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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Das
Gebiet der Erfindung betrifft thermoplastische Polyesterzusammensetzungen
und insbesondere hydrolysebeständige
thermoplastische Polyesterzusammensetzungen und daraus durchgeführte Applikationen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Zunehmende
Anforderungen an die Hydrolysebeständigkeit von Polyestern, insbesondere
den von der Automobilindustrie vorgeschlagenen Anforderungen, haben
die Bereitstellung thermoplastischer Polyesterzusammensetzungen
mit noch besserer Hydrolysebeständigkeit
im Vergleich zu derzeit erhältlichen
Zusammensetzungen oder den im existierenden Stand der Technik beschriebenen
zunehmend wichtig gemacht.
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Die
Hydrolysebeständigkeit
thermoplastischer Polyester kann durch das Zufügen eines Epoxidmaterials verbessert
werden. Wenn dieses jedoch in den hohen Konzentrationen, die von
den aktuellen Anforderungen an die Hydrolysebeständigkeit gefordert werden,
inkorporiert wird, besitzt ein Epoxidmaterial häufig den Nachteil, dass es
die Schmelzviskosität
steigert oder sogar die Zunahme der Viskositätsrate während der Schmelzverarbeitung
erhöht,
die beide für
die Leistung bei Schmelzverarbeitungsvorgängen, wie zum Beispiel beim
Spritzgießen,
nachteilig sind.
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Die
Japanische Patentanmeldung Nr. 09208816 A offenbart eine Zusammensetzung,
enthaltend unter anderem Polyesterharz (insbesondere des Ethylenterephthalat-Typs),
eine Verbindung, enthaltend mindestens zwei Epoxidgruppen und/oder
ein Epoxidharz und Ruß.
Diese Referenz offenbart jedoch weder spezifisch die Verwendung
eines Epoxidharzes noch die einer Epoxidverbindung in einem der
Beispiele, offenbart nicht die relativen Verhältnisse von Epoxidharz zur
Epoxidverbindung, wenn beide verwendet werden sollen, und offenbart
nicht die verbesserte Hydrolysebeständigkeit bei Verwendung von
beiden.
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US-Patent
Nr. 5,596,049 offenbart eine Zusammensetzung, enthaltend unter anderem
lineare Polyester- und difunktionelle Epoxidverbindungen, insbesondere
diejenigen, die mindestens eines der Epoxide an einem Cyclohexanring
aufweisen. Ein potenzieller Nachteil bei der Verwendung von auf
einem Cyclohexanring basierenden Epoxiden besteht jedoch in der
hohen Flüchtigkeit
solcher derzeit erhältlichen
Epoxide.
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Es
ist wünschenswert,
eine Polyesterzusammensetzung zu erhalten, die verbesserte hydrolysebeständige Eigenschaften
aufweist, während
die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden.
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Mehrere
Patentschriften offenbaren die Verwendung verschiedener Borate in
Polyesterzusammensetzungen:
US-Patent Nr. 4,713,407 offenbart
eine Zusammensetzung, umfassend unter anderem 100 Gew.-% Polyethylenterephthalat,
10–25
Gew.-% halogeniertes Flammverzögerungsmittel
und 3–10
Gew.-% Zinkborat. Es wird offenbart, dass die Polyesterzusammensetzung
für Formteile
für Kraftfahrzeugteile
und Haushaltselektrogeräte
verwendet wird und eine mit Wärmebeständigkeit
kombinierte Flammbeständigkeit,
Formbarkeit und gute mechanische Eigenschaften aufweist.
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JP 09194699 A (Abstract)
führt eine
thermoplastische Harzzusammensetzung an, umfassend eine Zusammensetzung,
umfassend unter anderem Polybutylenterephthalat; eine Zusammensetzung,
umfassend unter anderem Glasfasern; und eine Zusammensetzung, umfassend
unter anderem Zinkborat. Zu den offenbarten Vorteilen zählen verbesserte
mechanische Eigenschaften und wenig Werfen, wobei sich geformte
Gegenstände
mit einer hohen dimensionalen Genauigkeit ergeben.
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WO9634047
A1 offenbart eine Flammverzögerungszusammensetzung,
umfassend einen Polyester, eine Oxalatverbindung; und eine anorganische
Verbindung, die aus einer Gruppe ausgewählt ist, die Borate einschließt.
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JP 08142510 A (Abstract)
führt ein
Gehäusematerial
zur Lasermarkierung an, umfassend eine thermoplastische Harzzusammensetzung,
die durch Mischen von 0,001–10
Gew.-% Borat mit einem thermoplastischen Harz hergestellt wird.
Der angeführte
Vorteil besteht darin, dass eine scharfe schwarze Markierung ohne
Unterbindung des Abgleichs unter der Kriechstrombeständigkeit,
der Flammverzögerung
und der dielektrischen Durchschlagfestigkeit durchgeführt werden
kann.
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JP 06025463 A (Abstract)
offenbart ein „inneres" Antiblockingadditiv,
umfassend Aluminiumborat, bevorzugt in partikulärer Form mit einem durchschnittlichen
Partikeldurchmesser von 0,1–50
Mikron oder in lamellarer kristalliner Form. Eine Harzfolie, wie
zum Beispiel eine aus Polyethylenterephthalat hergestellte Folie, kann
dieses Additiv enthalten. Zu den sich ergebenden Vorteilen gehören, laut
Offenbarung, ausgezeichnete Gleit- und „innere" Antiblockingeigenschaften.
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Keine
der vorstehenden als Referenz dienenden Patentschriften, die Borate
offenbaren, sind jedoch auf die Verbesserung der Hydrolysebeständigkeit
gerichtet.
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JP 07102153 A (Abstract)
führt eine
Zusammensetzung an, enthaltend ein thermoplastisches Polyesterharz,
ein Epoxidharz, ein Silankopplungsmittel und einen anorganischen
Füllstoff.
In einem Beispiel ist offenbart, dass ein Gemisch aus Polybutylenterephthalat
und Novolak-Epoxidharz mit Aluminiumborat-Whiskern, die einen Faserdurchmesser
von 0,5–1,0
Mikron und eine Länge
von 10–20
Mikron aufwiesen, gemischt wurde.
JP 62041967 B (Abstract) führt eine flammbeständige Harzzusammensetzung,
umfassend Polyester; eine sehr spezifische modifizierte Epoxidverbindung;
ein anorganisches flammverzögerndes
Hilfsmittel; und ein Verstärkungsmittel
an. Bei dem anorganischen flammverzögernden Hilfsmittel kann es
sich um Bariummetaborat handeln. Keiner dieser Abstracts offenbart
jedoch die Verwendung dieser Zusammensetzungen für hydrolysebeständige Applikationen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß eingeschlossen
sind Polymerzusammensetzungen, umfassend Polyester, eine Borkomponente,
umfassend mindestens ein Boratsalz, umfassend Alkalimetallborat;
und eine Epoxidkomponente. Erfindungsgemäß eingeschlossen sind auch
aus solchen Zusammensetzungen hergestellte Gegenstände, bevorzugt
Formteile, bei denen Hydrolysebeständigkeit erwünscht ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Erfindungsgemäße Polymerzusammensetzungen
umfassen (a) Polyester; (b) eine Borkomponente, umfassend mindestens
ein Boratsalz, umfassend Alkalimetallborat und (c) eine Epoxidkomponente.
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Polyester
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Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
umfassen mindestens einen Polyester.
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Der
Gesamtpolyester umfasst bevorzugt zwischen 20 und 99,5 Gew.-% der
Zusammensetzung, bevorzugter zwischen 40 und 99 Gew.-% der Zusammensetzung
und noch bevorzugter zwischen 60 und 98 Gew.-% der Zusammensetzung.
Selbstverständlich
kann der Gesamtpolyester den Rest der Zusammensetzung umfassen,
nachdem die Mengen der Epoxidkomponente, Borkomponente und jedwede
anderen optionalen Komponenten (nicht beschränkt auf die nachstehend besprochenen)
berücksichtigt
wurden.
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Bevorzugte
Polyester schließen
Polymere ein, bei denen es sich im Allgemeinen um lineare gesättigte Kondensationsprodukte
aus Glykolen und Dicarbonsäuren
oder reaktive Derivate davon handelt. Polyester umfassen bevorzugt
Kondensationsprodukte aus aromatischen Dicarbonsäuren mit 8 bis 14 Kohlenstoffatomen
und mindestens einem Glykol, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
bestehend aus Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol und aliphatischen
Glykolen der Formel HO(CH2)nOH,
worin n eine ganze Zahl von 2 bis 10 darstellt. Bis zu 50 Mol-%
der aromatischen Dicarbonsäuren
können
durch mindestens eine unterschiedliche aromatische Dicarbonsäure mit
von 8 bis 14 Kohlenstoffatomen ersetzt werden, und/oder bis zu 20
Mol-% können
durch eine aliphatische Dicarbonsäure mit von 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
ersetzt werden.
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Ein
Polyester mit hohem Molekulargewicht kann bevorzugt durch eine Polymerisation
im festen Zustand eines Polyesters mit einem niedrigeren Molekulargewicht
erhalten werden, der durch Schmelzkondensation erhalten wird.
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Bevorzugte
Polyester schließen
folgende ein: Polyethylenterephthalat; Poly(1,4-butylen)terephthalat; 1,4-Cyclohexylen-dimethylenterephthalat;
1,4-Cyclohexylen-dimethylenterephthalat-/isophthalat-Copolymer; und
andere lineare Homopolymerester, die sich von aromatischen Dicarbonsäuren und
Gykolen herleiten. Bevorzugte aromatische Dicarbonsäuren schließen folgende
ein: Terephthalsäure;
Isophthalsäure;
Dibenzoesäure;
Naphthalen-dicarbonsäure,
einschließlich
der 1,5-, 2,6-, und 2,7-Naphthalen-dicarbonsäuren; 4,4'-Diphenylendicarbonsäure; Bis(p-carboxyphenyl)-methan;
Ethylen-bis-p-benzoesäure; 1,4-Tetramethylen-bis(p-oxybenzoe)säure; Ethylen-bis(p-oxybenzoe)säure; und
1,3-Trimethylen-bis(p-oxybenzoe)säure. Bevorzugte
Glykole schließen
die ein, die aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol;
Cyclohexan-dimethanol; und aliphatischen Glykolen der allgemeinen
Formel HO(CH2)nOH,
worin n eine ganze Zahl von 2 bis 10 darstellt, wie zum Beispiel:
Ethylenglykol; 1,3-Trimethylenglykol; 1,4-Tetramethylenglykol; 1,6-Hexamethylenglykol;
1,8-Octamethylenglykol;
1,10-Decamethylenglykol; 1,3-Propylenglykol; und 1,4-Butylenglykol.
Es können
wie vorstehend angezeigt, bis zu 20 Mol-% von bevorzugt Adipinsäure, Sebacinsäure, Azelainsäure, Dodecandisäure oder
1,4-Cyclohexan-dicarbonsäure
vorliegen.
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Bevorzugtere
Polyester basieren auf Polyethylenterephthalat-Homopolymeren, Polybutylenterephthalat-Homopolymeren,
Polyethylenterephthalat-/Polybutylen-terephthalat-Copolymeren, Polyethylenterephthalat-Copolymeren,
Polyethylen-terephthalat/Polybutylenterephthalat-Gemischen und/oder
Gemischen davon, obwohl auch jedwede anderen Polyester, entweder
allein oder in jedweder Kombination mit jedwedem der hierin beschriebenen
Polyester verwendet werden können.
Noch bevorzugter als der Polyester ist Polybutylenterephthalat,
das nicht im festen Zustand polymerisiert wurde.
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Bevorzugte
Polyester schließen
auch Copolyetherester (auf die hierin auch als auf Copolyetherester-Elastomere
oder Copolyetherester-Polymere verwiesen wird) ein, die nun beschrieben
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist/weisen das/die Copolyetherester-Elastomer(e) eine Multiplizität sich wiederholender
langkettiger Estereinheiten und kurzkettiger Estereinheiten auf,
die durch Kopf-an-Schwanz-Esterverknüpfungen miteinander verbunden
sind, wobei die langkettigen Estereinheiten durch die folgende Formel
dargestellt sind:
und die kurzkettigen Estereinheiten
durch die folgende Formel dargestellt sind:
worin
G ein divalentes
Radikal darstellt, das nach der Entfernung von terminalen Hydroxylgruppen
aus einem Poly(alkylenoxid)glykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 400–3500
zurückbleibt;
R
ein divalentes Radikal darstellt, das nach der Entfernung von Carboxylgruppen
aus einer Dicarbonsäure
mit einem Molekulargewicht von weniger als ca. 300 zurückbleibt;
D
ein divalentes Radikal darstellt, das nach der Entfernung von Hydroxylgruppen
aus einem Diol mit einem Molekulargewicht von weniger als ca. 250
zurückbleibt;
worin
der/die Copolyetherester von 25 bis 99 Gew.-% kurzkettige Estereinheiten
enthält/enthalten.
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Wie
hierin verwendet, verweist der Begriff „langkettige Estereinheiten", wie er auf Einheiten
in einer Polymerkette zutrifft, auf das Reaktionsprodukt eines langkettigen
Glykols mit einer Dicarbonsäure.
Zu geeigneten langkettigen Glykolen gehören Poly(alkylenoxid)glykole
mit terminalen Hydroxygruppen (oder Hydroxygruppen so nah wie möglich terminal)
und mit einem Molekulargewicht von 400 bis 3500, insbesondere von 600
bis 2300. Bevorzugte Poly(alkylenoxid)glykole schließen Poly(tetramethylenoxid)glykol,
Poly(trimethylenoxid)glykol, Poly(propylenoxid)glykol, Poly(ethylenoxid)glykol,
Copolymerglykole dieser Alkylenoxide und Blockcopolymere, wie zum
Beispiel Ethylenoxid-verkapptes Poly(propylenoxid)glykol ein. Gemische
aus zwei oder mehr dieser Glykole können verwendet werden.
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Der
Begriff „kurzkettige
Estereinheiten",
wie er auf Einheiten in einer Polymerkette der Copolyetherester
angewendet wird, verweist auf Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht
oder Polymerketteneinheiten mit Molekulargewichten, die niedriger
als ca. 550 sind. Sie werden durch zur Reaktion bringen eines Diols
mit niedrigem Molekulargewicht oder einem Gemisch aus Diolen (MG
unter ca. 250) mit einer Dicarbonsäure zur Bildung von Estereinheiten,
die durch die Formel (II) vorstehend dargestellt sind, hergestellt.
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Eingeschlossen
unter den Diolen mit niedrigem Molekulargewicht, die zur Bildung
kurzkettiger Estereinheiten reagieren, die zur Verwendung für die Herstellung
von Copolyetherestern geeignet sind, befinden sich acyclische, alicyclische
und aromatische Dihydroxyverbindungen. Bevorzugte Verbindungen stellen
Diole mit 2–15
Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel Ethylen, Propylen, Isobutylen,
Tetramethylen, 1,4-Pentamethylen, 2,2-Dimethyltrimethylen, Hexamethylen
und Decamethylenglykole, Dihydroxycyclohexan, Cyclohexandimethanol,
Resorcinol, Hydrochinon, 1,5-Dihydroxynaphthalen usw. dar. Besonders
bevorzugte Diole sind die aliphatischen Diole, enthaltend 2–8 Kohlenstoffatome,
ganz besonders 1,4-Butandiol. Eingeschlossen unter den Bisphenolen,
die verwendet werden können,
befinden sich Bis(p-hydroxy)diphenyl, Bis(p-hydroxyphenyl)methan
und Bis(p-hydroxyphenyl)propan. Äquivalente
esterbildende Derivate von Diolen sind auch nützlich (z. B. Ethylenoxid oder
Ethylencarbonat können
anstelle von Ethylenglykol oder Resorcinol-Diacetat kann anstelle
von Resorcinol verwendet werden).
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Der
Begriff „Diole
mit niedrigem Molekulargewicht" sollte,
wie hierin verwendet, so verstanden werden, dass er die äquivalenten
esterbildenden Derivate mit einschließen, jedoch vorausgesetzt,
dass die Anforderung an das Molekulargewicht das Diol und nicht
seine Derivate betrifft.
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Dicarbonsäuren, die
mit den vorstehenden langkettigen Glykolen zur Reaktion gebracht
werden und Diole mit niedrigem Molekulargewicht zur Herstellung
der Copolyetherester stellen aliphatische, cycloaliphatische oder
aromatische Dicarbonsäuren
mit niedrigem Molekulargewicht dar, d. h. mit einem Molekulargewicht von
weniger als ca. 300. Der Begriff „Dicarbonsäuren", wie hierin verwendet, schließt Säureäquivalente
von Dicarbonsäuren
mit zwei funktionellen Carboxylgruppen ein, die weitgehend die gleiche
Leistung wie die Dicarbonsäuren
in Reaktion mit Glykolen und Diolen bei der Bildung von Copolyetherester-Polymeren
erbringen. Diese Äquivalente
schließen
Ester und esterbildende Derivate, wie zum Beispiel Säurehalogenide
und -anhydride ein. Die Anforderung an das Molekulargewicht betrifft
die Säure
und nicht ihren äquivalenten
Ester oder ihr esterbildendes Derivat. Folglich wird ein Ester einer
Dicarbonsäure
mit einem Molekulargewicht von größer als 300 oder ein Säureäquivalent
einer Dicarbonsäure
mit einem Molekulargewicht von größer als 300 eingeschlossen,
vorausgesetzt, die Säure
weist ein Molekulargewicht von unter ca. 300 auf. Die Dicarbonsäuren können jedwede
Substituentengruppen oder Kombinationen enthalten, die im Wesentlichen
nicht in die Bildung des Copolyetherester-Polymers und die Verwendung
des Polymers in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingreifen.
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Unter
dem Begriff „aliphatische
Dicarbonsäuren", wie hierin verwendet,
versteht man Carbonsäuren mit
zwei Carboxylgruppen, die jeweils an ein gesättigtes Kohlenstoffatom gebunden
sind. Wenn das Kohlenstoffatom, an das die Carboxylgruppe gebunden
ist, gesättigt
ist und sich in einem Ring befindet, ist die Säure cycloaliphatisch. Aliphatische
oder cycloaliphatische Säuren
mit konjugierter Unsättigung
können
häufig
aufgrund der Homopolymerisation nicht verwendet werden. Einige ungesättigte Säuren, wie
zum Beispiel Maleinsäure,
können
jedoch verwendet werden.
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Aromatische
Dicarbonsäuren,
wie der Begriff hierin verwendet wird, stellen Dicarbonsäuren mit
zwei Carboxylgruppen an ein Kohlenstoffatom in einer carbocyclischen
aromatischen Ringstruktur gebunden dar. Es ist nicht notwendig,
dass die beiden funktionellen Carboxylgruppen an den gleichen aromatischen
Ring gebunden sind, und wenn mehr als ein Ring anwesend ist, können sie
durch aliphatische oder aromatische divalente Radikale oder divalente
Radikale, wie zum Beispiel -O- oder -SO2-
miteinander verbunden werden.
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Repräsentative
aliphatische und cycloaliphatische Säuren, die verwendet werden
können,
stellen die folgenden dar: Sebacinsäure, 1,3-Cyclohexan-dicarbonsäure, 1,4-Cyclohexan-dicarbonsäure, Adipinsäure, Glutarsäure, 4-Cyclohexan-1,2-dicarbonsäure, 2-Ethylsuberinsäure, Cyclopentan-dicarbonsäure, Decahydro-1,5-naphthylen-dicarbonsäure, 4,4,'-Bicyclohexyl-dicarbonsäure, Decahydro-2,6-naphthylen-dicarbonsäure, 4,4,'-Methylenbis(cyclohexyl)-carbonsäure, 3,4-Furan-dicarbonsäure. Bevorzugte
Säuren
stellen Cyclohexan-dicarbonsäuren
und Adipinsäure
dar.
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Repräsentative
aromatische Dicarbonsäuren
schließen
folgende ein: Phthalsäure,
Terephthal- und Isophthalsäuren,
Dibenzoesäure,
substituierte Dicarboxyverbindungen mit zwei Benzenkernen, wie zum
Beispiel Bis(p-carboxyphenyl)methan, p-Oxy-1,5-naphthalen-dicarbonsäure, 2,6-Naphthalen-dicarbonsäure, 2,7-Naphthalen-dicarbonsäure, 4,4,'-Sulfonyldibenzoesäure und
C1-C12-Alkyl und
Ringsubstitutionsderivate davon, wie zum Beispiel Halo-, Alkoxy-
und Arylderivate. Hydroxylsäuren,
wie zum Beispiel p-(β-Hydroxyethoxy)benzoesäure, können auch
verwendet werden, vorausgesetzt, es ist auch eine aromatische Dicarbonsäure anwesend.
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Aromatische
Dicarbonsäuren
stellen eine bevorzugte Klasse zur Herstellung der nützlichen
erfindungsgemäßen Copolyetherester-Polymere
dar. Unter den aromatischen Säuren
sind die mit 8–16
Kohlenstoffatomen bevorzugt, insbesondere Terephthalsäure allein
oder mit einem Gemisch aus Phthal- und/oder Isophthalsäuren.
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Die
Copolyetherester enthalten bevorzugt 25–99 Gew.-% kurzkettige Estereinheiten,
entsprechend der vorstehenden Formel (II), wobei es sich bei dem
Rest um langkettige Estereinheiten handelt, die der vorstehenden
Formel (I) entsprechen. Die Copolyetherester enthalten bevorzugter
40–95
Gew.-% und noch bevorzugter 60–90
Gew.-% kurzkettige Estereinheiten, wobei es sich bei dem Rest um
langkettige Estereinheiten handelt. Wenn der prozentuale Anteil
kurzkettiger Estereinheiten im Copolyetherester erhöht wird,
weist das Polymer im Allgemeinen eine(n) höhere(n) Zugfestigkeit und -modul
auf und die Wasserdampfdurchlässigkeitsrate
nimmt ab. Am bevorzugtesten stellen mindestens ca. 70% der durch
R in den Formeln (I) und (II) vorstehend dargestellten Gruppen 1,4-Phenylenradikale
und mindestens ca. 70% der durch D in Formel (II) vorstehend dargestellten
Gruppen 1,4-Butylenradikale dar, und die Summe der prozentualen
Anteile der R-Gruppen, bei denen es sich nicht um 1,4-Phenylenradikale
handelt und D-Gruppen, bei denen es sich nicht um 1,4-Butylenradikale
handelt, 30% nicht übersteigt.
Wenn eine zweite Dicarbonsäure
zur Herstellung des Copolyetheresters verwendet wird, stellt Isophthalsäure die
Säure der
Wahl dar, und wenn ein zweites Diol mit niedrigem Molekulargewicht
verwendet wird, stellen 1,4-Butendiol
oder Hexamethylenglykol die Diole der Wahl dar.
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Eine
Mischung oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Copolyetherester-Elastomeren
kann verwendet werden. Die in der Mischung verwendeten Copolyetherester-Elastomere
brauchen nicht auf einer individuellen Basis in den Rahmen der hierin
zuvor für
die Elastomere offenbarten Werte zu fallen. Die Mischung von zwei oder
mehr Copolyester-Elastomeren muss jedoch mit den hierin für die Copolyetherester
auf einer gewichteten Durchschnittsbasis beschriebenen Werten übereinstimmen.
In einem Gemisch, das zum Beispiel gleiche Mengen von zwei Copolyetherester-Elastomeren
enthält,
kann ein Copolyetherester 60 Gew.-% kurzkettige Estereinheiten enthalten
und der andere Copolyetherester kann 30 Gew.-% kurzkettige Estereinheiten
für einen
gewichteten Durchschnitt von 45 Gew.-% kurzkettiger Estereinheiten
enthalten.
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Die
Copolyetherester-Elastomere werden bevorzugt aus Estern oder Gemischen
von Estern der Terephthalsäure
und Isophthalsäure,
1,4-Butandiol und Poly(tetramethylenether)glykol oder Ethylenoxid-verkapptem Polypropylenoxidglykol
hergestellt oder werden aus Estern der Terephthalsäure, z.
B. Dimethylterephthalat, 1,4-Butandiol und Poly(ethylenoxid)glykol
hergestellt. Bevorzugter werden die Copolyetherester-Elastomere
aus Estern der Terephthalsäure,
z. B. Dimethylterephthalat, 1,4-Butandiol und Poly(tetramethylenether)glykol
hergestellt.
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Die
Dicarbonsäuren
oder ihre Derivate und das polymere Glykol werden bevorzugt in den
gleichen Molanteilen wie sie im Reaktionsgemisch vorliegen in das
Endprodukt inkorporiert. Die Menge des Diols mit niedrigem Molekulargewicht,
die tatsächlich
inkorporiert wird, entspricht dem Unterschied zwischen den Molen von
Disäure
und polymerem Glykol, die im Reaktionsgemisch anwesend sind. Wenn
Gemische aus Diolen mit niedrigem Molekulargewicht eingesetzt werden,
stellen die Mengen von jedem inkorporierten Diol größtenteils eine
Funktion der Mengen der anwesenden Diole, ihrer Siedepunkte und
ihrer relativen Reaktivitäten
dar. Die Gesamtmenge des inkorporierten Glykols stellt nach wie
vor den Unterschied zwischen Molen von Disäure und polymerem Glykol dar.
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Die
hierin beschriebenen Copolyetherester-Elastomere können zweckmäßigerweise
durch eine übliche
gegenseitige Esteraustauschreaktion hergestellt werden. Ein bevorzugtes
Verfahren beinhaltet das Erhitzen des Esters einer aromatischen
Säure,
wie zum Beispiel des Dimethylesters der Terephthalsäure mit
dem Poly(alkylenoxid)glykol und einen molaren Überschuss des Diols mit niedrigem
Molekulargewicht, 1,4-Butandiol, in der Anwesenheit eines Katalysators
bei 150 °–160°C, gefolgt
vom Abdestillieren des durch die gegenseitige Austauschreaktion
gebildeten Methanols. Das Erhitzen wird fortgesetzt, bis die Methanolentwicklung abgeschlossen
ist. In Abhängigkeit
von der Temperatur, dem Katalysator und dem Glykolüberschuss
ist diese Polymerisation innerhalb von wenigen Minuten bis einigen
Stunden abgeschlossen. Dieses Produkt führt zur Herstellung eines Vorpolymers
mit niedrigem Molekulargewicht, das durch das nachstehend beschriebene Verfahren
zu einem Copolyetherester mit einem hohen Molekulargewicht durchgeführt werden
kann. Solche Vorpolymere können
auch durch eine Anzahl alternativer Veresterungs- oder gegenseitiger
Esteraustauschvorgänge
hergestellt werden; so kann zum Beispiel das langkettige Glykol
mit einem kurzkettigen Ester-Homopolymer mit hohem oder niedrigem
Molekulargewicht oder -Copolymer in Anwesenheit eines Katalysators
zur Reaktion gebracht werden, bis Randomisierung auftritt. Das kurzkettige
Ester-Homopolymer oder -Copolymer kann durch gegenseitigen Esteraustausch
aus entweder den Dimethylestern und wie vorstehend Diolen mit niedrigem
Molekulargewicht oder aus den freien Säuren mit den Diolacetaten hergestellt
werden. Als Alternative kann das kurzkettige Ester-Copolymer durch
direkte Veresterung von geeigneten Säuren, Anhydriden oder Säurechloriden,
wie zum Beispiel mit Diolen oder durch andere Verfahren, wie zum
Beispiel die Reaktion der Säuren
mit cyclischen Ethern oder Carbonaten hergestellt werden. Das Vorpolymer
könnte
offensichtlich gegebenenfalls auch hergestellt werden, wobei diese
Vorgänge
in Anwesenheit des langkettigen Glykols ablaufen dürfen.
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Das
sich ergebende Vorpolymer wird dann durch Destillation des überschüssigen kurzkettigen
Diols auf ein höheres
Molekulargewicht gebracht. Dieser Vorgang ist als „Polykondensation" bekannt. Zusätzlicher gegenseitiger
Esteraustausch tritt während
dieser Destillation zur Erhöhung
des Molekulargewichts und zur Randomisierung der Anordnung der Copolyetherestereinheiten
auf. Beste Ergebnisse werden gewöhnlich
erhalten, wenn diese endgültige
Destillation oder Polykondensation bei weniger als 1 mm Druck und
weniger als 2 Stunden bei 240°–260°C in Anwesenheit
von Antioxidanzien, wie zum Beispiel 1,6-Bis-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenol)propionamido]-hexan
oder 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris[3,5-ditertiärem-butyl-4-hydroxybenzyl]benzen
ablaufen lassen wird. Die praktischsten Polymerisationsverfahren
verlassen sich zum Abschluss der Polymerisationsreaktion auf den
gegenseitigen Esteraustausch. Zur Vermeidung der übermäßigen Haltezeit
bei hohen Temperaturen mit möglichem
irreversiblem Wärmeabbau
ist es vorteilhaft, einen Katalysator für die gegenseitigen Esteraustauschreaktionen
einzusetzen. Während
viele verschiedene Katalysatoren verwendet werden können, sind
organische Titanate, wie zum Beispiel Tetrabutyltitanat, alleine
oder in Kombination mit Magnesium- oder Calciumacetaten bevorzugt.
Komplexe Titanate, wie zum Beispiel die sich aus Alkali- oder Erdalkalimetallalkoxiden
und Titanatestern herleitenden, sind auch sehr wirksam. Anorganische
Titanate, wie zum Beispiel Lanthantitanat-, Calciumacetat-/Antimontrioxid-Gemische
und Lithium- und Magnesiumalkoxide stehen repräsentativ für andere Katalysatoren, die
verwendet werden können.
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Die
(gegenseitigen) Esteraustauschpolymerisationen werden im Allgemeinen
in der Schmelze ohne zugefügtes
Lösungsmittel
ablaufen lassen, inerte Lösungsmittel
können
jedoch zur Erleichterung der Entfernung flüchtiger Komponenten aus der
Masse bei niedrigen Temperaturen verwendet werden. Dieses Verfahren ist
während
der Vorpolymer-Herstellung, zum Beispiel durch direkte Veresterung,
besonders wertvoll. Bestimmte Diole mit niedrigem Molekulargewicht,
wie zum Beispiel Butandiol, werden jedoch während der Polymerisation durch
azeotrope Destillation zweckmäßigerweise
entfernt. Andere spezielle Polymerisationsverfahren, wie zum Beispiel
die Grenzflächenpolymerisation
von Bisphenol mit Bisacylhalogeniden und mit Bisacylhalogenid-verkappten
linearen Diolen, können
zur Herstellung spezifischer Polymere nützlich sein. Sowohl diskontinuierliche
als auch kontinuierliche Verfahren können für jedwede Stufe der Herstellung
des Copolyetherester-Polymers verwendet werden. Die Polykondensation
des Vorpolymers kann auch in der festen Phase durch Erhitzen von
fein verteiltem festem Vorpolymer in einem Vakuum oder in einem
Strom aus inertem Gas zur Entfernung von freigesetztem Diol mit
niedrigem Molekulargewicht erreicht werden. Es wird angenommen, dass
dieses Verfahren hinsichtlich der Reduktion des Abbaus von Vorteil
ist, weil es bei Temperaturen unter dem Erweichungspunkt des Vorpolymers
verwendet wird, wo die Abbaurate relativ zur Polymerisationsrate
viel langsamer ist. Der große
Nachteil besteht in der langen Zeit, die zum Erreichen eines gegebenen
Polymerisationsgrades erforderlich ist.
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Borkomponente
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Erfindungsgemäße Polymerzusammensetzungen
umfassen eine Borkomponente, umfassend Boratsalz, umfassend Alkalimetallborat.
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Die
Borkomponente umfasst bevorzugt zwischen 0,01 und 5 Gew.-% der Zusammensetzung,
bevorzugter zwischen 0,02 und 0,3 Gew.-% der Zusammensetzung und
noch bevorzugter zwischen 0,03 und 0,1 Gew.-% der Zusammensetzung;
andere alternative bevorzugte Bereiche liegen zwischen 0,05 und 1
Gew.-% der Zusammensetzung und noch bevorzugter zwischen 0,1 und
0,5 Gew.-% der Zusammensetzung.
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Wie
hierin verwendet, versteht man unter „Boratsalz" (oder einfach „Borat") das Salz einer Borsäure. Es
gibt verschiedene Borsäuren,
einschließlich
Metaborsäure
(HBO2), Orthoborsäure (H3BO3), Tetraborsäure (H2B4O7) und Pentaborsäure (HB5O9). Jede dieser
Säuren
kann durch Reaktion mit einer Base in ein Salz umgewandelt werden.
Es können
zur Herstellung unterschiedlicher Borate unterschiedliche Basen
verwendet werden. Diese schließen
hydratisierte Metalloxide, wie zum Beispiel Natriumhydroxid, das
Natriumborate ergibt, ein. Diese Borate können wasserfrei sein, oder
sie können
hydratisiert sein. Natriumtetraborat ist zum Beispiel in der wasserfreien
Form und auch als das Pentahydrat und das Decahydrat erhältlich.
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Bevorzugte
Boratsalze stellen Alkalimetallborate dar, wobei Natrium, Lithium
und Kalium bevorzugt sind und wobei Natriumtetraborat besonders
bevorzugt ist.
-
Epoxidkomponente
-
Erfindungsgemäße Polymerzusammensetzungen
umfassen eine Epoxidkomponente.
-
Die
Epoxidkomponente umfasst eine Menge, die zur Bereitstellung von
bevorzugt 5 bis 500 Milliäquivalenten
(MEQ), bevorzugter 10 bis 300 Milliäquivalenten (MEQ), bevorzugter
15 bis 200 Milliäquivalenten (MEQ)
und noch bevorzugter 20 bis 150 Milliäquivalenten (MEQ) der Gesamtepoxidfunktion
pro kg des Gesamtpolyesters in der Zusammensetzung ausreicht.
-
Unter Äquivalenten
versteht man hierin die Anzahl von „Molen" der zugefügten funktionellen Epoxidgruppe.
-
Die
Epoxidkomponente umfasst bevorzugt ein(e) oder mehr Epoxidpolymer(e)
und/oder Epoxidverbindung(en).
-
Ein
bevorzugtes Epoxidpolymer stellt ein diphenolisches Epoxid-Kondensationspolymer
dar. Wie hierin verwendet, versteht man unter „diphenolischem Epoxid-Kondensationspolymer" ein Kondensationspolymer mit
Epoxid-funktionellen Gruppen, bevorzugt als Endgruppen und eine
Diphenolkomponente im Polymer. Derartige diphenolische Epoxid-Kondensationspolymere
sind einem Durchschnittsfachmann weithin bekannt.
-
Ein
bevorzugtes diphenolisches Epoxid-Kondensationspolymer stellt Folgendes
dar:
worin
n = 1–16;
und
X für
-; -C(CH
3)
2-; -SO
2-; -C(CF
3)
2-; -CH
2-; -CO-;
oder -CCH
3C
2H
5- steht;
n einen Durchschnitt darstellt
und deshalb keine ganze Zahl darzustellen braucht; X im Polymer
durchweg gleich sein kann oder sich im Polymer durchweg ändern kann.
X stellt bevorzugt -C(CH
3)
2 dar.
-
Bevorzugte
diphenolische Epoxid-Kondensationspolymere schließen Kondensationspolymere
von Epichlorhydrin mit einer diphenolischen Verbindung ein. Auch
bevorzugt ist ein 2,2-Bis(p- glycidyloxyphenyl)propan-Kondensationsprodukt
mit 2,2-Bis(p-hydroxyphenyl)propan und ähnlichen Isomeren.
-
Bevorzugte
gewerblich erhältliche
diphenolische Epoxidkondensationspolymere schließen die EPON® 1000-Reihe
von Harzen (1001F–1009F)
ein, die von der Shell Chemical Co. erhältlich ist. Insbesondere bevorzugt
sind EPON® 1001F,
EPON® 1002F,
und EPON® 1009F.
-
Eine
bevorzugte Epoxidverbindung umfasst eine Verbindung, umfassend mindestens
zwei Epoxidgruppen pro Molekül
der Verbindung, bevorzugter mindestens drei Epoxidgruppen pro Molekül der Verbindung und
bevorzugter mindestens vier Epoxidgruppen pro Molekül der Verbindung.
Diese Verbindung umfasst noch bevorzugter zwischen zwei und vier
Epoxidgruppen pro Molekül
der Verbindung. Die Epoxidgruppen dieser Verbindung umfassen bevorzugt
Glycidylether und noch bevorzugter Glycidylether von phenolischen
Verbindungen. Diese Verbindung kann polymer oder nicht polymer sein,
wobei eine nicht polymere bevorzugt ist. Eine bevorzugte, gewerblich
erhältliche
Ausführungsform
stellt EPON® 1031
(erhältlich
von der Shell Chemical Co.) dar, von der angenommen wird, dass sie
primär
einen Tetraglycidylether von Tetra(para-hydroxyphenyl)ethan darstellt.
-
Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der Epoxidkomponente stellt das dar, auf das als ein „Epoxidsystem" verwiesen wird.
Das Epoxidsystem umfasst (i) ein diphenolisches Epoxid-Kondensationspolymer („erster
Teil des Epoxidsystems")
und (ii) mindestens eine Epoxidverbindung, umfassend mindestens
zwei Epoxidgruppen pro Molekül
der Epoxidverbindung („zweiter
Teil des Epoxidsystems").
-
Der
erste Teil des Epoxidsystems umfasst das bevorzugte diphenolische
Epoxid-Kondensationspolymer,
wie vorstehend beschrieben, von dem die EPON® 1000-Reihe
von Harzen bevorzugte gewerblich erhältliche Ausführungsformen
darstellt. Der zweite Teil des Epoxidsystems umfasst die anderen
bevorzugten Expoxidverbindungen, die auch vorstehend beschrieben
sind, von denen EPON® 1031 eine bevorzugte
gewerblich erhältliche
Ausführungsform
darstellt.
-
Die
Epoxidverbindung(en) des zweiten Teils des Epoxidsystems unterscheidet/unterscheiden
sich von den im ersten Teil des Epoxidsystems verwendeten diphenolischen
Epoxid-Kondensationspolymeren und können polymer oder nicht polymer
sein. Die Epoxidverbindung ist bevorzugt nicht polymer.
-
Das
Epoxidsystem umfasst bevorzugt 5 bis 500 Milliäquivalente (MEQ) der Gesamtexpoxidfunktion pro
kg der Gesamtpolyester in der Zusammensetzung.
-
Das
Epoxidsystem umfasst bevorzugter 10 bis 300 Milliäquivalente
(MEQ) der Gesamtepoxidfunktion pro kg des Gesamtpolyesters in der
Zusammensetzung.
-
Das
Epoxidsystem umfasst noch bevorzugter 15 bis 200 Milliäquivalente
(MEQ) der Gesamtepoxidfunktion pro kg des Gesamtpolyesters in der
Zusammensetzung.
-
Das
Epoxidsystem umfasst noch bevorzugter 20 bis 150 Milliäquivalente
(MEQ) der Gesamtepoxidfunktion pro kg des Gesamtpolyesters in der
Zusammensetzung.
-
Unter
Bezugnahme auf jedwede der vorstehend bevorzugten Bereiche stellt
der zweite Teil des Epoxidsystems bevorzugt 1 bis 99% der Gesamtepoxidfunktion,
bevorzugter 1 bis 80% der Gesamtepoxidfunktion, bevorzugter 1 bis
60% der Gesamtepoxidfunktion, noch bevorzugter 10 bis 75% der Gesamtepoxidfunktion und
am bevorzugtesten 20 bis 50% der Gesamtepoxidfunktion dar.
-
Optionale
Komponenten
-
Den
erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
können übliche Additive
zugefügt
werden. So können
zum Beispiel ein Flammhemmungsmittel und flammhemmender Synergist
zwecks Verbesserung der Flammenfestigkeit zugefügt werden, und ein Antioxidans
und Wärmestabilisator
können
zum Zweck der Verbesserung der Wärmebeständigkeit
und Verhinderung der Verfärbung
zugefügt
werden. Andere Additive schließen
Füllstoffe,
inerte Füllstoffe,
Verstärkungsmittel,
Schlagzähigkeitsverbesserer,
Viskositätsmodifiziermittel,
Nukleierungsmittel, Farbstoffe und Färbemittel, Gleitmittel, Plastifiziermittel,
Formtrennmittel und UV-Stabilisatoren ein.
-
Die
erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
können
durch Zusammenmischen aller Komponentenmaterialien unter Verwendung
von jedwedem Mischverfahren erhalten werden. Diese Mischkomponenten
werden im Allgemeinen bevorzugt so weitgehend wie möglich homogen
gemacht. Alle Komponentenmaterialien werden, als ein spezifisches
Beispiel, unter Verwendung eines Mischgerätes, wie zum Beispiel eines
Mischers, Kneters, Banbury-Mischers, Walzenextruders usw. zum Erhalt
einer Harzzusammensetzung bis zur Homogenität gemischt. Oder ein Teil des
Materials kann in einem Mischer gemischt werden, und der Rest der
Materialien kann danach zugefügt
werden und weiter bis zur Homogenität gemischt werden. Als Alternative können die
Materialien vorab trocken gemischt werden, und ein erhitzter Extruder
wird dann zum Schmelzen und Kneten bis zur Homogenität und danach
zum Extrudieren in eine Strangform, gefolgt durch Schneiden zu einer
gewünschten
Länge zum
Erhalt von Granulaten verwendet.
-
Erfindungsgemäße Polymerzusammensetzungen
können
allein als Formpellets oder gemischt mit anderen Polymeren verwendet
werden. Die Pellets können
zur Herstellung von Fasern, Folien und Beschichtungen ebenso wie
als spritzgegossene oder extrudierte Gegenstände, insbesondere für Endgebrauchsapplikationen,
für die
Hydrolysebeständigkeit
erwünscht
ist, zum Beispiel für
Schläuche,
Kabelmäntel,
Geräteformteile und
Automobilformteile für
die Innenausstattung, Drahtummantelungen, Schläuche für lose Stoßstellen für Lichtwellenleiterkabel, und
Formteile zum Gebrauch in Umgebungen mit höherer Feuchtigkeit verwendet
werden.
-
Das
Formen der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
zu Gegenständen
kann gemäß den Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, durchgeführt werden. Bevorzugt sind
im Allgemeinen sich in Gebrauch befindende Formverfahren, wie zum
Beispiel Spritzgießen,
Extrusionsformen, Pressformen, Schäumformen, Blasformen, Vakuumformen,
Spritzblasformen, Rotationsformen, Kalanderformen und Gießformen
von Lösungen.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele 1–11
erläutern
bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen.
Die Erfindung ist nicht auf diese Beispiele beschränkt.
-
BEISPIELE 1–4
-
Jede
in den Beispielen 1–4
verwendete Zusammensetzung enthielt Folgendes, wobei alle prozentualen
Anteile (sofern nicht anderweitig angegeben) in Gew.-%, wie nachstehend
oder in den Tabellen ersichtlich, angegeben sind:
- 1.
Rest, Polybutylenterephthalat (PBT), hergestellt aus PBT, das anhand
der Standardpolymerisation bis zu einer inhärenten Viskosität von 0,60
hergestellt wurde. Dieses PBT wird dann im festen Zustand auf eine inhärente Viskosität von 1,25
polymerisiert. Alle inhärenten
Viskositäten
werden bei 19°C
in einer Konzentration von 0,40 g PBT/100 ml Lösung in 1:1 (gewichtsanteilmäßig) Trifluoressigsäure: Methylenchlorid
laufen lassen.
- 2. 0,5%, Pentaerythritol-tetrastearat (erhältlich von der Fa. Henkel,
Inc.).
- 3. 0,3%, Irganox® 1010 (erhältlich von
der Fa. Ciba-Geigy).
- 4. Sofern nicht anderweitig angegeben, 2,3%, EPON® 1001F
(erhältlich
von der Shell Chemical Co.) – ein Epichlorhydrin/Bisphenol
A-Kondensationsprodukt, das ein durchschnittliches Epoxid-Äquivalenzgewicht (EEW) von
538 aufweist. Beispiel 4 verwendete auch EPON® 1031
(erhältlich
von der Shell Chemical Co.), von dem angenommen wird, dass es primär einen
Tetraglycidylether von Tetra(para-hydroxyphenyl)ethan darstellt und ein
Epoxid-Äquivalenzgewicht
von 212 aufweist.
- 5. Angegeben in den Tabellen, Natriumtetraborat, wasserfreies
Pulver (erhältlich
von der Fa. Sigma-Aldrich).
-
Die
Polyesterzusammensetzungen wurden durch Trockenwischen aller Bestandteile
in einem Kunststoffbeutel und dann Kompoundieren der Mischung an
einem 28/30 mm Werner und Pfleiderer Doppelschneckenextruder, der
in der 30 mm bilobalen Konfiguration mit Vakuumextraktion und unter
Verwendung eines moderat leistungsfähigen Schneckendesigns angeordnet
war, hergestellt. Die Zylindertemperaturen wurden auf 270°C eingestellt
und die Schneckengeschwindigkeit betrug 250 U/min. Die Extrusionsrate
betrug 20 bis 30 lb/h, und die Schmelztemperatur lag bei 290 bis
295°C.
-
Die
Schmelze trat aus einer zweilöchrigen
Strangdüse
aus und wurde in Pellets geschnitten. Die Pellets wurden ca. 16
Stunden in einem desikkierten Luftumwälzofen getrocknet und zur Zugprüfung gemäß ASTM D638
Typ 1 in 1/8'' dicke Stäbe und 1/8'' dicke × 1/2'' breite „Flex"-Stäbe an einer
6 oz fassenden Van Dom Schneckenkolben-Spritzgießmaschine unter Verwendung
einer Zylindertemperatur von 270°C,
einer Schneckengeschwindigkeit von 60 U/min, einer Formtemperatur
von 80°C
und eines Gesamtzyklus von 30–35 Sekunden
geformt.
-
Die
Zugeigenschaften wurden gemäß ASTM D
638 bei einer Querhauptgeschwindigkeit von 2,0 Inch/Minute laufen
lassen. Die Dehnung wurde unter Verwendung eines Extensometers gemessen,
außer wenn
sie über
den Bereich des Extensometers (ca. 5%) hinausging, in welchem Fall
Taster verwendet wurden.
-
Die
Kerbschlagzähigkeit
nach Izod wurde gemäß ASTM D
256 unter Verwendung 1/8'' dicker × 1/2'' breiter Prüfstäbe laufen lassen.
-
Die
Hydrolysebeständigkeit
wurde durch 100-stündiges
Aussetzen der Zugprüfstäbe gegenüber Dampf
unter Verwendung eines Druckkochers bei 121°C bestimmt, was einen Druck
von 14,7 psi (Manometerdruck) ergab. Die nachstehenden Tabellen
verweisen auf diese Prüfung
als auf den "PCT" oder den „Druckkochertest". Die ausgesetzten
Stäbe werden
dann mindestens 16 Stunden bei Umgebungsbedingungen gehalten, und
die Zugeigenschaften wurden wie vorstehend bestimmt. Die Ergebnisse
wurden mit denen „wie geformt" verglichen, um die
Bereitstellung der Zugfestigkeit und -dehnung in % zu berechnen.
-
Die
Schmelzviskositäten
und die Schmelzviskositätsstabilität wurden
an Harzproben laufen lassen, die mindestens 16 Stunden bei 110°C in einem
Vakuumofen mit Stickstoffbluten getrocknet wurden. Zu diesem Zweck
wurde ein Kayeness Galaxy V Rheometer, Modell 8052, bei konstanter
Rate verwendet. Die Öffnung war
0,040'' im Durchmesser × 0,800'' lang. Die Prüfungen wurden bei 260°C und einer
Scherrate von 1216 sec–1 laufen lassen. Die
Viskositäten
wurden 5 Minuten (= Verweilzeit (HUT)) nachdem das Harz in den Rheometerzylinder
eingeführt
wurde und auch nach 10, 15, 20, 25 und 30 Minuten gemessen. Die
Schmelzstabilitäten
wurden als das Verhältnis
der Schmelzviskositäten
nach 20, 25 und 30 Minuten zu den nach 5 Minuten gemessenen berechnet.
-
Ein
Vergleichsbeispiel, enthaltend kein Natriumborat, wurde in Bezug
auf die Beispiele 1–4
laufen lassen. Die durchschnittlichen Ergebnisse aus fünf solcher
Läufe sind
in Tabelle 1 nachstehend ersichtlich. Wie mit allen Beispielen 1–4 wurden
2,3% EPON® 1001F
(2,0% für
Beispiel 4.3 und Beispiel 4.4) in Kombination mit der Borkomponente
zur Verbesserung der Hydrolysebeständigkeit verwendet. Wenn das
EPON® 1001F nicht
eingeschlossen ist, sind die Prüfstäbe zu brüchig, um
nach 100 Stunden im Druckkochertest (PCT) geprüft werden zu können.
-
BEISPIEL 1
-
In
den Beispielen 1.1–1.5,
die in Tabelle 1 nachstehend eingeschlossen sind, wurde das wasserfreie Natriumtetraboratpulver
wie erhalten verwendet. TABELLE
1
-
BEISPIEL 2
-
Für diese
Beispiele 2.1–2.5,
die in der Tabelle 2 nachstehend eingeschlossen sind, wurde das
Natriumtetraboratpulver durch mehrfaches Passieren durch eine Strahlmühle zu einer
mittleren Partikelgröße von 3
bis 4 Mikron mikronisiert. TABELLE
2
-
BEISPIEL 3
-
Zur
Erleichterung der Handhabung und zum Erhalt einer gleichmäßigeren
Verteilung des mikronisierten Natriumtetraborats wurde es als ein
5%iges Konzentrat in PBT hergestellt, und dieses Konzentrat wurde in
den Beispielen 3.1–3.6,
wie in Tabelle 3 nachstehend ersichtlich, verwendet. TABELLE
3
-
BEISPIEL 4
-
Die
für Beispiel
4 verwendeten Zusammensetzungen, wie nachstehend in Tabelle 4 ersichtlich,
sind denen von Beispiel 3 ähnlich,
außer
dass in den Beispielen 4.3 und 4.4 die Höhe von EPON
® 1001F
auf 2,0% reduziert und 1,0% EPON
® 1031
zugefügt
wurde. Unter Bezugnahme auf Tabelle 4 verbesserte das zugefügte EPON
® 1031
unter anderem nach 100 Stunden im PCT weitgehend die Zugfestigkeit
und -dehnung. Diese Änderung
verminderte auch die Schmelzviskositätsstabilität etwas, obgleich gewiss nicht
in einem solchen Ausmaß,
dass die anschließende
Verarbeitung weitgehend beeinflusst würde. TABELLE
4
-
BEISPIELE 5–11
-
Bei
den in den Beispielen 5–11
verwendeten Materialien handelte es sich um die folgenden:
- PBT:
Thermoplastisches Polybutylenterephthalat mit einem Gewichtsmittel
des Molekulargewichts von 50 000 und einer inhärenten Viskosität von 1,07
dl/g (0,4 g/100 ml 50/50 Methylenchlorid/Trifluoressigsäure bei
19°C).
- PEE A: Segmentierter Copolyetherester, enthaltend 38 Gew.-%
1,4-Butylenterephthalat und 11 Gew.-% 1,4-Butylenisophthalat, kurzkettige
Estereinheiten und langkettige Estereinheiten, die sich von den
Terephthalat- und Isophthalatestern von Poly(tetramethylenether)glykol
mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von ca. 1,000 herleiten.
PEE A weist eine Shore D-Härte
von 40 D auf.
- PEE B: Segmentierter Copolyetherester, enthaltend 45 Gew.-%
1,4-Butylenterephthalat, kurzkettige Estereinheiten und langkettige
Estereinheiten, die sich von Poly(tetramethylenether)glykol mit
einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von ca. 1 400 herleiten.
PEE B weist eine Shore D-Härte
von 45 D auf.
- PEE C: Segmentierter Copolyetherester, enthaltend 70 Gew.-%
1,4-Butylenterephthalat, kurzkettige Estereinheiten und langkettige
Estereinheiten, die sich von Poly(tetramethylenether)glykol mit
einem Zahlenmittel des Molekulargewichts von ca. 1 000 herleiten.
PEE B weist eine Shore D-Härte
von 63 D auf.
- CB: Konzentrat von 25% Ruß in
PEE A.
-
Epoxid:
-
Es
wurden vier verschiedene EPON®-Epoxidgrade verwendet.
Bei diesen handelt es sich bei allen um unterschiedliche Glycidylepoxidether,
die sich hinsichtlich der chemischen Struktur und des Epoxid-Äquivalenzgewichts
unterscheiden. Es wird angenommen, dass das EPON® 1009F
ein Epoxid-Äquivalenzgewicht von
3050 aufweist; es wird angenommen, dass das EPON® 1002F
ein Epoxid-Äquivalenzgewicht
von 650 aufweist; es wird angenommen, dass das EPON® 1001F
ein Epoxid-Äquivalenzgewicht
von 538 aufweist; und es wird angenommen, dass das EPON® 1031
ein Epoxid-Äquivalenzgewicht
von 212 aufweist. Im Allgemeinen besteht bei einem niedrigeren Epoxid-Äquivalenzgewicht eine größere Epoxidfunktionalität bezogen
auf eine Gewichtsbasis. Diese EPON®-Epoxide
sind alle von der Fa. Shell erhältlich.
-
Borate:
-
- Wasserfreies Natriumtetraborat (erhältlich von der Fa. VWR Scientific
Products, West Chester, PA).
- Natriumborat-Decahydrat (erhältlich
von der Fa. US Borax Inc., Hoffman Estates, IL).
- Sodiumborat-Decahydrat „20
Mule-Team-Borax" (erhalten
aus einem lokalen Acme-Ketteneinzelhandelsgeschäft, Wilmington,
DE).
- Kaliumtetraborat-Tetrahydrat (erhältlich von der Fa. Sigma, St.
Louis, MO).
- Lithiumtetraborat (erhältlich
von der Fa. Sigma).
- Lithiummetaborat (erhältlich
von der Fa. Sigma).
- Kaliumpentaborat (aus der Laborflasche, Quelle unbekannt).
- Magnesiumborat (erhältlich
von der Fa. Bodman, Aston, PA).
- Aluminiumborat (erhältlich
von der Fa. Bodman).
- Calciumtetraborat (erhältlich
von der Fa. Bodman).
-
Das
wasserfreie Natriumtetraborat wurde in granulärer Form mit einer durchschnittlichen
Partikelgröße von ca.
1 mm erhalten und wurde in einer Vortac-Strahlmühle, Modell E12, mit einer
Pulverschneckenpresse mikronisiert, um ein wasserfreies Natriumtetraborat
mit einer mittleren Partikelgröße von 6 μm zu ergeben, das
für die
meisten der Beispiele verwendet wurde. Die anderen Boratverbindungen,
die in den Beispielen verwendet wurden, wurden als feinere partikuläre Stoffe
erhalten und wurden mit einem Mörser
und Stößel weiter gemahlen,
um eine kleinere Partikelgröße zu ergeben.
-
Polymermischungen
wurden durch Vormischen der Bestandteile in ihren richtigen Anteilen
in einem geeigneten Behältnis,
wie zum Beispiel einer Trommel oder einem Kunststoffbeutel, hergestellt.
Das Gemisch wurde dann in einem 30 mm Werner und Pfleiderer Doppelschneckenextruder
mit einer Zylindertemperatur von 240°C und einer Polymerschmelztemperatur
von 265°C
beim Austritt aus dem Extruder schmelzgemischt. Das aus der Düse austretende
kompoundierte Material wurde in Wasser gequencht und nach Entfernung
des Oberflächenwassers
durch Druckluft in Pellets geschnitten. Das Produkt wurde in einem
Vakuumofen gründlich
getrocknet, und wurde dann an einer 6 oz (170 g) Van Dorn-Maschine
mit einer Düsentemperatur
von 250°C
und einer Formtemperatur von 30°C
in Mikrozugprüfstäbe geformt.
-
Die
Zugeigenschaften, einschließlich
der Zugfestigkeit und der Reißdehnung
wurden an spritzgegossenen Mikrohantelprüfstäben gemäß ASTM D412, mit einer Prüfgeschwindigkeit
von 50 cm/min bestimmt.
-
Die
Hydrolysestabilitätsprüfung wurde
mittels Platzieren der geformten Prüfkörper in einem Barnstead Laboratory
Sterilizer durchgeführt.
Der Sterilisator wurde bei 125°C
und 18 psi (124 KPa) Wasserdampfdruck über dem Atmosphärendruck
betrieben. Die Prüfkörper wurden
in der Regel diesen Bedingungen über
eine Zeitdauer von bis zu 8 Tagen (192 Stunden) oder länger (288
Stunden) ausgesetzt. Nach dieser Zeit wurden die Prüfkörper aus
dem Autoklaven entfernt, abkühlen
lassen und auf die Zugeigenschaften geprüft. Zum Vergleich wurden an
den Prüfkörpern vor
der Hydrolysestabilitätsprüfung auch
die Zugeigenschaften bestimmt.
-
In
den Beispielen 5–11
und den darin enthaltenen Tabellen, werden – sofern nicht anderweitig
angezeigt – alle
Mengen als Gew.-% von jeder Komponente in der Endzuammensetzung
angegeben. Des Weiteren weist „n/m" in den Tabellen
darauf hin, dass für
die entsprechende Eingabe keine Messung vorgenommen wurde.
-
BEISPIEL 5
-
Beispiel
5 vergleicht die Wirkung unter Verwendung von sowohl einer Boratkomponente
als auch einer Epoxidkomponente (Beispiele 5.1–5.9) im Vergleich zur Verwendung
von lediglich einer Epoxidkomponente oder keiner Komponente. (Vergleichsbeispiele
5.1–5.6).
Tabelle 5A legt die Zugfestigkeit und die Reißdehnung für Beispiele 5.1–5.9 vor,
und Tabelle 5B legt die Zugfestigkeits- und Reißdehnungsdaten für Vergleichsbeispiele
5.1–5.6
vor. TABELLE
5A
TABELLE
5B
-
Diese
Ergebnisse zeigen die verbesserte Hydrolysestabilitätsleistung
einer Kombination aus der Borkomponente und der Epoxidkomponente.
Die Reißdehnungswerte
nach 96-stündiger
Exposition für
die Beispiele 5.4, 5.5, 5.6, und 5.8 im Vergleich zu den Vergleichsbeispielen
5.3 und 5.5 mit der gleichen Menge EPON® 1002F,
aber keiner Borkomponente, sind erheblich höher. Auf ähnliche Weise sind die Reißdehnungswerte
nach 96-stündiger
Exposition und nach 192-stündiger
Exposition für
die Beispiele 5.1, 5.3 und 5.7 im Vergleich zum Vergleichsbeispiel
5.4 mit der gleichen Konzentration von EPON® 1002F,
aber keiner Borkomponente, viel höher. Die Reißdehnungswerte
sind nach 192 und nach 288 Stunden für Beispiel 5.8 auch viel höher als
für Vergleichsbeispiel
5.6 bei der gleichen Konzentration von EPON® 1001F,
aber keiner Borkomponente.
-
BEISPIEL 6
-
Beispiel
6 enthält
Zusammensetzungen mit einer Boratkomponente und verschiedenen Typen
der Epoxidkomponenten, die in den Beispielen 6.1–6.7 in Tabelle 6 nachstehend
dargelegt werden. Diese sind bei der Verbesserung der Hydrolysestabilität wirksam,
wie aus den hohen Reißdehnungswerten
nach 96-stündiger Exposition
ersichtlich ist. TABELLE
6
-
BEISPIEL 7
-
Beispiel
7 enthält
Beispiele einer „Epoxidsystem"-Ausführungsform,
wie in Beispielen 7.1–7.2
in Tabelle 7 nachstehend ersichtlich ist. Tabelle 7 enthält auch
das Vergleichsbeispiel 7.1. TABELLE
7
-
BEISPIEL 8
-
Beispiel
8 enthält
Zusammensetzungen, worin die Partikelgröße der Borkomponente variiert
ist, wie in Beispielen 8.1–8.4
in Tabelle 8 nachstehend ersichtlich ist. Wie aus Tabelle 8 hervorgeht,
werden nach 96-stündiger
Exposition unter anderem höhere
Reißdehnungswerte
erhalten, wenn fein gemahlenes Natriumtetraborat verwendet wird. TABELLE
8
-
BEISPIEL 9
-
Beispiel
9 enthält
Zusammensetzungen, worin verschiedene unterschiedliche Borkomponenten
eingesetzt werden, wie in Beispielen 9.1–9.3.3 in Tabelle 9A nachstehend
ersichtlich ist. Tabelle 9B nachstehend enthält Vergleichsbeispiele (Vergleichsbeispiele
9.1–9.3).
Wie anhand von Tabellen 9A und 9B ersichtlich ist, werden unter
anderem nach 96-stündiger
Exposition höhere
Reißdehnungswerte
erreicht, besonders, wenn Alkalimetallborate als die Borkomponente
verwendet werden. TABELLE
9A
TABELLE
9B
-
BEISPIEL 10
-
Beispiel
10 enthält
Beispiele von Zusammensetzungen, bei denen es sich um direkte spritzgegossene Mischungen
aus PEE C mit Konzentraten aus EPON
® 1002F
und Natriumtetraborat in PEE A handelt, wie in Beispielen 10.1–10.4 in
Tabelle 10 nachstehend ersichtlich ist. Diese Konzentrate enthielten
79% PEE A, 20% EPON
® 1002F (oder 13,3% EPON
® 1002F
und 6,7% EPON
® 1031)
und 1% fein gemahlenes Natriumtetraborat. Die Zusammensetzungen
in Tabelle 10 geben die Endzusammensetzungen der geformten Produkte
wieder. Tabelle 10 schließt
auch das Vergleichsbeispiel 10.1 ein. TABELLE
10
-
BEISPIEL 11
-
Beispiel
11 enthält
Zusammensetzungen, enthaltend Natriumborat-Decahydrat, wie in den
Beispielen 11.1–11.2
in der nachstehenden Tabelle 7 ersichtlich ist. TABELLE
11
-
Während diese
Erfindung unter Bezugnahme auf das beschrieben wurde, was derzeit
als die bevorzugten Ausführungsformen
erachtet wird, ist zur Kenntnis zu nehmen, dass die Erfindung nicht
auf die offenbarten Ausführungsformen
beschränkt
ist. Die Erfindung ist im Gegenteil dazu beabsichtigt, verschiedene
Modifikationen abzudecken und entsprechende Anordnungen im Sinn
und Rahmen der anhängenden
Ansprüche einzuschließen. Der
Rahmen der folgenden Ansprüche
entspricht der breitesten Interpretation, um auf diese Weise alle
solche Modifikationen und entsprechenden Formulierungen und Funktionen
einzuschließen.