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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft grundsätzlich die Behandlung von Knochen
oder Knochenerkrankungen in Menschen oder anderen Lebewesen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das
Einsetzen expandierbarer Strukturen, die grundsätzlich als "Ballone" bezeichnet werden, in schwammartige
Knochen ist an sich bekannt. Beispielsweise offenbaren die Patente
US 4,969,888 und
US 5,108,404 Vorrichtungen
und Verfahren zum Einsatz expandierbarer Strukturen in schwammartigen
Knochen zum Fixieren von Frakturen oder anderen osteoporotischen
oder nicht-osteoporotischen Zuständen
in menschlichen oder tierischen Knochen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung schlägt
ein System zur Behandlung von Knochen gemäß Anspruch 1 vor. Verfahren
zur Behandlung von Knochen werden ebenfalls beschrieben.
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Die
Systeme und Verfahren können
zur Behandlung von zumindest zwei vertebralen Körpern in einer Wirbelsäule dienen.
Die Systeme und Verfahren setzen eine erste und zweite Werkzeug-Baugruppe ein, die
betätigbar
sind zur Behandlung einer inneren Region jeweils eines ersten vertebralen
Körpers und
eines zweiten vertebralen Körpers
in der Wirbelsäule.
Die Systeme und Verfahren stellen Anleitungen zum Betätigen der
ersten und zweiten Werkzeug-Baugruppe zur Behandlung des ersten
und zweiten vertebralen Körpers
bereit, was zumindest teilweise gleichzeitig erfolgt.
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Die
Systeme und Verfahren setzen ein Gerät zum Kompaktieren schwammartigen
Knochens ein. Das Gerät
besitzt eine Wandung, die geeignet angepasst ist, um in Knochen
eingesetzt zu werden und eine Expansion in dem schwammartigen Knochen
zu erfahren, um schwamm artigen Knochen zu kompaktieren. Die Systeme
und Verfahren schließen
ein kortikalen Knochen verstopfendes Material ein, welches in den
Knochen entweder vor oder nach der Expansion des Gerätes eingesetzt
wird.
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Die
Systeme und Verfahren können
eine Einfuhreinrichtung für
ein Instrument aufweisen, die eine Zugangspassage in schwammartigen
Knochen durch kortikalen Knochen definiert. Die Systeme und Verfahren
können
ebenfalls ein Instrument einschließen, welches einen distalen
Körperbereich
besitzt mit einer Dimension, die geeignet bemessen ist zur Vorwärtsbewegung
durch den Zugangspfad zum Eindringen in schwammartigen Knochen.
Das instrument kann ein proximales Stoppelement aufweisen mit einer
Dimension, die größer ist
als die Zugangspassage, und welches an einem geeigneten Ort angeordnet
ist, um ein Eindringen des distalen Körperbereiches über eine
ausgewählte
oder vorgegebene Tiefe in dem schwammartigen Knochen hinaus zu vermeiden.
Der distale Körperbereich
kann ebenfalls ein stumpfes Ende besitzen, um taktil einen Kontakt mit
kortikalem Knochen zu indizieren, ohne dass der kortikale Knochen
verletzt wird.
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Die
Systeme und Verfahren können
auch eine Einfuhreinrichtung für
ein Instrument einsetzen, welche einen Zugangspfad in schwammartigen
Knochen durch den kortikalen Knochen vorgibt. Ein Greif-Gerät verbleibt
auf einer äußeren Hautoberfläche und
tritt in Wirkverbindung mit der Einfuhreinrichtung für das Instrument
oder greift in diese ein, um die Einfuhreinrichtung für das Instrument
in einer gewünschten
Orientierung zu halten.
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Die
Systeme und Verfahren beinhalten eine Einrichtung, welche geeignet
gestaltet ist, damit diese in einem zusammengefalteten Zustand in
Knochen eingesetzt werden kann und anschließend expandiert werden kann,
um eine Kavität
oder Vertiefung in schwammartigem Knochen auszubilden. Die Systeme
und Verfahren setzen eine Transportbahn für Fluid ein zur Überbringung
von Fluid von einer Quelle in die Kavität, um die Ausbildung eines
Vakuums in der Kavität
zu vermeiden, wenn das Gerät wieder
in den zusammengefalteten Zustand zurückkehrt und aus dem Knochen
zurückgezogen
wird.
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Die
Systeme und Verfahren beinhalten eine Einrichtung, welche geeignet
angepasst ist, um in Knochen eingesetzt zu werden und eine Expansion in
dem schwammartigen Knochen zu erfahren. Eine Transport-Bahn überbringt
ein Expansions-Medium in die Einrichtung. Das Expansions-Medium
beinhaltet eine Menge oder einen Bestandteil eines Materials, welches
eine Visualisierung der Expansion ermöglicht. Die Systeme und Verfahren
beinhalten eine Austausch- Baugruppe,
die mit der Transport-Bahn kommuniziert und geeignet arbeitet zur
Reduzierung der Menge des Materials, welches in dem Expansions-Medium
in dem Gerät
vorhanden ist.
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Systeme
und Verfahren zur Bildung einer Öffnung
in kortikalen Knochen werden ebenfalls beschrieben. Die Systeme
und Verfahren können
einen Trag- oder Unterstützungs-Körper einsetzen,
der einen flexiblen Schaft-Bereich aufweist. Ein kortikalen Knochen
schneidendes Element wird auf dem flexiblen Schaft-Bereich getragen.
Das Element arbeitet geeignet zur Bildung einer Öffnung in dem kortikalen Knochen
in Abhängigkeit
der Aufbringung einer Kraft. Ein kortikalen Knochen schneidendes
Element kann auf oder von einem Trag- oder Unterstützungs-Körper getragen werden zur Bildung
einer Öffnung
in dem Knochen. Eine expandierbare Struktur wird ebenfalls auf dem
Trag- oder Unterstützungs-Körper getragen
und ist geeignet gestaltet, so dass dieses durch die Öffnung eingesetzt
werden kann und expandiert werden kann zwecks Ausbildung einer Kavität in schwammartigem
Knochen.
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Merkmale
und Vorteile unterschiedlicher Aspekte der Erfindung werden in der
folgenden Beschreibung und den Zeichnungen ebenso wie in den beigefügten Ansprüchen weiter
erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine laterale Ansicht einer menschlichen Wirbelsäule.
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2 zeigt
eine repräsentative
koronare Ansicht eines menschlichen vertebralen Körpers bei Schnittführung entlang
der Linie 2-2 in 1, wobei Bereiche weggebrochen
und im Schnitt dargestellt sind.
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3 zeigt
eine laterale Ansicht mehrerer vertebraler Körper, die Teil der Wirbelsäule gemäß 1 sind,
wobei Bereiche weggebrochen und im Schnitt dargestellt sind.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf ein Werkzeug, welches an seinem Ende eine expandierbare Struktur
zeigt, die im Gebrauch schwammartigen Knochen komprimiert, wobei
die Struktur in einem zusammengefalteten Zustand dargestellt ist.
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5 zeigt
eine vergrößerte Seitenansicht der
expandierbaren Struktur, die von dem Werkzeug gemäß 4 getragen
ist.
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6 zeigt
eine koronare Ansicht des vertebralen Körpers gemäß 2, wobei
ein einzelnes Werkzeug, welches in den 4 und 5 dargestellt
ist, durch einen lateralen Zugang in einem zusammengefalteten Zustand
eingesetzt ist.
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7 zeigt
eine koronare Ansicht des vertebralen Körpers und des Werkzeuges gemäß 6, wobei
sich das Werkzeug in einem expandierten Zustand befindet zum Komprimieren
schwammartigen Knochens und zur Ausbildung einer Kavität.
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8 zeigt
eine koronare Ansicht des vertebralen Körpers gemäß 6 und 7,
wobei das Werkzeug nach der Ausbildung der Kavität entfernt ist.
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9A zeigt
eine koronare Ansicht des vertebralen Körpers gemäß 8, wobei
die Kavität
mit einem Material gefüllt
ist, welches den vertebralen Körper
stärkt.
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9B zeigt
ein alternatives Verfahren zum Füllen
einer Kavität
in einem vertebralen Körper.
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9C zeigt
den vertebralen Körper
gemäß 9B,
wobei die Kavität
ungefähr
zur Hälfte
mit Material gefüllt
ist.
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9D zeigt
den vertebralen Körper
gemäß 9B,
wobei die Kavität
im Wesentlichen mit Material gefüllt
ist.
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10 zeigt
eine koronare Ansicht des vertebralen Körpers gemäß 2, wobei
zwei Werkzeuge gemäß 4 und 5 durch
bilaterale Zugänge eingesetzt
sind und sich in einem expandierten Zustand befinden zum Komprimieren
schwammartigen Knochens und zur Ausbildung aneinander angrenzender,
grundsätzlich
symmetrischer Kavitäten.
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11 zeigt
eine koronare Ansicht des vertebralen Körpers gemäß 10, wobei
die Werkzeuge nach Ausbildung der grundsätzlich symmetrischen Kavitäten entfernt
worden sind und die Kavitäten
mit einem Material gefüllt
worden sind, welches den vertebralen Körper stärkt.
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12 zeigt
eine koronare Ansicht des vertebralen Körpers gemäß 10, wobei
die Werkzeuge nach Ausbildung grundsätzlich asymmetrischer Kavitäten entfernt
worden sind.
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13 zeigt
eine anteriore geschnittene Ansicht von drei benachbarten vertebralen
Körpern,
wobei sechs Werkzeuge gemäß 4 und 5 in
einem zusammengefalteten Zustand durch zwei laterale Zugänge in jeden
vertebralen Körper
eingesetzt sind.
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14A bis 14D zeigen
schematische anteriore Ansichten von einem der vertebralen Körper gemäß 13,
wobei die alternierende, stufenweise Aufbringung eines Druckes auf
die expandierbaren Strukturen zum Komprimieren schwammartigen Knochens
und zur Ausbildung benachbarter Kavitäten dargestellt ist.
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15A und 15B zeigen
schematische anteriore Ansichten von einem der vertebralen Körper gemäß 14A bis 14D,
die die alternierende Sequenz eines Füllens der benachbarten Kavitäten mit
einem Material zur Stärkung
des vertebralen Körpers
zeigen.
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16A bis 16I zeigen
koronare Ansichten eines vertebralen Körpers gemäß 14A bis 14D und 15A und 15B, die die Werkzeuge in eingesetztem Zustand
zur Schaffung eines lateralen Zugangs zum Komprimieren schwammartigen
Knochens in einem vertebralen Körper
zwecks Ausbildung einer inneren Kavität zeigen, die mit einem Material
zur Stärkung
des vertebralen Körpers
gefüllt
wird.
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17 zeigt
eine Explosionsdarstellung einer geschnittenen Seitenansicht eines
Obturator-Instruments mit einem verringerten Durchmesser mit einer
zugeordneten Zentrier-Hülse,
welche(s) zur Schaffung eines Zugangs in einem vertebralen Körper, insbesondere
durch einen Pedikel, eingesetzt werden kann.
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18A ist eine geschnittene Seitenansicht eines
Bohreinsatz-Instrumentes, welches zur Schaffung eines Zugangs zu
einem vertebralen Körper
eingesetzt werden kann, wobei das Bohreinsatz-Instrument einen flexiblen
Schaft besitzt und durch ein Kanülen-Instrument
mit einem ausgelenkten oder abgebogenen Ende eingesetzt wird oder
ist.
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18B ist eine Seitenansicht eines Bohreinsatz-Instrumentes,
welches zur Schaffung eines Zugangs zu einem vertebralen Körper eingesetzt werden
kann, wobei das Bohreinsatz-Instrument einen flexiblen Schaft aufweist
und über
einen Führungsdraht
mit einem ausgelenkten oder abgebogenen Ende eingesetzt wird oder
ist.
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18C ist eine Seitenansicht eines Bohreinsatz-Instrumentes,
welches zur Schaffung eines Zugangs zu einem vertebralen Körper eingesetzt werden
kann, wobei das Bohrein satz-Instrument einen flexiblen Schaft aufweist
und Lenk-Drahte zur Auslenkung des distalen Endes besitzt.
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19 zeigt
eine koronare Ansicht eines vertebralen Körpers, die das Einsetzen eines
spinalen Nadel-Werkzeuges auf eine Weise zeigt, die eine Verletzung
in einer anterioren kortikalen Wandung des vertebralen Körpers schafft.
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20A zeigt eine vergrößerte Seitenansicht eines Bohreinsatz-Instruments
mit einem mechanischen Stoppelement zur Vermeidung einer Verletzung
einer anterioren kortikalen Wandung des vertebralen Körpers.
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20B ist eine vergrößerte Seitenansicht eines kortikalen
Wandungs-Prüf-
oder Tastkopfes, der zur Erfassung der inneren Dimensionen eines vertebralen
Körpers
ohne Verletzung einer anterioren kortikalen Wandung des vertebralen
Körpers
eingesetzt werden kann.
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21 zeigt
eine koronare Ansicht eines vertebralen Körpers mit einer expandierbaren
Struktur, die eingesetzt und expandiert ist, wobei das Einführen einer
Flüssigkeit
zur Vermeidung der Ausbildung eines Vakuums mit einem anschließenden Entleeren
und Entfernen der Struktur dargestellt ist.
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22A zeigt eine Seitenansicht eines Werkzeuges
zur Einführung
von Material in eine Kavität,
die in schwammartigem Knochen gebildet ist, mit einer Düse mit einem
abgestuften Profil zur Verringerung des fluidischen Gesamtwiderstands.
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22B ist eine Seitenansicht eines Werkzeuges zur
Einführung
von Material in eine Kavität, die
in schwammartigem Knochen gebildet ist, mit einer Düse, die
ein abgeschrägtes
oder konisches Profil besitzt zur Verringerung des fluidischen Gesamtwiderstands.
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22C ist eine Seitenansicht eines Werkzeuges zum
Einführen
von Material in eine Kavität, die
in schwammartigem Knochen gebildet ist, mit einer Düse, die
ein verringertes inneres Profil besitzt zur Verringerung des fluidischen
Gesamtwiderstands.
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23 zeigt
Draufsichten von Sets, die vor dem Einsatz die unterschiedlichen
Instrumente und Werkzeuge halten, die zur Schaffung mehrerer Zugangspfade
in einen einzelnen vertebralen Körper, zum
Kompaktieren schwammartigen Knochens und zur Ausbildung einer Kavität, die mit
einem Material gefüllt
werden muss, einsetzbar sind, wie dies grundsätzlich in 16A bis 16I dargestellt
ist.
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24A bis 24C zeigen
koronare Ansichten eines vertebralen Körpers, die einen kleinen expandierbaren
Körper
zeigen, der durch eine Nadel eingesetzt wird oder ist zur Schaffung
einer kleinen Kavität,
sowie das Einspritzen eines Füllmaterials
unter Druck durch die Düse
zum Füllen
und zur Vergrößerung der
Kavität
zwecks Stärkung
des vertebralen Körpers.
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25 zeigt
eine vergrößerte geschnittene Seitenansicht
eines expandierbaren Körpers,
der an dem Ende eines Katheter-Rohres getragen ist, welcher oder
welches weiterhin ein integriertes Bohreinsatz-Instrument besitzt.
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26A zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform
für eine
Verriegelungs-, Arretier- oder Festleg-Einrichtung für ein Kanüleninstrument.
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26B ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausführungsform
einer Verriegelungs-, Arretier- oder Festlegeinrichtung für ein Kanüleninstrument.
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27 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Kombinationswerkzeuges, welches
einen Trokar und ein Kanüleninstrument
aufweist.
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28 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Kombinationswerkzeuges gemäß 27,
wobei der Trokar von dem Kanüleninstrument
getrennt ist.
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29A zeigt eine perspektivische Ansicht einer Hand,
die mit dem Handbetätigungselement des
Kombinationswerkzeuges gemäß 27 zusammenwirkt.
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29B zeigt eine perspektivische Ansicht einer Hand,
die das Handbetätigungselement
des Kanüleninstrumentes
bei Trennung desselben von dem Trokar betätigt.
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30 zeigt
eine Draufsicht, die das Einsetzen des Kombinationswerkzeugs gemäß 27 in einen
vertebralen Körper
unter Einsatz des Kombinations-Handbetätigungselementes zur Aufbringung
einer axialen Kraft und/oder einer Torsionskraft zeigt.
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31 zeigt
eine Draufsicht eines vertebralen Körpers, die das Einsetzen eines
Bohreinsatzes durch ein Kanüleninstrument
zeigt, welches einen Teil des Kombinationswerkzeuges gemäß 27 bildet.
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32 zeigt
eine Austauschkammer für
ein Austauschen und/oder Verdünnen
eines Kontrastmittelmediums in einer Struktur mit einem teilweise
ein Kontrastmittel darstellenden oder kontrastmittelfreien Medium.
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33 zeigt
eine perspektivische Ansicht in Explosionsdarstellung mit einer
Kanüle
und einer Einfuhreinrichtung für
Material, welche Merkmale der vorliegenden Erfindung aufweist.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird durch die beigefügten Ansprüche im Vorrang
gegenüber
der diesen vorangehenden spezifischen Beschreibung definiert. Sämtliche
Ausführungsformen, die
in die Bedeutung und den Äquivalenzbereich
der Merkmale der Ansprüche
fallen, sollen daher von den Ansprüchen umfasst sein.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Diese
Beschreibung beschreibt neue Systeme und Verfahren zur Behandlung
von Knochen unter Einsatz expandierbarer Körper. Der Gebrauch expandierbarer
Körper
zur Behandlung von Knochen ist grundsätzlich in den Patenten
US 4,969,888 und
US 5,108,404 beschrieben.
Verbesserungen sind in den Patenten
US
5,827,289 beschrieben.
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Die
neuen Systeme und Verfahren werden hinsichtlich der Behandlung vertebraler
Körper
beschrieben. Allerdings sind die derart beschriebenen Systeme und
Verfahren nicht auf eine Anwendung auf vertebrale Körper beschränkt. Die
Systeme und Verfahren sind anwendbar für eine Behandlung diverser
Knochenarten, einschließlich
(ohne Beschränkung
auf diese) solcher Knochen wie der Radius, der Numerus, die Femur,
die Tibia oder das Calcaneum.
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I. Vertebrale Körper
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Wie 1 zeigt
besitzt die Wirbelsäule 10 eine
Vielzahl einheitlich geformter Knochen, die Wirbel 12,
Sakrum 14 und Coccyx 16 oder Steißbein genannt
werden. Die Zahl der Wirbel 12, die die Wirbelsäule 10 bilden,
hängt ab
von der Spezies des Lebewesens. In einem Menschen (den 1 zeigt)
gibt es 24 Wirbel 12 mit sieben zervikalen Wirbeln 18,
zwölf thorakalen
Wirbeln 20 und lumbalen Wirbeln 22.
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Bei
Blickrichtung von der Seite gemäß 1 bildet
die Wirbelsäule 10 eine
S-förmige
Kurve. Die Kurve dient der Unterstützung des Kopfes, der schwer
ist. Bei Lebewesen mit vier Füßen ist
der Kurvenverlauf der Wirbelsäule
einfacher.
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Gemäß 1 bis 3 besitzt
jeder Wirbel 12 einen vertebralen Körper 26, der sich
auf der anterioren Seite, (d. h. Vorderseite oder Brust) des Wirbels 12 erstreckt.
Gemäß 1 bis 3 besitzt
der vertebrale Körper 26 die
Form einer ovalen Scheibe. Gemäß 2 und 3 weist
der vertebrale Körper 26 ein Äußeres auf,
welches mit kompaktiertem kortikalen Knochen 28 gebildet
ist. Der kortikale Knochen 28 besitzt ein inneres Volumen 30 netzartigen, schwammartigen
oder spongiösen
Knochens 32 (auch medullärer Knochen oder trabekulärer Knochen
genannt). Zwischen den vertebralen Körpern 26 ist ein "Kissen" angeordnet, welches
auch als inter-vertebrale Scheibe 34 bezeichnet wird.
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Eine Öffnung,
die als vertebrales Foramen 36 bezeichnet wird, ist auf
der posterioren Seite (d. h. Rückseite)
jedes Wirbels 12 angeordnet. Das Ganglion 39 der
Wirbelsäule
tritt durch das Foramen 36 durch. Die Wirbelsäule 38 tritt
durch den spinalen Kanal 37 hindurch.
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Der
vertebrale Bogen 40 umgibt den spinalen Kanal 37.
Das Pedikel 42 des vertebralen Bogens 40 grenzt
an den vertebralen Körper 26 an.
Der spinöse
Fortsatz 44 erstreckt sich von der posterioren Seite des
vertebralen Bogens 40, wie dies auch für den rechten und linken Querfortsatz 46 der
Fall ist.
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II. Behandlung vertebraler Körper
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A. Lateraler Zugang
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Ein
Zugang zu einem vertebralen Körper kann
aus vielen unterschiedlichen Richtungen bereitgestellt werden je
nach Zielort in dem vertebralen Körper, nach der betroffenen
Anatomie und nach der gewünschten
Komplexität
des Verfahrens. Beispielsweise kann ein Zugang durch ein Pedikel 42 (trans-pedikulär), außerhalb
eines Pedikels (extra-pedikulär),
entlang einer der Seiten des vertebralen Körpers (postero-lateral), lateral
oder in anteriore Richtung gewonnen werden. Weiterhin können derartige
Ansätze
im Rahmen eines geschlossenen, minimal invasiven Verfahrens oder
mit einem offenen Verfahren eingesetzt werden.
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4 zeigt
ein Werkzeug 48 zur Vermeidung oder Behandlung einer Kompressions-Fraktur
oder eines Zusammenfalls eines vertebralen Körpers unter Einsatz eines expandierbaren
Körpers.
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Das
Werkzeug 48 besitzt ein Katheter-Rohr 50 mit einem
proximalen und einem distalen Ende 52, 54. Das
distale Ende 54 trägt
eine Struktur 56 mit einer expandierbaren äußeren Wandung 58. 4 zeigt
die Struktur 56, wobei sich die Wandung 58 in einer
zusammengefallenen Geometrie befindet. 5 zeigt
die Struktur 56 mit einer expandierten Geometrie.
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Die
zusammengefallene Geometrie ermöglicht
ein Einsetzen der Struktur 56 in das innere Volumen 30 eines
zu behandelnden vertebralen Körpers 26,
wie 6 zeigt. Die Struktur 56 kann auf unterschiedliche
Weisen in das innere Volumen 30 eingeführt werden. 6 zeigt
das Einsetzen der Struktur 56 durch einen einzelnen lateralen
Zugang, der sich durch eine laterale Seite des vertebralen Körpers erstreckt.
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Ein
lateraler Zugang ist beispielsweise angezeigt, wenn eine Kompressions-Fraktur
den vertebralen Körper 26 unter
die Ebene des Pedikels 42 zusammenfallen lassen hat – oder aus
anderen Gründen
je nach Präferenz
des Arztes. Ein lateraler Zugang kann entweder mit einem geschlossenen
minimal invasiven Verfahren oder mit einem offenen Verfahren gewählt werden.
Selbstverständlich
kann je nach der angetroffenen Anatomie ein lateraler Zugang nicht
der optimale Zugangspfad für
die Behandlung von Wirbeln bei sämtlichen
Leveln der Wirbelsäule
sein, was im Stand der Technik hinreichend bekannt ist.
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Das
Katheter-Rohr 50 besitzt ein inneres Lumen 80 (vlg. 4).
An dem proximalen Ende des Katheter-Rohres 50 ist das Lumen 80 mit
einer Druckquelle für
ein Fluid gekoppelt, bei dem es sich beispielsweise um eine Salzlösung handelt.
Eine Spritze, die das Fluid beinhaltet, kann die Druckquelle darstellen.
Das Lumen 80 überbringt
das Fluid unter Druck in die Struktur 56. Als Endergebnis
expandiert die Wandung 58, wie die 5 und 7 zeigen.
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Das
Fluid ist vorzugsweise als Kontrastmittel oder strahlungsundurchlässig ausgebildet
zur Vereinfachung oder Ermöglichung
einer Visualisierung, wenn das Fluid in die Struktur 56 eintritt.
Beispielsweise kann das Fluid RenograffinTM zu
diesem Zweck eingesetzt werden. Da das Fluid ein Kontrastmittel ist,
kann die Expansion der Struktur 56 fluoroskopisch oder
unter Visualisierung mittels CT überwacht werden.
Unter Einsatz einer Echtzeit-MRI-Technologie kann die Struktur 56 mit
sterilem Wasser, einer Salzlösung
oder Zuckerlösung
frei von einem Kontrastmittel gefüllt werden. Sofern dies gewünscht wird können andere
Typen einer Visualisierung verwendet werden, wobei das Werkzeug 48 kompatible
Referenz-Markierungen tragen kann. Alternativ kann die Struktur
ein Kontrastmaterial innerhalb des Materials der Struktur aufweisen
oder die Struktur kann mit einem strahlungsundurchlässigen Material
bemalt oder "bestäubt" sein.
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Eine
Expansion der Wandung 58 vergrößert die Struktur 56,
wodurch möglichst
schwammartiger Knochen 32 in dem inneren Volumen 30 (vlg. 7) kompaktiert
wird und/oder eine gewünschte
Verschiebung des kortikalen Knochens verursacht wird. Das Kompaktieren
des schwammartigen Knochens 32 schafft eine Vertiefung
oder Kavität 60 in
dem inneren Volumen 30 des vertebralen Körpers 26 (vlg. 8).
Wie im Folgenden noch beschrieben wird, kann sicher und einfach
ein Füllmaterial 62 in
die Kavität 60,
die von dem kompaktierten schwammartigen Knochen 32 gebildet
ist, eingeführt
werden. In einer Ausführungsform
bildet die Expansion der Struktur 56 vorzugsweise einen
Bereich kompaktierten schwammartigen Knochens, der substantiell
die Kavität 60 umgibt.
Dieser Bereich besitzt oder bildet vorzugsweise eine Barriere, die
eine Leckage des Füllmateriales 62 nach
außerhalb
des vertebralen Körpers 26 begrenzt.
Die Expansion der Struktur 56 drückt vorzugsweise schwammartigen
Knochen 32 in kleine Frakturen, die in dem kortikalen Knochen
vorhanden sein können,
wodurch die Gefahr gemindert wird, dass Füllmaterial 62 aus
der kortikalen Wandung austritt. Alternativ plattet die Expansion
der Struktur 56 möglichst
Venen in dem vertebralen Körper
ab, die durch die kortikale Wandung hindurchtreten (beispielsweise
die basivertebrale Vene), woraus eine verringerte Gefahr resultiert,
dass Füllmaterial durch
die venöse
Struktur in der kortikalen Wandung nach außen aus dem vertebralen Körper tritt.
Alternativ kann die Expansion der Struktur 56 weniger dichte und/oder
schwächere
Bereiche des schwammartigen Knochens zusammendrücken, wodurch vorzugsweise
die durchschnittliche Dichte und/oder die Gesamtfestigkeit des verbleibenden
schwammartigen Knochens vergrößert wird.
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Das
Kompaktieren schwammartigen Knochens durch die Struktur 56 kann
auch eine innere Kraft auf kortikalen Knochen ausüben. Alternativ kann
die Struktur 56 direkt den kortikalen Knochen kontaktieren,
so dass eine Expansion und/oder Manipulation der Struktur eine Verschiebung
des kortikalen Knochens verursacht. Eine Expansion der Struktur 56 in
dem vertebralen Körper 26 macht
es somit möglich,
gebrochenen oder komprimierten Knochen zurück zu einer oder nahe zu einer
originären
Position vor der Fraktur zu heben oder zu drücken.
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Die
Struktur 56 wird vorzugsweise für eine geeignete Warte-Zeitspanne,
beispielsweise drei bis fünf
Minuten, in expandiertem oder aufgeblasenem Zustand in dem vertebralen
Körper 26 belassen,
wodurch das Auftreten einer gewissen Koagulation in dem vertebralen
Körper
ermöglicht
wird. Nach der geeigneten Warte-Zeitspanne faltet der Arzt die Struktur 56 zusammen
und entfernt diese. Wie 8 zeigt, verbleibt mit dem Entfernen
der Struktur 56 die gebildete Kavität 60 in dem inneren
Volumen 30.
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Gemäß 9B, 9C und 9D führt der
Arzt als nächstes
ein Füllmaterial 62 in
die gebildete Kavität 60 ein
unter Einsatz einer geeigneten Düse 114 (wie
in größerem Detail
im Folgenden noch beschrieben wird). Das Füllmaterial 62 (welches
in 9A nach dessen Einführung in die Kavität 60 dargestellt
ist) kann ein Material sein oder aufweisen, welches Torsionskräften, Zugkräf ten, Scherkräften und/oder
kompressiven Kräften
in der Kavität 60 widersteht,
wodurch eine erneuerte innere strukturelle Unterstützung für den kortikalen
Knochen 28 bereitgestellt wird. Beispielsweise kann das
Material 62 ein fließfähiges Material
sein oder aufweisen, wie beispielsweise Knochenzement, Allograft-Gewebe,
Autograft-Gewebe, Hydroxyapatit, synthetischer Knochenersatz, welches
in die Kavität 60 eingeführt wird und
mit der Zeit einen grundsätzlich
gehärteten
Zustand ausbildet. Das Material 62 kann auch ein gegenüber einer
Kompression resistentes Material aufweisen oder sein, beispielsweise
Gummi, Polyurethan, Cyanoacrylat oder Silikon-Gummi, welches in die
Kavität 60 eingeführt wird.
Das Material 62 kann auch ein halbfestes, schlammartiges
oder breiartiges Material sein (beispielsweise ein Knochen-Brei
in einer salzartigen Basis), welches entweder in einer porösen Gewebe-Struktur
enthalten ist, die in der Kavität
angeordnet ist, oder direkt in die Kavität injiziert wird, um einen
Widerstand gegen Kompressionskräfte
in der Kavität 60 zu
bilden. Alternativ kann das Material 62 Stents, Verstärkungsstangen
(Re-Bar) oder andere Typen innerer Unterstützungsstrukturen aufweisen
oder derart ausgebildet sein, die vorzugsweise einen Widerstand
bilden gegen Kompressionskräfte,
Zugkräfte,
Torsionskräfte
und/oder Scherkräfte,
die auf den Knochen und/oder das Füllmaterial wirken.
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Das
Füllmaterial 62 kann
auch eine Medikation aufweisen oder eine Kombination einer Medikation
und eines gegen eine Kompression resistenten Materiales, wie dies
zuvor beschrieben worden ist, sein.
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Alternativ
kann das Füllmaterial 62 ein
Knochenfüllmaterial
aufweisen, welches keine Kompressionskräfte, Zugkräfte, Torsionskräfte und/oder Scherkräfte in der
Kavität
aushält.
Beispielsweise muss das Füllmaterial 62 nicht
unmittelbar in der Lage sein, die Last zu tragen, wenn beispielsweise nicht
zu erwarten ist, dass der Patient signifikanten Kräften in
der Wirbelsäule
unmittelbar nach dem chirurgischen Eingriff ausgesetzt ist, beispielsweise
in Fällen,
in denen dem Patient Bettruhe verordnet ist oder der Patient eine
Stütze
trägt.
Vielmehr kann in diesen Fällen
das Füllmaterial 62 ein
Gerüst
für Knochenwachstum
bereitstellen oder ein Material aufweisen, welches das Knochenwachstum
vereinfacht, ermöglicht
oder beschleunigt, wodurch mit der Zeit eine Knochenheilung ermöglicht wird.
Als weitere Alternative kann das Füllmaterial eine resorbierbare
oder teilweise resorbierbare Quelle eines organischen oder anorganischen
Materials zur Behandlung vielfältiger
Knochenerkrankungen oder nicht auf den Knochen bezogener Erkrankungen
aufweisen. Beispielsweise handelt es sich hierbei – ohne Beschränkung auf
die genannten Erkrankungen – um
Osteoporose, Krebs, degenerative Bandscheiben-Erkrankungen, Herzerkrankungen,
AIDS oder Diabetes. Auf diese Weise kann die Kavität und/oder
das Füll material
eine Quelle mit Material für
eine Behandlung der Erkrankung, die außerhalb des behandelten Knochens
angeordnet ist, bilden.
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Anschließend an
die Expansion kann die expandierbare Struktur 56 in der
Kavität 60 verbleiben. Bei
derartiger Anordnung wird das fließfähige Füllmaterial 62 in die
Struktur 56 überbracht,
die zur Aufnahme des Materiales 62 dient. Die Struktur 56,
die mit dem Material 62 gefüllt ist, dient der Bereitstellung der
erneuerten inneren strukturellen Unterstützungsfunktion für den kortikalen
Knochen 28.
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Die
Struktur 56 kann aus einem inerten, aushärtbaren,
nicht-abbaubaren Kunststoffmaterial hergestellt sein, beispielsweise
Polyethylen oder anderen Polymer-Materialien. Alternativ kann die
Struktur 56 aus einem inerten, bio-absorbierbaren Material hergestellt
sein, welches mit der Zeit zur Absorption oder zur Entfernung durch
den Körper
abgebaut wird.
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Das
Füllmaterial 62 kann
selbst als Expansionsmedium für
die Struktur 56 dienen zwecks Kompaktierung schwammartigen
Knochens und Ausbildung der Kavität, wodurch von dem Füllmaterial
sowohl die Kompaktierungs-Funktion als auch die innere Unterstützungs-Funktion
erfüllt
wird. Alternativ kann die Struktur 56 zunächst mit
einem anderen Medium expandiert werden, um den schwammartigen Knochen
zu kompaktieren und die Kavität 60 auszubilden.
Das Füllmaterial 62 kann
dann anschließend, nachdem
das Expansionsmedium aus der Struktur 56 entfernt worden
ist, eingeführt
werden, um die innere Unterstützungsfunktion
zu gewährleisten.
Als eine weitere Alternative kann das Füllmaterial ein Material mit
zwei Bestandteilen sein oder zwei Bestandteile aufweisen. Hierbei
handelt es sich beispielsweise – ohne
Beschränkung
hierauf – um
setzfähige
Polymere oder Calcium-Alginat. Wenn dies gewünscht ist, kann ein Bestandteil
des Füllmateriales
als Expansionsmedium eingesetzt werden, während der zweite Bestandteil
hinzugefügt
wird, nachdem die gewünschte
Größe der Kavität herbeigeführt worden
ist.
-
Die
Struktur 56 kann auch aus einem permeablen, semi-permeablen
oder porösen
Material hergestellt sein, welches die Übertragung einer Medikation,
die in dem Füllmaterial 62 enthalten
ist, durch die Wandung der Struktur 56 ermöglicht bis
in Kontakt mit schwammartigem Knochen. Wenn dies gewünscht ist,
kann das Material eine Membran aufweisen, die einen osmotischen
und/oder partikulären Transfer
durch das Material ermöglicht,
oder das Material kann ein Material aufweisen oder sein, welches eine
Absorption der Medikation in dieses und/oder Diffusion durch dieses
ermöglicht.
Alternativ kann die Medikation durch ein poröses Wandungsmaterial durch
Erzeugung eines Druckdifferentiales entlang der Wandung der Struktur 56 transportiert
werden.
-
Gemäß einer
weiteren Alternative können
zu zahlreichen Zwecken Fluide, Zellen oder Körper und/oder andere Materialien
aus dem Körper
des Patienten durch das Material in die Struktur hindurchtreten
und/oder hindurchgezogen werden. Dies schließt – ohne Einschränkung hierauf – eine Fluid-Zell-Analyse,
knochenartiges Einwachsen, Gewinnung von Knochenmark und/oder Gen-Therapie
(einschließlich Gen-Ersatz-Therapien)
ein.
-
B. Bilateraler Zugang
-
Gemäß 10 und 11 kann
durch Einsetzen mehrerer expandierbarer Strukturen 56A und 56B durch
zwei laterale separate Zugänge
PLA1 und PLA2, die auf gegenüberliegenden
lateralen Seiten eines vertebralen Körpers 26 hergestellt
werden, eine vergrößerte Kavität 64 geschaffen
werden, die substantiell das gesamte innere Volumen überdeckt. In 10 werden
die expandierbaren Strukturen 56A und 56B durch
separate Werkzeuge 48A und 48B an den distalen
Enden der Katheter-Rohre 50A und 50B getragen,
die separat voneinander ausgebildet und nicht miteinander verbunden
sind.
-
Eine
Expansion der mehreren expandierbaren Strukturen 56A und 56B bildet
zwei Kavitätsbereiche 64A und 64B (dargestellt
in 11). Die Kavitäts-Bereiche 64A und 64B sind
in Querrichtung beabstandet in dem schwammartigen Knochen 32.
Die in Querrichtung beabstandeten Kavitätsbereiche 64A und 64B grenzen
vorzugsweise aneinander an zur Bildung der einzigen kombinierten
Kavität 64 (dargestellt
in 11), in die ein Füllmaterial injiziert wird.
-
Alternativ
(nicht dargestellt) können
die in Querrichtung beabstandeten Kavitäts-Bereiche 64A und 64B durch
einen Bereich schwammartigen Knochens voneinander getrennt bleiben.
Das Füllmaterial
wird auch in diesem Fall in jeden Kavitäts-Bereich 64A und 64B injiziert.
-
10 zeigt
die Strukturen 56A und 56B bei substantieller
Expansion derselben mit grundsätzlich demselben
Volumen und derselben Geometrie. Diese Anordnung stellt eine symmetrische
Anordnung zum Kompaktieren schwammartigen Knochens 32 bereit.
Hieraus resultiert eine grundsätzlich
symmetrische, vergrößerte Kavität 64 (dargestellt
in 11).
-
Alternativ
können
die Strukturen 56A und 56B bei substantieller
Expansion unterschiedliche Volumina und/oder Geometrien besitzen,
wodurch eine asymmetrische Anordnung zum Kom paktieren schwammartigen
Knochens 32 gegeben ist. Hieraus resultiert eine grundsätzlich asymmetrische
Kavität 66 (vgl.
bspw. 12).
-
Die
Wahl der Form und Größe der Strukturen 56A und 56B hängt, unabhängig davon,
ob diese symmetrisch oder unsymmetrisch ist, von der Form und Größe des zu
behandelnden kortikalen Knochens 28 und den benachbarten
inneren anatomischen Strukturen oder von der Form und Größe der Kavität 64 oder 66,
die in dem schwammartigen Knochen 32 ausgebildet werden
soll, ab. Der Einsatz mehrerer expandierbarer Strukturen 56A und 56B macht
es möglich,
Kavitäten 64 oder 66 mit
unterschiedlichen oder komplexen Geometrien in sämtlichen Knochentypen zu bilden.
-
Es
ist festgestellt worden, dass Kompressions-Frakturen oder ein Zusammenfall
eines vertebralen Körpers
in Kombination mit einer Kompressions-Fraktur oder einem Zusammenfall
eines benachbarten vertebralen Körpers
oder mehrerer derartiger Körper
auftreten kann. Beispielsweise kann ein Versagen eines vertebralen
Körpers
die Belastung benachbarter vertebraler Körper verändern oder eine ungleichmäßige Belastung
benachbarter vertebraler Körper
verursachen, woraus ein Versagen von einem oder mehreren der benachbarten
Körper
resultieren kann. Da die Faktoren, die eine Schwächung oder eine Fraktur eines
vertebralen Körpers
verursachen, oftmals durch andere vertebrale Körper innerhalb der Wirbelsäule abgeschwächt und/oder
beeinflusst werden, sind diese benachbarten vertebralen Körper anfällig gegenüber einer
Fraktur und/oder einem Zusammenfall. Auf ähnliche Weise kann die Verhandlung
einer Kompressions-Fraktur eines einzelnen vertebralen Körpers die
Belastung der benachbarten vertebralen Körper verändern, woraus möglicherweise
ein Versagen eines oder mehrerer benachbarter Körper resultieren kann. Daher
kann die Behandlung von zwei oder mehr vertebralen Körpern während eines
einzigen Verfahrens angezeigt sein.
-
13 zeigt
ein Verfahren mit einer Behandlung von drei benachbarten vertebralen
Körpern 26A, 26B und 26C jeweils
mit bilateralen Zugängen.
Wie dargestellt ist, beinhaltet das mehrfach bilaterale Verfahren
das Einsetzen von sechs expandierbaren Strukturen 56(1) bis 56(6),
von denen jeweils zwei in jedem vertebralen Körper 26A, 26B und 26C Einsatz finden.
Gemäß 13 sind
die expandierbaren Strukturen 56(1) und 56(2) in
den vertebralen Körper 26A eingesetzt,
die expandierbaren Strukturen 56(3) und 56(4) bilateral
eingesetzt in den vertebralen Körper 26B und
die expandierbaren Strukturen 56(5) und 56(6) bilateral
eingesetzt in den vertebralen Körper 26(C).
-
Das
Volumen einer gegebenen Kavität 64, die
in schwammartigem Knochen unter Einsatz mehrerer expandierbarer
Strukturen (beispielsweise unter Einsatz eines bilateralen oder
eines anderen Typs eines Zugangs) gebildet ist, kann durch alternierende Expansion
der mehreren expandierbaren eingesetzten Strukturen optimiert werden.
Beispielsweise wird in jedem vertebralen Körper zunächst eine der expandierbaren
Strukturen 56(1) expandiert, worauf dann die Expansion
des anderen expandierbaren Körpers 56(2) folgt.
-
Wenn
zunächst
Druck zwecks Expansion einer gegebenen Struktur 56(1) bis 56(6) aufgebracht wird,
beginnt die Kompaktierung schwammartigen Knochens und/oder die Verschiebung
kortikalen Knochens. Es folgt eine Zeitspanne, in der der Druck
in der Struktur 56(1) bis 56(6) typischerweise
mit Relaxation des schwammartigen Knochens oder weiterer Kompaktierung
und/oder weiterer Verschiebung kortikalen Knochens abnimmt. Ein
Druckabfall in einer Struktur tritt typischerweise auch mit Expansion
der anderen expandierbaren Struktur in dem vertebralen Körper auf.
Wenn auf die oder in der Struktur 56(1) bis 56(6) wieder
Druck aufgebracht oder ein Druck wiederhergestellt wird, kommt es
grundsätzlich
zu einer weiteren Kompaktierung schwammartigen Knochens und/oder
Verschiebung kortikalen Knochens. Typischerweise folgt dann ein
weiterer Abfall des Drucks in der Struktur 56(1) bis 56(6).
Ein Druckabfall ist grundsätzlich
gefolgt von der Aufbringung von Druck, bis der schwammartige Knochen
in einem gewünschten
Ausmaß kompaktiert
ist und/oder kortikaler Knochen in eine gewünschte Position verlagert ist.
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Eine
optimale Ausbildung einer Kavität
tritt daher auf, wenn eine Expansion der expandierbaren Struktur 56(1) bis 56(6) sequenziell
und schrittweise ermöglicht
wird. Durch die Ermöglichung
eines Druckabfalls in jeder Struktur vor der Aufbringung zusätzlichen
Druckes kann der maximale innere Druck, der auf jede Struktur aufgebracht
wird, reduziert werden, wodurch die Gefahr eines Versagens der Struktur
verringert wird. 14A bis 14D zeigen
insbesondere die schrittweise Sequenz der Aufbringung von Druck
auf ein gegebenes Paar expandierbarer Strukturen, beispielsweise 56(1) und 56(2) bei
bilateralem Einsatz in einen vertebralen Körper 26A. Die schrittweise
Aufbringung von Druck kann ebenfalls eingesetzt werden, wenn lediglich
ein einziger expandierbarer Körper
eingesetzt wird oder wenn eine oder mehr expandierbare Strukturen
mit einem anderen Zugang als mit einem lateralen Zugang eingesetzt
werden, beispielsweise unter Einsatz eines trans-pedikulären, extra-pedikulären oder
anterioren Zuganges.
-
Expandierbare
Strukturen, die nicht-nachgiebige Materialien beinhalten, können ähnlich verwendet
werden, um unterschiedliche Aufgaben der vorliegenden Erfindung
zu lösen.
Beispiels weise können in
Fällen,
in denen expandierbare Strukturen nicht-nachgiebige Materialien
aufweisen, diese in dem schwammartigen Knochen auf die zuvor beschriebene
Weise expandiert werden, um schwammartigen Knochen zu komprimieren,
eine Kavität
zu schaffen und/oder kortikalen Knochen zu verlagern. In Abhängigkeit
von der Dichte und Festigkeit des schwammartigen und/oder kortikalen
Knochens kann die beschriebene Aufbringung von zusätzlichem Druck
auf die Strukturen einen ähnlichen
Zyklus des volumetrischen Wachsens und Druckabfalls verursachen.
Mit dem Erreichen des maximalen Vermögens und/oder der maximalen
Form der Strukturen kann die Einführung zusätzlichen Druckes typischerweise eine
kleine volumetrische Expansion der Strukturen hervorrufen.
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In 14A sind die expandierbaren Strukturen 56(1) und 56(2) individuell
in separate laterale Zugänge
des vertebralen Körpers 26A eingesetzt worden.
Die expandierbaren Strukturen 56(3)/56(4) und 56(5)/56(6) sind ähnlich individuell
in separate laterale Zugänge
in vertebrale Körper 26B und 26C eingesetzt,
wie 13 zeigt. Beispielhafte Instrumente zur Herbeiführung derartiger
lateraler Zugänge
werden später
beschrieben.
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Sind
die expandierbaren Strukturen 56(1) bis 56(6) einmal
eingesetzt, bringt der Arzt sukzessiv Druck auf die expandierbaren
Strukturen, beispielsweise 56(1), 56(3) und 56(5) in
jedem vertebralen Körper 26A, 26B und 26C,
auf. 14A zeigt die anfängliche
Aufbringung von Druck auf die Struktur 56(1). Alternativ
kann der Arzt expandierbare Strukturen in einen einzigen vertebralen
Körper
einsetzen, diese Strukturen wie hier beschrieben expandieren und
dann expandierbare Strukturen in einen anderen vertebralen Körper einsetzen
und expandieren. Als eine weitere Alternative kann der Arzt die
expandierbaren Strukturen in einen einzigen vertebralen Körper einsetzen,
diese Strukturen, wie hier beschrieben expandieren, die Kavitäten in den
vertebralen Körper füllen und
dann die expandierbaren Strukturen in einen weiteren vertebralen
Körper
einsetzen und in diesem expandieren.
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Der
Druck in den Strukturen 56(1), 56(3) und 56(5) wird
mit der Zeit abnehmen mit der Entspannung des schwammartigen Knochens
in jedem vertebralen Körper 26A, 26B und 26C,
mit weiterer Kompression des schwammartigen Knochens und/oder Verschiebung
des kortikalen Knochens in Gegenwart der expandierten Strukturen 56(1), 56(3) und 56(5). Mit
Druckabfall in den Strukturen 56(1), 56(3) und 56(5) fährt der
Arzt damit fort, sukzessiv Druck auf die anderen expandierbaren
Strukturen 56(2), 56(4) und 56(6) in
denselben vertebralen Körpern 26A, 26B und 26C aufzubringen. 14B zeigt die Aufbringung von Druck auf die Struktur 56(2) mit
Abfall des Druckes in der Struktur 56(1).
-
Der
Druck in jeder Struktur 56(2), 56(4) und 56(6) wird
auf ähnliche
Weise mit der Zeit abfallen mit der Kompression des schwammartigen
Knochens in jedem vertebralen Körper 26A, 26B und 26C in
Anwesenheit der expandierten Struktur 56(2), 56(4) und 56(6).
Mit Druckabfall in den Strukturen 56(2), 56(4) und 56(6) fährt der
Arzt damit fort, sukzessive zusätzlichen
Druck auf die weiteren expandierbaren Strukturen 56(1), 56(3) und 56(5) in
den vertebralen Körpern 26A, 26B und 26C aufzubringen.
Die Einführung
zusätzlichen
Druckes in diese Strukturen 26(1), 26(3) und 26(5) vergrößert weiter
das Volumen der Kavitäts-Bereiche,
die als Ergebnis der ersten Aufbringung von Druck gebildet worden
sind. 14C zeigt die Einführung zusätzlichen
Druckes in die Struktur 56(1) mit Abfall des Druckes in
der Struktur 56(2).
-
Ist
einmal Druck aufgebracht, wird dieser typischerweise in jeder Struktur 56(1)/56(2), 56(3)/56(4) und 56(5)/56(6) mit
Entspannung des schwammartigen Knochens, mit Fortschritt der Kompaktierung
und/oder mit Verlagerung kortikalen Knochens weiter abfallen. Da
der Druck sukzessive aufgebracht wird und ein Druckabfall ermöglicht wird, vergrößern sich
die Volumina der Kavitäts-Bereiche ebenfalls
sukzessiv, bis gewünschte
Kavitäts-Volumina
in den vertebralen Körpern 26A, 26B und 26C herbeigeführt worden
sind und/oder die gewünschte Verlagerung
kortikalen Knochens herbeigeführt
worden ist.
-
Diese
bewusste, alternierende, schrittweise Aufbringung von Druck, aufeinanderfolgend
zunächst
auf die Strukturen 26(1)/26(3)/26(5) und
dann folgend auf die Strukturen 26(2)/26(4)/26(6) in
den drei vertebralen Körpern 26A/B/C
schreitet fort, bis ein gewünschter
Endzustand für
jeden der vertebralen Körper 26A, 26B und 26C erreicht
ist. In einer Ausführungsform
wird das gewünschte
Volumen der Kavität
herbeigeführt,
wenn der schwammartige Knochen einheitlich und dicht um den umgebenden
kortikalen Knochen kompaktiert ist. In einer alternativen Ausführungsform
ist das gewünschte
Volumen der Kavität
herbeigeführt,
wenn nach der Einführung
eines zusätzlichen
Druckes nicht länger
ein signifikanter Druckabfall auftritt, insbesondere da substantiell der
gesamte schwammartige Knochen komprimiert worden ist und/oder der
kortikale Knochen nicht weiter verlagert wird.
-
Das
Kompaktieren schwammartigen Knochens kann infolge unterschiedlicher
Faktoren einschließlich
lokaler Variationen der Knochendichte nicht einheitlich sein. Zusätzlich kann
die gewünschte
Verlagerung kortikalen Knochens auf ähnliche Weise entweder alleine
oder in Kombination mit dem Kompaktieren schwammartigen Knochens
bewerkstelligt werden. Durch Einsatz mehrerer Strukturen zur Verlagerung
kortikalen Knochens kann ein maximaler Betrag der Kraft auf den
kortikalen Knochen über
einen größeren Oberflächenbereich
aufgebracht werden, wodurch das Potential einer Verlagerung des
kortikalen Knochens maximiert wird unter gleichzeitiger Minimierung
der Gefahr einer Beschädigung
des kortikalen Knochens infolge eines Kontaktes mit der oder den
Struktur(en) und/oder dem schwammartigen Knochen.
-
Ist
das gewünschte
Volumen jeder Vertiefung 64 und/oder die gewünschte Verlagerung
des kortikalen Knochens in jedem vertebralen Körper 26A, 26B und 26C erreicht,
so beginnt der Arzt die Überbringung
eines ausgewählten
Füllmateriales 62 in
jede gebildete Kavität 64.
Die Kavitäten 64 können in
grundsätzlich
jeder beliebigen Reihenfolge mit Füllmaterial 62 gefüllt werden.
Es ist nicht erforderlich, dass sämtliche expandierbare Strukturen
expandiert sein müssen,
um sämtliche
Vertiefungen oder Kavitäten 64 zu
bilden, bevor das Füllmaterial
in eine gegebene Kavität überbracht
wird.
-
Das
Füllmaterial
kann in alternierenden Schritten in die Kavitäts-Bereiche 64A und 64B jedes vertebralen
Körpers 26A, 26B und 26C überbracht werden.
Bei dieser Technik werden die Kavitäts-Volumina 64A, die
durch die expandierbaren Strukturen 56(1), 56(3),
und 56(5) gebildet worden sind, sukzessiv gefüllt, bevor
die Kavitäts-Volumina 64B,
die durch die expandierbaren Strukturen 56(2), 56(4) und 56(6) gebildet
werden, sukzessive gefüllt
werden.
-
15A und 15B zeigen
eine Sequenz eines Befüllens
eines vertebralen Körpers 26A.
Die vertebralen Körper 26B und 26C werden
auf ähnliche Weise
gefüllt.
Die expandierbare Struktur 56(1) in dem vertebralen Körper 26A wird
entleert und entfernt. Das Füllmaterial 62 wird
dann in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64A überbracht.
Als nächstes
wird die expandierbare Struktur 56(3) in dem vertebralen
Körper 26B entleert
und entfernt. Das Füllmaterial 62 wird
in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64A überbracht.
Als nächstes
wird die expandierbare Struktur 56(5) in dem vertebralen Körper 26C entleert
und entfernt. Das Füllmaterial 62 wird
in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64A überbracht.
Die expandierbaren Strukturen 56(2), 56(4) und 56(6) werden
in den jeweiligen vertebralen Körpern 26A, 26B und 26C während dieses Teiles
des Füll-Vorgangs
aufgeblasen zurückgelassen.
-
Der
Arzt wartet die Aushärtung
des in die vertebralen Körper 26A, 26B und 26C überbrachten Füllmateriales 62 ab.
Dann wird die expandierbare Struktur 56(2) entleert und
entfernt, wie 15B für den vertebralen Körper 26A zeigt.
Das Füllmaterial 62 wird
in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64B überbracht.
Als nächstes
wird die expandierbare Struktur 56(4) in dem vertebralen
Körper 26B entleert und
entfernt. Das Füllmaterial 62 wird
in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64B überbracht. Schließlich wird
die expandierbare Struktur 56(6) in dem vertebralen Körper 26C entleert
und entfernt. Das Füllmaterial
wird in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64B überbracht.
Die obige Sequenz ermöglicht
das Mischen einer einzigen Ladung des Füllmateriales 62 und
eine schnelle Abgabe zum Füllen
mehrerer Kavitäten 64.
-
Alternativ
wird das Füllmaterial
in alternierenden Schritten in die Kavitäts-Bereiche jedes vertebralen
Körpers
vor dem Füllen
des nächsten
vertebralen Körpers überbracht.
Bei dieser Technik wird die expandierbare Struktur 56(1) aus
dem vertebralen Körper
entfernt und das Füllmaterial
wird in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64 überbracht. Die
expandierbare Struktur 56(2) wird dann aus dem vertebralen
Körper
entfernt und Füllmaterial
wird in den korrespondierenden Kavitäts-Bereich 64B überbracht.
Wenn dies gewünscht
ist, kann in gewissem Ausmaß eine
Aushärtung
des Füllmateriales
zugelassen werden, bevor die expandierbare Struktur 56(2) aus
dem vertebralen Körper
entfernt wird. Der Vorgang wird dann für jeden verbleibenden, zu behandelnden
vertebralen Körper
wiederholt. Der vertebrale Körper
wird vorzugsweise während
des Füllvorganges
durch das Füllmaterial
und/oder eine expandierbare Struktur substantiell unterstützt, wodurch
die Möglichkeit
eines Zusammenfalls der Vertiefung und/oder einer Verlagerung des
Knochens in eine ungewünschte
Richtung während
des Füllschrittes
verringert und/oder eliminiert wird.
-
III. Instrumente zur Begründung eines
bilateralen Zuganges
-
Während eines
typischen bilateralen Verfahrens liegt ein Patient auf einem Operationstisch.
Der Patient kann je nach Präferenz
des Arztes mit dem Gesicht nach unten auf dem Tisch, auf einer beliebigen
Seite oder unter einem schrägen
Winkel liegen.
-
A. Schaffung mehrerer Zugänge
-
1. Einsatz von mit der Hand
gehaltenen Instrumenten
-
Für jeden
Zugang (vgl.
16A) führt der Arzt eine spinale Nadel-Baugruppe
70 in
weiches Gewebe ST in die Rückseite
des Patienten. Unter radiologischer Überwachung oder CT-Überwachung bewegt der Arzt
die spinale Nadel-Baugruppe
70 durch das weiche Gewebe
nach unten und in den zu behandelnden vertebralen Körper
26.
Der Arzt kann zur Führung
der Vorwärtsbewegung
der spinalen Nadel-Baugruppe
70 und folgender Werkzeuge
während
des Verfahrens auch stereotaktische Instrumente einsetzen. Bei dieser
Anordnung kann eine Referenz-Tast- oder Prüfkopf für die stereotaktische Führung durch
weiches Gewebe eingesetzt werden und auf der Oberfläche des
zu behandelnden vertebralen Körpers
implantiert werden. Das gesamte Verfahren kann auch unter Einsatz
von Werkzeugen und Markierungselementen überwacht werden, die aus einem
Nicht-Eisenmaterial hergestellt sind, beispielsweise Kunststoff
oder Faser-Composite-Materialien, wie beispielsweise solche, die
in den Patenten
US 5,782,764 und
US 5,744,958 offenbart sind
und die für
einen Einsatz für
eine computerunterstütze,
Gesamtraum-MRI-Umgebung geeignet sind.
-
Der
Arzt kann typischerweise ein lokales Anästhetikum, beispielsweise Lidocin,
durch die Baugruppe 70 leiten. In einigen Fällen kann
der Arzt andere Formen eines Anästhetikums
präferieren.
-
Der
Arzt leitet die spinale Nadel-Baugruppe 70 zum Penetrieren
des kortikalen Knochens 28 und des schwammartigen Knochens 32 durch
die Seite des vertebralen Körpers 26.
Vorzugsweise beträgt die
Tiefe des Eindringens ungefähr
60% bis 95% des vertebralen Körpers 26.
-
Der
Arzt hält
den Stylus 72 und zieht das Stylett 74 aus der
spinalen Nadel-Baugruppe 70. Gemäß 16B lässt der
Arzt dann ein Führungspin-Instrument 76 durch
den Stylus 72 in den schwammartigen Knochen 32 gleiten.
Der Arzt entfernt dann den Stylus 72, wobei das Führungspin-Instrument 76 in
den schwammartigen Knochen 32 eingesetzt zurückbleibt.
-
Der
Arzt lässt
als nächstes
ein Obturator-Instrument 78 mit dem distalen Ende zuerst über das Führungspin-Instrument 76 gleiten,
wie 16C zeigt. Der Arzt kann das
Obturator-Instrument 78 mit einem Handbetätigungsorgan 80 koppeln,
welches die Manipulation des Instrumentes 78 vereinfacht oder
ermöglicht.
-
Der
Arzt erzeugt auf der Rückseite
des Patienten eine kleine Inzision. Der Arzt verdreht das Handbetätigungsorgan 80 bei
gleichzeitiger Aufbringung von Längskräften auf
das Handbetätigungsorgan 80.
Als Ergebnis rotiert das Obturator-Instrument 78 und dringt
durch die Inzision in weiches Gewebe ein. Der Arzt kann das Handbetätigungsorgan 80 auch
vorsichtig mit einem geeigneten Schlagwerkzeug schlagen oder klopfen,
um das Obturator-Instrument 78 in eine Seite des vertebralen
Körpers 26 vorwärts zu bewegen
zwecks Sicherung von dessen Position.
-
Das
Obturator-Instrument 78, welches in 16C dargestellt
ist, besitzt einen äußeren Durchmesser,
der grundsätzlich
gut geeignet ist zur Begründung
eines lateralen Zugangspfades. Allerdings kann der äußere Durchmesser
des Obturator-Instrumentes 78 (wie 17 zeigt)
reduziert sein, wenn ein Zugang durch den eher engeren Bereich des
vertebralen Körpers 26,
beispielsweise ein Pedikel 42 (trans-pedikulärer Zugangspfad
genannt), gewünscht
ist. Der verringerte Durchmesser des Obturator-Instrumentes 78 in 17 ist
vorteilhaft hinsichtlich einer Beschädigung oder eines Bruches des Pedikels 42.
Das Obturator-Instrument 78 mit verringertem Durchmesser,
welches in 17 dargestellt ist, besitzt
eine spitz zulaufende Spitze 82, die eine Sicherung von
dessen Position gegenüber
dem kortikalen Knochen 28 unterstützt. Die offenbarten Verfahren
und Geräte
sind ebenfalls gut geeignet für
einen Einsatz in Verbindung mit anderen Zugangspfaden, wie beispielsweise
einen pedikulären,
extra-pedikulären,
posterolateralen und anterioren Zugang mit unterschiedlichen Ergebnissen.
-
Der
Arzt lässt
dann das Handbetätigungsorgan 80 von
dem Obturator-Instrument 78 gleiten und ein Kanülen-Instrument 84 über das
Führungspin-Instrument 76 und
weiterhin über
das Obturator-Instrument 78 gleiten. Wenn dies gewünscht ist,
kann der Arzt auch das Handbetätigungsorgan 80 mit
dem Kanülen-Instrument 84 koppeln,
um geeignete drehende Kräfte
und Längskräfte aufzubringen,
wodurch das Kanülen-Instrument 84 durch
weiches Gewebe ST über
das Obturator-Instrument 78 gedreht und vorwärts bewegt
wird. Wenn das Kanülen-Instrument 84 kortikalen
Knochen 28 kontaktiert, kann der Arzt geeignet das Handbetätigungsorgan 80 mit
einem Schlagwerkzeug beklopfen, um die Endoberfläche in die Seite des vertebralen
Körpers 26 vorwärts zu bewegen
zwecks Sicherung von dessen Position.
-
Wenn
ein Obturator 78 mit verringertem Durchmesser eingesetzt
wird, wie dies in 17 dargestellt ist, kann das
Kanülen-Instrument 84 eine
entfernbare innere Hülse
oder Ummantelung 86 tragen (wie 17 ebenfalls
zeigt), um das Kanülen-Instrument 84 um
das Obturator-Instrument 78 mit
verringertem Durchmesser während
des Durchtritts des KanülenInstrumentes 84 zu
der Behandlungsstelle zu zentrieren.
-
Der
Arzt zieht dann das Obturator-Instrument 78 zurück, welches
von dem Führungspininstrument 76 gleitet,
wobei das Führungspin-Instrument 76 und
das Kanülen-Instrument 84 an
ihrem Ort belassen werden. Wenn ein Obturator-Instrument 78 mit
reduziertem Durchmesser eingesetzt wird, kann der Arzt auch die
innere zentrierende Hülse 86 entfernen.
-
Wie 16D zeigt, lässt
der Arzt ein Bohreinsatz-Instrument 88 durch das Kanülen-Instrument 8 über das
Führungspin-Instrument 76 gleiten mit
dem distalen Ende zuerst 4, bis ein Kontakt zwischen der bearbeiteten
Kante oder Schneidkante 90 des Bohreinsatz-Instrumentes 88 und
dem kortikalen Knochen 28 auftritt. Der Arzt koppelt dann
das Bohreinsatz-Instrument 88 mit dem Handbetätigungsorgan 80.
-
Unter
Röntgen-Führung (oder
ein anderes externes Visualisierungs-System) bringt der Arzt geeignete
verdrehende Kräfte
und Längskräfte auf
das Handbetätigungsorgan 80 auf,
um die bearbeitete Kante 90 des Bohreinsatz-Instrumentes 88 zu
verdrehen und vorwärts
zu bewegen zwecks Öffnung
einer lateralen Bahn PLA durch den kortikalen Knochen 29 und
in den schwammartigen Knochen 32. Die gebohrte Bahn PLA
erstreckt sich vorzugsweise nicht mehr als 95% über den vertebralen Körper 26.
-
Gemäß 18A kann das Bohreinsatz-Instrument 88 einen
flexiblen Schaft-Bereich 92 aufweisen zwecks Unterstützung von
dessen Betätigung.
Der flexible Schaft-Bereich 92 ermöglicht eine Biegung der Schneidkante 90 des
Instrumentes 88 relativ zu den Achsen des Instrumentes.
Wie 18A ebenfalls zeigt, kann das
Kanülen-Instrument 84,
sofern dies gewünscht
ist, ein Ablenk-Element 94 an seiner distalen Extremität aufweisen,
um den flexiblen Schaft-Bereich 92 abzulenken und auszulenken
und die schneidende Kante 90 entlang einer gewünschten
Bohrachse zu führen.
Das Bohreinsatz-Instrument 88 ist vorzugweise aus einem
flexiblen Kunststoffmaterial hergestellt, beispielsweise Polyurethan,
oder einem flexiblen metallischen Material, welches eingekapselt
ist in einem Kunststoff-Material oder von diesem umgeben ist, so
dass dieses eine hinreichende Torsionssteifigkeit zur Übertragung
einer rotierenden Schneidkraft auf den Knochen besitzt.
-
Alternativ
kann das Bohreinsatz-Instrument 88, wie 18B zeigt, ein inneres Lumen 180 besitzen
zur Bereitstellung einer Durchtrittsbahn für einen Führungsdraht 182. Bei
dieser Anordnung bildet der flexible Schaft-Bereich 92 den
Pfad nach, der durch den Führungsdraht 182 vorgegeben
ist. Der Führungspfad 182 kann
beispielsweise vorgebogen sein zwecks Veränderung des Pfades der Schneidkante 90,
nachdem diese in den vertebralen Körper eintritt. Alternativ kann
der Führungsdraht
aus einem Draht mit einer Formerinnerungslegierung (insbesondere Nickel-Titan,
Kupfer oder Eisen-basierte Legierungen, um lediglich einige zu nennen)
hergestellt sein oder einen selbstleitenden Führungskatheter aufweisen.
-
Gemäß einer
weiteren alternativen Ausgestaltung kann das Bohreinsatz-Instrument 88,
wie 18C zeigt, selbst innere Führungsdrähte 184 tragen.
Die Führungsdrähte 184 werden
durch den Arzt betätigt
unter Einsatz eines externen Aktuators 186 zwecks Auslenkung
des flexiblen Schaft-Bereiches 92 und mit diesem der Schneidkante
ohne Unterstützung
der Führungsdrähte 184 und/oder
eines Kanülen-Instrumentes 84.
-
Weitere
Details hinsichtlich der Bildung von Kavitäten in schwammartigem Knochen,
die nicht symmetrisch sind hinsichtlich der Achsen eines vertebralen
Körpers,
sind in dem Patent
US 5,972,018 mit
dem Titel "Expandable
Asymmetric Structures for Deployment in Interior Body Regions" zu finden.
-
Ist
einmal die Durchtrittsbahn PLA in schwammartigem Knochen 32 gebildet,
entfernt der Arzt das Bohreinsatz-Instrument 88 und das
Führungspin-Instrument 76,
womit lediglich das Kanülen-Instrument 84 am
Einsatzort verbleibt, wie 16E zeigt.
Die Durchtrittsbahn PLA, die von dem Bohreinsatz-Instrument 88 hergestellt
ist, verbleibt. Ein subkutaner lateraler Zugang zu dem schwammartigen
Knochen 32 ist geschaffen.
-
Der
Arzt wiederholt die zuvor beschriebene Sequenz der Schritte, sofern
dies erforderlich ist, um jeden gewünschten Zugang zu bilden. In 13 werden
sechs derartige Zugänge
hergestellt.
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2. Einsatz von von Hand gehaltenen
Kombinations-Instrumenten
-
Zur
Schaffung eines Zugangs können
auch weitere Formen von von der Hand gehaltenen Instrumenten eingesetzt
werden.
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Beispielsweise
zeigen 27 und 28 ein
Kombinations-Instrument 310, welches zu diesem Zweck eingesetzt
werden kann. Das Kombinations-Instrument 310 besitzt ein
Trokar-Instrument 320 und ein Kanülen-Instrument 340.
Das Kombinations-Instrument 310 besitzt weiterhin ein Kombinations-Handbetätigungsorgan 312 mit
einem ersten Handbetätigungselement 322 und
einem zweiten Handbetätigungselement 342.
Das Kombinations-Handbetätigungsorgan 312 unterstützt einen Arzt
bei der Manipulation des Kombinations-Instrumentes 310.
Weiterhin kann der Arzt, wie 29A und 29B zeigen, auch möglichst das erste Handbetätigungselement 322 zur
unabhängigen
Manipulation des Trokar-Instrumentes 320 oder das zweite Handbetätigungselement 342 zur
unabhängigen
Manipulation des Kanülen-Instrumentes 340 während des
Gebrauches einsetzen.
-
Das
Trokar-Instrument 320 besitzt ein Trokar 330 mit
einem distalen Ende, welches abgeschrägt ist zur Bereitstellung einer
eindringenden Oberfläche 334.
Im Gebrauch dient die eindringende Oberfläche 334 zum Eindringen
in weiches Gewebe und/oder Knochen in Abhängigkeit von drückenden
und/oder drehenden Kräften,
die durch den Arzt auf das erste Handbetätigungselement 322 oder
das Kombinations-Handbetätigungsorgan 312 aufgebracht
werden.
-
Das
Kanülen-Instrument 340 erfüllt die
Funktion des zuvor beschriebenen Kanülen-Instrumentes 84, aber besitzt
ebenfalls das Handbetätigungselement 342,
welches mit dem Handbetätigungselement 322 zusammenwirkt
zwecks Bildung des Kombinations-Handbetätigungsorganes 312.
Das Kanülen-Instrument 84 ist
hinsichtlich des Durchmessers mög lichst
in gewissem Ausmaß größer als
der Trokar 330 und nicht so lang wie dieser. Das Kanülen-Instrument 84 besitzt
ein inneres Lumen 344, welches geeignet bemessen ist, um
den Trokar 330 aufzunehmen. Die Größe des inneren Lumens 344 ermöglicht möglichst ein
Gleiten und/oder Rotieren des Kanülen-Instrumentes 84 relativ
zu dem Trokar 330 und umgekehrt. Das distale Ende 354 des
Kanülen-Instrumentes 84 besitzt
eine Endfläche 360,
die vorzugsweise eine Oberfläche
mit einem kleinen Profil aufweist, die in der Umgebung des Trokars 330 in
Abhängigkeit
von druckenden und/oder verdrehenden Kräften, die bei dem Kombinations-Handbetätigungsorgan 312 oder dem
zweiten Handbetätigungselement 342 aufgebracht
werden, in weiches Gewebe eindringen kann.
-
Im
Gebrauch führt
der Arzt das Kombinations-Instrument 310 gemäß 30 derart,
dass der Trokar 330 und das Kanülen-Instrument 84 in
den kortikalen Knochen und in den schwammartigen Knochen des zu
behandelnden Wirbels eindringen. Wenn dies gewünscht ist, kann der Arzt das
Kombinations-Handbetätigungsorgan 312 verdrehen
unter gleichzeitiger Aufbringung einer Längskraft auf das Handbetätigungsorgan 312.
Als Folge werden die eindringende Endfläche 334 des Trokars 330 und
die Endfläche
des Kanülen-Instrumentes 84 verdreht und
dringen in weiches Gewebe und/oder Knochen ein.
-
Wenn
ein Eindringen durch den kortikalen Knochen und in den schwammartigen
Knochen nicht möglich
ist unter manueller Vorwärtsbewegung
des Kombinations-Instrumentes 310, kann der Arzt das Eindringen
fortsetzen durch leichtes Schlagen einer Schlagplatte 314 auf
dem Kombinations-Handbetätigungsorgan 312 mit
einem stumpfen Instrument wie beispielsweise einem (nicht dargestellten)
chirurgischen Hammer oder anderweitig eine geeignete zusätzliche
Längskraft
auf das Kombinations-Handbetätigungsorgan 312 aufbringen
zwecks Vorwärtsbewegung
des distalen Endes 334 des Trokars 330 und der
Endfläche
des Kanülen-Instrumentes 84.
-
Wenn
dies gewünscht
ist, kann der Arzt für einen
anfänglichen
Zugang zu dem vertebralen Körper
eine schmale Nadelbaugruppe 70 verwenden, wie dies bereits
beschrieben worden ist. Bei dieser Anordnung wird das Kombinations-Instrument 310 später entlang
des Stiletts 74 durch weiches Gewebe und in den zu behandelnden
Wirbelkörper
geführt, welches
(bei dieser Anordnung) durch ein inneres Lumen in dem Trokar 330 (nicht
dargestellt) hindurchtritt. Hat der Trokar 330 hinreichend
Knochen penetriert, kann der Arzt das Stilett 74 zurückziehen,
wodurch der Verfahrensschritt in dem Verfahren gemäß 30 erreicht
ist.
-
Nach
dem Eindringen in den kortikalen Knochen kann der Arzt die Vorwärtsbewegung
des Kombinations-Instrumentes 310 durch den schwammartigen
Knochen in den vertebralen Körper fortsetzen zwecks
Bildung einer Durchtrittsbahn durch den schwammartigen Knochen,
wie dies bereits zuvor beschrieben worden ist. Der Trokar 330 kann
dann aus dem Kanülen-Instrument 84 zurückgezogen
werden. Das Kanülen-Instrument 84 verbleibt
zwecks Bereitstellung eines Zuganges zu der Bahn, die auf die zuvor
beschriebene Weise in dem Inneren des vertebralen Körpers gebildet
ist.
-
Alternativ
kann der Arzt nach dem Eindringen in den kortikalen Knochen die
Wahl treffen, den Trokar 330 aus der Kanüle 50 zurück zu ziehen
und die Bahn in dem schwammartigen Knochen unter Einsatz eines Bohreinsatz-Instrumentes 88 zu
bilden, wie dies 31 zeigt. In einem derartigen
Fall entfernt der Arzt den Trokar 330 und bewegt an dessen Einsatzort
das Bohreinsatz-Instrument 88 durch das Kanülen-Instrument 84,
wie dies 31 zeigt.
-
Mit
der Entfernung des Bohreinsatz-Instrumentes 88 ist ein
Zugang zu dem schwammartigen Knochen geschaffen.
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3. Bruchvermeidung und Bruch-Verstopfung
-
Zur
Schaffung eines Zuganges in den vertebralen Körper auf die in den 16A bis 16D dargestellte
Weise bewegt der Arzt typischerweise ein Stylett 74 der
Nadel-Baugruppe 70 ebenso wie die Schneidkante des Bohreinsatz-Instruments 88 mit
einem signifikanten Abstand in den schwammartigen Knochen 32 vorwärts in Richtung
des kortikalen Knochens 28 auf der anterioren Wandung des
vertebralen Körpers 26,
wie 16B und 16D zeigen.
Die Dichte des schwammartigen Knochens 32 stellt vorzugsweise
einen Widerstand gegenüber dem
Durchtritt dieser Instrumente dar zur Gewährleistung eines taktilen Feedbacks
für den
Arzt, wodurch eine Führung
bei deren Einsetzvorgang unterstützt
wird. Allerdings ist die Dichte des schwammartigen Knochens 32 nicht
einheitlich und kann sich abrupt ändern. Selbst mit der größten Sorgfalt
und den besten Fähigkeiten
ist es möglich,
dass das Stylett 74 oder die Schneidkante 90 in
kortikalen Knochen 28 gleitet und durch diese hindurchsticht
in die anteriore Wandung des vertebralen Körpers 26. Dies kann
ein Loch oder einen Bruch B in der anterioren kortikalen Wandung 28 des
vertebralen Körpers 26 schaffen, wie 19 zeigt.
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Zwecks
Unterstützung
der Vorwärtsbewegung
der Schneidkante 90 durch schwammartigen Knochen (vgl. 20A) kann das Bohreinsatz-Instrument 88 einen
mechanischen Stopp 96 aufweisen. Im Gebrauch stößt der mechanische
Stopp 96 gegen das proximale Ende des Kanülen-Instrumentes 84.
Das Anstoßen
stoppt eine weitere Vorwärtsbewegung
des Bohreinsatz-Instrumentes 88 in
das Innere des vertebralen Körpers 26.
-
Der
Ort des mechanischen Stopps 96 kann einstellbar sein zur
Bereitstellung unterschiedlicher Längen einer Vorwärtsbewegung
in Abhängigkeit von
der Größe des vertebralen
Körpers 26 oder
eines anderen Knochenvolumens, welches Gegenstand der Behandlung
ist.
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Alternativ
oder in Kombination kann das Bohreinsatz-Instrument 88 Markierungen 98 aufweisen, die
entlang dessen Länge
unter Inkrementen von dessen Ende angeordnet sind. Die Markierungen 98 stimmen überein mit
der freigegebenen proximalen Kante des Kanülen-Instrumentes 84 (vgl. 20A), um es dem Arzt zu ermöglichen, an dem abseits gelegenen
Ort die Position des Instrumentes in dem vertebralen Körper 26 zu
messen.
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Zwecks
Unstützung
der Vorwärtsbewegung des
Styletts 74, des Trokars 330 oder des Bohreinsatz-Instrumentes 88 in
dem vertebralen Körper ohne
Bruch der anterioren kortikalen Wandung kann der Arzt auch einen
kortikalen Wand-Tester 140 oder Prüfkopf einsetzten, wie dies
in 20B dargestellt ist. Der kortikale Wand-Tester 140 besitzt
einen grundsätzlich
festen oder steifen Stylett-Körper 142 mit
einer stumpfen distalen Spitze 144, die möglichst nicht
leicht die anteriore kortikale Wandung des vertebralen Körpers durchstechen
kann. Die stumpfe distale Spitze 144 kann eine abgerundete
Kugel-Form besitzen. Der kortikale Wand-Tester 140 kann
durch die gebildete Zugangs-Öffnung
eingesetzt werden, bevor jedwede signifikante Penetration schwammartigen
Knochens erfolgt. Beispielsweise kann das Stylett 74 zurückgezogen
werden, nachdem die Zugangs-Öffnung
unter Einsatz der spinalen Nadel-Baugruppe 70 gebildet
ist, aber bevor der Stylus 72 und das Stylett 74 einen
signifikanten Abstand in schwammartigem Knochen vorwärts bewegt
werden. Stattdessen wird der kortikale Wand-Tester 140 durch
den Stylus 72 vorwärtsbewegt.
Der Arzt bewegt den kortikalen Wand-Tester 140 durch schwammartigen
Knochen, bis der Arzt taktil den Kontakt zwischen der stumpfen distalen
Spitze 144 und der anterioren kortikalen Wandung sensiert.
Möglichst
ist der Tester 140 strahlungsundurchlässig, so dass dessen Vorwärtsbewegung
durch schwammartigen Knochen und dessen Kontakt und der anterioren
kortikalen Wandung in dem vertebralen Körper visualisiert werden kann,
beispielsweise durch Röntgenstrahlen,
Echtzeit-Fluoroskopie oder MRI. Unter Einsatz des kortikalen Wandungs-Testers 140 kann
der Arzt den Abstand zwischen der Zugangsöffnung in den vertebralen Körper und
der anterioren kortikalen Wandung auf eine Weise messen, die eine
Penetration der anterioren kortikalen Wandung vermeidet.
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Der
kortikale Wandungs-Tester 140 kann Längs-Markierungen 146 an
dessen proximalen Bereich tragen, die, wenn Kontakt mit der anterioren kortikalen
Wandung auftritt und/oder imminent ist, den Abstand initiieren,
den ein nachfolgendes Instrument entlang dem Stylus 72 (oder dem
Kanülen-Instrument 84)
vorwärts
bewegt werden kann vor dem Kontaktieren der anterioren kortikalen
Wandung. Die Information, die von dem kortikalen Wandungs-Tester 140 erhalten
wird, kann auch verwendet werden, um den mechanischen Stopp 96 (der
zuvor beschrieben worden ist) zu setzen, um physikalisch eine Bewegung
des Trokars 330 oder des Bohreinsatz-Instrumentes 88 zu
vermeiden, bevor ein Kontakt mit der anterioren kortikalen Wandung
auftritt.
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Im
Fall eines Bruches oder vermuteten Bruches der anterioren kortikalen
Wandung des vertebralen Körpers
kann der Arzt alternativ den kortikalen Wandungs-Tester 140 verwenden,
um sicher und einfach das Vorhandensein und/oder das Ausmaß eines
Wandungs-Bruches zu erfassen. Da die distale Spitze 144 des
Testers stumpf ist, tritt die Spitze 144 möglichst
nicht leicht durch eine intakte anteriore kortikale Wandung, was
dem Arzt ermöglicht,
mit dem Werkzeug bei der Suche nach Brüchen entlang der inneren Oberfläche der
anterioren kortikalen Wandung zu "tappen". An Stellen, an denen ein Wandungs-Bruch
vorhanden ist, kann das Werkzeug durch den Bruch treten, wobei die
stumpfe Spitze 144 des Werkzeuges möglichst nicht weiches Gewebe durchsticht
oder beschädigt,
wie beispielsweise die Aorta oder Hauptvenen, die jenseits der kortikalen Wandung
angeordnet sind. Wenn dies gewünscht
ist, kann die stumpfe Spitze 144 alternativ aus einem weichen,
deformierbaren Material wie beispielsweise Gummi oder Kunststoff
gebildet sein.
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Wenn
ein Bruch B vorhanden ist, kann ein geeignetes Material in dem Bruch
B angeordnet werden, um diesen zu verstopfen. Beispielsweise kann ein
demineralisiertes Knochen-Matrix-Material,
wie beispielsweise ein GRAFTONTM-Material,
eingesetzt werden. Das Material kann beispielsweise auf dem distalen
Ende des Obturator-Instrumentes 78 oder Trokar 330 angeordnet
werden. Das Instrument 78 wird eingesetzt, wobei dieses
das verstopfende Material zu der äußeren Seitenwandung trägt, wo der Bruch
B auftritt. Das Instrument 78 lagert das verstopfende Material
in dem Bruch B ab, um hiermit diesen gegenüber der Außenseite des vertebralen Körpers 26 zu
verstopfen.
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Der
Arzt kann Verfahrensschritte ausführen zur Vermeidung nicht deterministischer
Brüche
der kortikalen Wandung, die entweder bereits vor der Ausbildung
der Kavität
existiert haben oder die nach der Ausbildung der Kavität existieren.
Selbst wenn nicht bekannt ist, dass ein Bruch vorhanden ist, kann der
Arzt dennoch die Wahl treffen, ein geeignetes verstopfendes Material
in den vertebralen Körper
einzusetzen (GRAFTONTM-Knochenmatrixmaterial
oder CollagraftTM Ummantelungsmaterial oder
ein netzartiges Material), was entweder vor oder nach der Expan sion
der Struktur erfolgen kann. Die Gegenwart eines verstopfenden Materials
schützt
gegen die Möglichkeit
von Leckagen unabhängig
davon, ob diese auftreten oder nicht. Weiterhin kann die Gegenwart
des verstopfenden Materiales in dem vertebralen Körper bei
Einsatz desselben, bevor die Struktur 56 expandiert wird,
dazu dienen, die Verteilung der Expansionskraft der Struktur 56 einheitlicher
zu machen. Die Gegenwart des verstopfenden Materiales in dem vertebralen
Körper
mit Expansion der Struktur 56 kann auch einen Schutz darstellen
gegen ein Vorstehen der expandierenden Struktur 56 durch
jedweden vorexistierenden Bruch in der kortikalen Wandung ebenso
wie durch jedwede Brüche,
die während
der Expansion der Struktur 56 geschaffen werden, oder anderweitig
geschwächte
kortikale Wandungen während
der Expansion der Struktur 56 schützen.
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4. Verriegelungseinrichtung
für eine
Kanüle
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Gemäß 26A kann eine Verriegelungseinrichtung 190 für eine Kanüle eingesetzt
werden, um eine Stabilisierung eines Kanülen-Instrumentes 84 während des
Zugangs zu einem vertebralen Körper
zu unterstützen.
Die Verriegelungseinrichtung 190 kann auf vielfältige Weisen
konstruiert sein.
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Wie
in 26A dargestellt besitzt die Verriegelungseinrichtung 190 eine
grundsätzlich
ebene Basis 192. Im Gebrauch ruht die Basis 192 auf
einer Hautoberfläche,
die die zu behandelnde Inzisions-Stelle umgibt. Wenn dies gewünscht ist,
kann die Basis 192 ein adhäsives Mittel (nicht dargestellt)
aufweisen, um die Basis gegenüber
der Haut des Patienten zu sichern, oder ein anderes Material aufweisen,
welches bei oder nahe der chirurgischen Behandlungsstelle angeordnet
ist.
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Ein
Instrumenten-Griff 194 ist auf der Basis 192 oder
an dieser abgestützt.
Der Instrumenten-Griff 194 besitzt
einen Kanal 218, der gleitend das Kanülen-Instrument 84 empfängt oder
aufnimmt, welches in dieser Ausführungsform
für ein
Platzieren in dem Griff 194 mit dem distalen Ende zuerst
vorgesehen ist. Ein Ring 220, der mit dem Griff 194 verschraubt
ist, kann vorgesehen sein, um den Kanal 218 um das Kanülen-Instrument 84 zu
befestigen und hierdurch eine axiale Bewegung des Kanülen-Instrumentes 84 in
dem Kanal 218 zu vermeiden.
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Der
Griff 194 kann auch einen Zapfen 196 aufweisen,
welcher in ein Zapfenloch 198 der Basis 192 passt.
Das Zapfenloch Nut 198 und der Zapfen 196 bilden
gemeinsam ein Gelenk oder eine Verbindung 200. Der Griff 194 verschwenkt
in dem Gelenk 200 um 360° in
transversaler Richtung und/oder auf einer Kreisbahn.
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Das
Zapfenloch 198 wird durch eine Spannhülse 210 begrenzt,
mit welcher ein Haltering 202 außen liegend verschraubt ist.
Verdrehen des Ringes 202 in eine Richtung (beispielsweise
im Uhrzeigersinn) schließt
die Spannhülse 210 um
den Zapfen 196 unter Festlegung oder Verriegelung der Position des
Griffes 194 relativ zu der Basis 192. Verdrehen des
Ringes 202 in eine entgegengesetzte Richtung öffnet die
Spannhülse 210 um
den Zapfen 196 unter Freigabe des Griffes 194 für eine Schwenkbewegung relativ
zu der Basis 192.
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Zum
Gebrauch der Einrichtung 190 manipuliert der Arzt das Kanülen-Instrument 84,
welches in dem Griff 194 gehalten ist, in eine gewünschte axiale Richtung
und Winkelstellung. Der Arzt legt dann den Griff 194 fest
oder verriegelt diesen (durch Anziehen der Ringe 202 und 220),
um das Kanülen-Instrument 84 in
der gewünschten
axialen Orientierung und Winkelstellung zu halten. Der Arzt kann
das Kanülen-Instrument 84 in
einer beliebigen gewünschten
Reihenfolge manipulieren und festlegen, entweder vor oder nach dem
Durchtritt des Instrumentes 84 durch die Haut und/oder
vor oder nach dem Durchtritt des Instrumentes 84 durch
kortikalen Knochen oder Kombinationen der vorgenannten Verfahrensweisen.
Markierungen 204 auf dem Griff 194 und der Basis 192 ermöglichen
es dem Arzt, die Bewegung des Griffes 194 relativ zu der
Basis 192 oder zu einem anderen Referenzpunkt zu erfassen
oder zu messen.
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Die
Verriegelungs-Einrichtung 190 ist vorzugsweise aus einem
Material hergestellt, welches nicht hochgradig strahlungsundurchlässig ist,
beispielsweise Polyurethan oder Polycarbonat. Die Einrichtung 190 wird
somit eine fluoroskopische oder auf Röntgenstrahlung basierende Visualisierung
des Kanülen-Instrumentes 84 während des
Einsatzes nicht verhindern.
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In
verriegeltem Zustand vermeidet die Einrichtung 190 eine
unbeabsichtigte Bewegung des Kanülen-Instrumentes 84 entlang
der Hautoberfläche.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kanülen-Instrument 84 während des
Einsatzes gebogen wird oder sich dessen Position unangemessen verändert, wird
hierdurch verringert. Die Einrichtung 190 ermöglicht es
dem Arzt auch, die Hände
von dem Instrument 84 zu entfernen, beispielsweise um eine
klare fluoroskopische oder auf Röntgenstrahlung
basierende Visualisierung zu ermöglichen.
Die Einrichtung 190 beseitigt den Bedarf an anderen Typen
von Klammern, die strahlungsundurchlässig sind oder für die vorliegende
Aufgabe anderweitig schlecht geeignet sind.
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Gemäß 26B kann der Haltering 202 bis zu einem
Punkt gelockert werden, an welchem die Hülse oder Spannhülse 210 ausreichend
geöffnet
ist, um den Griff 194 von der Basis 192 freizugeben.
Bei dieser Anordnung besitzt der Griff 194 Elemente 206 und 208,
die sich bei Entfernung der Begrenzungen durch die Hülse 210 auseinanderspreizen
können. Das
Kanülen- Instrument 84 kann
zwischen den auseinandergespreizten Elementen 206 und 208 gefangen
sein, wenn diese wieder zusammengebaut sind, wodurch die Notwendigkeit
beseitigt wird, das Kanülen-Instrument 84 mit
dem distalen Ende zuerst in den Griff 194 zu laden.
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In
zusammengebautem Zustand kann der Zapfen 196 zu dem Zapfenloch 198 zurückgeführt werden.
Der Haltering 202 kann ausreichend angezogen werden, um
die Hülse
oder Spannhülse 210 um
den Zapfen 196 zu schließen zwecks Bildung der Verbindung 200.
Ein weiteres Anziehen des Halteringes 202 um das Zapfenloch 198 schließt die Verbindung 200 (wie
zuvor beschrieben) und verriegelt den Griff 194 oder legt
diesen fest mit einer gewünschten Orientierung
relativ zu der Basis 192. Anschließendes Lockern des Halteringes 202 ermöglicht eine Trennung
des Griffes 194 von der Basis 192, so dass die
Elemente 206 und 208 aufgeteilt oder auseinandergespreizt
werden können,
um das Kanülen-Instrument 84 freizugeben.
Der Griff 194 kann die Kanüle direkt derart kontaktieren,
dass die Kanüle
substantiell in Position "festgelegt" oder "verriegelt" ist, wenn der Griff 194 gegen
die Kanüle
gedrückt
ist. Alternativ kann ein (nicht dargestellter) O-Ring in dem Griff 194 angeordnet
sein, derart, dass die Kompression des Griffes ein Drücken des
O-Ringes gegen die Kanüle verursacht,
wodurch möglichst
ein substantielles "Festlegen" oder "Verriegeln" der Kanüle in Position in
dem Griff 194 erfolgt.
-
B. Ausbildung der Kavitäten
-
Sind
einmal Zugänge
PLA gebildet, bewegt der Arzt individuelle Katheter-Rohre 50 durch
das Kanülen-Instrument 84 vorwärts und
durch die Bahn jedes Zuganges in das innere Volumen des zugeordneten
vertebralen Körpers 26A, 26B und 26C. 16F zeigt das Einsetzen in den vertebralen Körper 26A.
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Die
expandierbaren Strukturen 56(1) bis 56(6) werden
dann wie bereits beschrieben alternierend und schrittweise expandiert.
Die Kompression bildet die inneren Kavitäten 64 in jedem vertebralen Körper 26A, 26B und 26C.
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Gemäß 4 und 5 kann
die expandierbare Struktur 56 zumindest ein strahlungsundurchlässiges Markierungselement 102 tragen,
um eine von deren Position in dem vertebralen Körper 26 entfernte
Visualisierung zu ermöglichen.
Die expandierbare Struktur 56 trägt ein strahlungsundurchlässiges Markierungselement 102 sowohl
an dem distalen als auch an dem proximalen Ende.
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Wie
zuvor beschrieben ist das Fluid, welches eingesetzt wird, um die
Expansion der Struktur 56 zu verursachen, vorzugsweise
strahlungsundurchlässig (beispielsweise
unter Verwendung eines RenograffinTM-Materiales),
wenn eine fluoroskopische oder auf Röntgenstrahlung basierende Visualisierung
verwendet wird, um die Expansion der Struktur 56 zu überwachen.
Das Visualisierungs-Instrument (beispielsweise C-Arm-Fluoroskop)
wird typischerweise auf dem Operationstisch angeordnet zwecks lateraler Überwachung
entlang einer Seite der Wirbelsäule. Die
Anwesenheit des strahlungsundurchlässigen Expansionsmediums in
einer expandierten Struktur 56 in den vertebralen Körper 26 kann
eine effektive Visualisierung an einem anderen Ort in dem vertebralen
Körper
blockieren, beispielsweise an einem Ort, an dem eine Ausbildung
einer Kavität
unter Einsatz einer anderen Struktur oder an dem eine Vertebroplastik
oder eine andere Form einer Behandlung erfolgen soll.
-
Die
Visualisierung kann in diesen Fällen durch
Entfernung oder Verdünnung
des strahlungsundurchlässigen
Mediums in der Struktur 56 vereinfacht oder ermöglicht werden,
nachdem die Struktur expandiert worden ist, um die Kavität zu erzeugen.
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Eine
Austauschkammer 490 kann vorgesehen sein (vgl. 32),
die durch einen Kolben 414 in zwei Kammern 402 und 404 unterteilt
ist, der durch Druck auf einen Stößel 420 beweglich
ist. Doppelte Lumen 406 und 408 kommunizieren
mit dem Inneren der Struktur 56. Das Lumen 406 kommuniziert
mit der Quelle 422 des strahlungsundurchlässigen Mediums 410 zwecks Überbringung
des Mediums 410 in die Struktur 56 zur Verursachung
einer Expansion und Ausbildung der Kavität in einem ersten Schritt.
Das Lumen 406 kommuniziert ebenfalls mit der Kammer 402 auf
einer Seite des Kolbens 414.
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Die
andere Kammer 404 der Kammer 400 beinhaltet ein
Ersatz-Expansionsmedium 412. Das Ersatzmedium 412 ist
frei von strahlungsundurchlässigem
Material oder dieses enthält,
sofern gewünscht,
ein nur teilweise strahlungsundurchlässiges Material. Das Lumen 408 kommuniziert
mit dieser Kammer 404.
-
Nach
Expansion der Struktur 56 mit dem strahlungsundurchlässigen Medium 410 zieht
die Bewegung des Kolbens 414 das strahlungsundurchlässige Medium 410 aus
der Struktur 56 (durch das Lumen 402). Gleichzeitig
verschiebt der Kolben 414 das strahlungsdurchlässige Medium 412 in
die Struktur 56 (durch Lumen 404). Die Bewegung
des Kolbens tauscht das strahlungsundurchlässige Medium 410 gegen
das strahlungsdurchlässige
Medium 412 aus, ohne dass die Struktur 56 zusammenfällt.
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Alternativ
kann ein Ionen-Austausch-Material für das strahlungsundurchlässige Material
in dem Medium 410 (beispielsweise Iodin) in das strahlungsundurchlässige Medium 410 eingeführt werden,
welches in der Struktur 56 enthalten ist. Das Ionen-Austausch-Material
bindet selektiv das strahlungsundurchlässige Material unter Verdünnung der
strahlungsundurchlässigen
Eigenschaft des Mediums 410. Das strahlungsundurchlässige Medium 410 kann
durch eine Ionen-Austausch-Kammer außerhalb der Struktur 56 zirkulieren
oder das Ionen-Austausch-Material
kann in die Struktur 56 durch ein inneres Lumen in der
Struktur 56 selbst eingeführt werden.
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Alternativ
kann ein Material, welches eine Abscheidung des strahlungsundurchlässigen Materiales
verursacht, in das strahlungsundurchlässige Medium 410 in
der Struktur 56 eingeführt
werden (beispielsweise durch ein inneres Lumen). Die Abscheidung
verursacht selektiv, dass sich das strahlungsundurchlässige Material
nach unten in der Struktur 56 aus dem lateralen Visualisierungs-Pfad heraus
absetzt, wodurch die strahlungsundurchlässigen Eigenschaften des Mediums
verdünnt
werden.
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Gemäß 5 kann
die expandierbare Struktur 56 auch ein inneres Rohr 104 aufweisen.
Das innere Rohr 104 besitzt ein inneres Lumen 104,
welches durch die expandierbare Struktur 56 hindurchtritt.
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Das
innere Lumen 106 kann eingesetzt werden, um ein fließfähiges Material
oder eine Flüssigkeit,
beispielsweise eine Salzlösung
oder steriles Wasser, zu überbringen,
um Materialien von der distalen Region der Struktur 56 bei
deren Gebrauch freizuspülen.
Das innere Lumen 106 kann auch eingesetzt werden, um flüssiges Material
aus dem Inneren des vertebralen Körpers 26 bei Ausführung des
Verfahrens abzusaugen. Das innere Lumen 106 kann auch eingesetzt
werden, um während
des Verfahrens ein thrombogenes Material, beispielsweise ein Gerinnungsmittel,
für einen
Kontakt mit schwammartigem Knochen 32 einzuführen. Die
expandierbare Struktur 56 selbst kann vor deren Einführung in
den vertebralen Körper
ebenfalls in Thrombin 26 eingetaucht werden, um eine in
situ-Gerinnung zu vereinfachen oder ermöglichen.
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Das
innere Lumen 106 kann auch geeignet bemessen sein, um ein
versteifendes Element oder Stylett 108 (vgl. 5)
zu empfangen oder aufzunehmen. Das Stylett 108 hält die Struktur 56 während deren
Durchtritt durch das Kanülen-Instrument 84 in
einem gewünschten
distal begradigten Zustand. Ist die Struktur 56 einmal
an dem gewünschten
Ort in dem schwammartigen Knochen angeordnet, kann der Arzt das
Stylett 108 entfernen und hierdurch das innere Lumen 106 zum Überbringen
von Flüssigkeiten zu
dem schwammartigen Knochen oder von diesem weg öffnen, wie dies bereits zuvor
beschrieben worden ist.
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Das
Stylett 108 kann weiterhin ein vorgeformtes Erinnerungsvermögen derart
aufweisen, dass dieses in dem distalen Bereich gebogen ist. Das Erinnerungsvermögen wird
beim Hindurchtritt durch das Kanülen-Instrument 84 zwecks
Begradigung des Styletts 108 überwunden. Wenn allerdings
die Struktur 56 und das Stylett 108 frei aus dem
Kanülen-Instrument 84 vorwärts bewegt
werden, biegt mit Eintritt in den schwammartigen Knochen 32 das
vorgeformte Erinnerungsvermögen
das Stylett 108. Das gebogene Stylett 108 verlagert
die Achse der Struktur relativ zu den Achsen des Zugangspfades PLA. Das
vorgebogene Stylett 108, welches in dem Inneren der Struktur 56 angeordnet
ist, unterstützt
eine Veränderung
der Geometrie der Struktur 56 zur Herbeiführung einer
gewünschten
Orientierung bei dem Einsetzen.
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Wenn
das Stylett 108 mit einer Formerinnerungslegierung, wie
beispielsweise Nickel-Titan (Nitinol) oder kupfer- oder eisenbasierte
Legierungen, gebildet ist, kann das distale Ende des Styletts in
eine vorgebogene "Mutterform" gebracht werden
und dann anschließend
in eine substantiell begradigte Form zum Einführen in den vertebralen Körper gebogen
werden. Befindet sich das Stylett 108 an der gewünschten
Position und ist eine Biegung des distalen Endes gewünscht, kann
Wärme auf
das proximale Ende des Styletts 108 aufgebracht werden,
wodurch möglichst
verursacht wird, dass das distale Ende des Styletts 108 in
an sich bekannter Weise die "Mutterform" einnimmt. Alternativ
kann das Stylett 108 mit einem eine Formerinnerung ermöglichenden
Material gebildet sein, welches eine Übergangstemperatur besitzt,
die bei oder unterhalb der menschlichen Körpertemperatur liegt. Ein derartiges
Stylett 108 kann vor und/oder während der Einführung in
den menschlichen Körper
gekühlt
werden. Befindet sich dieses an der geeigneten Position, kann die
Kühlquelle
entfernt werden. Die Wärme
des Körpers
des Patienten wird verursachen, dass das Stylett 108 die
vorgebogene "Mutterform" einnimmt. Wenn dies
gewünscht ist,
kann das Stylett 108 anfänglich in dem vertebralen Körper angeordnet
werden, wobei das distale Ende in dem schwammartigen Knochen ausgelenkt ist,
oder das distale Ende kann während
des Einsetzens in den vertebralen Körper ausgelenkt sein.
-
Gemäß 25 kann
das Katheter-Rohr 50 selbst ein Bohreinsatz-Element 170 tragen.
Das Bohreinsatz-Element 170 kann auf vielfältige Weisen konstruiert
sein. Gemäß 25 besitzt
das Bohreinsatz-Element 170 eine metallische Schneidkappe, die
jenseits der expandierbaren Struktur 56 mit dem distalen
Ende des inneren Katheter-Rohres 104 verbunden oder anderweitig
befestigt ist. Bei dieser Anordnung kann das Stylett 108 ein
schlüsselartiges distales
Ende 172 aufweisen, welches übereinstimmt mit einer inneren
Schlüssel-Aufnahme 174 in
dem Bohreinsatz-Element 170. Das Stylett 108 dient
hierdurch einer Versteifung des distalen Endes des Katheter-Rohres 104,
so dass Torsionskräfte
und kompressive Kräfte
auf das Bohreinsatz-Element 170 aufgebracht
werden können.
Alternativ kann die innere Struktur des Katheter-Rohres 104 anderweitig verstärkt sein
zur Übertragung
von Torsionskräften und
kompressiven Kräften
auf das Bohreinsatz-Element 170. Durch Verwendung des Bohreinsatz-Elementes 170 kann
der Arzt eine Zugangsöffnung
in dem kortikalen Knochen öffnen
ohne Einsatz des separaten Bohreinsatz-Instrumentes 88.
-
1. Gewünschte physikalische und mechanische
Eigenschaften der expandierbaren Struktur
-
Das
Material, aus dem die Struktur 56 hergestellt ist, sollte
zahlreiche physikalische und mechanische Eigenschaften besitzen,
um deren funktionelles Potential hinsichtlich einer Kompaktierung
schwammartigen Knochens zu optimieren. Wichtige Eigenschaften sind
das Potential einer Expansion des Volumens; das Potential einer
Deformation auf eine gewünschte
Weise bei Expansion und das Annehmen einer gewünschten Form innerhalb des
Knochens sowie das Potential, keine Abrasion, kein Brechen oder
kein Reißen
oder keine Punktur bei Kontakt mit schwammartigen Knochen zu erleiden.
-
2. Expansions-Eigenschaft
-
Eine
erste gewünschte
Eigenschaft des Struktur-Materiales ist das Potential zu expandieren oder
anderweitig das Volumen ohne ein Versagen zu vergrößern. Dieses
Potential ermöglicht
es der Struktur 56, in einem zusammengefalteten Zustand
mit geringem Profil subkutan, beispielsweise durch eine Kanüle, in die
zu behandelnde Knochenregion eingesetzt zu werden. Dieses Potential
ermöglicht
auch die Expansion der Struktur 56 in der zu behandelnden Knochenregion,
um gegen umgebenden schwammartigen Knochen zu drücken und denselben zu komprimieren,
oder ermöglicht
eine Bewegung kortikalen Knochens zu einem Zustand vor der Fraktur oder
zu einem anderen gewünschten
Zustand oder beides.
-
Das
gewünschte
Expansionsvermögen
des Strukturmateriales kann gemäß einem
Weg charakterisiert werden durch die Reißdehnung, welche das Ausmaß der Expansion,
welche das Material vor einem Bruch erfahren kann, indiziert. Eine
ausreichende Reißdehnung
ermöglicht,
dass die Struktur 56 kortikalen Knochen kompaktiert sowie
benachbarten kortikalen Knochen anhebt, sofern dies erforderlich ist,
bevor die Wandung versagt. Die Struktur 56 weist möglichst
Material auf, welches in der Lage ist, eine Reißdehnung zu erfahren, die zumindest
50% beträgt,
bevor die Wandung versagt bei Expansion außerhalb des Knochens. Insbesondere
besitzt die Struktur Material, welches in der Lage ist, eine Reißdehnung
von zumindest 150% zu erfahren vor dem Versagen der Wandung bei
Expansion außerhalb des
Knochens. Insbesondere besitzt die Struktur Material, welches in
der Lage ist, eine Reißdehnung
von zumindest 300% vor einem Versagen der Knochenwandung zu erfahren
bei Expansion außerhalb
des Knochens.
-
Alternativ
kann die Struktur 56 ein oder mehrere nicht-elastische(s)
oder teilelastische(s) Material(ein) aufweisen, das oder die substantiell
kleiner Reißdehnungs-Eigenschaften
besitzt oder besitzen, einschließlich (ohne Beschränkung hierauf)
Keflar, Aluminium, Nylon, Polyethylen-Terephthalat (PET) oder Mylar. Eine
derartige Struktur wird möglichst
anfänglich
mit einer gewünschten
Form und einem Volumen geformt sein und dann zusammengezogen werden
zu einem zusammengefallenen oder -gefalteten Zustand mit geringerem
Profil zur Einführung durch
eine Kanüle
in die beabsichtigte Knochenregion. Die Struktur kann dann in die
gewünschte
Form und das gewünschte
Volumen expandiert werden, um gegen umgebenden schwammartigen Knochen zu
drücken
und diesen zu komprimieren und/oder kortikalen Knochen in einen
Zustand vor der Fraktur oder einen gewünschten Zustand zu bewegen
oder beide vorgenannten Maßnahmen
durchzuführen.
Als eine weitere Alternative kann die Struktur eine Kombination
eines nichtelastischen oder teilweise elastischen und/oder elastischen
Materiales aufweisen.
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3. Form-Eigenschaft
-
Eine
zweite gewünschte
Eigenschaft des Materials der Struktur 56, die alleine
oder in Kombination mit weiteren beschriebenen Eigenschaften gegeben
sein kann, ist das Potential zu einer vorhersehbaren Deformation
während
der Expansion, so dass die Struktur 56 entsprechend eine
gewünschte Form
in dem Knochen einnimmt.
-
Die
Form der Struktur
56 in in dem Knochen expandiertem Zustand
wird möglichst
durch den Arzt selektiert unter Berücksichtigung der Morphologie und
Geometrie der Behandlungsstelle. Die Form des schwammartigen Knochens,
der komprimiert werden soll und/oder des kortikalen Knochens, der
verschoben werden soll, und die lokalen Strukturen, die betroffen
sein können,
wenn Knochen unangemessen bewegt werden, sind dem medizinischen
Fachpersonal aus Lehrbüchern
der Anatomie des Knochensystems des Menschen bekannt in Verbindung
mit deren Wissen über
die Behandlungsstelle und der Erkrankung oder Verletzung, wobei
ebenfalls die Offenbarung des Patentes
US 6,235,043 mit dem Titel "Inflatable Device
for Use in Surgical Protocol Relating to Fixation of Bone" berücksichtigt
werden kann. Der Arzt ist möglichst
auch in der Lage, die gewünschte expandierte
Form innerhalb des Knochens auf Basis einer vorhergehenden Analyse
der Morphologie des zu behandelnden Knochens auszuwählen, beispielsweise
unter Einsatz von Röntgenstrahlen,
Fluoroskopie oder MRI oder CT-Scans.
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In
Fällen,
in denen eine Kompression schwammartigen Knochens und/oder eine
Schaffung einer Kavität
gewünscht
ist, wird die expandierte Form in dem Knochen selektiert zwecks
Optimierung der Ausbildung einer Kavität, die bei Füllung mit
einem ausgewählten
Material Unterstützung über den zu
behandelnden Bereich des Knochens gewährleistet. Die gewählte expandierte
Form hängt
ab von der Evaluierung der vorhergesagten Deformation, die mit dem
vergrößerten Volumen
in Folge der Form und Physiologie des zu behandelnden Knochenbereiches auftreten
wird.
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Wenn
eine Verschiebung kortikalen Knochens gewünscht ist, kann die expandierte
Form geeignet gewählt
werden, um die Größe der Kraft,
die die Struktur auf kortikalen Knochen ausübt, zu maximieren, die Kraftverteilung
auf die größtmögliche Oberfläche des
kortikalen Knochens zu maximieren und/oder die Verschiebung des
kortikalen Knochens in eine oder mehrere gewünschte Richtungen zu maximieren.
Alternativ kann die Struktur geeignet gestaltet sein, um eine maximale
Kraft auf einen spezifischen Bereich des kortikalen Knochens auszuüben, um
eine gewünschte
Fraktur zu verursachen und/oder eine maximale Verschiebung von spezifischen
kortikalen Knochenbereichen zu verursachen.
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Zur
Unterstützung
einer Auswahl einer geeigneten Größe für die expandierbare Struktur 56 kann
ein Trokar 330 des Kombinations-Instrumentes 310 (vgl. 27 und 28)
ein Feld oder eine Reihe von Vertiefungen oder Nuten oder ähnliche
Markierungen 380 tragen, die unter fluoroskopischer Visualisierung
sichtbar sind. Die Markierungen 380 ermöglichen es dem Arzt, den Abstand über den
vertebralen Knochen abzuschätzen,
wodurch es möglich gemacht
wird, die erforderliche Größe der expandierbaren
Struktur 56 abzuschätzen.
Da das Kanülen-Instrument 84 eine
Struktur mit einer verhältnismäßig dünnen Wandung
ist und der Trokar 330 eine relativ dickere, solide Struktur
ist, ist der Arzt in der Lage, die Markierungen 380 mittels
Fluoroskopie zu visualisieren, selbst wenn sich die Markierungen 380 innerhalb
des Kanülen-Instrumentes 84 befinden.
-
In
einigen Fällen
kann es bei Schaffung einer Vertiefung zur Herbeiführung eines
gewünschten therapeutischen
Ergebnisses wünschenswert
sein, den kortikalen Knochen zu bewegen oder verlagern. Eine derartige
Bewegung ist nicht per se schädlich
in dem Sinne, wie dieser Begriff in der Beschreibung verwendet ist,
da diese indiziert ist zur Herbeiführung eines gewünschten therapeutischen
Ergebnisses. Gemäß Definition
tritt eine Verletzung auf, wenn die Expansion der Struktur 56 eine
Verschlechterung des Gesamtzustandes des Knochens und der umgebenden
anatomischen Strukturen hervorruft, beispielsweise durch Verletzung
von umgebenden Gewebe oder Schaffung einer permanenten nachteiligen
Veränderung
in der Biomechanik des Knochens.
-
Wenn
dies gewünscht
ist, kann die Struktur 56 zur Erzeugung einer ausreichenden
Kraft auf die Fraktur des kortikalen Knochens und zur Positionierung
des mit der Fraktur versehenen kortikalen Knochens in eine neue
Orientierung und/oder in eine eher gewünschte Position verwendet werden.
In Fällen,
in denen der Knochen in der Vergangenheit eine Fraktur erlitten
hat und/oder komprimiert worden ist und anschließend geheilt ist, können die
vorliegenden Verfahren und Geräte
zur sicheren erneuten Positionierung des kortikalen Knochens in
eine bevorzugte Position eingesetzt werden. Beispielsweise können die
offenbarten Verfahren und Geräte
in Fällen,
in denen eine vertebrale Kompressions-Fraktur abgeheilt ist, in
einer zusammengedrückten
und/oder mit einer Fraktur versehenen Position eingesetzt werden,
um einer erneute Fraktur zu erzeugen und den mit der Fraktur versehenen
Knochens in eine wünschenswertere
Position und/oder derartige Orientierung erneut zu positionieren.
Durch Erzeugung einer ausreichenden Kraft zum Versehen des Knochens
mit einer Fraktur aus dem Inneren, durch Expansion eines expandierbaren
Körpers
muss lediglich ein einziges Zugangsportal durch den kortikalen Knochen
gebildet werden.
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Wen
dies gewünscht
ist, kann die Struktur alternativ in Verbindung mit zahlreichen
Einrichtungen verwendet werden, einschließlich (ohne Beschränkung auf
diese) Lasern, Bohrern, Meißeln
oder Schall-Generatoren (beispielsweise Lithotripter) wobei diese
Einrichtungen verwendet werden können, um
kortikalen Knochen entlang gewünschter
Linien und/oder auf eine gewünschte
Weise zu schwächen und/oder
mit einer Fraktur zu versehen. Ist einmal der zu behandelnde kortikale
Knochen hinreichend geschwächt,
kann die Struktur 56 eingesetzt werden, um den Knochen
mit einer Fraktur zu versehen und/oder den kortikalen Knochen erneut
unter einer neuen Orientierung und/oder in eine bevorzugte Position
zu positionieren.
-
Auf ähnliche
Weise kann die Struktur 56 verwendet werden, um einen Bereich
des kortikalen Knochens mit einer Fraktur zu versehen und erneut zu
positionieren, beispielsweise in Fällen, in denen der Knochen
in einem deformierten Zustand gewachsen ist und/oder geheilt ist.
Beispielsweise kann bei einem Patienten, der eine schwere Skoliose
(beispielsweise osteopathische Skoliose) hat, die Wirbelsäule in Folge
der Deformation des Knochens seitlich gekrümmt sein. Die vorliegenden
Verfahren und Einrichtungen können
eingesetzt werden, um kortikalen Knochen zu brechen und/oder in
einer bevorzugten Position erneut zu positionieren. Wenn dies gewünscht ist,
können
Abschnitte des Knochens mit einer Kerbe versehen werden, geschwächt werden und/oder
angebrochen werden durch zahlreiche Einrichtungen einschließlich (ohne
Beschränkung
auf diese) scharfe Messer, Sägen,
Ahlen, Bohrer, Laser und/oder Lithotripter, die gewünschte Linien
schaffen, entlang welcher der Knochen dann zu einer Fraktur neigen
wird. Die heruntergedrückten
Abschnitte des vertebralen Körpers
können
möglichst angehoben
werden und gestärkt
werden, wodurch die laterale Kurvenform der Wirbelsäule reduziert wird
und eine weitere laterale Deformation der Wirbelsäule vermieden
wird. Durch Bruch und/oder Verlagerung lediglich eines Bereiches
des kortikalen Knochens minimieren die vorliegenden Verfahren und
Einrichtungen unnötige
Traumata des Muskel-Knochensystems bei gleichzeitiger Ermöglichung einer
Behandlung der Erkrankung.
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Als
eine eher grundsätzliche Überlegung sollte
in Fällen,
in denen die Knochenerkrankung, die die Fraktur verursacht (oder
das Risiko einer Fraktur), der Verlust schwammartiger Knochenmasse (beispielsweise
Osteoporose) ist, die Wahl der expandierten Form der Struktur 56 in
dem Knochen das Ausmaß des
schwammartigen Knochenvolumens berücksichtigen, welches zu kompaktieren
ist, um das gewünschte
therapeutische Ergebnis herbeizuführen. Ein beispielhafter Bereich
liegt bei ungefähr 30
bis 90% des schwammartigen Knochenvolumens, wobei der Bereich kann
in Abhängigkeit
von der zu behandelnden Knochenregion variieren. Grundsätzlich gesprochen
verbleibt mit Kompaktieren von weniger schwammartigem Knochenvolumen
mehr nicht-kompaktierter erkrankter schwammartigen Knochen an der
Behandlungsstelle.
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Eine
weitere grundsätzliche
Leitlinie für
die Auswahl der expandierten Form der Struktur 56 innerhalb
des Knochens ist das Ausmaß,
um welches der zu behandelnde, mit der Fraktur versehene Knochenbereich
verlagert oder heruntergedrückt
worden ist. Die Expansion der Struktur 56 innerhalb eines Knochens
kann die mit der Fraktur versehene kortikale Wandung anheben oder
zu der anatomischen Position oder nahe derselben anheben oder zurückdrücken, die
vor dem Auftritt der Fraktur eingenommen worden ist. In Fällen, in
denen die Struktur 56 unmittelbar den heruntergedrückten kortikalen
Knochen kontaktiert und den kortikalen Knochen durch direkten Kontakt
mit der expandierenden Struktur anhebt, kann das Kompaktieren von
schwammartigem Knochen nicht erforderlich oder gewünscht sein.
-
Aus
praktischen Gründen
ist es wünschenswert,
dass die expandierte Form der Struktur 56 innerhalb des
Knochens bei Kontakt mit schwammartigem Knochen substantiell die
Form der Struktur 56 außerhalb des Knochens nachbildet,
wenn sich diese in offener freier Umgebung befindet. Dies ermöglicht es
dem Arzt, in der offenen, freien Umgebung eine Struktur auszuwählen, die
eine expandierte Form besitzt, die gewünscht ist, um das gewünschte therapeutische
Ergebnis herbeizuführen
mit dem Vertrauen, dass die expandierte Form in dem Knochen hinsichtlich
der wesentlichen Aspekte ähnlich
sein wird.
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In
einigen Fällen
kann es nicht erforderlich oder erwünscht sein, dass sich die Struktur
in vorhersehbarer Form deformiert und/oder eine gewünschte Form
nach Expansion in dem Knochen einnimmt. Vielmehr kann es bevorzugt
sein, dass die Struktur in einer substantiell unkontrollierten Weise
expandiert in Vorrang gegenüber
einer Begrenzung der Expansion. Beispielsweise kann in Fällen, in
denen eine Kompaktierung von schwächeren Abschnitten des schwammartigen
Knochens gewünscht
ist, bevorzugt sein, dass die Struktur anfänglich in Richtung weicherer
Bereiche in dem Knochen expandiert. In derartigen Fällen kann
die Struktur ohne die zuvor beschriebene Form und Größe gebildet
sein und die expandierte Form und/oder Größe der Struktur kann vorrangig
vorgegeben sein durch die Morphologie und Geometrie des zu behandelnden
Knochens.
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Ein
optimales Ausmaß einer
Formgebung kann herbeigeführt
werden durch eine Wahl von Materialien und durch spezielle Herstelltechniken,
beispielsweise ein thermoformendes Verfahren oder ein Spritzgieß-Verfahren,
wie dies im größeren Detail noch
beschrieben wird.
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4. Härte- oder Zähigkeitseigenschaft
-
Eine
dritte gewünschte
Eigenschaft der Struktur 56, die entweder allein oder in
Kombination mit einer oder mehreren der vorgenannten Eigenschaften
gegeben ist, ist das Potential, bei Kontakt mit schwammartigem Knochen
eine Abrasion der Oberfläche,
ein Reißen
oder eine Punktur zu vermeiden. Diese Eigenschaft kann auf unterschiedliche Weise
charakterisiert werden.
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Ein
Weg zur Messung des Widerstandes des Materials gegenüber einer
Abrasion einem Reißen und/oder
einer Punktur ist ein sogenannter Taber-Abrasions-Test. Ein Taber-Abrasions-Test erfasst den Widerstand
eines Materiales gegenüber
abrasivem Verschleiß.
Typischerweise indiziert ein kleiner Taber-Abrasions-Wert einen
größeren Widerstand
gegenüber
einer Abrasion. Eine expandierbare Struktur besitzt möglichst
ein Material, welches einen Taber-Abrasions-Wert unter derartigen Bedingungen besitzt,
der kleiner ist als ungefähr
200 mg Verlust. Insbesondere besitzt die Struktur ein Material mit
einem Taber-Abrasions-Wert unter derartigen Bedingungen, der kleiner
ist als ungefähr
145 mg Verlust. Insbesondere besitzt die Struktur ein Material mit
einem Taber-Abrasions-Wert unter derartigen Bedingungen, der kleiner
ist als ungefähr
90 mg Verlust. Selbstverständlich
können
allerdings auch Materialien mit einem Taber-Abrasions-Wert, der größer ist oder
gleich 200 mg Verlust, eingesetzt werden, um eine oder sämtliche
Aufgaben der vorliegenden Erfindung zu lösen.
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Ein
weiterer Weg zur Messung des Widerstandes eines Materiales gegenüber Abrasion,
Reißen
und/oder Punktur ist die Elmandorf-Reiß-Festigkeit. Typischerweise
indiziert eine größere derartige Reißfestigkeit
einen größeren Widerstand
gegenüber einem
Reißen.
Eine expandierbare Struktur wird möglichst ein Material aufweisen
mit einer Reißfestigkeit
unter derartigen Bedingungen von zumindest ungefähr 8,01 kJ/m (150 lb-ft/in).
Insbesondere besitzt die Struktur ein Material mit einer Reißfestigkeit
unter derartigen Bedingungen von zumindest ungefähr 11,75 kJ/m (220 lb-ft/in).
Insbesondere besitzt die Struktur ein Material mit einer Reißfestigkeit
unter derartigen Bedingungen von zumindest ungefähr 14,95 kJ/m (280 lb-ft/in).
Selbstverständlich
können auch
Materialien mit einer Reißfestigkeit
von weniger oder gleich 8,01 kJ/m (150 lb-ft/in) eingesetzt werden, um eine oder
sämtliche
Aufgaben der vorliegenden Erfindung zu lösen.
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Ein
weiterer Weg einer Messung des Widerstandes eines Materiales gegenüber einer
Abrasion, einem Reißen
und/oder einer Punktur ist die Shore-Härte. Typischerweise indiziert
eine kleinere Shore-Härtezahl
auf einem gegebenen Maßstab
ein größeres Maß einer
Elastizität,
Flexibilität
und Dehnbarkeit. Insbesondere besitzt eine expandierbare Struktur
ein Material mit einer Shore-Härte
bei derartigen Bedingungen, die kleiner ist als ungefähr 75D. Insbesondere
besitzt die Struktur ein Material mit einer Shore-Härte bei
derartigen Bedingungen, die kleiner ist als ungefähr 65D.
Insbesondere besitzt die Struktur ein Material mit einer Shore-Härte bei
derartigen Bedingungen von weniger als ungefähr 100A. Selbstverständlich können Materialien
mit einer Shore-Härte,
die größer ist
als oder gleich 75D, eingesetzt werden, um einige oder sämtliche
Aufgaben der vorliegenden Erfindung zu erfüllen.
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Es
ist festzustellen, dass eine expandierbare Struktur, die eine Vielzahl
von Materialien beinhaltet, beispielsweise ein Schicht- oder Verbundmaterial,
einen signifikanten Widerstand der Oberfläche gegenüber einer Abrasion, einem Reißen oder
einer Punktur aufweisen kann. Beispielsweise kann eine geschichtete
expandierbare Struktur mit einem inneren Körper, der aus einem Material
mit einem Taber-Abrasions-Wert, der größer als 200 mg Verlust ist,
und einem äußeren Körper, der
eine Shore-Härte,
die größer ist
als 75D, aufweist, einen signifikanten Widerstand gegenüber einer
Abrasion, einem Reißen und
einer Punktur der Oberfläche
aufweisen. Entsprechend können
andere Kombinationen von Materialien die gewünschte Festigkeit besit zen
zur Gewährleistung
des gewünschten
Zieles eines Komprimieren schwammartigen Knochens und/oder eines Bewegen
kortikalen Knochens vor einem Versagen des Materiales.
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5. Schaffung einer vorgeformten
Struktur
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Die
Expansions- und Form-Eigenschaften, die gerade beschrieben worden
sind, können
verbessert und weiter optimiert werden zum Kompaktieren schwammartigen
Knochens durch Auswahl eines Elastomermateriales, welches ebenfalls
das Vermögen
besitzt, vorgeformt zu werden, (d. h. eine gewünschte Form einzunehmen infolge
einer Beaufschlagung beispielsweise mit Wärme oder Druck), beispielsweise
durch Einsatz eines konventionellen thermoformgebenden Verfahrens
oder eines Spritzgießverfahrens.
Mögliche
Materialien, die diese Kriterien erfüllen, schließen Polyurethan,
Silikon, thermoplastisches Gummi, Nylon und thermoplastische Elastomermaterialien
ein.
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Polyurethan-Material
findet vorzugsweise Einsatz. Dieses Material ist kommerziell in
Pellet-Form verfügbar. Die
Pellets können
verarbeitet werden und zu einer rohrförmigen Form extrudiert werden.
Die Struktur 56 kann gebildet werden durch Beaufschlagung
eines Längsabschnitts
der rohrförmigen
Extrusion mit Wärme
und anschließendes
Einschließen
des erwärmten
Rohres in eine Form, während
ein innerer Überdruck
auf den Rohr-Längsabschnitt 60 aufgebracht
wird, wie beispielsweise eine konventionelle formgebende Maschine
mit einem Ballon.
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6. Infusion einer Salzlösung
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Bei
der Behandlung einer Knautsch-Fraktur, Kompressionsfraktur oder
Verlagerungs-Fraktur dient die expandierbare Struktur 56 einer
Bewegung von kortikalem Knochen 28 zurück in dessen originären Zustand
oder einen geeigneten anatomischen Zustand. Dieses Ergebnis kann
mit Bildung der Kavität
erzielt werden durch Expansion der Struktur in schwammartigem Knochen 32 zwecks
physikalischer Bewegung komprimierten oder kortikalen Knochens 28.
Alternativ kann, wie des zuvor beschrieben worden ist, der kortikale
Knochen durch direkten Kontakt mit der expandierenden Struktur verlagert werden.
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Es
ist festgestellt worden, dass in Abhängigkeit von dem Entleeren
und Entfernen der Struktur 56 ein lokaler Vakuumzustand
in der Vertiefung 64 geschaffen werden kann. Dieses Vakuum
kann umgebenden kortikalen Knochen 28 abrupt bewegen, was Schmerzen
verursachen kann. Die Bewegung von Knochen nach Bildung der Kavität 64 kann
auch einen gewissen Teilweg, den der kortikale Knochen 28 als
Ergebnis der Expansion der Struktur 56 zur Bildung der
Ver tiefung an dem ersten Ort verlagert worden ist, zurücknehmen.
In einem vertebralen Körper 26 kann
das Vakuum eine vollständige
Wiederherstellung der Höhe
des vertebralen Körpers
unterbinden.
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Wie 21 zeigt,
kann zur Vermeidung zur Ausbildung des Vakuums vor und während des
Entleerens der Struktur 56 und deren Entfernung aus der Kavität 64 ein
fließfähiges Material
oder eine sterile Lösung 110,
beispielsweise eine Salzlösung
oder ein Kontrastmedium, in die Kavität 64 eingeführt werden. Das
Volumen der Flüssigkeit 110,
welches in die Kavität 64 eingeführt wird,
ist zu diesem Zeitpunkt nicht kritisch mit der Ausnahme, dass dieses
ausreichend sein sollte, um die Ausbildung eines signifikanten Vakuums
zu vermeiden. Beispielsweise wird typischerweise ein Volumen einer
Salzlösung,
welches gleich ist oder größer ist
als das Volumen der Kavität,
eine signifikante Ausbildung eines Vakuum vermeiden. Alternativ
kann ein Volumen der Salzlösung,
welches geringer ist als das Volumen der Kavität, ebenfalls die Ausbildung
eines signifikanten Vakuums in unterschiedlichem Ausmaß vermeiden.
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Die
Flüssigkeit 110 kann
durch ein inneres Lumen 106, welches durch die Struktur 56 hindurchtritt,
wie dies zuvor bereits beschrieben worden ist, eingeführt werden.
Alternativ kann ein kleineres äußeres Rohr
entlang des Katheter-Rohres 50 getragen werden oder separat
durch das Kanülen-Instrument 84 eingeführt werden,
um eine ein Vakuum vermeidende Flüssigkeit 110 in die
Kavität 64 zu überbringen.
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Alternativ
kann Luft eingesetzt werden, um die Ausbildung eines Vakuums zu
vermeiden. Wird einmal der Druck, der eingesetzt wird, um die Struktur 56 zu
expandieren, freigegeben, kann Luft durch das innere Lumen 106 hindurchtreten,
um das Volumen, welches von der zusammenfallenden Struktur 56 eingenommen
wird, zu ersetzen. Wenn die Rate des Luftflusses durch das innere
Lumen 106 unter dem Umgebungsdruck nicht ausreichend ist,
um mit der Bildung des Volumens dieses zu ersetzen, kann die Flussrate
für die
Luft durch Einsatz einer Pumpe erhöht werden.
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C. Füllen
der Kavitäten
-
Mit
Ausbildung der Kavitäten 64 (vlg. 16G) füllt
der Arzt eine Spritze 112 mit einem gewünschten Volumen eines Füllmateriales 62,
von dem zuvor eine Charge vorbereitet worden ist. Bei Einsatz einer
expandierbaren Struktur mit einer vorgeformten Konfiguration ist
das Volumen der geschaffenen Kavität bekannt. Der Arzt kennt daher
das erforderliche Volumen des in der Spritze 112 für jeden
der Kavitäts-Bereiche 64A und 64B,
die in dem vertebralen Körper 26 gebildet
sind, zu platzierenden Materiales 62.
-
Der
Arzt befestigt an der gefüllten
Spritze 112 eine Düse 114.
Der Arzt fährt
dann damit fort, in der zuvor beschriebenen sequenziellen Weise
die expandierbaren Strukturen 56(1) bis 56(6) zu
entleeren und durch das zugeordnete Kanülen-Instrument 84 zu
entfernen und den zugeordneten Kavitäts-Bereich 64A/64B
mit dem Material 62 zu befüllen.
-
Um
einen gegebenen Kavitäts-Bereich 64A/64B (vgl. 16H) zu befüllen,
führt der
Arzt die Düse 114 durch
das zugeordnete Kanülen-Instrument
einen ausgewählten
Abstand in den Kavitäts-Bereich
ein, beispielsweise geführt
durch äußere Markierungen 116 oder
unter Echtzeit-Fluoroskopie oder
mit einer auf Röntgenstrahlung
oder MRI basierenden Visualisierung. Der Arzt betätigt die
Spritze 112, um zu verursachen, dass das Material 62 durch und
aus der Düse 114 und
in den Kavitäts-Bereich fließt. Gemäß 16H kann die Düse 114 einen
einheitlichen inneren Durchmesser besitzen, der geeignet bemessen
ist, so dass eine Dimension des distalen Endes gegeben ist, welche
ein Einsetzen in den vertebralen Körper vereinfacht oder ermöglicht. Zecks
Reduzierung des Gesamt-Flusswiderstandes kann allerdings die Düse 114 auch
einen inneren Durchmesser besitzen (vlg. beispielsweise 22A), der abgestuft ist von einem größeren Durchmesser
an dem proximalen Bereich 118 zu einem kleineren Durchmesser
nahe dem distalen Ende 120. Dieses vermindert den durchschnittlichen
inneren Durchmesser der Düse 114 und
verringert hierdurch den Gesamt-Flusswiderstand. Ein reduzierter Flusswiderstand
ermöglicht
die Überbringung
von stärker
viskosem Material in dem vertebralen Körper. Der Einsatz stärker viskosen
Materiales ist wünschenswert,
da dieses im Vergleich zu einem wenigre viskosem Material eine geringere
Neidung dazu besitzt, aus dem Knochen auszuströmen.
-
Zusätzlich zu
der Ausführungsform
gemäß 22A sind zahlreiche andere Konstruktionen möglich zur
Schaffung einer Düse
mit verringertem Durchmesser oder eines Werkzeuges zum Einführen von
Material in den Knochen. Beispielsweise kann gemäß 22B ein
Werkzeug ein inneres Lumen 162 besitzen, welches graduell
verjüngt
ist von einem größeren inneren
Durchmesser zu einem kleineren inneren Durchmesser, oder ein Werkzeug 164 kann, wie
dies in 22C dargestellt ist, ein inneres
Lumen 166 besitzen, welches abgestuft ist von einem größeren zu
einem kleineren inneren Durchmesser. Ein zugeordnetes Kanülen-Instrument 168 (vgl. 22C) kann ebenfalls eine Bahn mit einem verringerten Durchmesser
aufweisen, welches verkleinert ist zur Aufnahme eines Werkzeuges
mit verringertem Durchmesser und zur Gewährleis tung eines verringerten
Flusswiderstandes für
Füllmaterial,
welches durch das Kanülen-Instrument überbracht
wird.
-
Das
Werkzeug mit verringertem Durchmesser kann ebenfalls in Verbindung
mit einem Vertebroplastik-Verfahren eingesetzt werden, welches ohne vorherige
Bildung einer Kavität
Zement unter Druck in einen vertebralen Körper injiziert, wie im folgenden noch
beschrieben wird.
-
Das
Füllmaterial 62 kann
in ausreichendem Ausmaß zur
Ermöglichung
einer Visualisierung des Flusses des Materiales 62 in den
Kavitäts-Bereich eine
vorbestimmte Menge eines strahlungsundurchlässigen Materiales, beispielsweise
Barium oder Wolfram, enthalten. Die Menge des strahlungsundurchlässigen Materiales
(bezogen auf das Gewicht) beträgt
zumindest 10%, insbesondere zumindest 20% oder insbesondere zumindest
30%. Der Arzt kann hierdurch den Füllprozess für die Kavität visualisieren.
-
Mit
dem Füllen
des Kavitäts-Bereiches
durch das Material 62 zieht der Arzt die Düse 114 aus
dem Kavitäts-Bereich
zurück
und in das Kanülen-Instrument 84.
Das Kanülen-Instrument 84 kanalisiert
den Materialfluss in Richtung des Kavitäts-Bereiches. Das Material
fließt
in einem Strom in den Kavitäts-Bereich.
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Gemäß 16H kann eine Dichtung 112 um das Kanülen-Instrument 84 zur
Abdichtung um die Zugangs-Passage PLA vorgesehen sein. Die Dichtung 112 dient
einer Vermeidung einer Leckage des Materials um das Kanülen-Instrument 84.
-
Der
Arzt betätigt
die Spritze 112 zum Pressen von Material 62 durch
die Düse 114,
zunächst
in den Vertiefungs-Bereich und dann in das Kanülen-Instrument 84.
Typischerweise sollte sich am Ende des Spritzen-Einspritz-Prozesses
Material 62 von der Kavität erstrecken und ungefähr 40% bis
50% des Kanülen-Instrumentes 84 überdecken.
Alternativ kann der Arzt die Spritze 112 benutzen, um das
Lumen der Düse 114 und/oder
das Kanülen-Instrument 84 mit Material 62 zu
füllen,
und dann ein stopfendes Instrument 124 zum Herausdrücken des
Materiales aus dem Lumen in den vertebralen Körper einsetzen.
-
Wenn
ein gewünschtes
Lumen des Materials aus der Spritze 113 gedrückt ist,
zieht der Arzt die Düse 114 aus
dem Kanülen-Instrument 84 zurück. Der
Arzt kann zunächst
die Spritze 112 und Düse 114 verdrehen,
um das Material 62 in der Düse 114 loszubrechen
von dem ausgespritzten Bolus des Materiales 62, welches
sich in dem Kanülen-Instrument 84 befindet.
-
Wie 16I zeigt, bewegt der Arzt als nächstes ein
stopfendes Instrument 124 durch das Kanülen-Instrument 84.
Das distale Ende des stopfenden Instrumentes 124 kontaktiert
das verbleibende Volumen des Materiales 62 in dem Kanülen-Instrument 84.
Vorwärtsbewegung
des stopfenden Instrumentes 124 verlagert progressiv mehr
des verbleibenden Materiales 62 von dem Kanülen-Instrument 84,
wobei dieses in den Kavitäts-Bereich
gezwungen wird. Der Fluss des Materiales 62 in den Kavitäts-Bereich,
angetrieben durch die Vorwärtsbewegung
des stopfenden Instrumentes 124 in dem Kanülen-Instrument 84 dient
der einheitlichen Verteilung und Kompaktierung des Materiales 62 in
dem Kavitäts-Bereich
in weitere Kavitäten
und/oder Öffnungen
in dem Knochen und in Fraktur-Linien, ohne dass ein extrem hoher
Druck appliziert wird.
-
Die
Verwendung der Spritze 112, der Düse 114 und des stopfenden
Instrumentes 124 ermöglichte
es dem Arzt, während
des Füllens
des Kavitäts-Bereiches
mit Material 62 eine präzise
Kontrolle auszuüben.
Der Arzt kann unmittelbar das Volumen und die Überbringungsrate anpassen entsprechen den
jeweiligen angetroffenen lokalen physiologischen Bedingungen. Die
Applikation eines geringen Druckes, der einheitlich durch die Spritze 112 und das
stopfende Instrument 124 aufgebracht wird, ermöglicht es
dem Arzt, nahezu unverzüglich
auf die Füllvolumen-
und Flusswiderstands-Bedingungen zu reagieren. Die Gefahr einer Überbefüllung und
einer Leckage von Material 62 nach außerhalb der Kavitäts-Bereiche
wird signifikant reduziert.
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Weiterhin
ermöglicht
das stopfende Instrument 124 möglichst eine hochgradig kontrollierte
Einspritzung des Materiales 62 unter höheren Einspritzdrücken. Beispielsweise
zeigt 32 ein Einspritz-Instrument 50 für Material
mit einer Düse 180 mit
verringertem Durchmesser und mit einem Stylett 182. Das
Stylett 182 ist möglichst
geeignet bemessen, um durch die Düse 180 mit verringertem
Durchmesser hindurchzupassen. Die Düse 180 ist wiederum
möglichst
geeignet bemessen, um durch das Kanülen-Instrument 184 hindurchzupassen.
Zur Gewährleistung
der Materialfestigkeit kann die Düse 180 aus einem substantiell
steifen Metallmaterial, beispielsweise Edelstahl, oder einem hochfesten Kunststoff
gebildet sein.
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Das
Stylett 182 besitzt ein Handbetätigungsorgan 192,
welches auf dem proximalen Verbinder 186 der Düse ruht,
wenn das Stylett 182 vollständig in die Düse 180 eingesetzt
ist. Wenn sich das Handbetätigungsorgan
im Ruhezustand befindet, sind die distalen Enden des Styletts 182 und
der Düse 180 ausgerichtet.
Das Stylett 182 innerhalb der Düse 180 schließt möglichst
die innere Bohrung.
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Im
Gebrauch kann die Düse 180 mit
der Spritze 104 gekoppelt werden und durch das Kanülen-Instrument 184 in
eine das Material aufnehmende Kavität (nicht dargestellt), die
in einem Knochen gebildet ist, eingesetzt werden. Material 62 in
der Spritze 104 wird in die Düse 180 injiziert,
durch die dieses möglichst
in den Knochen hindurchtritt. Wenn eine ausreichende Menge an Material 62 in
den Knochen und/oder die Düse 180 injiziert
ist, kann die Spritze 104 von der Düse 180 entfernt werden.
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Das
Stylett 182 kann dann in die Düse 180 eingesetzt
werden und durch die Düse
vorwärtsbewegt
werden, möglichst
unter Druckausübung
auf das Material 62 und unter Drücken desselben aus der Düse 180 heraus.
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Die
Düse 180 und
das Stylett 182 können
auf ähnliche
Weise benutzt werden wie eine Kombinations-Ramme 183 zum
Drücken
des Füllmateriales 62 durch
das Kanülen-Instrument 184 in
den Knochen. Beispielsweise verlagert möglichst das Einsetzen der Ramme 183 in
die Kanüle 184 das
Material 62, wenn sich Füllmaterial 62 in dem
Kanülen-Instrument 184 befindet,
wodurch das Material 62 von dem distalen Ende der Kanüle 184 in
den Knochen gezwungen wird. Mit Vorwärtsbewegung der Ramme 183 durch die
Kanüle 184 verlagert
diese möglichst
das Füllmaterial 62 in
der Kanüle 184.
Die Ramme 183 dient daher als "Kolben" oder "Pumpe" zur Herbeiführung einer positiven Verlagerung,
wodurch dem Arzt eine akkurate Erfassung der präzisen Menge des Füllmateriales 62,
die in den Knochen injiziert wird, gestattet wird.
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Besitzt
das Füllmaterial
eine kleine Viskosität,
bildet ein derartiges Material typischerweise einen starken Widerstand
gegenüber
einem Pumpen durch ein Überbringungssystem
aus. Je größer der Abstand
ist, den das Füllmaterial
durch das System zurücklegen
muss, desto größer sind
grundsätzlich die
Druckverluste infolge von Faktoren wie die Viskosität des Materiales
und die Reibungsverluste mit den Wandungen. Um derartigen Verlusten
Rechnung zu tragen, erzeugen existierende Überbringungssysteme typischerweise
hohe Drücke
des Füllmateriales, die
oftmals viele tausend Pound betragen können. Dieses erfordert nicht
nur stärkere
Pumpen und verstärkte
Fittings für
das Überbringungssystem.
Vielmehr können
derartige Systeme oftmals Füllmaterial auch
nicht in sehr präzisen
Mengen abgeben. Weiterhin muss das System, wenn das Füllmaterial
mit der Zeit aushärtet,
noch größere Drücke produzieren,
um den vergrößerten Flusswiderstand
des Materiales zu überwinden.
-
Die
offenbarten Systeme und Verfahren beseitigen und/oder verringern
den Bedarf an komplexen, mit hohen Drücken arbeitenden Einspritzsystemen
zum Überbringen
von Füllmaterialien.
Da die offenbarte Ramme 183 subkutan durch die Kanüle 184 bewegt
wird und Füllmaterial 62 aus
dem distalen Ende 184 verlagert, verringert sich die Menge
des Füllmateriales,
die durch die Ramme 183 herausgedrückt wird (und die Gesamtmenge
des Füllmateriales 62 in
der Kanüle 184)
progressiv mit dem Injizieren von Füllmaterial in den Knochen.
Dies ruft möglichst
eine Gesamtverringerung des Widerstandes gegenüber der Bewegung der Ramme
während
des Einspritzens. Weiterhin erfordert eine Erhöhung des Flusswiderstandes
des aushärtenden
Füllmateriales nicht
notwendigerweise eine Erhöhung
des Einspritzdruckes, da die Menge des Materiales, die durch die Ramme 183 "gedrückt" wird, abnimmt. Da
die Ramme sich innerhalb der Kanüle 184 bewegt
und sich perkutan zu der Einspritz-Stelle bewegt, muss das Füllmaterial
zusätzlich
lediglich nur eine geringe Längserstreckung "gepumpt" werden, bevor dieses aus
der Kanüle
austritt und in den Knochen eintritt, wodurch der Bedarf an extrem
hohen Drücken
gemindert wird. Wenn eine Injektion eines zusätzlichen Füllmateriales erforderlich ist,
kann die Ramme aus der Kanüle
zurückgezogen
werden, und zusätzliches Füllmaterial
kann in die Kanüle
eingeführt
werden, woraufhin der Prozess wiederholt wird. Somit ermöglicht oder
vereinfacht die vorliegende Anordnung die Injektion von Materialien
mit extremen Viskositäten unter
gut steuerbaren Bedingungen. Weiterhin kann auf diese Weise ein
weiterer Bereich von Drücken
in dem Füllmaterial 62 erzeugt
werden durch Einsatz von Kanülen,
Düsen und
Styletts mit unterschiedlichen Durchmessern. Wenn dies gewünscht ist,
können
die offenbarten Einrichtungen ähnlich
eingesetzt werden, um bei einem vertebroplastik-ähnlichem Verfahren Füllmaterial
durch eine spinale Nadelbaugruppe direkt in Knochen zu injizieren,
oder können eingesetzt
werden, um eine Kavität
zu befüllen,
die in dem Knochen geschaffen worden ist.
-
Wenn
dies gewünscht
ist, kann der Arzt die Wahl treffen, damit fortzufahren, zusätzliches
Material 62 in den vertebralen Körper zu injizieren, nachdem
der Arzt die Kavität
bereits mit Material 62 gefüllt hat. In Abhängigkeit
von den lokalen Bedingungen in dem Knochen kann dieses zusätzliche
Material lediglich das Volumen der Kavität (durch weiteres Kompaktieren
schwammartigen Knochens) vergrößern oder
kann sich in den komprimierten und/oder unkomprimierten schwammartigen
Knochen in der Umgebung der Kavität bewegen, was dazu dienen
kann, weiter schwammartigen Knochen zu komprimieren und/oder weiter
die kompressive Festigkeit des vertebralen Körpers zu erhöhen.
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Wenn
der Arzt zufriedengestellt ist, dass das Material 62 reichlich
in dem Kavitäts-Bereich
verteilt ist, zieht der Arzt das stopfende instrument 124 aus dem
Kanülen-Instrument 84 zurück. Der
Arzt verdreht vorzugsweise zunächst
das stopfende Instrument 124, um sauber den Kontakt mit
dem Material 62 zu brechen.
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Sind
einmal sämtliche
Kavitäts-Bereiche
gefüllt
und auf die zuvor beschriebene Weise verstopft, kann das Kanülen-Instrument 84 zurückgezogen werden
und die Inzisions-Stelle zugenäht
werden. Das bilaterale Behandlungsverfahren für den Knochen ist abgeschlossen.
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Eventuell
härtet
das Material 62, wenn dieses Zement ist, in der Kavität 64 in
einen festen oder steifen Zustand aus. Das Vermögen der vertebralen Körper 26A, 26B und 26C,
Lasten auszuhalten, ist hierdurch verbessert worden.
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9B bis 9D zeigen
ein alternatives Verfahren zum Befüllen einer Kavität 60,
die in einem vertebralen Körper
gebildet ist. Bei dieser Ausführungsform
ist ein Kanülen-Instrument 84 durch
ein Pedikel des vertebralen Körpers
vorwärts
bewegt worden unter Bereitstellung eines Zuganges zu einer Kavität 60,
die darin gebildet ist. Eine Düse 180 ist
in den vertebralen Körper
vorwärts
bewegt worden, wobei die distale Spitze der Düse 180 möglichst
nahe der anterioren Seite der Kavität 60 angeordnet ist. Füllmaterial 62 wird
langsam durch die Düse 180 in die
Vertiefung 60 injiziert. Mit fortschreitendem Einspritzen
von Füllmaterial 62 wird
die Düse 180 in Richtung
des Mittelpunktes der Kavität 60 zurückgezogen,
vgl. 9C. Die distale Spitze der Düse 180 verbleibt substantiell
in Kontakt mit dem wachsenden Bolus des Füllmateriales 62 mit
dem Zurückziehen der
Düse 180.
Ist die Düse 180 einmal
nahe dem Mittelpunkt der Kavität 60 angeordnet,
wird zusätzliches Füllmaterial
durch die Düse 180 injiziert,
um die Kavität 60 substantiell
zu befüllen.
Die Düse
wird dann aus der Kavität 60 entfernt.
-
Wenn
dies gewünscht
wird, kann die Düse an
einer Spritze 104 (vgl. 33) befestigt
sein, die Füllmaterial
enthält.
Die Spritze 104 kann eine Menge des Füllmateriales enthalten, die
dem Volumen der Kavität,
die in dem vertebralen Körper
gebildet ist, entspricht, wobei die Düse auch eine zusätzliche Menge
von 1.5 cc eines Füllmateriales
enthalten kann. Die Kavität 60 wird
anfänglich
mit Füllmaterial gefüllt, welches
aus der Spritze 104 herausgedrückt wird. Einmal entleert kann
die Spritze 104 von der Düse 180 entfernt werden.
Ein Stylett 182 kann in die Düse 180 eingeführt werden,
und das verbleibende Füllmaterial
in der Düse 180 wird
durch das Stylett 182 in den vertebralen Körper gedrückt. Das
zusätzliche
Füllmaterial
der Düse 180 entleert
sich in den schwammartigen Knochen, komprimiert zusätzlichen schwammartigen
Knochen und/oder vergrößert geringfügig die
Größe der Kavität 60.
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Das
offenbarte Verfahren gewährleistet
möglichst
eine vollständige
Befüllung
der Kavität
mit Füllmaterial.
Da der Patient während
der offenbarten Verfahren oftmals mit der Vorderseite (anterioren Seite)
nach unten angeordnet wird, ist der anteriore Abschnitt der Vertiefung
oftmals der niedrigste Punkt der Kavität. Durch anfängliches
Füllen
des anterioren Abschnittes der Kavi tät mit Füllmaterial und daran anschließendes Füllen in
Richtung der posterioren Seite der Kavität werden Fluide und/oder aufgelöste feste
Bestandteile in der Kavität
möglichst
durch das Füllmaterial
verlagert und in Richtung des posterioren Abschnittes der Kavität geleitet,
wo diese aus der Kanüle
austreten können.
Auf diese Weise ist ein "Einschließen" von Fluiden in der
Kavität
und/oder in Füllmaterial
vermieden und ein vollständiges
und adäquates
Befüllen
des Körpers
ist gewährleistet.
-
Wenn
dies gewünscht
ist, kann eine Aushärtung
des Füllmateriales
zugelassen werden und/oder eine Heilung oder Härtung vor dem Einspritzen in
den vertebralen Körper.
Beispielsweise kann das Füllmaterial
Knochenzement aufweisen, welches vor dem Einspritzen in die Kavität zu einem
Kleber- oder kitartigen Zustand aushärten kann. Der Zement besitzt möglichst
eine Konsistenz ähnlich
Zahnpasta, wenn das Zement beginnt, aus der Düse zu extrudieren.
-
Das
gewählte
Material 62 kann auch ein Autograft- oder Allograft-Knochen-Transplantat-Gewebe sein, welches
auf konventionelle Weise gewonnen oder gesammelt sein kann, beispielsweise
in Form einer Paste (vlg. Dick, "Use
of the Acetabular Reamer to Harvest Autogenic Bone Graft Material:
A Simple Method for Producing Bone Paste" Archives of Orthopaedic and Traumatic
Surgery (1986), 105: 235-238) oder in Form von Pellets (vgl. Bhan
et al., "Percutaneous
Bone Grafting for Nonunion and Delayed Union of Fractures of the
Tibial Shaft," International
Orthopaedics (SICOT) (1993) 17-310-312). Alternativ kann Knochen-Transplantat-Gewebe erhalten werden
durch Einsatz eines Knochen-Transplantat-Gewinners, wie dieser kommerziell
von dem Unternehmen SpineTech verfügbar ist. Unter Einsatz eines Trichters
wird das pastenartige oder pellet-artige Transplantat-Gewebe-Material
in das Kanülen-Instrument 84 30
geladen. Das stopfende Instrument 124 wird dann auf die
zuvor beschriebene Weise in dem Kanülen-Instrument 84 vorwärts bewegt,
um die Paste oder das pellet-artige Transplantat-Gewebe-Material aus dem Kanülen-Instrument 84 und
in den Kavitäts-Bereich
zu verlagern.
-
Das
gewählte
Material 62 kann auch ein granulares Knochenmaterial aufweisen,
welches von Korallen gewonnen ist, beispielsweise ProOsteonTM Calcium-Carbonat-Granulat, und von dem
Unternehmen Interpore vertrieben wird. Das Granulat wird unter Einsatz
eines Trichters in das Kanülen-Instrument 84 geladen
und unter Einsatz des stopfenden Instrumentes 124 in die
Kavität
vorwärtsbewegt.
-
Das
gewählte
Material 62 kann auch demineralisierte Knochenmatrix aufweisen,
die in Glycerol aufgelöst
ist, (beispielsweise GraftonTM Allograft-Material,
welches von dem Unternehmen Osteotec vertrieben wird) oder SRSTM Calcium-Phosphat-Zement, welches von dem
Unterneh men Norian vertrieben wird. Diese viskosen Materialien können ähnlich dem zuvor
beschriebenen Knochenzement in die Spritze 112 geladen
werden und unter Einsatz der Düse 114 in
die Kavität
injiziert werden, die durch das Kanülen-Instrument 84 in
den Kavitäts-Bereich
eingesetzt worden ist. Das stopfende Instrument 124 wird
verwendet zur Verlagerung verbleibenden Materiales aus dem Kanülen-Instrument 84 in
den Kavitäts-Bereich,
wie dies zuvor beschrieben worden ist.
-
Das
gewählte
Material 62 kann auch in einer Blatt-Form vorhanden sein,
beispielsweise CollagraftTM-Material, welches
aus Calcium-Carbonat-Puder und Collagen vom Knochen eines Rindes
hergestellt ist. Das Blatt kann zu einem Rohr gerollt sein und von
Hand in das Kanülen-Instrument 84 geladen sein.
Das stopfende Instrument 124 wird dann durch das Kanülen-Instrument 84 vorwärts bewegt,
um das Material in den Kavitäts-Bereich
zu drücken
und in diesem zu kompaktieren.
-
Die
unterschiedlichen Instrumente, die gerade zur Ausführung eines
bilateralen Verfahrens beschrieben worden sind, können in
einem oder mehreren vorgepackten Sets 126, 128 und 130 angeordnet sein,
wie 23 zeigt. Beispielsweise kann ein erstes Set 126 eine
Zugangs-Instrumenten-Gruppe
zur Herbeiführung
eines bilateralen Zuganges in einen einzelnen vertebralen Körper verpacken
(mit beispielsweise zumindest einem spinalen Nadelinstrument 70,
zumindest einem Führungsdraht-Instrument 76,
zumindest einem Obturator-Instrument 78, zwei Kanülen-Instrumenten 84 und
zumindest einem Rohreinsatz-Instrument 88). Alternativ
kann das erste Set 126 zumindest einen Trokar 330 und
zwei Kanülen-Instrumente 84 beinhalten,
die zusammen zwei Kombinations-Instrumente 310 bilden.
-
Ein
zweites Set 128 kann eine eine Vertiefung ausbildende Instrumenten-Gruppe
für den
bilateralen Zugang verpacken (beispielsweise mit zwei eine Vertiefung
ausbildenden Werkzeugen 48). Ein drittes Set 130 kann
eine Instrumenten-Gruppe zum Einführen von Material für einen
bilateralen Zugang verpacken (mit beispielsweise zumindest einer
Spritze 112, zumindest einer Düse 114 und zumindest
einem stopfenden Instrument 124). Alternativ kann das Set 130 eine
Instrumenten-Gruppe zum Einführen von
Material aufweisen mit einer Spritze 112, einer Kanüle 184 und
einem stopfenden Instrument 124, welches geeignet bemessen
ist, um in die Kanüle
zu passen. Die Sets 126, 128 und 130 beinhalten
vorzugsweise Anleitungen zum Einsatz des Inhaltes der Sets zur Ausführung eines
gewünschten
bilateralen Verfahrens, wie dies zuvor beschrieben worden ist.
-
Ein
viertes Set 132 kann ebenfalls vorgesehen sein und beinhaltet
die Bestandteile des Füllmateriales 62,
die, wie zuvor beschrieben, eine vorbestimmte Menge eines strahlungsundurchlässigen Materiales,
beispielsweise Barium oder Wolfram beinhalten können, die ausreichend ist,
um eine Visualisierung des Flusses des Materiales 62 in
den Kavitäts-Bereich
zu ermöglichen.
Das Set 132 kann ebenfalls vorzugsweise Anleitungen zum
Mixen der Materialien 62 zur Durchführung eines gewünschten
bilateralen Verfahrens, wie diese zuvor beschrieben worden ist,
beinhalten.
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Selbstverständlich können die
einzelnen Instrumente als Set gepackt sein und/oder individuell verkauft
werden mit Instruktionen für
deren Verwendung. Wenn dies gewünscht
ist, können
individuelle Instrumenten-Sets kombiniert werden zur Bildung von
Sets für
Verfahren, die zugeschnitten sind auf individuelle Verfahren oder/und
eine Präferenz
eines Arztes. Beispielsweise kann ein grundsätzliches Instrumenten-Set zur
Ausführung
eines Verfahrens mit einem einzigen Level ein Führungsdraht-Instrument 76,
ein Obturator-Instrument 78, ein Kanülen-Instrument 84 und
ein Rohreinsatz-Instrument 88 aufweisen.
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D. Alternative Kavitäts-Bildung und alternative Füll-Techniken
-
Eine
Kavität,
die mit einem kompressions-resistenten Material gefüllt ist,
kann über
alternative Wege in einem vertebralen Körper geschaffen werden.
-
Beispielsweise
(vgl. 24A) kann ein expandierbarer
Körper 150 mit
kleinem Durchmesser in einen vertebralen Körper durch das Stylus 72 einer spinale
Nadel-Baugruppe 70 oder eine anderen Nadel, die mit ungefähr 8 bis
11 Gauge bemessen ist, eingeführt
werden. Eine Expansion der kleinen Struktur 150 kompaktiert
schwammartigen Knochen zur Bildung eines gewünschten Flusspfades für Zement in
dem vertebralen Körper
und/oder einer Grenzregion 152, die substantiell die Struktur 150 umgibt.
Alternativ kann ein mechanischer Stopfer, ein Reibelement oder eine
Reibahle oder ein Stanzelement oder Schlagelement zur Schaffung
eines einzelnen Loches oder mehrerer Löcher eingesetzt werden, um einen
gewünschten
Flusspfad für
Zement in dem vertebralen Körper
zu schaffen und/oder schwammartigen Knochen zwecks Bildung eines
kleinen Grenzbereiches 152 zu kompaktieren. Der gewünschte Flusspfad
für Zement
und/oder kompaktierter schwammartiger Knochen, der den Grenzbereich 152 umgibt, wird
das Entleeren fließfähigen eingespritzten
Materiales nach außerhalb
des vertebralen Körpers
verringern und/oder vermeiden.
-
Ein
fließfähiges Füllmaterial 154,
beispielsweise Knochenzement, kann unter hohem Druck durch eine
Pumpe 156 durch die Nadel 72 in den gewünschten
Flusspfad für
Zement und/oder den Grenzbereich 152 (vlg. 24B) mit einem Volumen gepumpt werden, welches
das Volumen des Flusspfades/der Grenzregion 152 erreicht.
Das Füllmaterial 154 drückt unter
Druck gegen den kompaktierten schwammartigen Knochen, wodurch das
Volumen des Flusspfades/des Grenzbereiches 152 vergrößert wird
mit Füllen
des Flusspfades/der Region 152 (vgl. 24C) mit Material 154. Der innere Druck,
der durch das Füllmaterial
ausgeübt
wird, kann dazu dienen, kürzlich
mit einer Fraktur versehenen kortikalen Knochen zurück in die
Position vor der Fraktur zu bewegen. Eine Ausbildung eines ausgehärteten Zustands
des fließfähigen Materials
wird ermöglicht, wie
dies zuvor beschrieben worden ist.
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Unter
Einsatz unterschiedlicher Behandlungstechniken an unterschiedlichen
Leveln der vertebralen Körper
kann ein Verfahren mit mehreren Leveln ausgeführt werden. Beispielsweise
können
die zuvor beschriebenen Techniken zur Ausbildung der Kavität und zum
Anheben des Knochens vorteilhaft eingesetzt werden, wenn eine gegebene
Schicht der vertebralen Körper
Risse entwickelt hat und eine Kompressions-Fraktur erlitten hat.
Die Technik zur Bildung der Kavität und zum Anheben des Knochens kann
den Einsatz von einem oder mehreren expandierbaren Körpern 56 beinhalten,
gefolgt von einer Einführung
von Füllmaterial
unter geringem Druck (wie in 10 bis 12 gezeigt)
oder dem Einsatz von einem oder mehreren kleineren expandierbaren Körpern 150,
gefolgt von dem Einführen
von Füllmaterial
unter hohem Druck (wie in 24A bis 24C dargestellt) oder dem Einsatz einer Kombination
der vorgenannten Maßnahmen
(beispielsweise in einem bilateralen Verfahren).
-
Es
kann angezeigt sein, einen weiteren vertebralen Körper unter
Einsatz einer Vertebroplastik-Technik
zu behandeln, wobei diese Technik die Erhöhung der Festigkeit des vertebralen
Körpers
und die Verringerung von Schmerzen zum Gegenstand hat. Beispielsweise
kann Knochenzement unter Druck durch eine Nadel direkt in den schwammartigen
Knochen des vertebralen Körpers
(ohne Ausbildung einer Kavität)
injiziert werden in Fällen,
in denen die Endplatten des vertebralen Körpers zu einen Punkt heruntergedrückt worden
sind, an dem eine expandierbare Struktur nicht sicher eingesetzt
werden kann und/oder in dem vertebralen Körper expandiert werden kann.
Der Knochenzement dringt in den schwammartigen Knochen ein. Um den
Flusswiderstand für
den Zement zu reduzieren, kann die Nadel einen anwachsenden inneren
Durchmesser aufweisen, wie dies in 22A, 22B und 22C dargestellt
ist. Der verringerte Flusswiderstand macht den Einsatz von stärker viskosem
Zement möglich, wodurch
die Möglichkeit
reduziert wird, dass der Zement aus dem vertebralen Körper strömt.
-
In
unterschiedlichen Bereichen desselben vertebralen Körpers können auch
unterschiedliche Behandlungstechniken eingesetzt werden. Beispielsweise
kann eine beliebige der zuvor beschriebenen Techniken zur Ausbildung
einer Kavität
und zum Anheben von Knochen in einem Bereich des vertebralen Körpers eingesetzt
werden, während
eine konventionelle Vertebroplastik in einem anderen Bereich desselben
vertebralen Körpers
eingesetzt werden kann. Ein derartiges Verfahren ist insbesondere
gut geeignet für
eine Behandlung einer Skoliose, wie dies hier zuvor beschrieben
worden ist. Alternativ können
die zahlreichen offenbarten Techniken für separate vertebrale Körper in
derselben Wirbelsäule eingesetzt
werden.
-
Die
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ansprüchen.