DE60224187T2

DE60224187T2 - Phake vorderkammerlinse

Info

Publication number: DE60224187T2
Application number: DE60224187T
Authority: DE
Inventors: Son Trung Arlington TRAN; Stephen J. Fort Worth Van Noy
Original assignee: Alcon Inc
Current assignee: Alcon Inc
Priority date: 2001-07-18
Filing date: 2002-05-24
Publication date: 2008-12-11
Anticipated expiration: 2022-05-25
Also published as: ATE381304T1; US6395028B1; EP1406560A1; EP1406560B1; WO2003007838A1; EP1406560A4; US6562070B2; US20030018385A1; DE60224187D1

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Diese Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet von intraokularen Linsen (IOL) und insbesondere phake Vorderkammer-IOLs.
Das menschliche Auge dient in einfachsten Begriffen dazu, durch Weiterleiten von Licht durch einen klaren äußeren Abschnitt, der Hornhaut genannt wird, und Bündeln des Bildes mit Hilfe einer kristallinen Linse auf eine Netzhaut das Sehen zu gewährleisten. Die Qualität des gebündelten Bildes hängt von vielen Faktoren, einschließlich der Größe und der Form des Auges und der Transparenz der Hornhaut und der Linse, ab.
Die optische Leistung des Auges wird durch die optische Leistung der Hornhaut und der kristallinen Linse bestimmt. Beim normalen, gesunden Auge werden scharfe Bilder auf der Netzhaut gebildet (Normalsichtigkeit). Bei vielen Augen werden die Bilder entweder vor der Netzhaut gebildet, weil das Auge abnorm lang ist (Achsenkurzsichtigkeit) oder hinter der Netzhaut gebildet, weil das Auge abnorm kurz ist (Achsenweitsichtigkeit). Die Hornhaut kann ebenfalls asymmetrisch oder torisch sein, was zu einem nicht ausgeglichenen zylindrischen Brechungsfehler führt, der als Hornhautastigmatismus bezeichnet wird. Zusätzlich kann das Auge, auf Grund einer altersbedingten Verringerung der Linsenakkomodation, alterssichtig werden, was zur Notwendigkeit einer bifokalen oder multifokalen Korrekturvorrichtung führt.
In der Vergangenheit sind Achsenkurzsichtigkeit, Achsenweitsichtigkeit und Hornhautastigmatismus im Allgemeinen durch Brillen oder Kontaktlinsen korrigiert worden, aber es gibt mehrere refraktive chirurgische Operationen, die seit 1949 erforscht und verwendet werden. Barraquer erforschte eine Operation, Keratomileusis genannt, welche die Hornhaut unter Verwendung eines Mikrokeratoms und einer Kältedrehbank neu formte. Diese Operation wurde von Chirurgen nie weithin angenommen. Eine andere Operation, die breite Annahme gefunden hat, ist die Radiär- und/oder die Querschnittkeratotomie (RK bzw. AK). In jüngster Zeit ist die Verwendung von Photoablationslasern zum Neuformen der Hornhaut (photorefraktive Keratotomie oder PRK) oder für eine intrastromale Photoablation (Laser-in-situ-Keratomileusis oder LASIK) durch die Regulierungsbehörden in den USA und anderen Ländern zugelassen worden. Alle diese refraktiven chirurgischen Operationen verursachen eine irreversible Modifikation der Form der Hornhaut, um refraktive Veränderungen zu bewirken, und falls die richtige Brechung nicht durch die erste Operation erreicht wird, muß eine zweite Operation oder Verbesserung durchgeführt werden. Zusätzlich ist die Langzeitstabilität der Korrektur auf Grund der Variabilität der biologischen Wundheilungsreaktion zwischen Patienten etwas variabel.
Mehrere Gesellschaften erforschen implantierbare phake Vorderkammer-IOL, einschließlich der Linsen NuVita und Model ZB5M von Bausch & Lomb und der Irisklauenlinse Artisan von Ophtec BV. Diese und andere phake Vorderkammerlinsen werden in den US-Patentschriften Nr. 5,071,432 (Baikoff), 5,192,319 (Worst), 5,300,117 (Baikoff et al.), 5,928,282 (Nigam) und der PCT-Veröffentlichung Nr. WO 98/56315 beschrieben. Die klinische Erfahrung mit den im Handel erhältlichen phaken Vorderkammerlinsen ist auf Grund der schwierigen Implantations techniken und von klinischen Komplikationen, wie beispielsweise Endothelzellverlust und Ovalwerden der Pupille, nicht vollständig zufriedenstellend.
Irisfixierte Vorderkammerlinsen des Standes der Technik, wie beispielsweise die in der US-Patentschrift Nr. 6,152,959 (Portney) und der US-Patentschrift 5,192,319 (Worst) beschriebenen, die als die Linse Artisan von Ophtec BV im Handel erhältlich ist, sind aus Polymethylmethacrylat (PMMA) hergestellt, das ein verhältnismäßig harter thermoplastischer Kunststoff ist und nicht als ein faltbares Material zu betrachten ist. Die Härte der Irisfixierungsgreifarme macht es schwierig, mit den Greifarmen genügend Irisgewebe zu erfassen, um die Linse festzuhalten, weil der Chirurg die verhältnismäßig steifen Arme ziehen muß, während er gleichzeitig Irisgewebe in dem Spalt zwischen dem Armen erfaßt. Zusätzlich erfordert die Steifigkeit des PMMA, daß der Spalt zwischen den Greifarmen im entspannten Zustand verhältnismäßig groß ist, um so zu vermeiden, daß die Iris verletzt wird. Siehe zum Beispiel in Spalte 2, Zeilen 66 bis 67 von Portney '959, wo der bevorzugte Greiferspalt als zwischen 0,05 mm und 0,25 mm liegend beschrieben wird. Ein solch großer Spalt erfordert, daß eine große Menge an Irisgewebe innerhalb des Spalts ergriffen wird, um die Linse stabil auf der Iris zu halten. Ein Beispiel einer intraokularen Linsenanordnung wird in WO 01/87182 beschrieben, das den Stand der Technik nach den Vorschriften von Paragraph 54 (3) EPÜ darstellt.
Daher besteht weiter ein Bedarf an einer sicheren, biologisch verträglichen und leicht zu fixierenden phaken intraokularen Vorderkammerlinse.
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung ist eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik durch Bereitstellen einer phaken Vorderkammerlinse, die aus einem elastomeren, faltbaren, hochgradig biologisch verträglichen Material hergestellt ist. Die Linse hat eine im Allgemeinen kreisförmige Optik und integral geformte plattenartige Haptiken, wobei die Haptiken eine Öffnung enthalten, in die ein Paar von Greifarmen vorspringt. Die Greifarme sind dafür bemessen und geformt, voneinander weg gezogen zu werden, wenn die Linse gefaltet wird, und zueinander hin zurückgezogen zu werden, wenn die gefaltete Linse freigesetzt wird, und ermöglicht wird, daß sie zu ihrem ungefalteten Zustand zurückkehrt. Eine solche Bewegung ermöglicht, daß die Greifer einen kleinen Abschnitt der Iris erfassen, um so die Linse an ihrem Platz festzuhalten.
Dementsprechend stellt die Erfindung eine intraokulare Linse nach Anspruch 1 bereit. Vorteilhafte Ausführungsformen werden in den abhängigen Ansprüchen bereitgestellt. Die Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zum Anfertigen einer Linse zur Implantation nach Anspruch 5 bereit.
Dementsprechend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine sichere und biologisch verträgliche intraokulare Linse bereitzustellen.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine sichere und biologisch verträgliche intraokulare Linse bereitzustellen, die leicht auf der Iris zu fixieren ist.
Noch eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine sichere und biologisch verträgliche intraokulare Linse bereitzustellen, die in der Vorderkammer stabil ist.
Diese und andere Vorzüge und Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden offensichtlich aus der ausführlichen Beschreibung und den Ansprüchen, die folgen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 ist eine Draufsicht einer ersten Ausführungsform der Linse der vorliegenden Erfindung.
2 ist eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Linse der vorliegenden Erfindung.
3 ist eine auseinandergezogene Draufsicht einer Haptik einer ersten Ausführungsform der Linse der vorliegenden Erfindung, gesehen am Kreis 3-3 in 1.
4 ist eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der Linse der vorliegenden Erfindung.
5 ist eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Linse der vorliegenden Erfindung.
6 ist eine auseinandergezogene Draufsicht einer Haptik einer zweiten Ausführungsform der Linse der vorliegenden Erfindung, gesehen am Kreis 6-6 in 4.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Wie am besten in 1, 2, 4 und 5 zu sehen ist, schließen die Linsen 10 und 10' der vorliegenden Erfindung im Allgemeinen eine Optik 12 und 12' und wenigstens zwei plattenartige Haptiken 14 und 14', die integral mit der Optik 12 bzw. 12' geformt sind, ein. Die Optik 12 und 12' kann eine beliebige geeignete Größe, wie beispielsweise zwischen 4,5 mm und 6,5 mm im Durchmesser, haben und kann von bikonkaver, bikonvexer, konkav/konvexer oder einer beliebigen anderen geeigneten Geometrie sein. Die Optik 12 und 12' kann ebenfalls brechende oder beugende Merkmale enthalten, wobei solche Merkmale auf dem Gebiet gut bekannt sind. Die Linsen 10 und 10' sind vorzugsweise in einem beliebigen geeigneten Gesamtdurchmesser aus einem weichen, faltbaren Material, wie beispielsweise einem Hydrogel, Silikon oder weichem Acryl, geformt, wobei solche Durchmesser und Materialien auf dem Gebiet gut bekannt sind. Wie am besten in 3 und 6 zu sehen ist, enthalten die Haptiken 14 und 14' eine Mittelöffnung 16 bzw. 16', und können, wie in 1 bis 3 zu sehen ist, ebenfalls Positionierungs- oder Manipulationslöcher 18 enthalten. Die Löcher 18 tragen ebenso dazu bei, das Gesamtgewicht der linse 10 zu verringern. Der Außenumfang der Haptiken 14 und 14' enthält äußere Versteifungsbänder 21 bzw. 21', die dazu beitragen, die Haptiken 14 und 14' zu versteifen. Obwohl 1 bis 6 die Öffnungen 16 und 16' als oval und ausgerichtet in der Richtung X-X illustrieren, wird ein Fachmann auf dem Gebiet erkennen, daß die Öffnung 16–16' von runder, ovaler oder einer beliebigen anderen geeigneten Form und in einer beliebigen geeigneten Richtung, einschließlich längs der Richtung Y-Y, ausgerichtet sein kann.
Wie am besten in 1 bis 3 zu sehen ist, gibt es, in die Öffnung 16 vorspringend und integral mit den Haptiken 14 geformt, mehrere Greifarme 20. Die Greifarme 20 sind dünner als die Haptiken 14, wie am besten in 2 zu sehen ist, und enthalten einen Spalt 22, der geringer als 0,05 mm ist, vorzugsweise zwischen 0,01 mm und 0,03 mm und insbesondere 0,02 mm, obwohl eine gewisse Berührung der Greifarme 20 auftreten kann.
Bei Anwendung wird die Linse 10 längs der 12-zu-6-Achse 24, welche die Haptiken 14 halbiert, gefaltet. Das Falten der Linse 10 längs der Achse 24 bewirkt, daß die Greifarme 20 schwenken, auseinandergezogen werden und in posteriorer Richtung von der Optik 12 vorspringen. Wenn die Linse 10 im gefalteten Zustand auf der Iris eines Auges plaziert und freigesetzt wird, kehrt die Linse 10 allmählich zu ihrem natürlichen, ungefalteten Zustand zurück, so daß die Greifarme 20 zu ihrer in 3 gezeigten, einander nahezu berührenden, Position zurückkehren. Die Rückkehrschwenkbewegung der Greifarme 20, während die Linse 10 auf der Iris sitzt, bewirkt, daß die Greifarme 20 Irisgewebe innerhalb des Spalts 22 erfassen, so daß eine geringe oder keine Manipulation der Greifarme 20 durch den Chirurgen erforderlich ist, um die Linse 10 auf der Iris zu fixieren. Die Linse 10 kann ebenfalls unter Verwendung einer beliebigen geeigneten Injektionskartusche, wie beispielsweise der in den US-Patentschriften Nr. 6,083,231 und 6,143,001 offenbarten Kartusche, in ein Auge injiziert werden.
Alternativ dazu können, wie in 4 bis 6 zu sehen ist, Greifarme 26 gesondert von den Haptiken 14' aus gut bekannten faserförmigen Materialien, wie beispielsweise Polypropylen oder PMMA, geformt und auf eine auf dem Gebiet gut bekannte Art an den Haptiken 14' befestigt sein. Die Linse 10' kann auf die weiter oben beschriebene Art implantiert werden.
Diese Beschreibung wird nur zu Zwecken der Illustration und Erläuterung gegeben. Fachleuten auf dem betreffenden Gebiet wird es offensichtlich sein, daß an der weiter oben beschriebenen Erfindung Veränderungen und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne vom Rahmen der angefügten Ansprüche abzuweichen.

Claims

Intraokulare Linse (10), die folgendes umfaßt: a) eine Optik (12), b) wenigstens zwei plattenartige Haptiken (14), wobei die Haptiken eine Öffnung (16) enthalten, und c) ein Paar gegenüberliegender Greifarme (20), die mit den Haptiken verbunden sind und sich in die Öffnung erstrecken, und wobei die Linse weiterhin ein Versteifungsband (21) an dem äußeren Umfang der Haptik umfaßt.
Linse nach Anspruch 1, wobei die Greifarme integral mit der Haptik gebildet sind.
Linse nach Anspruch 1, wobei die Greifarme separat von der Haptik gebildet sind.
Linse nach Anspruch 1, wobei die Linse aus einem faltbaren Material gebildet ist, das aus Hydrogel, Silikon oder einem weichen Acryl ausgewählt ist.
Verfahren zum Anfertigen einer intraokularen Linse zur nachfolgenden Implantation, wobei das Verfahren folgende Schritte umfaßt: a) Ausstatten einer Optik mit wenigstens zwei plattenartigen Haptiken, wobei die Haptiken eine Öffnung enthalten und ein Paar gegenüberliegende Greifarme aufweisen, die mit diesen verbunden sind und sich in die Öffnung erstrecken; b) Falten der Linse anterior entlang einer Linie, welche die Haptiken halbiert, so daß sich die Greifarme schwenken und sich posterior von der Optik erstrecken, so daß auf die nachfolgende Plazierung der gefalteten Linsen auf der Iris eines Auges und dem Freisetzen der Linse, die Linse in ihren ungefalteten Zustand zurückkehrt.