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Die
vorliegende Erfindung hat einen Injektor eines weichen Intraokularimplantates
zum Gegenstand und insbesondere einen Kolben für einen solchen Injektor.
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Intraokularimplantate
sind Systeme zur Sehkorrektur, bestehend aus einem optischen Teil
und einem haptischen Teil, wobei dieser letzte dazu dient, das Implantat
so im Auge festzuhalten, daß dessen optischer
Teil eine Achse darstellt, die der Achse des Auges des Patienten,
der mit dem Implantat versehen wird, entspricht. Das Implantat wird
meistens in den Kapselsack des Auges nach dem Abtragen der Linse
eingesetzt, es kann jedoch auch in die vordere oder hintere Kammer
des Auges des Patienten eingesetzt werden.
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Um
beim Einsetzen des Implantates in das Augeninnere das Ausmaß der notwendigen
Inzisur zu reduzieren, wurden Intrakokularimplantate, umfassend
einen weichen optischen Teil, der aus acrylischen hydrophilen oder
hydrophoben Materialien oder noch aus Silikon hergestellt ist, entwickelt.
Tatsächlich
ist es mittels dieser Implantate möglich, den optischen Teil des
Implantates vor dem Einsetzen in das Auge zu falten oder einzurollen,
so daß es
natürlich
möglich
wird, den Platzbedarf des Implantates insgesamt beim Einsetzen in
das Auge zu reduzieren.
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Der
haptische Teil des Implantates hat, wie schon erklärt wurde,
eine rein mechanische Funktion, und ist in verschiedenen Ausführungsformen
vorhanden. In manchen Fällen
besteht der haptische Teil aus zwei haptischen Elementen, die ebenso
aus weichem Material hergestellt sind und somit gleichzeitig mit
dem optischen Teil eingerollt oder gefaltet werden können. In
anderen Fällen
kann der haptische Teil aus zwei haptischen Schenkeln bestehen,
die eine konstante Krümmung
darstellen und aus einem intrinsisch rigiden Material wie z.B. PMMA
hergestellt sind und deren Charakteristika in Bezug auf die Flexibilität auf die
geringe transversale Ausmessung seiner Schenkel zurückgehen.
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Um
dem Chirurgen beim Einsetzen des Implantates in das Auge entgegenzukommen,
hat man Vorrichtungen entwickelt, die Intraokularimplantat-Injektoren
genannt werden und die die zweifache Funktion des Einrollens bzw.
des Faltens des Implantates sowie des Einsetzens des Implantates
in das Auge im Anschluß an
das Falten mit Hilfe einer Kanüle,
die in die Inzisur in der Hornhaut des Auges eingeführt wird,
erfüllen.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines solchen Implantat-Injektors. Dieser umfaßt einen Körper 10, der durch
eine Faltkammer 12 gekennzeichnet ist, die an einem ihrer
Enden durch eine Kanüle 14 verlängert ist
und an ihrem anderen Ende durch einen Führungskanal 16 für einen
beweglichen Kolben 18. Bei dieser Art der Umsetzung enthält die Faltkammer 12 im
wesentlichen eine Faltwand 20 in einer hemi-zylindrischen
Form und eine ebene Fläche 22 zur
Aufnahme des Implantates. Der Injektor umfaßt ebenso eine bewegliche Stoßvorrichtung
für die
Faltung 24, die in diesem besonderen Fall so montiert ist,
daß sie
eine Drehung um eine X-X'-Achse
mit Hilfe eines Armes 26 macht. Die Stoßvorrichtung 24 umfaßt eine
aktive hemi-zylindrische Seite 28 und eine ebene Fläche 30,
die parallel zur ebenen Fläche 22 der
Faltkammer verläuft.
Das bedeutet, daß nach
dem Einsetzen des Implantates I in die Faltkammer auf der ebenen
Fläche 22 durch
Drehung der Stoßvorrichtung 24 um
ihre X-X'-Achse
die aktive hemi-zylindrische Seite dieser Stoßvorrichtung mit einer der
Seiten des Implantates I zusammenwirkt, welches zwischen seinen
beiden hemi-zylindrischen
Flächen 20 und 28 genommen
wird. Das Bewegen der Stoßvorrichtung
bewirkt das Einrollen des Implantates, bis dieses vollständig im
zylindrischen Volumen, welches durch seine beiden hemi-zylindrischen
Oberflächen 20 und 28 begrenzt
ist, komplett eingerollt oder gefaltet ist. Wenn das Implantat eingerollt
oder gefaltet ist, kann dieses mit Hilfe eines Kolbens 18 in
die Kanüle 14 geschoben
werden, um es dadurch in das Auge des Patienten einzuführen.
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Da
die haptischen Elemente relativ massiv und beispielsweise aus weichen
Materialen hergestellt sind, so daß sie gleichzeitig mit dem
optischen Teil gefaltet werden können,
stellt das haptische Element in Kontakt mit dem Ende des Kolbens 18 einen mechanischen
Widerstand dar, der ausreicht, um zu gewährleisten, daß das Einwirken
des Kolbens auf dieses haptische Element keinerlei Folgewirkung
auf das haptische Element bei der Einführung des gefalteten Implantes
mit Hilfe des Kolbens hat. Dagegen ist es so, daß für den Fall, daß der haptische
Teil aus zwei gebogenen Schenkeln aus rigidem Material besteht und
einen transversal begrenzten Bereich darstellt, durch das Einwirken
des Kolbenendes 18 auf das Ende des haptischen Schenkels
die Gefahr besteht, diesen haptischen Schenkel zu schädigen und somit
das Implantat selbst unbrauchbar zu machen.
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Das
Dokument WO-A-99/59668 beschreibt einen Injektor für weiche
Implantate. Das Kolbenende dieses Injektors umfaßt einen Hohlraum, um einen Bügel des
weichen Implantates aufzunehmen, wobei diese Hohlräume keinen
mechanischen Schutz des Implantatbügels bieten.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Vorrichtung
zur Injektion eines Intraokularimplantates und insbesondere eines Kolbens
für einen
solchen Injektor, der bei Intraokularimplantaten zwei haptische
Schenkel umfaßt,
die einen reduzierten mechanischen Widerstand aufweisen und die
in einem Injektor des in 6 beschriebenen Typus oder eines
anderen Typus verwendet werden können,
bei dem das Implantat vor dem Einwirken des Kolbens im Implantat
gefaltet oder eingerollt wird und somit das Hineinschieben des eingerollten
Implantates gewährleistet
ist.
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Um
dieses Ziel gemäß der Erfindung
zu erreichen, beinhaltet die Vorrichtung zur Injektion des Intraokularimplantates
in das Auge eines Patienten, umfassend einen weichen optischen Teil
und zwei haptische Schenkel, die ein erstes Ende, das an den besagten
optischen Teil anschließt
und ein zweites freies Ende aufweisen, eine Faltkammer des optischen
Teiles des Implantates, ein Faltorgan, eine Kanüle für die Injektion des gefalteten
Implantates in das Auge, wobei die genannte Kanüle an einem ersten Ende der
besagten Kammer endet, einen Führungskanal,
der an einem zweiten Ende der genannten Kammer mündet, einen beweglichen Kolben,
der an den genannten Führungskanal
montiert ist, um das besagte gefaltete Implantat in die besagte
Kanüle
zu schieben, wobei der besagte Kolben ein zylindrisches Ende hat,
um mit dem besagten Implantat zusammenzuwirken und das besagte Ende
eine Endfläche
hat, die im wesentlichen zur Länge
des Kolbens orthogonal ist, wobei die besagte Endfläche eine Öffnung hat,
die von der Seitenwand des Kolbenendes ausgeht und sich nur über einen
Teil des Durchmessers des Kolbens erstreckt. Die Vorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, daß das
besagte Ende mit einem Schlitz versehen ist, der sich auf einer
Länge in
Richtung der Achse des Kolbens erstreckt, wobei die besagte Länge l derart
ist, daß mit der
Länge der
besagten Öffnung
die Gesamtlänge mindestens
gleich der Länge
des haptischen Schenkels ist, wobei der besagte Schlitz mit der Öffnung verbunden
ist und sich darüber
hinaus über
den gesamten Durchmesser des Kolbens erstreckt, um an seinen diametralen
Enden in die Außenwand
des besagten Kolbens einzumünden,
wobei der besagte Schlitz und die besagte Öffnung die gleiche Größe und die
gleiche diametrale mittlere Anordnung haben.
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Es
wird deutlich, daß durch
das Vorhandensein der Öffnung
in der Endfläche
des Kolbens und des Schlitzes an dessen Ende der haptische Schenkel
des Intraokularimplantates durch diese Öffnung und diesen Schlitz noch
vor dem Falten des Intraokularimplantates eingesetzt werden kann.
Während
des Vorgangs des Faltens wird der weiche optische Teil eingerollt
oder gefaltet und der haptische Schenkel wird elastisch verformt,
damit er eine Form einnimmt, die dem rechten Segment ähnlich ist,
wobei er in der Öffnung
und im Schlitz des Kolbens untergebracht ist. Auf diese Weise wirkt
die Endfläche des
Kolbens bei der Injektion des Implantates in das Auge des Patienten
direkt auf den Rand des gefalteten optischen Teiles ein, ohne mit
mechanischem Druck in den haptischen Bügel einzudringen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden beim Lesen der Beschreibung
deutlicher, die einer Ausführungsform
der Erfindung folgt, welche uneingeschränkt exemplarischer Natur ist.
Die Beschreibung bezieht sich auf die Figuren im Anhang, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Injektorkolbens des Implantates gemäß der Erfindung ist;
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2 eine
perspektivische Ansicht des Endes des Kolbenschaftes ist;
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3 eine
Querschnittsansicht der Gesamtheit des Injektors des Implantates
ist, versehen mit dem Kolben, der in 1 dargestellt
ist;
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4 eine
Detailansicht ist, die das Eindringen des haptischen Schenkels des
Intraokularimplantates in die Öffnung
sowie den Schlitz des Kolbenendes zeigt;
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5 ein
partieller Querschnitt des Injektors des Implantates ist, wobei
dieser im Anschluß an eine
Phase des Einrollens oder Faltens gezeigt wird; und
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6,
die schon beschrieben wurde, ein Ausführungsbeispiel eines Injektors
des Intraokularimplantates zeigt.
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In 1 wird
ein Kolben 40 für
den Injektor des Implantates dargestellt. Dieser Kolben umfaßt einen
zylindrischen Schaft 42, der an einem Ende 44 endet.
Der Kolben enthält
des weiteren einen massiveren Körper 46,
der durch eine Fläche 48 begrenzt ist,
durch die der Kolben in das Innere des Injektorkörpers geschoben werden kann.
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In 2 wird
das Ende 44 des Kolbens 40 dargestellt. Dieses
umfaßt
eine Endfläche 50,
die genau orthogonal zur Y-Y'-Achse
des Kolbens verläuft. Die
Endfläche 50 des
Kolbens ist mit einer Öffnung 52 versehen
und das Ende des Kolbens ist mit einem diametralen Schlitz 54 versehen.
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In 3 wird
die Gesamtheit eines Injektors dargestellt, entsprechend dem, der
in Verbindung mit 6 beschrieben wurde, aber versehen
mit einem Kolben 40, der dem entspricht, der in 1 und 2 dargestellt
ist. Der Injektor entspricht dem Typus, der in 6 dargestellt
ist. Es versteht sich dennoch, daß dieser Injektor auch einem
anderen Typus entsprechen könnte,
da das Implantat im Injektor gefaltet oder eingerollt ist und der
Kolben auf eine Seite des gefalteten Implantates einwirkt. Bei dieser
Figur sieht man, daß die Öffnung 52 entsprechend
einer diametralen Anordnung des Kolbens gestaltet ist und sich auf
eine Länge
e entsprechend der unteren Diametralrichtung zum Durchmesser des
Kolbens und vorzugsweise auf den maximalen Radius desselben erstreckt.
In einem Ausführungsbeispiel
hat der Kolben einen Durchmesser, der 2 mm entspricht, die Öffnung 52 an
der Außenseite
hat eine Länge
e von 0,5 mm entsprechend der Diametralrichtung. Der Schlitz 54 ist
mit der Öffnung 52 verbunden
und erstreckt sich über
die gesamte Länge
des Kolbendurchmessers. Daraus folgt, daß die zwei diametralen Enden 54a und 54b dieses
Schlitzes in der Außenwand 40a des
Kolbens enden. Die Öffnung 52 hat
eine axiale Länge
I' und der Schlitz 54 hat
eine axiale Länge
I. Diese Längen
I' und I sind so
festgelegt, daß die Summe
ihrer Längen
mindestens der Länge
des haptischen Schenkels A des Intraokularimplantates I entspricht.
Die Summe dieser Längen
kann 10 mm betragen.
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Vorzugsweise
haben die Öffnung 52 und
der Schlitz 54 eine gleiche Größe e' im Bereich der orthogonalen Anordnungen
zur ZZ'-Achse des
Kolbens. Diese Abmessung liegt selbstverständlich über der Dicke des haptischen
Schenkels des Implantates. Diese Abmessung kann in der Größe von 0,3
mm liegen.
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Wie 4 besser
zeigt, ist die Kolbenendfläche 50 vorzugsweise
nicht ebenmäßig, sondern
besteht aus einer Kugelkalotte 50a der Achse Y-Y', wobei die Kugelkalotte
konkav ist.
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Diese
Figur zeigt ebenso, daß die
diametrale Abmessung e der Öffnung 52 von
der Endfläche 50 zum
Schlitz 54 hin zunimmt. Diese Anordnung erleichtert das
Einführen
des Schenkels des Implantates in die Öffnung 52.
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Durch
die Tatsache, daß die Öffnung 52 nur einen
Bruchteil des Durchmessers des Kolbens darstellt, wird der Schenkel
des Implantates fest in der Öffnung 52 und
im Schlitz 54 gehalten. Darüber hinaus ist es der Rand
der Endfläche 50,
der auf den Rand des optischen Teils des Implantates drückt.
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Wie
noch besser in 3 ersichtlich, ist der Körper 46 des
Kolbens vorzugsweise mit zeitweiligen Befestigungsmitteln versehen,
hierbei vorzugsweise mit temporären
Clips 60, die mit zeitweiligen Befestigungsmitteln zusammenwirken
können,
vorzugsweise temporären
Clips 62, die sich an der Innenseite 16a des Führungskanals 16 des
Implantat-Injektors befinden. Diese temporären Clips gestatten es, zeitweise
die Gesamtheit des zu bewegenden Kolbens 40 stillzuhalten
in einer Position, so daß der
vollständige
Schlitz 54 des Kolbenendes im Inneren der Faltkammer 12 des
Injektors des Intraokularimplantats angeordnet werden kann. Dies
geschieht in der Position, die der Kolben 40 in 3 zeigt.
In dieser Position kann kein mechanischer Druck auf das Implantat oder
seinen haptischen Teil ausgeübt
werden. In dieser Position des Kolbens wird das Implantat folglich fest
im Inneren des Injektors gehalten.
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Es
wird nun die Handhabung des Injektors beschrieben, der in 2 bis 5 dargestellt
ist. Der Kolben 40 ist dabei in der Position, die in 3 dargestellt
ist und wird in dieser Position durch ein System mit temporären Clips 60, 62 gehalten,
die Stoßvorrichtung 24 des
Injektors ist dabei komplett gespreizt, so wie in 6 dargestellt
ist. Man setzt nun das Implantat I auf die ebene Fläche 22 der
Faltkammer, indem man das freie Ende A1 des haptischen Schenkels
A zunächst
in der Öffnung 52,
dann im Schlitz 54 befestigt. Nach diesem Vorgang sitzt das
Implantat in der Position, die in 3 dargestellt ist
und das freie Ende A1 des haptischen Bügels A steht aus dem Spalt 54 heraus.
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In 5 ist
ein Implantat-Injektor dargestellt, bei dem sich die Stoßvorrichtung 24 in
der Endposition befindet, in der die hemi-zylindrischen Flächen 20 und 28 die
Faltkammer im eigentlichen Sinne definieren, das heißt, der
optische Teil B des Implantates I ist eingerollt oder gefaltet und
der haptische Bügel A2,
welcher vorab in den Schlitz 54 eingeführt wurde, erfährt einen
Druck, der seine Verformung hervorruft, um ihn in eine Position
zu führen,
die genau geradlinig zum Inneren des Spaltes 54 und der Öffnung 52 verläuft, wobei
der zweite haptische Bügel
C genau die gleiche Verformung erfährt.
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Es
wird deutlich, daß es
für die
Einführung des
gefalteten Implantates in das Auge des Patienten ausreicht, die
Kanüle 14 in
die Inzisur einzuführen, die
in der Hornhaut des Patienten vorgenommen wurde. Dann führt der
Chirurg den Kolben 16 ein, so daß die Endfläche 50 des Kolbens
auf den Rand des optischen eingerollten Teiles drückt. Dadurch übt der Kolben
keinen mechanischen Druck auf den haptischen Bügel A aus. Dieses Schieben
gewährleistet das
Fortbewegen des Implantates in der Kanüle und seine Einführung in
das Auge, wo das Intraokularimplantat wieder in seine ursprüngliche
Form zurückgeht.
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Es
muß ebenso
betont werden, daß die
Endfläche 50 des
Kolbens vorzugsweise die Form einer konkaven Kugelkalotte hat. Der
Rand 50b dieser Kugelkalotte steht somit in einem stumpfen
Winkel zur Innenwand des Führungskanals
und der Faltkammer. Dies mindert das Risiko des Einklemmens zwischen
dem Ende des Kolbens und der Innenwand des Kanals oder der Faltkammer,
wenn der Kolben eingeführt
wird.