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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft eine pH-reduzierende Formulierung, ein Zuführungssystem
für einen
aktiven Wirkstoff und einen Tampon, der diese umfasst.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
normale, gesunde menschliche Vagina ist schwach sauer und hat einen
pH-Wert von ungefähr
4,5. Dieser saure Zustand der Vagina bietet einen wirksamen Schutz
vor dem Wachstum pathogener Mikroorganismen, die normalerweise mit
einer Vaginalinfektion in Zusammenhang stehen, da solche Mikroorganismen unterhalb
eines pH-Werts von ungefähr
5 nicht wachsen. Wenn jedoch der pH-Wert der Vagina weniger sauer wird,
d.h. höher
als ungefähr
5, neigen pathogene Mikroorganismen dazu, sich zu vermehren.
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Eine Änderung
des pH-Werts der Vagina vom Normalzustand von ungefähr 4,5 bis
5 in einen stärker alkalischen
pH-Wert kann durch verschiedene Vaginalzustände verursacht werden und zu
jedem Zeitpunkt während
des Menstruationszyklus stattfinden. Insbesondere während der
Menstruation wird die Vagina weniger sauer aufgrund des Vorhandenseins
von Menstruationsflüssigkeit,
die einen pH-Wert von ungefähr
7 bis 8 hat. Folglich wird der Schutz, der vom normalen sauren Zustand
der Vagina bereitgestellt wird, weniger wirksam und bietet eine
Umgebung, die für
das Wachstum der pathogenen Mikroorganismen günstig ist.
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Um
der Verringerung des Säuregrads
der Vagina entgegenzutreten und den gewünschten normalen sauren Zustand
wiederherzustellen, wurden verschiedene Formulierungen und Verfahren
entwickelt. Solche Bemühungen
haben die Entwicklung von Formulierungen, wie z. B. Lösungen,
Gelees, Pulver, Zäpfchen u.ä. eingeschlossen,
die Säuerungsmaterialien
enthalten, welche in ihrer zubereiteten Form in die Vagina eingeführt werden.
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Die
oben erwähnten
Arten von Produkten sind zwar auf Akzeptanz gestoßen, haben
jedoch zahlreiche Nachteile. Die Lösungen, Gelees, Pulver und
Zäpfchen,
die Säuerungsmaterialien
enthalten, sind möglicherweise
unbequem zu handhaben und einzuführen
und werden nicht vollständig
in der Vagina gehalten und neigen dazu, zu entweichen. Außerdem haben
sie nicht die Fähigkeit,
Vaginalflüssigkeit
zu absorbieren, die in der Vagina vorhanden sein kann, besonders
während
der Menstruation. Um solche Produkte während der Menstruation zu verwenden,
ist es daher auch notwendig, gleichzeitig einen Menstruationstampon
oder ähnlichen Artikel
zu benutzen.
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Andere
Versuche, den pH-Wert zu senken, schließen die physische Aufnahme
von Säuerungsmaterialien
in absorbierende Produkte durch Beschichtung, Sprühen, Imprägnieren
u. Ä.,
um diesen Produkten Säuerungs-Eigenschaften
zu verleihen, ein.
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U.S. 4,431,427 von Lefren
u.a. offenbart einen Tampon, in den eine oder mehrere organische
Säuren in
Verbindung mit mindestens einem von Oligomer- und Polymer-Derivaten
der Säuren
eingeschlossen sind. Die Säuren
können
Zitronen-, Glykol-, Äpfel-,
Wein- oder Milchsäure
sein. Der Tampon dient dazu, einen pH-Wert von ungefähr 4,5 bis
2,5 in den Flüssigkeiten
aufrechtzuerhalten, die durch den Tampon während des Gebrauchs absorbiert
werden, um so das Wachstum pathogener Bakterien im Tampon zu hemmen.
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U.S. 4,661,101 von Sustmann
offenbart einen Menstruationstampon, der einen mikrobistatischen
faserigen absorbierenden Kern und eine äußere Abdeckschicht aus einem
den pH-Wert regulierenden faserigen Zellulosematerial umfasst. Die
Zellulosefasern werden durch Carboxymethylgruppen modifiziert, die
durch Behandlung mit einer Säure
in die Form ihrer freien Säure
umgewandelt werden.
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WO
91/08726 offenbart eine Einweg-Damenbinde, die eine wasserdurchlässige Deckschicht,
einen absorbierenden Kern und eine wasserundurchlässige untere
Schicht umfasst. Die Deckschicht und/oder die untere Schicht umfassen
absorbierbare, hydrolysierbare und biologisch abbaubare Substanzen,
wie z. B. einen Polyester auf der Grundlage von Milchsäure oder
Glykolsäure.
Dies verbessert die Entsorgungseigenschaften der Binde.
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U.S. 6,020,453 von Larsson
u.a. offenbart einen absorbierenden Artikel mit einem Oberflächenmaterial,
worin das Oberflächenmaterial
eine Oberflächenschicht
(welche die äußerste Schicht
ist) einschließt,
die einen Polyester auf Milchsäurebasis
umfasst. Das Oberflächenmaterial
kann Milchsäure
an die es umgebende Urogenitalregion menstruierender Frauen absondern,
um einen pH-Wert von maximal 4,0 einzustellen. Der Polyester hat
ein Molekulargewicht von höchstens
50.000, und die Monomer/Oligomer-Konzentration liegt bei 5–30 Gewichtsprozent.
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WO
99/45976 offenbart einen absorbierenden Artikel, der dazu beiträgt, den
Haut-pH-Wert eines Trägers
in einem sauren Zustand zu halten; eine den Körper berührende Oberfläche mit
einer Hautpflege-Zusammensetzung umfassend, die auf mindestens einem
Abschnitt davon aufgetragen ist, wobei die Hautpflege-Zusammensetzung mindestens
einen Protonen abgebenden aktiven Stoff umfasst, einschließlich monomerer
organischer Säuren,
polymerer Säuren
und anorganischer Hydrogensalze.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine neue Formulierung
bereitzustellen, die in der Lage ist, den pH-Wert in der menstruierenden
Vagina und/oder im Tampon zu reduzieren.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung, ein neues Freisetzungssystem
zur Verwendung mit einem Damen-Hygieneprodukt,
wie z. B. einem Tampon, bereitzustellen, um dem weiblichen Urogenitaltrakt
einen Wirkstoff zu verabreichen.
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Formulierung
zur Reduzierung des pH-Werts in einer menstruierenden Vagina auf
weniger als pH 5,5 bereit, folgendes umfassend:
- (a)
3–80 Gewichtsprozent
Polymilchsäure
(polylactic acid, PLA) in dem allgemeinen Bereich von 200–2000 MW
oder Lactid;
- (b) 92–15
Gewichtsprozent einer festen organischen Säure und
- (c) 5–30%
eines Benetzungsmittels.
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Es
wird angenommen, dass die Formulierung der Erfindung wirksam ist
zur Reduzierung des pH-Werts in einer Vagina während der Menstruation auf
pH 5,5 und, stärker
bevorzugt, auf unter pH 5,0, innerhalb eines angemessenen Zeitraums,
wie z. B. 0,5 Stunden. Die Bestandteile der Formulierung sind folgende:
- (a) ein Polymer einer organischen Säure, das
zur langfristigen Reduzierung des pH-Werts beiträgt;
- (b) eine feste organische Säure,
die zur sofortigen Reduzierung des pH-Werts beiträgt, und
- (c) ein Benetzungsmittel, um die Freisetzung der organischen
Säuren
zu erleichtern.
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Bevorzugte
Lactide sind L-Lactid oder DL-Lactid (LD). Die Polymilch- oder Lactidsäure umfasst
3–80% der
Formulierung, vorzugsweise 60–80%,
am stärksten
bevorzugt 70–80%.
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Beispiele
für feste
organische Säuren
sind Zitronen-, Äpfel-,
Malein-, Fumar-, Bernstein-, Wein- und Oxalsäure. Eine bevorzugte organische
Säure ist
Zitronensäure.
Die organische Säure
umfasst 92–15%
der Formulierung und vorzugsweise 30–15%.
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Beispiele
für Benetzungsmittel,
die in der Formulierung der Erfindung verwendet werden können, schließen Glycerol,
Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol (PPG) und grenzflächenaktive
Stoffe mit einer HLB im Bereich von 10 bis 18 ein. Bevorzugte Benetzungsmittel
sind Glycerol und PEG-8000. Das Benetzungsmittel umfasst 5–30% der
Formulierung, und vorzugsweise 5–10%.
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Die
Formulierung kann zusätzliche
Substanzen umfassen, wie z. B. Stabilisatoren, Duftstoffe, Konservierungsmittel,
Antioxidantien, Chelatbildner, Adsorbentien, analgetische Stoffe,
antiinflammatorische Stoffe usw.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung ein Freisetzungssystem
zur Freisetzung eines Wirkstoffs bereit, das Folgendes umfasst:
- (a) eine Ablagerung (Deposition), die den Wirkstoff
umfasst, und
- (b) einen polymeren Träger,
auf den die Ablagerung (Deposition) aufgetragen ist.
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Der
Wirkstoff ist eine den pH-Wert reduzierende Formulierung gemäß der Erfindung.
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Die
aufgetragene (abgelagerte) Formulierung kann jedes Polymer einschließen, das
in der Lage ist, ein kohärentes
Auftragen (Ablagern) auf das polymere Trägermaterial zu erzeugen und
zu erleichtern. Solche Polymere schließen Folgende ein, sind aber
nicht darauf beschränkt:
Polyester, Olefine, Zellulose und Zellulosederivate, PVA und PVP.
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Der
polymere Träger
kann jedes polymere Material sein, das als Träger für das aufgetragene Material dienen
kann, und schließt
ungewebte ebenso wie gewebte Materialien ein. Beispiele für solches
Trägermaterial
schließen
Polypropylen, Polyethylen, Zellulose und Zellulosederivate oder
jedes andere Polymer ein, das als Faser verarbeitet werden kann.
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Eine
bevorzugte Form des polymeren Trägers
ist ein rechteckiger Streifen, der vorzugsweise aus einer oder mehreren
Schichten, z. B. 2–16
Schichten, besteht. Andere Formen für den Streifen werden ebenfalls
als Teil der Erfindung betrachtet.
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Das
Freisetzungssystem der Erfindung wird vorzugsweise zusammen mit
einem Menstruationstampon angewandt, wie unten detaillierter erläutert ist.
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Vorzugsweise
werden mehrere Freisetzungssysteme auf verschiedenen Seiten in einen
Tampon platziert, so dass der Wirkstoff in alle Richtungen freigesetzt
wird.
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Zu
den Vorteilen der Verwendung des Freisetzungssystems der Erfindung
zur Freisetzung eines Wirkstoffs in die Umgebung des weiblichen
Urogenitaltrakts gehört
der Beitrag sowohl zur Wirtschaftlichkeit des Herstellungsverfahrens
des Tampons als auch zu seiner Wiederholbarkeit.
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In
einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Menstruationstampon
zum Einführen
in eine menschliche Vagina bereitgestellt, der folgendes umfasst:
- (a) einen inneren Kern, der ein absorbierendes
Material umfasst;
- (b) eine äußere Schicht,
die ein flüssigkeitsdurchlässiges Material
umfasst, und
- (c) ein Freisetzungssystem gemäß der Erfindung. Vorzugsweise
enthält
das Freisetzungssystem die den pH-Wert reduzierende Formulierung
der Erfindung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Um
die Erfindung zu verstehen und zu sehen, wie sie in die Praxis umgesetzt
werden kann, wird nun eine bevorzugte Ausführungsform, nur als nicht einschränkendes
Beispiel, beschrieben, mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen, worin:
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1 die
Ergebnisse einer In vitro-Studie über die Fähigkeit verschiedener Formulierungen
darstellt, den pH-Wert von 4 ml von 0,1 N NaOH zu reduzieren: a.
0,1 N NaOH, b. Wasser + 0,1 N NaOH, c. Wasser + 0,1 N NaOH + unbehandelter
Tampon, d. Wasser + (zuvor mit 0,1 N NaOH angefeuchteter Tampon),
e. Wasser + 0,1 N NaOH + Streifen, der die Formulierung enthält; f. Tampon
mit 2 Streifen, die die Formulierung enthalten, bilateral in Längsrichtung
eingesetzt (T/L), g. Tampon mit 2 Streifen, die die Formulierung
enthalten, bilateral in Breitenrichtung eingesetzt (T/W),
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2 die
Ergebnisse einer In vitro-Studie über die Fähigkeit verschiedener Substanzen
zeigt, den pH-Wert von 4 ml Plasma zu reduzieren: a. Plasma, b.
Wasser + Plasma, c. Wasser + Plasma + unbehandelter Tampon, d. Wasser
+ (zuvor mit Plasma angefeuchteter Tampon), e. Wasser + Plasma +
die Formulierung enthaltender Streifen, f. T/L, g. T/W, h. gerollter
Tampon mit 2 Streifen, die die Formulierung enthalten, bilateral
in Längsrichtung
eingesetzt (T/D),
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3 die
Ergebnisse einer SYNGINA-Studie zu Tampons zeigt, die 3 Streifen
mit ×1, ×3 und ×6 die ursprüngliche
Menge an formuliertem Lactid enthalten: a. 4 ml von 0,1 N NaOH +
75 ml Wasser, b. PlaytexTM-Tampon, c. T/L
3 Streifen, die zusammen 6× die
ursprüngliche
Menge der Formulierung enthalten (3 × 6), d. T/L (3 × 3), e.
T/D (1 × 1),
f. Plasma (PL), g. T/L-PL (3 × 6),
h. T/L-PL (3 × 3),
i. Streifen ohne Tampon (3 × 3),
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Die 4a & 4b Graphen
sind, welche die Kinetik der Freisetzung von Milchsäure aus
verschweißten
oder gepressten (P) Streifen zeigen, die verschiedene Formulierungen
enthalten, durch Verfolgen der Reduzierung des pH-Werts im Plasma,
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5 die
Ergebnisse einer SYNGINA-Studie zu Tampons mit Zitronensäure enthaltenden
Streifen, hergestellt durch Immersion, zeigt; a. Plasma, b. Lactid
(LD) 100 mg/Glycerol (Glyc) 15%/Tween 80 (TW) 5% (I), c. LD 100
mg/Glyc 15%/TW 5% (II), d. F-17, e. LD 100 mg/Glyc 15%/TW 5% C-20
mg, f. LD 50 mg/Glyc 15%/TW 5% C-20 mg, g. LD 25 mg/Glyc 15% C-20
mg, h. LD 25 mg/Glyc 15% C-15 mg, i. C-20 mg/Glyc 15%,
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Die 6a–6d die
Ergebnisse einer SYNGINA-Zeit-Reaktions-Studie
von Tampons mit Zitronensäure
enthaltenden Streifen, hergestellt durch Immersion, zeigen; a. LD-L
100 mg, b. LD 100 mg/Zitronensäure (citric
acid, CA) 20 mg, c. LD 50 mg/CA 20 mg, d. LD 25 mg/CA 20 mg,
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7 die
Ergebnisse einer SYNGINA-Zeit-Reaktions-Studie von Tampons mit Zitronensäure enthaltenden
Streifen, inkubiert bei 37°C,
zeigt,
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Die 8a und 9a perspektivische
Draufsichten eines gefalteten Tampons in seiner flachen Form zeigen,
mit zwei verschiedenen Ausführungsformen
eines Freisetzungssystems gemäß der Erfindung,
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Die 8b und 9b perspektivische
Ansichten eines gefalteten Tampons in seiner endgültigen gefalteten
und gepressten Form sind,
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Die 8c und 9c Querschnitte
entlang den Linien 8c-8c und 9c-9c in den 8b bzw. 9b sind,
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Die 10a und 11a perspektivische
Draufsichten eines gerollten Tampons in seiner flachen Form sind,
mit zwei verschiedenen Ausführungsformen
eines Freisetzungssystems gemäß der Erfindung,
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Die 10b und 11b perspektivische
Ansichten eines gerollten Tampons in seiner endgültigen, gerollten und gepressten,
Form sind, und
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Die 10c und 11c Querschnitte
entlang den Linien 10c-10c und 11c-11c in den 10b bzw. 11b sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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I. FORMULIERUNG
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1. Erste Studien
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Lactid
wird in Wasser schnell hydrolysiert, selbst bei Raumtemperatur.
Deshalb wurde dieses Material auf seine Fähigkeit hin getestet, den pH-Wert
zu neutralisieren.
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Es
wurde eine In vitro-Bewertungsmethode angewandt, basierend auf einem
Verfahren, über
das von Guthrie u. a. berichtet wird (Industrial Engineering Chemistry,
Band 44(9), S. 2187–88)
und nach dem der pH-Neutralisierungsprozess von 4 ml einer 0,1 N
NaOH-Lösung
stark demjenigen einer menstrualen Umgebung ähnelt. Die Ergebnisse eines
solchen Tests, durchgeführt
bei Raumtemperatur unter Verwendung von 75 mg von D,L-Lactid in
4 ml von 0,1 N NaOH-Lösung,
sind in Tabelle 1 dargestellt.
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TABELLE
1: Reduzierung des pH-Werts von 4 ml von 0,1 N NaOH in Anwesenheit
von 75 mg Lactid als Funktion der Zeit
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Die
hohe Wirksamkeit dieser Substanz zur Reduzierung des pH-Werts ist
offensichtlich. Es lag jedoch auf der Hand, dass, um eine progressive
pH-Reduktion auf < 5,5
innerhalb von ~0,5 Stunden zu erhalten und den pH-Wert ungefähr 4–6 Stunden
lang auf diesem Niveau zu halten (im Folgenden „die Grundvoraussetzungen" genannt), eine geeignete
Formulierung hergestellt werden musste. Daher wurden Lactid und Polymilchsäure (PLA)
kombiniert, wobei Ersteres zu einer sofortigen Reduzierung des pH-Werts
führte
und Letzteres, da es langsamer hydrolysiert wird, in einer pH-Reduzierung
von längerer
Dauer resultierte.
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Eine
Kombination aus Lactid (80%), D,L PLA – (Resomer-R-203, Boehringer,
MW = 30000) (10%) und Poly(ethylenglykol) (PEG) MW = 8000 (10%)
wurde verwendet und auf einen polymeren Träger in Form gewogener, rechteckiger
Stücke
von ungewebtem (non-woven, NW) Tamponstoff (im Folgenden: „Streifen") aufgetragen, durch
Verdampfung aus einer Acetonlösung.
PEG ist eine wasserlösliche
Verbindung, die bei Kontakt mit Wasser Poren in der PLA-Matrix bildet.
Die PEG-Moleküle
wurden zur Formulierung gegeben, um das Eindringen von Wasser durch
die relativ hydrophobe PLA-Beschichtung
zu erleichtern. Die Streifen, aufgetragen auf Mikroskop-Objektträger, wurden
mit Lactid mit einem Nettogewicht von ungefähr 50 mg beschichtet. Die beschichteten
Streifen wurden zur Bewertung ihrer Wirksamkeit zur pH-Neutralisierung
geschnitten und getestet. Die Tests wurden bei Raumtemperatur durchgeführt, und
die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
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TABELLE
2: Reduzierung des pH-Werts von 4 ml von 0,1 N NaOH in Anwesenheit
von Streifen, die beschichtet sind mit [LD 50 mg/D,L-PLA 30.000 5 mg/PEG
8000 5 mg], als Funktion der Zeit
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Dieses
Freisetzungsprofil ist sehr viel kontrollierter als dasjenige von
reinem Lactidpulver.
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Ein ähnliches
Experiment wurde durchgeführt,
um die Wirksamkeit der pH-Neutralisierung der Proben in menschlichem
Plasma zu bewerten (Tabelle 3).
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TABELLE
3: Reduzierung des pH-Werts von 4 ml Plasma in Anwesenheit von NW,
beschichtet mit [LD 50 mg/D,L-PLA 30.000 5 mg/PEG 8000 5 mg], als
Funktion der Zeit
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2. Verfahren zur Streifen-Präparierung
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2
ml Acetonlösung,
die eine abgemessene Menge der Formulierung enthielt, wurden durch
Streichen und Evaporation auf einen Streifen (7,5 × 2,5 cm)
aufgetragen. Die die Formulierung enthaltenden Streifen wurden 3mal
in axialer Richtung gefaltet, und 7,5 cm lange Streifen wurden hergestellt
durch 30-sekündiges Pressen
des gefalteten Materials mit 1 Tonne/cm2.
Acht- oder sechzehnschichtige Streifen wurden durch Verwendung eines
einfachen bzw. doppelten ungewebten PP/PE (NW) gewonnen.
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Bei
allen Formulierungen erwies sich die Herstellung 7,5 cm langer Streifen
von entweder 8- oder 16-schichtigem (NW) Stoff als am besten geeignet
für die
graduelle Freisetzung von Milchsäure.
Die Freisetzung von Milchsäure
aus allen Formulierungen, oder aus einem ein- oder zweischichtigen
Stoff, der nicht in Form eines Streifens vorlag, war schnell und
erniedrigte den pH-Wert der NaOH-Lösung sofort. Ein solches Verhalten
wurde unter Berücksichtigung
der oben definierten Grundvoraussetzungen als nicht angemessen betrachtet.
Daher wurden alle im Folgenden erwähnten Formulierungen als Streifen
konstruiert und präpariert, um
die Grundvoraussetzungen zu erfüllen.
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3. Formulierung und In-vitro-Studien
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Auf
der Grundlage der oben beschriebenen Ergebnisse wurden eine Reihe
Formulierungs- und Verarbeitungs-bezogener
Studien durchgeführt.
Es wurden entsprechend zwei Hauptaspekte untersucht:
- a. Formulierung
- b. In-vitro-Bewertung formulierter Tampons
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3a. Formulierungsstudien:
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Unter
den verschiedenen untersuchten Formulierungen werden diejenigen,
die sich als die wirksamsten erwiesen, unten aufgeführt und
verglichen:
- – LD
- – LD/PEG
0,1 (= 10 Gewichtsprozent von verwendetem LD)
- – LD/PLA
0,1
- – LD/PLA
0,1/PEG 0,1
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Alle
Formulierungen wurden durch Evaporation aus einer Acetonlösung, die
auf den Streifen aufgetragen wurde, auf die Streifen geladen, wie
oben beschrieben.
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Um
die Menge an Lactid, die in jedem mit einer Formulierung versehenen
Streifen vorhanden war, quantitativ zu bewerten, wurde als Qualitätskontrollverfahren
ein Titrationsverfahren entwickelt, wie folgt:
Der mit einer
Formulierung versehene Streifen wird in 80 ml einer 0,01 N NaOH-Lösung bei
37°C eine
Stunde lang inkubiert; während
dieser Zeit wird das Lactid zu Milchsäure hydrolysiert. Die Lösung wird
dann mit 80 ml einer 0,01 N HCl-Lösung titriert. Da 80 ml von
0,01 N NaOH-Lösung
durch genau 80 ml von 0,01 N HCl-Lösung titriert
werden sollten, sollte jeder Unterschied in der Titrationsmenge
(mol) von HCl eine entsprechende Menge an Milchsäure anzeigen, die in der Probe
vorhanden war.
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3b. In-vitro-Studien
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In
den meisten der folgenden Studien wurden gefaltete und gepresste
Tampons (gefaltete Tampons – siehe
Beispiele 1 und 2 unten) verwendet. Die Tampons, die formulierte
Streifen enthielten (Streifen wurden eingesetzt wie in 8 und 9 unten
beschrieben) wurden in vitro mit einer 4 ml-0,1 N-Na0H-Lösung oder
mit Plasma getestet, die beide für
Messungszwecke anschließend
in 75 ml von ×2
destilliertem Wasser verdünnt wurden.
Entweder Plasma oder die 0,1 N NaOH-Lösung wurden vor der Verdünnung und
Messung mit einer Geschwindigkeit von 0,1 ml/min bei 37°C aufgetropft
und weitere 20 min inkubiert (1 Stunde insgesamt). Die Ergebnisse
sind in den 1 und 2 zusammengefasst.
Aus diesen Figuren ist zu erkennen, dass der Streifen, der die Formulierung
enthielt, der wirksamste zur Reduzierung des pH-Werts war.
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4. Verbesserung der Abgabe
von Milchsäure
(LA) von einem Streifen enthaltenden Tampon
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Der
deutliche Unterschied im Verhalten zwischen dem mit der Formulierung
versehenen Streifen ohne Tampon und dem Streifen enthaltenden Tampon
wird in den resultierenden endgültigen
pH-Werten widergespiegelt,
die in den oben beschriebenen In-vitro-Studien gewonnen wurden.
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Die
deutliche Reduzierung der LA-Freisetzung des Streifen enthaltenden
Tampons gegenüber
derjenigen des Streifens selbst hing damit zusammen, dass nicht
die gesamte Länge
des Streifens von den 4 ml Volumen der hinzugegebenen Flüssigkeit
benetzt wird, da die Streifen in Längsrichtung bilateral unter
der äußeren Schicht
des Tampons positioniert sind (siehe Kapitel über das Freisetzungssystem
unten). Gemäß dem Benetzungsprofil,
das gewonnen wurde durch Verwendung von 4 ml Wasser, das Methylenblau
(nicht gezeigt) enthielt, wurde nur ungefähr ein Drittel der Länge des
Streifens befeuchtet.
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Entsprechend
diesen Ergebnissen wurde die Gesamtmenge an formuliertem Lactid
3- und 6mal pro Tampon erhöht,
um schließlich
die Abgabe der Menge an Milchsäure
sicherzustellen, die geeignet ist, den pH-Wert auf den Wert zu reduzieren,
der im Tampon und/oder in der Umgebung erwünscht ist. Es wurde nicht erwartet,
dass eine Erhöhung
der Lactidmenge eine nachteilige Wirkung haben oder den pH-Wert
deutlich unter 3 senken würde.
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Alle
folgenden In-vitro-Studien wurden in einer Vorrichtung (genannt „SYNGINA") durchgeführt, die von
der US FDA empfohlen wurde, um den lateralen Druck zu simulieren,
der unter natürlichen
Bedingungen auf den Tampon wirkt. Daher ähnelt das Benetzungsprofil
im Tampon den natürlichen
Bedingungen so stark wie möglich.
Plasma, erhitzt auf 37°C,
wurde über
einen Zeitraum von 20 min. tropfenweise zum Tampon in der SYNGINA
gegeben, wonach der Tampon weitere 40 Minuten (60 min. insgesamt)
bei 37°C
gehalten wurde. Der Tampon wurde dann in 75 ml von ×2 destilliertem
Wasser eingetaucht und mehrere Sekunden lang gründlich ausgedrückt; an
diesem Punkt wurde der pH-Wert gemessen.
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3 zeigt
den endgültigen
pH-Wert, der sowohl im Plasma (PL) als auch in der 0,1 N NaOH-Lösung gewonnen
wurde, mit ×1, ×3 und ×6 der ursprünglichen
Menge der Formulierung [LD 80%/D,L-PLA2000 10%/PEG8000 10%], zu
gleichen Mengen aufgeteilt zwischen 3 Streifen pro Tampon. In der
NaOH 0,1 N-Lösung
senkt die ×3-Konzentration den
pH-Wert deutlich mehr als ×1.
Dennoch ist der pH 7 viel höher
als der gewünschte
pH 5,5. Auch wird durch Verdopplung der Menge auf ×6 keine
weitere Reduzierung des pH-Werts erreicht.
Der ×3-Streifen
selbst erniedrigte den pH-Wert jedoch wirksam. Dies führte zu
der Schlussfolgerung, dass die Menge an formulierter Substanz nicht
der einzige Parameter ist, der die Freisetzung von LA beeinflusst.
Alle folgenden Formulierungen enthielten ×3-Mengen.
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Der
zweite Parameter, der die Freisetzung von LA aus dem Streifen enthaltenden
Tampon beeinflussen kann, hängt
mit der Möglichkeit
zusammen, dass das Tamponmaterial benetzbarer ist als der Streifen selbst
und so die Erreichbarkeit des Streifens für die Flüssigkeit verringert.
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Zur Überwindung
dieses Effekts wurden verschiedene Formulierungen mit erhöhter Hydrophilie
getestet. Außerdem
wurden 8- und 4-schichtige lateral verschweißte Streifen, zentral im Tampon
positioniert, anstelle der beiden 16- schichtigen gepressten Streifen benutzt,
die zuerst verwendet wurden. Der Hydrophilisierungs-Prozess wurde
entweder durch Erhöhung
des PEG-Gehalts durchgeführt
oder indem dieser durch die stärker
hydrophile Substanz Glycerol ersetzt wurde.
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Zunächst wurde
die Wirkung sowohl der Formulierung als auch der Verarbeitung auf
die Freisetzungskinetik der Streifen selbst getestet. Die Graphen
in den 4A und 4B stellen
repräsentative
Ergebnisse dar.
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In
den Streifen schienen alle Formulierungen ähnlich gut zu wirken, mit einem
deutlichen Unterschied zwischen gepressten und verschweißten Proben.
Im Gegensatz zu der erwarteten Wirkung wiesen in den meisten Fällen die
gepressten Streifen ein schnelleres Freisetzungsmuster auf als die
eingeschweißten.
Eine logische Erklärung
für dieses
Verhalten ist die mögliche
Bildung von eingebettetem LD in der polymeren Matrix, verursacht
durch den Schmelzvorgang des lokalen Streifen-PEs. Dieser Effekt
wurde jedoch in den am stärksten
hydrophilen Formulierungen nicht beobachtet.
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5. Effekt der Streifen-Positionierung
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Als
günstigste
Streifen-Positionierung erwies sich die Verwendung einer Vielzahl
von Streifen, vorzugsweise zweier Streifen und am stärksten bevorzugt
dreier Streifen, positioniert auf gegenüberliegenden Seiten des Tampons,
so dass die Streifen am Ende des Herstellungsverfahrens der Tamponoberfläche näher sind.
Eine Positionierung der SYNGINA, die den Tampon enthielt, bei 45° beeinflusste
die Ergebnisse nicht signifikant.
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6. Zitronensäure enthaltende
Formulierungen:
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Die
meisten der möglichen
Parameter, welche die Wirksamkeit der Einstellung des pH-Werts beeinflussen,
wurden untersucht. In dieser Phase war ein In-vitro-pH-Wert unterhalb
von 5,5–5,7
sehr schwer zu erreichen. Es wurde gefolgert, dass der Wirkstoff
selbst, d. h. Lactid, in diesem Fall wahrscheinlich der Begrenzungsfaktor
ist. Obwohl, wie in dem Abschnitt „Erste Studien" beschrieben, Lactid
die PLA mit dem niedrigstmöglichen Molekulargewicht
ist, ist es immer noch hydrophob und wird nur nach Hydrolyse im
Wasser aufgelöst
(und somit als Milchsäure
freigesetzt). Es wurde daher entschieden, dass eine zusätzliche
organische Säure
in die Formulierung eingeschlossen werden sollte. Zitronensäure (citric
acid, CA) erwies sich als der am besten geeignete Kandidat, da sie
sowohl hydrophil und kristallin ist als auch einen natürlichen
Metaboliten im menschlichen Körper
darstellt, wie Milchsäure
auch.
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Der
Einschluss von CA in die Formulierung würde gleichzeitig beitragen
zu:
- – der
Verkürzung
der Reaktions-Induktionszeit auf eine effektiv sofortige Reaktion,
wobei die Lactidkomponente zu einer längerfristigen Reaktion beiträgt;
- – der
Senkung der Formulierungskosten durch Verringerung der notwendigen
Menge an Lactid – da
CA deutlich preisgünstiger
ist als Lactid.
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Zunächst wurden
4 ml Plasma mit CA titriert, um die erforderliche Menge an CA in
der Formulierung zu bestimmen. Obwohl die Pufferwirkung des Plasmas
offensichtlich ist, waren nur 22,8 mg CA notwendig, um den pH-Wert
auf 5 zu senken. Dementsprechend wurden 20 mg CA in Formulierungen
verwendet, die abnehmende Mengen an Lactid in Kombination mit Glycerol,
mit oder ohne Tween 80, enthielten (5).
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Von
den Formulierungen, die getestet wurden, war die optimale diejenige,
die 50 mg Lactid, 20 mg CA, 7,5 mg Glycerol und 2,5 mg Tween-80
enthielt (genannt C-2). PEG kann als Ersatz für Tween verwendet werden.
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Zusätzlich wurde
eine Zeitverhaltens-Studie bei vier der formulierten Tampons durchgeführt, dargestellt
in 5. Auch hier erwies sich C-2 als die optimale
Formulierung (6a–d), die den pH-Wert zunächst innerhalb
der ersten Stunde auf 4,56 erniedrigte und bis zum Ende einer vierstündigen Inkubationszeit
weiter auf 4,17.
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Schließlich wurde
eine Formulierung, C-2B, ähnlich
C-2, aber ohne das Tween 80, in der SYNGINA in einem 37°C warmen
Raum getestet durch das Auftropfen verschiedener Plasmavolumen über verschiedene Zeiträume, in
Abständen
von 5 min. Die Ergebnisse sind in 7 dargestellt.
Obwohl unter diesen Bedingungen die Reaktion etwas schneller zu
sein schien, wurde ein ähnlicher
endgültiger
pH-Wert von ungefähr
4 gewonnen. Bei Plasmamengen unterhalb von 4 ml waren die pH-Werte
deutlich niedriger, wobei das in diesen Studien angewandte Extraktionsverfahren
in diesem Fall nicht geeignet war. Bei 8 ml Plasma wurde ein erwarteter
höherer
pH-Wert von 4,8 gemessen.
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II. FREISETZUNGSSYSTEM
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Das
Freisetzungssystem der Erfindung besteht aus einem polymeren Träger, z.
B. einem ungewebten Polymer, auf den eine Ablagerung (Deposition)
aufgetragen wird. Die Ablagerung (Deposition) umfasst einen Wirkstoff,
der an die Umgebung abgegeben werden kann. Beispiele für solche
Wirkstoffe schließen
Bakterizide, desodorierende Stoffe, medizinisch aktive Substanzen
und den pH-Wert regelnde Stoffe ein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der den pH-Wert regelnde Stoff die oben offenbarte Formulierung.
In einer Ausführungsform
wird der Wirkstoff in einem Lösungsmittel
aufgelöst,
das auf den Träger
aufgetragen wird. Die Ablagerung (Deposition) wird durch Verdampfung
des Lösungsmittels
aufgetragen.
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Der
polymere Träger
wird in die Nähe
der Oberfläche
des Tampons platziert. Vorzugsweise wird das Freisetzungssystem
zwischen den inneren absorbierenden Kern des Tampons und seine äußere Abdeckschicht
positioniert. Der polymere Träger
kann in jeder geometrischen Form vorliegen. Vorzugsweise hat er
die Form rechteckiger Streifen von Material, obwohl auch andere
Formen möglich
sind. Eine Vielzahl dieser Streifen kann auf verschiedene Seiten
des Tampons platziert werden, um den Wirkstoff in alle Richtungen
freizusetzen. In der folgenden Abhandlung werden mehrere nicht einschränkende Beispiele
für Tampons,
die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, geliefert.
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Beispiel 1
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Tampons,
bei denen eine Ausdehnung sowohl in radialer Richtung als auch in
Längsrichtung
stattfindet, werden allgemein zur Verwendung mit verschiedenen Arten
von Applikator-Vorrichtungen
hergestellt. Die Längserweiterung
beträgt
im Allgemeinen mehr als 10% der nicht erweiterten Länge. Diese
Art von Tampon umfasst einen inneren Kern von absorbierendem Material,
wie z. B. Zellulosefasern und/oder Baumwollfasern, eingehüllt durch
eine äußere Schicht
von flüssigkeitsdurchlässigem Material,
wie z. B. einem ungewebten Polymer, z. B. Polypropylen, Polyethylen,
Polyester, Zellulose, Zellulosederivaten oder einer Kombination
aus diesen. Diese Art von Tampon wird in dieser Beschreibung als „gefalteter" Tampon bezeichnet.
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Ein
gefalteter Tampon gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist in 8a dargestellt, worin ein Tampon 2 in
seiner flachen Form zu sehen ist, der einen Körper 4 und eine Entnahmeschnur 6 umfasst.
Der Körper 4 des
Tampons umfasst eine äußere Schicht 8,
die einen inneren absorbierenden Kern 10 einhüllt. Die äußere Schicht
wird auf eine Art und Weise am inneren Kern gehalten, die im Fachgebiet
gut bekannt ist, wie z.B. Nähen
oder Einschweißen.
Der flache Körper
hat eine obere 12 und eine untere 14 Oberfläche.
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In
dieser Ausführungsform
wird ein Freisetzungssystem gemäß der Erfindung
in Form von drei rechteckigen Polymerstreifen zwischen die äußere Schicht
und den inneren Kern, parallel zur Längsachse des Körpers, platziert.
Ein relativ breiter Streifen 16 befindet sich auf der oberen
Oberfläche 12 des
Körpers
(unter der äußeren Schicht 8),
und zwei schmale Streifen 18 befinden sich auf der unteren
Oberfläche 14.
Die Länge
der Streifen kann ungefähr
gleich der Länge
des flachen Körpers,
und vorzugsweise ihr gleich, sein. Vorzugsweise beträgt die Breite
des breiten Streifens ungefähr
das Doppelte der Breite der schmalen Streifen. Typischerweise können nicht
einschränkende
Abmessungen wie folgt sein: Länge
und Breite des flachen Tampons – 5–9,5 bzw.
4–5 cm;
Breite der breiten und der schmalen Streifen – 1,5–2,5 cm bzw. 0,7–1,5 cm.
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Wenn
der Tampon gefaltet wird, wird er sowohl der Länge als auch der Breite nach
zusammengedrückt,
um die herkömmliche
Tamponform zu bilden, wie in 8b dargestellt.
Die Streifen 18 sind nahe der äußeren Oberfläche des
Tamponkörpers
ausgerichtet. Der Tampon hat einen W-förmigen Querschnitt, wie in 8c dargestellt,
worin der innere Kern 10, die äußere Schicht 8 und
die breiten 16 und schmalen 18 Streifen unterhalb
der äußeren Schicht
zu sehen sind. In dieser Figur ist zu erkennen, dass die Ränder des
breiten Streifens 16 in die Falten des inneren Kerns 10 eingebettet
sind, wodurch der darin absorbierte Wirkstoff sowohl in den Tampon
als auch in die Umgebung freigesetzt wird.
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Beispiel 2
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In
einer anderen Ausführungsform,
dargestellt in 9a, sind drei Streifen in Abständen zwischen
die äußere Schicht 22 und
den inneren Kern 24 des flachen Tampons 28, rechtwinklig
zur Längsachse
des flachen Körpers 26 des
Tampons, positioniert. In dieser Ausführungsform werden die Streifen
um die Breite des Körpers 26 gewickelt
und dann an den Seitenkanten 30 des Körpers abgeschnitten, so dass
sich 3 Streifen 20 auf der oberen Oberfläche 32 des
Körpers
und 3 entsprechende Streifen 34 auf der Unterseite des
Körpers
befinden. Die Länge
jedes Streifens ist gleich der Breite des flachen Tampons. Vorzugsweise
befinden sich die Streifen näher
am vorderen Ende 36 des Tampons, gegenüber der Entnahmeschnur 38,
da dies das Ende ist, mit dem die Menstruationsflüssigkeit
zuerst in Kontakt kommt.
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Der
gefaltete Tampon 40 ist in 9b dargestellt,
worin die ringförmigen
Streifen 20 zu sehen sind. 9c zeigt,
wie die Streifen 20, 34 nahe der äußeren Oberfläche des
Tampons zwischen der äußeren Schicht 22 und
dem inneren Kern 24 sowie in den Falten des inneren Kerns
erscheinen.
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Beispiel 3
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Ein
typischer Tampon, bei dem hauptsächliche
eine radiale Ausdehnung stattfindet (< 10% Längsausdehnung, wenn überhaupt),
wird in dieser Beschreibung als „gerollter" Tampon bezeichnet und ist in den 10a–10c dargestellt. Wie der oben beschriebene gefaltete
Tampon, umfasst auch er einen inneren Kern von absorbierendem Material,
wie in Beispiel 1, eingehüllt in
eine äußere Schicht
von flüssigkeitsdurchlässigem Material,
wie in Beispiel 1. Der gerollte Tampon unterscheidet sich vom gefalteten
Tampon u. a. in den Abmessungen sowie in der Art, wie der Tampon
geformt wird. Diese Unterschiede beeinflussen die Platzierung der
Streifen.
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Wie
in 10a gezeigt, umfasst der flache Tampon 48 eine
absorbierende Schicht 50, auf die eine äußere Schicht 52 platziert
wird. Die absorbierende Schicht 50 hat die Form eines verlängerten
rechteckigen Bandes. Das Material der äußeren Schicht 52 ist
im Allgemeinen auf der Oberseite der absorbierenden Schicht nahe
einem ihrer Enden 54 heißversiegelt, wobei sich eine
Verlängerung 56 der äußeren Schicht
teilweise über das
Ende 54 der absorbierenden Schicht hinaus erstreckt. Die
Länge der
Verlängerung 56 ist
im Wesentlichen äquivalent
zum Umfang des Tampons in seiner endgültigen, gefalteten Form.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind drei parallele, beabstandete, rechteckige Polymerstreifen 58 in
gleichen Abständen,
rechtwinklig zur Längsachse
der äußeren Schicht
und zwischen die absorbierende Schicht 50 und die äußere Schicht 52 positioniert.
Die Enden der Streifen sind beabstandet von den Längskanten
der äußeren Schicht,
und der Streifen 60, der dem Ende 54 der absorbierenden
Schicht am nächsten
liegt, ist von diesem Ende nach innen verschoben. Der Abstand zwischen
dem Streifen 62, der am weitesten vom Ende 54 der
absorbierenden Schicht entfernt ist, und diesem Ende ist ungefähr gleich
dem Umfang des Tampons in seiner gefalteten Form.
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Typische,
nicht einschränkende
Abmessungen der verschiedenen Tampon-Bestandteile sind unten für rein exemplarische
Zwecke angegeben: Länge,
Breite und Dicke der absorbierenden Schicht – 20–30 cm, 4–6 cm bzw. 0,4–1,0 cm;
Länge und
Breite der äußeren Schicht – 5–15 cm und
4–4,5
cm; Umfang des Tampons – 3–4,5 cm;
Länge der
Streifen – 3,5–5,5 cm.
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10b zeigt den Tampon 64 in seiner gefalteten
Form, den Körper 66 und
die Entnahmeschnur 68 umfassend. Während des Formungsvorgangs
wird die absorbierende Schicht des flachen Tampons (10a) entlang ihrer Längsachse um sich selbst zu
dem Ende hin gerollt, auf dem die Streifen und die äußere Schicht platziert
sind, und die Verlängerung 56 der äußeren Schicht
wird mit dem gegenüberliegenden
Ende der äußeren Schicht
hitzeverschweißt
und hüllt
so die absorbierende Schicht ein, die nun den Kern des Tampons bildet.
Zwei der drei Streifen 58 können in 10b durch
die äußere Schicht
zu sehen sein, wobei der dritte Streifen außer Sicht hinter dem Körper des
Tampons liegt. 10c zeigt die drei Komponenten
des Tampons gemäß der Erfindung:
den aufgerollten absorbierenden inneren Kern 50, die äußere Schicht 52 und
die Streifen 58.
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Beispiel 4
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In
dieser Ausführungsform,
dargestellt in den 11a–11c,
sind die Streifen nicht rechtwinklig zur Längsachse der äußeren Schicht
platziert, sondern parallel dazu. So zeigt 11a die
absorbierende Schicht 60 und die äußere Schicht 62 des
flachen Tampons 63 wie in dem vorhergehenden Beispiel.
Drei parallele, in gleichen Abständen
angeordnete Streifen 64 sind zwischen den beiden Schichten,
parallel zur Längsachse
der äußeren Schicht,
platziert. Die Länge
jedes Streifens ist gleich dem Umfang des Tampons in seiner endgültigen Form.
Vorzugsweise werden die Streifen nahe dem vorderen Ende des gefalteten
Tampons platziert.
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Die 11b und 11c zeigen
den Tampon 66 in seiner gefalteten Form, den inneren Kern 60,
die äußere Schicht 62 und
die Streifen 64 umfassend.