genen, deren Produkte an verwandten Prozessen beteiligt
sind. Die Gene liegen gehäuft
in Strukturen, die als „Gen-Cluster" bezeichnet werden,
auf einem einzelnen Chromosom und werden zusammen unter der Kontrolle
einer einzelnen Regulierungssequenz, einschließlich eines einzelnen Promotors,
der die Transkription des gesamten Clusters einleitet, transkribiert.
Das Gen-Cluster, der Promotor und zusätzliche Sequenzen, die in der
Regulierung alle zusammenwirken, werden als „Operon" bezeichnet und können bis zu 20 oder mehr Gene,
gewöhnlich
von 2 bis zu 6 Genen, umfassen. Auf diese Weise ist ein Gen-Cluster
eine Gruppe von benachbarten Genen, die entweder identisch oder
miteinander verwandt sind, gewöhnlich
entsprechend ihrer Funktion.
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Einige
Genfamilien bestehen aus identischen Mitgliedern. Clusterbildung
ist eine Voraussetzung zur Beibehaltung der Identität unter
Genen, obgleich Gene in Clustern nicht notwendigerweise identisch
sind. Gen-Cluster reichen von Extremen, bei denen eine Verdopplung
von benachbarten verwandten Genen erzeugt wird, bis zu Fällen, bei
denen Hunderte von identischen Genen in einer Tandem-Anordnung liegen.
Manchmal ist keine Bedeutung in einer Wiederholung eines bestimmten
Gens zu erkennen. Ein vorrangiges Beispiel hierfür sind die exprimierten doppelten
Insulin-Gene bei einigen Arten, während ein einzelnes Insulin-Gen
bei anderen Säugerarten
ausreicht.
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Es
ist wichtig, Gen-Cluster und das Ausmaß, in dem die volle Länge des
Clusters für
die Expression der hieraus entstehenden Proteine notwendig ist,
weiter zu erforschen. Darüber
hinaus unterliegen Gen-Cluster einer fortlaufenden Umorganisation,
und daher ist die Fähigkeit,
heterogene Bibliotheken von Gen-Clustern von
zum Beispiel bakteriellen oder anderen prokaryontischen Quellen
zu erzeugen, wertvoll für
die Bestimmung von Quellen für
neue Proteine, besonders einschließlich der Proteine, z.B. Enzyme,
wie zum Beispiel die Polyketid-Synthasen, die für die Synthese von Polyketiden
verantwortlich sind, die einen weiten Bereich an nützlichen
Aktivitäten
aufweisen. Andere Proteintypen, die das (die) Produkt(e) von Gen-Clustern
sind, werden ebenfalls in Betracht gezogen, einschließlich, zum
Beispiel, Antibiotika, antivirale Mittel, Antitumormittel und Regulationsproteine
wie etwa Insulin.
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Polyketide
sind Moleküle,
die eine extrem reiche Quelle an Bioaktivitäten darstellen, einschließlich Antibiotika
(wie etwa Tetracycline und Erythromycin), Antikrebsmittel (Daunomycin),
Immunsuppressiva (FK506 und Rapamycin) und Veterinärprodukte
(Monesin). Viele Polyketide (produziert von Polyketid-Synthasen)
sind wertvolle therapeutische Mittel. Polyketid-Synthasen sind multifunktionale
Enzyme, die die Biosynthese einer großen Vielfalt an Kohlenstoffketten,
die in Länge
und Funktionalitäts-
und Ringbildungsmustern variieren, katalysieren. Polyketid-Synthase-Gene fallen
in die Gen-Cluster, und mindestens ein Typ (als Typ bezeichnet) der
Polyketid-Synthasen hat Gene und Enzyme von großer Größe, was genetische Manipulation
und in vitro-Studien dieser Gene/Proteine erschwert.
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Die
Fähigkeit,
gewünschte
Bestandteile aus einer Bibliothek von Polyketid- und Postpolyketid-Biosynthese-Genen
zur Erzeugung neuer Polyketide zu Studienzwecken zu selektieren
und zu kombinieren, ist verlockend. Die Verwendung des Verfahrens
oder der Verfahren der vorliegenden Erfindung erleichtert das Clonieren
von neuen Polyketid-Synthasen, besonders wenn man die auf dem f-Faktor basierenden
Vektoren verwendet, die das Clonieren von Gen-Clustern erleichtern.
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Bevorzugt
wird die DNA des Gen-Clusters in einen Vektor ligiert, besonders
wenn ein Vektor darüber hinaus
Sequenzen zur Regulation der Expression umfasst, welche die Produktion
einer nachweisbaren Proteinaktivität oder Aktivität einer
Proteinverbundenen Anordnung des ligierten Gen-Clusters kontrollieren
und regulieren kann. Verwendung von Vektoren, die eine außerordentlich
große
Kapazität
für die
Einführung
exogener DNA besitzen, sind für
die Verwendung mit solchen Gen-Clustern besonders geeignet und werden
als Beispiel zum Einschluss des f-Faktors (oder Fertilitätsfaktors)
von E. coli hierin beschrieben. Dieser f-Faktor von E. coli ist
ein Plasmid, welches hochfrequenten Transfer seiner selbst während der
Konjugation bewirkt, und ideal geeignet ist, große DNA-Fragmente zu erhalten
und stabil zu vermehren, wie etwa Gen-Cluster aus gemischten mikrobiellen
Proben.
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Der
Ausdruck „abstammend" oder „isoliert" bedeutet, dass Material
aus seiner ursprünglichen
Umwelt entfernt ist (z.B. der natürlichen Umwelt, wenn es in
der Natur vorkommt). Zum Beispiel ist ein natürlich vorkommendes Polynucleotid
oder Polypeptid, das in einem lebenden Tier vorkommt, nicht isoliert,
das selbe Polynucleotid oder Polypeptid aber, das von einem Teil
oder den gesamten koexistierenden Stoffen in dem natürlichen
System getrennt wird, ist isoliert.
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Wie
hierin vorstehend dargestellt, kann die Expressionsbibliothek aus
Proben, die aus der Umwelt entnommen wurden, hergestellt werden,
in diesem Fall kann DNA ohne Kultivierung eines Organismus gewonnen werden,
oder die DNA kann aus einem kultivierten Organismus gewonnen werden.
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Für die Herstellung
der Expressionsbibliothek kann genomische DNA entweder aus einem
kultivierten Organismus oder aus einer der Umwelt entnommenen Probe
(zum Beispiel Erde) durch verschiedene Verfahren gewonnen werden.
Die gewonnene oder isolierte DNA wird dann in eine Größe fragmentiert,
die für
die Herstellung einer Expressionsbibliothek geeignet ist und die
eine vernünftige
Wahrscheinlichkeit eröffnet,
dass gewünschte
Gene exprimiert und durchmustert werden, ohne dass die Notwendigkeit
der Durchmusterung einer übermäßigen Anzahl
von Clonen gegeben ist. Wenn das durchschnittlich durch Scherkräfte produzierte Genfragment
4,5 kB groß ist,
sollten auf diese Weise zum Beispiel für ein 1,8 MBp großes Genom
etwa 2000 Clone durchmustert werden, um eine Wahrscheinlichkeit
von etwa 90 % für
das Erhalten eines bestimmten Gens zu erreichen. In einigen Fällen, besonders
in denen die DNA ohne Kultivierung gewonnen wird, wird die DNA nach
dem Scheren amplifiziert (zum Beispiel durch PCR).
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Die
nach der Größe fraktionierte
DNA wird in einen geeigneten Expressionsvektor cloniert und in einen geeigneten
Wirtsorganismus, bevorzugt einen bakteriellen Wirtsorganismus und
besonders E. coli transformiert. Obgleich E. coli bevorzugt ist,
kann eine große
Vielzahl an anderen Wirtsorganismen für die Herstellung einer Expressionsbibliothek
verwendet werden.
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Der
Expressionsvektor, der verwendet wird, ist bevorzugt einer, der
einen Promotor einschließt,
von dem bekannt ist, dass er in dem Fall, dass der natürliche genomische
Promotor in dem Wirtsorganismus nicht funktioniert, in dem ausgewählten Wirtsorganismus
funktioniert.
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Als
repräsentative
Beispiele für
Expressionsvektoren, die für
die Herstellung einer Expressionsbibliothek verwendet werden können, können Phagen,
Plasmide, Phagemide, Cosmide, Phosmide, künstliche bakterielle Chromosomen,
künstliche
P1-basierende Chromosomen, künstliche
Chromosomen der Hefe und alle anderen Vektoren genannt werden, die
spezifisch für
interessierende spezifische Wirtsorganismen (wie Bacillus, Aspergillus,
Hefe usw.) sind. Der Vektor kann auch einen Marker eines auf dem
Fachgebiet bekannten Typs einschließen, um die Reinigung zu erleichtern.
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Im
Nachstehenden wird eine allgemeine Vorgehensweise zur Herstellung
von Expressionsbibliotheken sowohl von kultivierbaren als auch von
nicht kultivierbaren Organismen dargestellt.
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KULTIVIERBARE ORGANISMEN
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- Gewinnen von Biomasse
- Isolierung der DNA (CTAB)
- Scheren der DNA (25-Gauge-Nadel)
- Erzeugung glatter Enden bei der DNA (Mungbohnen-Nuclease)
- Methylieren (EcoRI-Methylase)
- Ligieren an EcoRI-Linker (GGAATTCC)
- Rückschneiden
der Linker (Ec RI-Restriktionsendonuclease)
- Größenfraktionierung
(Saccharosegradient)
- Ligieren an Lambda-Vector (Lambda ZAP II and gt11)
- Verpacken (in vitro-Lambda-Verpackungsextrakt) Plattieren auf
E. coli-Wirtszellen und amplifizieren.
-
NICHT KULTIVIERBARE ORGANISMEN
-
- Gewinnen von Biomasse
- Isolieren von DNA (verschiedene Verfahren)
- Erzeugung glatter Enden bei der DNA (Mungobohnen-Nuklease)
- Ligieren an einen Adapter, der eine NotI-Stelle enthält und an
magnetische Perlen konjugiert ist,
- Ligieren von nicht konjugiertem Adapter an das andere Ende der
DNA
- Amplifizieren der DNA in einer Reaktion, die hohe Genauigkeit
zulässt
und die Adaptersequenzen als Primer verwendet.
- Schneiden der DNA mit NotI
- Größenfraktionierung
(Saccharosegradient oder Sephacryl-Säule)
- Ligieren an Lambda-Vector (Lambda ZAP II and gt11)
- Verpacken (in vitro-Lambda-Verpackungsextrakt)
- Plattieren auf E. coli-Wirtszellen und amplifizieren.
-
Die
Sonden-DNA, die zur selektiven Gewinnung von interessierender DNA
aus der DNA, die von mindestens einem nicht kultivierbaren Mikroorganismus
stammt, verwendet wird, kann eine DNA-Sequenz einer Codierungsregion
in voller Länge
oder ein Teil einer DNA-Sequenz einer Codierungsregion für ein Enzym
mit bekannter Aktivität,
eine phylogenetische Markierung oder eine andere identifizierte
DNA-Sequenz sein. Für die
ursprüngliche
DNA-Bibliothek verwendet man bevorzugt zur Sondierung Sondengemische,
die mindestens einen Abschnitt der DNA-Sequenz, die die bestimmte Aktivität codiert,
umfassen. Diese Sonden oder Sonden-Bibliotheken sind bevorzugt einzelsträngig, und
die mikrobielle DNA, die sondiert wird, ist bevorzugt in die einzelsträngige Form
umgewandelt worden. Die Sonden, die besonders geeignet sind, sind
jene, die von DNA abstammen, die Enzyme mit einer Aktivität codiert,
die ähnlich
oder identisch mit der spezifischen Enzymaktivität ist, die durchmustert werden
soll.
-
Die
Sonden-DNA sollte mindestens etwa 10 Basen und bevorzugt mindestens
15 Basen umfassen. In einer Ausführungsform
kann die gesamte Codierungsregion als Sonde verwendet werden. Bedingungen
für die
Hybridisierung, in der DNA durch die Verwendung von mindestens einer
DNA-Sonde selektiv isoliert wird, werden entworfen, um eine Hybridisierungsstringenz
von mindestens 50 % Sequenzidentität, genauer eine Stringenz,
die eine Sequenzidentität
von mindestens 70 % liefert, zu erhalten.
-
Hybridisierungstechniken
zur Verwendung von Sonden in einer mikrobiellen DNA-Bibliothek, um DNA von
potentiellem Interesse zu isolieren, sind auf dem Fachgebiet gut
bekannt und jedes der in der Literatur beschriebenen Verfahren ist
für die
Verwendung hierin geeignet, besonders jene, die eine an eine feste
Phase gebundene, direkt oder indirekt gebundene Sonden-DNA verwenden,
um die Trennung von der verbleibenden, von dem Mikroorganismus stammenden
DNA zu erleichtern.
-
Bevorzugt
ist die Sonden-DNA mit einem Partner eines spezifischen Bindungspaars
(d.h. einem Liganden) „markiert", und der andere
Partner des Paars ist an eine feste Matrix gebunden, um die Trennung
des Zielobjektes von seiner Quelle zu erleichtern. Der Ligand und
sein spezifischer Bindungspartner können, in beiden Richtungen,
aus den Nachstehenden ausgewählt
werden: (1) ein Antigen oder Hapten und ein Antikörper oder
ein spezifisches Bindungsfragment hiervon; (2) Biotin oder Iminbiotin
und Avidin oder Streptavidin; (3) ein Zucker und ein für diesen
spezifisches Lektin; (4) ein Enzym und ein Inhibitor dafür; (5) ein
Apoenzym und Kofaktor; (6) komplementäre homopolymere Oligonucleotide;
und (7) ein Hormon und ein Rezeptor dafür. Die feste Phase wird bevorzugt
ausgewählt
aus: (1) einer Glas- oder Polymeroberfläche; (2) eine gepackten Säule aus
Polymer-Perlen; und (3) magnetischen oder paramagnetischen Partikeln.
-
Die
Bibliothek der Clone, die, wie vorstehend beschreiben, hergestellt
worden ist, kann direkt auf eine gewünschte, z.B. enzymatische,
Aktivität
durchmustert werden, ohne dass Kulturexpansion, Amplifizierung oder
andere zusätzliche
Verfahren notwendig sind. Es wird jedoch in einer bevorzugten Ausführung als
wünschenswert
angesehen, die aus den einzelnen Clonen gewonnene DNA zu amplifizieren,
etwa durch PCR.
-
Darüber hinaus
ist es optional, aber wünschenswert,
eine Amplifizierung der Ziel-DNA,
die isoliert worden ist, vorzunehmen. In dieser Ausführungsform
wird die selektiv isolierte DNA nach der Isolierung von der Sonden-DNA
getrennt. Sie wird dann amplifiziert, bevor sie zur Transformierung
von Wirtsorganismen verwendet wird. Die doppelsträngige DNA,
die ausgewählt
wird, um als wenigstens einen Teil davon eine vorher bestimmte DNA-Sequenz
einzuschließen,
kann zum Einzelstrang umgeformt, der Amplifizierung unterworfen
und wieder aneliert werden, um amplifizierte Anzahlen der selektierten
doppelsträngigen
DNA zu liefern. Zahlreiche Amplifizierungsverfahren sind inzwischen
auf dem Fachgebiet gut bekannt.
-
Die
selektierte DNA wird dann verwendet, um eine Bibliothek zur Durchmusterung
durch Transformieren eines geeigneten Organismus bereitzustellen.
Wirtsorganismen, besonders jene, die hierin spezifisch als bevorzugt
genannt werden, werden durch künstliches
Einführen
der Vektoren, die die Ziel-DNA enthalten, durch Einimpfen unter
Bedingungen, die eine solche Transformation ermöglichen, transformiert.
-
Als
repräsentative
Beispiele für
Expressionsvektoren, die verwendet werden können, können virale Partikel, Baculovirus,
Phage, Plasmide, Phagemide, Cosmide, Phosmide, künstliche bakterielle Chromosomen,
virale DNA (z.B. Vaccinia, Adenovirus, Geflügel-Pockenvirus, Pseudorabies
und Derivate von SV40), P1-basierende
künstliche
Chromosomen, Hefe-Plasmide, künstliche
Hefe-Chromosomen
und alle anderen Vektoren, die für
spezifische Wirtsorganismen von Interesse spezifisch sind (wie etwa
Bacillus, Aspergillus, Hefe usw.) genannt werden. Auf diese Weise
kann zum Beispiel die DNA in jedem von einer Reihe von verschiedenen
Expressionsvektoren zur Expression eines Polypeptids eingeschlossen
sein. Solche Vektoren umschließen
chromosomale, nicht-chromosomale
und synthetische DNA-Sequenzen. Eine große Anzahl von geeigneten Vektoren
sind Fachleuten auf dem Gebiet bekannt und käuflich zu erwerben. Die nachstehenden Vektoren
werden als Beispiele genannt: Bakteriell: pQE70, pQE60, pQE-9 (Qiagen),
psiX174, pBluescript SK, pBluescript KS, pNH8A, pNH16a, pNH18A,
pNH46A (Stratagene); pTRC99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5
(Pharmacia); Eukaryontisch: pWLNEO, pSV2CAT, pOG44, pXT1, pSG (Stratagene)
pSVK3, pBPV, pMSG, pSVL (Pharmacia). Es kann jedoch jedes andere
Plasmid oder jeder andere Vektor verwendet werden, solange sie im
Wirtsorganismus replizierbar und lebensfähig sind.
-
Ein
besonders bevorzugter Vektortyp zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung enthält
einen f-Faktor-Ursprung für
die Replikation. Der f-Faktor (oder Fertilitätsfaktor) in E. coli ist ein
Plasmid, welches während
der Konjugation einen hochfrequenten Transfer seiner selbst und
einen weniger häufigen
Transfer des Bakterienchromosoms selbst verursacht. Eine besonders
bevorzugte Ausführungsform
ist, Clonierungsvektroen zu verwenden, die als „Fosmide" oder künstliche bakterielle Chromosom
(BAC)-Vektoren bezeichnet werden. Diese stammen vom f-Faktor von
E. coli und sind in der Lage, große Segmente an genomischer
DNA stabil zu integrieren. Wenn mit DNA aus einer gemischten nicht
kultivierten, aus der Umwelt entnommenen Probein die Vektoren integriert
ist, wird es möglich,
große
genomische Fragmente in der Form einer stabilen „Bibliothek mit aus der Umwelt
entnommenen DNA" zu
erhalten.
-
Die
von einem Mikroorganismus stammende DNA kann durch eine Vielzahl
von Verfahren in den Vektor inseriert werden. Allgemein wird die
DNA-Sequenz mit Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
in eine geeignete Stelle(n) für
eine Restriktionsendonuclease inseriert. Solche Verfahren und andere
werden als innerhalb des Rahmens des Stands der Technik erachtet.
-
Die
DNA-Sequenz in dem Expressionsvektor wird funktionell an (eine)
geeignete Sequenz(en) zur Kontrolle der Expression (Promotor) gebunden,
um die mRNA-Synthese
zu steuern. Besonders erwähnte
bakterielle Promotoren umschließen
IacI, IacZ, T3, T7, gpt, lambda PR, PL und trp. Eukaryontische Promotoren umschließen sehr
frühen
CMV, HSV-Thymidinkinase, frühen
und späten
SV40, LTRs vom Retrovirus und Maus-Metallthionein-I. Die Selektion
von geeignetem Vektor und Promotor ist Fachleuten auf dem Gebiet
leicht möglich.
Der Expressionsvektor enthält
auch eine Ribosomen-Bindungsstelle für den Start der Translation
und einen Transkriptionsterminator. Der Vektor kann auch geeignete
Sequenzen zur Amplifizierung der Expression enthalten. Promotor-Regionen
können
aus jedem gewünschten
Gen unter Verwendung von CAT (Chloramphenicol-Transferase)-Vektoren oder anderen
Vektoren mit selektierbaren Markierungen ausgewählt werden.
-
Zusätzlich enthalten
die Expressionsvektoren bevorzugt einen oder mehrere selektierbare
Markierungsgene, um ein phänotypisches
Merkmal zur Selektion der transformierten Wirtszellen zu bekommen,
wie etwa Dihydrofolat-Reduktase oder Neomycin-Resistenz für eine eukaryontische
Zellkultur oder solche wie Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenz bei E. coli.
-
Allgemein
werden rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
selektierbare Markierungen, die die Transformation der Wirtszelle
gestatten, z.B. das Gen für
Ampicillin-Resistenz von E. coli und das TRP1-Gen von S. cerevisiae,
und einen Promotor einschließen,
der von einem hoch exprimierten Gen stammt, um die Transkription
einer abwärts
gelegenen Struktursequenz zu steuern.
-
Solche
Promotoren können
von Operons stammen, die glycolytische Enzyme katalysieren, wie
etwa unter anderen 3-Phosphoglycerat-kinase (PKG), α-Faktor,
saure Phosphatase oder Hitzeschock-Proteine. Die heterologe Struktursequenz
wird in einer geeigneten Phase mit Sequenzen für Start und Beendung der Translation
und bevorzugt einer Leadersequenz, die in der Lage ist, die Sekretion
des translatierten Proteins in den periplasmatischen Raum oder das
extrazelluläre
Medium zu steuern, zusammengesetzt.
-
Die,
wie hierin vorstehend beschrieben, selektierte und isolierte DNA
wird in einen geeigneten Wirtsorganismus eingeführt, um eine Bibliothek herzustellen,
die auf eine gewünschte
Enzymaktivität
durchmustert wird. Bevorzugt befindet sich die selektierte DNA bereits
in einem Vektor, der geeignete Kontrollsequenzen einschließt, wobei
die selektierte DNA, die ein Enzym codiert, zum Nachweis der gewünschten
Aktivität
exprimiert werden kann. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische
Zelle wie etwa eine Säugerzelle
oder eine niedere eukaryontische Zelle wie etwa eine Hefezelle sein,
oder die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle wie etwa eine
Bakterienzelle sein. Die Einführung
der Konstruktion in die Wirtszelle kann durch Transformation, Calcuimphosphat-Transfektion,
DEAE-Dextran vermittelte Transfektion, DMSO- oder Elektroporation
erreicht werden (Davis, L. Dibner, M. Battey, I., Basic Methods
in Molecular Biology, (1986)).
-
Als
repräsentative
Beispiele für
geeignete Wirtsorganismen können
genannt werden: bakterielle Zellen wie etwa E. coli, Bacillus, Streptomyces,
Salmonella typhimurium; Pilzzellen wie etwa Hefe; Insektenzellen wie
etwa Drosophila S2 und Spodoptera Sf9, Tierzellen wie etwa CHO,
COS oder Bowes-Melanom; Adenoviren; Pflanzenzellen usw. Die Auswahl
eines geeigneten Wirtsorganismus werden Fachleute auf dem Gebiet aus
den hier genannten Lehren treffen können.
-
Wirtszellen
werden mit gentechnischen Mitteln mit den Vektoren versehen (transduziert
oder transformiert oder transfiziert). Die gentechnisch hergestellten
Wirtszellen können
in herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert werden, das in der Weise abgewandelt ist, wie es zur
Aktivierung von Promotoren, Selektion von Transformanten oder Amplifizierung
von Genen geeignet ist. Die Kultivierungsbedingungen wie etwa Temperatur, pH-Wert
und dergleichen sind jene, die zuvor bei den Wirtszellen, die zur
Expression ausgewählt
worden sind, verwendet wurden und werden dem Fachmann bekannt sein.
-
Die
rekombinanten Enzyme in der Bibliothek, die wie hierin beschrieben,
klassifiziert sind, können
sequenziert oder nicht sequenziert werden und können in einer gereinigten Form
oder nicht gereinigt vorliegen. Daher ist es im Einklang mit der
vorliegenden Erfindung möglich,
eines oder mehrere der rekombinanten Enzyme vor oder nach Erhalten
der Sequenz des Enzyms oder vor oder nach der Reinigung des Enzyms
auf die notwendige Homogenität
zu klassifizieren.
-
Die
Durchmusterung nach chemischen Merkmalen kann mit einzelnen Expressionsclonen
durchgeführt
werden, oder sie kann zu Beginn mit einem Gemisch aus Expressionsclonen
durchgeführt
werden, um sicherzustellen, ob das Gemisch eine oder mehrere bestimmte
Enzymaktivitäten
aufweist oder nicht. Wenn das Gemisch eine bestimmte Enzymaktivität aufweist,
können
die einzelnen Clone auf diese Enzymaktivität oder auf eine spezifischere
Aktivität
erneut durchmustert werden. Wenn ein Clon-Gemisch zum Beispiel Hydrolase-Aktivität aufweist,
können
auf diese Weise die einzelnen Clone gewonnen und durchmustert werden, um
zu bestimmen, welcher dieser Clone Hydrolase-Aktivität aufweist.
-
Ebenfalls
hierin beschrieben sind Enzym-Kits zur Verwendung bei weiterer Durchmusterung
und/oder Forschung. Auf diese Weise wird ein Reagenz-Päckchen oder
Kit zusammengestellt, indem in dem Kit oder Päckchen, z.B. in geeigneten
Behältern,
mindestens drei verschiedene rekombinante Enzyme zusammengestellt
werden, wobei jedes der mindestens drei verschiedenen rekombinanten
Enzyme mindestens zwei Enzym-Merkmale gemeinsam besitzt. Bevorzugt
ist ein gemeinsames Merkmal ein chemisches Merkmal oder eine chemische
Eigenschaft und das andere gemeinsame Merkmal ein physikalisches
Merkmal oder eine physikalische Eigenschaft; es ist jedoch möglich, Kits
zusammenzustellen, die zwei oder mehr chemische Merkmale oder Eigenschaften
gemeinsam besitzen und keine physikalischen Merkmale oder Eigenschaften
gemeinsam besitzen und anders herum.
-
Daher
ist es im Einklang mit der vorliegenden Erfindung möglich, eine
Bibliothek mit rekombinanten Enzymen von einem oder mehreren Mikroorganismen
zu liefern, die durch eine Vielzahl von chemischen und/oder physikalischen
Eigenschaften klassifiziert ist, eine Vielzahl von Enzym-Kits oder
Päckchen
kann hergestellt werden, die eine Vielzahl von ausgewählten chemischen
und/oder physikalischen Merkmalen besitzen, die in der Weise formuliert
werden können,
dass drei oder mehr rekombinante Enzyme enthalten sind, von denen
mindestens drei und bevorzugt alle der rekombinanten Enzyme mindestens
ein chemisches Merkmal gemeinsam aufweisen und mindestens ein physikalisches
Merkmal gemeinsam aufweisen. Der Kit sollte eine geeignete Markierung
beinhalten, die solche gemeinsamen Merkmale spezifiziert.
-
Zum
Beispiel haben mindestens drei rekombinante Enzyme in dem Kit das
spezifischste chemische Merkmal, das in den Anweisungen angegeben
ist, gemeinsam. Der Ausdruck „Anweisungen" wird in seinem weitesten
Sinne verwendet und umschließt
Packungsbeilagen oder Literatur, die dazugehört oder in Verbindung mit dem
Kit oder Päckchen
verteilt wird. Wenn der Kit zum Beispiel in dieser Weise für ein bestimmtes Substrat
ausgewiesen ist (eines der vorstehenden Beispiele für Ordnung
3), würden
zum Beispiel mindestens drei der Enzyme aus dem Kit auf einem solchen
Substrat aktiv sein.
-
Die
Kits werden bevorzugt mehr als drei Enzyme enthalten, zum Beispiel
fünf, sechs
oder mehr Enzyme, und in einer bevorzugten Ausführungsform werden mindestens
drei und bevorzugt eine Mehrheit und in einigen Fällen alle
rekombinanten Enzyme aus dem Kit mindestens zwei Enzymeigenschaften
oder -Merkmale gemeinsam haben, wie hierin vorstehend beschrieben.
-
Die
rekombinanten Enzyme in den Kits können zwei oder mehr Enzyme
in einem einzelnen Behälter oder
einzelne Enzyme in einzelnen Behältern
oder verschiedene Kombinationen davon enthalten.
-
Die
Bibliothek kann auf eine bestimmte Enzymaktivität mit Verfahren, die auf dem
Fachgebiet gut bekannt sind, durchmustert werden. Zum Beispiel kann
die Enzymaktivität
auf eine oder mehrere der sechs IUB-Klassen: Oxidoreduktasen, Transferasen,
Hydrolasen, Lyasen, Isomerasen und Ligasen durchmustert werden.
Die rekombinanten Enzyme, die als positiv für eine oder mehrere (UB-Klassen
bestimmt werden, können
dann auf eine spezifischere Enzymaktivität erneut durchmustert werden.
-
Alternativ
kann die Bibliothek auf eine speziellere Enzymaktivität durchmustert
werden. Statt allgemein auf Hydrolase-Aktivität zu durchmustern, kann die
Bibliothek zum Beispiel auf eine speziellere Aktivität, d.h. auf
den Typ der Bindung, auf den die Hydrolase einwirkt, durchmustert
werden. Auf diese Weise kann die Bibliothek zum Beispiel durchmustert
werden, um jene Hydrolasen zu ermitteln, die auf eine oder mehrere
bestimmte chemische Funktionalitäten
wie etwa: (a) Amid (Peptidbindungen), d.h. Proteasen; (b) Esterbindungen,
d.h. Esterasen und Lipasen; (c) Acetale, d.h. Glycosidasen usw.,
einwirken.
-
Die
Clone, bei denen die bestimmte Enzymaktivität identifiziert worden ist,
können
dann sequenziert werden, um die DNA-Sequenz zu identifizieren, die
ein Enzym codiert, welches die bestimmte Aktivität besitzt. Auf diese Weise
ist es im Einklang mit der vorliegenden Erfindung möglich, (i)
DNA, die ein Enzym codiert, das eine bestimmte Aktivität besitzt;
(ii) Enzyme, die eine solche Aktivität besitzen (einschließlich ihrer
Aminosäuresequenz)
zu isolieren und zu identifizieren und (iii) rekombinante Enzyme,
die eine solche Aktivität
besitzen, zu produzieren.
-
Die
Durchmusterung auf Enzymaktivität
kann bei einzelnen Expressionsclonen durchgeführt werden, oder sie kann zuerst
in einem Gemisch aus Expressionsclonen durchgeführt werden, um zu ermitteln,
ob das Gemisch eine oder mehrere bestimmte Enzymaktivitäten aufweist
oder nicht. Wenn das Gemisch eine bestimmte Enzymaktivität aufweist,
können
die einzelnen Clone auf eine solche Enzymaktivität oder auf eine spezifischere
Aktivität
erneut durchmustert werden. Wenn ein Clon-Gemisch zum Beispiel Hydrolase-Aktivität aufweist,
können
dann auf diese Weise die einzelnen Clone gewonnen und durchmustert
werden, um zu bestimmen, welcher dieser Clone Hydrolase-Aktivität besitzt.
-
Die
Expressionsbibliotheken können
auf ein oder mehrere chemische Merkmale durchmustert werden. Ausgewählte repräsentative
chemische Merkmale werden nachstehend beschrieben, diese Merkmale
begrenzen die vorliegende Erfindung aber nicht. Darüber hinaus
können
die Expressionsbibliotheken auf einige oder auf alle Merkmale durchmustert
werden. Auf diese Weise können
einige der hierin beschriebenen chemischen Merkmale in allen Bibliotheken,
in keiner der Bibliotheken oder nur in einigen der Bibliotheken
bestimmt werden.
-
Die
rekombinanten Enzyme können
auch auf physikalische Eigenschaften untersucht und anhand dessen
klassifiziert werden. Zum Beispiel können die rekombinanten Enzyme
nach physikalischen Eigenschaften klassifiziert werden, etwa wie
folgt:
-
pH-Wert-Optima
-
-
Temperaturoptima
-
- > 90°C
- 75–90°C
- 60–75°C
- 45–60 °C
- 30–45°C
- 15–30 °C
- 0–15°C
-
Temperaturstabilität
-
- Halbwertszeit bei:
90°C
75°C
60°C
45°C
-
Toleranz gegenüber organischen Lösungsmitteln
-
- mit Wasser mischbar
(DMF)
90 %
75 %
45
%
30 %
- nicht mit Wasser mischbar
Hexan
Toluol
-
Metallionen-Selektivität
-
- EDTA – 10
mM
- Ca+2 – 1 mM
- Mg+2 – 100 μM
- Mn+2 – 10 μM
- Co+3 – 10 μM
-
Detergenz-Sensibilität
-
- neutral (Triton)
- anionisch (Desoxycholat)
- kationisch (CHAPS)
-
Die
rekombinanten Enzyme der Bibliotheken der vorliegenden Erfindung
können
für eine
Vielzahl von Zwecken verwendet werden, und die vorliegende Erfindung
erlaubt durch das Bereitstellen von einer Vielzahl von rekombinanten
Enzymen, die durch eine Vielzahl von verschiedenen Enzym-Merkmalen
klassifiziert sind, ein schnelles Durchmustern von Enzymen für eine Reihe
von verschiedenen Anwendungen. So wird zum Beispiel die Zusammenstellung
von Enzym-Kits beschrieben, die eine Vielzahl von Enzymen umfassen,
die in der Lage sind, auf eine spezifische Bindung oder ein spezifisches
Substrat unter bestimmten Bedingungen einzuwirken, um auf diese
Weise die Durchmusterung von Enzymen für eine Reihe von verschiedenen
Anwendungen zu ermöglichen.
Als repräsentative
Beispiele für
solche Anwendungen mögen
genannt werden:
-
1. Lipase/Esterase
-
- a. Enantioselektive Hydrolyse von Estern (Lipiden)/Thioestern
1)
Auflösung
von racemischen Gemischen
2) Synthese von optisch aktiven Säuren oder
Alkoholen aus meso-Diestern
- b. Selektive Synthesen
1) Regiospezifische Hydrolyse von
Kohlenhydratestern
2) Selektive Hydrolyse von zyklischen sekundären Alkoholen
- c. Synthese von optisch aktiven Estern, Lactonen, Säuren, Alkoholen
1)
Transveresterung von aktivierten/nicht aktivierten Estern
2)
Interveresterung
3) Optisch aktive Lactone von Hydroxyestern
4)
Regio- und enantioselektive Ringöffnung
von Anhydriden
- d. Detergezien
- e. Fett/Öl-Umwandlung
- f. Käsereifung
-
2. Protease
-
- a. Ester/Amid-Synthese
- b. Peptidsynthese
- c. Auflösung
von racemischen Gemischen von Aminosäureestern
- d. Synthese von nicht natürlichen
Aminosäuren
- e. Detergenz/Protein-Hydrolyse
-
3. Glycosidase/Glycosyl-Transferase
-
- a. Zucker/Polymer-Synthese
- b. Spaltung von glycosidischen Bindungen, um mono-, di- und
Oligosaccharide zu bilden
- c. Synthese von komplexen Oligosacchariden
- d. Glycosidsynthese unter Verwendung von UDP-Galactosyl-Transferase
- e. Transgycosylierung von Disacchariden, Glycosylfluoriden,
Arylgalactosiden
- f. Glycosyl-Transfer bei Oligosaccharidsynthese
- g. Diastereoselektive Spaltung von β-Glucosylsulfoxiden
- h. Asymmetrische Glycosylierung
- j. Papierverarbeitung
-
4. Phosphatase/Kinase
-
- a. Synthese/Hydrolyse von Phosphatestern
1)
Regio-, enantioselektive Phosphorylierung
2) Einführung von
Phosphatestern
3) Synthetisieren von Phospholipid-Vorläufern
4)
Kontrollierte Polynucleotidsynthese
- b. Aktivieren des biologischen Moleküls
- c. Bildung selektiver Phosphat-Bindung ohne schützende Gruppen
-
5. Mono/Dioxygenase
-
- a. Direkte Oxyfunktionalisierung von nicht
aktivierten organischen Substraten
- b. Hydroxylierung von Alkan, Aromaten, Steroiden
- c. Epoxidation von Alkenen
- d. Enantioselektive Sulphoxidation
- e. Regio- und stereoselektive Bayer-Villiger-Oxidationen
-
6. Haloperoxidase
-
- a. Oxidative Addition eines Halogenidions an
nukleophile Stellen
- b. Addition von unterhalogenigen Säuren an Olefin-Bindungen
- c. Ringspaltung von Cyclopropanen
- d. Umwandlung von aktivierten aromatischen Substraten in ortho-
und para-Derivate
- e. Umwandlung von 1,3-Diketonen in 2-Halogen-Derivate
- f. Heteroatom-Oxidation von Schwefel und Stickstoff enthaltenden
Substraten
- g. Oxidation von Enolacetaten, Alkinen und aktivierten aromatischen
Ringen
-
7. Lignin-Peroxidase/Diarylpropan-Peroxidase
-
- a. Oxidative Spaltung von C-C-Bindungen
- b. Oxidation von Benzylalkoholen zu Aldehyden
- c. Hydroxylierung von Benzylkohlenstoffen
- d. Phenol-Dimerisierung
- e. Hydroxylierung von Doppelbindungen zur Bildung von Diolen
- f. Spaltung von Lignin-Aldehyden
-
8. Epoxid-Hydrolase
-
- a. Synthese von enantiomer einheitlichen bioaktiven
Verbindungen
- b. Regio- und enantio-selektive Hydrolyse von Epoxiden
- c. Aromatische und olefine Epoxidierung durch Monooxygenasen
zur Bildung von Epoxiden
- d. Auflösung
von racemischen Epoxiden
- e. Hydrolyse von Steroidepoxiden
-
9. Nitril-Hydratase/Nitrilase
-
- a. Hydrolyse von aliphatischen Nitrilen zu
Carboxamiden
- b. Hydrolyse von aromatischen, heterozyklischen, ungesättigten
aliphatischen Nitrilen zu den zugehörigen Säuren
- c. Hydrolyse von Acrylnitril
- d. Herstellung von Aromaten und Carboxamiden, Carbonsäuren (Nicotinamid,
Picolinamid, Isonicotinamid)
- e. Regioselektive Hydrolyse von Acryldinitril
- f. α-Aminosäuren von α-Hydroxynitrilen
-
10. Transaminase
-
- a. Übertragung
von Aminogruppen in Oxo-Säuren
-
11. Amidase/Acylase
-
- a. Hydrolyse von Amiden, Amidinen und anderen
C-N-Bindungen
- b. Auflösung
und Synthese von nicht natürlichen
Aminosäuren
-
Die
Erfindung wird mit Bezug auf die nachstehenden Beispiele weiter
beschrieben; der Rahmen der vorliegenden Erfindung wird hierdurch
jedoch nicht beschränkt.
Soweit nicht anders angegeben, gelten für alle Teile Gewichtsangaben.
-
Beispiel 1
-
Herstellung der Expressionsbibliothek
-
Im
Nachfolgenden wird eine repräsentative
Vorgehensweise zur Herstellung einer Expressionsbibliothek zur Durchmusterung
nach dem Rangansatz der vorliegenden Erfindung beschrieben.
-
Ein
Gramm eines Thermococcus GU5L5-Zellpellets wurde lysiert, und die
DNA wurde durch in der Literatur angegebene Verfahren isoliert (Current
Protocols in Molecular Biology, 2.4.1, 1987). Etwa 100 μg der isolierten
DNA wurde in TE-Pufferlösung resuspendiert
und kräftig
durch eine 25-Gauge-Doppelhub-Nadel gedrückt, bis die gescherten Fragmente
einen Größenbereich
von 0,5–10,0
kB (3,0 kB im Mittel) aufwiesen. Die DNA-Enden wurden mit Mungbohnen-Nuclease
poliert oder glatt (300 Einheiten, 37°C, 15 Minuten), und EcoRI-Spaltungsstellen
in der Ziel-DNA
wurden mit EcoRI-Methylase geschützt
(200 Einheiten, 37°C,
1 Stunde). EcoRI-Linker
[GGAATTCC] wurden an die glatt gemachte/geschützte DNA ligiert, wobei 10
pMol Linker-Enden für
1 pMol Ziel-DNA-Ende verwendet wurden. Die Linker wurden mit EcoRI-Restriktionsendonuklease
(200 Einheiten, 37°C,
1,5 Stunden) zurückgeschnitten,
und die DNA wurde durch Saccharose-Gradienten nach der Größe fraktioniert
(Maniatis, T., Fritsch, E.F. und Sambrook, J., Molecular Cloning.
Gold Spring Harbor Press, New York, 1982). Die hergestellte Ziel-DNA
wurde in den Lambda-ZAP® II-Vektor (Stratagene)
ligiert, unter Verwendung von in vitro-Lambda-Verpackungsextrakten verpackt und auf
dem E. coli-Stamm XL1-Blue MRF' nach
Angaben des Herstellers gezüchtet.
Die pBluescript®-Phagemide
wurden aus der Lambda-Bibliothek ausgeschnitten und nach dem Verfahren
von Hay und Short (Hay und Short, J. Strategies. 5:16. 1992) in
dem E. coli-Stamm DH10B F'kan
gezüchtet.
Die entstandenen Kolonien wurden mit sterilen Zahnstochern aufgenommen
und verwendet, um jede Vertiefung der 11 Mikrotiterplatten mit 96
Vertiefungen (insgesamt 1056 Clone) einzeln anzuimpfen. Die Vertiefungen
enthielten 250 μl
LB-Kulturmedien
mit 100 μg/ml
Ampicillin, 80 μg/ml Methicillin
und 10 % Vol/Vol Glycerin (LB Amp/Meth. Glycerin). Die Zellen wurden über Nacht
ohne Schwenken bei 37°C
gezüchtet.
Hierauf gründete
sich die Erzeugung der „Quellenbibliothek"; jede Vertiefung
der Quellenbibliothek enthielt somit eine Stammkultur an E. coli-Zellen,
von der jede ein pBluescript-Phagemid mit einer einzigartigen DNA-Insertion
enthielt.
-
Beispiel 2
-
Herstellung einer DNA-Bibliothek
-
Das
Nachstehende stellt die Vorgehensweisen dar, die verwendet wurden,
um eine Genbibliothek aus einer Probe der äußeren Oberfläche eines
Walknochens zu erzeugen, der in 1240 Metern Tiefe im Santa-Catalina-Becken
während
einer Tauchexpedition gefunden worden war.
-
Isolieren der DNA.
-
IsoQuick-Verfahren
nach Angaben des Herstellers.
-
Scheren der DNA
-
- 1. DNA etwa 500-mal kräftig durch eine 25-GaugeDoppelhub-Nadel
und 1-cc-Spritzen
drücken
und ziehen.
- 2. Eine kleine Menge (0,5 pg) auf einem 0,8 % Agarosegel testen,
um sicherzustellen, dass der größte Teil der
DNA im gewünschten
Größenbereich
liegt (etwa 3–6
kB).
-
Glätten
der DNA
-
-
H2O |
auf
ein Gesamtvolumen von 405 μl |
45 μl |
10 × Mungbohnen-Pufferlösung |
2,0 μl |
Mungbohnen-Nuclease
(150 u/μl) |
- 2. Inkubieren bei 37°C, 15 Minuten.
- 3. Phenol/Chloroform-Extraktion einmal.
- 4. Chloroform-Extraktion einmal.
- 5. Zugeben von 1 ml eisgekühltem
Ethanol zum Ausfällen.
- 6. Lagern auf Eis über
10 Minuten.
- 7. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 30 Minuten.
- 8. Waschen mit 1 ml 70 % Ethanol.
- 9. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 10 Minuten
Lufttrocknung
-
Methylieren der DNA
-
- 1. DNA vorsichtig in 26 μl TE resuspendieren.
- 2. Zugeben von:
-
4,0 μl |
10 × EcoR I-Methylase-Pufferlösung |
0,5 μl |
SAM
(32 mM) |
5,0 μl |
EcoRI-Methylase
(40 u/μl) |
- 3. Inkubieren bei 37°C, 30 Minuten.
-
Sicherstellen von glatten
Enden
-
- 1. Zugeben zu der Methylierungsreaktion:
-
5,0 μl |
100
mM MgCl2 |
8,0 μl |
dNTP-Gemisch
(jeweils 2,5 mM dGTP, dATP, dTTP, dCTP) |
4,0 μl |
Klenow
(5 u/μl) |
- 2. Inkubieren bei 12 °C, 30 Minuten.
- 3. Zugeben von 450 μl
1 × STE.
- 4. Phenol/Chloroform-Extraktion einmal.
- 5. Chloroform-Extraktion einmal.
- 6. Zugeben von 1 ml eisgekühltem
Ethanol zur Fällung
und Lagern auf Eis über
10 Minuten.
- 7. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 30 Minuten.
- 8. Waschen mit 1 ml 70 % Ethanol.
- 9. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 10 Minuten
und Trocknen.
-
Ligierung des Linkers
-
- 1. DNA vorsichtig in 7 μl Tris-EDTA (TE) resuspendieren.
- 2. Zugeben von:
-
14 μl |
phosphorylierten
EcoR 1-Linkern (200 ng/μl) |
3,0 μl |
10 × Ligierungspufferlösung |
3,0 μl |
10
mM rATP |
3,0 μl |
T4-DNA-Ligase
(4WG/μl)
(„Weiss-Einheit/μl") |
- 3. Inkubieren bei 4°C über Nacht.
-
Zurückschneiden
von EcoRI
-
- 1. Hitzestopp der Ligierungsreaktion bei 68°C, 10 Minuten.
- 2. Zugeben von:
-
237,9 μl |
H2O |
30 μl |
10 × EcoRI-Pufferlösung |
2,1 μl |
EcoRI-Restriktions-Enzym
(100 u/μl) |
- 3. Inkubieren bei 37°C, 1,5 Stunden.
- 4. Zugeben von 1,5 μl
0,5 M EDTA.
- 5. Lagern auf Eis.
-
Größenfraktionierung
im Saccharosegradienten (2,2 ml)
-
- 1. Erhitzen der Probe auf 65°C, 10 Minuten.
- 2. Vorsichtig auf einen 2,2-ml-Saccharosegradienten laden.
- 3. Zentrifugieren in Mini-Ultrazentrifuge, 45K, 20°C, 4 Stunden
(keine Bremse).
- 4. Sammeln der Fraktionen durch Punktieren des Bodens des Gradient-Röhrchens mit einer 20G-Nadel und
Ermöglichen,
dass die Saccharose durch die Nadel fließt. Sammeln der ersten 20 Tropfen
in einem Falcon 2059-Röhrchen,
dann Sammeln von 10 I-Tropfen-Fraktionen (mit 1–10 markiert). Jeder Tropfen
hat ein Volumen von etwa 60 μl.
- 5. Laufenlassen von 5 μl
aus jeder Fraktion auf einem 0,8 % Agarosegel, um die Größe zu überprüfen.
- 6. Zusammengeben der Fraktionen 1–4 (–10–1,5 kB) und, in einem separaten
Gefäß, Zusammengeben
der Fraktionen 5–7
(etwa 5–0,5
kB).
- 7. Zugeben von 1 ml eisgekühltem
Ethanol zur Fällung
und Lagerung auf Eis über
10 Minuten.
- 8. Zentrifugieren in Mikrozentrifuge. Hohe Geschwindigkeit.
30 Minuten.
- 9. Waschen mit 1 ml 70 % Ethanol.
- 10. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 10 Minuten
und Trocknen.
- 11. Resuspendieren in jeweils 10 μl TE-Pufferlösung.
-
Testen der Ligierung an Lambda-Arme
-
- 1. Plattieren der Testlösung, um eine geeignete Konzentration
zu erhalten. Tupfen von 0,5 μl
der Probe auf Agarose, die Ethidiumbromid enthält zusammen mit den Standards
(DNA-Proben mit bekannter Konzentration). Sichten unter UV-Licht
und Bestimmen der Konzentration im Vergleich mit den Standards.
Fraktion 1–4
= > 1,0 μg/μl. Fraktion
5–7 =
500 ng/μl.
- 2. Herstellen der nachfolgenden Ligierungsreaktionen (5-μl-Reaktionen)
und Inkubieren über
Nacht:
-
Probe |
H2O |
10 × Ligase-Pufferlösung |
10
mM rATP |
Lambda-Arme (gt11 und ZAP) |
Insertions-DNA |
T4-DNA-Ligase (4 WE/μl) |
Fraktion
1–4 |
0,5 μl |
0,5 μl |
0,5 μl |
1,0 μl |
2,0 μl |
0,5 μl |
Fraktion
5–7 |
0,5 μl |
0,5 μl |
0,5 μl |
1,0 μl |
2,0 μl |
0,5 μl |
-
Testen der Verpackung und
Plattieren
-
- 1. Verpacken der Ligierungsreaktionen nach
den Angaben des Herstellers. Verpacken von 2,5 μl pro Verpackungsextrakt (2
Extrakte pro Ligierung).
- 2. Stoppen der Verpackungsreaktionen mit 500 μl SM-Pufferlösung und
Zusammengeben von Verpackungen, die aus der selben Ligierung stammen.
- 3. Titrieren von jeweils 1,0 μl
auf einen geeigneten Wirtsorganismus (OD600 =
1,0) [XL1-Blue MRF für
ZAP und Y1088 für
gt11].
Zugeben von 200 μl
des Wirtsorganismus (in mM MgSO4) in die
Falcon 2059-Röhrchen.
Beimpfen
mit 1 μl
verpacktem Phagen
Inkubieren bei 37°C, 15 Minuten
Zugeben von
etwa 3 ml Top-Agar mit 48 °C
[50
ml Stammlösung,
die 150 μl
IPTG (0,5 M) und 300 μl
X-Gal (350 mg/ml) enthalten]
Plattieren auf 100 mm-Platten
und Inkubieren bei 37°C über Nacht.
- 4. Ergebnisse zur Wirksamkeit:
gt11: 1,7 × 104 Rekombinanten mit 95 % Hintergrund
ZAP
II: 4,2 × 104 Rekombinanten mit 66 % Hintergrund.
-
Verunreinigungen
in der DNA-Probe können
die enzymatischen Reaktionen gehemmt haben, obgleich der Saccharosegradient
und die organischen Extraktionen sie entfernt haben können. Da
die DNA-Probe wertvoll war, wurde ein Versuch unternommen, die Enden
für eine
Clonierung zu „fixieren".
-
Erneutes Glattmachen der DNA
-
- 1. Zusammengeben aller übrig gebliebenen DNA, die nicht
an die lambda-Arme
ligiert worden ist (Fraktionen 1–7) und Zugeben von H2O bis zu einem Endvolumen von 12 μl. Dann Zugeben
von:
-
143 μl |
H2O |
20 μl |
10 × Pufferlösung 2 (vom
cDNA Synthesis Kit von Stratagene) |
23 μl |
dNTP
zum Glattmachen (vom cDNA Synthesis Kit von Stratagene) |
2,0 μl |
PbE
(vom cDNA Synthesis Kit von Stratagene) |
- 2. Inkubieren bei 72°C, 30 Minuten.
- 3. Phenol/Chloroform-Extraktion einmal.
- 4. Chloroform-Extraktion einmal.
- 5. Zugeben von 20 μl
3 M NaOAc und 400 μl
eisgekühltem
Ethanol zur Fällung.
- 6. Lagern bei –20°C über Nacht.
- 7. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 30 Minuten.
- 8. Waschen mit 1 ml 70 % Ethanol.
- 9. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 10 Minuten
und Trocknen.
-
(DNA NICHT methylieren, da sie bereits
in der ersten Runde der Verarbeitung methyliert worden ist)
-
Ligierung des Adapters
-
- 1. Sanftes Resuspendieren der DNA in 8 μl EcoRI-Adaptern
(vom cDNA Synthesis Kit von Stratagene)
- 2. Zugeben von:
-
1,0 μl |
10 × Ligierungspufferlösung |
1,0 μl |
10
mM rATP |
1,0 μl |
T4-DNA-Ligase
(4 WE/μl) |
- 3. Inkubieren bei 4°C, 2 Tage
-
(NICHT zurückschneiden, da in diesem Fall
ADAPTER verwendet werden. Stattdessen müssen sie phosphoryliert werden.)
-
Phosphorylieren der Adapter
-
- 1. Hitzestopp der Ligierungsreaktion bei 70°C, 30 Minuten.
Zugeben
von:
-
1,0 μl |
10 × Ligierungspufferlösung |
2,0 μl |
10
mM rATF |
6,0 μl |
H2O |
1,0 μl |
PNK
(vom cDNA Synthesis Kit von Stratagene) |
- 3. Inkubieren bei 37°C, 30 Minuten.
- 4. Zugeben von 31 μl
H2O und 5 μl 10 × STE.
- 5. Größenfraktionieren
auf einer Sephacryl S-500-Spin-Säule
(Zusammengeben der Fraktionen 1–3).
- 6. Phenol/Chloroform-Extraktion einmal.
- 7. Chloroform-Extraktion einmal.
- 8. Zugeben von eisgekühltem
Ethanol zur Fällung.
- 9. Lagern auf Eis über
10 Minuten.
- 10. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 30 Minuten.
- 11. Waschen mit 1 ml 70 % Ethanol.
- 12. Zentrifugieren in Mikrofuge. Hohe Geschwindigkeit. 10 Minuten
und Trocknen.
- 13. Resuspendieren in 10,5 μl
TE-Pufferlösung.
-
Den Test nicht plattieren. Stattdessen
wie vorstehend direkt an die Arme ligieren, mit der Änderung
der Verwendung von 2,5 μl
DNA und ohne Wasser.
-
Verpacken und Titrieren wie
vorstehend
-
Ergebnisse
der Wirksamkeit:
gt11: | 2,5 × 106 Rekombinanten mit 2,5 % Hintergrund |
ZAP
II: | 9,6 × 105 Rekombinanten mit 0 % Hintergrund |
-
Amplifizierung von Bibliotheken (5,0 × 105 Rekombinante aus jeder Bibliothek)
-
- 1. Zugeben von 3,0 ml Wirtszellen (OD660 = 1,0) zu zwei konischen 50-ml-Gefäßen.
- 2. Beimpfen mit 2,5 × 105 PbE pro konisches Gefäß.
- 3. Inkubieren bei 37°C.
20 Minuten.
- 4. Zugeben von Top-Agar zu jedem Gefäß zu einem Endvolumen von 45
ml.
- 5. Plattieren der Röhrchen über fünf 150-mm-Platten.
- 6. Inkubieren bei 37°C.
6–8 Stunden
oder bis die Plaques etwa die Größe eines
Stecknadelkopfes haben.
- 7. Überschichten
mit 8–10
ml SM-Pufferlösung
und Lagern bei 4°C über Nacht
(mit sanftem Schwenken, wenn möglich).
-
Ernten des Phagen
-
- 1. Gewinnen der Phagensuspension durch Abgießen der
SM-Pufferlösung
von jeder Platte in ein konisches 50-ml-Gefäß.
- 2. Zugeben von 3 ml Chloroform, kräftig Schütteln und Inkubieren bei Zimmertemperatur,
15 Minuten.
- 3. Zentrifugieren mit 2K UpM, 10 Minuten, um Zelltrümmer zu
entfernen.
- 4. Abgießen
des Überstandes
in eine sterile Flasche, Zugeben von 500 μl Chloroform.
- 5. Lagern bei 4°C.
-
Titrieren der amplifizierten Bibliothek
-
- 1. Erstellen von Verdünnungsreihen:
10–5 =
1 μl amplifizierter
Phage in 1 ml SM-Pufferlösung
10–6 =
1 μl der
10–3-Verdünnung in
1 ml SM-Pufferlösung
- 2. Zugeben von 200 μl
Wirtsorganismus (in 10 mM MgSO4) in zwei
Röhrchen.
- 3. Beimpfen eines Röhrchens
mit 10 μl
10–6-Verdünnung (10–5).
- 4. Beimpfen des anderen Röhrchens
mit 1 μl
10–6-Verdünnug (10–6).
- 5. Inkubieren bei 37°C,
15 Minuten.
- 6. Zugeben von etwa 3 ml Top-Agar mit 48°C.
[50 ml Stammlösung, die
150 μl IPTG
(0,5 M) und 375 μl
X-GAL (350 mg/ml) enthalten]
- 7. Plattieren auf 100-mm-Platten und Inkubieren bei 37°C, über Nacht.
- 8. Ergebnisse:
-
gt11: |
1,7 × 1011/ml |
ZAP
II: |
2,0 × 1010/ml |
-
Ausschneiden der ZAP II-Bibliothek zur
Schaffung der pBluescript-Bibliothek.
-
Beispiel 3
-
Herstellung einer DNA-Bibliothek eines
nicht kultivierten Prokaryonten
-
1 zeigt
einen Überblick über die
verwendeten Verfahren zur Erstellung einer Umwelt-Bibliothek aus
einer gemischten Pikoplankton-Probe. Das Ziel war, eine stabile
Bibliothek mit großer
Insertions-DNA zu erstellen, die genomische DNA von Pikoplankton
repräsentiert.
-
Sammlung der Zellen und Herstellung der
DNA.
-
Agarose-Stopfen,
die konzentrierte Pikoplanktonzellen enthielten, wurden aus Proben
hergestellt, die auf einer ozeanografischen Schifffahrt von Newport,
Oregon, nach Honolulu, Hawaii, gesammelt worden waren. Seewasser
(30 l) wurde in Niskin-Flaschen gesammelt, durch 10-μm-Nitex durchmustert
und durch Hohlfaser-Filtration (Amicon DC10) durch Polysulfon-Filter
mit 30.000 MG-Ausschluss konzentriert. Die konzentrierten Bakterioplankton-Zellen
wurden auf einem 0,22 μm-Durapore-Filter
mit 47 mm Durchmesser gesammelt und in 1 ml 2 × STE-Pufferlösung (1
M NaCl, 0,1 M EDTA, 10 mM Tris, pH-Wert 8,0) auf eine Enddichte von
etwa 1 × 1010 Zellen pro ml resuspendiert. Die Zellsuspension
wurde mit einem Volumen von 1 % geschmolzener Seaplaque-LMP-Agarose
(FMC) vermischt, auf 40°C
gekühlt
und dann sofort in einer 1 ml-Spritze aufgezogen. Die Spritze wurde
mit Parafilm versiegelt und über
10 Minuten auf Eis gelagert. Der Zellen enthaltende Agarose-Stopfen wurde in
10 ml Lysierungspufferlösung
(10 mM Tris, pH-Wert 8,5, 50 mM NaCl, 0,1 M EDTA, 1 % Sarkosyl,
0,2 % Kaliumdesoxycholat, ein mg/ml Lysozym) herausgedrückt und
bei 37°C über eine
Stunde inkubiert. Der Agarose-Stopfen wurde dann in 40 ml ESP-Pufferlösung (1
% Sarkosyl, 1 mg/ml Proteinase-K in 0,5 M EDTA) übertragen und bei 55°C über 16 Stunden
inkubiert. Die Lösung
wurde abgegossen und durch frische ESP-Pufferlösung ersetzt und bei 55°C über eine
weitere Stunde inkubiert. Die Agarose-Stopfen wurden dann in 50
mM EDTA gelegt und bei 4°C über die
Dauer der ozeanografischen Schifffahrt an Bord gelagert.
-
Einen
Streifen eines Agarose-Stopfens (72 μl), der aus einer vor der Küste von
Oregon gesammelten Probe hergestellt worden war, wurde über Nacht
bei 4°C
gegen 1 ml Pufferlösung
A (100 mM NaCl, 10 mM Bis, Tris-Propan-HCl, 100 μg/ml acetyliertes BSA, pH-Wert
7,0 @ 25°C)
in einem 2-ml-Mikrozentrifugen-Gefäß dialysiert. Die Lösung wurde
durch 250 μl
frische Pufferlösung
A ersetzt, die 10 mM MgCl2 und 1 mM DTT
enthielt, und auf einer Schüttelplatte über 1 h
bei Zimmertemperatur inkubiert. Die Lösung wurde dann zu 250 μl der selben
Pufferlösung,
die 4 E Sau3A1 (NEB) enthielt, äquilibriert
auf 37°C
in einem Wasserbad, verändert, und
dann auf einer Schüttelplatte
in einem 37°C-Inkubator über 45 Minuten
inkubiert. Der Stopfen wurde in ein 1,5-ml-Mikrozentrifugengefäß übertragen
und bei 68°C über 30 Minuten
inkubiert, um das Protein, z.B. Enzym, zu inaktivieren und die Agarose
zum Schmelzen zu bringen. Die Agarose wurde abgebaut und die DNA
unter Verwendung von Gelase beziehungsweise HK-Phosphatase (Epicentre) nach den Empfehlungen
des Herstellers dephosphoryliert. Das Protein wurde durch sanfte
Phenol/Chloroform-Extraktion entfernt, und die DNA wurde mit Ethanol
ausgefällt,
pelletiert und dann mit 70 % Ethanol gewaschen. Diese zum Teil gespaltene
DNA wurde in sterilem H2O auf eine Konzentration
von 2,5 ng/μl
zur Ligierung in den pFOS1-Vektor resuspendiert.
-
Ergebnisse
von PCR-Amplifizierungen von einigen der Agarose-Stopfen (Daten
nicht dargestellt) ließen
auf die Anwesenheit von signifikanten Mengen von DNA aus Archaea
schließen.
Quantitative Hybridisierungsexperimente unter Verwendung von rRNA,
extrahiert aus einer Probe, die in 200 m Tiefe vor der Küste von
Oregon gesammelt worden war, wiesen darauf hin, dass planktonische
Archaea in dieser Zusammenstellung etwa 4,7 % der gesamten Biomasse
des Pikoplankton umfassten (diese Zusammenstellung entspricht „PAC1"-200 m in Tabelle
1 von DeLong et al., high abundance of Archaea in Antarctic marine
picoplankton, Nature, 371:695–698,
1994). Ergebnisse einer PCR-Amplifizierung von auf Archaea basierender
rDNA, durchgeführt
auf Agarose-Stopfen-Lysaten, bestätigten die Anwesenheit relativ
großer
Mengen an DNA von Archaea in dieser Probe. Agarose-Stopfen, die
aus dieser Pikoplankton-Probe hergestellt worden waren, wurden zur nachfolgenden
Herstellung einer Fosmid-Bibliothek ausgewählt. Jeder 1 ml-Agarose-Stopfen
von dieser Stelle enthielt etwa 7,5 × 105 Zellen,
daher waren etwa 5,4 × 105 Zellen in dem 72 μl-Streifen enthalten, der für die Herstellung
der zum Teil gespaltenen DNA verwendet worden war.
-
Vektor-Arme
wurden, wie beschrieben, aus pFOS1 hergestellt (Kim et al., Stable
propagation of casmid sized human DNA inserts in an F factor based
vector, NucI. Acids Res., 20:10832–10835, 1992). In Kürze, das
Plasmid wurde vollständig
mit AstII gespalten, mit HK-Phosphatase dephosphoryliert und dann
mit BamHI gespalten, um zwei Arme zu erzeugen, von denen jeder eine
cos-Stelle in der richtigen Ausrichtung zur Clonierung und Verpackung
von ligierter DNA mit einer Größe von 35–45 kBp
enthielt. Die zum Teil gespaltene Pikoplankton-DNA wurde über Nacht
an die PFOS1-Arme in einer 15-μl-Ligierungsreaktionlösung ligiert,
die je 25 ng Vektoren und Insertionen und 1 E T4-DNA-Ligase (Boehringer-Mannheim)
enthielt. Die ligierte DNA in vier Mikrolitern dieser Reaktionslösung wurde
in vitro unter Verwendung des Gigapack XL-Verpackungssystems (Stratagene)
verpackt, die Fosmid-Partikel wurden in den E. coli-Stamm DH10B
(BRL) transfiziert, und die Zellen wurden auf LBcm15-Platten
ausgestrichen. Die entstandenen Fosmid-Clone wurden in Mikroliterplatten
mit 96 Vertiefungen übertragen,
die LBcm15, ergänzt mit 7 % Glycerin, enthielten.
Rekombinante Fosmide, von denen jedes eine etwa 40 kB große Pikoplankton-DNA-Insertion
enthielt, ergaben eine Bibliothek von 3552 Fosmid-Clonen, die etwa
1,4 × 108 Basenpaare an clonierter DNA enthielten.
Alle der untersuchten Clone enthielten Insertionen, die von 38 bis
zu 42 kBp reichten. Diese Bibliothek wurde tiefgefroren bei –80°C zur späteren Analyse
gelagert.
-
Beispiel 4
-
Untersuchung der enzymatischen Aktivität
-
Nachstehendes
ist ein repräsentatives
Beispiel für
ein Verfahren zum Durchmustern einer Expressionsbibliothek, die
im Einklang mit Beispiel 2 hergestellt worden ist. Im Nachstehenden
sind die chemischen charakteristischen Ränge wie folgt:
- Rang 1: Hydrolase
- Rang 2: Amid, Ester und Acetal
- Rang 3: Einteilungen und Untereinteilungen beruhen auf den Unterschieden
zwischen einzelnen Substraten, die kovalent an die Funktionalität des Rang
2, die eine Reaktion durchläuft,
gebunden sind; wie auch auf der Substratspezifität.
- Rang 4: Die beiden möglichen
enantiomeren Produkte, die das Enzym aus einem Substrat herstellen
kann.
-
Obgleich
das nachstehende Beispiel spezifisch auf die vorstehend genannten
Ränge ausgerichtet
ist, sind die allgemeinen Verfahrensschritte zur Untersuchung verschiedener
chemischer Merkmale allgemein bei anderen Substraten als jenen,
auf die speziell in diesem Beispiel Bezug genommen wird, anwendbar.
-
Durchmusterung auf Rang 1-Hydrolase; Rang
2-Amid.
-
Die
elf Platten der Quellenbibliothek wurden verwendet, um eine einzelne
Platte vielfach zu beimpfen (die „Kondensierte Platte"), die in jeder Vertiefung
200 μl LB-Amp/Meth, Glycerin
enthielt. Dieser Schritt wurde unter Verwendung des High Density
Replicating Tool (HDRT) von Beckman Biomek mit einem 1 % Bleich-, Wasser-,
Isopropanol-, Lufttrocknungs-Sterilisationszyklus zwischen jeder
Beimpfung durchgeführt.
Jede Vertiefung der Kondensierten Platte enthielt auf diese Weise
11 unterschiedliche pBluescript-Clone aus jeder der elf Quellenbibliothek-Platten.
Die Kondensierte Platte wurde über
2 h bei 37°C
kultiviert und dann verwendet, um zwei weiße Dynatech-Mikrotitertochterplatten
mit 96 Vertiefungen zu beimpfen, die in jeder Vertiefung 250 μl LB Amp/Meth,
Glycerin enthielten. Die ursprüngliche
kondensierte Platte wurde bei 37°C über 18 h
inkubiert und dann bei –80°C gelagert.
Die beiden kondensierten Tochterplatten wurden bei 37°C ebenfalls über 18 h inkubiert.
Die kondensierten Tochterplatten wurden dann auf 70°C über 45 min
erhitzt, um die Zellen abzutöten und
die Enzyme des E. coli-Wirtes zu inaktivieren. Eine Stammlösung aus
5 mg/ml Morphoharnstoffphenylalanyl-7-amino-4-triflourmethyl-kumarin (MuPheAFC, das „Substrat") in DMSO wurde auf
600 μM mit
50 mM Hepes-Pufferlösung,
pH-Wert 7,5, die 0,6 mg/ml Detergenz Dodecylmaltosid enthielt, verdünnt.
-
-
50 μl der 600 μM MuPheAFC-Lösung wurde
in jede der Vertiefungen der weißen kondensierten Platten mit
einem 100-μl-Mischzyklus
unter Verwendung des Biomek zugegeben, um eine Endkonzentration
an Substrat von ~100 mM zu erhalten. Die Fluoreszenzwerte (Anregung
= 400 nm. Emission = 505 nm) wurden mit einem Plattenlese-Fluorometer
unmittelbar nach Zugabe des Substrates (t = 0) aufgezeichnet. Die
Platte wurde bei 70°C über 100
min inkubiert, man ließ sie
dann zusätzliche
15 Minuten auf Umgebungstemperatur abkühlen. Die Fluoreszenzwerte
wurden wiederum aufgezeichnet (t = 100). Die Werte bei t = 0 wurden
von den Werten bei t = 100 substrahiert, um zu bestimmen, ob ein
aktiver Clon vorlag.
-
Diese
Daten zeigten, dass einer der elf Clone in Vertiefung G8 das Substrat
hydrolysierte. Um den individuellen Clon, der die Aktivität aufwies,
zu bestimmen, wurden die elf Platten der Quellenbibliothek aufgetaut
und die einzelnen Clone verwendet, um einzeln eine neue Platte zu
beimpfen, die LB Amp/Meth, Glycerin enthielt. Wie vorstehend wurde
die Platte bei 37°C
inkubiert, um die Zellen wachsen zu lassen, auf 70°C erhitzt, um
die Enzyme der Wirtszellen zu inaktivieren, und 50 μl 600 μM MuPheAFC
wurden unter Verwendung des Biomek zugegeben. Zusätzlich wurden
drei andere Substrate untersucht. Das Methylumbelliferonheptanoat, das
CBZ-Arginin-Rhodamin-Derivat und Fluorescein-konjugiertes Casein
(~3,2 Mol Fluorescein pro Mol Casein).
-
-
Umbelliferon
und Rhodamin wurden als 600 μM
Stammlösungen
in 50 μl
Hepes-Pufferlösung zugegeben.
Das Fluorescein-konjugierte Casein wurde ebenfalls in 50 μl in einer
Stammkonzentration von 20 und 200 mg/ml zugegeben. Nach Zugabe der
Substrate wurden die t = 0-Fluoreszenzwerte aufgezeichnet, die Platte wurde
bei 70°C
inkubiert, und die Werte für
t = 100 min wurden wie vorstehend aufgezeichnet.
-
Diese
Daten zeigten, dass sich der aktive Clon auf Platte 2 befand. Das
Arginin-Rhodamin-Derivat wurde
durch diese Aktivität
ebenfalls umgesetzt, aber das Lipase-Substrat, Methylumbelliferonheptanoat,
und das Protein, Fluorescein-konjugiertes Casein, dienten nicht
als Substrate.
-
Auf
den vorstehenden Daten beruhend ergibt die Klassifizierung nach
Rang 1 „Hydrolase" und die Klassifizierung
nach Rang 2 ergibt Amidbindung. Es besteht keine Kreuzreaktion mit
der Ester-Klassifizierung in Rang 2.
-
Wie
in 2 dargestellt, kann ein rekombinanter Clon aus
der Bibliothek, der in Rang 1 als Hydrolase und in Rang 2 als Amid
charakterisiert worden ist, in Rang 3 auf verschiedene Spezifitäten untersucht
werden. In 2 folgt den verschiedenen Klassen
des Rangs 3 ein parenthetischer Code, der die Substrate der Tabelle 1
identifiziert, die zur Identifizierung solcher Spezifitäten in Rang
3 verwendet werden.
-
Wie
in den 3 und 4 dargestellt, kann ein rekombinanter
Clon, der in Rang 1 als Hydrolase und in Rang 2 als Ester charakterisiert
worden ist, in Rang 3 auf verschiedene Spezifitäten untersucht werden. In den 3 und 4 folgt
den verschiedenen Klassen des Rangs 3 ein parenthetischer Code,
der die Substrate der Tabellen 2 und 2 identifiziert, die zur Identifizierung
solcher Spezifitäten
in Rang 3 verwendet werden. In den 3 und 4 repräsentiert
R2 den Alkohol-Abschnitt des Esters, und
R1 repräsentiert
den Säure-Abschnitt
des Esters.
-
Wie
in 5 dargestellt, kann ein rekombinanter Clon aus
der Bibliothek, der in Rang 1 als Hydrolase und in Rang 2 als Acetal
charakterisiert worden ist, in Rang 3 auf verschiedene Spezifitäten untersucht
werden. In 5 folgt den verschiedenen Klassen
des Rangs 3 ein parenthetischer Code, der die Substrate der Tabelle 4
identifiziert, die zur Identifizierung solcher Spezifitäten in Rang
3 verwendet werden.
-
Enzyme
können
in Rang 4 nach der Chiralität
des Produktes (der Produkte), das durch die Enzyme erzeugt wird,
klassifiziert werden. Zum Beispiel können chirale Aminoester bestimmt
werden, indem mindestens die nachstehenden Substrate verwendet werden:
-
Für jedes
Substrat, das umgesetzt worden ist, wird der enantioselektive Wert,
E, nach der nachstehenden Gleichung bestimmt:
worin ee
p =
der enantiomere Überschuss
(ee) des hydrolysierten Produktes und c = die prozentuale Umsetzung
der Reaktion ist. Vgl. Wong und Whitesides, Enzymes in Synthetic
Organic Chemistry, 1994, Elsevier, Tarrytown, NY, S. 9–12.
-
Der
enantiomere Überschuss
wird entweder durch chirale Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC)
oder durch chirale Kapillarelektrophorese (CE) bestimmt. Die Untersuchungen
werden wie folgt durchgeführt:
200 μl der
geeigneten Pufferlösung
werden in jede Vertiefung einer weißen Mikrotiterplatte mit 96
Vertiefungen zugegeben, gefolgt von 50 μl partiell oder vollständig gereinigter
Enzymlösung:
50 μl Substrat
wird zugegeben, und der Anstieg der Fluoreszenz gegen die Zeit wird
beobachtet, bis 50 % des Substrates verbraucht worden sind oder
die Reaktion stoppt, was auch immer zuerst eintritt.
-
Enantioselektivität wurde
für eine
der Esterasen, die wie folgt identifiziert wurde, bestimmt. Für die Reaktion
zur Bildung (Transveresterung) oder Spaltung (Hydrolyse) von α-Methylbenzylacetat
wurde die Enantioselektivität
des Enzyms erhalten, indem bestimmt wurde: ee c (der enantiomere Überschuss
(ee) des nicht umgesetzten Substrates), eep (der
ee des hydrolysierten Produktes) und c (die prozentuale Umsetzung
der Reaktion). Der enantiomere Überschuss
wurde durch chirale Hochleistungsgaschromatographie (GC) bestimmt. Die
Bedingungen für
die Chromatographie waren wie folgt:
- Herstellung der Probe:
Die Proben wurden durch einen 0,2-μm- PTFE-Filter mit einem Durchmesser
von 13 mm gefiltert.
- Säule:
Supelco β-DEX
120, 0,25 mm ID. 30 m, 0,25 μm
df.
- Ofen: 90°C über 1 min,
dann 90°C
bis 150 °C
zu 5°C/min.
- Trägergas:
Helium, 1 ml/min über
2, dann 1 ml/min bis 3 ml/min zu 0,2 ml/min. Detektor: FID, 300°C.
- Injektion: 1 μl
(1 mM Substrat in Reaktionslösungsmittel),
Aufteilung (1:75), 200°C.
-
Die
Transveresterungsreaktion wurde nach der in: Organic solvent tolerance.
Water immiscible solvents beschriebenen Vorgehensweise durchgeführt. Vgl.
nachstehend.
-
Transveresterung
mit Enzym ESL-001-01 ergab die nachstehenden Ergebnisse:
Lösungsmittel | %
ees | %
eep | %
c |
n-Heptan | 10,9 | 44,3 | 19,8 |
Toluol | 3,2 | 100 | 3,1 |
-
Die
Hydrolysereaktion wurde, wie nachstehend beschrieben, durchgeführt: 50 μl einer 10
mM Lösung aus α-Methylbenzylacetat
in 10 % wässrigem
DMSO (Vol./Vol.) wurde zu 200 μl
100 mM Phosphatpufferlösung,
pH-Wert 6,9, zugegeben. Zu dieser Lösung wurden 250 μl Enzym ESL-001-01
(2 mg/ml in 100 mM Phosphatpufferlösung, pH-Wert 6,9) zugegeben,
und das Reaktionsgemisch wurde auf 70°C über 15 min erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde nach der nachstehenden Verfahrensweise aufgearbeitet: Entfernen
von 250 μl des
Hydrolyse-Reaktionsgemisches
und Zugeben in ein 1-ml-Eppendorf-Röhrchen. Zugeben von 250 μl Ethylacetat
und kräftiges
Schütteln über 30 Sekunden.
Zulassen der Phasentrennung über
15 Minuten. Abpipettieren von 200 μl der obenauf liegenden organischen
Phase und Filtern durch einen 0,2-μm-PTFE-Filter mit 4 mm Durchmesser.
Analysieren durch chirale GC wie vorstehend.
-
Hydrolyse
mit Enzym ESL-001-01 ergab die nachstehenden Ergebnisse:
% ees | %
eep | %c |
99,3 | 100 | 0,7 |
-
Beispiel 5
-
Untersuchen eines rekombinanten Clons
auf physikalische Merkmale
-
Dieses
Beispiel beschreibt Vorgehensweisen zur Untersuchung eines rekombinanten
Clons aus einer Bibliothek auf bestimmte physikalische Merkmale.
-
pH-Wert-Optima.
-
200 μl 4-Methylumbelliferyl-2,2-dimethyl-4-pentenoat
wurden in jede Vertiefung einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen
zugegeben und von Säule
1 bis 12 seriell verdünnt.
50 μl der
geeigneten 5 × pH-Wert-Pufferlösung wurden
zu jeder Reihe der Platte zugegeben, so dass die Reaktionsgeschwindigkeit
bei acht verschiedenen pH-Werten
auf einer einzigen Platte untersucht wurde. 20 μl Enzym ESL-001-01 (Verdünnung 1:3000
aus einer 1 mg/ml-Stammlösung)
wurden zu jeder Vertiefung zugegeben, um die Reaktion zu starten. Der
Anstieg der Absorption bei 370 nm bei 70°C wurde verfolgt, um die Reaktionsgeschwindigkeit
zu bestimmen; die Geschwindigkeit gegen Substratkonzentration wurde
in die Michaelis-Menten-Gleichung
eingesetzt, um VMax für jeden einzelnen pH-Wert zu
bestimmen.
-
Das
Enzym ESL-001-01 ergab die in 6 dargestellten
Ergebnisse.
-
Temperatur-Optima.
-
In
eine 1-ml-Thermostat-Küvette
wurden 930 μl
50 mM-Hepes-Pufferlösung,
pH-Wert 7,5, gegeben; nach
Temperaturäquilibrierung
50 μl Enzym
ESL-001-01 (Verdünnung
1:8000 von einer 1-mg/ml-Stammlösung
in Hepes-Pufferlösung)
und 20 μl
5 mM 4-Methyl-umbelliferyl-heptanoat, das 30 mg/ml Dodecylmaltosid enthielt.
Die Anstiegsrate der Absorption bei 370 nm wurde bei 10, 20, 30,
40, 50, 60, 70, 80 und 90°C
gemessen.
-
Enzym
ESL-001-01 ergab die in 7 dargestellten Ergebnisse.
-
Temperaturstabilität.
-
Proben
mit 1 ml des Enzyms ESL-001-01 (Verdünnung 1:4000 aus einer 1-mg/ml-Stammlösung in
Hepes-Pufferlösung)
wurden bei 70, 80 und 90°C
inkubiert. Zu ausgewählten
Zeitpunkten wurden 25-μl-Aliquots entnommen
und wie vorstehend auf einer Miktotiterplatte mit 96 Vertiefungen
mit 200 μl
100 μM 4-Methyl umbelliferyl-palmitat
und 0,6 mg/ml Dodecylmaltosid untersucht. Diese Daten wurden verwendet,
um die Halbwertszeit für
die Inaktivierung des Enzyms zu bestimmen.
-
Enzym
ESL-001-01 ergab die nachstehenden Ergebnisse:
Temperatur | Halbwertszeit |
90 | 23
min |
80 | 32
min |
70 | 110
h |
-
Toleranz
gegenüber
organischen Lösungsmitteln.
-
Mit
Wasser vermischbare Lösungsmittel
(Dimethylsulfoxid (DMSO) und Tetrahydrofuran (THF)).
-
30 μl 1 mM 4-Methylumbelliferyl-butyrat
in dem organischen Lösungsmittel
wurden in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen
gegeben. 240 μl
Gemisch aus Pufferlösung
und organischem Lösungsmittel
(vgl. nachstehende Tabelle) wurden in die Vertiefungen der Platte
zugegeben, gefolgt von 30 μl eines
Enzyms ESL-001-01 (Verdünnung
1: 50.000 aus einer 1 mg/ml-Stammlösung in 50 mM MOPS-Pufferlösung, pH-Wert
6,9) und Inkubation bei 70°C.
Der Anstieg der Fluoreszenz (Ex = 360 nm; EM = 440 nm) wurde gegenüber der
Zeit aufgezeichnet, um die relativen Aktivitäten zu bestimmen.
μl organisches
Lösungsmittel | μl Pufferlösung | Endgehalt
an organischem Lösungsmittel
in % |
240 | 0 | 90 |
195 | 45 | 75 |
150 | 90 | 60 |
120 | 120 | 50 |
90 | 150 | 40 |
60 | 180 | 30 |
30 | 210 | 20 |
0 | 240 | 10 |
-
Enzym
ESL-001-01 OI ergab die in 8 dargestellten
Ergebnisse.
-
Nicht
mit Wasser vermischbare Lösungsmittel
(n-Heptan, Toluol).
-
1
ml des Lösungsmittels
wurde in ein Gefäß gegeben,
der 1 mg lyophilisiertes Enzym ESL-001-01 und einen Rührstab enthielt.
10 μl 100
mM 1-Phenethylalkohol und 10 μl
100 mM Vinylacetat wurden in den Kolben zugegeben, und der Kolben
wurde in einem Heizblock bei 70°C über 24 h
gerührt.
Die Probe wurde durch einen 0,2 μm-PTFE-Filter
mit 4 mm Durchmesser gefiltert und mit chiraler GC wie vorstehend
analysiert. Vgl. den vorstehenden Abschnitt für die Daten.
-
Spezifische Aktivität.
-
Die
spezifische Aktivität
wurde bestimmt, indem 100 μM
4-Methylumbelliferyl-heptanoat
bei 90°C
in MOPS-Pufferlösung,
pH-Wert 6,9 verwendet wurde. Die für Enzym ESL-001-01 erhaltene
spezifische Aktivität betrug
1662 μMol/min·mg.
-
Beispiel 6
-
Untersuchen eines rekombinanten Clons
auf Substratspezifität
-
Dieses
Beispiel beschreibt Vorgehensweisen zur Untersuchung eines rekombinanten
Clons aus einer Bibliothek auf Substratspezifität.
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Fingerabdruck des Substrats.
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Von
jedem der nachstehenden Substrate wurden 1 und 1/4 millimolare Lösungen,
die 1 mg/ml Dodecylmaltosid in 50 mM MOPS-Pufferlösung, pH-Wert
6,9, enthielten, hergestellt:
4-Methylumbelliferyl-acetat (A)
4-Methylumbelliferyl-propanoat
(B)
4-Methylumbelliferyl-butyrat (C)
4-Methylumbelliferyl-heptanoat
(D)
4-Methylumbelliferyl-α-methylbutyrat
(E)
4-Methylumbelliferyl-β-methylcrotonoat
(F)
4-Methylumbelliferyl-2,2-dimethyl-4-pentenoat (G)
4-Methylumbelliferyl-Adipinsäure-Monoester
(H)
4-Methylumbelliferyl-1,4-cyclohexan-dicarboxylat (I)
4-Methylumbelliferyl-benzoat
(M)
4-Methylumbelliferyl-p-trimethylammonium-cinnamat (N)
4-Methylumbelliferyl-4-guanidinbenzoat
(O)
4-Methylumbelliferyl-α-methylphenylacetat
(P)
4-Methylumbelliferyl-α-methoxyphenylacetat
(Q)
4-Methylumbelliferyl-palmitat (S)
4-Methylumbelliferyl-stearat
(T)
4-Methylumbelliferyl-oleat (U)
4-Methylumbelliferyl-elaidat
(W).
-
200 μl von jeder
der vorstehenden Lösungen
wurden in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen
gegeben, gefolgt von 50 μl
Enzym ESL-001-01 (Verdünnung
1:2000 aus einer 1 mg/ml-Stammlösung
in MOPS-Pufferlösung)
und Inkubation bei 70°C über 20 Minuten.
Die Fluoreszenz (EX = 360 nm, EM = 440 nm) wurde gemessen, und die
Fluoreszenz auf Grund der nicht-enzymatischen Hydrolyse wurde subtrahiert.
Tabelle 5 stellt die relative Fluoreszenz für jedes der vorstehenden Substrate
dar.
-
Zahlreiche
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind im
Lichte der vorstehenden Lehren möglich;
daher kann die Erfindung innerhalb des Rahmens der Ansprüche auch
anders als im Einzelnen beschrieben durchgeführt werden. Tabelle
1
Tabelle
2
Tabelle
3
Tabelle
4
Tabelle 5
VERBINDUNG | RELATIVE
FLUORESZENZ |
A | 60.6 |
B | 73.6 |
C | 100.0 |
D | 84.2 |
E | 29.1 |
F | 5.4 |
G | 7.1 |
H | 0.9 |
I | 0.0 |
M | 9.4 |
N | 0.5 |
O | 0.5 |
P | 4.0 |
Q | 11.3 |
S | 0.6 |
T | 0.1 |
U | 0.3 |
W | 0.2 |