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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Bildung von Liposomen.
Insbesondere betrifft die Erfindung Verfahren zur Bildung Liposomen,
die aktive Bestandteile enthalten, welche lipophil und von besonderer
Nützlichkeit
für die
Formulierung von Paclitaxel und dessen Analoga und Derivaten sind.
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Paclitaxel
ist ein Antimikrotubulus-Mittel, das eine vielversprechende klinische
Wirkung gegen eine große
Vielfalt von Tumoren gezeigt hat, einschließlich Eierstock-, Brust- und
Lungentumoren sowie Melanoma und Lymphoma. Es wurden auch Derivate
von Paclitaxel mit analogen Eigenschaften beschrieben. Paclitaxel kann
aus seiner natürlichen
Quelle (Eiben) isoliert oder synthetisch hergestellt werden.
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Paclitaxel
weist in herkömmlichen
wässrigen
Vehikeln eine sehr geringe Löslichkeit
auf. Das einzige für
die klinische Verwendung zugelassene Präparat besteht aus einer Lösung in
dem Vehikel Cremophor EL, bei dem es sich um eine 50:50-Mischung
von Ethanol und ethoxyliertem Rizinusöl handelt. Die Paclitaxel/Cremophor-Mischung
wird verdünnt,
bevor sie infundiert wird. Ein Problem ist, dass die verdünnte Mischung
instabil ist und das Paclitaxel dazu neigt auszufallen, was die
Verwendung eines Filters in der Zufuhrleitung erfordert und einen
Verlust an Wirkstoff zur Folge hat. Weiter erzeugt das organische
Vehikel toxische Nebenwirkungen, einschließlich einer anaphylaktischen Überempfindlichkeit
und Schmerzen an der Injektionsstelle. Tests bei Mäusen zeigen
eine niedrige maximale tolerierbare Dosis an.
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Es
sind verschiedene Wege zur Verbesserung der Dispergierbarkeit von
Paclitaxel in wässrigen
Vehikeln eingeschlagen worden. Phosphat-Derivate mit verbesserter
Löslichkeit
sind von Ueda, Y. et al. in Bioorg. Med. Chem. Lett. 3 (1993), 1761-66,
und Vyas, D.M. et al. in Biorg. Med. Chem. Lett. 3 (1993), 1357-60, hergestellt worden.
Paclitaxel ist von Takahashi, T. et al. in Bioorg. Med. Chem. Lett.
8 (1998), 113-116, sialysiert worden. Es wurde von Sharma, U.S.
et al. in J. Pharm. Sci. 84(10) (1995), 1123-30, mit Cyclodextrinen
komplexiert.
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Andere
Prodrugs von Taxol sind von Mathew, A.E. et al. in J. Med. Chem
35(1992) 145-151 und von Deutsch, H. et al. in J. Med. Chem. 32
(1989), 788-792,
beschrieben worden.
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Paclitaxel
ist auch in Liposomen eingekapselt worden. Rahman, A. et al. beschreiben
in der
US 5,424,073 ,
US 5,648,090 und (als Cabanes,
A. et al.) in Int. J. Onc. 12 (1998), 1035-40, ein Verfahren, in
dem Paclitaxel und Liposomenbildende Materialien zusammen in organischem
Lösungsmittel
gelöst
werden, das Lösungsmittel
verdampft wird, was einen dünnen
trockenen Film von Lipid in Arzneistoff und Liposomen zurückläßt, die
durch Zugabe von wässrigem
Medium mit Vortexen und anschließender Beschallung unter Bildung
von kleinen unilamellaren Vesikeln (SUVs) gebildet werden. Rahman
et al. beschreiben weiter die Einverleibung von Trehalose in die
Kochsalzlösung,
die verwendet wird, um den dünnen
Film aus dem Lipid und Arzneistoff zu hydratisieren. Die Liposomensuspensionen
wurden dann durch Einfrieren bei –80°C (offensichtlich ohne getrocknet
zu werden) aufbewahrt. Die zuckerhaltige eingefrorenen Liposomenmischung
wird aufgetaut und wieder eingefroren und erweist sich über mehrere
Monate als lagerstabil. Das Massenverhältnis von Zucker:Lipid scheint
bei etwa 10-15:1 zu liegen.
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Sharma,
A. et al. beschreiben in Pharm. Res. 11(6) (1994), 889-896, die
Einkapselung von Paclitaxel (Taxol) in Liposomen, die aus Mischungen
von Phospholipiden mit einer anionischen Gesamtladung gebildet werden.
Die Lipide bestehen aus Mischungen von Phosphatidylcholin und Phosphatidylglycerol
in verschiedenen molaren Verhältnissen.
Die Liposomen werden durch gleichzeitiges Lösen von Paclitaxel und Lipid
in organischem Lösungsmittel
unter Bildung eines dünnen
Films der Mischung, Wiederauflösen
in Butanol gebildet, gefriergetrocknet, dann in wässrigen
Rehydratisierungsmedium rehydratisiert. Es wurde angegeben, dass
die Einverleibung von negativ geladenem Phospholipid die Aggregation
verringert und dass die Liposomen im hydratisierten Zustand für mehr als
zweieinhalb Monate stabil waren, vorausgesetzt, dass der Paclitaxel-Gehalt nicht mehr
als 2 Mol-% (bezogen auf Gesamt-Lipidgehalt) betrug. Die Autoren
geben an, dass das Ausfallen des Arzneistoffs im Schritt des Lösens im organischen
Lösungsmittel
eine Instabilität
verursachte und vermieden werden sollte.
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Bernsdorff
C. beschreibt in J. Biomed. Mater. Res. 46, 141-149 (1999) verschiedene
Untersuchungen der Auswirkung von Paclitaxel auf Liposomen-Doppelschichten.
Der Arzneistoff scheint die Fluidität der Doppelschicht zu beeinflussen.
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In
der US-A-5 683 715 umfassen Liposomen, die ein Taxan umfassen, im
Wesentlichen nur Phosphatidylcholin als Lipid. Beispiele für Phosphatidylcholine
sind Dioleoyl-, Palmitoyloleoyl- oder Eiphosphatidylcholin. Die
Liposomen können
in dehydratisierter Form mit schützenden
Zuckern auf der Innen- und Außenoberfläche der
Doppelschicht bereitgestellt werden. Die allgemeinen Verfahren,
die zur Bildung von Liposomen beschrieben werden, geben nicht an,
wie das Taxan den Liposomen einzuverleiben ist. In den Arbeitsbeispielen wird
Paclitaxel zusammen mit Lipid in Chloroform oder Methylenchlorid
gelöst.
Zu der Lösungsmischung
wird wässriger
Puffer gegeben, gefolgt von einer Lösungsmittelentfernung zur Bildung
von multilamellaren Vesikeln (MLV). Eine Beschallung, um kleinere
Vesikel zu bilden, hatte das Ausfallen von Paclitaxel zur Folge.
Keines der Beispiele gefriertrocknet die Liposomen-Zusammensetzungen,
und es gibt keine Offenbarung, wie das Kryoschutzmittel einzuverleiben
ist.
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In
der US-A-5 653 998 werden Paclitaxel und andere in Wasser unlösliche Verbindungen
zu Liposomen-Zusammensetzungen gebildet, die kurzkettige Fettsäuren als
Stabilisatoren gegen ein Ausflocken enthalten. Zucker können als
Kryoschutzmittel zugesetzt werden. Die Formulierungen werden durch
direktes Dispergieren von Lipid und Taxol in Wasser unter Verwendung
von Hochenergie-Mischverfahren,
gefolgt von Filtration und Hochdruck-Homogenisierung, gebildet.
Nachdem der aktive Wirkstoff ersichtlich eingekapselt worden ist,
kann vor dem Gefriertrocknen als Kryoschutz ein Zucker zugesetzt
werden. Das Gefriertrocknen ändert
die Größe der Liposomen
nicht.
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In
der WO-A-87/01933 wird Amphotericin B, bei dem es sich um einen
lipophilen Wirkstoff handelt, zu Liposomen-Zusammensetzungen gebildet.
In einem Verfahren werden der aktive Wirkstoff, der Zucker und Lipid
alle zusammen in einer Alkohollösung
gelöst,
die getrocknet, dann in Puffer hydratisiert, dann gefriergetrocknet
und rehydratisiert wurde.
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In
der WO-A-99/65465 sind Verfahren zur Herstellung von Liposomen mittels
einer Dehydratisierungs/Rehydratisierungs-Technik beschrieben. Eine
Lösung
von Lipid in einem organischen Lösungsmittel wird
verwendet, um die Innenoberfläche
eines geeigneten Gefäßes zu beschichten,
und getrocknet, um einen dünnen
Film zu bilden. Die Zugabe einer wässrigen Liposomen-bildenden
Flüssigkeit
hat die Bildung von multilamellaren Liposomen zur Folge, die einem
Größensteuerungsschritt
unterzogen werden, um kleine unilamellare Vesikel (SUVs) zu bilden.
Der aktive Bestandteil kann zusammen mit dem Lipid in organischem
Lösungsmittel
gelöst
werden, kann in der Liposomen-bildenden Flüssigkeit vorliegen oder kann
mit vorgeformten SUVs gemischt werden. Die den aktiven Bestandteil
enthaltende Liposomensuspension wird anschließend durch Sprühtrocknen
oder gewöhnlicher
durch Gefriertrocknen (Lyophilisierung) dehydratisiert. Die getrocknete
Mischung wird anschließend
in einem wässrigen
Rehydratisierungsmedium rehydratisiert, um die Deydratisierungs/Rehydratisierungs-Vesikel
(DRVs) zu bilden. Die Erfindung in der WO-A-99/65465 besteht darin,
vor dem Dehydratisierungsschritt Zucker in die Liposomensuspension
einzuführen,
um dem Grad des Einfangens von hydrophilen aktiven Bestandteilen
zu erhöhen.
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Merisko-Liversidge,
E. et al. beschreiben in Pharm. Res 13(2) (1996), 272-278, alternative
Mittel zum Suspendieren von lipophilen Arzneistoffen in wässrigen
Suspensionsmedien. Beispiele für
lipophile Arzneistoffe sind Paclitaxel, Camptothecin, Etoposid und
Piposulfan. Die aktiven Bestandteile werden nass in wässriger Suspension
gemahlen, welche einen Stabilisator enthält, bei dem es sich um ein
nichtionisches Tensid handelt. Die End-Teilchengröße betrug
weniger als 400 nm.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Liposomen-bildendes Verfahren bereitgestellt,
welches die Schritte umfaßt:
Mischen
einer wässrigen
Suspension von vorgebildeten leeren Liposomen, die aus Liposomen-bildenden
Verbindungen gebildet sind, mit lipophilem aktivem Bestandteil in
teilchenförmiger
Form;
Dehydratisieren einer wässrigen Suspension, die leere
Liposomen, teilchenförmigen
Wirkstoff und gelösten Zucker
enthält;
und
Rehydratisieren des dehydratisierten Produkts in einem
wässrigen
Rehydratisierungsmedium, um Dehydratisierungs/Rehydratisierungs-Vesikel
(DRVs) zu bilden.
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Das
dehydratisierte Produkt wird vor der Verwendung entweder als Teil
eines Herstellungsschrittes oder als Teil einer Formulierung durch
medizinisches Personal rehydratisiert.
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Das
dehydratisierte Produkt wird in einem wässrigen Rehydratisierungsmedium
unter Bildung von Dehydratisierungs/Rehydratisierungs-Vesikeln (DRVs)
rehydratisiert. Das Rehydratisierungsmedium umfaßt im Allgemeinen ein pharmazeutisch
annehmbares wässriges
Medium, zum Beispiel Wasser.
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Nach
dem Rehydratisierungsschritt können
die DRVs einem oder mehreren Schritten zur Größensteuerung unterzogen werden.
Die DRVs im Rehydratisieungsmedium können einem physikalischen Mischen,
einer Beschallung oder Homogenisierung unterzogen werden. Jedoch
besteht ein Vorteil der vorliegenden Erfindung darin, dass die Einverleibung
von Zucker im Dehydratisierungsschritt die Bildung von DRVs zum
Ergebnis hat, welche Größen aufweisen,
die sie für
die Verabreichung als Pharmazeutikum ohne weitere Größensteuerungsschritte
geeignet machen. Bevorzugt weist das Endprodukt entweder des Rehydratisierungsschrittes
oder der anschließenden
Schritte zur Größensteuerung
einen mittleren Durchmesser von weniger als 1000 nm auf, am bevorzugtesten
weisen im Wesentlichen alle Vesikel Größen von weniger als 1500 nm
auf. Bevorzugter beträgt
der mittlere Durchmesser weniger als 500 nm.
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In
der vorliegenden Erfindung beträgt
das Gewichtsverhältnis
von Zucker zu Liposomen-bildenden Verbindungen in dem Dehydratisierungssschritt
bevorzugt (mindestens 2):1. Bevorzugt beträgt das Verhältnis (mindestens 5):1. Das
Verhältnis
kann (20 oder mehr):1 betragen, beträgt aber bevorzugt (weniger
als 20):1. Diese Verhältnisse
von Zucker zu den gesamten Liposomen-bildenden Verbindungen sind
bezüglich
Gewicht.
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In
der vorliegenden Erfindung sollte das Verhältnis von Liposomen-bildenden
Verbindungen:Wirkstoff so niedrig wie möglich sein. Die Erfindung ermöglicht,
dass Verhältnisse
von (weniger als 10):1 erzielt werden. Bevorzugt beträgt das Verhältnis 7,5:(mindestens
1).
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In
der vorliegenden Erfindung sind die Liposomen in der wässrigen
Suspension (vor der Dehydratisierung) im Wesentlichen leer, ohne
aktive Verbindungen. Sie können
Puffer oder andere flüssige
Hilfsstoffe enthalten. Die Liposomen werden so aus Liposomen-bildenden
Verbindungen und wässrigem
Medium in Abwesenheit von aktivem Bestandteil in einem vorangehenden
Schritt gebildet oder werden als solche aus einer kommerziellen
Quelle erhalten. Die Liposomen sollten bevorzugt kleine unilamellare
Vesikel (SUVs) beispielsweise mit einem mittleren Durchmesser von
weniger als 500 nm, bevorzugt weniger als 200 nm, zum Beispiel im
Bereich von 50-100 nm sein. Geeignete Liposomen sind im Handel erhältlich oder
können
in einem vorangehenden Liposomen-bildenden Schritt unter Verwendung
herkömmlicher
Techniken hergestellt werden.
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Wenn
leere Liposomen in dem Verfahren verwendet werden, können sie
mit aktivem Bestandteil in geeigneter Form gemischt werden und gegebenenfalls
durch Vortexen oder Homogenisieren gemischt werden. Da der aktive
Bestandteil lipophil ist, ist es unwahrscheinlich, dass er bei den
Konzentrationsniveaus, welche für
ausreichende Konzentrationen erforderlich sind, die im getrockneten
Produkt benötigt
werden, in der wässrigen
Suspension löslich
ist. Geeignete Weisen zum Dispergieren des aktiven Bestandteils
in der wässrigen Suspension
können
sein, wie es von Merisko-Liversidge et al., (a.a.O.) beschrieben
ist.
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Als
Alternative zum nassen Mahlverfahren, das von Merisko-Liversidge
beschrieben wird, können
die aktiven Bestandteile einer vorangehenden Fällung oder einem kolloidbildenden
Schritt unterzogen werden, indem sie in einem organischen Lösungsmittel
gelöst
und durch Zugabe eines Nicht-Lösungsmittels
für die
Verbindung, gewöhnlich
Wasser, wieder ausgefällt
oder zu einem Kolloid gebildet werden. Der Niederschlag kann dann
gesammelt und in der wässrigen
Liposomensuspension oder einer wässrigen
Vorstufen-Flüssigkeit
resuspendiert werden, welche zu den verbleibenden Komponenten zur
Bildung der wässrigen
Liposomensuspension gegeben wird. Es kann erforderlich sein, dass
die Dispersion mit dem aktiven Bestandteil und/oder die wässrige Liposomensuspension
während
des ganzen Verfahrens gerührt
werden müssen,
um die Teilchen des aktiven Bestandteil ausreichend dispergiert
zu halten. Eine kolloidale Suspension kann direkt mit der Suspension
von leeren Liposomen gemischt werden.
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Ein
vorangehender Schritt zur Bildung eines geeigneten Niederschlags
oder Kolloids aus aktivem Bestandteil beinhaltet das Lösen des
Bestandteil in einem Alkohol oder einem Ether. Bevorzugt sollte
der Alkohol oder Ether ausreichend flüchtig sein, damit er durch
Verdampfen von dem Niederschlag entfernt werden kann, bevor dieser
der wässrigen
Liposomensuspension einverleibt wird. Alternativ können der
Festkörper
und die Flüssigkeit
durch Zentrifugation mit Entfernung des Überstands aufgetrennt werden,
gefolgt von einem Resuspendieren in Wasser. In einigen Fällen kann
jedoch das ganze Lösungsmittel
oder ein Teil davon mit dem Niederschlag an aktivem Bestandteil
verbleiben, wodurch es in der Liposom-Suspension und gegebenenfalls auch
in dem dehydratisierten Produkt verbleibt. Der Niederschlag sollte
einen Volumenmittel des Durchmessers, gemessen mit Hilfe eines Malvern
Mastersizers, von etwa 1 μm
bis 100 μm,
bevorzugt etwa 20-50 μm, aufweisen.
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Wenn
das organische Lösungsmittel,
das verwendet wird, um den aktiven Bestandteil vor Bildung des Niederschlags
oder Kolloids zu lösen,
mit Wasser mischbar ist, kann es unnötig sein, den Niederschlag
als trockenes Material zu gewinnen, bevor er mit der Liposomensuspension
gemischt wird. In diesem Fall kann das organische Lösungsmittel
in der Liposomensuspension und/oder in dem dehydratisierten Produkt
verbleiben, wenn das organische Lösungsmittel nichtflüchtig ist.
Die Anwesenheit von rückständigem organischem
Lösungsmittel
kann die Einverleibung des lipophilen Bestandteils in die Produkt-Vesikel
unterstützen.
Bevorzugt wird das organische Lösungsmittel
während
der Verarbeitung vollständig
entfernt, da es die Eigenschaften der End-Vesikel stören kann.
Demgemäß ist die
wässrige
Suspension, die dehydratisiert wird, vorzugsweise im Wesentlichen
frei von organischem Lösungsmittel.
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Es
wird bevorzugt, einen vorangehenden Schritt der Fällung des
aktiven Bestandteils durchzuführen, indem
der aktive Bestandteil in einem geeigneten organischen Lösungsmittel
gelöst
und dann aus diesem durch Zugabe eines Fällungsmittels ausgefällt wird.
Der Niederschlag wird bevorzugt durch Zentrifugation oder Filtration
von der Flüssigkeit
abgetrennt. Der Überstand
oder das Filtrat wird vorzugsweise verworfen, und der Festkörper wird
in einem Nicht-Lösungsmittel
resuspendiert.
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Geeignete
organische Lösungsmittel
zum Lösen
des lipophilen aktiven Bestandteils sind Alkohole, wie Ethanol,
oder Ether oder Glycolether, wie Polyethylenglycole mit niedrigem
Molekulargewicht. Der Fällungsmittel
und das Resuspensionsmedium sind gewöhnlich wässrig, bevorzugt bestehen sie
nur aus Wasser.
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Der
im Dehydratisierungsschritt verwendete Zucker kann ein Mono- oder
Disaccharid sein. Bevorzugt ist er ein Disaccharid, zum Beispiel
Trehalose oder am meisten bevorzugt Saccharose. Der Zucker sollte
in der wässrigen
Suspension vollständig
gelöst
sein. Dies wird im Allgemeinen erzielt, indem man eine Vorstufenlösung des
Zuckers in Wasser bildet, obwohl wir gefunden haben, dass einige
Zucker in Wasser ausreichend löslich
sind, so dass sie als teilchenförmiger
Festkörper
direkt in die Liposomensuspension gegeben werden können.
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In
der vorliegenden Erfindung können
die Liposomen-bildenden Verbindungen eine Gesamtladung tragen, die
positiv oder bevorzugt negativ sein kann. Die Verwendung derartiger
Verbindung kann für
eine verbesserte Stabilität
von Dehydratisierungs/Rehydratisierungs-Vesikeln in wässriger
Suspension sorgen. Anionische Lipide sind bekannt und umfassen Phosphatidylserin
und Phosphatidylglycerol. Es wird bevorzugt, dass die Liposomen-bildenden
Verbindungen keine Gesamtladung tragen und dass jede Verbindung
keine Gesamtladung trägt.
Bevorzugt umfassen die Liposomen-bildenden Verbindungen zwitterionische
Lipide, gewöhnlich
zwitterionische Phospholipide, wie Phosphatidylethanolamin oder
am meisten bevorzugt Phosphatidylcholin. Die Lipide umfassen im
Allgemeinen Difettsäureacyl-Derivate
(d.h. Ester), können
aber alternativ Ether-Analoga einschließen. Die Fettacylgruppen werden
gemäß der gewünschten
Fluidität
ausgewählt,
indem man geeignete Kettenlängen
und eine geeignete Anwesenheit, Position und Konformation der ethylenisch
ungesättigten
Bindungen in der Kette auswählt.
Die Liposomen-bildenden Verbindungen können weiter Cholesterol umfassen,
was die Stabilität
der Liposomen in Anwesenheit von Plasma verbessern kann.
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Die
vorliegende Erfindung ist für
die Einkapselung eines Bereichs von lipophilen Arzneistoffen geeignet,
wie jenen, die von Meristo-Liversidge et al., a.a.O., untersucht
worden sind. Sie ist von besonderem Wert für die Einkapselung von Paclitaxel
und dessen Derivaten oder Analoga (Taxanen), die, wie oben erwähnt, spezielle
Probleme aufweisen, von denen sich erwiesen hat, dass sie schwer
zu überwinden
sind. Andere lipophile Arzneistoffe, von denen man annimmt, dass
sie in der Erfindung nützlich
eingekapselt werden können,
umfassen Steroide, Arzneistoffe auf Platin-Basis und nicht-steroidale
entzündungshemmende
Arzneistoffe.
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Die
vorliegende Erfindung wird in den begleitenden Beispielen erläutert:
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Materialien
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- PC – hydriertes
Soja-Phosphatidylcholin ist von Lipoid erhalten.
- CHOL – Cholesterol
ist von Sigma erhalten.
- DMPG – Dimyristyoylphosphatidylglycerol
ist von Lipoid erhalten.
- DSPG – Distearoylphosphatidylglycerol
ist von Lipoid erhalten.
- DSPC – Distearoylphosphatidylcholin
ist von Lipoid erhalten.
- DSPE-PEG – PEGyliertes
Distearoylphosphatidylethanolamin (PEG MG = 2000) war ein Geschenk
von Sequus.
- EiPC – Ei-Phosphatidylcholin
ist von Lipid Products erhalten.
- Paclitaxel ist der Arzneistoff, der in allen Experimenten verwendet
wird. Das 3H-markierte Paclitaxel ist von Moravek
Biochemicals erhalten.
- 14C-markiertes DOPE (Dioleoylphosphatidylcholin)
ist von Amersham International erhalten.
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Verfahren
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SUV-Bildung
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Die
Liposomen-bildenden Verbindungen werden in den gewünschten
Verhältnissen
(wie in den nachstehenden Tabellen angegeben) zusammen in Chloroform
gelöst,
zur Bildung eines dünnen
Films auf der Innenfläche
eines Kolbens verwendet und getrocknet, dann wird Wasser (als Liposomen-bildendes
wässriges Medium)
unter Vortexen dazugegeben, um multilamellar Vesikel (MLVs) zu bilden.
Die MLV-Suspension wird beschallt und Metallteilchen werden durch
Zentrifugation entfernt. Die SUVs weisen einen mittleren Durchmesser
im Bereich von 60-80 nm auf.
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Dehydratisierungs-
und Rehydratisierungs-Schritte
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Das
Verfahren beruht auf der Methode, die von Kirby, C. und Gregoriadis,
G. in Biotechnology 2 (1984), 979-984, beschrieben wird. 2 ml SUV
werden mit Zucker in fester Form gemischt, und dann wird aktiver Bestandteil
(in den in den nachstehenden speziellen Beispielen offenbarten Verhältnissen)
unter Vortexen dazugegeben, wie erforderlich, um zu vermeiden, dass
irgendwelche Komponenten aus der Suspension ausfallen. Die Suspension
wird anschließend
2-3 Stunden lang auf eine Temperatur von etwa –35°C abgekühlt. Anschließend wird
das gefrorene Produkt über
Nacht bei Hochvakuum dehydratisiert.
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Der
lyophilisierte Kuchen wird in 100-300 μl Wasser (als Rehydratisierungsflüssigkeit)
rehydratisiert, um DRVs zu bilden. Proben wurden entnommen, und
die Größe der Vesikel
wurde durch Photonen-Korrelationsspektroskopie unter Verwendung
eines Zeta-Größenmeßgerätes bestimmt,
weiter wurden visuelle Beobachtungen der DRV-Suspension bezüglich Anzeichen
von Instabilität
durch Ausflocken oder andere Probleme vorgenommen. Weiter wird der
Einschlusswert des Paclitaxels durch Messen von 3H
im Pellet und Überstand nach
Zentrifugation bestimmt.
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Beispiel 1 – Optimieren
der Zuckerkonzentration für
ein hohes Lipid: Paclitaxel-Verhältnis
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In
diesem Beispiel wird eine Lösung
von Paclitaxel in Ethanol mit einer Konzentration von 20 mg/ml hergestellt.
Eine Menge der ethanolischen Paclitaxel-Lösung
wird zu SUVs gegeben, die aus der in Tabelle 1 angegebenen Liposomen-bildenden
Verbindung gebildet sind, so dass 1-4 ml Suspension (abhängig von
der Menge an Lipid) gebildet werden, welche 2 mg Paclitaxel und
78 mg Gesamtlipid enthält,
um 4-5 ml Suspension zu bilden. Die Lipidverhältnisse sind molar. Eine Aliquote
von fester Saccharose wird unter Verwendung des allgemeinen Verfahrens
(d.h. vor dem Arzneistoff) ebenfalls dazugegeben, um eine Liposomensuspension mit
dem in Tabelle 1 angegebenen Saccharose: Lipid-Verhältnis
zu bilden.
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Die
Lipidsuspension wurde die durch oben beschriebene allgemeine Technik
einer Lyophilisierung und Rehydratisierung unterzogen. Die DRVs
wurden analysiert, um ihre mittlere Größe und Einschlusswerte zu bestimmen.
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Man
fand, dass die Einschlusswerte 98 bis 99% betrugen. Die Tests wurden
als Duplikat durchgeführt, und
die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1
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Beispiel 2 – Variieren
der Lipidmenge
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In
diesem Beispiel blieben die Gesamtmenge an Paclitaxel und an Saccharose
die gleichen. Die Menge an Lipid wird variiert, aber ansonsten ist
das Experiment so, wie oben in Beispiel 1 beschrieben. Es wurde wieder
gefunden, dass die Einschlussmengen im Bereich von 98 bis 99% lagen.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
2
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Die
Ergebnisse der Beispiele 1 und 2 zeigen an, dass das Verhältnis von
Saccharose zu Lipid optimiert werden sollte, ebenso wie das Verhältnis von
Lipid zu Paclitaxel. Die Anwesenheit von Ethanol und/oder von Paclitaxel
in der Dehydratisierungsstufe scheint die letztendliche Größe der DRVs
zu erhöhen,
wenn das Verhältnis
Lipid:Arzneistoff zu gering ist. Die Anwesenheit von Saccharose
scheint die Größe nicht
in großem
Ausmaß zu
verbessern, obwohl die Stabilität
der DRVs verbessert wird, wenn das Lipid:Arzneistoff-Verhältnis (mehr
als 5):1 beträgt.
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Beispiel 3
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In
diesem Beispiel wird das Gewichtsverhältnis Zucker:Lipid auf 10 erhöht, während die
Lipid-Komponenten variiert werden. In jedem Fall beträgt der Gesamtlipid-Gehalt
zwischen 38 und 40 mg, während
die Paclitaxel-Menge wie in den Beispielen 1 und 2 bleibt, nämlich 2
mg. Die Einschlusswerte bei allen Beispielen liegen im Bereich von
98 bis 99%. Andere Einzelheiten sind wie in Beispiel 1. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 gezeigt. Tabelle
3
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Die
Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen an, dass Cholesterol die Stabilität der DRVs
verbessert.
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Beispiel 4
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In
diesem Beispiel wird die Bedeutung der Einverleibung von anionischem
Lipid untersucht, indem die Menge an PG weggelassen oder verringert
wird oder das PEGylierte Lipid ersetzt wird. In allen Beispielen
liegt die Lipidmenge zwischen 38 und 40 mg, während Paclitaxel bei 2 mg verbleibt.
Man folgt dem gleichen allgemeinen Verfahren, wie es in Beispiel
1 verwendet wird. Die Einschlusswerte lagen alle im Bereich von
98 bis 99%. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle
4
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Tabelle
4 zeigt an, dass bei Liposomen, die durch das in Beispiel 1 offenbarte
allgemeine Verfahren hergestellt sind, die Einverleibung von anionischem
Lipid etwas Stabilität
gegen ein Ausflocken im Produkt zu verleihen scheint. Die Verringerung
der Menge an anionischem Lipid hinunter auf 0,01 Molteile, bezogen
auf einen Teil von jeweils PC und Cholesterol, hat immer noch Liposomen
mit einer ausreichenden Stabilität
gegen ein Ausflocken zum Ergebnis. Die Entfernung des anionischen
Lipids führt
zu einer instabilen Suspension, aus der die Liposomen ausflocken.
Der Ersatz des anionischen Lipids durch PEGyliertes Lipid in relativ
hohen Mengen (Beispiel 4.6), von dem man erwarten könnte, dass
er eine Beständigkeit
gegen ein Ausflocken verleiht, verleiht etwas Stabilität. Jedoch
ist bei der geringeren Menge von Beispiel 4.3 die Suspension instabil.
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Beispiel 5 – Verwendung
von PEG300 als Vehikel für
Arzneistoff
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In
diesem Beispiel wird Paclitaxel anstelle von Lösen in Alkohol vielmehr in
einer wässrigen
Lösung gelöst, die
75% PEG mit einem Molekulargewicht von 300 in 25% Wasser umfasst.
Zwei Reihen von Experimenten wurden durchgeführt, eine unter Verwendung
von 100 μl
der 75%-igen PEG-Lösung
und die andere unter Verwendung von 100 μl der Paclitaxel-Lösung in
der 75%-igen PEG-Lösung,
wobei sie in jedem Fall auf die gleiche Weise zu den SUVs gegeben
wurden, wie die ethanolische Paclitaxel-Lösung in Beispiel 1 zu den SUVs
gegeben wird. So enthält
die End-Suspension 2 mg Paclitaxel und 75 bis 80 mg Gesamtlipid.
Die verbleibenden Einzelheiten sind wie in der allgemeinen Technik.
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In
jedem Fall betrugen die Einschlusswerte von Paclitaxel etwa 98%.
Die verwendeten Lipid-Mischungen, die Menge an Saccharose und die
Größen der
produzierten DRVs sind in der nachstehenden Tabelle 5 gezeigt. Tabelle
5
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Die
Ergebnisse in Tabelle 5 zeigen klar die Wirkung des Einschlusses
von Saccharose bei neutralen und bei anionischen Lipiden mit und
ohne in PEG vorgelöstem
Arzneistoff auf Liposomen. Dies ist die gleiche allgemeine Wirkung,
wie sie oben für
Verfahren erläutert
wurde, in denen der Arzneistoff in Ethanol gelöst wird.
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Die
Ergebnisse zeigen auch, dass die Erhöhung der Saccharose-Menge eine
Verringerung der DRV-Größe zum Ergebnis
hat, wiederum mit und ohne Arzneistoff. Die Anwesenheit von Arzneistoff
scheint größere DRVs
zur Folge zu haben.
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Beispiel 6
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In
diesem Beispiel wird ein Verfahren verwendet, das dem in Beispiel
5 verwendeten ähnlich
ist. Das heißt,
der Arzneistoff wird in einer 75 gewichtsprozentigen wässrigen
PEG-Lösung
vorgelöst.
In diesem Experiment wurde kein Vergleich mit PEG, aber ohne Arzneistoff,
durchgeführt.
In jedem Experiment betrug die verwendete Gesamtmenge an Arzneistoff
2 mg pro Experiment, während
die Menge an Lipid im Bereich von 38 bis 40 mg lag (im Vergleich
zu 75 bis 80, die in Beispiel 5 verwendet wurde). Die Lipid-Mischung
ist die gleiche, wie sie in den Beispielen 5.1 bis 5.4 verwendet
wurde. In jedem Fall betrug der Einschlussgrad von Paclitaxel etwa
98 bis 99%.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 gezeigt. Tabelle
6
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Die
Ergebnisse zeigen, dass bei diesem System die Erhöhung der
Saccharose-Menge
für eine
weitere Verringerung der DRV-Größe sorgt.
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Beispiel 7 – In-vivo-Versuche
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Liposomen,
die gemäß der allgemeinen
Technik und Beispiel 1 hergestellt wurden und Saccharose in einer
Menge vom 7-fachen Gewicht des Gewichts des Lipids einschlossen,
wurden unter Verwendung der Lipidmischungen und -verhältnisse
und der Lipidgewicht:Arzneistoffgewicht-Verhältnisse hergestellt, die in
der nachstehenden Tabelle 7 angegeben sind (gleiche Zusammensetzungen
wie in Tabelle 1). Um einen radioaktiven Tracer im Paclitaxel und
Lipid bereitzustellen, wurden eine Spur von 3H-markiertem
Paclitaxel bzw. 14C-markiertem Dioleoylphosphatidylethanolamin
verwendet. 1 ml DRVs wurden i.v. Ratten injiziert (2 mg Paclitaxel
und 20, 40 bzw. 78 mg Lipid). Blutproben wurden den Tieren nach
2 Minuten, 10 Minuten, 60 bis 80 Minuten und 120 Minuten entnommen,
und die Menge der 3H- und 14C-Markierung
wurde nachgewiesen. Der Gesamtprozentsatz der Lipidmarkierung und
der Paclitaxel-Markierung im Plasma bei den jeweiligen Zeitintervallen
wurde berechnet.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 gezeigt. Als Vergleich wird ein im
Handel erhältliches
Paclitaxel in Cremophor-Zusammensetzung bei der gleichen Dosishöhe verwendet.
(Das im Handel erhältliche
Paclitaxel weist eine Spur von zugesetzter
3H-Markierung
auf).
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Die
Tiere wurden nach 2½ Stunden
geopfert, und die Menge jeder Markierung in den Nieren (N), in der
Leber (L) und in der Milz (M) wurde bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 8 gezeigt. Tabelle
8
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Die
Ergebnisse in Tabelle 7 scheinen zu zeigen, dass es über die
Zeitspanne des Experiments eine Dissoziation zwischen dem Lipid
und dem Paclitaxel im Plasma gibt. Dies ist wahrscheinlich vorteilhaft,
da es anzeigt, dass Paclitaxel nach der Verabreichung freigesetzt
werden kann. Die Werte in Tabelle 8 zeigen, dass die Gewebeverteilung
des liposomalen Paclitaxels die Leber und die Milz begünstigt,
verglichen mit der Formulierung des Standes der Technik.
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Beispiel 8
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Liposomen,
die wie in Beispiel 7 hergestellt waren, waren wie in Tabelle 9
gezeigt zusammengesetzt. Die Lipid-Arzneistoff-Massenverhältnisse
betrugen 20:1. Um einen radioaktiven Tracer in Paclitaxel und Lipid bereitzustellen,
wurden Spuren von 3H-markiertem Paclitaxel
und 14C-markiertem Dioleoylphosphatidylcholin verwendet.
Die Liposomen wurden Mäusen
intravenös
injiziert (0,33 mg Paclitaxel und 8 mg Lipid bei jeder Formulierung).
Blutproben wurden nach 5, 30, 60 und 180 Minuten entnommen, wonach
die Tiere getötet
wurden. Die Radioaktivitäten
von Paclitaxel (3H) und Lipid (14C)
wurden in Blutplasmaproben, Leber, Milz und Nieren gemessen, und
der Prozentsatz der Paclitaxel- und Lipid-Radiomarkierung im Gesamtplasma
und in den Geweben wurde bei den jeweiligen Zeitintervallen berechnet.
Als Vergleich wurde eine Zusammensetzung aus im Handel erhältlicher
Paclitaxel- (gemischt mit Spuren von 3H-markiertem
Arzneistoff) und Cremophor-Zusammensetzung in der gleichen Dosismenge
verwendet.
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Die
Ergebnisse sind in den
1 und
2 und in
Tabelle 9 gezeigt. Die
1 und
2 demonstrieren,
dass die Clearance von liposomalem Paclitaxel (
1)
aus dem Plasma schneller ist als jene von Liposomen (
2),
wobei dies impliziert, dass es über
die Zeitspanne des Experiments eine Dissoziation zwischen den Paclitaxel
und den Liposomen im Plasma gibt.
1 zeigt
auch, dass die anfängliche
Clearance (nach 5 min) von Paclitaxel in Cremophor rascher ist als
jene von Paclitaxel in irgendeiner der gezeigten Liposomen-Formulierungen. Viel
des Paclitaxels, das mit Liposomen verabreicht wird, wird schließlich in
der Leber (L) und der Milz (M) gefunden, wohingegen geringere Mengen
von Paclitaxel in Cremophor diese Gewebe erreichen (Tabelle 9).
Die Ergebnisse zeigen, dass Liposomen die Pharmakokinetik des Arzneistoffs ändern können. Tabelle
9
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Beispiel 9
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In
diesem Experiment wird anstelle des Lösens von Paclitaxel in Alkohol
und der direkten Verwendung der Lösung zur Zugabe zu SUVs ein
vorangehender Paclitaxel-Fällungsschritt
durchgeführt.
Paclitaxel wurde in absolutem Ethanol mit einer Konzentration von
20 mg/ml gelöst.
600 μl dieser
Vorratslösung
(12 mg Paclitaxel) wurden zu 8 ml destilliertem Wasser gegeben.
Dies hatte eine Fällung
von Paclitaxel zum Ergebnis, die dadurch durch Trübung der
Lösung
festgestellt wurde. Der Paclitaxel-Niederschlag wurde durch Zentrifugation aus
der Suspension gewonnen. Der Überstand
wurde entfernt und das Pellet wurde in 3 ml destilliertem Wasser
resuspendiert.
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500 μl des redispergierten
Paclitaxels (die 2 mg Paclitaxel enthielten) wurden zu einer Suspension
von SUVs gegeben, gefolgt von der Zugabe von Saccharose, Dehydratisieren
und Rehydratisieren gemäß dem Rest
der oben beschriebenen allgemeinen Technik. In diesem Experiment
betrug die Lipid-Gesamtmenge in jedem Fall 37 bis 40 mg, während das
Verhältnis
von Saccharose zu Lipid zusammen mit den Lipidverhältnissen
in der nachstehenden Tabelle 10 gezeigt ist. Tabelle
10
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Die
Ergebnisse zeigen, dass bei gefälltem
Paclitaxel die DRV-Größe bei neutralen
Lipid-Zusammensetzungen (9.1 und 9.2) geringer ist. Beispiel 9.3
unter Verwendung von anionischem Lipid erzeugt ebenfalls DRVs mit
wünschenswerter
geringer Größe. Ein
direkter Vergleich mit den neutralen Lipid-Mischungen, die frei von
PEG sind, ist jedoch im Hinblick auf den Unterschied der Saccharose-Menge
nicht möglich.
Die Ergebnisse von Beispiel 9.4 zeigen, dass bei Lipidmischungen mit
einem bedeutenden Gehalt an ungesättigten Acylgruppen die Produkt-DRVs
eine brauchbare Größe aufweisen.
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Beispiel 10
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Man
folgt der in Beispiel 9 angegebenen allgemeinen Technik für die Fällung von
Taxol vor dem Mischen mit SUVs, außer dass anstelle der Verwendung
von Ethanol eine 75 volumenprozentige PEG/Wasser-Mischung verwendet
wurde, um das Taxol zu lösen
(unter Verwendung der gleichen Konzentration von 20 mg/ml). Weiter
wurden 4 ml Wasser verwendet, um 100 μl Lösung zu fällen. Nachdem die Suspension
eine Stunde stehengelassen worden war, wurde eine Zentrifugation
durchgeführt,
um das ausgefallene Paclitaxel abzutrennen. Der Überstand wird entfernt. Das
Pellet wird bezüglich
seines Taxol-Gehalts überprüft, und
man fand, dass er etwa 99% des ursprünglich zugesetzten Taxols betrug.
Das Pellet wird in Wasser redispergiert und die Suspension wird
wie in der allgemeinen Technik mit SUVs und fester Saccharose gemischt,
gefriergetrocknet und rehydratisiert. In jedem Experiment ist die
Lipidmenge, die für
eine 2 mg-Probe von Paclitaxel verwendet wird, etwa 38 mg. Die Lipidmischungen
und das Saccharose:Lipid-Verhältnis sind
in der nachstehenden Tabelle 11 gezeigt.
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In
diesem Beispiel wurde die Größenverteilung
von zwei Wiederholungen bestimmt, wobei die Standardabweichung der
Größe bei jeder
Probe bestimmt wurde. Die Ergebnisse sind ebenfalls in der Tabelle
gezeigt. Tabelle
11
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Die
in Tabelle 11 veranschaulichten Ergebnisse zeigen, dass die PEG-Fällung mit
der Gewinnung des Paclitaxels aus dem Fällungsmittel wiederum wünschenswerte
Ergebnisse mit Bezug auf die DRV-Größe liefert. Gute Ergebnisse
werden sowohl bei neutralen Lipidmischungen als auch bei Lipidmischungen
mit anionischer Gesamtladung erzielt.
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Beispiel 11
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SUVs,
die aus äquimolarem
Sojabohnen-Phosphatidylcholin und Cholesterol gebildet waren, wurden unter
Verwendung der oben beschriebenen allgemeinen Technik hergestellt.
Um zu bestätigen,
dass Liposomen gebildet wurden, wurde zwei Sätze von Experimenten durchgeführt. Im
ersten wurden SUVs mit Carboxyfluorescein gemischt, dehydratisiert
und rehydratisiert, wobei man die oben beschriebene allgemeine Technik
einschließlich
Zucker in der SUV-Zusammensetzung
verwendete. Parallel dazu wurden SUVs mit Zucker in der SUV-Zusammensetzung
mit Carboxyfluorescein (CF) und Paclitaxel gemischt und dehydratisiert
und rehydratisiert, wie es oben beschrieben wurde. Das Paclitaxel lag
in der im Beispiel 9 verwendeten Form vor. Der Prozentsatz an eingekapseltem
CF und das Z-Mittel des Durchmessers wurden bestimmt.
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Wenn
CF allein eingekapselt wurde, betrug das Einkapselungsverhältnis etwa
12%. Das Z-Mittel des Durchmessers betrug etwa 100 nm. Bei gleichzeitiger
Einkapselung von CF und Paclitaxel betrug das Einkapselungsverhältnis von
CF etwa 17%, während
das Z-Mittel des Durchmessers etwa 171 nm betrug. Das Verhalten
des Carboxyfluoresceins in dem beide einschließenden Produkt war ähnlich jenem,
in dem CF allein eingeschlossen war. Da es wohlbekannt ist, dass
CF unter Verwendung dieser Technik in SUVs eingeschlossen wird,
ist es vernünftig
anzunehmen, dass das Produkt des Verfahrens der Erfindung kleine
Vesikel erzeugt, die Paclitaxel enthalten.
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In
einem getrennten Test wurden die SUVs, die aus äquimolarem Sojabohnen-PC und
Cholesterol gebildet waren, unter Verwendung des gleichen allgemeinen
Verfahrens mit einem gefällten
Paclitaxel gemischt, dehydratisiert und rehydratisiert. Die Liposomen
wurden gewonnen und unter einem Transmissionselektronenmikroskop
betrachtet. Die Anwesenheit von Lipid-Doppelschichten in den DRVs konnte klar
beobachtet werden.