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Technischer Bereich
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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Fachgebiet der Hintergrundbeleuchtungssysteme. Die vorliegende
Erfindung betrifft insbesondere verbesserte Hintergrundbeleuchtungssysteme
mit Reflektoren aus einem mehrschichtigen optischen Film.
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Hintergrund der Erfindung
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Flüssigkristall (LC) -anzeigen
oder -displays werden weit verbreitet für Laptop-Computer, handgehaltene
Rechner, Digitaluhren und ähnliche
Vorrichtungen verwendet, bei denen Informationen für einen Betrachter
dargestellt werden müssen.
In vielen Anwendungen weisen die Displays eine Hintergrundbeleuchtung
auf, um das zum Betrachten des Displays erforderliche Licht bereitzustellen,
wenn das in das Display eintretende und vom Display zurückreflektierte
Umgebungslicht unzureichend ist.
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Hintergrundbeleuchtungssysteme weisen
typischerweise eine Lichtquelle und einen Lichtwellenleiter auf,
um Licht von der Quelle zum Display zu leiten und gleichmäßig darauf
zu verteilen. Herkömmlich
wurden Lichtwellenleiter aus einem lichtdurchlässigen oder transparenten Material
hergestellt, das Licht durch totale Innenreflexion entlang seiner
Länge überträgt. Das
Licht wird typischerweise von der hinteren Fläche oder Rückseite des Lichtwellenleiters
zur vorderen Fläche
oder Vorderseite hin unter Winkeln reflektiert, die es dem Licht
ermöglichen,
aus der Vorderseite des Lichtwellenleiters auszutreten. Es werden
verschiedene Reflexionsmechanismen verwendet, um das aus dem Lichtwellenleiter
austretende Licht gleichmäßig zu verteilen,
z. B. reflektierende punktförmige
Elemente, Kanäle,
Facetten usw.
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Hintergrundbeleuchtungssysteme, die nicht-kollimierte
Lichtquellen verwenden, z. B. Leuchtstofflampen, usw. weisen außerdem typischerweise
mindestens zwei Reflektoren auf. Es wird ein Lampenhohlraumspiegel
verwendet, um von der Lichtquelle vom Lichtwellenleiter weggerichtet
austretendes Licht zum Lichtwellenleiter hin zu reflektieren. Dieser
Reflektor kann ein spiegelnd bzw. gerichtet oder ein diffus reflektierender
Reflektor sein, er ist jedoch typischerweise spiegelnd reflektierend.
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Ein zweiter Reflektor ist in der
Nähe der Rückseite
des Lichtwellenleiters angeordnet, um von der Rückseite des Lichtwellenleiters
entweichendes Licht zu reflektieren und wieder zur Vorderseite des Lichtwellenleiters
hin zu lenken, wo es zum Betrachter übertragen werden kann. Diese
Reflektoren sind typischerweise aus einer reflektierenden weißen Beschichtung
hergestellt, die das reflektierte Licht auch über eine Lambertverteilung
streut.
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Ein primärer Nachteil der im Lampenhohlraum
und an der Rückseite
des Lichtwellenleiters verwendeten herkömmlichen Reflektoren besteht
jedoch in ihrem relativ hohen Absorptionsvermögen und ihrem relativ hohen
Durchlaßgrad
für auftreffendes
oder einfallendes Licht. Typische Reflektoren werden etwa 4 bis
15% des darauf auftreffenden Lichts absorbieren oder durchlassen.
Das absorbierte Licht steht natürlich
für den
Betrachter nicht zur Verfügung,
so daß die
Leistung der Hintergrundbeleuchtung abnimmt.
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Die Absorptionsverluste nehmen mit
jeder Lichtreflexion von der Oberfläche herkömmlicher Reflektoren zu. Selbst
un ter Verwendung der besten herkömmlichen
Reflektoren, die 4% des auftreffenden Lichts absorbieren, beträgt die Intensität des reflektierten
Lichts nach nur fünf
Reflexionen etwa 81,5%.
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Diese Absorptionsverluste nehmen
außerdem
wesentlich zu, wenn die Hintergrundbeleuchtung in Kombination mit
verschiedenen Lichtwiedergewinnungsfilmen verwendet wird, z. B.
mit einem strukturierten teilreflektierenden Film. Ein mikroreplizierter,
strukturierter, teilreflektierender Film ist von Minnesota Mining
and Manufacturinc Company, St. Paul, Minnesota, als OPTICAL LIGHTING
FILM erhältlich.
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Strukturierte teilreflektierende
Filme haben typischerweise über
bestimmte Winkelbereiche ein ausgezeichnetes Reflexionsvermögen, über andere jedoch
einen hohen Lichtdurchlaßgrad.
Mikroreplizierte, strukturierte, teilreflektierende Filme sind von Minnesota
Mining and Manufacturing Company als Brightness Enhancement Film
erhältlich.
Im allgemeinen lenken strukturierte teilreflektierende Filme Licht
in einen relativ schmalen Winkelbereich um und lassen es durch,
während
der Rest des Lichts reflektiert wird. Dadurch übertragen strukturierte Filme Licht
und erhöhen
die Helligkeit von Hintergrundbeleuchtungssystemen durch Wiedergewinnen
von Licht, das ansonsten außerhalb
eines normalen Sichtwinkels aus einer Hintergrundbeleuchtung austreten
würde.
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Obwohl eine derartige Wiedergewinnung bzw.
Recycling von Licht im allgemeinen erwünscht ist, ist es ein Nachteil,
wenn dieses Verfahren mit herkömmlichen
Reflektoren kombiniert wird, weil ein Teil des Lichts, das in den
Lichtwellenleiter zurückreflektiert
wird, durch die herkömmlichen
Reflektoren absorbiert oder durchgelassen wird. Durch solche erhöhten Absorptionsverluste
wird die durch diese Kombination des Hintergrundbeleuchtungssystems erreichbare
Luminanz bzw. Leuchtdichte oder Helligkeit reduziert.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung weist ein
Hintergrundbeleuchtungssystem mit einem Rückreflektor und/oder einem
Lampenhohlraumreflektor auf, die aus einem mehrschichtigen optischen
Film konstruiert sind.
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Durch Bereitstellen des mehrschichtigen
optischen Films für
Lampenhohlraumspiegel und/oder Rückreflektoren
in erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystemen
ergeben sich mehrere Vorteile. Ein Vorteil ist das geringe Absorptionsvermögen des
Films. Der erfindungsgemäße mehrschichtige optische
Film kann über
99% des auf die Filmoberfläche
auftreffenden Lichts reflektieren.
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Ein anderer Vorteil ist, daß der mehrschichtige
optische Film auch normal oder achsenversetzt bzw. schräg zur Filmoberfläche auftreffendes
Licht hocheffizient reflektiert.
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Ein weiterer Vorteil von Hintergrundbeleuchtungssystemen,
in denen aus mehrschichtigen optischen Filmen konstruierte Reflektoren
verwendet werden, ist, daß der
mehrschichtige optische Film im Vergleich zu vielen herkömmlichen
Reflektoren relativ leichtgewichtig ist.
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Ein weiterer Vorteil von Hintergrundbeleuchtungssystemen,
in denen aus mehrschichtigen optischen Filmen konstruierte Reflektoren
verwendet werden, ist, daß,
weil der Film im Vergleich zu vielen herkömmlichen Reflektoren relativ
dünn ist,
die Hintergrundbeleuchtungssysteme dünner ausgebildet werden können als
ein Hintergrundbeleuchtungssystem, in dem ein herkömmlicher
Rückreflektor
verwendet wird.
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Ein weiterer Vorteil ist, daß der gesamte Lichtwellenleiter
sowohl auf seiner Vorder- als auch auf der Rückseite unter Verwendung eines
erfindungsgemäßen mehrschichtigen
optischen Films hergestellt werden kann, so daß kein separater Lichtwellenleiter
erforderlich ist und die Kosten, das Gewicht und die Größe des Hintergrundbeleuchtungssystems
reduziert werden können.
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Erfindungsgemäße Hintergrundbeleuchtungssysteme
können
auch Wiedergewinnungstechnologien aufweisen, z. B. strukturierte
Filme und/oder reflektierende Polarisatoren, ohne daß die in
Verbindung mit herkömmlichen
Reflektoren auftretenden wesentlichen Absorptionsverluste verursacht
werden.
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Ein anderer Vorteil ist, daß der mehrschichtige
optische Film nicht leitfähig
ist und mit der Lampe nicht induktiv koppeln kann.
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Diese und andere Merkmale und Vorteile
der erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungsanordnungen
werden anhand der nachstehenden ausführlichen Beschreibung unter
Bezug auf die Zeichnungen verdeutlicht.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1a und 1b zeigen schematische Ansichten
des erfindungsgemäßen mehrschichtigen
optischen Films;
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2 zeigt
eine zweischichtige Struktur von Filmen, die eine einzelne Grenzfläche bilden;
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3–6, 7A und 7B zeigen
das optische Verhalten von in Beispielen 1–5 dargestellten mehrschichtigen
Spiegeln;
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8 zeigt
eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Anzahl von
Reflexionen, die ein Lichtstrahl (x-Achse) erfährt, im Vergleich zur relativen
Intensität
des Lichtstrahls (y-Achse) für
Reflexionsflächen,
die aus einem mehrschichtigen optischen Film hergestellt sind, und
für einen
Standardreflektor;
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9 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystems;
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10 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines alternativen erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystems;
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11 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines weiteren alternativen
erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystems;
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12 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines weiteren alternativen
erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystems;
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13 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines weiteren alternativen
erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystems;
und
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14 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines weiteren alternativen
erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystems.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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I. Mehrschichtiger optischer
Film
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Die hierin beschriebenen Hintergrundbeleuchtungssysteme
basieren auf den einzigartigen und vorteilhaften Eigenschaften mehrschichtiger
optischer Filme. Die Vorteile, die Eigenschaften und die Herstellung
solcher Filme sind in der vorstehend erwähnten mitanhängigen US-Patentanmeldung
Nr. 08/402041, eingereicht am 10. März 1995, mit dem Titel OPTICAL
FILM am vollständigsten
beschrieben. Der mehrschichtige optische Film ist beispielsweise für hocheffiziente
Spiegel und/oder Polarisatoren geeignet. Nachstehend werden zunächst die
Eigenschaften und Kenngrößen des
mehrschichtigen optischen Films dargestellt, und anschließend werden erläuternde
Ausführungsformen
von Hintergrundbeleuchtungssystemen beschrieben, in denen der erfindungsgemäßen mehrschichtige
optische Film verwendet wird.
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In Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung verwendete mehrschichtige optische Filme weisen ein relativ
geringes Absorptionsvermögen
für auftreffendes
Licht sowie ein hohes Reflexionsvermögen für achsenversetzt oder schräg sowie
für normal
auftreffende Lichtstrahlen auf. Diese Eigenschaften ergeben sich
unabhängig
davon, ob die Filme für reine
Reflexion oder für
reflektive Polarisation von Licht verwendet werden. Die einzigartigen
Eigenschaften und Vorteile des mehrschichtigen optischen Films ermöglichen
die Konstruktion hocheffizienter Hintergrundbeleuchtungssysteme
mit im Vergleich zu bekannten Hintergrundbeleuchtungssystemen geringen
Absorptionsverlusten.
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Ein in den 1A und 1B dargestellter,
exemplarischer, erfindungsgemäßer mehrschichtiger optischer
Film weist eine mehrschichtige Struktur bzw. einen Stapel 10 mit
alternierenden Schichten aus mindestens zwei Materialien 12 und 14 auf.
Mindestens eines der Materialien ist spannungsinduziert doppelbrechend,
so daß der
Brechungsindex (n) des Materials durch einen Streckprozeß beeinflußt wird. 1A zeigt eine exemplarische
mehrschichtige Struktur vor einem Streckprozeß, wobei beide Materialien
den gleichen Brechungsindex aufweisen. Ein Lichtstrahl 13 erfährt keine
Brechungsindexänderung und
durchläuft
die mehrschichtige Struktur. In 1B wurde
die gleiche mehrschichtige Struktur gestreckt, wodurch der Brechungsindex
des Materials 12 zunimmt. Durch den Brechungsindexunterschied
an jeder Grenze zwischen den Schichten wird veranlaßt, daß ein Teil
des Strahls 15 reflektiert wird. Durch Strecken der mehrschichtigen
Struktur über
einen Bereich von einer einachsigen bis zweiachsigen Orientierung
wird ein Film mit einem Bereich von Reflexionsgraden für verschieden
orientiertes plan- oder linearpolarisiertes, auftreffendes Licht
erzeugt. Die mehr schichtige Struktur kann daher für reflektierende Polarisatoren
oder Spiegel verwendet werden.
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Erfindungsgemäß konstruierte mehrschichtige
optische Filme haben einen Polarisations- oder Brewsterwinkel (der
Winkel, unter dem das Reflexionsvermögen für auf eine beliebige der Grenzflächen auftreffendes
Licht null wird), der sehr groß ist
oder nichtexistent. Bekannte mehrschichtige Polymerfilme haben dagegen
relativ kleine Brewsterwinkel an den Grenzflächen, so daß Licht und/oder unerwünschter Schimmer
durchgelassen wird. Die erfindungsgemäßen mehrschichtigen optischen
Filme ermöglichen jedoch
die Konstruktion von Spiegeln und Polarisatoren, deren Reflexionsvermögen für p-polarisiertes Licht
mit dem Auftreff- oder Einfallwinkel langsam abnimmt, unabhängig vom
Einfallwinkel ist oder mit zunehmendem Einfallwinkel von der Normalen
weg zunimmt. Dadurch können
mehrschichtige Strukturen mit hohem Reflexionsvermögen sowohl
für s-
als auch für
p-polarisiertes Licht über
eine große
Bandbreite und über
einen großen
Winkelbereich erhalten werden.
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2 zeigt
zwei Schichten einer mehrschichtigen Struktur und zeigt die dreidimensionalen Brechungsindizes
für jede
Schicht. Die Brechungsindizes jeder Schicht sind n1x, n1y, n1z für die Schicht 102 und
n2x, n2y und n2z für
die Schicht 104. Die Beziehungen zwischen den Brechungsindizes
in jeder Filmschicht zueinander und zu denen der anderen Schichten
der Filmstruktur bestimmen das Reflexionsverhalten der mehrschichtigen
Struktur bei einem beliebigen Einfallswinkel von einer beliebigen
Azimutrichtung. Die in der US-Patentanmeldung
Nr. 08/402041 beschriebenen Prinzipien und Konstruktionsbetrachtungen
können
verwendet werden, um mehrschichtige Strukturen mit den gewünschten
optischen Effekten für
einen breiten Umgebungs- und Anwendungsbereich herzustellen. Die
Brechungsindizes der Schichten in der mehr schichtigen Struktur können manipuliert
und angepaßt
werden, um die gewünschten
optischen Eigenschaften zu erzeugen.
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Gemäß 1B kann die mehrschichtige Struktur 10 einige
zehn, hundert oder tausend Schichten aufweisen, und jede Schicht
kann aus einem beliebigen einer Vielzahl verschiedener Materialien
hergestellt sein. Die Eigenschaften, die die Auswahl von Materialien
für eine
bestimmte Schichtstruktur bestimmen, sind abhängig von dem gewünschten
optischen Verhalten der mehrschichtigen Struktur. Die mehrschichtige
Struktur kann eine der Anzahl von Schichten in der mehrschichtigen Struktur
entsprechende Anzahl von Materialien aufweisen. Für eine einfachere
Herstellung weisen bevorzugte optische Dünnfilmen-Schichtstrukturen
nur wenige verschiedene Materialien auf.
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Die Grenzen zwischen den Materialien
oder chemisch identischen Materialien, mit verschiedenen physikalischen
Eigenschaften können
abrupt oder graduell sein. Mit Ausnahme einiger einfacher Fälle mit
analytischen Lösungen
wird die Analyse des letztgenannten Typs geschichteter Medien mit
sich kontinuierlich veränderndem
Brechungsindex normalerweise als eine wesentlich größere Anzahl
dünnerer gleichmäßiger Lagen
mit abrupten Grenzen, jedoch mit nur einer kleinen Änderung
der Eigenschaften zwischen benachbarten Schichten behandelt.
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Die bevorzugte mehrschichtige Struktur
besteht aus Filmschichtpaaren mit niedrigem/hohem Brechungsindex,
wobei jedes Schichtpaar mit niedrigem/hohem Brechungsindex eine
kombinierte optische Dicke aufweist, die der halben Wellenlänge des Bandes
entspricht, das sie konstruktionsgemäß reflektieren soll. Schichtstrukturen
aus solchen Filmen werden normalerweise als Viertelwellen-Schichtstrukturen
bezeichnet. Für
mehrschichtige optische Filme, die in Verbindung mit dem sichtbaren
und dem nahen Infrarotwellenbereich ver wendet werden, wird durch
eine Viertelwellen-Schichtstruktur erreicht, daß jede der Schichten der mehrschichtigen Struktur
eine mittlere Dicke von nicht mehr als 0,5 um aufweist.
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In solchen Anwendungen, in denen
reflektierende Filme (z. B. Spiegel) gewünscht sind, hängt der gewünschte Lichtdurchlaßgrad für jede Polarisation und
Auftreffebene im allgemeinen von der vorgesehenen Verwendung des
reflektierenden Films ab. Ein Verfahren zum Herstellen eines Spiegels
aus einem mehrschichtigen Film besteht darin, eine mehrschichtige
Struktur, die ein doppelbrechendes Material als die Schicht mit
hohem Brechungsindex des Schichtpaars mit niedrigem/hohem Brechungsindex aufweist,
biaxial oder doppelachsig zu Strecken. Für einen hocheffizienten Reflexionsfilm
beträgt
der mittlere Lichtdurchlaßgrad
entlang jeder Streckrichtung bei normalem Einfall über das
sichtbare Spektrum (400–700
nm) wünschenswerterweise
weniger als 10% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 90%), vorzugsweise
weniger als 5% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 95%), noch bevorzugter
weniger als 2% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 98%) und noch bevorzugter
weniger als 1% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 99%). Der mittlere
Lichtdurchlaßgrad
bei 60° bezüglich der
Normalen für
eine Wellenlänge
von 400–700 nm
beträgt
wünschenswerterweise
weniger als 20% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 80%), vorzugsweise
weniger als 10% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 90%), noch bevorzugter
weniger als 5% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 95%), noch bevorzugter
weniger als 2% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 98%) und noch bevorzugter
weniger als 1% (d. h. das Reflexionsvermögen ist größer als 99%).
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Außerdem können für bestimmte Anwendungen asymmetrische
Reflexionsfilme geeignet sein. In diesem Fall kann über eine
Bandbreite beispielsweise des sichtbaren Spektrums (400– 700 nm)
oder über
das sichtbare Spektrum und in den nahen Infrarotbereich (400–850 nm)
der mittlere Lichtdurchlaßgrad
entlang einer Streckrichtung geeignet kleiner als beispielsweise
50% sein, während
der mittlere Lichtdurchlaßgrad
entlang der andere Streckrichtung beispielsweise geeignet kleiner
als 20% sein kann.
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Mehrschichtige optische Filme können auch so
konstruiert sein, daß sie
als reflektierende Polarisatoren funktionieren. Ein Verfahren zum
Herstellen eines mehrschichtigen reflektierenden Polarisators besteht
darin, eine mehrschichtige Struktur, die ein doppelbrechendes Material
als Schicht mit hohem Brechungsindex des Schichtpaars mit niedrigem/hohem
Brechungsindex aufweist, einachsig zu strecken. Die erhaltenen reflektierenden
Polarisatoren haben für
einen breiten Bereich von Einfallswinkeln ein hohes Reflexionsvermögen für Licht,
dessen Polarisationsebene parallel zu einer Achse angeordnet ist
(in der Streckrichtung), und gleichzeitig für einen breiten Bereich von
Einfallswinkeln ein niedriges Reflexionsvermögen und einen hohen Durchlaßgrad für Licht,
dessen Polarisationsebene parallel zur anderen Achse angeordnet
ist (in der nicht gestreckten Richtung). Durch Steuern der drei
Brechungsindizes nx, ny, nz jedes Films kann das gewünschte Polarisatorverhalten
erhalten werden.
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Für
viele Anwendungen weist der ideale reflektierende Polarisator für alle Einfallswinkel
ein hohes Reflexionsvermögen
entlang einer Achse (der sogenannten Extinktionsachse) auf und ein
Reflexionsvermögen
von null entlang der anderen Achse (der sogenannten Transmissions-
oder Durchlaßachse).
Für die
Durchlaßachse
des Polarisators ist es im allgemeinen wünschenswert, den Lichtdurchlaßgrad von
in der Richtung der Durchlaßachse
polarisiertem Licht über
die betrachtete Band breite und außerdem über den betrachteten Winkelbereich
zu maximieren.
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Der mittlere Lichtdurchlaßgrad bei
normalem Lichteinfall für
einen Polarisator beträgt über das sichtbare
Spektrum (400–700
nm für
eine Bandbreite von 300 nm) in der Durchlaßachse geeignet mindestens
50%, vorzugsweise mindestens 70%, noch bevorzugter mindestens 85%
und noch bevorzugter mindestens 90%. Der mittlere Lichtdurchlaßgrad bei einem
Einfallwinkel von 60° bezüglich der
Normalen (gemessen entlang der Durchlaßachse für p-polarisiertes Licht) für einen
Polarisator beträgt
für 400–700 nm
geeignet mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 70%, noch bevorzugter
mindestens 80% und noch bevorzugter mindestens 90%.
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Der mittlere Lichtdurchlaßgrad bei
normalem Lichteinfall für
einen mehrschichtigen reflektierenden Polarisator für in der
Extinktionsachse polarisiertes Licht beträgt über das sichtbare Spektrum
(400–700 nm
für eine
Bandbreite von 300 nm) geeignet weniger als 50%, vorzugsweise weniger
als 30%, noch bevorzugter weniger als 15% und noch bevorzugter weniger
als 5%. Der mittlere Lichtdurchlaßgrad bei einem Einfallswinkel
von 60° bezüglich der
Normalen (gemessen entlang der Durchlaßachse für P-polarisiertes Licht) für einen
Polarisator für
in Richtung der Extinktionsachse polarisiertes Licht beträgt für 400–700 nm
geeignet weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 30%, noch bevorzugter
weniger als 15% und noch bevorzugter weniger als 5%.
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Für
bestimmte Anwendungen ist ein hohes Reflexionsvermögen für P-polarisiertes
Licht, dessen Polarisationsebene parallel zur Durchlaßachse angeordnet
ist, für
von der Normalen verschiedene Winkel bevorzugt. Das mittlere Reflexionsvermögen für entlang
der Durchlaßachse
polarisiertes Licht sollte bei einem Einfallswinkel von mindestens
20° bezüglich der
Normalen größer sein
als 20%.
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Außerdem könnten, obwohl polarisierende Reflexionsfilme
und asymmetrische Reflexionsfilme hierin separat diskutiert werden,
zwei oder mehr solcher Filme bereitgestellt werden, um im wesentlichen das
gesamte darauf auftreffende Licht zu reflektieren (vorausgesetzt,
daß sie
relativ zueinander geeignet ausgerichtet sind, um dieses Reflexionsverhalten
zu ermöglichen).
Diese Konstruktion ist typischerweise geeignet, wenn der mehrschichtige
optische Film als Reflektor in einem erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystems
verwendet wird.
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Wenn entlang der Durchlaßachse eine
gewisse Reflexion auftritt, kann die Effizienz des Polarisators
bei von der Normalen verschiedenen Einfallswinkeln reduziert sein.
Wenn das Reflexionsvermögen
entlang der Durchlaßachse
für verschiedene Wellenlängen verschieden
ist, kann dem durchgelassenen Bild Farbe beigemischt werden. Ein
Verfahren zum Messen der Farbe besteht darin, den quadratischen
Mittelwert (RMS) des Lichtdurchlaßgrads bei einem oder mehreren
ausgewählten
Winkeln über den
betrachteten Wellenlängenbereich
zu bestimmen. Der dadurch bestimmte prozentuale RMS-Farbanteil kann
gemäß folgender
Gleichung bestimmt werden:
wobei der Bereich von λ1 bis λ2 den betrachteten Wellenlängenbereich
bzw. die betrachtete Bandbreite, T den Lichtdurchlaßgrad entlang
der Durchlaßachse,
und
T den mittleren Lichtdurchlaßgrad entlang
der betrachteten Durchlaßachse
im betrachteten Wellenlängenbereich
bezeichnen. Für
Anwendungen, in denen ein Polarisator mit geringer Farbbeimischung
gewünscht
ist, sollte der prozentuale RMS-Farbanteil bei ei nem Winkel von
mindestens 30° bezüglich der
Normalen, vorzugsweise von mindestens 45° bezüglich der Normalen und noch
bevorzugter von mindestens 60° bezüglich der
Normalen kleiner sein als 10%, vorzugsweise kleiner als 8%, noch
bevorzugter kleiner als 3,5% und noch bevorzugter kleiner als 2%.
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Vorzugsweise kombiniert ein reflektierender Polarisator
den gewünschten
prozentualen RMS-Farbanteil über
die betrachtete Bandbreite entlang der Durchlaßachse für die bestimmte Anwendung mit
dem gewünschten
Reflexionsvermögen entlang
der Extinktionsachse. Für
Polarisatoren mit einer Bandbreite im sichtbaren Bereich (400–700 nm bzw.
eine Bandbreite von 300 nm) beträgt
der mittlere Lichtdurchlaßgrad
entlang der Extinktionsachse bei normalem Lichteinfall geeignet
weniger als 40%, vorzugsweise weniger als 25%, noch bevorzugter
weniger als 15%, noch bevorzugter weniger als 5% und noch bevorzugter
weniger als 3%.
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Materialauswahl und -verarbeitung
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Gemäß den in der vorstehend erwähnten US-Patentanmeldung
Nr. 08/402041 beschriebenen Konstruktionsbetrachtungen ist für einen
Fachmann leicht ersichtlich, daß eine
breite Vielfalt von Materialien verwendbar ist, um erfindungsgemäße mehrschichtige
reflektierende Filme oder Polarisatoren herzustellen, wenn diese
unter Bedingungen verarbeitet werden, die so ausgewählt werden,
daß die
gewünschten
Brechungsindexbeziehungen erhalten werden. Die gewünschten
Brechungsindexbeziehungen können
auf verschiedene Weise erhalten werden, z. B. durch Strecken während oder
nach der Filmbildung (z. B. im Fall organischer Polymere), Extrudieren
(z. B. im Fall von Flüssigkristallmaterialien) oder
Beschichten. Außerdem
ist es bevorzugt, daß die
beiden Materialien ähnliche
Fließeigenschaften (z.
B. Schmelzviskositäten)
aufweisen, so daß sie
koextrudierbar sind.
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Im allgemeinen können geeignete Kombinationen
erhalten werden, indem als das erste Material ein kristallines oder
halbkristallines Material, vorzugsweise ein Polymer, verwendet wird.
Das zweite Material kann kristallin, halbkristallin oder amorph sein.
Das zweite Material kann eine bezüglich dem ersten Material entgegengesetzte
Doppelbrechung aufweisen. Oder das zweite Material kann keine Doppelbrechung
oder eine kleinere Doppelbrechung als das erste Material aufweisen.
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Spezifische Beispiele geeigneter
Materialien sind beispielsweise Polyethylennaphthalat (PEN) und
Isomere davon (z. B. 2,6-, 1,4-, 1,5-, 2,7- und 2,3-PEN), Polyalkylenterephthalate
(z. B. Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat und Poly-1,4-cyclohexandimethylen-terephthalat),
Polyimide (z. B. Polyacrylimide), Polyetherimide, ataktisches Polystyrol,
Polycarbonate, Polymethacrylate (z. B. Polyisobutylmethacrylat,
Polypropylmethacrylat, Polyethylmethacrylat und Polymethylmethacrylat),
Polyacrylate (z. B. Polybutylacrylat und Polymethylacrylat), syndiotaktisches
Polystyrol (sPS), syndiotaktisches Poly-alpha-methylstyrol, syndiotaktisches Polydichlorstyrol,
Copolymere und Mischungen dieser Polystyrole, Cellulosederivate
(z. B. Ethylcellulose, Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Celluloseacetatbutyrat
und Cellulosenitrat), Polyalkylenpolymere (z. B. Polyethylen, Polypropylen,
Polybutylen, Polyisobutylen und Poly(4-methyl)penten), fluorierte Polymere
(z. B. Perfluoralkoxyharze, Polytetrafluorethylen, fluorierte Ethylen-Propylen-Copolymere, Polyvinylidenfluorid
und Polychlortrifluorethylen), chlorierte Polymere (z. B. Polyvinylidenchlorid
und Polyvinylchlorid), Polysulfone, Polyethersulfone, Polyacrylnitril,
Polyamid, Silikonharze, Epoxidharze, Polyvinylacetat, Polyetheramide,
Ionomerharze, Elastomere (z. B. Polybutadien, Polyisopren und Neopren)
und Polyurethane. Außerdem sind
Copolymere geeignet, z. B. Copolymere von PEN (z. B. Copolymere
von 2,6-, 1,4-, 1,5-, 2,7-, und/oder 2,3-Naphthalen-Dikarbonsäure oder Esther davon mit (a)
Terephthalsäure oder
Ester davon; (b) Isophthalsäure
oder Esther davon; (c) Phthalsäure
oder Esther davon; (d) Alkanglykole; (e) Cycloalkanglykole (z. B.
Cyclohexandimethandiol); (f) Alkandikarbonsäuren; und/oder (g) Cycloalkandikarbonsäuren (z.
B. Cyclohexandikarbonsäure)),
Copolymere von Polyalkylenterephthalaten (z. B. Copolymere von Terephthalsäure, oder
Ester davon mit (a) Naphthalendikarbonsäure oder Ester davon; (b) Isophthalsäure oder
Ester davon; (c) Phthalsäure
oder Esther davon; (d) Alkanglykole; (e) Cycloalkanglykole (z. B.
Cyclohexandimethandiol); (f) Alkandikarbonsäuren; und/oder (g) Cycloalkandikarbonsäuren (z.
B. Cyclohexandikarbonsäure))
und Styrolcopolymere (z. B. Styrol-Butadien-Copolymere und Styrol-Acrylnitril-Copolymere),
4,4'-Bibenzoesäure und
Ethylenglykol. Außerdem
kann jede einzelne Schicht Mischungen aus zwei oder mehr der vorstehend
beschriebenen Polymere oder Copolymere aufweisen (z. B. Mischungen
aus sPS und atakischem Polystyrol). Das beschriebene Co-PEN kann
auch eine Mischung von Pellets aufweisen, wobei mindestens eine
Komponente ein auf Naphthalendikarbonsäure basierendes Polymer ist
und die anderen Komponenten andere Polyester oder Polycarbonate
sind, z. B. ein PET, ein PEN oder ein Co-PEN.
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Besonders bevorzugte Kombinationen
von Schichten sind im Fall von Polarisatoren beispielsweise PEN/Co-PEN,
Polyethylenterephthalat (PET/Co-PEN), PEN/sPS, PET/sPS, PEN/Eastar und
PET/Eastar, wobei "Co-PEN" ein Copolymer oder
eine Gemisch bezeichnet, das auf Naphthalendikarbonsäure (wie
vorstehend beschrieben) basiert, und Eastar ein Polycyclohexandimethylenterephthalat
bezeichnet, das kommerziell von Eastman Chemical Co. erhältlich ist.
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Besonders bevorzugte Kombinationen
von Schichten im Fall von reflektierenden Filmen sind beispielsweise
PET/Ecdel, PEN/Ecdel, PEN/sPS, PET/THV, PEN/Co-PET und PET/sPS,
wobei "Co-PET" ein Copolymer oder
ein Gemisch bezeichnet, das auf Terephthalsäure basiert (wie vorstehend beschrieben),
Ecdel ein von Eastman Chemical Co. kommerziell erhältliches
thermoplastisches Polyester ist, und THV ein von Minnesota Mining
and Manufacturing Company, St. Paul, Minnesota, kommerziell erhältliches
Fluorpolymer ist.
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Die Anzahl von Schichten in der Schichtstruktur
wird so ausgewählt,
daß die
gewünschten
optischen Eigenschaften hinsichtlich der Filmdicke, der Flexibilität und der
Wirtschaftlichkeit unter Verwendung der minimalen Anzahl von Schichten
erhalten werden. Im Fall von sowohl Polarisatoren als auch reflektierenden
Filmen beträgt
die Anzahl der Schichten vorzugsweise, weniger als 10000 und bevorzugter
weniger als 5000 und noch bevorzugter weniger als 2000.
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Wie vorstehend beschrieben, wird
die Fähigkeit,
die gewünschten
Beziehungen zwischen den verschiedenen Brechungsindizes (und damit
die optischen Eigenschaften des mehrschichtigen Films) zu erhalten,
durch die zum Herstellen des mehrschichtigen Films verwendeten Verarbeitungsbedingungen beeinflußt. Im Fall
organischer Polymere, die durch Strecken ausgerichtet werden können, werden
die Filme im allgemeinen hergestellt durch Koextrudieren der einzelnen
Polymere, um einen mehrschichtigen Film zu bilden, und durch anschließendes Ausrichten
des Films durch Strecken bei einer ausgewählten Temperatur, woraufhin
wahlweise ein Heißtrocknungsvorgang
bei einer ausgewählten
Temperatur folgt. Alternativ können
der Extrudier- und der Ausrichtungsschritt gleichzeitig ausgeführt werden. Im
Fall von Polarisatoren wird der Film im wesentlichen in eine Richtung
gestreckt (einachsige Ausrichtung), während im Fall reflektierender
Filme der Film im wesentlichen in zwei Richtungen gestreckt wird (doppelachsige
Ausrichtung).
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Dem Film kann ermöglicht werden, sich in der
Richtung quer zur Streckrichtung von der natürlichen Reduktion quer zur
Streckrichtung (die der Quadratwurzel des Streckverhältnisses
gleich ist) dimensionsmäßig zu entspannen;
er kann einfach festgehalten werden um jegliche wesentliche Änderung
der Abmessung quer zur Streckrichtung zu begrenzen; oder der Film
kann in der Querrichtung aktiv gestreckt werden. Der Film kann in
der Maschinenrichtung gestreckt werden, beispielsweise durch eine Längennausrichtungseinrichtung,
oder in Breitenrichtung unter Verwendung einer Spann- oder Streckmaschine.
-
Die Vorstrecktemperatur, die Strecktemperatur,
die Streckrate, das Streckverhältnis,
die Heißtrocknungstemperatur,
die Heißtrocknungszeit,
die Heißtrocknungsentspannung
und die Entspannung quer zur Streckrichtung werden so ausgewählt, daß ein mehrschichtiger
Film mit der gewünschten
Brechungsindexbeziehung erhalten wird. Diese Variablen sind voneinander
abhängig;
daher könnte
beispielsweise eine relativ geringe Streckrate in Verbindung mit
z. B. einer relativ geringen Strecktemperatur verwendet werden.
Für Fachleute
ist ersichtlich, wie die geeigneten Kombinationen dieser Variablen
ausgewählt
werden, um den gewünschten
mehrschichtigen Film zu erhalten. Im allgemeinen sind jedoch Streckverhältnisse
im Bereich von 1 : 2 bis 1 : 10 (bevorzugter 1 : 3 bis 1 : 7) in
der Streckrichtung und von 1 : 0,2 bis 1 : 10 (bevorzugter 1 : 0,3
bis 1 : 7) senkrecht zur Streckrichtung bevorzugt.
-
Geeignete mehrschichtige Filme können auch
unter Verwendung von Techniken wie beispielsweise Spinbeschichten
(wie z. B. von Boese et al. in J. Polym. Sci.; Part B, 30; 1321
(1992) für
doppelbrechende Polyimide beschrieben wird), und durch Aufdampfen
hergestellt werden (wie z. B. von Zang et al., Appl. Phys. Letters;
59; 823 (1991) für
kristalline organische Verbindungen beschrieben ist); die letztgenannte
Technik ist besonders geeignet für
bestimmte Kombinationen von kristallinen organischen Verbindungen
und anorganischen Materialien.
-
In den nachstehenden Beispielen werden exemplarische
mehrschichtige reflektierende Spiegelfilme und mehrschichtige reflektierende
Polarisatoren beschrieben.
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Beispiel 1 (PEN:THV 500,
449, Spiegel)
-
Ein koextrudierter Film mit 449 Schichten wurde
durch Extrudieren des Guß-Bahnenmaterials in
einem Arbeitsschritt und anschließendes Ausrichten des Films
in einer Labor-Streckvorrichtung
hergestellt. Ein Polyethylennaphthalat (PEN) mit einer Strukturviskosität von 0,53
dl/g (60 Gew.-% Phenol/40 Gew.-% Dichlorbenzol) wurde durch einen
Extruder mit einer Rate von 56 Pfund pro Stunde zugeführt, und
THV 500 (ein von Minnesota Mining and Manufacturing Company erhältliches
Fluorpolymer) wurde durch einen anderen Extruder mit einer Rate von
11 Pfund pro Stunde zugeführt.
Das PEN war auf den Außenschichten
und 50% des PEN in den zwei Außenschichten
angeordnet. Es wurde ein Feedblock-Verfahren verwendet, um 57 Lagen
herzustellen, die durch drei Multiplizierer oder Vervielfacher geführt wurden,
die ein Extrudat von 449 Lagen erzeugten. Das Guß-Bahnenmaterial war 20 Mil
(Milli-Inch) dick und 12 Zoll breit. Das Bahnenmaterial wurde später unter
Verwendung einer Labor-Streckvorrichtung
doppelachsig ausgerichtet, die einen Pantographen verwendet, um
einen quadratischen Filmabschnitt zu ergreifen und ihn mit einer
gleichmäßigen Rate
gleichzeitig in beide Richtungen zu strecken. Ein 7,46 cm2 großer
quadratischer Abschnitt des Bahnenmaterials wurde bei einer Temperatur von
etwa 100°C
in der Streckmaschine angeordnet und in 60 Sekunden auf 140°C erwärmt. Der
Streckvorgang begann dann mit einer Rate von 10%/s (basierend auf
den Originalabmessungen), bis die Probe auf etwa 3,5 × 3,5 cm
gestreckt war. Unmittelbar nach dem Streckvorgang wurde die Probe
gekühlt,
indem Luft bei Raumtemperatur darauf aufgeblasen wurde.
-
3 zeigt
den Lichtdurchlaßgrad
dieses mehrschichtigen Films. Kurve (a) zeigt das Verhalten bei
normalem Lichteinfall, während
Kurve (b) das Verhalten bei einem Lichteinfall von 60° für p-polarisiertes
Licht zeigt.
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Beispiel 2 (PEN:PMMA,
601, Spiegel)
-
Ein koextrudierter Film mit 601 Lagen
wurde durch einen Koextrusionsprozeß auf einer sequentiellen Flachfilmfertigungsstraße hergestellt.
Polyethylennaphthalat (PEN) mit einer Strukturviskosität von 0,57
dl/g (60 Gew.-% Phenol/40 Gew.-% Dichlorbenzol) wurde durch einen
Extruder A mit einer Rate von 114 Pfund pro Stunde zugeführt, wobei
dem Feedblock 64 Pfund pro Stunde und der Rest zwei nachstehend
beschriebenen Außenschichten
zugeführt wurden.
PMMA (CP-82 von ICI of Americas) wurde durch einen Extruder B mit
einer Rate von 61 Pfund pro Stunde vollständig dem Feedblock zugeführt. PEN
befand sich auf den Außenschichten
des Feedblocks. Das Feedblock-Verfahren wurde verwendet, um unter
Verwendung des Feedblocks 151 Schichten zu erzeugen, wie beispielsweise
im US-Patent Nr. 3801429 beschrieben, und hinter dem Feedblock wurden
unter Verwendung eines Extruders C, der etwa 30 Pfund pro Stunde
des gleichen PEN-Typs dosiert abgab, der durch den Extrudierer A
zugeführt wurde,
zwei symmetrische Rußenschichten
koextrudiert. Dieses Extrudat durchlief zwei Vervielfacher, die
ein Extrudat von etwa 601 Schichten erzeugten. Im US-Patent Nr.
3565985 werden ähnliche
Koextrusionsvervielfacher beschrieben. Das Extrudat durchlief eine
andere Vorrichtung, die Außenschichten
mit einer Gesamtrate von 50 Pfund pro Stunde des PEN-Materials vom
Extruder A koextrudierte. Das Bahnenmaterial wurde in einem Ziehverhältnis von etwa
3,2 bei einer Bahnenmaterialtemperatur von 280°F in der Länge ausgerichtet. Der Film
wurde anschließend
in etwa 38 Sekunden auf etwa 310°F
vorgewärmt
und in der Querrichtung mit einem Ziehverhältnis von etwa 4,5 bei einer
Rate von etwa 11%/s gezogen. Dann wurde der Film bei 440°F heißgetrocknet,
wobei ihm nicht ermöglicht
wurde, sich zu entspannen. Die Enddicke des Films betrug etwa 3 Mil.
-
Wie in 4,
Kurve (a), dargestellt, beträgt die
Bandbreite bei normalem Lichteinfall etwa 350 nm, wobei die mittlere
Innerbandextinktion größer ist als
99%. Die optische Absorption ist aufgrund ihres niedrigen Wertes
schwer meßbar,
sie ist jedoch kleiner als 1%. Bei einem Einfallswinkel von 50° bezüglich der
Normalen zeigte sowohl s-polarisiertes
Licht (Kurve (b)) als auch p-polarisiertes Licht (Kurve (c)) ähnliche
Extinktionen, und die Bänder
waren zu kleineren Wellenlängen
als erwartet verschoben. Der rote Bandrand für s-polarisiertes Licht ist
aufgrund der erwarteten größeren Bandbreite
für s-polarisiertes
Licht und aufgrund des niedrigeren Brechungsindex für p-polarisiertes
Licht in den PEN-Lagen nicht so stark zu Blau verschoben wie für p-polarisiertes Licht.
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Beispiel 3 (PEN:PCGT,
449, Polarisator)
-
Ein koextrudierter Film mit 481 Lagen
wurde durch Koextrudieren des Guß-Bahnenmaterials in einem
Arbeitsschritt und durch anschließendes Ausrichten des Films
in einer Labor-Streckvorrichtung hergestellt. Das Feedblockverfahren
wurde mit einem 61 Schicht-Feedblock und drei (2x) Vervielfachern
verwendet. Dicke Außenschichten
wurden zwischen dem letzten Vervielfacher und der Düse hinzugefügt. Polyethylennaphthalat
(PEN) mit einer Strukturvikosität
von 0,47 dl/g (60 Gew.-% Phenol/40 Gew.-% Dichlorbenzol) wurde dem
Feedblock durch einen Extruder mit einer Rate von 25,0 Pfund pro Stunde
zugeführt.
Glykolmodifiziertes Polyethylendimethylcyclohexanterephthalat (PCTG
5445 von Eastman) wurde durch einen anderen Extruder mit einer Rate
von 25,0 Pfund pro Stunde zugeführt.
Ein anderer PEN-Strom vom vorstehenden Extruder wurde für Außenschichten
hinter den Vervielfachern mit einer Rate von 25,0 Pfund pro Stunde
zugeführt.
Das Guß-Bahnenmaterial war
0,007 Zoll dick und 12 Zoll breit. Das Bahnenmaterial wurde unter
Verwendung einer Labor-Streckvorrichtung lageneinachsig ausgerichtet,
die einen Pantographen verwendet, um einen Filmabschnitt zu ergreifen
und ihn mit einer gleichmäßigen Rate
gleichzeitig in eine Richtung zu Strecken, während ihm ermöglicht wurde,
sich in der anderen Richtung frei zu entspannen. Die zwischen den
Greifern des Pantographen angeordnete Bahnenmaterialprobe war etwa
5,40 cm breit (in der nicht begrenzten Richtung) und 7,45 cm lang.
Das Bahnenmaterial wurde bei etwa 100°C in der Streckvorrichtung angeordnet
und für
45 Sekunden auf 135°C
erwärmt.
Der Streckvorgang begann dann mit einer Rate von 20%/s (basierend
auf den Originalabmessungen), bis die Probe auf ein Streckmaß von etwa
6 : 1 gestreckt war (basierend auf Greifer : Greifer-Abmessungen). Unmittelbar
nach dem Streckvorgang wurde die Probe gekühlt, indem Luft bei Raumtemperatur
darauf aufgeblasen wurde. Es zeigte sich, daß die Probe sich in der Mitte
um einen Faktor von 2,0 entspannte.
-
5 zeigt
den Lichtdurchlaßgrad
dieses mehrschichtigen Films, wobei Kurve (a) den Durchlaßgrad von
in der Nicht-Streckrichtung polarisiertem Licht für normalen
Lichteinfall, Kurve (b) den Durchlaßgrad von in der Nicht-Streckrichtung polarisiertem Licht
bei einem Einfallswinkel von 60° und
Kurve (c) den Durchlaßgrad
von in der Streckrichtung polarisiertem Licht bei normalem Lichteinfall zeigt.
Der mittlere Lichtdurchlaßgrad
für Kurve
(a) beträgt
in einem Bereich von 400–700
nm 89,7%, der mittlere Lichtdurchlaßgrad für Kurve (b) beträgt in einem
Bereich von 400 –700
nm 96,9% und der mittlere Lichtdurchlaßgrad für Kurve (c) beträgt in einem
Bereich von 400–700
nm 4%. Der prozentuale RMS-Farbfehler für Kurve (a) beträgt 1,05
und für
Kurve (b) 1,44%.
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Beispiel 4 (PEN:CoPEN,
601, Polarisator)
-
Ein koextrudierter Film mit 601 Lagen
wurde durch einen Koextrusionsprozeß auf einer sequentiellen Flachfilmfertigungsstraße hergestellt.
Polyethylennaphthalat (PEN) mit einer Strukturviskosität von 0,54
dl/g (60 Gew.-% Phenol/40 Gew.-% Dichlorbenzol) wurde durch einen
Extruder mit einer Rate von 75 Pfund pro Stunde zugeführt, und
das Co-Pen wurde durch einen anderen Extruder mit einer Rate von 65
Pfund pro Stunde zugeführt.
Das Co-PEN war ein Copolymer aus 70 Mol-% 2,6-Naphthalendikarboxylatmethylester,
15 Mol-% Dimethylosphthalat und 15 Mol-% Dimethylterephthalat mit
Ethylenglykol. Das Feedblockverfahren wurde verwendet, um 151 Schichten
zu erzeugen. Der Feedblock war so konstruiert, daß eine Schichtstruktur
von Filmen mit einem Dickengradienten vom oben nach unten bei einem
Dickenverhältnis
von 1,22 von den dünnsten
zu den dicksten Schichten erhalten wurde. Die PEN-Außenschichten
wurden auf die Außenseite
der optischen Schichtstruktur mit einer Gesamtdicke von 8% der koextrudierten
Schchten koextrudiert. Die optische Schichtstruktur wurde durch
zwei sequentielle Vervielfacher vervielfacht. Das nominelle Vervielfachungsverhältnis der
Vervielfacher betrug 1,2 bzw. 1,27. Der Film wurde anschließend in
etwa 40 Sekunden auf 310°F
vorgewärmt
und bei einem Ziehverhältnis
von etwa 5,0 mit einer Rate von 6%/s in der Querrichtung gezogen.
Die Enddicke des Films betrug ca 2 Mil.
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6 zeigt
den Lichtdurchlaßgrad
für diesen mehrschichtigen
Film. Kurve (a) zeigt den Durchlaßgrad von in der Nicht-Streckrichtung
polarisiertem Licht bei normalem Lichteinfall, Kurve (b) zeigt den Durchlaßgrad von
p-polarisiertem
Licht bei einem Einfallswinkel von 60° und Kurve (c) den Durchlaßgrad von
in der Streckrichtung polarisiertem Licht bei normalem Lichteinfall.
Bemerkenswert ist der sehr hohe Lichtdurchlaßgrad von p-polarisiertem Licht
in der Nicht-Streckrichtung sowohl bei normalem Lichteinfall als
auch bei einem Einfallswinkel von weniger als 60° (80– 100%). Bemerkenswert ist
außerdem das
durch Kurve (c) dargestellte sehr hohe Reflexionsvermögen von
in der Streckrichtung polarisiertem Licht im sichtbaren Bereich
(400–700
nm). Das Reflexionsvermögen
beträgt
zwischen 500 und 650 nm nahezu 99%.
-
Beispiel 5 (PEN:sPS, 481,
Polarisator)
-
Ein mehrschichtiger Film mit 481
Schichten wurde hergestellt aus Polyethylennaphthalat (PEN) mit
einer Strukturviskosität
von 0,56 dl/g, gemessen in 60 Gew.-% Phenol und 40 Gew.-% Dichlorbenzol, erhältlich von
Eastman Chamicals, und syndiotaktischem Polystyrol- (sPS-) Homopolymer
(mittleres Molekulargewicht = 200000 Dalton, erhältlich von Dow Corporation).
Das PEN befand sich auf den Außenschichten
und wurde mit 26 Pfund pro Stunde extrudiert, und das sPS wurde
mit 23 Pfund pro Stunde extrudiert. Durch den verwendeten Feedblock
wurden 61 Schichten erzeugt, wobei jede der 61 Schichten etwa die
gleiche Dicke aufwies. Hinter dem Feedblock wurden drei (2 ×) Vervielfacher
verwendet. Außenschichten
gleicher Dicke, die das gleiche PEN enthielten, das dem Feedblock
zugeführt
wurde, wurden hinter dem letzten Vervielfacher mit einer Gesamtrate
von 22 Pfund pro Stunde hinzugefügt.
Das Bahnenmaterial wurde durch eine 12'' breite Düse zu einer
Dicke von etwa 0,011 Zoll (0,276 mm) extrudiert. Die Extrusionstemperatur
betrug 290°C.
-
Das Bahnenmaterial wurde für neun Tage unter
Umgebungstemperaturen gelagert und dann auf einer Streckmaschine
einachsig ausgerichtet. Der Film wurde in etwa 25 Sekunden auf etwa
320°F (160°C) vorgewärmt und
mit einem Ziehverhältnis von
etwa 6 : 1 mit einer Rate von etwa 28% pro Sekunde in der Querrichtung
gezogen. In der Streckrichtung wurde keine Entspannung ermöglicht,
die Endfilmdicke betrug etwa 0,0018 Zoll (0,046 mm).
-
7A zeigt
das optische Verhalten dieses reflektierenden PEN:sPS-Polarisators,
der 481 Schichten aufweist. Kurve (a) zeigt den Durchlaßgrad von
in der Nicht-Streckrichtung
polarisiertem Licht bei normalem Lichteinfall, Kurve (b) zeigt den Durchlaßgrad von
p-polarisiertem Licht bei einem Einfallswinkel von 60° und Kurve
(c) den Durchlaßgrad
von in der Streckrichtung polarisiertem Licht bei normalem Lichteinfall.
Bemerkenswert ist der sehr hohe Lichtdurchlaßgrad von p-polarisiertem Licht
sowohl bei normalem Lichteinfall als auch bei einem Einfallswinkel
von weniger als 60°.
Der mittlere Lichtdurchlaßgrad
für Kurve
(a) über
400–700
nm beträgt 86,2%,
der mittlere Lichtdurchlaßgrad
für Kurve
(b) über
400–700
nm beträgt
79,7%. Bemerkenswert ist auch das durch Kurve (c) dargestellte sehr
hohe Reflexionsvermögen
von in der Streckrichtung polarisiertem Licht im sichtbaren Bereich
(400–700
nm). Der Film hat für
die Kurve (c) zwischen 400 und 700 nm einen mittleren Lichtdurchlaßgrad von
1,6%. Der prozentuale RMS-Farbfehler
beträgt
für Kurve
(a) 3,2% und für
Kurve (b) 18,2%.
-
Beispiel 6 (PEN:CoPEN,
603, Polarisator)
-
Ein reflektierende Polarisator mit
603 Schichten wurde durch einen Koextrusionsprozeß auf einer
sequentiellen Flachfilmfertigungsstraße hergestellt. Polyethylennaphthalat
(PEN) mit einer Strukturviskosität
von 0,47 dl/g (60 Gew.-% Phenol und 40 Gew.-% Dichlorbenzol) wurde
durch einen Extruder mit einer Rate von 83 Pfund (38 kg) pro Stunde
zugeführt,
und das Co-Pen wurde durch einen anderen Extruder mit einer Rate
von 75 Pfund (34 kg) pro Stunde zugeführt. Das Co-PEN war ein Copolymer
aus 70 Mol-% 2,6-Naphthalendikarboxylatmethylester, 15 Mol-% Dimethylterephthalat
und 15 Mol-% Dimethylisophthalat mit Ethylenglykol. Das Feedblockverfahren
wurde verwendet, um 151 Schichten zu erzeugen. Der Feedblock war
so konstruiert, daß eine
Schichtstruktur von Filmen mit einem Dickengradienten von oben nach
unten bei einem Dickenverhältnis
von 1,22 von den dünnsten
zu den dicksten Lagen erhalten wurde. Die optische Schichtstruktur
wurde durch zwei sequentielle Vervielfacher vervielfacht. Das nominelle
Vervielfachungsverhältnis
der Vervielfacher betrug 1,2 bzw. 1,4. Zwischen dem letzten Vervielfacher
und der Düse
wurden Außenschichten
hinzugefügt,
die aus dem vorstehend beschriebenen Co-PEN bestanden, das durch
einen dritten Extruder mit einer Gesamtrate von 106 Pfund (48 kg)
pro Stunde zugeführt
wurde. Der Film wurde anschließend
in etwa 30 Sekunden auf 300°F
(150°C)
vorgewärmt
und bei einem Ziehverhältnis
von etwa 6 bei einer Anfangsrate von 20%/s in der Querrichtung gezogen.
Die Enddicke des Films betrug etwa 0,0035 Zoll (0,089 mm).
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7B zeigt
das optische Verhalten des Polarisators von Beispiel 6.
Kurve (a) zeigt den Durchlaßgrad
von in der Nicht-Streckrichtung polarisiertem Licht bei normalem
Lichteinfall, Kurve (b) zeigt den Durchlaßgrad von in der Nicht-Streckrichtung p-polarisiertem
Licht bei einem Einfallswin kel von 50° und Kurve (c) den Durchlaßgrad von
in der Streckrichtung polarisiertem Licht bei normalem Lichteinfall.
Bemerkenswert ist der sehr hohe Lichtdurchlaßgrad von in der Nicht-Streckrichtung
polarisiertem Licht. Der mittlere Lichtdurchlaßgrad für Kurve (a) über 400–700 nm
beträgt
87%. Bemerkenswert ist auch das durch Kurve (c) dargestellte sehr
hohe Reflexionsvermögen
von in der Streckrichtung polarisiertem Licht im sichtbaren Bereich
(400–700
nm). Der Film hat für Kurve
(c) zwischen 400 und 700 nm einen mittleren Lichtdurchlaßgrad von
2,5%. Der prozentuale RMS-Farbfehler
beträgt
für Kurve
(b) 5%.
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II. Hintergrundbeleuchtungssystem
unter Verwendung mehrschichtiger optischer Filme
-
Erfindungsgemäße Hintergrundbeleuchtungssysteme
verwenden mehrschichtige optische Filme zum Reflektieren von Licht.
Aus mehrschichtigen Filmen konstruierte Reflektoren werden am vorteilhaftesten
um die Lichtquelle herum sowie entlang der Rückseite des Lichtwellenleiters
angeordnet, obwohl sie in einigen Fällen auch nur an der einen
oder der anderen Position verwendet werden können.
-
Die Vorteile der Verwendung mehrschichtiger
optischer Filme für
Reflektoren in Hintergrundbeleuchtungssystemen sind in 8 graphisch dargestellt.
Kurve (a) zeigt das Totalreflexionsvermögen als Funktion der Anzahl
von Reflexionen für
einen herkömmlichen
Reflektor mit einem Reflexionsvermögen von 96% (d. h. etwa 4%
des Lichts werden bei jeder Reflexion absorbiert). Wie durch Kurve
(a) dargestellt ist, nimmt die Intensität des durch einen herkömmlichen
Reflektor reflektierten Lichts bereits nach einer relativ geringen
Zahl von Reflexionen wesentlich ab. Kurve (b) zeigt dagegen das
Gesamtreflexionsvermögen
für einen
mehrschichtigen Spiegelfilm mit einem Reflexionsvermögen von
etwa 99,4%. Kurve (b) zeigt deutlich eine wesentlich geringere Abnahme
des Reflexionsvermögens.
Der Unterschied ist nach nur 2 bis 4 Reflexionen besonders ausgeprägt.
-
Beispielsweise beträgt die Lichtintensität nach fünf Reflexionen
für von
erfindungsgemäßen mehrschichtigen
optischen Filmen reflektiertes Licht etwa 97%, während die Intensität für von einem
herkömmlichen
Reflektor, der nur etwa 3,5% weniger effizient ist, reflektiertes
Licht auf etwa 81,5% abfällt. Obwohl
es schwierig ist, die mittlere Anzahl von Reflexionen zu bestimmen,
die das Licht in einem Hintergrundbeleuchtungssystem erfährt, kann
erwartet werden, daß die
Anzahl von Reflexionen zunimmt, wenn die Gleichförmigkeit und/oder das Schlankheits-
oder Streckungsverhältis
(das nachstehend ausführlicher
beschrieben wird) in einem vorgegebenen Hintergrundbeleuchtungssystem
zunehmen. Durch diese zunehmende Anzahl von Reflexionen würde eine
wesentliche Verminderung der Effizienz für Hintergrundbeleuchtungssysteme
verursacht, in denen herkömmliche
Reflektoren verwendet werden, die in Hintergrundbeleuchtungssystemen,
in denen erfindungsgemäße mehrschichtige
optische Filmreflektoren verwendet werden, nicht erhalten werden.
-
Der praktische Wert dieser Eigenschaft
besteht darin, daß die
Effizienz der Hintergrundbeleuchtungssysteme und jeglicher Displays,
in denen ein solches verwendet wird, wesentlich erhöht ist,
wodurch im Vergleich zu Systemen, in denen herkömmliche Reflektoren verwendet
werden, eine größere Helligkeit
und/oder ein größerer Kontrast
erhalten werden. D.h., die Anzahl zulässiger Reflexionen für einen
vorgegebenen Lichtstrahl kann in Hintergrundbeleuchtungssystemen,
in denen aus erfindungsgemäßen mehrschichtigen
optischen Filmen konstruierte Reflektoren verwendet werden, wesentlich
größer sein
als bei Hintergrundbeleuchtungssystemen, in denen herkömmliche
Reflektoren verwendet werden, oh ne daß die Gesamtausgangsleistung
oder -intensität
des Hintergrundbeleuchtungssystems schlechter wird. D. h. die Wahrscheinlichkeit,
daß ein
Photon nicht verloren geht, ist in Hintergrundbeleuchtungssytemen,
in denen aus optischen Filmen konstruierte Reflektoren verwendet
werden, größer.
-
Nachstehend werden die 9–12 beschrieben.
Die Figuren zeigen schematisch verschiedene erfindungsgemäß hergestellte
Hintergrundbeleuchtungssysteme, durch die Figuren soll die vorliegende
Erfindung jedoch nicht eingeschränkt
werden. Beispielsweise zeigen alle Figuren Lichtwellenleiter mit
im wesentlichen rechteckigen Querschnitten. Die aus mehrschichtigen
optischen Filmen konstruierten Reflektoren können jedoch in Verbindung mit
einem beliebigen Lichtwellenleiter verwendet werden, z. B. mit einem
Lampenhohlraumreflektor und/oder einem Rückreflektor. Andere Beispiele
von Lichtwellenleitern sind keilförmige Lichtwellenleiter, mit
Nuten oder Kanälen
versehene Lichtwellenleiter, Pseudokeil-Lichtwellenleiter, usw.
-
9 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines zur Erläuterung
dienenden Hintergrundbeleuchtungssystems 110 mit einem
Lichtwellenleiter 112 und einer Lichtquelle 118.
Die Lichtquelle 118 kann eine beliebige Lichtquelle sein,
die Licht emittiert, z. B. eine Leuchtstofflampe, eine Glühlampe,
eine Festkörper-
oder Halbleiterquelle, eine Elektrolumineszenz (EL) -Lichtquelle
oder eine beliebige andere Quelle für sichtbares Licht. Obwohl
die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen typischerweise
eine solche Quelle aufweisen, könnte
ein erfindungsgemäßes Hintergrundbeleuchtungssystem
auch zwei oder mehr einzelne Quellen aufweisen, die an der gleichen
oder an verschiedenen Positionen angeordnet sind und in Kombination
die erforderliche Lichtintensität
bereitstellen.
-
In bevorzugten Ausführungsformen
weist die Lichtquelle 118 eine Quelle auf, die Licht mit
zufälliger
oder statistischer Polarisation emittiert. Ein reflektierender Polarisator
kann zwischen der Quelle und dem Lichtwellenleiter angeordnet sein,
so daß zum
Lichtwellenleiter 112 übertragenes
Licht im wesentlichen eine Polarisationsausrichtung aufweist. Die
reflektierende Polarisation kann unter Verwendung von massiven optischen
Elementen oder eines mehrschichtigen reflektierenden Polarisators
erreicht werden, die beide in der mitanhängigen US-Patentanmeldung mit
der Seriennummer 08/418009 mit dem Titel POLARIZED LIGHT SOURCES,
eingereicht am 6. April 1995, beschrieben sind.
-
Der Lichtwellenleiter 112 weist
eine Vorderseite 114 und eine Rückseite 116 auf. Komponenten, z.
B. Polarisatoren, Diffusoren, Flüssigkristallsichtanzeigen,
graphische Filme, Drucke und Kompensatians-/Ausgleichsfilme, die
typischerweise über
der Vorderseite 114 des Lichtwellenleiters 112 angeordnet
sind, sind in 9 (oder
in jeglichen in diesen Figuren dargestellten Hintergrundbeleuchtungssystemen)
nicht dargestellt, sie sind jedoch Fachleuten bekannt und werden
hierin nicht beschrieben.
-
In der Figur ist dargestellt, daß ein Lampenhohlraumreflektor 120 die
Lichtquelle 118 teilweise umschließt und sie mit dem Lichtwellenleiter 112 koppelt.
Herkömmliche
Lampenhohlraumreflektoren sind aus einem versilberten Film hergestellt,
der für
sichtbare Wellenlängen
ein Reflexionsvermögen
von etwa 96% aufweist, wobei das restliche Licht durch den Reflektor
im wesentlichen absorbiert wird. Ein unter Verwendung eines erfindungsgemäßen mehrschichtigen
optischen Films hergestellter Lampenreflektor 120 weist
jedoch ein wesentlich höheres
Reflexionsvermögen
auf, typischerweise von etwa 98% oder mehr, wodurch Verluste wesentlich
reduziert werden. Außerdem
weist der hierin beschriebene mehrschichti ge Film ein sehr großes Reflexionsvermögen von
vorzugsweise mindestens 90%, bevorzugter 95% und noch bevorzugter
mindestens 98% bei von der Normalen verschiedenen Winkeln (von z.
B. 45°) auf.
Weil das Licht in vielen Hintergrundbeleuchtungssystemen, z. B.
in den in den 9–12 dargestellten Beleuchtungssystemen,
von der Seite des Lichtwellenleiters eintritt, ist dies ein erheblicher
Vorteil.
-
Es kann wünschenswert sein, höhere Lampenbetriebstemperaturen
bereitzustellen, wobei in diesem Fall die Außenfläche des Reflektors 120 mit einer
Metallschicht beschichtet sein kann, oder es kann ein zusätzlicher
Reflektor vorgesehen sein (vergl. Bezugszeichen 224 in 10 und die nachstehende
Beschreibung). Dadurch kann das Infrarotreflexionsvermögen sowie
die Konvektionskühlung
der Lampe 118 erhöht
werden.
-
Hintergrundbeleuchtungssysteme mit
mehrschichtigen optischen Filmen, wie beispielsweise der Lampenhohlraumreflektor 120,
werden typischerweise eine mindestens etwa 20% höhere Helligkeit aufweisen,
wenn ein aus einem versilberten optischen Film konstruierter Lampenreflektor 120 durch
einen erfindungsgemäßen mehrschichtigen
optischen Film ersetzt wird. Diese Erhöhung kann großteils dem
extrem geringen Absorptionsvermögen
und dem hohen Reflexionsvermögen
des mehrschichtigen optischen Films zugeschrieben werden.
-
Im Hintergrundbeleuchtungssystem 110 wird der
Lampenhohlraumreflektor 120 vorzugsweise mit dem Rückreflektor 122 integriert,
indem die zwei Teile laminiert oder auf ähnliche Weise aneinander befestigt
werden oder eine kontinuierliche Platte für beide Funktionen verwendet
wird. Dadurch entstehen in Verbindung mit der Grenzfläche zwischen
den beiden Reflektoren 120 und 122 keine Verluste.
Außerdem
kann die Herstellung des Hintergrundbeleuchtungssystems 110 durch
eine solche Konstruktion vereinfacht werden. Darüber hinaus kann es in bestimmten
Anwendungen bevorzugt sein, den Rückreflektor auf der Rückseite
des Lichtwellenleiters 112 aufzulaminieren oder auf andere
Weise daran zu befestigen. Dadurch wird der Luftzwischenraum zwischen
den Komponenten eliminiert, wodurch Oberflächenreflexionen reduziert werden
und der Gesamtwirkungsgrad des Systems zunimmt.
-
Der zum Extrahieren von Licht vom
Lichtwellenleiter 112 verwendete Mechanismus ist in 9 nicht dargestellt, weil
ein beliebiger geeigneter Mechanismus verwendet werden könnte. Beispiele
von Extraktionsmechanismen sind beispielsweise punktförmige Diffusionselemente
auf der Rückseite 116 des
Lichtwellenleiters 112, Kanäle oder Vertiefungen in der
Rückseite 116,
die mit einem Pseudokeil-Lichtwellenleiter 112 verbundenen
Diskontinuitäten,
die erhöhten
Reflexionswinkel in einem keilförmigen Lichtwellenleiter 112 und
Bolzen oder Stäbe,
durch die der Reflektor am Wellenleiter festgeklebt ist und durch
die eine Lichtdiffusion im Lichtwellenleiter bereitgestellt wird.
-
Wenn ein weniger effizienter mehrschichtiger Reflexionsfilm
als Rückreflektor 122 verwendet
wird, kann es vorteilhaft sein, auf der rückseitigen Schicht 122,
d. h. auf der vom Lichtwellenleiter 112 abgewandten Fläche, eine
dünne Metallschicht
oder eine andere reflektierende Schicht aufzubringen, um Durchlaßverluste
durch den mehrschichtigen optischen Filmreflektor 122 zu
vermindern und dadurch das Reflexionsvermögen des mehrschichtigen optischen
Films 122 zu verbessern. Durch die Metallschicht oder die
andere reflektierende Schicht können
natürlich
Absorptionsverluste auftreten, der durch den Film 122 durchgelassene
Lichtanteil wird jedoch typischerweise weniger als 5% (vorzugsweise weniger
als etwa 1%) des gesamten auf den Film 122 auftreffenden
Lichts betragen.
-
Ein weiterer Vorteil von Hintergrundbeleuchtungssystemen 110,
in denen ein mehrschichtiger optischer Film für den Rückreflektor 122 verwendet werden,
ist die Flexibilität
für die
Konstruktion von Hintergrundbeleuchtungssystemen mit relativ hohen Schlankheits-
oder Streckungsverhältnissen.
Das Schlankheits- oder Streckungsverhältnis kann als Kehrwert der
Dicke des Hintergrundbeleuchtungssystems gegenüber seiner Länge oder
Oberfläche definiert
werden (im Fall einer ebenen Oberfläche, über die Licht verteilt werden
soll).
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In 9 ist
die Dicke des Lichtwellenleiters 112 durch T und die Länge des
Lichtwellenleiters durch L bezeichnet. Das Verhältnis L/T kann in erfindungsgemäßen Hintergrundbeleuchtungssystemen 110 aufgrund
der relativen Dünne
und Flexibilität
der mehrschichtigen optischen Filme wesentlich höher sein. Das Schlankheits-
oder Streckungsverhältnis kann
höher sein,
weil die Anzahl von Reflexionen für einen beliebigen in den Lichtwellenleiter 112 eintretenden
Lichtstrahl, bevor er aus dem Hintergrundbeleuchtungssystem 110 austritt,
aufgrund des geringen Absorptionsvermögens der Reflexionsflächen des
aus einem mehrschichtigen optischen Film konstruierten Rückreflektors 122 wesentlich
höher sein kann,
ohne daß die
Gesamtausganglichtintensität des
Hintergrundbeleuchtungssystems 110 wesentlich abnimmt.
Der Konstrukteur eines ähnlichen
Hintergrundbeleuchtungssystems, in dem herkömmliche Reflektoren verwendet
werden, die auftreffendes Licht absorbieren, muß dagegen die Anzahl von Reflexionen,
die das Licht erfährt,
bevor es aus dem Hintergrundbeleuchtungssystem austritt, und die
sich daraus ergebenden Absorptionsverluste berücksichtigen.
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Obwohl beschrieben wurde, daß sowohl
der Lampenhohlraumreflektor 120 als auch der Rückreflektor 122 des
Hintergrundbeleuchtungssystems 110 aus einem erfindungsgemäßen mehrschichtigen optischen
Film konstruiert sind, ist er sichtlich, daß auch nur einer der Reflektoren 120 oder 122 aus
einem mehrschichtigen optischen Film hergestellt sein kann, während der
andere aus herkömmlichen
reflektierenden Materialien hergestellt ist. Eine solche Konstruktion
ist aufgrund der Absorptionsverluste, die auftreten würden, jedoch
für bestimmte
Anwendungen möglicherweise
nicht bevorzugt.
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10 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines Hintergrundbeleuchtungssystems 210 mit
einem Lichtwellenleiter 212 und einer Lichtquelle 218.
Der Lichtwellenleiter 212 weist eine Vorderseite 214 und
eine Rückseite 216 auf.
In der Figur umschließt
ein Lampenhohlraumreflektor 220 die Lichtquelle 218 teilweise
und koppelt sie mit dem Lichtwellenleiter 212. Die Konstruktion
des Hintergrundbeleuchtungssystems 210 ist jedoch größtenteils
der Konstruktion des vorstehenden Systems 110 ähnlich.
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Ein Unterschied besteht beispielsweise
darin, daß ein
separater Lampenhohlraumreflektor 224 hinzugefügt ist,
der um die Außenfläche des
aus einem mehrschichtigen optischen Film konstruierten Lampenhohlraumreflektors 220 herum
angeordnet ist, um Lichtdurchlaßverluste
in dem Fall zu vermeiden, daß ein
weniger effizienter mehrschichtiger optischer Film verwendet wird.
Falls jedoch ein hocheffizienter Film, z. B. mit einem Reflexionsvermögen von mindestens
97%, verwendet wird, ist der Reflektor 224 möglicherweise
nicht erforderlich.
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In der Figur ist eine zusätzliche
Schicht 226 zwischen dem Rückreflektor 222 und
der Rückseite 216 des
Lichtwellenleiters 212 angeordnet. Die zusätzliche
Schicht weist vorzugsweise eine Einrichtung zum Streuen von zum
Rückreflektor 222 hin
gerichtetem Licht auf. Eine Einrichtung zum Streuen von Licht kann
in einigen Hintergrundbeleuchtungssystemen hilfreich sein, weil
als Spiegel verwendete mehrschichtige optische Filme spiegelnd oder
gerichtet reflektierend sind, was in einigen Anwendungen unerwünscht sein
kann.
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Die Streueinrichtung 226 kann
in vielen verschiedenen Ausführungsformen
bereitgestellt werden, insofern sie die spiegelnde Komponente des Lichts
streut, das vom aus einem mehrschichtigen optischen Film konstruierten
Rückreflektor 222 reflektiert
wird. Es ist jedoch bevorzugt, daß die Streueinrichtung eine
minimale Menge des auftreffenden Lichts absorbiert, so daß ihr Einfluß auf das
Verhalten bzw. die Leistung des Hintergrundbeleuchtungssystems 210 reduziert
wird. Es kann auch bevorzugt sein, daß die Streueinrichtung 226 eine
Polarisation aufrechterhält
(wie nachstehend unter Bezug auf 13 erläutert wird)
oder die Polarisation zerstört (wie
nachstehend unter Bezug auf 14 erläutert).
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Eine andere Möglichkeit zum Streuen von Licht
könnte
darin bestehen, Streupartikel, z. B. Bariumsulfat, in einer koextrudierten
Außenschicht
anzuordnen, die auf dem aus einem mehrschichtigen optischen Film
konstruierten Rückreflektor 222 angeordnet
ist. Alternativ könnten
die Streupartikel in einer der Schichten der Schichtstruktur angeordnet
sein, vorzugsweise in der Nähe
der Oberfläche,
auf der das Licht auftrifft. Streuschichten könnten auch durch Extrusionsbeschichten
auf dem mehrschichtigen optischen Film aufgebracht werden, oder
sie könnten unter
Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels auf
der Oberfläche
des mehrschichtigen optischen Films verteilt werden.
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Andere Streueinrichtungen könnten einen kommerziell
erhältlichen
Streufilm aufweisen, der zwischen dem aus einem mehrschichtigen
optischen Film konstruierten Rückreflektor 222 und
der Rückseite 216 des
Lichtwellenleiters 212 angeordnet wird. Ein Beispiel eines
Streufilms ist DFA-12, er hältlich von
Minnesota Mining and Manufacturing Company, St. Paul, Minnesota.
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Alternativ könnte ein streuender Klebstoff verwendet
werden, um den aus einem mehrschichtigen optischen Film konstruierten
Rückreflektor 222 an
der Rückseite 216 des
Lichtleiters 212 zu befestigen. Beispiele streuender Klebstoffe
werden nachstehend beschrieben.
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Ein Beispiel eines streuenden Klebstoffs kann
hergestellt werden durch Herstellen von Acryl-/Styrolkügelchen
und Dispergieren der Kügelchen
in einem Emulsionsklebstoff auf Wasserbasis. Ein Klebstoff, der
5 Gew.-% der Mikrokügelchen
enthält,
wurde auf einem PET-Unterlagsfilm aufgebracht und getrocknet, um
eine Klebstofflage (Körnung 8,4/4'' × 6'') zu erhalten. Der streuende Klebstoff
wurde in einer Naßdicke
von 4 Mil mit einer Geschwindigkeit von 17 Fuß/Minute aufgetragen. Der Trocknungsofen
hatte eine Länge
von 30 Fuß.
Die Trocknungstemperatur betrug 180°F.
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Herstellung von Styrolpartikeln
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3 g Poly(vinylalkohol) und 9 g Standapol-A (Ammoniumlaurylsulfat – Hercules)
wurden in 480 g Wasser gelöst.
2 g LucidolTM-75 (75% Benzoylperoxid – Elf Atochem)
wurden in 120 g Styrol gelöst.
Die beiden vorstehenden Gemische wurden in einem Gaulin-Homogenisierapparat
vermischt und emulsifiert, bis die Tröpfchengröße etwa 2 μm betrug. Die Emulsion wurde
in einen 1 l-Reaktor eingefüllt,
auf 80°C
erwärmt
und mit Argon entgast, woraufhin der Emulsion ermöglicht wurde,
für 12
Stunden zu reagieren.
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Herstellung druckempfindlicher
Klebstoff-Mikropartikel durch ein Suspensionspolymerisationsverfahren
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1 g Natriumdodecylbenzolsulfonat
wurde in 360 g entionisiertem Wasser gelöst. 2,4 g Poly(ethylenoxid)16acrylat (PEO, 4,8 g Acrylsäure und
1,05 g LucidolTM-755 (75% Benzoylperoxid
von Elf Atochem) wurden in 232,8 g Isooctylacrylat (IOA) gelöst. Das
vorstehende Gemisch wurde in einem Gaulin-Homogenisierapparat vermischt und emulsifiert, bis
die Tröpfchengröße etwa
1 μm oder
weniger betrug. Die Emulsion wurde dann in einen 1 l-Reaktor eingefüllt, bei
400 U/min gerührt
und für
4 Stunden auf 65°C
erwärmt.
Die erhaltenen 97/2/1 IOA/AA/PEO-Partikel hatten, betrachtet in
einem Lichtmikroskop, eine Größe von etwa
2 μm und
einen Brechungsindex von 1,47.
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Herstellung von lichtstreuendem
Klebstoff
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440 g der vorstehend beschriebenen
druckempfindlichen Klebstoffsuspension wurden mit 58 g der vorstehend
beschriebenen Poly(styrol)-Suspension, 1,5 g Triton GR-5M (Rohm & Haas) und 1,8
g Polyphobe 104 (Union Carbide) vermischt. Das Gemisch
wurde mit Ammoniumhydroxid auf einen pH-Wert von 8,3 neutralisiert.
Die streuende Klebstofflösung
wurde in einer Naßdicke
von 4 Mil auf eine PET-Trennschicht aufgebracht und für 10 Minuten
bei 65°C
getrocknet.
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Wenn die Polarisation des vom Hintergrundbeleuchtungssystem 210 austretenden
Lichts aufrechterhalten werden soll, wenn z. B. eine Flüssigkristallanzeige
beleuchtet wird und die Lichtquelle 218 polarisiertes Licht
emittiert, sollten die im System 210 verwendeten Streupartikel
so kugelförmig
wie möglich
sein, um die Polarisation aufrechtzuerhalten.
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Wenn das Hintergrundbeleuchtungssystem 210 dagegen
in Verbindung mit einem mehrschichtigen oder einem andersartigen
reflektierenden polarisierenden Film (nicht dargestellt) verwendet
wird, der auf der Vorderseite 214 aufgebracht ist, um Licht
mit einer "falschen" Polarisation wiederzugewinnen,
ist es wünschenswert,
daß die
Streueinrichtung auch die Polarisation des Lichts zerstört oder
ungeordnet macht, um den Wiedergewinnungsprozeß zu verstärken. Alternativ werden die
Streueinrichtung zum Aufrechterhalten der Polarisation und ein doppelbrechender
Film oder eine Außenschicht
verwendet, um das Licht zu depolarisieren.
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11 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines alternativen Hintergrundbeleuchtungssystems 310.
Das Hintergrundbeleuchtungsystem ist so konstruiert, daß kein in
den vorstehenden Systemen beschriebener separater Lichtwellenleiter
vorgesehen ist. Durch Lichtwellenleiter, die typischerweise aus
Materialien wie beispielsweise Acryl hergestellt sind, nimmt das
Gewicht des Hintergrundbeleuchtungssystems zu. Wie nachstehend beschrieben
wird, wird durch die vorstehend beschriebenen mehrschichtigen optischen
Filme ermöglicht,
ein hocheffizientes Hintergrundbeleuchtungssystem 310 zu
konstruieren, für
das kein separater Lichtwellenleiter erforderlich ist.
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Das Hintergrundbeleuchtungssystem 310 weist
eine Vorderseite 314 und eine Rückseite 316 sowie
eine Lichtquelle 318 und einen Lampenhohlraumreflektor 320 auf.
Das System 310 weist vorzugsweise auch eine Streueinrichtung
326 zum Streuen von zum Rückreflektor 316 hin
gerichtetem Licht auf. Die Streueinrichtung 326 sollte über die Rückseite
des Hintergrundbeleuchtungssystems verschiedene Streugrade aufweisen,
um eine gleichmäßige Ausgangslichtintensität zu erhalten.
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Die Vorderseite 314 des
Hintergrundbeleuchtungssystems 310 kann den Extraktionsmechanismus
aufweisen, der dazu verwendet wird, den gleichmäßigen Lichtdurchlaß aus der
Vorderseite 314 des Hintergrundbeleuchtungssystems 310 zu
ermöglichen.
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Ein geeigneter Extraktionsmechanismus wird
gebildet, indem die Vorderseite 314 aus dem mehrschichtigen
optischen Film konstruiert wird und Perforierungen oder Lücken im
Film
314 bereitgestellt werden, die dem Licht ermöglichen,
aus dem System 310 auszutreten. Wie in 11b dargestellt, die eine Ansicht der
Vorderseite des Hintergrundbeleuchtungssystems zeigt, kann es für bestimmte
Anwendungen bevorzugt sein, die Anzahl und/oder Fläche der
Lücken 315 mit
zunehmendem Abstand von der Lichtquelle 318 zu erhöhen. In
einem beispielsweise in den 11a und 11b dargestellten System kann
es wünschenswert
sein, eine Streuschicht über der
Vorderseite 314 anzuordnen, um die Lücken 315 abzuschatten.
Wenn eine solche Streuschicht bereitgestellt wird, ist die Streuschicht 326,
die in der Figur zwischen der Vorderseite 314 und dem Rückreflektor 316 angeordnet
ist, möglicherweise
nicht erforderlich.
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12 zeigt
eine schematische Querschnittansicht eines weiteren alternativen
Hintergrundbeleuchtungssystems 410 mit einem Lichtwellenleiter 412 und
einer Lichtquelle 418. Der Lichtwellenleiter 410 weist
eine Vorderseite 414 und eine Rückseite 416 auf. In
der Figur umschließt
ein Lampenhohlraumreflektor 420 die Lichtquelle 418 teilweise
und koppelt sie mit dem Lichtwellenleiter 412. Die Konstruktion
des Hintergrundbeleuchtungssystems 210 ist jedoch größtenteils
der Konstruktion der vorstehenden Systeme 110 und 210 ähnlich.
Der Lichtwellenleiter 412 ist außerdem mit auf seiner Rückseite 416 angeordneten
streuenden Extraktionspunkten 417 dargestellt, obwohl auch
ein beliebiger anderer Extraktionsmechanismus verwendet werden könnte, wie
vorstehend beschrieben.
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Einer der Hauptunterschiede besteht
darin, daß der
aus einem mehrschichtigen optischen Film konstruierte Rückreflektor 422 eine
der Rückseite des
Lichtwellenleiters 412 zugewandte strukturierte Oberfläche aufweist.
Diese strukturierte Oberfläche ist
vorzugsweise so konstruiert, daß Licht
innerhalb eines gewünschten
Winkelbereichs nach oben zur Vorderseite 414 des Lichtwellenleiters 412 hin
reflektiert wird. Dies ist insbesondere geeignet, wenn das Hintergrundbeleuchtungssystem 410 mit
einem strukturierten, teilreflektierenden Film verwendet wird, der
zwischen dem Hintergrundlicht und dem Betrachter angeordnet ist.
Exemplarische mikroreplizierte, strukturierte, teilreflektierende
Filme sind als Brightness Enhancement Film und Optical Lighting Film
von Minnesota Mining and Manufacturing Company, St. Paul, Minnesota
erhältlich.
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Strukturierte, teilreflektierende
Filme haben typischerweise über
bestimmte Winkelbereiche ein ausgezeichnetes Reflexionsvermögen, über andere jedoch
einen hohen Lichtdurchlaßgrad.
Weil der Winkelbereich, in dem Licht vom strukturierten Rückreflektor 422 reflektiert
wird, in gewissem Maß kontrollierbar
ist, kann durch die Verwendung eines Rückreflektors 422 mit
einer strukturierten Oberfläche
und eines strukturierten Films (nicht dargestellt), der über dem
Hintergrundbeleuchtungssystem 410 angeordnet ist, die Anzahl
von Reflexionen, die erforderlich sind, bevor das Licht durch den
strukturierten Film gebrochen werden kann, reduziert werden, wodurch jegliche
Absorptionsverluste im System 410 weiter begrenzt werden.
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Alternativ zur Ausbildung der strukturierten Oberfläche direkt
im Rückreflektor 422 könnte eine Schicht
aus einem strukturierten Film zwischen dem Rückreflektor und der Rückseite
des Lichtwellenleiters angeordnet werden.
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Wenn der reflektierende Polarisator 419 verwendet
wird, um in den Lichtleiter 420 eintretendes Licht zu polarisieren,
wie in 13 dargestellt,
dienen der Lichtleiter, die punktförmigen Lichtextraktionselemente
und der reflektierende mehrschichtige Spiegel 420 vorzugsweise
dazu, die Polarisation aufrechtzuerhalten.
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In lichtwiedergewinnenden Hintergrundbeleuchtungssystemen,
wie beispielsweise in dem in 14 dargestellten
Hintergrundbeleuchtungssystem, in denen reflektierende Polarisatoren 523,
ein helligkeitsverstärkender
Film 525 oder Kombinationen davon auf der Oberseite des
Lichtwellenleiters angeordnet sind, ist der mehrschichtige Reflektor 520 vorzugsweise
sowohl diffus streuend als auch polarisationszerstörend.
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Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend unter
Bezug auf zur Erläuterung
dienende Beispiele beschrieben; innerhalb des durch die beigefügten Patentansprüche definierten
Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung können jedoch Modifikationen vorgenommen
werden.