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Hintergrund der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Behandlung pulmonaler Vasokonstriktion
und auf die Behandlung von Asthma. Diese Erfindung wurde im Verlauf
einer Arbeit gemacht, die von der US-Regierung, welche gewisse Rechte
an dieser Erfindung besitzt, unterstützt wurde.
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Asthma
ist eine chronische Erkrankung, gekennzeichnet durch in Abständen auftretende,
reversible, weitreichende Verengung der Atemwege der Lunge als Reaktion
auf irgendeinen aus einer Vielzahl von Reizen, die die normale Lunge
nicht beeinflussen. Schätzungen
zur Verbreitung dieser Erkrankung in der US-Bevölkerung reichen von drei bis
sechs Prozent.
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Beim
Versuch, die Pathogenese von Asthma zu entschlüsseln, wurde nach den zellulären und
biochemischen Grundlagen (sic) für
drei bedeutende Eigenschaften der Erkrankung gesucht: chronische
Atemwegsentzündung,
reversible Obstruktion des Luftflusses und bronchiale Hyperreaktivität. Theorien
verwiesen unterschiedlich auf Abnormalitäten bei der Kontrolle der Atemwegsfunktion
durch das vegetative Nervensystem, bei den Kontraktionseigenschaften
des glatten Bronchialmuskels oder bei der Intaktheit der Epithelzellschicht
als Eigenschaften, die asthmatische von normalen Atemwegen unterscheiden.
Hinweise deuten darauf hin, dass die normale Epithelschicht mehr
Funktionen erfüllt
als die einer einfachen Barriere: Epithelzellen können einen relaxierenden
Faktor produzieren, der die Atemwegsdurchgängigkeit durch Veranlassung
von Entspannung des glatten Muskels aktiv aufrechterhält. Epithelzellabschilferung
könnte
zur bronchialen Hyperreaktivität
beitragen, da eine geringere Menge an relaxierendem Faktor produziert
würde.
- ("Asthma", Kapitel 14-II in
Scientific American Medicine, Vol. 2; Scientific American, Inc.;
1988, S. 2, 4).
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Arzneimittel,
die zur Behandlung von Asthma verwendet werden, fallen im Allgemeinen
in zwei Kategorien: jene, die hauptsächlich als Entzündungshemmer
wirken, wie z. B. Kortikosteroide und Cromolyn Natrium und jene,
die hauptsächlich
als Relaxantien des tracheobronchialen glatten Muskels wirken, wie
z. B Theophyllin und seine Derivate, beta-Adrenorezeptoragonisten
und Anticholinergika. Einige dieser Bronchospasmolytika können oral
verabreicht werden, während
andere im Allgemeinen durch intravenöse oder subkutane Injektion
oder durch Inhalation des Arzneimittels in einer geeigneten Form
verabreicht werden, wie z. B. aerolisiertes Pulver (d. h. zugeführt in Form
eines fein zerteilten Feststoffs, suspendiert in einem Gas, wie
z. B. Luft) oder aerolisierte Tröpfchen
(zugeführt
in Form eines feinen Nebels). Asthmapatienten verabreichen sich
Bronchospasmolytika typischerweise selbst mithilfe eines tragbaren
Inhalators mit abgemessener Dosierung, der bei Bedarf eingesetzt
wird, um in Abständen
auftretende Asthmaanfälle
zu unterdrücken
oder diesen vorzubeugen.
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Begrifflich
analog zur Verengung der Atemwege der Lunge, die bei einem Asthmaanfall
auftritt, handelt es sich bei der Vasokonstriktion um eine reversible
Verengung der Blutgefäße aufgrund
der Kontraktion des glatten Muskels der Blutgefäße. Eine solche Vasokonstriktion
kann zu krankhaft hohem Blutdruck (Hypertonie) in dem betroffenen
Teil des Blutkreislaufs führen.
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Der
Säugetierblutkreislauf
besteht aus zwei getrennten Systemen, dem großen Blutkreislauf und dem Lungenkreislauf,
die zusammenwirkend von der linken bzw. rechten Herzseite bepumpt
werden. Der Lungenkreislauf transportiert das Blut durch die Lungen,
wo es Sauerstoff aufnimmt und Kohlendioxid freisetzt, indem es mit
den Sauerstoff- und Kohlendioxidkonzentrationen in den Alveolen
ein Gleichgewicht herstellt. Das sauerstoffreiche Blut kehrt dann
zur linken Herzseite zurück,
von wo aus es in alle Körperteile über den
großen Blutkreislauf
verteilt wird.
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Der
große
Blutkreislauf eines erwachsenen Menschen hat typischerweise einen
mittleren systemarteriellen Druck („SAP") von 80–100 mmHg, wohingegen der typische
mittlere pulmonalarterielle Druck („PAP") etwa 12–15 mmHg beträgt. Der
normale pulmonale Kapillardruck beträgt etwa 7–10 mmHg. Bei Berücksichtigung
des kolloidosmotischen Drucks der Interstitialflüssigkeit (14 mmHg) und des
onkotischen Drucks des Plasmas (28 mmHg) sowie des Drucks der freien
Flüssigkeit
des Interstitiums (1–8
mmHg) hat die normale Lunge einen mittleren effektiven Filtrationsdruck
von a + 1 mmHg (Guyton, Textbook of Medical Physiology, 6. Aufl.;
W. B. Saunders Co., Philadelphia, PA (1981), S. 295). Dieser beinahe
ausgeglichene Druckgradient hält die
Alveolen einer gesunden Lunge frei von Flüssigkeit, die ansonsten aus
dem Kreislaufsystem in die Lunge eindringen könnte.
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Eine
Erhöhung
des PAP über
die Normalwerte hinaus wird „pulmonale
Hypertonie" genannt.
Bei Menschen spricht man von pulmonaler Hypertonie, wenn der PAP
um mindestens 5 bis 10 mmHg über
dem Normalwert erhöht
ist, es wurde von PAP-Werten
berichtet, die 50 bis 100 mmHg über
dem Normalwert lagen. Wenn sich der PAP merklich erhöht, kann
Plasma aus den Kapillaren in das Lungeninterstitium und die Alveolen
entweichen: Die Folge kann eine Flüssigkeitsansammlung in der
Lunge (Lungenödem)
mit einer einhergehenden Verminderung der Lungenfunktion sein, die
in einigen Fällen
tödlich
sein kann.
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Pulmonale
Hypertonie kann entweder akut oder chronisch sein. Akute pulmonale
Hypertonie ist häufig ein
potentiell reversibles Phänomen,
das im Allgemeinen auf eine Verengung des glatten Muskels der pulmonalen
Blutgefäße zurückzuführen ist,
die durch solche Leiden wie Hypoxie (wie bei der Höhenkrankheit),
Azidose, Entzündung
oder Lungenembolie ausgelöst
werden kann. Chronische pulmonale Hypertonie ist gekennzeichnet
durch erhebliche Strukturveränderungen
im pulmonalen Gefäßsystem,
die zu einer verminderten Querschnittsfläche der pulmonalen Blutgefäße führen; dies
kann zum Beispiel durch chronische Hypoxie, Thromboembolie oder
unbekannte Ursachen (idiopathische oder primäre pulmonale Hypertonie) verursacht werden.
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Pulmonale
Hypertonie steht mit mehreren lebensbedrohlichen klinischen Zuständen wie
z. B. Adult Respiratory Distress Syndrome („ARDS” – Atemnotsyndrom des Erwachsenen)
und Persistent Pulmonary Hypertension of The Newborn („PPHN”-Persistierende Pulmonale
Hypertonie des Neugeborenen) im Zusammenhang. Zapol et al., Acute
Respiratory Failure, S. 241–273,
Marcel Dekker, New York (1985); Peckham, J. Ped. 93: 1005 (1978).
PPHN, eine Störung,
die vorwiegend reifgeborene Säuglinge
betrifft, ist gekennzeichnet durch einen erhöhten pulmonalvaskulären Widerstand,
pulmonalarterielle Hypertonie und Rechts-Links Shunt mit Blutfluss
durch den offenen Ductus arteriosus und das Foramen ovale im Herz
des Neugeborenen. Die Sterblichkeit liegt bei 12–50%. Fox, Pediatrics 59: 205
(1977); Dworetz, Pediatrics 84: 1 (1989). Pulmonale Hypertonie kann
auch zu einer potentiell tödlichen
Herzkrankheit, bekannt als „Cor
Pulmonale" oder
Lungenherz führen.
Fishman, "Pulmonary
Diseases and Disorders" 2.
Aufl., McGraw-Hill, New York (1988).
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Es
gab Versuche, pulmonale Hypertonie mit Medikamenten mit bekannter
vasodilatorischer Wirkung zu behandeln, wie z. B. Nitroprussid,
Hydralazin und Calciumkanal-Blockern. Auch wenn diese Medikamente bei
der Senkung des pulmonalen Blutdrucks erfolgreich sein mögen, üben sie
typischerweise eine unspezifische Wirkung aus und vermindern nicht
nur den pulmonalen, sondern auch den systemischen Blutdruck. Eine starke
Verminderung des systemvaskulären
Widerstands kann zu einer gefährlichen
Blutansammlung im venösen
Kreislauf führen,
peripherer Hypotonie (Schock), rechtsventrikulärer Ischämie und daraus folgendem Herzversagen.
Zapol (1985); Radermacher, Anaesthesiology 68: 152 (1988); Vlahakes,
Circulation 63: 87 (1981). Als zum Beispiel 15 Patienten Nitroprussid
zur Behandlung akuter pulmonaler Hypertonie aufgrund von ARDS intravenös verabreicht
wurde, verminderte sich der PAP von 29,6 auf 24,2 mmHg und der pulmonalvaskuläre Widerstand
(PVR) verminderte sich um einen Mittelwert von 32%, aber der mittlere
systemarterielle Druck reduzierte sich von 89,6 mmHg auf den inakzeptabel
niedrigen Wert von 70 mmHg (Zapol et al. 1985). Intravenöses Nitroprussid
wurde nicht für
die klinische Behandlung von pulmonaler Hypertonie empfohlen, da es „den pulmonalen
Gasaustausch erheblich beeinträchtigt
durch die Erhöhung
von QVA/QT" (die Vermischung von
venösem
und arteriellem Blut über
einen abnormen Shunt). Radermacher (1988).
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Es
wurde berichtet, dass physiologische Entspannung von Blutgefäßen aus
der Freisetzung eines sehr labilen nicht Prostaglandin zugehörigen endothelialen
relaxierenden Faktors (EDRF) aus Endothelzellen, die die Blutgefäße auskleiden,
resultiert. EDRF stimuliert das Enzym Guanylat-cyclase innerhalb
des glatten Gefäßmuskels,
wobei der daraus resultierende Anstieg an zyklischem GMP eine Entspannung
dieses Muskels verursacht und dadurch die Vasokonstriktion aufhebt.
Ignarro et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 9265 (1987) und Palmer
et al., Nature 327: 524 (1987) identifizierten den relaxierenden
Faktor des vaskulären
glatten Muskels, der vom Endothel der Arterien und Venen freigesetzt
wird als Stickstoffmonoxid („NO"). Es wird außerdem angenommen,
dass NO durch den Abbau organischer Nitrate wie z. B. Nitroprussid
und Glyceryltrinitrat gebildet wird. Ignarro, Circ. Res. 65: 1 (1989);
Furchgott, FASER J. 3: 2007 (1989). Higenbottam et al., Ann. Rev. Resp.
Dis. Suppl. 137: 107 (1988) maßen
die vasodilatorische Wirkung von inhaliertem NO bei sieben Patienten
mit einer chronischen Erkrankung, die als primäre pulmonale Hypertonie bezeichnet
wurde. Der Durchschnittliche PAP dieser Patienten betrug beim Einatmen
von 40 ppm NO 56,7 mmHg, im Vergleich zu 59,6 mmHg beim Einatmen
von Luft ohne zugesetztes NO, ein Unterschied von 2,9 mmHg, bzw.
6% des Unterschieds („ΔPAP") zwischen dem PAP
vor der Behandlung und dem, was einem normalen PAP-Wert entsprechen
würde.
Higenbottam et al. berichteten von einer durchschnittlichen Reduktion
des PVR um 9% bei diesen Patienten während der Inhalation von NO.
Es wurde kein gleichzeitiger Anstieg des SAP beobachtet.
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Bei
Sauerstoffexposition ist das NO-Gas instabil und oxidiert spontan
zu NO2 und höheren Stickstoffoxiden. Diese
höheren
Stickstoffoxide sind lungentoxisch und können in hohen Konzentrationen
selbst ein Lungenödem
verursachen. NO ist „der
am schnellsten an Hämoglobin
bindende Ligand, der bisher entdeckt wurde". Meyer, Eur. Resp. J. 2: 494 (1988).
In einer verdünnten
wässrigen
Lösung,
die Sauerstoff ausgesetzt ist, hat gelöstes NO eine Halbwertzeit von
weniger als 10 Sekunden aufgrund schneller Oxidation zu anorganischem
Nitrit und Nitrat. Ignarro, FASER J. 3: 31 (1989). Die Occupational
Safety and Health Administration (OSHA) hat das zeitgewichtete Inhalation-Durchschnittslimit
für NO
bei 25 ppm für
10 Std. festgesetzt. "NIOSH Recommendations
for Occupational Safety and Health Standards," Morbidity and Mortality Weekly Report,
Vol. 37, No. S-7, S. 21 (1988).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß eines
ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung
zum Einleiten von NO-Gas in das Atmungssystem eines Säugetiers
bereitgestellt, die umfasst: eine Quelle für NO-haltiges Druckgas, eine
Quelle für
O2-haltiges Druckgas, vorzugsweise 100%
O2, einen Gasmischer, ein Mittel zur kontrollierbaren
Abgabe besagter Gase gleichzeitig aus besagten Quellen in besagten
Mischer, wobei kontinuierlich ein Gasgemisch gebildet wird und einen
Schlauch mit einem Lumen in Verbindung mit besagtem Mischer, wobei
besagter Schlauch so konfiguriert ist, dass er besagtes Gasgemisch
in das Atmungssystem eines Säugetiers
leitet.
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In
einem anderen Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
eine Vorrichtung zum Einleiten von NO-Gas in das Atmungssystem eines
Säugetiers,
umfassend eine Quelle für
NO-haltiges Druckgas, eine Quelle für O2-haltiges
Druckgas, einen Gasbehälter,
ein Mittel zur kontrollierbaren Abgabe besagter Gase in besagten
Behälter,
um darin ein Gasgemisch zu bilden, einen Schlauch mit einem Lumen
in Verbindung mit besagtem Behälter,
wobei besagter Schlauch so konfiguriert ist, dass er besagtes Gasgemisch
in das Atmungssystem eines Säugetiers
leitet und einen Durchflussmesser, der so eingestellt ist, dass
die Verweilhalbzeit des NO in besagtem Behälter während der Verwendung durch
besagtes Säugetier
15 Sekunden oder weniger beträgt.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Einleiten von NO-Gas in das Atmungssystem eines
Patienten, die umfasst: eine Quelle für NO-Druckgas, vorzugsweise
in einem inerten Gas, vorzugsweise N2, verdünntes NO,
eine Umschließung,
vorzugsweise eine zum Bereitstellen einer Umgebungsatmosphäre geeignete
Maske oder ein Zelt, worin besagter Patient inhalieren kann, ein Mittel
zum Füllen
besagter Atmosphäre
mit NO aus besagter Quelle und ein Mittel, das dafür sorgt,
dass besagte Atmosphäre
eine hohe Gasumsatzrate besitzt.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Einleiten von NO-Gas in das Atmungssystem eines
Patienten, die umfasst: eine Quelle für NO-Druckgas, vorzugsweise
in einem inerten Gas, vorzugsweise N2, verdünntes NO, einen
Ventilator, der einen Ventilationskreislauf umfasst, und ein Mittel
zur kontrollierbaren Abgabe von Gas aus besagter Quelle in besagten
Ventilationskreislauf.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung zum Einleiten von NO-Gas in das Atmungssystem eines
Säugetiers,
die umfasst: eine Quelle für
NO-Druckgas, vorzugsweise in einem inerten Gas, vorzugsweise N2, verdünntes
NO, eine Quelle für
O2-haltiges Druckgas, vorzugsweise 100%
O2, ein Gehäuse, das mit einem Durchflussmesser
ausgestattet ist, und ein Mittel zur kontrollierbaren Abgabe besagter
Gase aus besagten Quellen in besagtes Gehäuse, um ein Gasgemisch zu bilden,
wobei besagtes Gehäuse
so konfiguriert ist, dass es besagtes Gasgemisch in das Atmungssystem
des besagten Säugetiers
leitet.
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In
einem anderen Aspekt bezieht sich die vorliegende Erfindung auf
ein Gasgemisch, bestehend aus Stickstoffmonoxid und einem inerten
Gas, vorzugsweise N2, für die Verwendung in einem Verfahren
zur Behandlung von Bronchokonstriktion bei einem Säugetier,
wobei besagtes Gemisch mit einem kontinuierlichen Fluss aus einem
sauerstoffhaltigen Gas gemischt wird, um ein inhalierbares Gemisch
zu ergeben. Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein
Gasgemisch, bestehend aus Stickstoffmonoxid und einem inerten Gas,
vorzugsweise N2, für die Verwendung in einem Verfahren
zur Behandlung von Bronchokonstriktion bei einem Säugetier,
wobei besagtes Gemisch mit einem sauerstoffhaltigen Gas in einem
kontinuierlichen Fluss gemischt wird, um ein inhalierbares Gemisch
zu ergeben. In noch einem anderen Aspekt bezieht sich die Erfindung
auf ein Gasgemisch, bestehend aus Stickstoffmonoxid, Sauerstoff
und weniger als 1 ppm NO2, zur Verwendung
in der Therapie.
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Außerdem ist
ein Aspekt der vorliegenden Erfindung die Verwendung von gasförmigem Stickstoffmonoxid
(NO) oder eines Gasgemischs, bestehend aus Stickstoffmonoxid und
einem inerten Gas, vorzugsweise N2, für die Produktion
eines inhalierbaren Medikaments zur Behandlung oder Vorbeugung von
Bronchokonstriktion bei einem Säugetier.
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Die
Verwendung eines Gasgemischs, bestehend aus NO und einem inerten
Gas (vorzugsweise N2), für die Produktion eines inhalierbaren
Medikaments zur Behandlung oder Vorbeugung von Bronchokonstriktion oder
reversibler pulmonaler Vasokonstriktion bei einem Säugetier,
wobei das inhalierbare Medikament durch Mischen des Gasgemischs
mit einem kontinuierlichen Fluss aus einem sauerstoffhaltigen Gas
hergestellt wird ist ein anderer Aspekt der Erfindung, ebenso wie
die Verwendung eines Gasgemischs, bestehend aus NO und einem inerten
Gas (vorzugsweise N2), für die Produktion eines inhalierbaren
Medikaments zur Behandlung oder Vorbeugung von Bronchokonstriktion
oder reversibler pulmonaler Vasokonstriktion bei einem Säugetier, wobei
das inhalierbare Medikament durch Mischen des Gasgemischs mit einem
sauerstoffhaltigen Gas in einem kontinuierlichen Fluss hergestellt
wird.
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Noch
ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
einer Stickstoffmonoxid abgebenden Verbindung für die Produktion eines Medikaments
zur Behandlung oder Vorbeugung von Bronchokonstriktion bei einem
Menschen. Ein anderer Aspekt davon ist die Verwendung von NO oder
einer Stickstoffmonoxid abgebenden Verbindung für die Produktion eines Medikaments
zur Verbesserung des Gasaustausches in der Lunge eines Säugetiers.
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Des
Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Gemisch, das eine therapeutisch
wirksame Menge gasförmiges
Stickstoffmonoxid und eine pharmazeutisch wirksame Verbindung in
Form einer Flüssigkeit
oder eines Feststoffs, die bzw. der in dem Gas suspendiert ist,
umfasst.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines sauerstoffhaltigen
Gasgemischs, das NO in einer therapeutisch wirksamen Konzentration
umfasst und weniger als 1 ppm NO2 enthält, für die Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung oder Vorbeugung von Bronchokonstriktion
oder zur Behandlung oder Vorbeugung von reversibler pulmonaler Vasokonstriktion
bei einem Säugetier.
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Schließlich stellt
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Bereitstellung eines inhalierbaren
Medikaments durch Mischen von NO mit einem kontinuierlichen Fluss
aus einem sauerstoffhaltigen Gas oder durch Mischen von NO mit einem
Sauerstoffhaltigen Gas in einem kontinuierlichen Fluss bereit.
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Es
versteht sich somit, dass die Erfindung Mittel zur Vorbeugung und
Behandlung von Asthmaanfällen oder
anderen Formen von Bronchokonstriktion, akutem respiratorischen
Versagen oder reversibler pulmonaler Vasokonstriktion (d. h. akuter
pulmonaler Vasokonstriktion oder chronischer pulmonaler Vasokonstriktion
mit einer reversiblen Komponente) bei Säugetieren (speziell Menschen)
präsentiert.
Ein betroffenes Säugetier wird
auf geeignete Weise identifiziert (z. B. durch traditionelle diagnostische
Verfahren oder durch das hierin erläuterte diagnostische Verfahren)
und veranlasst, eine therapeutisch wirksame Konzentration gasförmigen Stickstoffmonoxids
oder eine therapeutisch wirksame Menge einer Stickstoffmonoxid freisetzenden
Verbindung zu inhalieren. Eine Behandlung mit einem Bronchospasmolytikum
wird hierin als „therapeutisch
wirksam" bei einem
bestimmten Patienten bezeichnet, wenn es den Atemwegswiderstand
des Patienten um 20% oder mehr reduziert, wie durch Standardverfahren
der pulmonalen Mechanik gemessen wird. Eine pulmonale vasodilatorische
Behandlung wird hierin als "therapeutisch
wirksam" bei einem
bestimmten Patienten bezeichnet, wenn es irgendeine oder mehrere
der folgenden Wirkungen herbeiführen
kann: (1) Vorbeugung gegen das Einsetzen pulmonaler Vasokonstriktion
nach einer Verletzung (wie z. B. Aspiration oder Trauma), von der
man erwarten könnte,
dass sie zu pulmonaler Vasokonstriktion führt; (2) eine Verminderung
um 20% oder mehr des ΔPVR
des Patienten (der Unterschied zwischen dem erhöhten PVR des Patienten und „normalen" PVR, wobei man davon
ausgeht, dass normaler PVR weniger als 1 mmHg·min/l bei einem erwachsenen
Menschen beträgt, sofern
für einen
bestimmten Patienten nichts anderes für gültig befunden wird); (3) eine
Verminderung des ΔPAP
des Patienten um 20% oder mehr; (4) eine Verbesserung der arteriellen
Sauerstoffspannungen um mindestens 10 mmHg bei Erwachsenen mit akutem
oder chronischen respiratorischen Versagen (z. B. aufgrund von Asthma
oder Pneumonie) oder (5) Verbesserter transpulmonaler O2-Transport
bei einem Säugling,
gemessen durch einen 10%igen oder größeren Anstieg der (präduktalen)
arteriellen O2-Sättigung des Oberkörpers. PVR
wird durch Subtraktion des pulmonalkapillären Verschlussdrucks (PCWP)
(oder des linksatrialen Drucks, wenn verfügbar) vom mittleren Pulmonalarteriendruck
(PAP) und Division durch die Herzleistung (CO) errechnet. PVR-Werte
in Höhe
von 6–20
mmHgmin/Liter wurden in Fällen
schwerer ARDS beobachtet (Zapol et al., N. Engl. J. Med. 296: 476–480, 1977).
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Die
hierin offenbarten Verfahren sind nützlich zur Prävention
(falls vor dem Einsetzen der Symptome verabreicht) oder zum Aufheben
akuter pulmonaler Vasokonstriktion, wie sie entstehen kann durch
z. B. Pneumonie, traumatische Verletzung, Aspirations- oder Inhalationsverletzung,
Fettembolie in der Lunge, Acidose, Entzündung der Lunge, Adult Respiratory
Distress Syndrome, akutes Lungenödem,
akute Höhenkrankheit, Asthma,
akute pulmonale Hypertonie nach Herzchirurgie, Persistierende Pulmonale
Hypertonie des Neugeborenen, perinatales Aspirationssyndrom, Hyalinmembrankrankheit,
akute Lungenthromboembolie, Heparin-Protamin-Reaktionen, Sepsis,
Asthma, Status asthmaticus oder Hypoxie (einschließlich dessen,
was während
einer Ein-Lungen-Anästhesie
auftreten kann), ebenso wie jene Fälle von chronischer pulmonaler
Vasokonstriktion mit einer reversiblen Komponente, wie sie durch
chronische pulmonale Hypertonie, bronchopulmonale Dysplasie, chronische
Lungenthromboembolie, idiopathische oder primäre pulmonale Hypertonie oder chronische
Hypoxie entstehen kann. Stickstoffmonoxidgas wird vorzugsweise einem
Säugetier
mit pulmonaler Vasokonstriktion oder Asthma in Übereinstimmung mit einem oder
mehreren Punkten des Folgenden verabreicht:
- (a)
Verabreichung für
mindestens drei Minuten (mehr bevorzugt mindestens sechs Minuten);
- (b) Verabreichung in Abwesenheit von Tabakrauch:
- (c) die inhalierte Konzentration von Stickstoffmonoxid beträgt mindestens
1 ppm, mehr bevorzugt mindestens 20 ppm, und am meisten bevorzugt
mindestens 80 ppm Stickstoffmonoxid, wobei die Konzentration an
Stickstoffmonoxid 180 ppm nicht überschreitet
(wobei eine solche Konzentration durch eine Technik wie z. B. Chemoluminiszenz überwacht
wird).
- (d) Das Stickstoffmonoxid wird als Mischung inhaliert, die Stickstoffmonoxid-,
Sauerstoff- (O2) und Stickstoff-(N2)Gase enthält, am meisten bevorzugt mit
einer FiO2 (d. h.
einen Volumenanteil O2-Gas,) von 0,21–0,99, wobei
der O2-Anteil der Luft 0,21 beträgt, und
- (e) die Konzentration von NO2 wird überwacht
und innerhalb eines sicheren Limits (z. B. weniger als 1 ppm) gehalten.
Inhalation von gasförmigem
Stickstoffmonoxid stellt einen bedeutenden Vorteil in der Asthmatherapie
dar, da das Gas keine Partikel oder Tröpfchen aufweist, die dispergiert
und zu den Atemwegen transportiert werden müssen. Gase haben lange Wege
freier Diffusion, umgehen Hindernisse (wie z. B. verengte Atemwege)
ohne Probleme und lösen
sich direkt im Gewebe ohne Bronchospasmus durch Aufprallen zu verursachen.
Der nützliche
Effekt von NO-Gas auf den Tonus des glatten Bronchialmuskels wird
direkt nach der Inhalation beobachtet und macht NO zu einer nützlichen
ersten Abwehr gegen Bronchospasmus, der, falls erwünscht, Inhalation
von länger
wirkenden Mitteln folgen kann. Inhaliertes Stickstoffmonoxid stellt
außerdem
ein bequemes Mittel zur Diagnose der Reversibilität chronischer
pulmonaler Vasokonstriktion bei einem Säugetier bereit (insbesondere
bei einem Menschen): Das betroffene Säugetier wird veranlasst, gasförmiges Stickstoffmonoxid
zu inhalieren, und es werden jegliche Veränderungen des PAP und der Herzleistung
vor und während
der NO-Inhalation notiert. Falls sich der PAP bei Inhalation von
NO verringert, während
die Herzleistung konstant bleibt oder sich erhöht, oder falls sich der ΔPVR um einen
erheblichen Betrag verringert (z. B. mindestens 20% oder vorzugsweise
mindestens 30%), dann hätte
es sich erwiesen, dass die chronische pulmonale Vasokonstriktion
des Säugetiers
eine reversible Komponente aufweist, die potentiell mit gasförmigem NO
oder mit Verbindungen, die NO freisetzen, (oder mit anderen Arten
von Vasodilatoren), die systemisch oder durch Inhalationstherapie
verabreicht werden, behandelbar ist.
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Alternativ
kann ein Säugetier
(insbesondere ein Mensch) mit einem Risiko, oder der einem Risiko
ausgesetzt ist, Bronchokonstriktion (z. B. Asthma) oder reversible
pulmonale Vasokonstriktion zu entwickeln, kann mit einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Stickstoffmonoxid freisetzenden Verbindung
behandelt werden. Bekannte Stickstoffmonoxid freisetzende Verbindungen
(auch als Stickstoffmonoxid-Donor oder Stickstoffmonoxid erzeugende
Verbindungen bezeichnet), die nützlich
in den Verfahren und Vorrichtungen der Erfindung sind, können in
drei Kategorien eingeteilt werden: (a) Nitroso oder Nitrosylverbindungen
(z. B. S-Nitroso-N-Acetylpenicillamin, S-Nitroso-L-Cystein und Nitrosoguanidin),
gekennzeichnet durch eine -NO Komponente, die spontan freigesetzt
oder anderweitig aus der Verbindung unter physiologischen Bedingungen,
wie sie z. B. in der Lunge vorherrschen, übertragen wird; (b) Verbindungen,
in welchen NO ein Ligand auf einem Übergangsmetallkomplex ist und
als solcher leicht freigesetzt oder aus der Verbindung unter physiologischen Bedingungen übertragen
wird (z. B. Nitroprussid, NO-Ferredoxin oder ein NO-Häm-Komplex)
und (c) Stickstoff enthaltende Verbindungen, welche durch atmungs-
oder gefäßsystemeigene
Enzyme verstoffwechselt werden, um das NO-Radikal zu produzieren
(z. B. Arginin, Glyceryltrinintrat, Isoamylnitrit, anorganisches
Nitrit, Azid und Hydroxylamin). Solche Arten von Stickstoffmonoxid-freisetzenden
Verbindungen und Verfahren zu ihrer Synthese sind auf dem Fachgebiet
wohl bekannt (siehe z. B. die folgenden Publikationen, von denen
jede durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist: Edwards et al., Biochemical
Pharmacology 30: 2531–2538,
1981; Schmidt und Kukovetz, Eur. J. Pharmacol. 122: 75–79, 1986;
Curran et al., FASEB J. 5: 2085–2092,
1991; Southern et al., FEBS Lett. 276: 42–44, 1990; Garg et al., J.
Clin. Invest. 83: 1774–1777,
1989; Garg et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 171: 474–479, 1990;
Boje et al., J. Pharmacol. Exp. ther. 253: 20–26, 1990; Bruene et al., J.
Biol. Chem. 264: 8455–8458,
1989 und McNamara et al., Can. J. Physiol. Pharmacol. 58: 1446-1456, 1980). Eine
Verbindung, von der bekannt ist, oder von der man annimmt, dass
es sich um eine NO freisetzende Verbindung handelt, kann direkt
auf ihre Wirksamkeit im Verfahren der Erfindung durch die Verwendung
von Tiermodellen in einem der in-vivo-Assays, die unten beschrieben sind,
gestestet werden. Alternativ kann eine solche Verbindung zuerst
auf seine Fähigkeit,
Guanylat-Cyclase zu stimulieren getestet werden, das Enzym, an welches
sich NO bindet und dadurch seine biologische Aktivität in einem
in-vitro-Assay, ausübt,
wie er von Ishii et al., Am. J. Physiol. 261: H598–H603, 1991
beschrieben ist. Die Stabilität
der Verbindung während
der Lagerung kann dadurch sichergestellt werden, dass z. B. die
gelagerte Verbindung Messreihen von UV-Licht-Absorption bei einer Wellenlänge, die
für die
NO enthaltende Verbindung charakteristisch ist (typischerweise 595
nm), unterzogen wird.
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Die
Stickstoffmonoxid freisetzende Verbindung, die zur Verwendung im
Verfahren der Erfindung ausgewählt
wurde, kann als ein Pulver verabreicht werden (d. h. ein fein zerteilter
Feststoff, entweder in Reinform oder als Mischung bereitgestellt,
mit einem biologisch kompatiblen Trägerpulver oder mit einer oder
mehr zusätzlichen
therapeutischen Verbindungen) oder als eine Flüssigkeit (d. h. aufgelöst oder
suspendiert in einem biologisch kompatiblen flüssigen Träger, optional mit einer oder
mehr zusätzlichen
therapeutischen Verbindungen gemischt) und kann praktischerweise
in aerolisierter Form (vorzugsweise einschließlich Partikel oder Tröpfchen mit
einem Durchmesser von weniger als 10 μm) inhaliert werden. Trägerflüssigkeiten
und Pulver, die zur Inhalation geeignet sind, werden allgemein in
traditionellen Asthma-Inhalationstherapeutika verwendet und sind
daher denen, die solche Therapeutika entwickeln, wohl bekannt. Der
optimale Dosierungsbereich kann durch Routineverfahren von einem
durchschnittlichen Pharmakologen bestimmt werden. Zum Beispiel läge ein nützlicher
Dosiswert für
SNAP zwischen 1 und 500 μmol
(vorzugsweise 1–200 μmol) je inhalierter
Dosis, wobei die Anzahl der notwendigen Inhalationen mit den Bedürfnissen
des Patienten variiert.
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Ebenso
zum Umfang der Erfindung gehört
die Verwendung einer Quelle von Stickstoffmonoxid bei der Herstellung
eines Medikaments oder einer Vorrichtung zur Verbesserung der Lungenfunktion
bei einem Säugetier
(z. B. um Bronchokonstriktion aufzuheben oder Gasaustausch innerhalb
der Lunge zu ermöglichen) oder
in einem Kit für
eine solche Anwendung. Eine solche Quelle kann zum Beispiel eine
Mischung aus komprimierten Gasen sein, einschließlich NO oder eine NO erzeugende
Verbindung oder irgendeine andere bekannte Quelle der Chemikalie
NO, solange NO dem Ort innerhalb der Atemwege zugeführt wird,
wo sie eine nützliche
Wirkung in Übereinstimmung
mit der Erfindung bereitstellen kann. Ein Kit der Erfindung würde neben der
Quelle von Stickstoffmonoxid eine Reihe von Anweisungen beinhalten,
die spezifizieren, wie die Quelle von Stickstoffmonoxid anzuwenden
ist, um die Lungenfunktion zu verbessern (z. B. durch Inhalation
von NO-Gas oder durch Inhalation einer NO freisetzenden Verbindung).
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Weiterhin
gehört
zum Umfang der Erfindung eine Inhalationsvorrichtung (vorzugsweise
von ausreichend leichtem Gewicht um als tragbar zu gelten, d. h.
weniger als 5 kg und mehr bevorzugt weniger als 1 kg), das zur Behandlung
oder Prävention
von Bronchokonstriktion oder pulmonaler Vasokonstriktion geeignet
ist, wobei die Vorrichtung von ähnlicher
Bauweise sein kann wie die jener Inhalatoren, die zur Zeit für die Behandlung
von Asthmaanfällen
erhältlich
sind, und entweder (a) unter Druck stehendes Stickstoffmonoxidgas
oder (b) eine Stickstoffmonoxid freisetzende Verbindung oder beides
enthält.
Eine solche Vorrichtung würde
typischerweise ein Gefäß beinhalten,
welches Druckgas enthaltend mindestens 1 ppm (vorzugsweise mindestens 5
ppm, mehr bevorzugt mindestens 40 ppm und am meisten bevorzugt mindestens
100 ppm) Stickstoffmonoxid enthält,
ein Gehäuse,
das ein Lumen definiert und optional eine Kammer, die einen inhalierbaren
pharmazeutischen Wirkstoff enthält,
wobei die Kammer mit dem Lumen verbunden ist und einen Mechanismus,
wie z. B. ein Auslassventil, das durch Herunterdrücken des
Ventils bedient werden kann, um das Gas kontrolliert in das Lumen
oder die Kammer abzugeben (wobei der pharmazeutische Wirkstoff im
freigesetzten Gas suspendiert wird), wobei das Lumen dazu konfiguriert
ist, das freigesetzte Gas (und das suspendierte Mittel, falls vorhanden)
in das Atmungssystem eines Patienten zu leiten. Das Lumen kann einen
Schlauch, eine Maske oder eine Rückatmungskammer
beinhalten, wie jene, die man typischerweise bei derzeit erhältlichen
Inhalationsvorrichtungen findet. Die Vorrichtung kann außerdem einen
Mechanismus zur optionalen Freisetzung des Gases in das Lumen in
einer Weise aufweisen, die die Verbindung in der Kammer umgeht und
dadurch dem Patienten ermöglicht,
zuerst mit Stickstoffmonoxid enthaltendem Gas allein behandelt zu
werden, gefolgt von einer Dosis des in stickstoffmonoxidhaltigem
Gas suspendierten pharmazeutischen Wirkstoff, falls nötig. Der pharmazeutische
Wirkstoff kann z. B. eine bronchospasmolytische Verbindung in flüssiger oder
fester Form sein. Eine solche Verbindung könnte eine beliebige Verbindung
sein, von der gegenwärtig
bekannt ist, dass sie der Bronchokonstriktion effektiv entgegenwirkt,
oder von der dies nachfolgend entdeckt wird. Arten von Arzneimitteln,
von denen bekannt ist, dass sie bei der Inhalationsbehandlung von
Asthma nützlich
sind, beinhalten Cromolyn Natrium, anticholinerge Mittel (wie z.
B. Atropin und Ipratropiumbromid); β2-Agonisten
(wie z. B. Adrenalin, Isoproterenol, Ephedrin, Salbutamol, Terbutalin,
Orciprenalin, Fenoterol und Isoetharin), Methylxanthine (wie z.
B. Theophyllin), Calciumkanalblocker (wie z. B. Verapamil) und Glucocortikoide
(wie z. B. Prednison, Prednisolon, Dexamethason, Beclomethason-diproprionat
und Beclomethason-valerat), wie beschrieben in Kap. 39 von Principles
of Medical Pharmacology, 5. Aufl., Kalant und Roschlau, Hrsg. (B.
C. Decker Inc., Philadelphia, 1989), welches durch Bezugnahme hierin
aufgenommen ist. Die Verwendung und Dosierung dieser und anderer
wirksamer bronchospasmolytischer Arzneimittel in der Inhalationstherapie
sind Praktikern, die Asthmapatienten routinemäßig behandeln, wohl bekannt.
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Zusätzlich zu
oder anstelle der oben beschriebenen bronchospasmolytischen Arzneimittel
kann die Inhalationsvorrichtung der Erfindung außerdem eine NO freisetzende
Verbindung (wie z. B. SNAP, S-Nitrosocystein, Nitroprussid, Nitrosoguanidin, Glyceryltrinitrat,
Isoamylnitrit, anorganisches Nitrit, Azid, oder Hydroxylamin) enthalten,
welche eine lang anhaltende bronchodilatorische Wirkung bereitstellen
würde,
um die Sofortwirkung, die durch die Inhalation von NO-Gas erhalten
wurde zu ergänzen.
NO freisetzende Verbindungen könnten
auf ihre Nützlichkeit
bei der Behandlung von Asthmaanfällen
und/oder reversibler pulmonaler Vasokonstriktion durch in-vitro
und in-vivo Assays,
die Praktikern, die routinemäßig Therapien
für diese
Zustände entwickeln,
wohl bekannt sind, getestet werden. Kriterien zur Auswahl einer
therapeutisch nützlichen
NO-Donor-Verbindung beinhalten dessen Stabilität bei der Lagerung vor der
Inhalation und dessen Fähigkeit
zur Zersetzung, um NO in einer therapeutisch nützlichen Geschwindigkeit für Ablagerung
im geeigneten Teil der Atemwege freizusetzen. Zum Beispiel hat sich
S-Nitroso-N-Acetylpenicillamine („SNAP") in seiner festen Form als stabil erwiesen,
unter physiologischen Bedingungen jedoch (wie z. B. im physiologischen
Fluidfilm auf der Oberfläche
des Lumens der Bronchiolen oder Alveolen) baut sich die Verbindung
leicht ab um NO freizusetzen (Ignarro, Circ. Res., 1989). Die Stickstoffmonoxid
freisetzende Verbindung könnte
in Pulverform bereitgestellt werden, oder sie könnte in einem biologisch kompatiblen
flüssigen
Träger
aufgelöst
oder suspendiert werden. Die Vorrichtung der Erfindung könnte ein
tragbarer Inhalator sein, ähnlich
jenen, die typischerweise von Personen mit Asthma verwendet werden,
aber welcher eine unter Druck stehende Mischung aus Stickstoffgas (oder
einem anderen Inertgas) und Stickstoffmonoxidgas (anstelle von oder
zusätzlich
zu einem inerten, verflüssigten
Treibgas, wie z. B. ein Fluorkohlenwasserstoff, z. B. Freon) enthält. Alternativ
kann der pharmazeutische Wirkstoff, der zu der Vorrichtung der Erfindung
gehört,
ein antimikrobielles Mittel sein oder ein oberflächenaktives Mittel, das zur
Behandlung der Hyalinmembrankrankheit geeignet ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
würde die
Vorrichtung der Erfindung ein Gefäß beinhalten, die eine in einem
verflüssigten
Treibgas suspendierte Stickstoffmonoxid-Donorverbindung (z. B. in
flüssiger
oder fester Form) enthält,
ein Gehäuse,
welches (a) eine Öffnung
definiert, an welcher ein Gefäß angebracht
ist und (b) ein Lumen in Verbindung mit der Öffnung und ein Mechanismus
zur kontrollierten Freisetzung des Treibgases aus dem Gefäß in das
Lumen, wobei ein solches Lumen so konfiguriert ist, dass es die
Verbindung in das Atmungssystem einer Person leitet.
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Alternativ
könnte
die Vorrichtung ein Gefäß, das ein
komprimiertes oder verflüssigtes
Treibgasgas (optional mindestens 1 ppm Stickstoffmonoxid-Gas beinhaltend)
enthält,
beinhalten, ein Gehäuse,
das (a) eine Kammer definiert, die eine Stickstoffmonoxid-Donorverbindung
enthält
und (b) ein Lumen in Kommunikation mit der Kammer und ein Mechanismus
zur kontrollierten Freisetzung des Gases aus dem Gefäß in die
Kammer (z. B. in vorgegebenen Dosen), wobei die Verbindung in dem
Gas suspendiert wird, wobei das Lumen so konfiguriert ist, dass
es die Verbindung in das Atmungssystem einer Person leitet. Die
Vorrichtung wäre
vorzugsweise ein Inhalator mit abgemessener Dosierung in einer Bauweise ähnlich der
vielen, die derzeit erhältlich sind,
der bei Betätigung
durch den Patienten mit Behandlungsbedarf automatisch eine vorgegebene
Menge der bronchospasmolytischen Substanz (einschließlich dem
NO-Gas und/oder der NO freisetzenden Verbindung) in einem zur Inhalation
in einem Atemzug oder mehreren Atemzügen vorgesehenen Sprühstoß abgeben würde. Eine
einzelne Vorrichtung kann optional so gestaltet werden, dass sie
nach dem Ermessen des Patienten NO-Gas (verdünnt in einem Inertgas, wie
z. B. N2) mit oder ohne die feste oder flüssige bronchospasmolytische
Substanz abgibt. Eine solche „zweistufige" Bauweise würde dem
Patienten/der Patientin ermöglichen,
die Verwendung der länger
wirkenden festen oder flüssigen
bronchospasmolytischen Substanz so lange aufzuschieben, bis seine
oder ihre Atemwege durch den Sprühstoß von gasförmigem NO
in N2 geweitet sind, und dadurch die Dosis
des festen oder flüssigen
Pharmazeutikums, die für
lang anhaltenden Nutzen notwendig ist, zu reduzieren. Die optimale
Menge an NO und/oder NO freisetzender Verbindung, die abgegeben
werden soll, kann durch einen Pharmakologen mithilfe von hierin
dargelegten Methoden bestimmt werden. Es wird erwartet, dass eine
nützliche
inhalierte Dosis NO-Gas zur Behandlung von Asthma mindestens 10
ppm für
1/2 min und vorzugsweise zwischen 100 und 300 ppm für eine Minute
betragen würde,
was z. B. durch Abpacken des komprimierten NO, welches aus dem Mundstück des Inhalators
(oder in einen Rückatmungsschlauch
oder eine Rückatmungsmaske)
freigesetzt werden soll, mit mindestens 1.000 ppm in einer Mischung
mit N2 erreicht werden kann. Selbstverabreichte
Behandlung pulmonaler Vasokonstriktion kann eine Konzentration von
1.000 bis 30.000 ppm NO in N2 am Mundstück erfordern
um 5 ml in ein Atemhubvolumen von 500 ml abzugeben, um zu einem
wirksamen Wert von 10 bis 300 ppm NO in der Lunge des Patienten
zu führen.
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NO-Gas
könnte
außerdem
zur Erweiterung der Bronchien verwendet werden und dadurch die Verteilung
anderer Wirkstoffe, die durch die Inhalation verabreicht werden,
verbessern. Beispiele solcher Mittel, die häufig durch Inhalation verabreicht
werden, beinhalten Antibiotika und andere antimikrobielle Mittel
(z. B. Pentamidin zur Behandlung von Pneumocystis-Pneumonie) und
oberflächenaktive
Mittel, wie sie Kinder mit Hyalinmembrankrankheit verabreicht werden.
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Die
hierin beschriebene Erfindung stellt eine einfache, sichere, schnelle
und effektive Behandlung oder präventive
Therapie für
Asthmaanfälle,
für akutes
respiratorisches Versagen (z. B. ARDS oder Pneumonie) und für vasokonstriktive
pulmonale Hypertonie bereit. In einer Ausführungsform der Erfindung könnte ein tragbarer
Inhalator, ausgestattet mit einer Kartusche mit komprimiertem NO
oder einem Aerosolbehälter
mit einer NO freisetzenden Verbindung in pulverisierter oder flüssiger Form,
verwendet werden, um die Inhalationstherapie bei Asthma oder pulmonaler
Vasokonstriktion entweder in einer Krankenhausumgebung oder in einer
Notfallsituation vor Ort zu verabreichen. Ein solcher Inhalator
kann zum Beispiel von einer Person, die einem Risiko ausgesetzt
ist, Hypoxie zu entwickeln, wie z. B. einem Bergsteiger, mitgeführt werden,
oder von Skipistenkontrollpersonal, die die Inhalationstherapie
im Notfall an Skifahrer, die von hypoxischem Lungenödem betroffen
sind, verabreichen können. Ähnliche
Inhalatoren, die bronchodilatorische Mittel enthalten, werden routinemäßig von
asthmatischen Individuen mitgeführt.
In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung könnte
eine Kartusche mit komprimiertem NO oder ein Aerosolbehälter mit
einer NO freisetzenden Verbindung an einen Ventilationskreislauf
angeschlossen und dafür
verwendet werden, neugeborene Säuglinge
mit PPHN während
des Transports von dem Krankenhaus, in dem die Geburt stattfand,
zu einem mit einer Intensivstation zu behandeln und zu stabilisieren
oder zur Behandlung von Pneumonie und ARDS mit Maskentherapie oder maschinellem
Ventilator in einem Krankenhaus oder einer Notfallstation verwendet
werden.
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Wenn
eine NO freisetzende Verbindung in fester oder flüssiger Form
inhaliert wird, lagern sich die Partikel oder Tröpfchen im gesamten Atmungssystem
ab, wobei die größeren Partikel
oder Tröpfchen
dazu neigen, nahe an der Eintrittsstelle abgelagert zu werden (d.
h. im Mund oder in der Nase), und kleinere Partikel oder Tröpfchen werden
zunehmend tiefer in das Atmungssystem befördert, bevor sie sich in der
Luftröhre,
den Bronchien und schließlich
in den Alveolen ablagern. (Siehe z. B., Hounam & Morgan, "Particle Deposition", Kapitel. 5 in Respiratory Defense
Mechanisms. Teil 1, Marcel Dekker, Inc., NY; Hrsg. Brain et al.,
1977; S. 125.) Eine Partikel-/Tröpfchengröße von 10 μm oder weniger
wird zur Verwendung im Verfahren der Erfindung empfohlen. Wenn pulmonale
Vasokonstriktion die Zielerkrankung ist, sollte die Partikel-/Tröpfchengröße im Allgemeinen
eine Partikelgrößenverteilung
aufweisen, die für
die Ablagerung in den Alveolen geeignet ist (d. h. durchschnittlich
weniger als 5 μm,
mit einer Idealgröße von etwa
1–3 μm), während die
Behandlung eines Asthmaanfalls, welcher hauptsächlich die Bronchien betrifft,
vorzugsweise mit einer inhalierten Partikel-/Tröpfchengröße von etwa 2–8 μm erfolgt.
Die Bestimmung des bevorzugten Trägers (falls vorhanden), Treibgases
(welches in einem Inertgas wie z. B. N
2 verdünntes NO
beinhalten kann), der Bauweise des Inhalators und der Zubereitung
der NO freisetzenden Verbindung in ihrem Träger liegt ohne Weiteres im
Rahmen der Fähigkeiten von
durchschnittlichen Fachleuten auf dem Gebiet der Erstellung von
routinemäßigen Inhalationstherapien
bei Asthma. Der tragbare Inhalator könnte eine Patrone mit komprimiertem
NO vorzugsweise in einem inerten Trägergas wie z. B. N
2 enthalten
oder irgendein alternatives Mittel zur Bereitstellung von NO-Gas.
Alternativ oder zusätzlich
könnte
der Inhalator eine NO freisetzende Verbindung enthalten, entweder
in trockener Form mit einem Treibgas gemischt oder in einer Kammer
getrennt vom Treibgas aufbewahrt oder mit einem flüssigen Träger gemischt,
der zu einer geeigneten Tröpfchengröße zerstäubt werden
kann oder in irgendeiner anderen Konfiguration, die Fachleuten für Technologie
von tragbaren Inhalatoren bekannt ist. Einige der verschiedenen Arten
von Inhalator-Bauweisen, die bis jetzt entwickelt worden sind, werden
z. B. in den
US-Patenten Nr. 4,667,668 ;
4.592.348 ;
4,534,343 ; und
4,852,561 diskutiert, wobei jedes
dieser Patente durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist. Andere Bauarten
von Inhalatoren sind in „the
Physicians' Desk
Reference", 45.
Aufl., Edward R. Barnhart, Herausgeber (1991) beschrieben. Jeder
von diesen und anderen Inhalatoren von Aerosol-Typ kann daran angepasst
werden, die Abgabe von NO-Gas und/oder NO freisetzende Verbindungen
aufzunehmen. Ebenfalls nützlich
zur Abgabe einer NO freisetzenden Verbindung, die in Form eines
trockenen Pulvers zubereitet ist, ist eine Inhalationsvorrichtung
vom nicht-Aerosol-Typ, wie die, die von Allen & Hanburys, Research Triangle Park,
North Carolina entwickelt wurde.
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Da
NO-Gas, welches in den Blutkreislauf eintritt, rasch durch Verbindung
mit Hämoglobin
inaktiviert wird, ist die bronchodilatorische Wirkung von inhaliertem
NO auf die ventilierten Bronchien beschränkt, und die vasodilatorische
Wirkung von inhaliertem NO ist auf jene Blutgefäße beschränkt, die in der Nähe der Übergangsstelle
von NO in den Blutkreislauf liegen: d. h. pulmonale Mikrogefäße. Daher
besteht ein bedeutender Vorteil sowohl der bronchodilatorischen
Verfahren als auch der pulmonalen Vasodilatationsverfahren der Erfindung
darin, dass Bronchospasmus und/oder pulmonale Hypertonie selektiv
verhindert oder behandelt werden kann, ohne eine damit einhergehende
Senkung des systemischen Blutdrucks auf potentiell gefährliche Werte
zu verursachen. Die Erfindung ermöglicht die effektive Aufhebung
der pulmonalen Hypertonie ohne das Risiko der Unterversorgung von
lebenswichtigen Organen, venöser
Blutansammlung, Ischämie
und Herzversagen, welche die systemische Vasodilatation begleiten
können.
Eine solche isolierte pulmonale Vasodilatation ist außerdem von
Bedeutung bei der Behandlung von PPHN bei neugeborenen Säuglingen,
da systemische Vasodilatation die unerwünschte Mischung von sauerstoffreichem
und sauerstoffarmem Blut durch den Ductus arteriosus oder das Foramen
ovale von Neugeborenen verstärkt.
Desweiteren verbessern die Verfahren der Erfindung den Sauerstofftransport
bei Patienten mit Asthma oder akutem respiratorischen Versagen gleichzeitig
durch Erweiterung der Bronchien und Steigerung der Durchblutung
der ventilierten Alveolen und ergeben dadurch einen zusätzlichen
Nutzen, der mit typischen bronchodilatorischen Therapien nicht zu
beobachten ist.
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Die
Erfindung stellt außerdem
vorteilhafterweise ein einfaches, schnelles, nichtinvasives Diagnoseverfahren
für jene
Formen der chronischen pulmonalen Hypertonie bereit, die auf NO-Inhalationstherapie
ansprechen. Diese Patienten können
von der Langzeitinhalationstherapie durch das Verfahren der Erfindung
profitieren oder durch systemische Dauerbehandlung mit NO produzierenden
vasodilatorischen Arzneimitteln, wie z. B. Nitroprussid und Glyceryltrinitrat
mit Calciumkanalblockern oder mit anderen Arten von Vasodilatoren.
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Andere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden
detaillierten Beschreibung, den Informationen zu den Experimenten
und den Ansprüchen
ersichtlich.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
Zeichnungen sind zuerst beschrieben.
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Zeichnungen
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1 ist
eine grafische Darstellung der NO-dosisabhängigen Reaktionskurve für Lämmer mit U46619-induzierter
pulmonaler Vasokonstriktion.
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2 ist
eine grafische Darstellung, die die Wirkung der Inhalation verschiedener
NO-Konzentrationen,
gemischt mit O2, alternierend mit Phasen
des Atmens von 60–70%
O2 ohne zugesetztes NO auf den PAP von Lämmern, die
Dauerinfusionen von U46619 erhalten, zeigt.
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3 ist
ein Streifendiagramm, welches die Wirkung darstellt, die eintritt,
wenn ein Lamm mit U46619-induzierter pulmonaler Vasokonstriktion
dazu gebracht wird, 80 ppm NO 6 Minuten lang zu inhalieren.
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4 ist
eine grafische Darstellung, die die Wirkung der Inhalation verschiedener
NO-Konzentrationen,
gemischt mit O2, alternierend mit Phasen
des Atmens von 60–70%
O2 ohne zugesetztes NO auf den pulmonalvaskulären Widerstand
(PVR) von Lämmern,
die Dauerinfusionen von U46619 erhalten, zeigt.
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5 ist ein Doppeldiagramm, das die Wirkung
von 180 ppm inhaliertem NO auf den PAP und den PVR von Schafen,
bei denen eine Heparin-Protamin Reaktion einen erhöhten PAP
und PVR verursacht hat, mit unbehandelten Kontrollen vergleicht,
die Luft eingeatmet haben.
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6 ist
ein Streifendiagramm, das die Behandlung mit PGI2 und
mit NO-Inhalation bei einem erwachsenen Menschen mit schwerem ARDS
vergleicht.
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7 ist
eine Darstellung der Apparatur und der Bedingungen, die bei der
Abgabe von NO-Gas an die Lungen von Meerschweinchen im Verlauf von
Studien zu Bronchodilatation verwendet werden und eine Zusammenfassung
der Chemoluminiszenzdaten, die an allen drei Stellen in der Apparatur
gewonnen werden.
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8 ist
eine grafische Darstellung der Wirkung der Inhalation von 300 ppm
NO-Gas auf neun normale Meerschweinchenlungen (d. h. mit nicht-verengten
Bronchien).
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9 ist
eine grafische Darstellung der Wirkung auf den Lungenwiderstand,
der bei neun experimentell bronchienverengten Meerschweinchen während der
Behandlung mit verschiedenen NO-Gas Konzentrationen beobachtet wurde.
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10 ist
eine grafische Darstellung, die den Lungenwiderstand von acht experimentell
bronchienverengten Meerschweinchen bei Behandlung mit verschiedenen
NO-Gas Konzentrationen vergleicht.
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11 und 12 sind
grafische Darstellungen der Dosis-Wirkungs-Kurve, die bei der Behandlung von
neun experimentell bronchienverengten Meerschweinchen mit verschiedenen
Konzentrationen von NO-Gas beobachtet wurde, wobei die Reaktion
als Lungenwiderstand gemessen wurde (11) oder
als Prozentsatz des maximalen beobachteten Lungenwiderstands (12).
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13 ist
eine grafische Darstellung der Wirkung der Langzeitinhalation (eine
Stunde) von 100 ppm NO oder von Methacholin allein auf acht experimentell
bronchienverengte Meerschweinchenlungen.
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14 ist
eine grafische Darstellung der additiven Wirkung der Inhalation
von sowohl Terbutalin als auch NO auf den Lungenwiderstand bei drei
experimentell bronchienverengten Meerschweinchen.
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15 ist
eine grafische Darstellung der additiven Wirkung der Inhalation
von sowohl Terbutalin als auch NO auf die Lungencompliance bei drei
experimentell bronchienverengten Meerschweinchen.
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16 ist
eine grafische Darstellung der Veränderungen des Lungenwiderstands,
der bei fünf
experimentell bronchienverengten Meerschweinchen beobachtet wurde,
die zerstäubtes
S-Nitroso-N-Acteylpenicillamin (SNAP) einatmeten.
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17 ist
eine Querschnittsdarstellung einer Ausführungsform der Inhalationsvorrichtung
der Erfindung.
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18 ist
eine Querschnittsdarstellung einer zweiten Ausführungsform der Inhalationsvorrichtung der
Erfindung.
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NO-Inhalationstherapie bei
pulmonaler Vasokonstriktion
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Die
Erfindung stellt zum ersten Mal ein einfaches, schnelles, selektives
und effizientes Verfahren zur Behandlung oder Prävention sowohl akuter als auch
bestimmter Formen chronischer pulmonaler Hypertonie bereit, ohne
gleichzeitig den systemischen Blutdruck des Patienten zu senken.
Pulmonale Hypertonie ist eine weit verbreitete klinische Erscheinung,
die verschiedene Gruppen von Patienten betrifft. Der Einsatz von
inhaliertem NO wird derzeit für
Patienten geplant, ohne aber auf diese beschränkt zu sein, die von Folgendem
betroffen oder dem Risiko ausgesetzt sind, Folgendes zu entwickeln:
ARDS, Pneumonie, Asthma, akutes Lungenödem, akute oder chronische
Hypoxie, alveoläre
Hypoventilationszustände,
höhenbedingtes
Lungenödem ("Höhenkrankheit"), PPHN, Hyalinmembrankrankheit,
Azidose, idiopathische pulmonale Hypertonie, Sepsis, Lungenthromboembolie,
Cor pulmonale infolge von pulmonaler Hypertonie, perinatales Aspirationssyndrom, und
akute pulmonale Vasokonstriktion als Reaktion auf die Aufhebung
der durch Heparin verursachten Antikoagulation durch Protamin ("Heparin-Protamin Reaktion").
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Verfahren zur Verabreichung
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NO-Druckgas
kann von einem gewerblichen Anbieter erworben werden, wie z. B.
Air Products and Chemicals, Inc. (Allentown, PA) oder Airco (Murray
Hill, NJ), typischerweise als Mischung von 200–800 ppm NO in reinem N2–Gas.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass das NO als Mischung erhalten
und gelagert wird, die frei von jeglichem kontaminierenden O2 oder höheren
Stickoxiden ist, da diese höheren Stickoxide (die
durch Reaktion von O2 mit NO entstehen können) potentiell
schädlich
für Lungengewebe
sind. Falls erwünscht,
kann die Reinheit des NO durch Chemoluminiszenzanalyse unter Verwendung
bekannter Verfahren vor Verabreichung an den Patienten demonstriert
werden. Die NO-N2-Mischung kann mit Luft
oder O2 gemischt werden, zum Beispiel durch
kalibrierte Rotameter, die vorher mit einem Spirometer validiert
wurden. Die endgültige
NO-Konzentration in der Atemmischung kann mit einer chemischen oder
Chemoluminiszenz-Technik verifiziert werden, die Fachleuten wohl
bekannt sind (z. B. Fontijin et al., Anal. Chem. 42: 575–579, 1970).
Jegliche Unreinheiten wie z. B. NO2 können durch
Beaufschlagung mit NaOH Lösungen,
Baralyme oder Sodalime entfernt werden. Als zusätzliche Kontrolle kann die
FiO2 der endgültigen Gasmischung
ebenfalls überprüft werden.
Falls gewünscht,
kann der Ventilator einen am Ausatmungs-Auslass angebrachten Gas-Scavenger aufweisen,
um sicherzustellen, dass keine signifikanten Mengen NO-Gas in die
umliegende Umgebung entweichen.
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In
einem Krankenhaus oder vor Ort in einer Notfallsituation könnte die
Verabreichung von NO-Gas durchgeführt werden, z. B. durch Anbringen
eines Behälters
mit komprimiertem NO in N2 und eines zweiten Behälters mit
Sauerstoff oder einer Sauerstoff/N2-Mischung
an einen Inhalator, der so konstruiert ist, dass er zwei Quellen
mischen kann; durch Kontrolle des Gasdurchflusses aus jeder Quelle,
kann die NO-Konzentration,
die vom Patienten inhaliert wird, auf einem optimalen Level gehalten
werden.
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Säugetieren
mit Verdacht auf akute pulmonale Vasokonstriktion kann NO in einer
Konzentration von 1 ppm bis 40 ppm in Luft, reinem Sauerstoff oder
einem anderen geeigneten Gas oder einer Gasmischung so lange wie
nötig verabreicht
werden. Die Konzentration kann auf 80 bis 180 ppm für kurze
Zeiträume
erhöht werden:
z. B. 5 min bei 180 ppm NO, wenn eine sofortige drastische Wirkung
erwünscht
wird.
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Beurteilung des pulmonalen
vaskulären
Drucks und Durchflusses
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Der
pulmonalarterielle Druck wird mit einem Pulmonalarterien-(PA-)Katheter
in Blutflussrichtung, der unter Lokalanästhesie perkutan durch eine
Vene eines Patienten platziert wird, genauestens überwacht;
der PA-Durchfluss wird gewöhnlich
durch Thermodilution über
einen solchen PA-Katheter gemessen. Es existieren alternative Verfahren
zur indirekten, nicht-invasiven Überwachung;
z. B. Echokardiogramm, Überwachung
systolischer Zeitintervalle und range-gated Dopplertechniken. Diese
alternativen Verfahren zur Überwachung
können
immer dann überlegen
sein, wenn eine Katheterisierung nicht durchführbar ist, wie z. B. in Notfallsituationen,
bei Patienten, die keine guten Kandidaten für eine Katheterisierung sind
bzw. bei laufenden Behandlungen oder etablierten Protokollen.
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Pharmakologische Wirkung von
Stickstoffmonoxid
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Es
ist wahrscheinlich, dass inhaliertes NO durch Verteilung in den
an die Alveolen grenzenden Gefäßzwischenraum
und durch Verursachen von Entspannung des pulmonalvaskulären glatten
Muskels wirkt und somit einen Anstieg des pulmonalen Blutflusses
und Gasaustausches ermöglicht.
Vorläufige
Beweise, die bei fünf
Menschen mit schwerem akutem respiratorischen Versagen gewonnen
wurden, zeigen, dass NO (etwa 20 ppm), welches während maschineller Beatmung
in Zeiträumen
bis zu einem Monat inhaliert wurde, sowohl den pulmonalen arteriellen
Druck als auch den QVA/QT-Wert
(Rechts-Links-Shunt: ein Maß für die Ineffizienz des
pulmonalen Sauerstofftransports) reduziert und damit einen signifikanten
Anstieg des Blutsauerstoffs beim Patienten herbeiführt. Dies
lässt vermuten,
dass NO-Vasodilatation nur in ventilierten Alveolen und nicht in
unventilierten oder kollabierten Alveolen erfolgt, im deutlichen
Gegensatz zu Ergebnissen, die nach der intravenösen Verabreichung von Vasodilatatoren
wie Nitroprussid beobachtet wurden. Durch Lokalisierung der Abgabe
von NO in gasförmigem
Zustand direkt an die Lunge, kann das gelöste NO sofort seine pharmakologische Wirkung
noch vor der Inaktivierung des NO durch Bindung an Hämoglobin
auf den vaskulären
glatten Zielmuskel ausüben.
Zur gleichen Zeit stellt die rasche Bindung des NO an das Hämoglobin
sicher, dass jegliche vasodilatorische Wirkung von inhaliertem NO
lediglich eine lokale oder selektive Wirkung in den Blutgefäßen der Lunge
ist, ohne einhergehende Vasodilatation in Richtung des Blutflusses
im großen
Blutkreislauf.
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Diagnose und Behandlung chronischer
pulmonaler Hypertonie
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Chronische
pulmonale Hypertonie ist gekennzeichnet durch die Obstruktion oder
strukturelle Verengung von Blutgefäßen in der Lunge. Soweit der
chronische Zustand eines bestimmten Patienten durch krampfartige
Verengung des pulmonalen glatten Gefäßmuskels oder Bronchokonstriktion
hervorgerufen oder verschlimmert wurde, kann er zumindest teilweise
durch Inhalation von NO verbessert werden: solche Fälle, die auf
Behandlung mit NO sowie potentiell mit Vasodilatoren ansprechen,
werden leicht durch ihre Reaktion auf einen kurzen NO-Inhalationstest
identifiziert (z. B. Inhalation von 80 ppm NO für sechs Minuten, alternierend mit
sechsminütiger
Inhalation von Luft ohne zugesetztes NO, die für zwei bis vier Zyklen wiederholt
wird), während
der PAP, PCWP und die Herzleistung gemessen werden. Fälle, die
darauf ansprechen (z. B. jene, bei denen sich der PVR um 20% oder
mehr reduziert), können
dann entweder mit tragbarer NO-Inhalationstherapie, mit Inhalation
von NO freisetzenden Verbindungen in fester oder flüssiger Form
oder mit NO freisetzenden systemischen vasodilatorischen Arzneimitteln
wie z. B. Glyceryltrinitrat oder anderen nicht-spezifischen systemischen
Dilatoren (z. B. Calciumkanalblockern) behandelt werden.
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Inhalationstherapie mit NO-freisetzender
Verbindung bei pulmonaler Vasokonstriktion
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Die
Erkenntnis, dass Inhalation von gasförmigem NO bestimmte Formen
pulmonaler Vasokonstriktion wirksam aufheben kann, legt noch eine
weitere Art der Inhalationstherapie bei pulmonaler Vasokonstriktion
nahe, bei der eine NO freisetzende Verbindung anstelle von gasförmigem NO
inhaliert wird. Dieses Verfahren stellt eine länger anhaltende nützliche
Wirkung bereit als das kurzzeitige Inhalieren von gasförmigem NO,
da die abgelagerte NO freisetzende Verbindung langsam NO über einen
relativ langen Zeitraum freisetzen würde. Zubereitung und Dosierung
einer ausgewählten
NO freisetzenden Verbindung kann ohne übermäßiges Experimentieren von einem
durchschnittlichen Fachmann bestimmt werden. Als ein Beispiel könnte eine
typische einzelne inhalierte Dosis einer NO freisetzenden Verbindung
wie z. B. S-Nitroso-N-Acetylpenicillamin
(SNAP) oder S-Nitrosocystein in Form eines trockenen Pulvers zwischen
60 und 650 μg
der wirksamen Verbindung (NO) pro kg Körpergewicht für etwa eine
Stunde der Dilatation betragen. Bei Schafen mit experimentell erhöhtem PA-Druck
verursachte die Inhalation von SNAP bei 1,3 mg/kg eine verlängerte Reduzierung
des PA-Drucks.
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Inhalationstherapie bei Asthma
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Wie
pulmonale Vasokonstriktion kann krampfartige Verengung der Atemwege,
wie sie bei Asthmaanfällen
auftritt, durch Inhalation von entweder gasförmigem NO oder einer NO freisetzenden
Verbindung in flüssiger
oder fester Form aufgehoben werden. Gasförmiges NO hätte den Vorteil schneller Diffusion
ohne Partikel und wäre
außerdem
in der Region der erweiterten Bronchien gefäßerweiternd und würde dadurch
die arteriellen Sauerstoffspannungen verbessern. Verabreichung würde wie
oben beschrieben erfolgen und würde
typischerweise bei Einsatz eines Anfalls, oder wenn ein bevorstehender
Anfall befürchtet
wird, begonnen. Falls Dauerdilatation der Bronchien bei einem bestimmten
Patienten erforderlich ist, könnte
die gesamte Umgebungsatmosphäre
des Patienten mit niedrigdosiertem NO-Gas (bei einer hohen Gasumsatzrate)
beladen werden, wie z. B. mit einer Maske oder einem Zelt.
-
Inhalationsvorrichtungen
-
Die
Inhalationstherapie der Erfindung wird vorzugsweise durch Verwendung
einer der Inhalationsvorrichtungen der Erfindung verabreicht. Eine
dieser Vorrichtungen 10 ist im Querschnitt in 17 illustriert,
welche ein Gehäuse 14 zeigt,
das eine Kammer 20 definiert, die mit einem Lumen 16 verbunden
ist, ein Gefäß 12,
welches Druckgas mit mindestens 1 ppm Stickstoffmonoxid enthält, welches
in einem verflüssigten
Treibgas oder komprimierten Inertgas gelöst ist, und/oder welches eine
Suspension eines festen oder flüssigen Stickstoffmonoxid-Donortherapeutikums
enthält,
wobei das Gefäß 12 gleitfähig in der
Kammer 20 angebracht ist, einen druckaktivierten Ventilmechanismus 18 zur
kontrollierten Abgabe des unter Druck stehenden Inhalts des Gefäßes 12 in
das Lumen 16 und eine Rückatmungskammer 22,
die ein Ende des Lumens 16 darstellt, mit Einwegeventilen 24,
durch welche Luft 28 in die Rückatmungskammer 22 einströmen kann,
aber durch welche das therapeutische Gas nicht entweichen kann.
Ein Patient verwendet die Vorrichtung durch Drücken des oberen Endes 26 des
Gefäßes 12,
welches aus dem Gehäuse 14 hervorsteht,
wobei er das Gefäß 12 in
die Kammer 20 herunterschiebt und den Ventilmechanismus 18 herunterdrückt. Dies
verursacht, dass der unter Druck stehende Inhalt des Gefäßes 12 in
das Lumen 16 und die Rückatmungskammer 22 abgelassen
wird. Der Patient inhaliert dann einen Teil des Inhalts der Rückatmungskammer 22,
wobei er Luft 28 durch das Einwegeventil 24 in
die Rückatmungskammer 22 ansaugt,
um den vom Patienten inhalierten Anteil des Inhalts zu ersetzen.
Eine Einzeldosis des therapeutischen Wirkstoffs, der aus dem Gefäß 12 in
die Rückatmungskammer 22 freigesetzt
wird, kann mehrere Atemzüge
benötigen,
um vom Patienten in ausreichendem Maße inhaliert zu werden. Das
Gesamtgewicht dieser Vorrichtung würde weniger als 200 g betragen,
so dass es ohne weiteres tragbar ist.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform 100,
illustriert in 18, definiert das Gehäuse 102 (a)
eine erste Kammer 104, die eine inhalierbare pharmazeutisch
wirksame Verbindung 106 und (b) ein Lumen 108 in
Verbindung mit der ersten Kammer 104 enthält. Ein
Gefäß 110,
das Druckgas oder verflüssigtes
Treibgas umfassend mindestens 1 ppm Stickstoffmonoxid enthält, ist
gleitfähig
in einer zweiten Kammer 112 des Gehäuses 102 angebracht,
so dass ein oben auf das Gefäß 114 ausgeübter Druck
ein sich am Boden des Gefäßes 116 befindendes
Druckablassventil dazu veranlasst, gegen die Wand des Gehäuses 102 heruntergedrückt zu werden,
wodurch das Ventil geöffnet
wird und ein Anteil des unter Druck stehenden Inhalts des Gefäßes 110 in
die erste Kammer 104 abgelassen wird. Die so abgelassenen
Druckgase mischen sich mit der Verbindung 106 und suspendieren
diese in einem Sprühnebel
in der ersten Kammer 104. Dieser Nebel wird dann vom Patienten
durch das geöffnete
Mundstückende 118 des
Lumens 108 inhaliert. Die Zunge 120 auf dem federgelagertem
Drehgelenk 122 kann nach Wahl des Patienten vor und während der Öffnung des
Druckablassventils 116 manuell heruntergedrückt werden;
dadurch wird die erste Kammer 104 zeitweilig vom Durchgang
der abgelassenen Druckgase abgeschnitten, welche dann direkt in
das Lumen 108 entweichen, wobei sie die erste Kammer 104 umgehen,
in welcher sich das Therapeutikum 106 befindet. Indem zuerst
das Stickstoffmonoxid enthaltende Gas ohne die darin suspendierte
therapeutische Verbindung 106 inhaliert wird, werden die
Atemwege des Patienten ausreichend geöffnet, um den potentiellen
Nutzen der nachfolgenden Inhalation der langsamer wirkenden festen
oder flüssigen
therapeutischen Verbindung 106 zu maximieren, so dass der
Patient daraufhin Zunge 120 wieder freigibt, erneut das
obere Ende des Gemäßes 114 herunterdrückt um Ventil 116 zu öffnen und
inhaliert die im so abgelassenen Gas suspendierte therapeutische
Verbindung 106 aus dem Mundstück des offenen Endes 118 des
Lumens 108.
-
Experimentelle Informationen
-
Die
Antragsteller legen die folgenden Daten aus Studien an Tieren und
Menschen und das anerkannte Protokoll für menschliche Studien als Beispiele
zur Unterstützung
der Erfindung vor.
-
1. PULMONALE VASODILATATION
-
A. Verabreichung von gasförmigem Stickstoffmonoxid
an Lämmer
-
i. Verfahren
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Chirurgische Präparation des Tiermodells:
-
Acht
Suffolk-Lämmer
mit einem Gewicht von 25–35
kg wurden einer sterilen Thorakotomie unterzogen, um einen linksatrialen
Katheterzugang zu platzieren, eine Tracheostomie und ein Katheterzugang
durch die Femoralarterie wurden angelegt unter endotrachealer Vollnarkose
mit Halothan/Sauerstoff drei Tage vor der Studie. Nach dreitägiger Erholung
wurden die Lämmer
unter Lokalanästhesie
einer sterilen Platzierung eines 7-French-Thermodilutionskatheters
zur Überwachung
der Pulmonalarterie unterzogen.
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Untersuchungsbedingungen
-
Wache,
unbetäubte
Lämmer
wurden untersucht, um eine Vollnarkose zu vermeiden, die eine hypoxische
Vasokonstriktion verschleiern kann. Die Lämmer wurden in einem Babraham-Käfig platziert
und durften nach Belieben trinken und essen. Zwei Studien wurden
in zweitägigem
Abstand mit jeweils sechs Lämmern durchgeführt. Nach
der Studie wurden die Lämmer
mit einer Überdosis
Barbiturate geopfert und ihre Lungen wurden fixiert, angefärbt und
mit Lichtmikroskopie auf pathologische Veränderungen hin untersucht.
-
Verabreichung
von NO an Lämmer
mit durch U46619 induzierter pulmonaler Vasokonstriktion:
Am
ersten Tag der Studie wurde Lämmern,
die 60–70%
Sauerstoff atmeten, eine Infusion eines hochwirksamen pulmonalen
Vasokonstriktors verabreicht, das stabile Endoperoxid-Analogon(5Z,9a,13E,15S)-11,9-(Epoxymethano)prosta-5,13-dien-1-Säure (U46619,
The Upjohn Company, Kalamazoo, MI) von Thromboxan mit einer Geschwindigkeit
von 0.4–0.8 μg/kg/min.
Die Tracheostomie wurde mit einem Nichtrückatmungskreislauf verbunden,
bestehend aus einem 5-Liter-Speicherbeutel und Rückschlagsventilen, um eingeatmetes
Gas von ausgeatmetem Gas zu trennen. Ausgeatmetes Gas wurde gereinigt
und verworfen. Bei dem eingeatmeten Gas handelte es sich um eine
präzise
Mischung aus Sauerstoff und Stickstoff, die unmittelbar mit NO verdünnt wurde,
um die korrekte eingeatmete Konzentration zu produzieren. Unter
Verwendung kalibrierter Durchflussmessgeräte wurden unterschiedliche
Mengen NO mit N2 gemischt, um die erwünschte NO-Konzentration
bei einer eingeatmeten Sauerstoffkonzentration (FiO2) von 0,6–0,7 zu erreichen. Der Speicherbeutel
wurde nach jeder NO-Inhalationsstufe geleert. Die Verweilhalbzeit
von NO im Gasspeicher betrug 15 Sekunden oder weniger, um die Umwandlung
zu NO2 zu minimieren. Das NO-Gas wurde von
Air Products and Chemicals, Inc., Allentown, PA als Mischung von
235 ppm NO in reinem N2 erworben. Die Chemoluminiszenzanalyse
ergab weniger als 12 ppm NO2 in dieser Mischung.
Fontijin, Anal. Chem. 27: 1903 (1981).
-
Eine
vasodilatordosisabhängige
Reaktionskurve, die Veränderungen
des PAP als eine Funktion der inhalierten NO-Konzentration während der
U46619-Infusion darstellt, wurde für acht Lämmer erstellt, die eine Reihe
von stärker
werdenden NO/NO2 Mischungen von 5, 10, 20,
40 und 80 ppm NO sechs Minuten lang einatmeten (1).
Im Anschluss an jede Stufe der NO-Exposition wurde sechs Minuten
lang die Sauerstoffmischung ohne NO (2) eingeatmet.
Eine zweite NO-Exposition wurde für ähnliche Zeiträume untersucht. Anschließend wurde
ein Kontrollzeitraum mit Einatmung einer Sauerstoffmischung sechs
Minuten nach Beendigung der U46619-Infusion untersucht. Jeweils
nach einer Zeitdauer von drei und sechs Minuten nach Verabreichung
oder Absetzung des NO während
der Studie maßen
wir den mittleren und den phasischen pulmonalarteriellen Druck (PAP),
den linksatrialen Druck (LAP), den systemarteriellen Druck (SAP)
und den zentralvenösen
Druck (CVP).
-
Alle
Druckwerte wurden auf einem Hewlett Packard Multikanal-Streifenschreiber
mit Messwertaufnehmern, die bei Atmosphärendruck auf Null zurückgesetzt
wurden, am Mittelpunkt des Thorax aufgezeichnet (s. z. B. 3).
Die Herzleistung (CO) wurde mithilfe von Thermodilution als der
Durchschnittswert zweier bestimmter Werte nach Injektion von 5 ml
0°C kalter
Ringer-Laktatlösung
gemessen. Der pulmonalvaskuläre
Widerstand (PVR) und der systemvaskuläre Widerstand (SVR) wurden
mit Standardformeln berechnet; der PVR, der bei jeder inhalierten
NO-Konzentration gemessen wurde, ist in 4 dargestellt.
Es wurden angemessene statistische Analysen durchgeführt und
alle Daten als Mittelwert ± Standardfehler
ausgedrückt.
-
Verabreichung
von NO an Lämmer
mit durch Hypoxie induzierter pulmonaler Vasokonstriktion:
Fünf wache
Lämmer
wurden während
eines Zeitraums, in dem sie eine hypoxische Gasmischung einatmeten, untersucht,
um eine akute hypoxische pulmonale Hypertonie zu induzieren. Drei
Lämmer
wurden aufgrund von Sepsis und Herzversagen ausgeschlossen. Es wurden
hämodynamische Überwachungstechniken, ähnlich den
oben beschriebenen, eingesetzt. Wir setzten einen Nichtrückatmungskreislauf
mit einem 25-Liter-Speicherbeutel ein, und die FiO2 wurde auf 0,06–0,08 reduziert, um einen mittleren
PAP von ungefähr
25 mmHg bei einem PaO2 von
ungefähr
30 mmHg herzustellen. Dann wurden entweder 40 oder 80 ppm NO zu der
eingeatmeten Gasmischung hinzugefügt.
-
Die
gesamten Gasdurchflussraten wurden bei 35 l/min gehalten, um Rückatmung
aufgrund von Hyperventilation zu verhindern.
-
Die
eingeatmete FiO2 wurde
mit einer Elektrode (Modell 5590, Hudson Co., Temecala, CA) überwacht und
reines CO2 wurde zum eingeatmeten Gas hinzugefügt, um die
endtidale CO2-Konzentration bei 4,5–6% zu halten.
Die Messwerte der zentralen Hämodynamik
und des Gasaustausches wurden vor Behandlungsbeginn, während der
Hypoxie und nach 3 und 6 Minuten des Einatmens von NO während der
Hypoxie gewonnen. Vergleiche wurden unter Verwendung von Paired
T-Tests durchgeführt.
-
ii. Ergebnisse
-
Zwei
Kontrolllämmer
ohne Arzneimittelinfusion atmeten 80 ppm NO bei einer FiO2 von 0,6–0,7 ein. Es gab keine Änderung
des mittleren PAP, SAP, CO oder SVR bei diesen Lämmern.
-
Bei
acht Lämmern
zeigten Regressionsanalysen der NO-Konzentration während der
U46619-Infusion gegen den SVR, CO oder mittleren SAP keine signifikante
Veränderung.
Jedoch führten
alle Dosierungsstufen der NO-Inhalation eine sofortige Reduktion
der pulmonalen Vasokonstriktion und der pulmonalen Hypertonie herbei,
die durch die U46619-Infusion hervorgerufen worden war (1, 2).
Der Beginn der pulmonalen Vasodilatation ereignete sich innerhalb
von Sekunden nach Beginn der NO-Inhalation.
Die vasodilatorische Wirkung war innerhalb von drei Minuten nahezu
maximal (3). Das Beenden der NO-Inhalation
verursachte eine Rückkehr
auf den vorherigen Grad der Vasokonstriktion innerhalb von drei
bis sechs Minuten. Die von der NO-Inhalation abhängige pulmonalvasodilatorische
Reaktionskurve bei acht Lämmern
wird in 1 dargestellt. 5 ppm NO (eine
inhalierte Lungendosis von 0,89 μg/kg/min)
reduzierte den PA-Druck signifikant und durch das Inhalieren von
40 oder 80 ppm ereignete sich eine fast vollständige vasodilatorische Reaktion.
Nach Betrachtung der leichten Reduktion des PAP vor der Behandlung
im Zeitverlauf während
der U46619-Infusion, zeigte die vasodilatorische Reaktion auf den
zweiten Kontakt mit 5, 10 und 20 ppm NO, welches eingeatmet wurde,
keine signifikante Reduktion im Vergleich zur vorhergeheden Expositionsreihe
(2). Eine zusätzliche
Studie an vier Lämmern,
die eine Stunde lang 80 ppm NO während
der U46619-Infusion inhalierten, zeigte pulmonale Vasodilatation
auf einen normalen PAP, wobei die pulmonale Hypertonie nach der
NO-Inhalation wiederkehrte.
-
Alle
fünf Lämmer, bei
denen eine akute hypoxische pulmonale Hypertonie herbeigeführt wurde,
zeigten einen erheblichen Anstieg der Herzleistung. Zu jedem Zeitpunkt,
wenn zu der eingeatmeten hypoxischen Gasmischung 40 oder 80 ppm
NO hinzugefügt
wurde, kehrte der pulmonalarterielle Druck trotz der Aufrechterhaltung
der erhöhten
Herzleistung auf den Wert der Kontrollen zurück, der mittlere PVR sank um
33% (Tabelle 1). Der P
aO
2 und
der P
vO
2 während der
Hypoxie mit und ohne NO waren ähnlich. TABELLE VERÄNDERUNGEN
DER HÄMODYNAMIK
UND DES GASAUSTAUSCHES
| KONTROLLE | HYPDXIE | HYPDXIE
+ 40–80 |
| | | PPM
NO |
FiO2 | 0,21 | 0,06–0,08 | 0,06–0,08 |
PaO2 (mmHg) | 70,8 ± 4,4 | 28,2 ± 1,4* | 31,1 ± 1,7* |
PvO2 (mmHg) | 36,8 ± 2,5 | 16,6 ± 1,8* | 198 ± 32 |
PaCO2(mmHg) | 33,9 ± 1,4 | 38,6 ± 2,6 | 40,0 ± 2,7 |
pHa | 7,47 ± 0,01 | 7,42 ± 0,03 | 7,40 ± 0,03 |
PAP
(mmHg) | 16,7 ± 0,6 | 28,3 ± 2,2* | 18,7 ± 1,14 |
LAP
(mmHg) | 5,2 ± 0,8 | 64 ± 05 | 4,2 ± 1,0 |
CO
(l/min) | 4,55 ± 0,13 | 7,08 ± 0,22* | 7,56 ± 0,79* |
PVR | 2,51 ± 0,11 | 3,07 ± 0,25 | 201 ± 035# |
(mmHg/l/min) | | | |
SAP
(mmHg) | 103 ± 6 | 113 ± 7 | 106 ± 5# |
CVP
(mmHg) | 3,0 ± 1,3 | 3,5 ± 0,8 | 2,8 ± 1,6 |
SVR | 21,7 ± 1,4 | 16,2 ± 0,9* | 13,7 ± 1,0* |
(mmHg/l/min) | | | |
n = 5, Mittelwert ± Standardfehler |
* p <.01 Wert weicht
von der Kontrolle ab |
# p <.01 Wert für NO + Hypoxieweicht
ab von Hypoxie |
-
iii. Weitere Experimente
-
5 illustriert die Fähigkeit von 180 ppm inhaliertem
NO, den durch die Heparin-Protamin-Reaktion verursachten erhöhten PAP
und PVR bei neun wachen Schafen im Vergleich zu Luft atmenden Schafen
der Kontrolle zu verhindern. Die Heparin-Protamin- Reaktion wurde bei diesen
neun Schafen zuerst durch eine Verabreichung von Heparin (200 U/kg;
Elkins-Sinn, Cherry Hill, NJ) induziert, gefolgt von Protamin (2
mg/kg; Elkins-Sinn) fünf
Minuten später
(zum Zeitpunkt Null). Jedes dieser Schafe diente auch als eine Kontrolle. Sechs
zusätzlichen
Schafen wurde eine intravenöse
Infusion von Natriumnitroprussid (40 μg/kg/min Körpergewicht; Elkins-Sinn) verabreicht,
während
sie Luft einatmeten (Werte nicht angegeben). Die inhalierte Dosis von
180 ppm NO erwies sich als fähig,
den Heparin-Protamin induzierten PAP in diesem Schafmodell auf ein Maß abzusenken,
welches vergleichbar ist mit einer 40 μg/kg/min SNP-Infusion, und zwar
ohne die Neigung des letztgenannten Medikaments, eine deutliche
systemische Hypotonie zu verursachen.
-
Die
Lungen von drei Lämmern,
die 180 Minuten lang 80 ppm NO eingeatmet hatten, wurden mit Lichtmikroskopie
auf Hinweise auf morphologische Veränderungen durch das Einatmen
von NO hin untersucht. Es wurden keine signifikanten Unterschiede
zwischen diesen Lungen und Kontrolllungen beobachtet.
-
B. Protokoll für die Verabreichung von gasförmigem NO
an Säuglinge
mit persistierender pulmonaler Hypertonie des Neugeborenen.
-
Es
folgt eine Beschreibung eines anerkannten experimentellen Protokolls
zur Verabreichung von NO an Neugeborene am Massachusetts General
Hospital.
-
Auswahl der Probanden
-
Zehn
Patienten mit persistierender pulmonaler Hypertonie des Neugeborenen
(PPHN) werden an der Studie teilnehmen.
-
a. Aufnahmekriterien
-
- – Säuglinge
im Alter von weniger als einer Woche
- – Säuglinge
mit arteriellen Blutentnahmestellen in der prä- und postduktalen Verteilung.
- – Säuglinge,
die eine maschinelle Ventilationshilfe benötigen
- – Respiratorisches
Versagen wie es durch die Kriterien von Short, Clin. Perinatol.
14: 737–748,
1987 definiert ist.
- – Säuglinge
können
Infusionen mit systemischen Vasodilatoren und/oder Puffer (Bicarbonat)
erhalten
-
b. Ausschlusskriterien
-
- – Frühreife,
definiert als Gestationsalter von < 37
Wochen durch Untersuchung, mütterlich-fötalen Ultraschall
und Daten.
- – Geburtsgewicht < 2500 g
- – pulmonale
Hypoplasie, auf die eine Vorgeschichte von Oligohydramnios hindeutet,
angeborene Zwerchfellhernie, angeborene Skoliose oder Merkmale,
die mit asphyxierender Thoraxdystrophie übereinstimmen.
- – nicht-evakuierter
Pneumothorax trotz Thoraxschlauch
- – Pneumoperikard
oder Pneumomediastinum mit Hypotonie
- – behobene
anatomische Herz- und Gefäßläsionen (mit
Ausnahme des offenen Ductus arteriosus und des offenen Foramen ovale)
- – aktive
pulmonale Blutung oder eine Blutplättchenanzahl < 50.000/mm3
- – Ultraschall
des Schädels
innerhalb von 24 Stunden vor Beginn der Studie mit dem Nachweis
einer intrakranialen Blutung.
- – Hyperviskosität wie sie
durch einen venösen
Hämatokrit > 70% innerhalb von
24 Stunden nach der Geburt definiert ist
- – Sepsis,
wie sie durch positive Blutkulturen für pathogene Organismen definiert
ist
- – Jene,
bei denen keine informierte Zustimmung eines Elternteils oder Erziehungsberechtigten
vorliegt
-
Untersuchungsverfahren:
-
Ausgewählte Patienten
werden in Rückenlage
gehalten und erhalten 3 μg/kg
Fentanyl zur Beruhigung und 0,1 mg/kg Pancuroniumbromid zur Muskelentspannung
(falls nicht innerhalb der vorhergehenden Stunde so behandelt).
Der Säugling
wird in Begleitung eines betreuenden Kinderanästhesisten in die Katheterisierungsabteilung
gebracht, wo ein Pulmonalarterienkatheter in Blutflussrichtung perkutan über eine
Femoralvene unter örtlicher
Betäubung
platziert wird. Der Katheter misst direkt den Pulmonalarteriendruck,
um den Grad der pulmonalen Hypertonie und die vasodilatorische Reaktion
auf die NO-Inhalation
genau zu bestimmen. Bei der Rückkehr
auf die Neugeborenenintensivstation wird die FiO2 auf 0,90 eingestellt. Dem Patienten wird
gestattet, während
dieser Kontrollphase 20 Minuten zu ruhen, nachdem alle notwendigen
pflegerischen und medizinischen Interventionen beendet wurden. Falls
eine Verbesserung wie sie unten stehend definiert ist nicht eingetreten
ist, wird eine arterielle Blutprobe von einer postduktalen Stelle
entnommen. Dann wird NO in Stickstoff in den Atemkreislauf in kontinuierlichem
Strom eingeführt.
Ein Einwegeventil verhindert den Rückfluss von Sauerstoff in den
NO-Tank. Dieselbe FiO2 (0,90)
und die Durchflussrate werden aufrechterhalten. Die anfängliche
Konzentration von eingeatmetem NO beträgt 20 ppm. Eine Verbesserung
wird definiert als PaO2 > 100 mmHg und ein A-aDO2 von < 570
mm Hg (postduktale Probe). Falls keine Veränderung festgestellt wird,
wird die Konzentration des inhalierten NO auf 40 ppm bei einer konstanten
FiO2 und konstanter
Durchflussrate erhöht.
Ein postduktales arterielles Blutgas wird erneut gemessen. Falls
dieselben Kriterien immer noch nicht erfüllt werden, wird die NO-Konzentration
auf 80 ppm erhöht
und eine Probe eines dritten arteriellen Blutgases untersucht. Die
Atmungsperiode für
jede NO-Konzentration
dauert 10 Minuten.
-
Nach
Ende der Behandlungszeit wird erneut Blut zur arteriellen Blutgasanalyse
entnommen. Proben werden außerdem
vor und nach der NO-Exposition zur Analyse der Methämoglobin-
und Hämoglobin-Werte und
der Reticulozytenzahl genommen. Ein Blutausstrich wird zum Nachweis
von Heinzkörpern
untersucht. Diese werden 24 Stunden nach der Behandlung wiederholt,
um jegliche Veränderungen
im Zusammenhang mit dem Einatmen von NO zu bestimmen. Das Gesamtvolumen
der Blutprobe wird weniger als 5 ml betragen.
-
Statistische Methodik:
-
Die
Daten werden mit einer Varianzanalyse mit wiederholten Messungen
von ungleichen Gruppengrößen bestimmt.
Winer, "Single factor
experiments having repeated measures an the same elements", in Statistical
Principles in Experimental Design, 2d Ed., NY, McGraw-Hill, (1971),
S. 261–308.
Ein post-hoc Test wird mit einem Mann-Whitney U-Test durchgeführt. Das
Signifikanzniveau wird beurteilt als bei 5% liegend.
-
C. Ergebnisse der Verabreichung von NO
an Säuglinge
mit persistierender pulmonaler Hypertonie des Neugeborenen (PPHN)
-
Erste
Versuchsperson. Im Rahmen des Compassionate Use wurde einem Säugling,
der an persistierender pulmonaler Hypertonie und einer angeborenen
Herzerkrankung leidet, Stickstoffmonoxid verabreicht. Aufgrund der
lang anhaltenden Beatmung, des Nichtvorliegens einer präduktalen
arteriellen Blutentnahmestelle und des Vorhandenseins eines atrioventrikulären (AV)
Kanals wurde der Patient nicht in die oben genannte PPHN-Studie aufgenommen.
-
Der
Patient war ein reifgeborener Junge mit einem Gewicht von 3225 g,
der mit Extrakorporaler Membramoxygenierung (ECMO) aufgrund der
Schwere seiner angeborenen Herzkrankheit und hochgradiger Hypoxämie behandelt
worden war. Die ECMO wurde bei ihm abgesetzt und er wurde durch
Intubierung und Beatmung auf der Neugeborenenintensivstation erhalten.
Danach wurde er zunehmend hypoxämisch
wie es sich in seinen postduktalen Pulsoximetrie-(PDX)Werten wiederspiegelte.
Zu der Zeit, als er ins Katheterisierungslabor gebracht wurde, um
das Vorliegen des AV-Kanals zu bestätigen und um festzustellen,
ob irgendeine Not-Herzoperation nötig wäre, erhielt er maximale lebenserhaltende
medizinische Versorgung und Ventilationshilfe und blieb gefährlich hypoxämisch. Unter
diesen Bedingungen erhielten wir die Zustimmung, den Patienten mit
Stickstoffmonoxid zu behandeln.
-
Bei
der Ankunft im Katheterisierungslabor war der Patient extrem zyanotisch.
Er wurde mit Fentanyl, Sauerstoff, Hyperventilation und intravenösem Flüssigkeitsbolus
behandelt, um ihn vor der Verabreichung von NO zu stabilisieren.
Wie in Tabelle 2 dargestellt zeigte die Katheterisierung eine schwerwiegende
pulmonale Hypertonie und einen AV-Kanal. Das Leck schien sich nicht
unter der Behandlung mit Sauerstoff oder Hyperventilation zu korrigieren. TABELLE 2 HÄMODYNAMIK
UND BLUTGASWERTE FÜR
DIE NOINHALATIONSBEHANDLUNG EINES KINDES MIT PPHN
OFF | ANKUNFT | FiO2 | FiO2 | NO | NO | NO | OFF | NO |
| | 1.0 | 0.9 | 20 | 40 | 80 | #1 | 80 |
| | | | ppm | ppm | ppm | | ppm |
#2 | | | | | | | | |
O2-Sättigung
(%) | | | | | | | | |
RA | 23 | 61 | 67 | 67 | 72 | 74 | 14 | -- |
PA | 28 | 69 | 72 | 70 | 74 | 75 | 17 | -- |
POST- | 63 | 74 | 84 | 85 | 74 | 88 | 28 | 85 |
DUKTAL | | | | | | | | |
ART | | | | | | | | |
19 | | | | | | | | |
POX | | 89 | 91 | 91 | 93 | 94 | 21 | 90 |
24 | | | | | | | | |
POST-DUKTALER | | | | | | | | |
ARTERIELLER | 30 | 43 | 48 | 46 | 50 | 51 | 21 | 48 |
PO2 (mmHg): | | | | | | | | |
ART | | | | | | | | |
16 | | | | | | | | |
MITTLERER | | | | | | | | |
DRUCK | | | | | | | | |
(mmHg) | 6 | 4 | 4 | 5 | 4 | | | |
RA | | | | | | | | |
5 | - | - | | | | | | |
PA | 57 | 52 | 47 | 50 | 52 | | | |
53 – | - | - | | | | | | |
ART | 52 | 50 | 45 | 45 | 43 | | | |
47 – | - | - | | | | | | |
POX
= Pulsoximet | er | | | | | | | |
-
Wir
verwendeten einen Regler, um den Druck des Stickstoffmonoxids in
einen Mischer, der uns erlaubte, die relativen Mengen der 800 ppm
NO/N2- und 100% N2-Zufuhr
einzustellen, zu verringern. Bei der Behandlung des Patienten mit
reinem Sauerstoff erhöhten
wir den Durchfluss des N2 durch einen Durchflussregler
in den Einatmungskreislauf des Atemkreislaufs bis die FiO2 0,9 betrug. Die Auswirkungen sind in Tabelle
2 dargestellt. Dies stellte eine 1:10 Verdünnung des Stickstoffgases bereit.
Dann verwendeten wir den Mischer, um die relativen Mengen an N2 und NO/NO2 anzupassen,
um 0 bis 80 ppm NO bereitzustellen.
-
Die
Zahlen in Tabelle 2 zeigen, dass die NO-Exposition keine schädliche Wirkung
auf den systemischen Blutdruck hatte („Mean Pressure-Art” – mittlerer
arterieller Druck) während
sie einen mäßigen Anstieg der
arteriellen Sättigung
der Pulsoximetriewerte und des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks
herbeiführte.
Dies kann eine stabilisierende Wirkung des Gases während dieses
Zeitraums widerspiegeln. Nachdem das Stickstoffmonoxid abgesetzt
und die Zentralkatheter entfernt worden waren, fiel die arterielle
Sättigung
und die Sauerstoffgasspannung steil ab. Die RA und PA-Werte konnten
nicht bestimmt werden, da die Katheter entfernt worden waren. Da
andere Versuche, den Patienten wiederherzustellen, erfolglos waren,
wurde das Stickstoffmonoxid erneut eingesetzt, um zu versuchen,
den Zustand des Babys zu verbessern. Die Sauerstoffsättigung und
Blutgasspannung wurden dadurch erfolgreich verbessert. In einem
darauf folgenden Versuch, den Patienten vom Stickstoffmonoxid zu
entwöhnen,
verschlechterte sich der Oxygenierungsgrad des Patienten erneut auf
gefährlich
niedrige Werte. Der Patient wurde weiterhin mit Stickstoffmonoxid
versorgt und kehrte auf die Neugeborenenintensivtation zurück.
-
Während des
Aufenthalts auf der Intensivstation wurde in einem Versuch, die
pulmonale Vaskulatur zu erweitern, dem Patienten eine Prostaglandin
E1 Infusion verabreicht. Trotz der Standarddosis Prostaglandin konnte
das Stickstoffmonoxid nicht abgesetzt werden, ohne dass die gefährlich niedrigen
Sauerstoffsättigungswerte
wiederkehrten. Der Patient verblieb weiterhin unter Stickstoffmonoxidbehandlung,
bis er auf ECMO eingestellt werden konnte. Dieser Versuch zeigte
den Nutzen des Stickstoffmonoxids bei der Verbesserung des Gasaustausches
bei diesem Patienten mit pulmonaler Hypertonie und angeborenem Herzfehler. Nachfolgende
Versuchspersonen. Zwei weitere Säuglinge
mit PPHN wurden mit NO-Inhalation behandelt. Beide sprachen hervorragend
auf das Einatmen von NO bei 20–80
ppm an und zeigten Erhöhungen
der präduktalen
Oxygenierung, und beide überlebten
langfristig. Eines der Kinder zeigte eine solch rasche Verbesserung mit
der NO-Inhalation allein, dass die ECMO vollkommen vermieden wurde.
-
D. Ergebnisse der Verabreichung von NO
an Erwachsene mit Adult Respiratory Distress Syndrome
-
Erste
Versuchsperson. Die Patientin, eine 42 Jahre alte Frau, litt seit
drei Wochen an Adult Respiratory Distress Syndrome (ARDS) aufgrund
von Aspirationspneumonie. Es lag ein diffuses Lungenödem vor
und ein hoher QVA/QT-Wert
(30%). Nach 21 Tagen der Unterstützung
durch einen venovenösen
extrakorporalen Membranoxygenator (3 l/min) betrug der mittlere
PAP 55 mmHg.
-
Die
Kurzzeitwirkungen von inhaliertem Stickstoffmonoxid wurden mit denen
von i. v. Prostacyclin (PGI
2; 5 ng/kg/min)
verglichen. Der mittlere pulmonalarterielle Druck (PAP), die rechtsventrikuläre Ejektionsfraktion
(RVEF) und Gasaustauschvariablen wurden evaluiert. Die RVEF wurde
durch Thermodilution bestimmt, und Gasaustauschveränderungen
wurden mithilfe von multiplen Inertgas-Eliminationstechniken (MIGET)
analysiert. MIGET- und RVEF-Daten wurden bei zwei unterschiedlichen
Gelegenheiten erhalten. Ventilatoreinstellungen waren das Tidalvolumen
6 ml/kg, die Atmungsrate 14/min, F
iO
2 0,4–0,48
und 5 cm H
2O PEEP (positiver endexpiratorischer
Druck). TABELLE 3 HÄMODYNAMISCHE
ERGEBNISSE DER BEHANDLUNG VON ERWACHSENEN MIT PULMONALER HYPERTONIE
| PGI2 | Kontrolle | NO
18 ppm | NO
36 ppm | Kontrolle |
#1
PAP (mmHg) | 46 | 54 | 42 | 37 | 49 |
PCWP
(mmHg) | 12 | 15 | 15 | 15 | 14 |
MAP
(mmHg) | 81 | 86 | 78 | 75 | 80 |
PaO3 (torr) | 76 | 104 | 146 | 127 | 100 |
OA/OT% | 57 | 38 | 26 | 33 | 30 |
low
vD/O% | 0 | 2 | 1 | 0 | 0 |
vD/vT% | 51 | 47 | 43 | 40 | 41 |
#2
PAP (mmHg) | 42 | 52 | 38 | 36 | 50 |
PCWP
(mmHg) | 14 | 14 | 14 | 12 | 14 |
MAP
(mmHg) | 86 | 91 | 88 | 86 | 88 |
PaO3 (torr) | 81 | 84 | 127 | 113 | 90 |
RVEF% | 42 | 27 | 36 | 39 | 28 |
-
Wie
in 6 und in Tabelle 3 illustriert senkte inhaliertes
NO den PAP und verbesserte die RVEF wie i. v. PGI2,
aber im Gegensatz zu PGI2, steigerte NO
den PaO2 und verminderte
Rechts-Links-Shunt und VD/VT. Inhalation
von 18 ppm NO in Sauerstoff verursachte eine Reduzierung des mittleren
PAP auf 38–42
mmHg (eine Verminderung um 12–14
mmHg) und reduzierte den PVR um 44%, wobei der Verschlussdruck konstant bei
etwa 15 mmHg und die Herzleistung bei etwa 7 l/min und unverändert blieb.
Es kam zu einer geringfügigen zusätzlichen
Vasodilatation (2-5 mmHg) verursacht durch eine Erhöhung der
NO-Konzentration auf 36 ppm. Die Vasodilatation mit NO wurde für etwa 1 ½ Stunden
aufrechterhalten, wonach die Verabreichung elektiv beendet wurde.
Während
der NO-Inhalation verminderte sich der mit Schwefelhexafluorid gemessene QVA/QT-Wert von 38%
auf 26% (18 ppm NO) und 33% (36 ppm NO). Es gab keine Veränderung
des systemarteriellen Drucks bei inhaliertem NO: im Gegensatz zum
systemischen Vasodilator PGI2, welcher den Qva/Qt-Wert
auf 57% erhöhte,
erweitert inhaliertes NO vorwiegend die Vaskulatur ventilierter
Lungenbereiche. Dieser Versuch ist eine deutliche Demonstration
der selektiven Fähigkeit
von niedrigdosiertem (18–36
ppm) inhaliertem NO, als hochwirksamer pulmonaler Vasodilator bei
einem Patienten mit schwerer akuter Lungenverletzung (ARDS) zu wirken,
ohne den Shunt zu verstärken.
-
Nachfolgende
Versuchspersonen. Neun zusätzliche
Patienten wurden wegen ARDS mit NO-Inhalation für Zeiträume bis zu 28 Tagen behandelt.
Sieben überlebten
trotz ihrer schweren respiratorischen Distress-Symptome und wiesen
deutliche Reduktionen des QVA/QT-Werts
während
des Einatmens von NO auf sowie einen reduzierten PAP. Es wurde kein
bedeutender Anstieg der Methemoglobin-Werte beobachtet. Diese Ergebnisse
wiesen darauf hin, dass NO-Inhalation bis zu mehreren Wochen eine
vielversprechende Therapie bei akutem respiratorischen Versagen
darstellt.
-
E. Ergebnisse der Verabreichung von NO
an Menschen mit normalen (nicht-verengten) und hypoxischen (verengten)
Lungen.
-
Die
Auswirkungen des Einatmens von 40 ppm NO wurden bei fünf wachen,
gesunden menschlichen freiwilligen Versuchspersonen, die unterschiedliche
Gasmischungen 10 Minuten lang einatmeten, untersucht, wobei die
Messungen nach 6 Minuten begonnen wurden. Tabelle 4 zeigt, dass
bei Versuchspersonen, die Luft mit normaler (21% v/v) O
2-Konzentration
einatmeten, und deren Lungen deshalb keine Vasokonstriktion aufwiesen,
NO keine pulmonale oder vasodilatorische Wirkung hat. TABELLE 4 WIRKUNGEN VON 40 PPM NO AUF DIE NICHT-VERENGTE
MENSCHLICHE LUNGE
| | Luft | Luft
(21% O2) | Luft |
| | (21% O2) + 40ppm NO | (21%
O2) |
PAP | mmHg | 13,7 ± 1,7 | 14,0 ± 1,8 | 15,4 ± 2,8 |
PCWP | mmHg | 9,1 ± 1,7 | 10,1 ± 2,5 | 9,9 ± 2,2 |
CO | l/min | 6,40 ± 0,92 | 640 ± 088 | 6,95 ± 1,18 |
PVR | mmHg·min/l | 0,72 | 0,61 | 0,79 |
MAP | mmHg | 87,4 ± 6,0 | 88,0 ± 3,7 | 90,2 ± 5,4 |
CVP | mmHg | 5,7 ± 1,4 | 6,3 ± 1,7 | 6,1 ± 1,6 |
PaO2 | mmHg | 99,6 ± 7,5 | 94,7 ± 16,3 | 95,3 ± 14,5 |
PaCO2 | mmHg | 38 ± 6 | 38 ± 5 | 39 ± 4 |
SaO2 | % | 97,6 ± 0,4 | 96,0 ± 1,0 | 97,1 ± 1,2 |
Werte sind
angegeben als X ± Standardabweichung
n = 5 |
-
Im
Gegensatz dazu zeigten dieselben Versuchspersonen, die einen relativ
niedrigen Sauerstoffanteil einatmeten (12% v/v) Hypoxie-induzierte
pulmonale Vasokonstriktion mit erhöhten PAP und PVR-Werten, eine Wirkung,
die durch die Zugabe von 40 ppm NO zu der inhalierten Gasmischung
vollständig
aufgehoben werden konnte (Tabelle 5). TABELLE 5 WIRKUNGEN VON 40 PPM NO AUF DIE HYPDXISCHE,
GEFÄSSVERENGTE
MENSCHLICHE LUNGE
| | Luft | 12% O2 | | Luft |
| | (21%
O2) | 12% O2- 40 ppm NO | 12%
O2 | (21%
O2) |
PAP | mmHg | 14,3 ± 2,3 | 19,1 ± 2,6# | 13,7 ± 1,7* | 15,7 ± 2,2 | 14,5 ± 1,5 |
PCWP | mmHg | 8,8 ± 19 | 8,5 ± 1,3 | 8,5 ± 2,2 | 9,2 ± 1,6 | 9,7 ± 1,9 |
CO | l/min | 665 ± 0,95 | 8,66 ± 1,87 | 8,37 ± 1,68 | 8,5 ± 1,9 | 706 ± 1,84, |
PVR | mmHg·min/l | 0,83 | 1,22 | 0,62 | 0,76 | 0,68 |
MAP | mmHg | 88,8+69 | 89,4 ± 8,4 8 | 60 ± 5,7 | 84,4 ± 7,6 | 88,4 ± 6,3 |
CVP | mmHg | 5,9 ± 30 | 5,6 ± 2,2 | 5,2 ± 2,6 | 5,0 ± 1,9 | 6,2+1,6 |
PaO2 | mmHg | 99 ± 14 | 47 ± 5 | 45 ± 5 | 45 ± 8 | 91 ± 16 |
PaCO2 | mmHg | 40 ± 4 | 35 ± 3 | 34 ± 5 | 33 ± 6 | 39 ± 6 |
SaO2 | % | 97,5 ± 1,0 | 85,4 ± 3,4 | 83,9 ± 5,7 | 82,6 ± 11 | 96,8 ± 1,3 |
n = 5, x ± 5.0.#
p < 0,01 Wert weicht
vom Wert in der ersten Spalte ab.
* p < 0,01 Wert weicht von der vorhergehenden
Situation ab. |
-
2. DILATATION DES GLATTEN
ATEMWEGSMUSKELS
-
A. Verfahren
-
Tierpräparation
-
Männliche
Hartley-Meerschweinchen (300–440g
Körpergewicht)
wurden mit a-Chloralose
(50 mg/kg) und Urethan (500 mg/kg) narkotisiert (Drazen et al.,
J. Appl. Physiol. 48: 613–618,
1980). Eine Tracheostomie wurde durchgeführt, und die Tiere wurden mit
einem Tubusadapter (Innendurchmesser 1,65 mm) intubiert und mit
einem kleinen Tierventilator mit 8 ml/kg und 60 Atemzüge/min.
beatmet (Harvard Apparatus, a division of Ealing Scientific, Natick,
MA). Eine Jugularvene wurde zur intravenösen Verabreichung von Arzneimitteln
kanüliert.
Die Brust wurde durch bilaterale Excision eines Teils der Rippen
vorhergehend geöffnet,
so dass die Lunge Atmosphärendruck
ausgesetzt war (Shore and Drazen, J. Appl. Physiol. 67: 2504–2511, 1989).
Ein positiver endexpiratorischer Druck von 3–4 cm H2O
wurde bereitgestellt.
-
Material
-
Meerschweinchen
wurden dann in einen Plethysmographen gesetzt (Amdur and Mead, Am.
J. Physiol. 192: 363–368,
1958), der mit einem großen
Behälter,
der Kupferdrahtgewebe enthielt, verbunden wurde, um den Plethysmographen
isothermisch zu halten. Der Plethysmographendruck wurde mit einem
Differentialdruckwandler (Celesco, Canoga Park, CA) gemessen; die
gegenüberliegende
Seite dieses Wandlers wurde mit einem ähnlichen Behälter verbunden.
Der Druck an der Atemwegsöffnung
wurde an einer Seitenabzweigung der Trachealkanüle gemessen. Der transpulmonale
Druck wurde mit einem Differentialdruckwandler (Celesco) als der
Unterschied zwischen Atemwegsöffnungsdruck
und dem Druck im Inneren des Plethysmographen gemessen. Der Fluss
wurde durch elektrische Differenzierung des Volumensignals (Plethysmographendruck)
erhalten. Das Tidalvolumen wurde durch Aufzeichnung der Druckveränderungen
im Körperplethysmographen
gemessen. Volumen-, Fluss-, und transpulmonale Drucksignale wurden
auf einem Diagrammstreifen (General Scanning, Watertown, MA) aufgezeichnet.
Pulmonaler Widerstand und dynamische Compliance wurden von einem
Computerprogramm nach dem Verfahren von Neergard und Wirz (Z. Klin.
Med. 105: 35–50, 1927;
Z. Klin. Med. 105: 52–82,
1927) berechnet.
-
Die
Apparatur und die eingesetzten Bedingungen sind in 7 in
Diagrammform dargestellt. Das eingeatmete Gas war eine präzise Mischung
aus Stickstoff und Sauerstoff gemischt über einen Schlauch mit einem
Y-Stück
und sofort mit Stickstoffmonoxid (NO) verdünnt, um die korrekte Einatmungskonzentration
in einem 5-Liter-Gasmischbeutel herzustellen. Mit volumetrisch kalibrierten
Durchflussmessgeräten
wurde reines N2 durch unterschiedliche Mengen
NO gemischt mit N2 ersetzt, um die erwünschte NO-Konzentration bei
einer eingeatmeten Sauerstoffkonzentration (FiO2) von 0,30–0,32 zu erreichen. Die gesamte
Gaszuflussrate wurde bei 2,5 l/min gehalten. Die Gasmischung wurde
dann über
einen Schlauch mit 3 cm Innendurchmesser gefüllt mit 90 ml Natronkalk geleitet,
um Stickstoffdioxid auszuspülen
(Stavert and Lehnert, Inhal. Toxicol. 2: 53–67, 1990), dann durch einen
Filter vor dem Ventilator. Direkt hinter dem Ventilatorzuflussschlauch
wurde ein Vakuum eingestellt, um den Gasmischbeutel annähernd leer
zu halten und kontinuierlich frisches Gas in den Ventilationskreislauf
zu treiben. Das Ausatmungsgas aus dem Ventilator wurde mit einem
Vakuum gereinigt und eingestellt, einen positiven endexpiratorischen
Druck von 3–4
cm H2O aufrechtzuerhalten. NO wurde von
Air Products and Chemicals, Inc. (Allentown, Penn) als eine Mischung
von 1.034 ppm NO in reinem N2 erworben. Eine
Chemoluminiszenz-NO/NOx Analyse (Fontijin et al., Anal. Chem. 42:
575–579,
1970) wurde vor und hinter dem mit Natronkalk gefüllten Schlauch
durchgeführt,
und direkt vor dem Einatmungsventil des Ventilators (S. 7),
um die Konzentration an Stickstoffdioxid zu bestimmen, und um die
Durchflussmesser einzustellen, um die unterschiedlichen NO-Konzentrationswerte
bereitzustellen.
-
Protokoll
-
Es
wurden 24 Meerschweinchen untersucht. Es wurden drei Studienreihen
mit getrennten Gruppen von Tieren durchgeführt.
-
Gruppe A
-
Es
wurden neun Meerschweinchen in 3 Messreihen aufgenommen.
- i. Wirkung von NO auf den normalen Bronchialtonus.
Nach Baseline-Messungen des Tidalvolumens, des Lungenwiderstands
und der dynamischen Compliance wurden die Auswirkungen des Inhalierens
von 300 ppm NO bei FiO2 0,30–0,32 für 6 bis
10 Minuten auf den Baseline-Bronchialtonus ermittelt (8).
- ii. Studie der dosisabhängigen
Reaktion auf intermittierende NO-Inhalation während einer Infusion mit Methacholin.
Nach Baseline-Messungen wurde denselben Meerschweinchen eine intravenöse Infusion
eines hochwirksamen Bronchokonstriktors, Methacholin, bei einer
Rate von 2,5–7,5 μg/kg/min
verabreicht, um einen mittleren Grad an Bronchokonstriktion zu erreichen
(das 3 bis 4-fache des Baseline-Lungenwiderstands).
Nach einer stabilen Phase wurde jedes Tier mit einer Reihe von Gasmischungen
von 5, 10, 25, 50, 100 und 300 ppm NO für 10 Minuten bei konstanter
FiO2 (0,30–0,32) beatmet.
Nach jeder Stufe der NO-Exposition wurde die Lunge auf die totale
Kapazität
aufgebläht,
um die Auswirkungen des Atemwegsverschlusses zu minimieren. Eine
zweite Exposition gegenüber
10 und 50 ppm NO für
10 Minuten wurde durchgeführt,
und jedes Meerschweinchen wurde auf das Auftreten akuter Toleranz
hin untersucht. Nach der letzten Stufe der NO-Beatmung wurde die
Methacholin-Infusion beendet und Messungen nach einer stabilen Phase
der Lungenmechanik durchgeführt,
um den Referenzpunkt für
die Studie der dosisabhängigen
Reaktion zu erhalten. Erst dann wurde die Lunge auf die totale Lungenkapazität aufgebläht, um einen stabilen
neuen Baseline-Wert zu erreichen (s. 9–12).
- iii. Studie zur Toleranz gegenüber NO-Inhalation für 1 Stunde
während
Methacholin-Infusion.
Meerschweinchen wurde eine Methacholin-Infusion verabreicht, um
den Bronchialtonus um das 3 bis 4-fache zu erhöhen, wonach die Tiere mit einer
Gasmischung mit 100 ppm NO eine Stunde lang bei einer FiO2 von 0,30–0,32 beatmet wurden. Wiederholte
Atemwegsmessungen wurden alle 5 Minuten erhalten, und dann 5 und
10 Minuten nach Beenden der NO-Inhalation. Die Methacholin-Infusion
wurde dann beendet und wiederholte Messungen wurden nach einer stabilen
Phase der Lungenventilation erhalten und erneut nach dem Aufblähen der
Lunge auf die totale Lungenkapazität. Methemoglobin-Werte wurden
zum Zeitpunkt des chirurgischen Eingriffs und erneut nach der Toleranzstudie
gemessen (Zwart et al., Clin Chem 27: 1903–1907, 1981) (13).
-
Gruppe B.
-
Es
wurden zehn Meerschweinchen in 2 Experimentreihen aufgenommen.
- i. Toleranzstudie zu 80-minütiger Infusion von Methacholin
allein. Zur Beurteilung der Stabilität dieses Bronchokonstriktormodells
wurde Meerschweinchen eine Methacholin-Infusion bei einer Rate von
2,5–7,5 μg/kg/min
verabreicht, um den gleichen Grad der Bronchokonstriktion wie in
der 1-ständigen
NO-Inhalationsstudie zu erreichen (s. 13). Die
Tiere wurden mit einer Sauerstoff/Stickstoff-Gasmischung bei konstanter
FiO2 (0,30–0,32) beatmet.
Wiederholte Messungen wurden alle 5 Minuten erhalten. Bei 10 und
70 Minuten wurden die Durchflussmesser eingestellt, NO-Ventilation
zu simulieren. Die Methacholin-Infusion wurde dann beendet. Wiederholte
Messungen wurden nach einer stabilen Phase der Lungenmechanik erhalten
sowie erneut nach dem Aufblähen
der Lunge auf die totale Lungenkapazität.
- ii. Studie zur Co-Regulation des Tonus des glatten Atemwegsmuskels
durch von cyclischem AMP und cyclischem GMP-abhängigen Mechanismen. Nach Baseline-Messungen wurde 5
Meerschweinchen eine Methacholin-Infusion verabreicht, um deren
Lungenwiderstand auf den mittleren Grad der Bronchokonstriktion anzuheben.
Die Meerschweinchen erhielten zuerst ein Terbutalin-Aerosol gefolgt
von einer 6-minütigen NO-Inhalation
mit 100 ppm 10 Minuten später,
während
eine konstante FiO2 (0,30–0,32) aufrechterhalten wurde.
Das Terbutalin-Aerosol wurde wie folgt verabreicht: 4 ml einer Terbutalin-Lösung mit
40 μg/ml
wurde in den Behälter
eines Zerstäubers
(Respigard II) eingebracht und mit 4 Litern Luft pro min herausgetrieben. Der
Zerstäuber
wurde mittels eines Absperrhahns mit dem Y-Stück des Ventilationskreislaufs
und mit einem in 3–4
cm Wasser eingetauchten Schlauch verbunden. Zum Zeitpunkt der Zerstäubung wurde
die Verbindung mit dem Ventilator getrennt, so dass der Zerstäuberkreislauf
mit den Atemwegen verbunden war, und es wurde zerstäubtes Terbutalin
für 20
Atemzüge
mit demselben Tidalvolumen verabreicht. Dann wurde der Ventilator
wieder angeschlossen und die Verbindung mit dem Zerstäuber getrennt.
Am Ende der Studie wurde die Methacholin-Infusion beendet bis die
stabile Lungenmechanik wiedergekehrt war, und dann wurde die Lunge
auf die totale Lungenkapazität
aufgebläht,
um einen letzten Baseline-Wert zu erreichen. Wiederholte Messungen
der Atemmechanik wurden alle 2 Minuten während der NO- und Terbutalin-Phasen erhalten
(14 und 15).
-
Gruppe C:
-
Studie
zu S-Nitroso-N-Acetylpenicillamin (SNAP) während der Methacholin-Bronchokonstriktion. SNAP
wurde gemäß dem in
Field et al., J. Chem. Soc. Chem. Comm. (1978), 249–250 beschriebenen
Verfahren hergestellt und wurde in Kristallform bei 0°C für bis zu
120 Tage ohne nachweisbare Zersetzung gelagert (nachgewiesen durch
Extinktion bei 595 nm).
-
Nach
Erhalt von Baseline-Atmungsmessungen wurde 5 Meerschweinchen eine
Methacholin-Infusion verabreicht, um deren Lungenwiderstand auf
einen mittleren Grad der Bronchokonstriktion anzuheben. Nach zwei
Minuten erhielt jedes Meerschweinchen ein SNAP-Aerosol. Das SNAP-Aerosol
wurde wie folgt verabreicht: 200 mM SNAP gelöst in einer Ethanol-/Wassermischung
(4 ml) wurde in den Behälter
eines Zerstäubers (Respigard
II) eingebracht und durch 4 Liter Luft pro Minute herausgetrieben.
Der Zerstäuber
wurde mittels eines Absperrhahns mit dem Y-Stück des Venitlationskreislaufs
und mit einem in 4 cm Wasser eingetauchten Schlauch verbunden. Zum
Zeitpunkt der Zerstäubung
wurde die Verbindung mit dem Ventilator getrennt, so dass der Zerstäuberkreislauf
mit den Atemwegen verbunden war, und es wurde zerstäubtes SNAP
für 20 Atemzüge mit demselben
Tidalvolumen verabreicht. Dann wurde der Ventilator wieder angeschlossen
und die Verbindung mit dem Zerstäuber
getrennt. Am Ende der Studie (15 Minuten) wurde die Methacholin-Infusion beendet
bis die stabile Lungenmechanik wiedergekehrt war, und dann wurde
die Lunge auf die totale Lungenkapazität aufgebläht, um einen letzten Baseline-Wert
zu erreichen. Wiederholte Messungen der Atemmechanik wurden alle
zwei Minuten erhalten (16).
-
B. Ergebnisse
-
Inhalation
von Stickstoffmonoxid enthaltenden Gasmischungen führten zu
einer konsistenten, schnellen und starken Reduzierung des Lungenwiderstands
und zu einer Steigerung der Lungencompliance (9–12).
Der Einsatz der Dilatation erfolgte schnell und begann innerhalb
weniger Sekunden nach Inhalation. Inhalation von Stickstoffmonoxid
hob die starke Bronchokonstriktion, die durch Methacholin-Infusion
verursacht wurde, auf, verminderte aber auch den Baseline-Tonus
der Bronchomotorik des betäubten Meerschweinchens
ohne eine Methacholin-Infusion (8). Inhalation
von Stickstoffmonoxid verursachte Bronchodilatation in sehr niedrigen
Dosen (5 ppm), obwohl eine größere und
schnellere Reduktion des Atemwegswiderstands bei 100 oder 300 ppm
NO erhalten wurde (10, 11 und 12).
Vollständige
Aufhebung der Methacholin-Bronchokonstriktion trat bei 300 ppm NO
auf. Duch das Atmen von NO entstand keine Toleranz, da das Atmen
von 100 ppm NO den Atemwegswiderstand effektiv und stabil für eine Stunde
reduzierte (13). Die Methämoglobinwerte
blieben unter 5% nach einer Stunde des Atmens von 100 ppm NO. Dieses
Modell des Erzeugens von Atemwegsverengung durch Methacholin-Infusion
erzeugte stabil ansteigende Level des Atemwegswiderstands für bis zu
einer Stunde (s. 13), wodurch es die Zuverlässigkeit
und Reproduzierbarkeit der oben beschriebenen Studien zur Wirksamkeit
von NO-Gas als ein Bronchodilator unter Beweis stellt.
-
Während einer
Methacholin-Infusion addiert sich die bronchienerweiternde Wirkung
von NO zu der Wirkung der Inhalation eines gewöhnlichen Zerstäubungsbronchodilators,
des β2-Agonisten Terbutalin (14).
Wir haben das Auftreten dieser additiven bronchodilatorischen Wirkung
ungeachtet dessen, ob NO-Gas vor (14) oder
nach (15) Terbutalin verabreicht wurde,
beobachtet. SNAP, ein Stickstoffmonoxid-Donormolekül wurde
für 20
Atemzüge
in die Atemwege von 5 Methacholin-bronchienverengten Meerschweinchen
zerstäubt.
Bei jedem Tier wurde eine sofortige und starke Reduzierung des Lungenwiderstands erzeugt,
welcher etwa 15 Minuten anhielt (16). Demnach
kann Inhalation von NO-Donorverbindungen ebenfalls Bronchodilatation
erzeugen.
-
Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung sind Bestandteil der folgenden Ansprüche.