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1.0 HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1.1 Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen neue Nukleinsäuresequenzen,
Polypeptide, die durch die neuen Nukleinsäuresequenzen kodiert werden
und Antikörper,
die für
solche Polypeptide spezifisch sind, die als Sonden oder Primer für die Diagnose,
Prognose und das Management von Prostatakrebs und damit zusammenhängende Verfahren
brauchbar sind. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung
Sonden, Primer und Verfahren, die bei der Diagnose, der Identifizierung
und der Überwachung
des Fortschreitens von Prostatakrebs durch Messungen von Genprodukten
brauchbar sind. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein neues
Prostata-spezifisches Gen und Verfahren zur Behandlung von Prostatakrebs,
basierend auf den beschriebenen Nukleinsäure- und Polypeptidsequenzen.
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1.2 Beschreibung des verwandten
Stands der Technik
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Der
genetische Nachweis von menschlichen Erkrankungszuständen ist
ein sich schnell entwickelndes Feld (Taparowsky et al., 1982; Slamon
et al., 1989; Sidransky et al., 1992; Miki et al., 1994; Dong et
al., 1995; Morahan et al., 1996; Lifton, 1996; Barinaga, 1996).
Jedoch existieren einige Probleme mit diesem Ansatz. Ein Zahl von
bekannten genetischen Läsionen
prädisponieren
lediglich die Entwicklung von spezifischen Erkrankungszuständen. Individuen,
die die genetische Läsion
tragen, können
diesen Erkrankungszustand gar nicht entwickeln, während andere
Individuen diesen Erkrankungszustand entwickeln können, ohne
eine bestimmte genetische Läsion
zu besitzen. In menschlichen Krebserkrankungen können genetische Defekte in
einer großen
Zahl von bekannten Tumorsuppressor-Genen und Proto-Onkogenen auftreten.
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Der
genetische Nachweis von Krebs hat eine lange Geschichte. Eine der
frühesten
genetischen Läsionen,
von der gezeigt wurde, dass sie Krebs prädisponiert, waren transformierende
Punktmutationen in den ras-Onkogenen (Taparowsky et al., 1982).
Transformierende ras- Punktmutationen
können
im Stuhl von Individuen mit benignen und malignen kolorektalen Tumoren
nachgewiesen werden (Sidransky et al., 1992). Jedoch enthielten
nur 50% solcher Tumore eine ras-Mutation (Sidransky et al., 1992). Ähnliche
Ergebnisse wurden mit der Amplifikation von HER-2/neu in Brust-
und Eierstockkrebs (Slamon et al., 1989), Deletion und Mutation
von p53 in Blasenkrebs (Sidransky et al., 1991), Deletion von DCC
in kolorektalem Krebs (Fearon et al., 1990) und Mutation von BRCA1
in Brust- und Eierstockkrebs (Miki et al., 1994) erhalten.
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Keine
dieser genetischen Läsionen
ist in der Lage, eine Vielzahl von Individuen mit Krebs vorherzusagen,
und die meisten erfordern eine direkte Probe eines vermuteten Tumors,
was das Screening schwierig macht.
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Weiterhin
ist keiner der oben beschriebenen Marker in der Lage, zwischen metastatischen
und nicht-metastatischen Formen von Krebs zu unterscheiden. Bei
dem effektiven Management von Krebspatienten ist die Identifizierung
von denjenigen Individuen, deren Tumore bereits metastasiert haben
oder wahrscheinlich metastasieren werden, entscheidend. Weil metastatischer
Krebs in den USA jedes Jahr 560.000 Menschen tötet (ACS-Homepage), wäre die Identifizierung
von Markern für
metastatischen Prostatakrebs ein wichtiger Fortschritt.
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Ein
besonderes Problem im Krebsnachweis und der Diagnose tritt bei Prostatakrebs
auf. Ein Karzinom der Prostata (PCA) ist der am häufigsten
diagnostizierte Krebs unter Männern
in den Vereinigten Staaten (Veltri et al., 1996). Prostatakrebs
wurde 1998 in ungefähr
189.500 Männern
diagnostiziert, und ungefähr
40.000 Männer
erlagen der Malignität
(Landis et al., 1998). Obwohl relativ wenige Prostatatumore zu klinischer
Signifikanz während
der Lebenszeit des Patienten fortschreiten, haben diejenigen, die
in ihrer Art progressiv sind, zum Zeitpunkt des Nachweises wahrscheinlicherweise
metastasiert. Die Überlebensraten
für Individuen
mit metastatischem Prostatakrebs sind relativ gering. Zwischen diesen
Extremen liegen Patienten mit Prostatatumoren, die metastasieren
werden, jedoch dies noch nicht getan haben, für die eine chirurgische Prostataentfernung
die Heilung ist. Die Bestimmung, in welche Gruppe ein Patient fällt, ist
bei der Bestimmung von optimaler Behandlung und Patientenüberleben
kritisch.
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Die
FDA-Zulassung des Serum-Prostata-spezifischen Antigen(PSA)-Tests
1984 veränderte
die Art, auf die Prostataerkrankung gehandhabt wird (Allhoff et
al., 1989; Cooner et al., 1990; Jacobson et al., 1995; Orozco et
al., 1998). PSA wird weit als ein Serum-Biomarker verwendet, um
die therapeutische Antwort in Prostatakrebspatienten nachzuweisen
und zu überwachen
(Badalament et al., 1996; O'Dowd
et al., 1997). Verschiedene Modifikationen in den PSA-Tests (Partin
and Oesterling, 1994; Babian et al., 1996; Zlotta et al., 1997)
haben zu einer früheren
Diagnose und verbesserter Behandlung geführt.
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Obwohl
PSA seit 1988 als ein klinischer Marker für Prostatakrebs weit verbreitet
wurde (Partin and Oesterling, 1994), waren Screening-Programme unter
der Verwendung von PSA alleine oder in Kombination mit digitaler
rektaler Untersuchung (DRE) bei der Verbesserung der Überlebensrate
für Männer mit
Prostatakrebs nicht erfolgreich (Partin and Oesterling, 1994). Obwohl
PSA für
Prostatagewebe spezifisch ist, wird es durch normales und benignes,
sowie malignes Prostataepithel produziert, was zu einer hohen falsch-positiven Rate
für Prostatakrebsnachweis
führt (Partin
and Oesterling, 1994).
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Während sie
ein effektiver Indikator von Prostatakrebs sind, wenn die Serumspiegel
relativ hoch sind, sind PSA-Serumspiegel ein zweifelhafterer Indikator
von Prostatakrebs, wenn nur mittelmäßig erhöht, zum Beispiel wenn die Spiegel
zwischen 2–10
ng/ml liegen. Bei diesen mittleren Erhöhungen kann Serum-PSA von Nicht-Krebserkrankungszuständen, wie
zum Beispiel BPH (benigner Prostata-Hyperplasie), Prostatitis oder physikalischem
Trauma (McCormack et al., 1995) herrühren. Obwohl die Anwendung
von der geringeren 2,0 ng/ml Krebsnachweis-Ausschlusskonzentration
von Serum-PSA die Diagnose von Prostatakrebs erhöht hat, insbesondere in jüngeren Männern mit
nicht-fühlbaren
Frühen-Phasen-Tumoren
(Phase Tlc) (Soh et al., 1997; Carter and Coffey, 1997; Harris et
al., 1997; Orozco et al, 1998), bleibt die Spezifität des PSA-Tests
für Prostatakrebsnachweis
bei niedrigen Serum-PSA-Spiegeln
ein Problem.
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Verschiedene
Forscher haben versucht, die Spezifität von serologischem Nachweis
von Prostatakrebs durch die Untersuchung einer Vielzahl von anderen
Biomarkern neben Serum-PSA-Konzentration
zu verbessern (Ralph and Veltri, 1997). Einer der am meisten untersuchten
dieser anderen Biomarker ist das Verhältnis von freiem gegenüber gesamtem
PSA (f/t-PSA) im
Blut eines Patienten. Das meiste PSA in Serum liegt in einer molekularen
Form vor, die an andere Proteine, wie zum Beispiel α1-Antichymotypsin
(ACT) oder α2-Makroglobulin
(Christensson et al., 1993; Stenman et al., 1991; Lilja et al.,
1991) gebunden ist. Freies PSA ist nicht an andere Proteine gebunden.
Das Verhältnis
von freiem zu gesamtem PSA (f/t-PSA) ist gewöhnlicherweise in Patienten
mit BPH signifikant höher,
verglichen zu denjenigen mit Organ-begrenztem Prostatakrebs (Marley
et al., 1996; Oesterling et al., 1995; Pettersson et al., 1995).
Wenn ein geeigneter Ausschlusswert für den f/t-PSA-Test bestimmt
wird, kann der f/t-PSA-Test
dabei helfen, Patienten mit BPH von denjenigen mit Prostatakrebs
in Fällen
zu unterscheiden, in denen die Serum-PSA-Spiegel nur mittelmäßig erhöht sind
(Marley et al., 1996; Partin and Oesterling, 1996). Unglücklicherweise,
während
f/t-PSA den Nachweis von Prostatakrebs verbessern kann, ist die
Information im f/t-PSA-Verhältnis
unzureichend, um die Sensitivität
und Spezifität
von serologischem Nachweis von Prostatakrebs auf wünschenswerte
Spiegel zu verbessern.
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Andere
Marker, die für
den Prostatakrebsnachweis verwendet wurden, schließen Prostata-Saure-Phosphatase
(PAP) und Prostata-sekretiertes Protein (PSP) ein. PAP wird durch
Prostatazellen unter hormoneller Kontrolle sekretiert (Brawn et
al., 1996). Es weist weniger Spezifität und Sensitivität auf, als
dies PSA tut. Im Ergebnis wird es zur Zeit viel weniger verwendet,
obwohl PAP immer noch einige Anwendungen für die Überwachung von metastatischen
Patienten aufweisen kann, bei denen eine primäre Behandlung versagt hat. Im
Allgemeinen ist PSP ein sensitiverer Biomarker als PAP, ist jedoch
nicht so sensitiv wie PSA (Huang et al., 1993). Wie PSA sind die
PSP-Spiegel häufig
in Patienten mit BPH sowie in denjenigen mit Prostatakrebs erhöht.
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Ein
anderer Serum-Marker, der mit Prostataerkrankung assoziiert ist,
ist das Prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA) (Horoszewicz
et al., 1987; Carter and Coffey, 1996; Murphy et al., 1996). PSMA
ist ein Typ II Zellmembranprotein und wurde als Folinsäure-Hydrolase (FAH) identifiziert
(Carter and Coffey, 1996). Antikörper
gegen PSMA reagieren sowohl mit normalem Prostatagewebe als auch
mit Prostatakrebsgewebe (Horoszewicz et al., 1987). Murphy et al.
(1995) verwendeten ELISA, um Serum-PSMA in fortgeschrittenem Prostatakrebs
nachzuweisen. Als ein Serum-Test sind PSMA-Spiegel ein relativ schlechter
Indikator von Prostatakrebs. Jedoch kann PSMA unter bestimmten Umständen eine
Brauchbarkeit aufweisen. PSMA wird in metastatischen Prostatatumor-Kapillarbetten
exprimiert (Silver et al., 1997) und wird als häufiger in Blut von metastatischen
Krebspatienten berichtet (Murphy et al., 1996). PSMA-messenger-RNA
(mRNA) ist in der LNCaP-Prostatakrebszelllinie nach Aussetzen gegenüber von
5-α-Dihydroxytestosteron
(DHT) 8–10fach
herunter-reguliert (Israeli et al., 1994).
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Zwei
relativ neue potentielle Biomarker für Prostatakrebs sind menschliches
Kallikrein 2 (HK2) (Piironen et al., 1996) und Prostata-spezifische
Transglutaminase (pTGase) (Dubbink et al., 1996). HK2 ist ein Mitglied
der Kallikrein-Familie, die durch die Prostatadrüse sekretiert wird (Piironen
et al., 1996). Die Prostata-spezifische Transglutaminase ist ein
Calciumabhängiges
Enzym, das in Prostatazellen exprimiert wird, das post-translationales
Kreuzvernetzen von Proteinen katalysiert (Dubbink et al., 1996).
Theoretisch können
Serum-Konzentrationen
von HK2 oder pTGase beim Prostatakrebsnachweis oder der Diagnose
brauchbar sein, jedoch wird die Brauchbarkeit dieser Marker immer
noch untersucht.
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Interleukin
8 (IL-8) wurde auch als ein Marker für Prostatakrebs berichtet.
(Veltri et al., 1999). Serum-IL-8-Konzentrationen wurden als mit
zunehmender Phase von Prostatakrebs korreliert berichtet und als in
der Lage, BPH von malignen Prostatatumoren zu unterscheiden (Id.).
Die breite Anwendbarkeit dieses Markers für Prostatakrebsnachweis und
die Diagnose wird immer noch untersucht.
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Zusätzlich zu
diesen Proteinmarkern für
Prostatakrebs wurden mehrere genetische Veränderungen als mit Prostatakrebs
assoziiert berichtet, einschließlich:
allelischer Verlust (Bova, et al., 1993; Macoska et al., 1994; Carter
et al., 1990); DNA-Hypermethylierung (Isaacs et al., 1994); Punktmutationen
oder Deletionen des Retinoblastoms (Rb), p53 und KAI1-Genen (Bookstein
et al., 1990a; Bookstein et al., 1990b; Isaacs et al., 1991; Dong
et al., 1995); und Aneuplodie und Aneusomie von Chromosomen, die
durch Fluoreszenz in situ-Hybridisierung (FISH) nachgewiesen werden
(Macoska et al., 1994; Visakorpi et al., 1994; Takahashi et al., 1994;
Alcaraz et al., 1994). Keine dieser wurde als eine ausreichende
Sensitivität
und Spezifität
aufweisend berichtet, um als allgemeine Screeningwerkzeuge für asymptomatischen
Prostatakrebs brauchbar zu sein.
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Eine
kürzliche
Entdeckung war, dass die differentielle Expression von sowohl Vollängen-, als
auch verkürzten
Formen von HER2/neu-Onkogen-Rezeptor mit Prostatakrebs korreliert
war. (An et al., 1998). Die Analyse durch RT-PCRTM zeigte,
dass die Überexpression
des HER2/neu-Gens mit Prostatakrebsfortschreiten assoziiert ist.
(Id.)
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In
der laufenden klinische Praxis wird der Serum-PSA-Test und die digitale
rektale Untersuchung (DRE) verwendet, um anzuzeigen, welche Patienten
eine Prostatabiopsie haben sollten (Lithrup et al., 1994; Orozco
et al., 1998). Die histologische Untersuchung des Biopsie- Gewebes wird durchgeführt, um
die Diagnose von Prostatakrebs zu machen. Basierend auf den 189.500
Fällen
von diagnostiziertem Prostatakrebs 1998 (Landis, 1998) und einer
bekannten Krebsnachweisrate von ungefähr 35% (Parker et al., 1996),
wird geschätzt,
dass 1998 über
eine halbe Million Prostatabiopsien in den Vereinigten Staaten durchgeführt wurden (Orozco
et al., 1998; Veltri et al., 1998). Klar gäbe es einen großen Vorteil,
der von einem biologischen Test abgeleitet wäre, der sensitiv genug wäre, um kleine
und frühe-Phasen-Prostatatumore nachzuweisen,
der auch eine ausreichende Spezifität aufweisen würde, um
einen größeren Teil
von Patienten mit keinem Krebs oder klinisch insignifikanten Zuständen auszuschließen.
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Es
verbleiben Nachteile im Stand der Technik im Hinblick auf die Identifizierung
der Gene, die mit dem Fortschreiten von Prostatakrebs zusammenhängen und
die Entwicklung von diagnostischen Verfahren, um das Fortschreiten
der Erkrankung zu überwachen.
Ebenso wäre
die Identifizierung von Genen, die in Prostatakrebs differenziell
exprimiert sind, für
die Entwicklung eines schnellen, billigen Verfahrens, um Krebs zu
diagnostizieren, von beträchtlicher
Wichtigkeit. Obwohl ein paar Prostata-spezifische Gene kloniert
wurden (PSA, PSMA, HK2, pTGase, usw.), sind diese typischerweise
nicht in Prostatakrebs hoch-reguliert. Die Identifizierung eines
neuen, Prostata-spezifischen Gens, das in Prostatakrebs differenziell
exprimiert ist, verglichen zu nicht-malignem Prostatagewebe, würde einen
großen,
unerwarteten Fortschritt für
die Diagnose, Prognose und die Behandlung von Prostatakrebs darstellen.
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Dokument
WO98/04689 beschreibt diagnostische Techniken für den Nachweis von menschlichem Prostatakrebs,
Sonden und Verfahren, die bei der Überwachung des Fortschreitens
und der Diagnose von Prostatakrebs brauchbar sind. Es beschreibt,
dass UC41 ein differentiell reguliertes Gen ist und erwähnt, dass
es ein potentieller Tumormarker ist.
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In
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein isolierter
Nukleinsäureabschnitt
zur Verfügung
gestellt, umfassend eine Vollängensequenz
oder das Vollängenkomplement
einer Sequenz ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 and SEQ ID NO:
4.
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Es
wird auch ein isoliertes Nukleinsäuremolekül mit einer Größe zwischen
14 und 100 Basen Länge zur
Verfügung
gestellt, identisch in seiner Sequenz mit einem durchgehenden Teil
von mindestens 14 Basen einer Nukleinsäure oder seinem Komplement
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4.
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Weiterhin
wird auch eine isolierte Nukleinsäure zur Verfügung gestellt,
die für
eine Vollängen-Aminosäuresequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 5, kodiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein isoliertes Polypeptid zur Verfügung gestellt, umfassend eine
Vollängen-Aminosäuresequenz,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 5.
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Weiterhin
wird auch ein Verfahren zum Nachweis von Prostatakrebszellen in
einer biologischen Probe zur Verfügung gestellt, umfassend den
Schritt von Nachweisen eines Prostatakrebsmarkers in der Probe,
wobei der Prostatakrebsmarker eine Nukleinsäuresequenz wie in SEQ ID NO:
3 oder SEQ ID NO: 4 angegeben aufweist.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Antikörper zur Verfügung gestellt,
der immunologisch mit einem Polypeptid reagiert, das eine Aminosäuresequenz
umfaßt,
wie in SEQ ID NO: 2 angegeben, zur Verwendung bei der Behandlung
von Individuen mit Prostatakrebs, und ein Antisense-DNA-Molekül, das für ein RNA-Molekül kodiert,
das an ein Polynukleotid bindet, das eine Nukleinsäuresequenz
wie angegeben in SEQ ID NO: 1 aufweist, zur Verwendung bei der Behandlung
von Individuen mit Prostatakrebs.
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In
einem weiteren Aspekt wird auch eine isolierte Nukleinsäure zur
Verfügung
gestellt, die für
eine Vollängen-Aminosäuresequenz
kodiert, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 2 und SEQ ID NO: 5. Ein
Kit zur Verwendung bei dem Nachweis von Prostatakrebszellen in einer
biologischen Probe, umfassend:
- (a) eine Oligonukleotidsonde,
die von 16 bis 100 Nukleotide in ihrer Länge ist, die unter hoch-stringenten Bedingungen
an eine isolierte Nukleinsäure,
umfassend eine Sequenz ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4, bindet;
und
- (b) einen Behälter
für die
Sonde.
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Ein
Kit zur Verwendung beim Nachweis von Prostatakrebszellen in einer
biologischen Probe, umfassend:
- (a) einen Antikörper, der
immunologisch an ein Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz
ausgewählt
aus SEQ ID NO: 5, bindet; und
- (b) einen Behälter
für den
Antikörper.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zum Nachweis von Prostatakrebszellen
in einer biologischen Probe zur Verfügung gestellt, umfassend die
folgenden Schritte:
- (a) Zur-Verfügung-Stellen
eines Antikörpers,
der immunologisch an ein Peptid, umfassend SEQ ID NO: 5 bindet;
- (b) In-Kontakt-Bringen einer menschlichen Gewebeprobe mit dem
Antikörper;
- (c) Abtrennen von Antikörper,
der an die Gewebeprobe gebunden ist, von nicht-gebundenem Antikörper; und
- (d) Nachweisen des gebundenen Antikörpers.
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In
einem anderen Aspekt wird ein Kit zur Verwendung beim Nachweis von
Prostatakrebszellen in einer biologischen Probe zur Verfügung gestellt,
umfassend:
- (a) einen Antikörper, der immunologisch an
ein Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz ausgewählt aus
SEQ ID NO: 5, bindet; und
- (b) einen Behälter
für den
Antikörper.
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In
einem weiteren Aspekt wird ein Antikörper zur Verfügung gestellt,
der spezifisch an ein Polypeptid, umfassend die Sequenz wie angegeben
in SEQ ID NO: 5, bindet, zur Verwendung bei der Behandlung von Individuen
mit Prostatakrebs.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich gegen Nachteile im Stand der
Technik durch Identifizieren eines neuen, Prostata-spezifischen
Gens, das in menschlichem Prostatakrebs, verglichen zu normaler
menschlicher Prostata oder benigner Prostata-Hyperplasie (BPH),
unterschiedlich exprimiert ist. Die kodierte mRNA-Spezies und die
entsprechend kodierten Protein-Spezies weisen zum Beispiel eine
Brauchbarkeit als Marker von Prostatakrebs auf. Antikörper gegen
die kodierten Protein-Spezies, sowie Antisense-Konstrukte, die spezifisch für die mRNA-Spezies
sind, weisen eine Brauchbarkeit für Verfahren von therapeutischer
Behandlung von Prostatakrebs auf. Zusätzlich kann die cDNA-Sequenz
verwendet werden, um Sonden und Primer zur Identifizierung einer
Vollängen-genomischen
Sequenz sowie der Promotor-Sequenz für das Gen zu entwickeln, zur
Verwendung in dem Aufbau von Prostata-spezifischen Expressionsvektoren, von
Brauchbarkeit in der Gentherapie von Prostatakrebs.
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Die
Nukleinsäuresequenz
dieses neuen Prostata-spezifischen Gens kann verwendet werden, um
spezifische Oligonukleotidsonden und -primer aufzubauen. Wenn in
Kombination mit Nukleinsäurehybridisierung und
Amplifikationsverfahren verwendet, erlauben diese Sonden und Primer
die schnelle Analyse von Prostatabiopsie-Kernproben, Serumproben,
usw. Dies wird Ärzten
bei der Diagnose von Prostatakrebs und bei der Bestimmung von optimalen
Behandlungsverläufen
für Individuen
mit Prostatatumoren von variierender Malignität helfen. Dieselben Sonden
und Primer können
auch zur in situ-Hybridisierung oder zum in situ-PCRTM-Nachweis
und zur Diagnose von Prostatakrebs verwendet werden.
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Die
neue Gensequenz kann auch dazu verwendet werden, eine Vollängen-genomische
DNA-Sequenz und
ihre damit zusammenhängenden
regulatorischen Elemente, einschließlich dem Promotor, aus genomischen
menschlichen DNA-Bibliotheken zu identifizieren und zu isolieren.
Die in der vorliegenden Erfindung identifizierte cDNA-Sequenz wird
zuerst dazu verwendet, Hybridisierungssonden herzustellen, um genomische
menschliche DNA-Bibliotheken durch Standardtechniken zu screenen.
Sobald partielle genomische Klone identifiziert wurden, werden Vollängen-Klone
durch „chromosomales
Wandern" (auch „überlappende
Hybridisierung" genannt)
isoliert. Siehe Chinault and Carbon, 1979. Nicht-repetitive Sequenzen
an oder nahe den Enden der partiellen genomischen Klone werden dann
als Hybridisierungssonden in weiterem genomischem Bibliotheksscreening
verwendet, was letztendlich die Isolierung der gesamten genomischen
Sequenz für
das hier berichtete neue Prostata-spezifische Gen ermöglicht.
Diejenigen, die im Stand der Technik erfahren sind, werden realisieren,
dass Vollängen-Gene
unter der Verwendung der hier beschriebenen cDNA-Sequenz unter der Verwendung
von augenblicklich erhältlicher
Technologie erhalten werden können
(Sambrook et al., 1989; Chinault and Carbon, 1979).
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Bei
der Durchführung
dieses Verfahrens wird die in der vorliegenden Beschreibung identifizierte
cDNA-Sequenz als eine Hybridisierungssonde verwendet, um menschliche
genomische DNA-Bibliotheken durch Standardtechniken zu screenen.
In einer bevorzugten Durchführung
wird eine Hoch-Qualitäts-menschliche
genomische DNA-Bibliothek von kommerziellen oder anderen Quellen
erhalten. Die Bibliothek wird auf zum Beispiel Agaroseplatten plattiert,
die Nährstoffe,
Antibiotika und andere Standard-Inhaltsstoffe enthalten. Einzelne Kolonien
werden auf Nylon- oder Nitrozellulose-Membranen transferiert, und
die cDNA-Sonden werden an komplementäre Sequenzen auf den Membranen
hybridisiert. Die Hybridisierung wird durch radioaktive oder Enzym-gekoppelte
Marker nachgewiesen, die mit den hybridisierten Sonden assoziiert
sind. Positive Kolonien werden angezogen und durch zum Beispiel
Didesoxynukleotid-Sequenzierung oder ähnliche Verfahren, die im Stand
der Technik gut bekannt sind, sequenziert. Der Vergleich von klonierten
Sequenzen mit bekannten menschlichen oder Tier-cDNA- oder genomischen
Sequenzen wird unter der Verwendung von Computerprogrammen und Datenbanken,
die dem Fachmann gut bekannt sind, durchgeführt.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die isolierten Nukleinsäuren der
vorliegenden Erfindung in Expressionsvektoren eingefügt und als
die kodierten Proteine oder Peptide exprimiert. Solche Proteine
oder Peptide können
in bestimmten Ausführungsformen
als Antigene zur Induktion von monoklonaler oder polyklonaler Antikörper-Produktion verwendet
werden.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung sind daher Oligonukleotid-Hybridisierungssonden
und Primer, die selektiv an Proben von Prostatakrebs hybridisieren.
Diese Sonden und Primer sind ausgewählt aus denjenigen Sequenzen,
die hier als SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 bezeichnet
werden. Die Erhältlichkeit
von Sonden und Primern, die für
solche Prostata-spezifischen Nukleinsäuresequenzen spezifisch sind,
die in Prostatakrebs unterschiedlich exprimiert werden, stellt die
Basis für
diagnostische Kits zur Verfügung,
die zum Unterscheiden zwischen BPH, Prostataorgan-beschränktem Krebs
und metastatischen Prostatatumoren brauchbar sind. Alternativ stellt
die Erhältlichkeit
von Sonden und Primern, die an eine oder mehrere Nukleinsäuren entsprechend
zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 hybridisieren, die
Basis für diagnostische
Kits zur Verfügung,
die beim Nachweis von Prostatakrebs brauchbar sind.
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In
einem breiten Aspekt umfaßt
die vorliegende Erfindung Kits zur Verwendung im Nachweis von Prostatakrebszellen
in einer biologischen Probe. Solch ein Kit kann eines oder mehre
Paare von Primern zur Amplifikation von Nukleinsäuren entsprechend zu SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 umfassen. Das Kit kann weiterhin
Proben von Gesamt-mRNA
umfassen, abgeleitet aus Gewebe von verschiedenen physiologischen
Zuständen,
so wie normal, BPH, beschränkter
Tumor und metastatisch progressiver Tumor, zum Beispiel, um als
Kontrollen verwendet zu werden. Das Kit kann auch Puffer, Nukleotidbasen
und andere Zusammensetzungen umfassen, die in Hybridisierungs- und/oder
Amplifikationsreaktionen verwendet werden sollen. Jede Lösung oder
Zusammensetzung kann in einem Gefäß oder einer Flasche enthalten
sein und alle Gefäße können nahe
beieinander in einer Schachtel zum kommerziellen Verkauf gehalten
werden. Eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
ein Kit zur Verwendung beim Nachweis von Prostatakrebszellen in
einer biologischen Probe, umfassend Oligonukleotid-Sonden, die effektiv
sind, um mit hoher Affinität
an Nukleinsäuren
entsprechend zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 in
einem Northern-Blot-Test zu binden und Behälter für jede dieser Sonden. In einer
weiteren Ausführungsform
umfaßt
die Erfindung ein Kit zur Verwendung beim Nachweis von Prostatakrebszellen
in einer biologische Probe, umfassend Antikörper spezifisch für Proteine,
die durch Nukleinsäuren
entsprechend zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 kodiert
werden, die in der vorliegenden Erfindung angegeben sind.
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In
einem breiten Aspekt beschreibt die vorliegende Anmeldung Verfahren
zur Behandlung von Prostatakrebspatienten durch die Verabreichung
von effektiven Mengen von Antikörpern,
die spezifisch für
die Peptidprodukte von Nukleinsäuren
entsprechend zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 sind,
oder durch die Verabreichung von effektiven Mengen von Vektoren,
die Antisense-Messenger-RNAs produzieren, die an Nukleinsäuren entsprechend
zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 binden, wodurch
sie die Expression der Proteinprodukte eines Prostata-spezifischen
Gens inhibieren, das in Prostatakrebs überexprimiert wird. Antisense-Nukleinsäuremoleküle können auch
als RNAs zur Verfügung
gestellt werden, da einige stabile Formen von RNA mit einer langen
Halbwertszeit jetzt im Stand der Technik bekannt sind, die direkt ohne
die Verwendung eines Vektors verabreicht werden können. Zusätzlich können DNA-Konstrukte
an Zellen durch Liposomen, rezeptorvermittelte Transfektion oder
andere im Stand der Technik bekannte Verfahren zugeführt werden.
Die Zuführung
der vorliegenden Mittel durch jedes im Stand der Technik bekannte
Mittel würde durch
die vorliegenden Ansprüche
umfaßt
sein.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung sind neue, isolierte Nukleinsäuresegmente,
die, wie hier beschrieben, als Hybridisierungssonden und Primer
brauchbar sind, die spezifisch an Nukleinsäuren entsprechend zu SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 hybridisieren. Diese Nukleinsäuren sind
hier als Spezies beschrieben, von denen gezeigt wird, dass sie in
Prostatakrebs unterschiedlich exprimiert werden, verglichen zu BPH
und normalem Prostatagewebe. Die Erfindung umfaßt weiterhin eine isolierte
Nukleinsäure von
zwischen ungefähr
14 und ungefähr
100 Basen in ihrer Länge,
entweder identisch oder komplementär zu einem Teil derselben Länge, die
innerhalb der beschriebenen Sequenzen auftritt.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
Proteine und Peptide mit Aminosäuresequenzen,
die durch die voranstehenden, isolierten Nukleinsäuresegmente
kodiert werden.
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Die
Erfindung umfaßt
weiterhin Verfahren zum Nachweis von Prostatakrebszellen in biologischen
Proben unter der Verwendung von Hybridisierungsprimern und -sonden,
die so aufgebaut sind, um spezifisch an Nukleinsäuren entsprechend zu SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 zu hybridisieren. Dieses Verfahren
umfaßt
weiterhin das Messen der Mengen von Nukleinsäure-Amplifikationsprodukten,
die gebildet werden, wenn Primer, ausgewählt aus den angegebenen Sequenzen,
verwendet werden.
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Die
Anmeldung beschreibt weiterhin die Prognose und/oder Diagnose von
Prostatakrebs durch Messen der Mengen von Nukleinsäure-Amplifikationsprodukten,
die wie oben gebildet werden. Die Erfindung umfaßt Verfahren zur Behandlung
von Individuen mit Prostatakrebs durch Zur-Verfügung-Stellen von effektiven Mengen
von Antikörpern
und/oder Antisense-DNA-Molekülen, die
an die Produkte der oben angegebenen, isolierten Nukleinsäuren binden.
Die Erfindung umfaßt
weiterhin Kits zur Durchführung
der oben angegebenen Verfahren, die Antikörper, Amplifikationsprimer
und/oder Hybridisierungssonden enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
weiterhin die Herstellung von Antikörpern, die für Proteine
oder Peptide spezifisch sind, die durch Nukleinsäuren entsprechend zu SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 kodiert werden, und die Verwendung
von diesen Antikörpern
für diagnostische
Anwendungen beim Nachweis von Prostatakrebs. Die Erfindung umfaßt weiterhin
die therapeutische Behandlung von Prostatakrebs durch Verabreichung
von effektiven Dosen von Inhibitoren, die für die oben genannten kodierten
Proteine spezifisch sind.
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3.0 Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1. Identifizierung des UC41-cDNA-Klons
und Bestätigung
der differentiellen Expression. Panel A. Ergebnisse einer Agarosegel-basierten
Differentieal Display-Studie, wobei RNA von normalem Prostatageweben
(N) mit RNA aus Prostatakrebsgeweben (C) verglichen wird. Die Position
der UC41-Bande befindet sich am unteren Ende des Panels, gerade
oberhalb des Markers „UC41". Panel B. Bestätigung der
differentiellen Expression von UC41 durch RT-PCRTM von
normalen Prostatageweben (N) und Prostatakrebsgeweben (C). Die Position
der UC41-Bande in diesem Panel ist angrenzend an den Marker „UC41".
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2.
UC41-Expression in paarweise übereinstimmenden
normalen Geweben und Krebsgeweben. Die paarweise übereinstimmenden
Gewebe wurden aus OCT-eingebetteten radikalen Prostataektomien wie unten
beschrieben im Teil MATERIALIEN UND METHODEN mikro-präpariert. β2-Mikroglobin
RT-PCRTM wurde als eine Kontrolle verwendet.
Die gepaarten Proben waren von normalen Prostata- (N) und angrenzenden
Prostatakrebsgeweben (C). Der Einschub auf der ganz rechten Seite
der Figur zeigt die Ergebnisse von RT-PCRTM für UC41 und β2-Mikroglobin
in den LNCaP-, PC-3- und DU145-Prostatakrebszellinien
und den Lu23- und Lu35-Prostatkrebs-Xenografts.
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3.
In situ-Hybridisierung, durch geführt mit sowohl Sense-, als
auch Antisensesonden, markiert mit Digoxigenin-dUTP, wie unten beschrieben
im Teil MATERIALIEN UND METHODEN. UC41 wurde hauptsächlich in
den Basalzellen von normaler Prostata exprimiert (ganz links). Seine
Expression war in Prostatakrebs hochreguliert (Mitte und ganz rechts).
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4.
In situ-Hybridisierung, durchgeführt
mit sowohl Sense-, als auch Antisensesonden, markiert mit Digoxigenin-dUTP,
wie unten im Teil MATERIALIEN UND METHODEN beschrieben. UC41 war
hauptsächlich in
den Basalzellen von normaler Prostata exprimiert (ganz links). Seine
Expression war in Prostatakrebs, metastatisch zu Lymphknoten, hochreguliert
(Mitte und ganz rechts).
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5.
In situ-Hybridisierung, durchgeführt
mit sowohl Sense-, als auch Antisensesonden, markiert mit Digoxigenin-dUTP,
wie unten beschrieben im Teil MATERIALIEN UND METHODEN. UC41 war
hauptsächlich in
den Basalzellen von normaler Prostata exprimiert (ganz links). Seine
Expression war in Prostatakrebs, metastatisch zu Knochen, hochreguliert
(Mitte und ganz rechts).
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6.
Expression von UC41 in verschiedenen normalen Geweben, analysiert
durch Northern-Blot-Hybridisierung. Der menschliche, multiple Gewebe-Northern-Blot
(Clontech, 2 μg
an Poly-A+-RNA pro Spur) wurde wie unten
in dem Teil MATERIALIEN UND METHODEN beschrieben geblottet. Die
relative Expression von UC41 wird in menschlicher Milz (Spur 1),
Thymus (Spur 2), Prostata (Spur 3), Testis (Spur 4), Eierstock (Spur
5), Dünndarm
(Spur 6), Colon (mukosale Auskleidung, Spur 7) und peripheren Blutleukozytengeweben
(Spur 8) gezeigt. Die UC41-Bande von ungefähr 2,4 kb wird nur in normalem
Prostatagewebe exprimiert.
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7.
Bestätigung
der Prostata-spezifischen Expression in UC41 durch Slot-Blot-Analyse. Ein menschlicher
RNA-Masterfilter (Clontech, 89–514
ng an Poly-A+-RNA pro Spur) wurde mit einer
UC41-spezifischen Sonde wie unten im Teil MATERIALIEN UND METHODEN
beschrieben sondiert. Die Expression von UC41 wurde in RNA-Proben
aus (obere Reihe) Gesamthirn, Amygdala, Cauda-Kern, Cerebellum,
zerebraler Cortex, vorderem Lappen, Hippocampus, Medulla oblongata,
(zweite Reihe) occipitalem Lappen, Putamen, Substantia nigra, temporalem
Lappen, Thalamus, Nucleus acumens, Wirbelsäule, (dritte Reihe) Herz, Aorta, Skelettmuskel,
Colon, Blase, Uterus, Prostata, Magen, (vierte Reihe) Testis, Eierstock,
Pankreas, Hypophyse, Nebenniere, Schilddrüse, Speicheldrüse, Brustdrüse, (fünfte Reihe)
Niere, Leber, Dünndarm,
Milz, Thymus, peripheren Leukozyten, Lymphknoten, Knochenmark, (sechste
Reihe) Blinddarm, Lunge, Trachea, Plazenta, (siebte Reihe) fötalem Hirn,
fötalem
Herz, fötaler
Niere, fötaler
Leber, fötaler
Milz, fötalem
Thymus, fötaler
Lunge, (untere Reihe) Hefe-Gesamt-RNA, Hefe-tRNA, E. coli-rRNA,
E. coli-DNA, Poly-r(A), menschlicher Cot1-DNA, menschlicher DNA
(100 ng) und menschlicher DNA (500 ng) untersucht.
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8. Ergebnisse der UC41-FISH-Kartierung.
Panel A zeigt die FISH-Signale auf einem Metaphase-Chromosom. Panel
B zeigt dieselbe mitotische Figur, gefärbt mit DAPI, um Chromosom
3 zu identifizieren. Panel C zeigt ein Diagramm der FISH-Kartierungs- Ergebnisse, wobei
jeder Punkt die doppelten FISH-Signale darstellt, die auf dem menschlichen
Chromosom 3 nachgewiesen wurden.
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9. Sequenzanalyse von UC41-cDNA. Die UC41-cDNA-Sequenz
und die vorhergesagte Aminosäuresequenz
sind gezeigt. Die vorhergesagte Leader-Sequenz ist durch den unterstrichenen
Kasten gezeigt. Die vorhergesagte Transmembranregion ist fett unterstrichen.
Die Vorhersage der Transmembranregion basiert auf statistischer
Analyse von Tmbase, einer Datenbank von natürlich auftretenden Transmembranproteinen.
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4.0 Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Vorangegangene
Arbeit durch die vorliegenden Erfinder und andere führten zu
der Identifizierung eines Expressed-Sequence-Tag (EST), bezeichnet
als UC41, dessen Expression in Prostatakrebszellen, verglichen zu
normalen oder benignen Prostatageweben, erhöht war.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt die gesamte cDNA-Sequenz des UC41-Gens
(SEQ ID NO: 1), und identifiziert UC41 als ein neues, Prostata-spezifisches
Gen, dessen Expression in Prostatakrebs hochreguliert ist. Als solches
ist das UC41-Gen ein Indikator der malignen Transformation von Prostatageweben.
Der Fachmann wird erkennen, dass solch ein differentiell exprimiertes
Prostata-spezifisches Gen Brauchbarkeit beim frühen Nachweis, bei der Diagnose,
Prognose und der Behandlung von Prostatakrebs aufweist, innerhalb des
Bereichs der vorliegenden Erfindung.
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Der
Fachmann im Stand der Technik wird erkennen, dass die hier beschriebenen
Nukleinsäuresequenzen
eine Anwendbarkeit in einer Vielzahl von Anwendungen in Prostatakrebsnachweis,
der Diagnose, Prognose und Behandlung finden werden. Beispiele von
solchen Anwendungen innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung
umfassen die Amplifikation von einer oder mehreren Nukleinsäuren entsprechend
zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 unter der Verwendung
von spezifischen Primern; der Nachweis von Nukleinsäuren entsprechend
zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 durch Hybridisierung
mit Oligonukleotidsonden; die Inkorporation von isolierten Nukleinsäuren in
Vektoren; die Expression von RNA, Peptiden oder Polypeptiden aus
den Vektoren; die Entwicklung von immunologischen Reagenzien, entsprechend
zu Proteinen, die durch isolierte Nukleinsäuren entsprechend zu SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 kodiert werden; und thera peutische
Behandlungen von Prostatakrebs unter der Verwendung von Antikörpern, Antisense-Nukleinsäuren oder
anderen Inhibitoren, die für
die identifizierten Prostata-spezifischen Genprodukte spezifisch
sind.
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4.1 Nukleinsäuren
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Wie
hier beschrieben ist ein Aspekt der vorliegenden Beschreibung Nukleinsäuren entsprechend
zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4. Im Umkehrschluss
entsprechen diese Sequenzen: der gesamten cDNA-Sequenz von UC41
(SEQ ID NO: 1, 9); der cDNA-Sequenz
von UC41, die 5' zu
der UC41-EST-Sequenz, beschrieben in U.S.-Patentanmeldung Aktenzeichen Nr. 08/692,787
ist (SEQ ID NO: 3, 9, Basen 1-1322
der cDNA-Sequenz); und der cDNA-Sequenz von UC41, die 3' zu der UC41-EST-Sequenz
ist (SEQ ID NO: 4, 9, Basen 1501-1934
der cDNA-Sequenz).
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In
einer Ausführungsform
werden die hier beschriebenen Nukleinsäuresequenzen eine Brauchbarkeit als
Hybridisierungssonden oder Amplifikationsprimer finden. Diese Nukleinsäuren können zum
Beispiel bei der diagnostischen Abschätzung von Gewebeproben verwendet
werden, oder dazu verwendet werden, um Vollängen-genomische Klone einschließlich Promotor
und anderen regulatorischen Sequenzen, die denen entsprechen, zu
klonieren. In bestimmten Ausführungsformen
bestehen diese Sonden und Primer aus Oligonukleotidfragmenten. Solche
Fragmente sollten von ausreichender Länge sein, um eine spezifische
Hybridisierung an eine RNA- oder DNA-Gewebeprobe zur Verfügung zu
stellen. Die Sequenzen werden typischerweise 10–20 Nukleotide sein, können jedoch
länger
sein. Längere
Sequenzen, z.B. 40, 50, 100, 500, und sogar bis zur vollen Länge, sind
für bestimmte
Ausführungsformen
bevorzugt.
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Nukleinsäuremoleküle, die
kontinuierliche Abschnitte von ungefähr 10, 13, 15, 17, 18, 19,
20, 21, 22, 23, 24, 25, 30, 40, 50, 60, 75, 100, 200, 300, 400,
500, 600, 700, 800, 900, 1000, 1100, 1200, 1300, 1400, 1500, 1600,
1700, 1800 oder 1900 Nukleotide, bis zu der vollen Länge der
offenbarten Sequenzen, von einer Sequenz ausgewählt aus SEQ ID NR: 3 und SEQ
ID NR: 4 sind vorgesehen. Moleküle,
die zu den oben genannten Sequenzen komplementär sind und an diese Sequenzen
unter hochstringenten Bedingungen binden, sind ebenfalls vorgesehen.
Diese Sonden werden bei einer Auswahl von Hybridisierungs-Ausführungsformen, wie
z.B. Southern und Northern Blotting, brauchbar sein. In einigen
Fällen
ist es vorgesehen, dass Sonden verwendet werden können, die
an multiple Zielsequenzen hybridisieren können, ohne ihre Fähigkeit
zu beeinträchtigen,
effektiv Krebs zu diagnostizieren.
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Verschiedene
Sonden und Primer können
um die offenbarten Nukleotidsequenzen herum aufgebaut werden. Primer
können
von jeder Länge
sein, sind jedoch typischerweise 10–20 Basen lang. Durch die Zuordnung
von numerischen Werten zu einer Sequenz ist zum Beispiel der erste
Rest 1, der zweite Rest ist 2 usw., kann zum Beispiel einen Algorithmus
definieren, der alle Primer definiert, vorgeschlagen werden:
n
bis n + y
worin n eine ganze Zahl von 1 bis zur letzten Zahl
der Sequenz ist, und y ist die Länge
des Primers minus Eins (9 bis 19), wobei n + y nicht die letzte
Zahl der Sequenz übersteigt.
Daher entsprechen für
einen 10-mer die Sonden den Basen 1 bis 10, 2 bis 11, 3 bis 12 und
so weiter. Für
ein 15-mer entsprechen die Sonden den Basen 1 bis 15, 2 bis 16,
3 bis 17 und so weiter. Für
ein 20-mer entsprechen die Sonden den Basen 1 bis 20, 2 bis 21,
3 bis 22 und so weiter.
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Die
Werte von n in dem Algorithmus oben für jede der Nukleinsäuresequenzen
ist: SEQ ID NR: 3, n = 1322; SEQ ID NR: 4, n = 434.
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Die
Verwendung einer Hybridisierungssonde von zwischen 14 und 100 Nukleotiden
Länge ermöglicht die
Bildung eines Duplexmoleküls,
das sowohl stabil und selektiv ist. Moleküle, die komplementäre Sequenzen über Bereiche
von mehr als 20 Basen in Länge
aufweisen, sind im allgemeinen bevorzugt, um die Stabilität und Selektivität des Hybrids
zu erhöhen
und dadurch die Qualität
und das Ausmaß von
besonderen erhaltenen Hybridmolekülen durch verbessern. Man wird
im allgemeinen bevorzugen, Nukleinsäuremoleküle aufzubauen, die Abschnitte
von 20 bis 30 Nukleotiden oder sogar länger sind, wo gewünscht. Solche
Fragmente können leicht
durch zum Beispiel direkte Synthese des Fragments durch chemische
Mittel oder durch Einführung
von ausgewählten
Sequenzen in rekombinante Vektoren für die rekombinante Produktion
hergestellt werden.
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Demzufolge
können
die Nukleotidsequenzen der Erfindung auf ihre Fähigkeit hin verwendet werden, selektiv
Duplexmoleküle
mit komplementären
Abschnitten von Genen oder RNAs zu bilden, oder Primer für die Amplifikation
von DNA oder RNA ausgegeben zur Verfügung zu stellen. In Abhängigkeit
von der vorgesehenen Anwendung, wird man wünschen, variierende Hybridisierungsbedingungen
zu verwenden, um verschiedene Ausmaße an Selektivität von Sonde
gegen Zielsequenz zu erhalten.
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Für Anwendungen,
die eine hohe Selektivität
erfordern, wird man typischerweise wünschen, relativ stringente
Bedingungen anzuwenden, um die Hybride zu bilden, z.B. man wird
relativ niedrige Salz- und/oder hohe Temperaturbedingungen auswählen, wie
z.B. durch ungefähr
0,02 M bis ungefähr
0,10 M NaCl bei Temperaturen von ungefähr 50°C bis ungefähr 70°C zur Verfügung gestellt. Solche hoch-stringenten
Bedingungen tolerieren wenig, wenn überhaupt, Fehlpaarung zwischen
der Sonde und dem Templat oder Zielstrang und wären für die Isolierung von typischen
Genen oder dem Nachweis von spezifischen mRNA-Transkripten besonders
geeignet. Es ist im allgemeinen verstanden, dass Bedingungen durch
die Hinzufügung
von ansteigenden Mengen von Formamid stringenter gemacht werden
können.
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Für bestimmte
Anwendungen, zum Beispiel die Substitution von Aminosäuren durch
stellenspezifische Mutagenese, ist es ersichtlich, dass Bedingungen
mit niedriger Stringenz erforderlich sind. Unter diesen Bedingungen
kann die Hybridisierung auch auftreten, obwohl die Sequenzen von
Sonde und Zielstrang nicht perfekt komplementär sind, sondern an einer oder
mehreren Positionen fehlgepaart sind. Die Bedingungen könnten weniger
stringent durch Erhöhen
der Salzkonzentration und Verringerung der Temperatur gemacht werden.
Zum Beispiel könnte
eine mittlere stringente Bedingung zur Verfügung gestellt werden, durch
ungefähr
0,1 bis 0,25 M NaCl bei Temperaturen von ungefähr 37°C bis ungefähr 55°C, während eine Bedingung mit niedriger
Stringenz durch ungefähr
0,15 M bis ungefähr
0,9 M Salz bei Temperaturen im Bereich von ungefähr 20°C bis ungefähr 55°C zur Verfügung gestellt werden könnte. Daher
können
Hybridisierungsbedingungen leicht manipuliert werden und werden
daher im allgemeinen ein Verfahren der Wahl in Abhängigkeit
von den gewünschten
Ergebnissen sein.
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Die
folgende Codontabelle kann verwendet werden, in einem stellenspezifischen
Mutageneseschema, um Nukleinsäuren
herzustellen, die für
dieselbe oder eine leicht verschiedene Aminosäuresequenz einer angegebenen
Nukleinsäure
kodieren:
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In
anderen Ausführungsformen
kann die Hybridisierung unter Bedingungen, von zum Beispiel, 50
mM Tris-HCl (pH 8,3), 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
10 mM Dithiothreitol, bei Temperaturen zwischen ungefähr 20°C bis ungefähr 37°C erreicht
werden. Andere verwendete Hybridisierungsbedingungen könnten ungefähr 10 mM Tris-HCl
(pH 8,3), 50 mM KCl, 1,5 μM
MgCl2 bei Temperaturen im Bereich von ungefähr 40°C bis ungefähr 72°C einschließen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
würde es
vorteilhaft sein, Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einem geeigneten Mittel,
wie zum Beispiel einem Marker, zu verwenden, um Hybridisierung zu
bestimmen. Eine große
Vielzahl von geeigneten Indikatormitteln sind im Stand der Technik bekannt,
einschließlich
fluoreszenten, radioaktiven, enzymatischen oder anderen Liganden,
wie zum Beispiel Avidin/Biotin, die in der Lage sind, nachgewiesen
zu werden. In bevorzugten Ausführungsformen
kann man wünschen,
einen fluoreszenten Marker oder einen Enzymtag, wie zum Beispiel
Urease, alkalische Phosphatase oder Peroxidase zu verwenden, anstelle
von radioaktiven oder anderen, in der Umwelt nicht wünschenswerten
Reagenzien. Im Fall von Enzymtags sind kolorimetrische Indikatorsubstanzen
bekannt, die verwendet werden können,
um ein Nachweismittel zur Verfügung
zu stellen, das für
das menschliche Auge oder spektrophotometrisch sichtbar ist, um
eine spezifische Hybridisierung mit komplementären Nukleinsäure-enthaltenden
Proben zu identifizieren.
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Im
allgemeinen ist es vorgesehen, dass die hier beschriebenen Hybridisierungssonden
sowohl als Reagenzien in Lösungshybridisierung,
wie in PCRTM, zum Nachweis der Expression
von entsprechenden Genen, sowie in Ausführungsformen brauchbar sind,
die eine feste Phase verwenden. In Ausführungsformen, die eine feste
Phase einschließen,
wird die Test-DNA (oder -RNA) auf eine ausgewählte Matrix oder Oberfläche absorbiert
oder auf andere Weise angebracht. Diese fixierte einsträngige Nukleinsäure wird
dann einer Hybridisierung mit ausgewählten Sonden unter ausgewählten Bedingungen
unterzogen. Die ausgewählten
Bedingungen werden von den bestimmten Umständen abhängen, basierend auf den erforderlichen
besonderen Kriterien (abhängig,
zum Beispiel, vom G + C-Gehalt, Typ der Zielnukleinsäure, Quelle
der Nukleinsäure,
Größe der Hybridisierungssonde,
usw.). Im Anschluss an das Waschen der hybridisierten Oberfläche, um
nicht-spezifisch gebundene Sondenmoleküle zu entfernen, wird die Hybridisierung
nachgewiesen oder sogar mittels des Markers quantifiziert.
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Es
wird verstanden werden, dass diese Erfindung nicht auf die hier
offenbarten bestimmten Sonden beschränkt ist und insbesondere es
vorgesehen ist, mindestens Nukleinsäuresequenzen einzuschließen, die an
die offenbarten Sequenzen hybridisierbar sind oder funktionelle
Sequenzanaloga dieser Sequenzen sind. Zum Beispiel kann eine teilweise
Sequenz verwendet werden, um ein strukturell-verwandtes Gen oder
den Vollängen-genomischen
oder cDNA-Klon zu
identifizieren, von der sie abgeleitet ist. Der Durchschnittsfachmann
ist sich der Verfahren zur Erzeugung von cDNA und genomischen Bibliotheken,
die als ein Ziel für
die oben beschriebenen Sonden verwendet werden können, gut bewusst (Sambrook
et al., 1989).
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Für Anwendungen,
in denen die Nukleinsäuresegmente
der vorliegenden Erfindung in Vektoren eingeschlossen sind, wie
zum Beispiel Plasmide, Cosmide oder Viren, können diese Segmente mit anderen DNA-Sequenzen
kombiniert werden, wie zum Beispiel Promotoren, Polyadenylierungssignalen,
Restriktionsenzymstellen, multiple Klonierungsstellen, anderen kodierenden
Segmenten und ähnlichen,
so dass ihre Gesamtlänge
beträchtlich
variieren kann. Es ist vorgesehen, dass ein Nukleinsäurefragment
von fast jeder Länge verwendet
werden kann, wobei die Gesamtlänge
bevorzugterweise durch die Einfachheit der Präparation und Verwendung in
dem vorgesehenen rekombinanten DNA-Protokoll begrenzt wird.
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DNA-Segmente,
die für
ein spezifisches Gen kodieren, können
in rekombinante Wirtszellen eingeführt werden und zur Expression
eines spezifischen strukturellen oder regulatorischen Proteins verwendet
werden. Alternativ können
durch die Anwendung von gentechnischen Techniken Sub-Teile oder
Derivate von ausgewählten
Genen verwendet werden. Stromaufwärts liegende Regionen, die
regulatorische Regionen, wie zum Beispiel Promotorregionen, enthalten,
können
isoliert werden und anschließend
für die
Expression des ausgewählten
Gens verwendet werden.
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Wo
ein Expressionsprodukt erzeugt werden soll, ist es möglich, dass
die Nukleinsäuresequenz
variiert wird, während
die Fähigkeit
beibehalten wird, für
dasselbe Produkt zu kodieren. Der Bezug auf die Codontabelle, wie
oben zur Verfügung
gestellt, wird es dem Fachmann ermöglichen, jede Nukleinsäure aufzubauen, die
für ein
Produkt einer gegebenen Nukleinsäure
kodiert.
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4.2 Kodierte Proteine
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Sobald
die gesamte kodierende Sequenz des differentiell exprimierten, Prostata-spezifischen
Gens bestimmt wurde, kann das Gen in ein geeignetes Expressionssystem
eingeführt
werden. Das Gen kann in jeder Zahl von verschiedenen rekombinanten
DNA-Expressionssystemen exprimiert werden, um große Menge des
Polypeptidprodukts zu erzeugen, das dann gereinigt werden kann und
dazu verwendet werden kann, um Tiere zu impfen, und so Antiseren
zu erzeugen, mit denen weitere Untersuchungen durchgeführt werden
könnten.
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Beispiele
von dem Fachmann bekannten Expressionssystemen schließen Bakterien,
wie zum Beispiel E. coli ein, Hefe, wie zum Beispiel Pichia pastoris,
Baculovirus und Säugeexpressi onssysteme,
wie zum Beispiel in COS- oder CHO-Zellen. Ein komplettes Gen kann
exprimiert werden oder alternativ können Fragmente des Gens, die
für Teile
des Polypeptids kodieren, hergestellt werden.
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In
bestimmten breiten Anwendungen der Erfindung wird die Gensequenz,
die für
das Polypeptid kodiert, analysiert, um putative Transmembransequenzen
nachzuweisen. Solche Sequenzen sind typischerweise hydrophob und
werden leicht durch die Verwendung von Standardsequenzanalysesoftware,
wie zum Beispiel MacVector (IBI, New Haven, CT), nachgewiesen. Die
Anwesenheit von Transmembransequenzen ist oft schädlich, wenn
ein rekombinantes Protein in vielen Expressionssystemen synthetisiert
wird, insbesondere E. coli, da es zur Produktion von unlöslichen
Aggregaten führt,
die schwierig in die native Konformation des Proteins zu renaturieren
sind. Die Deletion von Transmembransequenzen verändert typischerweise nicht
signifikant die Konformation der verbleibenden Proteinstruktur.
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Darüber hinaus
sind Transmembransequenzen, die per Definition innerhalb einer Membran
eingebettet sind, nicht zugänglich.
Antikörper
gegen diese Sequenzen können
daher sich als nicht brauchbar in in vivo- oder in in situ-Untersuchungen
erweisen. Die Deletion von Transmembran-kodierenden Sequenzen aus
den für
die Expression verwendeten Genen kann durch Standardtechniken erreicht
werden. Zum Beispiel können zufällig-plazierte
Restriktionsenzymstellen verwendet werden, um das gewünschte Genfragment
auszuschneiden oder die PCRTM-Amplifikation
kann verwendet werden, um nur den gewünschten Teil des Gens zu amplifizieren.
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Computersequenzanalyse
kann dazu verwendet werden, um die Stelle der vorhergesagten hauptsächlichen
antigenischen Determinantenepitope des Polypeptids zu bestimmen.
Software, die in der Lage ist, diese Analyse durchzuführen, ist
leicht käuflich
erhältlich,
zum Beispiel MacVector (IBI, New Haven, CT). Die Software verwendet
typischerweise Standardalgorithmen, wie zum Beispiel das Kyte/Doolittle-
oder Hopp/Woods-Verfahren zur Lokalisierung von hydrophilen Sequenzen,
die auf der Oberfläche
von Proteinen gefunden werden können
und daher wahrscheinlich als antigenische Determinanten wirken.
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Sobald
diese Analyse durchgeführt
wurde, können
Polypeptide hergestellt werden, die mindestens die essentiellen
Merkmale der antigenischen Determinante enthalten und die in der
Erzeugung von Antiseren gegen das Polypeptid verwendet werden können. Minigene
oder Gen fusionen, die für
diese Determinanten kodieren, können
konstruiert werden und in Expressionsvektoren durch Standardverfahren
eingeführt
werden, zum Beispiel, unter der Verwendung von PCRTM-Klonierungsmethodologie.
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Das
Gen oder Genfragment, das für
ein Polypeptid kodiert, kann in einen Expressionsvektor durch Standardsubklonierungstechniken
eingeführt
werden. Ein E. coli-Expressionsvektor kann verwendet werden, der
das rekombinante Polypeptid als ein Fusionsprotein herstellt, was
eine schnelle Affinitätsreinigung
des Proteins ermöglicht.
Beispiele von solchen Fusionsproteinexpressionssystemen sind das
Glutathion S-Transferase-System (Pharmacia, Piscataway, NJ), das
Maltosebindeproteinsystem (NEB, Beverley, MA), das FLAG-System (IBI,
New Haven, CT) und das 6 × His-System
(Qiagen, Chatsworth, CA).
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Einige
der Systeme stellen rekombinante Polypeptide her, die nur eine kleine
Zahl von weiteren Aminosäuren
tragen, von denen es unwahrscheinlich ist, dass sie die antigenische
Fähigkeit
des rekombinanten Polypeptids beeinträchtigen. Zum Beispiel fügen sowohl
das FLAG-System
und das 6 × His-System
nur kurze Sequenzen hinzu, die beide dafür bekannt sind, dass sie schlecht
antigen sind und die nicht die Faltungspolypeptids in seine native
Konformation nachteilig beeinträchtigen.
Andere Fusionssysteme sind so aufgebaut, um Fusionen herzustellen,
wobei der Fusionspartner leicht von dem gewünschten Polypeptid ausgeschnitten wird.
In einer Ausführungsform
ist der Fusionspartner an das rekombinante Polypeptid durch eine
Polypeptidsequenz verbunden, die eine bestimmte Erkennungssequenz
für eine
Protease enthält.
Beispiele von geeigneten Sequenzen sind diejenigen, die durch die
Tabak-"Etch"-Virusprotease (Life Technologies, Gaithersburg, MD)
oder Faktor Xa (New England Biolabs, Beverley, MA) erkannt werden.
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Das
verwendete Expressionssystem kann auch eines sein, das durch den
Baculoviruspolyhedron-Promotor angetrieben wird. Das Gen, das für das Polypeptid
kodiert, kann durch Standardtechniken manipuliert werden, um die
Klonierung in den Baculovirusvektor zu erleichtern. Ein Baculovirusvektor
ist der pBluBac-Vektor (Invitrogen, Sorrento, CA). Der Vektor, der
das Gen für
das Polypeptid trägt,
wird in Spodoptera frugiperda-(Sf9)-Zellen durch Standardprotokolle
transfiziert, und die Zellen werden kultiviert und verarbeitet,
um das rekombinante Antigen herzustellen. Siehe Summers et al.,
U.S. Patent Nr. 4,215,051.
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Als
eine Alternative zu rekombinanten Polypeptiden können synthetische Peptide,
entsprechend zu den antigenen Determinanten präpariert werden. Solche Peptide
sind mindestens sechs Aminosäurereste
lang und können
bis zu ungefähr
35 Reste enthalten, was die ungefähre obere Längengrenze von automatischen Peptidsynthesemaschinen
ist, wie zum Beispiel denjenigen, erhältlich von Applied Biosystems
(Foster City, CA). Die Verwendung von solch kleinen Peptiden zur
Impfung erfordert typischerweise die Konjugation des Peptids an
ein immunogenes Trägerprotein,
wie zum Beispiel das Hepatitis B Oberflächenantigen, "Keyhole Limpet"-Hämocyanin
oder Rinderserumalbumin. Verfahren zur Durchführung dieser Konjugation sind
alle gut im Stand der Technik bekannt.
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Aminosäuresequenzvarianten
des Polypeptids können
auch präpariert
werden. Diese können
zum Beispiel kleinere Sequenzvarianten des Polypeptids sein, die
aufgrund der natürlichen
Variation innerhalb der Population entstehen oder sie können Homologe
sein, die in anderen Spezies gefunden werden. Sie können auch
Sequenzen sein, die nicht natürlich
auftreten, die jedoch ausreichend ähnlich sind, so dass sie ähnlich funktionieren
und/oder eine Immunantwort hervorrufen, die mit den natürlichen
Formen des Polypeptids kreuzreagieren. Sequenzvarianten können durch
Standardverfahren der Stellen-spezifischen Mutagenese präpariert
werden, so wie den hier beschriebenen, um die Transmembransequenz
zu entfernen.
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Aminosäuresequenzvarianten
des Polypeptids können
Substitutions-, Insertions- oder Deletionsvarianten sein. Deletionsvarianten
fehlt eine oder mehrere Reste des nativen Proteins, die nicht für die Funktion oder
immunogenische Aktivität
essentiell sind und werden durch die Varianten beispielhaft dargestellt,
denen eine Transmembransequenz fehlt. Ein weiterer verbreiteter
Typ an Deletionsvariante ist einer, dem sekretorische Signalsequenzen
oder Signalsequenzen fehlen, die ein Protein steuern, an einen bestimmten
Teil einer Zelle zu binden. Ein Beispiel der letztgenannten Sequenz
ist die SH2-Domäne,
die eine Proteinbindung an Phosphotyrosinreste induziert.
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Substitutions-Varianten
enthalten typischerweise eine alternative Aminosäure an einer oder mehreren Stellen
innerhalb des Proteins und können
so aufgebaut werden, um eine oder mehrere Eigenschaften des Polypeptids
zu modulieren, wie zum Beispiel die Stabilität gegen proteolytische Spaltung.
Substitutionen sind bevorzugterweise konservativ, das heißt, eine
Aminosäure
wird mit einer ähnlicher
Größe und Ladung
ersetzt. Konservative Substitutionen sind im Stand der Technik gut
bekannt und schließen
zum Beispiel die Veränderungen
von: Alanin zu Serin; Arginin zu Lysin; Asparagin zu Glutamin oder
Histidin; Aspartat zu Glutamat; Cystein zu Serin; Glutamin zu Asparagin;
Glutamat zu Aspartat; Glycin zu Prolin; Histidin zu Asparagin oder
Glutamin; Isoleucin zu Leucin oder Valin; Leucin zu Valin oder Isoleucin;
Lysin zu Arginin, Glutamin oder Glutamat; Methionin zu Leucin oder
Isoleucin; Phenylalanin zu Tyrosin, Leucin oder Methionin; Serin
zu Threonin; Threonin zu Serin; Tryptophan zu Tyrosin; Tyrosin zu
Tryptophan oder Phenylalanin und Valin zu Isoleucin oder Leucin
ein.
-
Insertions-Varianten
schließen
Fusionsproteine ein, wie diejenigen, die dazu verwendet werden,
um eine schnelle Reinigung des Polypeptids zu ermöglichen
und können
auch Hybridproteine einschließen,
die Sequenzen aus anderen Proteinen und Polypeptiden, die für das Polypeptid
homolog sind, enthalten. Zum Beispiel kann eine Insertions-Variante
Teile der Aminosäuresequenz
des Polypeptids von einer Spezies zusammen mit Teilen des homologen
Polypeptids auch einer anderen Spezies einschließen. Andere Insertions-Varianten
können
diejenigen einschließen,
in die zusätzliche
Aminosäuren
in die kodierende Sequenz des Polypeptids eingeführt wurden. Dies sind typischerweise
kleinere Insertionen als die oben beschriebenen Fusionsproteine
und werden zum Beispiel eingeführt,
um eine Protease-Spaltstelle
zu unterbrechen.
-
Hauptsächliche
antigenische Determinanten des Polypeptids können durch einen empirischen
Ansatz identifiziert werden, in dem Teil des Gens, das für das Polypeptid
kodiert, in einen rekombinanten Wirt exprimiert werden und die erhaltenen
Proteine auf ihre Fähigkeit
hin getestet werden, eine Immunantwort hervorzurufen. Zum Beispiel
kann PCRTM verwendet werden, um einen Bereich
von Peptiden herzustellen, denen sukzessiv längere Fragmente des C-Terminus
des Proteins fehlen. Die immunprotektive Aktivität jedes dieser Peptide identifiziert
dann diejenigen Fragmente oder Domänen des Polypeptids, die für diese
Aktivität
essentiell sind. Weitere Untersuchungen, in denen nur eine kleine
Zahl von Aminosäuren
bei jeder Iteration entfernt wird, ermöglichen dann die Lokalisierung
der antigenen Determinanten des Polypeptids.
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Ein
anderes Verfahren zur Präparation
der Polypeptide gemäß der Erfindung
ist die Verwendung von Peptidmimetika. Mimetika sind Peptid-enthaltende
Moleküle,
die Elemente der Proteinsekundärstruktur
nachahmen. Siehe zum Beispiel Johnson et al. (1993). Der dahinter
liegende Ansatz hinter der Verwendung von Peptidmimetika ist, dass
das Peptidrückgrat
von Proteinen hauptsächlich
existiert, um Aminosäure-Seitenketten
auf solch eine Weise zu orien tieren, dass sie molekulare Interaktionen
erleichtern, wie zum Beispiel diejenige von Antikörper und
Antigen. Von einem Peptidmimetikum wird erwartet, dass es molekulare
Interaktionen ähnlich
zu dem natürlichen
Molekül
erlaubt.
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Erfolgreiche
Anwendungen des Peptidmimetikakonzepts haben sich bisher auf Mimetika
von β-Turns innerhalb
von Proteinen fokussiert, die als hochantigen bekannt sind. Wahrscheinlich
kann die β-Turn-Struktur innerhalb
eines Polypeptids durch Computer-basierte Algorithmen wie hier diskutiert
vorhergesagt werden. Sobald die Komponenten-Aminosäuren des
Turns bestimmt sind, können
Peptidmimetika konstruiert werden, um eine ähnliche spatiale Orientierung
der essentiellen Elemente der Aminosäure-Seitenketten zu erreichen.
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4.3 Präparation von für kodierte
Proteine spezifische Antikörper
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4.3.1 Expression von Proteinen
aus klonierten cDNAs
-
Die
in SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 angegebenen cDNA-Spezies
können
als kodierte Peptide oder Proteine exprimiert werden. Die gentechnische
Bearbeitung von DNA-Segmenten zur Expression in einem prokaryontischen
oder eukaryontischen System kann durch Techniken durchgeführt werden, die
dem Fachmann in der rekombinanten Expression allgemein bekannt sind.
Es wird geglaubt, dass im Wesentlichen jedes Expressionssystem in
der Expression der beanspruchten Nukleinsäuresequenzen angewendet werden
kann.
-
Sowohl
cDNA und genomische Sequenzen sind für die eukaryontische Expression
geeignet, da die Wirtszelle im Allgemeinen die genomischen Transkripte
prozessieren wird, um eine funktionelle mRNA für die Translation in Proteine
zu ergeben. Zusätzlich
ist es möglich,
teilweise Sequenzen zur Erzeugung von Antikörpern gegen diskrete Teile
eines Genprodukts zu verwenden, auch wenn die Gesamtsequenz des
Genprodukts unbekannt bleibt. Computerprogramme sind erhältlich,
um bei der Selektion von Regionen zu helfen, die potentielle immunologische
Signifikanz aufweisen. Zum Beispiel ist Software, die in der Lage
ist, diese Analyse durchzuführen,
leicht käuflich
von MacVector (IBI, New Haven, CT) erhältlich. Die Software verwendet
typischerweise Standardalgorithmen, wie zum Beispiel die Kyte/Doolittle-
oder Hopp/Woods-Verfahren für
die Lokalisierung von hydrophilen Sequenzen, die charakteristischerweise
auf der Oberfläche
von Proteinen gefunden werden und daher möglicherweise als antigene Determinanten
wirken können.
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Wie
hier verwendet sind die Ausdrücke „gentechnisch
veränderte" und "rekombinante" Zellen dazu vorgesehen,
sich auf eine Zelle zu beziehen, in die ein exogenes DNA-Segment
oder Gen, wie zum Beispiel eine cDNA oder Gen durch die menschliche
Hand eingeführt
wurde. Daher sind gentechnisch veränderte Zellen von natürlich auftretenden
Zellen unterscheidbar, die nicht ein rekombinant eingeführtes exogenes DNA-Segment
oder Gen enthalten. rekombinante Zellen schließen diejenigen ein, die eingeführte cDNA
oder ein genomisches Gen aufweisen und schließen auch Gene ein, die angrenzend
an einen heterologen Promoter positioniert sind, der nicht natürlicherweise
mit dem bestimmten eingeführten
Gen assoziiert ist.
-
Um
ein rekombinantes kodiertes Protein oder Peptid zu exprimieren,
ob Mutanten oder Wildtyp, in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, würde einer einen Expressionsvektor
vorbereiten, der eine der beanspruchten isolierten Nukleinsäuren unter
Kontrolle von oder operativ verbunden mit einem oder mehreren Promotoren
umfaßt.
Um eine kodierende Sequenz „ unter
die Kontrolle von" einem
Promotor zu bringen positioniert man das 5'-Ende der Transkriptionsstartstelle
des transkriptionellen Leserahmens im allgemeinen zwischen ungefähr 1 und
ungefähr
50 Nukleotide „stromabwärts" (d.h. 3') des ausgewählten Promotors.
Der „stromaufwärts" gelegene Promotor
stimuliert die Transkription der DNA und fördert die Expression des kodierten
rekombinanten Proteins. Dies ist die Bedeutung von „rekombinanter
Expression" in diesem
Zusammenhang.
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Viele
Standardtechniken sind erhältlich,
um Expressionsvektoren zu konstruieren, die die geeigneten Nukleinsäuren enthalten
und transkriptionelle/translationale Kontrollsequenzen, um eine
Protein- oder Peptidexpression in einer Vielzahl von Wirts-Expressionssystemen
zu erreichen. Zelltypen, die für
die Expression erhältlich
sind, schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf, Bakterien, wie zum Beispiel E. coli und B. subtilis, transformiert
mit rekombinanter Bakteriophagen-DNA, Plasmid-DNA oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren.
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Bestimmte
Beispiele von prokaryontischen Wirten sind E. coli-Strämme RR1,
E.coli LE392, E.coli B. E.coli X 1776 (ATCC Nr. 31537) sowie E.
coli W3110 (F-, lambda-, prototroph, ATCC Nr. 273325); Bazilli,
wie zum Beispiel Bacillus subtilis; und andere Enterobakteria ceen,
wie zum Beispiel Salmonella typhimurium, Serratia marcescens und
verschiedene Pseudomonas-Spezies.
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Im
Allgemeinen werden Plasmid-Vektoren, die Replikon- und Kontrollsequenzen
enthalten, die von Spezies abgeleitet sind, die mit der Wirtszelle
kompatibel sind, in Zusammenhang mit diesen Wirten verwendet. Der
Vektor trägt
gewöhnlicherweise
eine Replikationsstelle sowie markierende Sequenzen, die in der
Lage sind, eine phänotypische
Selektion in transformierten Zellen zur Verfügung zu stellen. Zum Beispiel
wird E. coli oft transformiert unter der Verwendung von pBR322,
einem Plasmid, das von einer E. coli-Spezies abgeleitet ist. pBR322
enthält
Gene für
die Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz und stellt daher ein einfaches
Mittel zur Identifizierung von transformierten Zellen zur Verfügung. Das
pBR-Plasmid oder andere mikrobielle Plasmide oder Phagen müssen auch
enthalten, oder modifiziert werden um zu enthalten, Promotoren,
die durch den mikrobiellen Organismus zur Expression seiner eigenen
Proteine verwendet werden können.
-
Zusätzlich können Phagen-Vektoren,
die Replikon- und Kontrollsequenzen enthalten, die mit dem Wirtsmikroorganismus
kompatibel sind, als transformierende Vektoren in Zusammenhang mit
diesen Wirten verwendet werden. Zum Beispiel kann der Phage Lambda
GEMTM-11 verwendet werden bei der Herstellung eines
rekombinanten Phagenvektors, der dazu verwendet werden kann Wirtszellen
zu transformieren, wie zum Beispiel E. coli LE392.
-
Weitere
brauchbare Vektoren schließen
pIN-Vektoren (Inouye et al., 1985); und pGEX-Vektoren zur Verwendung bei der Erzeugung
von Glutathion S-Transferase(GST)-löslichen Fusionsproteinen zur
späteren Reinigung
und Abtrennung oder Spaltung ein. Andere geeignete Fusionsproteine
sind diejenigen mit β-Galactosidase,
Ubiquitin oder Ähnlichem.
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Promotoren,
die am häufigsten
in rekombinanter DNA-Konstruktion verwendet werden schließen die β-Lactamase
(Penicillinase), Laktose und Tryptophan(trp)-Promotorsysteme ein.
Während
diese am häufigsten
verwendet werden, wurden andere mikrobielle Promotoren entdeckt
und verwendet und Details, die ihre Nukleinsäuren betreffen wurden publiziert,
was es dem Fachmann ermöglicht,
diese funktionell mit Plasmidvektoren zu ligieren.
-
Zur
Expression in Saccharomyces wird zum Beispiel das Plasmid YRp7 herkömmlich verwendet (Stinchcomb
et al., 1979; Kingsman et al., 1979; Tschemper et al., 1980). Dieses Plasmid
enthält
bereits das trp1-Gen, das einen Selektionsmarker für einen
Mutantenstamm einer Hefe zur Verfügung stellt, dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, zum Beispiel ATCC Nr. 44076 oder
PEP4-1 (Jones, 1977). Die Anwesenheit der trp1-Läsion als ein Charakteristikum
des Hefewirtszellgenoms stellt dann eine effektive Umgebung zum
Nachweis von Transformation durch Wachstum in der Abwesenheit von
Tryptophan zur Verfügung.
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Geeignete
Promotorsequenzen in Hefevektoren schließen die Promotoren für 3-Phosphoglycerat-Kinase
(Hitzeman et al., 1980) oder andere glycolytische Enzyme (Hess et
al., 1968; Holland et al., 1978), wie zum Beispiel Enolase, Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glukose-6-Phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratnmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglukoseisomerase und Glukokinase ein. Bei der Herstellung
von geeigneten Expressionsplasmiden werden die Terminationssequenzen,
die mit diesen Genen assoziiert sind, auch in dem Expressionsvektor
3' der Sequenz,
von der gewünscht
ist, dass sie exprimiert wird, ligiert, um eine Polyadenylierung der
mRNA und Termination zur Verfügung
zu stellen.
-
Andere
geeignete Promotoren, die den zusätzlichen Vorteil von Transkription
aufweisen, die durch Wachstumsbedingungen kontrolliert wird, schließen die
Promotorregion für
Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, degradative
Enzyme, die mit dem Stickstoff-Stoffwechsel assoziiert sind und
die vorgenannte Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase
ein und Enzyme, die für
die Maltose- und Galaktose-Verwendung verantwortlich sind.
-
Zusätzlich zu
Mikroorganismen können
Kulturen von Zellen, die von multizellulären Organismen abgeleitet sind,
auch als Wirtszellen verwendet werden. Im Prinzip kann jede solche
Zellkultur benützt
werden, ob von vertebrater oder invertebrater Kultur. Zusätzlich zu
Säugerzellen
schließen
diese Insektenzellsysteme ein, die mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren
(z. B. Baculovirus) infiziert sind und Pflanzenzellsysteme, die
mit rekombinanten Virusexpressionsvektoren (z.B. Blumenkohlmosaikvirus,
CaMV; Tabakmosaikvirus, TMV) infiziert sind oder transformiert mit
rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren (z.B. Ti-Plasmid), die eine
oder mehrere kodierende Sequenzen enthalten.
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Als
ein brauchbares Insektensystem wird Autographa californica Kernpolyhidrosisvirus
(AcNPV) als ein Vektor verwendet, um fremde Gene zu exprimieren.
Das Virus wächst
in Spodoptera frugiperda-Zellen. Die isolierten Nukleinsäure-kodierenden
Sequenzen werden in nicht essentielle Regionen (zum Beispiel das
Polyhedringen) des Virus kloniert und unter die Kontrolle eines
AcNPV-Promotors (zum Beispiel dem Polyhedrinpromotor) platziert.
Die erfolgreiche Einführung
der kodierenden Sequenzen führt
zu der Inaktivierung des Polyhedringens und der Herstellung von
nicht-verschlossenen rekombinanten Virus (d.h. Virus, dem die proteinöse Hülle fehlt,
die durch das Polyhedringen kodiert wird). Diese rekombinanten Viren
werden dann dazu verwendet, um Spodoptera frugiperda-Zellen zu infizieren,
in denen das eingeführte
Gen exprimiert wird (z. B. U.S.-Patent Nr. 4,215,051 (Smith)).
-
Beispiele
von brauchbaren Säuger-Wirtszelllinien
sind VERO- und HeLa-Zellen, Chinese hamster ovary (CHO)-Zelllinien,
W138, BHK, COS-7, 293, HepG2, 373, RIN und MDCK-Zellinien. Zusätzlich kann ein Wirtszellstrang
ausgewählt
werden, der die Expression der inserierten Sequenzen moduliert oder
modifiziert und das Genprodukt in der spezifischen gewünschten
Weise prozessiert. Solche Modifikationen (z.B. Glykosylierung) und
Prozessieren (z.B. Spaltung) von Proteinprodukten können für die Funktion
des kodierten Proteins wichtig sein.
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Verschiedene
Wirtszellen weisen Charakteristika und spezifische Mechanismen für das posttranslationale
Prozessieren und die Modifikation von Proteinen auf. Geeignete Zelllinien
oder Wirtssysteme können
so ausgewählt
werden, um die korrekte Modifikation und das Prozessieren des exprimierten
fremden Proteins sicherzustellen. Expressionsvektoren zur Verwendung
in Säugerzellen
schließen
gewöhnlicherweise
einen Ursprung der Replikation (wie erforderlich), einen vor dem
Gen, das exprimiert werden soll, lokalisierten Promotor zusammen
mit jeglichen erforderlichen Ribosom-Bindungsstellen, RNA-Splicestellen,
eine Polyadenylierungsstelle und transkriptionelle Terminatorsequenzen
ein. Der Ursprung der Replikation kann entweder durch Konstruktion
des Vektors, einen exogenen Ursprung zu enthalten, wie zum Beispiel
abgeleitet von SV40 oder einer anderen viralen Quelle (z.B. Polyoma,
Adeno, VSV, BPV) zur Verfügung
gestellt werden oder kann durch den Wirtszell-chromosomalen Replikationsmechanismus
zur Verfügung
gestellt werden. Wenn der Vektor in das Wirtszellchromosom integriert
ist, ist das Letztgenannte oftmals ausreichend.
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Die
Promotoren können
von dem Genom von Säugerzellen
(z.B. Metallothioneinpromotoren) oder aus Säugerviren (z.B. dem Adenovirus-späten Promotor;
dem Vakzinia-Virus 7,5K-Promotor)
abgeleitet sein. Weiter ist es auch möglich und kann wünschenswert
sein, Promotor oder Kontrollsequenzen zu verwenden, die normalerweise
mit der gewünschten
Gensequenz assoziiert sind, unter der Voraussetzung, dass solche
Kontrollsequenzen mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind.
-
Eine
Zahl von viral-basierten Expressionssystemen kann verwendet werden,
zum Beispiel sind herkömmlich
verwendete Promotoren abgeleitet von Polyoma, Adenovirus 2 und am
häufigsten
Simian Virus 40 (SV40). Die frühen
und späten
Promotoren von SV40-Virus sind besonders brauchbar, da sie beide
leicht aus dem Virus als ein Fragment erhalten werden können, das
auch den SV40-viralen Ursprung der Replikation enthält. Kleinere
oder größere SV40-Fragmente
können
auch verwendet werden, unter der Voraussetzung, dass die ungefähr 250 bp-Sequenz
eingeschlossen ist, die sich von der HindIII-Stelle in Richtung
der Bgl I-Stelle erstreckt,
die in dem viralen Ursprung der Replikation lokalisiert ist.
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In
Fällen,
wo ein Adenovirus als ein Expressionsvektor verwendet wird können die
kodierenden Sequenzen an einen Adenovirus-Transkriptions/Translations-Kontrollkomplex
ligiert werden, z.B. der späte
Promotor und die Tripartit Leader-Sequenz. Dieses chimäre Gen kann
dann in das Adenovirusgenom durch in vitro- oder in vivo-Rekombination
eingeführt
werden. Die Einführung
in eine nicht-essentielle Region des viralen Genoms (z.B. Region
E1 oder E3) wird zu einem rekombinanten Virus führen, das lebensfähig ist
und in der Lage ist, Proteine in infizierten Wirten zu exprimieren.
-
Spezifische
Startsignale können
auch für
die effiziente Translation der beanspruchten isolierten Nukleinsäure-kodierenden
Sequenzen erforderlich sein. Diese Signale schließen das
ATG-Startkodon und
angrenzende Sequenzen ein. Exogene Translations-Kontrollsignale,
einschließlich
des ATG-Startkodons, können
zusätzlich
zur Verfügung
gestellt werden müssen.
Der Fachmann wäre
leicht in der Lage, dies zu bestimmen und die erforderlichen Signale
zur Verfügung
zu stellen. Es ist gut bekannt, dass das Startkodon in-frame (oder in-Phase)
mit dem Leserahmen der gewünschten
kodierenden Sequenz vorliegen muss, um die Translation des gesamten
Inserts sicherzustellen. Diese exogenen Translations-Kontrollsignale
und Startkodons können aus
einer Vielzahl von Ursprüngen
stammen, sowohl natürlich
und synthetisch. Die Effizienz der Expression kann durch den Einschluss
von geeigneten Transkription senhancer-Elementen oder Transkriptionsterminatoren
verbessert werden (Bittner et al., 1987).
-
In
der eukaryontischen Expression wird es typischerweise auch wünschenswert
sein, in die Transkriptionseinheit eine geeignete Polyadenylierungsstelle
(z.B. 5'-AATAAA-3') einzufügen, falls
eine solche nicht innerhalb des original klonierten Segments vorhanden
war. Typischerweise wird die Poly-A-Hinzufügungsstelle ungefähr 30 bis
2000 Nukleotide „stromabwärts" der Terminationsstelle
des Proteins bei einer Position vor der Transkriptionstermination
platziert.
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Für die Langzeit-Produktion
von rekombinanten Proteinen in hoher Ausbeute ist die stabile Expression bevorzugt.
Zum Beispiel können
Zelllinien, die stabil Konstrukte exprimieren, die für Proteine
kodieren, gentechnisch hergestellt werden. Anders als die Verwendung
von Vektoren, die virale Ursprünge
der Replikation enthalten, können
Wirtszellen mit Vektoren transformiert werden, die durch geeignete
Expressionskontrollelemente kontrolliert werden (z.B. Promotor,
Enhancer, Sequenzen, Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen,
usw.) und einen selektierbaren Marker. Im Anschluss an die Einführung von
fremder DNA kann es gentechnisch veränderten Zellen ermöglicht werden,
für 1–2 Tage
in einem angereicherten Medium zu wachsen und dann werden sie auf
ein selektives Medium übertragen.
Der selektierbare Marker in dem rekombinanten Plasmid überträgt die Resistenz
für die
Selektion und ermöglicht
es den Zellen, das Plasmid stabil in ihre Chromosomen zu integrieren
und zu wachsen, um Foci zu bilden, die umgekehrt kloniert und in
Zelllinien expandiert werden können.
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Eine
Zahl von Selektionssystemen können
verwendet werden, einschließlich,
jedoch nicht begrenzt auf, die Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase
(Wigler et al., 1977), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (Szybalska
et al., 1962) und Adenin-Phosphoribosyltransferase-Gene
(Lowy et al., 1980), in jeweils tk-, hgprt- oder aprt-Zellen. Auch
kann die antimetabolite Resistenz als die Basis der Selektion für dhfr verwendet
werden, das Resistenz gegen Methotrexat überträgt (Wigler et al., 1980; O'Hare et al., 1981);
gpt, das Resistenz gegen Mycophenolsäure überträgt (Mulligan et al., 1981);
neo, das Resistenz gegenüber
dem Aminoglycosid G-418 überträgt (Colberre-Garapin
et al., 1981) und hygro, das Resistenz gegen Hygromycin überträgt (Santerre
et al., 1984).
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Es
ist vorgesehen, dass die isolierten Nukleinsäuren der Erfindung „überexprimiert" werden können, d.h.
in erhöhten
Spiegeln relativ zu ihrer natürlichen
Expression in menschlichen Prostatazellen exprimiert werden oder
sogar relativ zur Expression von anderen Proteinen in der rekombinanten
Wirtszelle. Solche Überexpression
kann durch eine Vielzahl von Verfahren ermittelt werden, einschließlich Radio-Markierung
und/oder Proteinreinigung. Jedoch sind einfache und direkte Verfahren
bevorzugt, zum Beispiel diejenigen, die SDS/PAGE und Proteinfärbung oder
Western Blot einschließen,
gefolgt durch quantitative Analysen, wie zum Beispiel densitometrisches
Scannen des sich ergebenden Gels oder Blots. Eine spezifische Zunahme
im Spiegel des rekombinanten Proteins oder Peptids im Vergleich
zum Spiegel in natürlichen
Prostatazellen ist für
die Überexpression
anzeigend, genau wie eine relative Häufigkeit des spezifischen Proteins
in Bezug zu den anderen Proteinen, die durch die Wirtszelle produziert
werden und, z.B., auf einem Gel sichtbar.
-
4.3.2 Reinigung von exprimierten
Proteinen
-
Weitere
Aspekte der vorliegenden Erfindung betreffen die Reinigung und in
bestimmten Ausführungsformen
die wesentliche Reinigung eines kodierten Proteins oder Peptids.
Der Ausdruck „gereinigtes
Protein oder Peptid" wie
hier verwendet ist als eine Zusammensetzung betreffend vorgesehen,
die isolierbar ist von anderen Komponenten, wobei das Protein oder
Peptid in einem jeglichen Ausmaß relativ
zu seinem natürlich-erhältlichen
Zustand gereinigt ist, d.h. in diesem Fall relativ zu seiner Reinheit
innerhalb eines Prostatazellextrakts. Ein gereinigtes Protein oder
Peptid betrifft daher auch ein Protein oder Peptid, das frei von
der Umgebung ist, in dem es natürlich
auftreten kann.
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Im
Allgemeinen wird „gereinigt" eine Protein- oder
Peptidzusammensetzung bezeichnen, die einer Fraktionierung unterzogen
wurde, um verschiedene andere Komponenten zu entfernen und wobei
die Zusammensetzung im Wesentlichen ihre exprimierte biologische
Aktivität
beibehält.
Wenn der Ausdruck „im
Wesentlichen gereinigt" verwendet
wird, wird dies eine Zusammensetzung betreffen, in der das Protein
oder Peptid die hauptsächliche
Komponente der Zusammensetzung bildet, wie zum Beispiel ungefähr 50% oder
mehr der Proteine in der Zusammensetzung darstellend.
-
Verschiedene
Verfahren zur Quantifizierung des Ausmaßes von Reinigung des Proteins
oder Peptids werden dem Fachmann im Stand der Technik bekannt sein,
im Hinblick auf die vor liegende Beschreibung. Diese schließen zum
Beispiel das Bestimmen der spezifischen Aktivität einer aktiven Fraktion oder
das Ermitteln der Zahl von Polypeptiden innerhalb einer Fraktion
durch SDS/PAGE-Analyse ein. Ein bevorzugtes Verfahren zur Ermittlung
der Reinheit einer Fraktion ist es, die spezifische Aktivität der Fraktion
zu berechnen, sie mit der spezifischen Aktivität des Ausgangsextrakts zu vergleichen
und so das Ausmaß an
Reinheit zu berechnen, hier durch eine „-fach Reinigungszahl" ermittelt. Die aktuellen
Einheiten, die dazu verwendet werden, die Menge von Aktivität darzustellen,
werden natürlich
abhängig
sein von der bestimmten ausgewählten
Testtechnik, um der Reinigung zu folgen, und ob oder ob nicht das
exprimierte Protein oder Peptid eine nachweisbare Aktivität zeigt.
-
Verschiedene
Techniken, die zur Verwendung in Proteinreinigung geeignet sind,
werden dem Fachmann im Stand der Technik gut bekannt sein. Diese
schließen
zum Beispiel das Fällen
mit Ammoniumsulfat, PEG, Antikörper
und Ähnliches
oder durch Hitzedenaturierung ein, gefolgt von Zentrifugation; Chromatographieschritte,
wie zum Beispiel Ionenaustausch, Gelfiltration, Umkehrphase, Hydroxylapatit
und Affinitätschromatographie;
isoelektrisches Fokusieren; Gel-Elektrophorese und Kombinationen
von solchen und anderen Techniken. Wie allgemein im Stand der Technik
bekannt ist, wird geglaubt, dass die Reihenfolge der Durchführung der
verschiedenen Reinigungsschritte verändert werden kann oder das
bestimmte Schritte ausgelassen werden können und immer noch zu geeigneten
Verfahren zur Präparation
eines im Wesentlichen gereinigten Proteins oder Peptids führen werden.
-
Es
besteht kein allgemeines Erfordernis, dass das Protein oder Peptid
immer im am meisten gereinigten Zustand zur Verfügung gestellt wird. In der
Tat ist es vorgesehen, dass weniger substantiell gereinigte Produkte
eine Brauchbarkeit in bestimmten Ausführungsformen haben werden.
Die teilweise Reinigung kann durch die Verwendung von weniger Reinigungsschritten
in Kombination erreicht werden oder durch Verwenden von verschiedenen
Formen desselben allgemeinen Reinigungsschemas. Zum Beispiel ist
es ersichtlich, dass einen Kationen-Austausch-Säulenchromatographie, die unter
der Verwendung einer HPLC-Vorrichtung durchgeführt wird, im Allgemeinen zu
einer größer-fachen
Reinigung führen
wird, als dieselbe Technologie unter der Verwendung eines Niedrigdruck-Chromatographiesystems.
Verfahren, die ein geringeres Ausmaß an relativer Reinigung zeigen,
können
Vorteile in der Gesamtausbeute an Proteinprodukt aufweisen oder
bei der Beibehaltung der Aktivität
eines exprimierten Proteins.
-
Es
ist bekannt, dass die Wanderung eines Polypeptids variieren kann,
manchmal signifikant, mit verschiedenen Bedingung an SDS/PAGE (Capaldi
et al., 1977). Es wird daher ersichtlich sein, dass unter sich unterscheidenden
Elektrophoresebedingungen die ersichtlichen Molekulargewichte von
gereinigten oder teilweise gereinigten Expressionsprodukten variieren
können.
-
4.3.3 Antikörpererzeugung
-
Für einige
Ausführungsformen
wird es wünschenswert
sein, Antikörper
herzustellen, die mit hoher Spezifität an das/die Polypeptidprodukt(e)
einer isolierten Nukleinsäure
ausgewählt
aus SEQ ID NO: 1; SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 binden werden. Mittel
zur Präparation
und Charakterisierung sind gut im Stand der Technik bekannt (See,
z.B. Antikörper:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988).
-
Verfahren
zur Erzeugung von polyklonalen Antikörpern sind im Stand der Technik
gut bekannt. Kurz wird ein polyklonaler Antikörper durch Immunisierung eines
Tieres mit einer immunogenen Zusammensetzung und Sammeln von Antiseren
aus diesem immunisierten Tier präpariert.
Eine große
Zahl von Tierspezies können
für die
Produktion von Antiseren verwendet werden. Typischerweise ist das
für die
Produktion eines anti-Antiserums verwendete Tier ein Kaninchen,
eine Maus, eine Ratte, ein Hamster, ein Meerschweinchen oder eine
Ziege. Aufgrund der relativ großen
Blutvolumen von Kaninchen, ist ein Kaninchen eine bevorzugte Auswahl
zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern.
-
Wie
im Stand der Technik gut bekannt ist, kann eine bestimmte Zusammensetzung
in ihrer Immunigenizität
variieren. Es ist daher oft erforderlich, das Wirtsimmunsystem zu
boosten, wie durch Koppeln eines Peptids oder Polypeptidimmunogens
an einen Träger
erreicht werden kann. Beispielhafte und bevorzugte Träger sind „Keyhole
Limpet Hemocyanin" (KLH)
und Rinderserum-Albumin (BSA). Andere Albumine, wie z.B. Ovalbumin,
Mausserium-Albumin
oder Kaninchenserum-Albumin können
auch als Träger
verwendet werden. Mittel zur Konjugation eines Polypeptids an ein
Trägerprotein
sind im Stand der Technik gut bekannt und schließen Glutaraldehyd, M-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimid
Ester, Carbodiimid und Bis-Biazotisiertes Benzidin ein.
-
Es
ist auch gut im Stand der Technik bekannt, dass die Immunogenizität einer
bestimmten Immunogen-Zusammensetzung durch die Verwendung von nicht-spezifischen
Stimulatoren der Immunantwort verstärkt werden kann, die als Adjuvantien
bekannt sind. Beispielhafte und bevorzugte Adjuvantien schließen vollständiges Freund's Adjuvans (ein nicht-spezifischer
Stimulator der Immunantwort der abgetötete Mycobacterium tuberculosis
enthält),
unvollständiges
Freund's Adjuvans
und Aluminumhydroxid-Adjuvans ein.
-
Die
Menge von in der Produktion von polyklonalen Antikörpern verwendeter
immunogener Zusammensetzung variiert in Abhängigkeit von der Natur des
Immunogens sowie für
die Immunisierung verwendeten Tier. Eine Vielzahl von Routen können verwendet
werden, um das Immunogen zu verabreichen (subkutan, intramuskulär, intradernal,
intravenös,
intraperitoneal). Die Herstellung von polyklonalen Antikörpern kann
durch Sammeln von Blut des immunisierten Tiers an bestimmen Punkten
im Anschluss an die Immunisierung verfolgt werden. Eine zweite Boosterinjektion
kann auch gegeben werden. Dieses Verfahren von Boosten und Titrieren wird
wiederholt, bis ein geeigneter Titer erreicht wird. Wenn ein gewünschter
Spiegel an Immunogenizität
erhalten wurde, kann das immunisierte Tier ausgeblutet werden und
das Serum isoliert und gelagert werden, und/oder das Tier kann verwendet
werden, um MAbs zu erzeugen. Zur Herstellung von Kaninchen-polyklonalen
Antikörpern
kann das Kaninchen durch eine Ohrvene oder alternativ durch kardiale
Punktur ausgeblutet werden. Dem entfernten Blut wird es ermöglicht zu
koagulieren und dann wird es zentrifugiert, um die Serumkomponenten
von ganzen Zellen und Blutklumpen abzutrennen. Das Serum kann für verschiedene
Anwendungen verwendet werden wie es ist, oder andererseits kann
die gewünschte
Antikörperfraktion
durch gut bekannte Verfahren gereinigt werden, wie z.B. Affinitätschromatrographie
unter der Verwendung eines anderen Antikörpers oder eines Peptids, das
an eine feste Matrix gebunden ist.
-
Monoklonale
Antikörper
(MAbs) können
leicht durch die Verwendung von gut bekannten Techniken präpariert
werden, wie zum Beispiel denen, die in US-Patent Nr. 4,196,265 beispielhaft
dargestellt sind. Typischerweise schließt diese Technik das Immunisieren
eines geeigneten Tiers mit einer ausgewählten immunogenen Zusammensetzung,
z.B. einem gereinigten oder teilweise gereinigten exprimierten Protein,
Polypeptid oder Peptid ein. Die immunisierende Zusammensetzung wird
auf eine Weise verabreicht, die effektiv ist, um die Antikörperproduzierenden
Zellen zu stimulieren.
-
Die
Verfahren zu Erzeugung von monoklonalen Antikörpern (MAbs) beginnen im allgemeinen
entlang mit derselben Grundsätze
wie diejenigen zur Herstellung von polyklonalen Antikörpern. Nagetiere,
wie z.B. Mäuse
und Ratten sind bevorzugte Tiere, jedoch ist die Verwendung von
Kaninchen, Schafen oder Froschzellen auch möglich. Die Verwendung von Ratten
kann bestimmte Vorteile zur Verfügung
stellen (Goding, 1986, pp. 60–61),
jedoch sind Mäuse
bevorzugt, wobei BALB/c-Maus am meisten bevorzugt ist, da diese
am meisten routinemäßig verwendet
wird und im allgemeinen einen höheren
Prozentsatz an stabilen Fusionen ergibt.
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Die
Tiere werden mit Antigen wie oben seziert. Das Antigen kann an Trägermoleküle, wie
z.B. „Keyhole
Limpet Hemocyanin" gekoppelt
werden, falls erfordert. Das Antigen wurde typischerweise mit Adjuvants gemischt,
wie z.B. Freund's
vollständigem
oder unvollständigem
Adjuvants. Boosterinjektionen mit denselben Antigenen würden in
ungefähr
2-Wochenintervallen
auftreten.
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Im
Anschluss an die Immunisierung werden somatische Zellen mit dem
Potential zur Herstellung von Antikörpern, spezifisch B-Lymphozyten
(B-Zellen), ausgewählt
zur Verwendung in dem MAb-erzeugenden Protokoll. Diese Zellen können aus
biopsierten Milzen, Mandeln oder Lymphknoten, oder aus einer peripheren Blutprobe
erhalten werden. Milzzellen und periphere Blutzellen sind bevorzugt,
die zuerst genannten, da sie eine reiche Quelle von Antikörpernproduzierenden
Zellen sind, die sich in der teilenden Plasmablasten-Phase befinden,
und die letztgenannten, da peripheres Blut leicht zugänglich ist.
Oft wird ein Panel von Tieren immunisiert werden müssen und
die Milz des Tieres mit dem höchsten
Antikörpertiter
wird entfernt werden und die Milzlymphozyten durch Homogenisieren
der Milz mit einer Spritze erhalten werden. Typischerweise enthält eine
Milz auch von einer immunisierten Maus ungefähr 5 × 107 bis
2 × 108 Lymphozyten.
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Die
Antikörper-produzierenden
B-Lymphozyten aus dem immunisierten Tier werden dann mit Zellen einer
immortalisierten Myelomzelle fusioniert, im allgemeinen eine derselben
Spezies, wie das Tier, das immunisiert wurde. Myelomzelllinien,
die zur Verwendung von Hybridom-produzierenden Fusionsverfahren
geeignet sind, sind bevorzugterweise nicht-Antikörper herstellend, weisen eine
hohe Fusionseffizienz auf und Enzymdefizienzen, die sie unfähig dazu
machen, in bestimmten selektiven Medien zu wachsen, was das Wachstum von
nur den gewünschten
fusionierten Zellen (Hybridome) fördert.
-
Jede
einer Zahl von Myelomzellen kann verwendet werden, wie dem Fachmann
bekannt ist (Goding, pp. 65–66,
1986; Campbell, pp. 75–83,
19684). Zum Beispiel, wo das immunisierte Tier eine Maus ist, kann man
P3-X63/Ag8, X63-Ag8.653, NS1/1.Ag 4 1, Sp210-Ag14, FO, NSO/U, MPC-11,
MPC11-X45-GTG 1.7 und S194/5XX0 Bul verwenden; für Ratten kann man R210.RCY3,
Y3-Ag 1.2.3, IR983F und 4B210 verwenden, und U-266, GM1500-GRG2,
LICR-LON-HMy2 und UC729-6 sind alle brauchbar in Verbindung mit
menschlichen Zellfusionen.
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Eine
bevorzugte murine Myelomzelle ist die NS-1 Myelonzellinie (auch
als P3-NS-1-Ag4-1) bezeichnet, die leicht erhältlich ist aus dem NIGMS Menschliche
Genetische Mutantenzellen Hinterlegungsstelle, durch Bestellen der
Zellinien, Hinterlegungsstelle GM3573. Eine andere Mausmyelomzellinie,
die verwendet werden kann, ist die 8-azaguanini-resistente Maus-Murines Myelom SP2/0
nicht-Producer Zellinie.
-
Verfahren
zur Erzeugung von Hybriden von Antikörper-produzierenden Milz- oder
Lymphknotenzellen und Myelomzellen umfassen gewöhnlicherweise das Mischen von
somatischen Zellen mit Myelomzellen in einem 2:1 Verhältnis, obwohl
das Verhältnis
von etwa 20:1 bis ungefähr
1:1 jeweils variieren kann, in der Anwesenheit eines Mittels oder
Mittel (chemisch oder elektrisch), die die Fusion von Zellmembranen
unterstützen. Fusionsverfahren
unter der Verwendung von Sendai-Virus wurden durch Köhler und
Milstein (1975; 1976) beschrieben und diejenigen von Polyethylenglycol
(PEG) wie z.B. 37% v/v) PEG, durch Gefter et al. (1977). Die Verwendung
von elektrisch induzierten Fusionsverfahren ist auch geeignet (Goding
S. 71–74,
1986).
-
Fusionsverfahren
produzieren gewöhnlicherweise
lebensfähige
Hybride bei geringen Frequenzen, ungefähr 1 × 10–6 bis
1 × 10–8.
Jedoch verursacht dies kein Problem, da die lebensfähigen fusionierten
Hybride von den parenteralen, nicht fusionierten Zellen (insbesondere
die nicht fusionierten Myelomzellen, die normalerweise damit fortfahren
würden,
sich unendlich zu teilen) durch Kultivieren in einem selektiven
Medium. Das selektive Medium ist im allgemeinen eines, das ein Mittel
enthält,
das die de novo Synthese von Nukleotiden in den Gewebekulturmedien
blockiert. Beispielhafte und bevorzugte Mittel sind Aminopterin,
Methotrexat und Azaserin. Aminopterin und Methotrexat blockieren
die de novo Synthese von sowohl Purinen und Pyrimidinen, wohingegen
Azaserin nur die Purinsynthese blockiert. Wo Aminopterin oder Methotrexat
verwendet werden, wird das Medium mit Hypoxanthin und Thymidin als
eine Quelle von Nukleotiden ergänzt
(HAT Medium). Wo Azaserin verwendet wird, wird das Medium mit Hypoxanthin
ergänzt.
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Das
bevorzugte Selektionsmedium ist HAT. Nur Zellen, die in der Lage
sind, Rettungs-Nucleotidsynthesewege
zu betreiben, sind in der Lage, in HAT-Medium zu überleben.
Den Myelomzellen fehlen Schlüsselenzyme
des Rettungs-Synthesewegs, z.B. Hypoxanthinphosphoribosyl-Transferase
(HPRT), und sie können nicht überleben.
Die B-Zellen können
diesen Syntheseweg betreiben, jedoch weisen sie eine begrenzte Lebensdauer
in Kultur auf und sterben im allgemeinen innerhalb zwei Wochen ab.
Daher sind die einzigen Zellen, die in dem Selektionsmedium überleben
können,
diejenigen Hybride, die aus Myelom und B-Zellen gebildet wurden.
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Dieses
Kultivieren stellt eine Population von Hybridomen zur Verfügung, aus
denen spezifische Hybridome ausgewählt werden. Typischerweise
wird die Selektion von Hybridomen durch Kultivieren der Zellen durch
Einzel-Klonverdünnung
in Miktrotiterplatten durchgeführt
von Testen der individuellen klonalen Überstände (über ungefähr zwei bis drei Wochen) auf
die gewünschte
Reaktivität.
Der Test sollte sensitiv einfach und schnell sein, wie z.B. Radionimmunassays,
Enzymimmunassays, cytotoxische Assays, Plaqueassays, Dotimmunbindungsassays
und ähnliche.
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Die
ausgewählten
Hybridome würden
dann seriell verdünnt
und in individuelle Antikörperproduzierende
Zellinien kloniert, die Klone können
dann unbegrenzt vermehrt werden, um MAbs zur Verfügung zu
stellen. Die Zellinien können
auf zwei grundsätzliche
Wege für
die MAb-Produktion ausgenutzt werden. Eine Probe des Hybridoms kann
in ein histokompatibles Tier des Typs, das verwendet wurde, um die
somatischen und Myelomzellen für
die Ausgangsfusion zur Verfügung
zu stellen injiziert werden (oft in die peritoneale Höhlung). Die
injizierten Tiere entwickeln Tumore, die den spezifischen monoklonalen
Antikörper,
der durch das fusionierte Zellhybrid produziert wird, sekretieren.
Die Körperflüssigkeiten
des Tiers, wie z.B. Serum oder Bauchflüssigkeit können dann angezapft werden,
um MAbs in hoher Konzentration zur Verfügung zu stellen. Die einzelnen
Zellinien können
auch in vitro kultiviert werden, wo die MAbs natürlich im Kulturmedium sekretiert
werden, aus dem sie leicht in hohen Konzentrationen erhalten werden
können.
MAbs, die durch beide Mittel hergestellt wurden, können weiter
gereinigt werden, falls gewünscht,
unter der Verwendung von Filtration, Zentrifugation und verschiedenen
chromatographischen Verfahren, wie z.B. HPLC oder Affinitätschromatographie.
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Große Mengen
der monoklonalen Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
auch erhalten werden durch Multiplizieren von Hybridomzellen in
vitro. Zellklone werden in Säugetiere
injiziert, die mit den Ausgangszellen histokompatibel sind, z.B.
syngeneische Mäuse,
um das Wachstum von Antikörper-produzierenden
Tumoren zu verursachen. Gegebenenfalls werden die Tiere mit einem
Kohlenwasserstoff, insbesondere Ölen,
wie z.B. Pristan (Tetramethylpentadekan), vor der Injektion geprimed.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung können
Fragmente des monoklonalen Antikörpers der
Erfindung von dem wie oben beschrieben hergestellten monoklonalen
Antikörper
erhalten werden, durch Verfahren, die eine Verdauung mit Enzymen,
wie z.B. Pepsin oder Papain und/oder die Spaltung von Disulfid durch
chemische Reduktion einschließen.
Alternativ können
monoklonale Antikörper
Fragmente, die durch die vorliegenden Erfindung umfaßt sind,
unter der Verwendung eines automatischen Peptidsynthesizers synthetisiert
werden.
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Die
monoklonalen Konjugate der vorliegenden Erfindung werden durch im
Stand der Technik bekannte Verfahren präpariert, z.B. durch Reagieren
eines wie oben präparierten
monoklonalen Antikörpers
mit, z.B., einem Enzym in der Anwesenheit eines Kopplungsmittels,
z.B. Glutaraldehyd oder Periodat. Konjugate mit Fluoriszeinmarkern
werden in Anwesenheit dieser Kopplungsmittel oder durch Reaktion
mit einem Isothiocyanat präpariert.
Konjugate mit Metallchelatoren werden ähnlich hergestellt. Andere
Gruppen an die Antikörper konjugiert
werden können,
schließen
Radionuklide wie z.B: 3H, 125I, 131I32P, 35S, 14C, 51Cr, 36Cl, 57Co, 58Co, 59Fe, 75Se, 152Eu und 99mTc ein.
Radioaktiv markierte monoklonale Antikörper der vorliegenden Erfindung
werden gemäß gut bekannten
Verfahren im Stand der Technik produziert. Z.B. können monoklonale
Antikörper
durch Kontakt mit Natrium oder Kaliumjodit und einem chemischen
oxidierenden Mittel, wie z.B. Natriumhypochlorit oder einem enzymatischen
oxidierenden Mittel, wie z.B. Laktoperoxidase jodiniert werden.
Monoklonale Antikörper
gemäß der Erfindung
können
mit Technetium-99 durch Liganden-Austauschprozess
markiert werden, z.B. durch Reduzieren von Pertechnat mit zinnhaltiger
Lösung,
Chelatieren des reduzierten Technetium auf eine Sephadexsäule und
Aufbringen des Antikörpers
auf diese Säule
oder durch direkte Markierungstechniken, z.B. durch Inkubieren von
Pertechnat, einem Reduktionsmittel, wie z.B. SNCl2,
einer Pufferlösung,
wie z.B. Natrium-Calium-Phthalat-Lösung und
dem Antikörper.
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Es
wird vom Fachmann erkannt werden, dass monoklonale oder polyklonale
Antikörper,
die spezifische Proteine sind, die bevorzugterweise in metastatischen
oder nicht-metastatischen menschlichen Prostatakrebs exprimiert
werden, Brauchbarkeiten in mehreren Typen von Anwendungen aufweisen
werden. Diese können
die Produktion von diagnostischen Kits zur Verwendung im Nachweis
oder der Diagnose von menschlichem Prostatakrebs einschließen. Eine
alternative Verwendung wäre
es, solche Antikörper
an therapeutische Mittel zu koppeln, wie z.B. chemotherapeutische
Mittel, gefolgt durch Verabreichung an Individuen mit Prostatakrebs,
wodurch auf den Prostatakrebs selektiv zur Zerstörung abgezielt wird. Der Fachmann
wird realisieren, dass solche Verwendungen innerhalb des Bereichs
der vorliegenden Erfindung sind.
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4.4 Immunnachweistests
-
4.4.1 Immunnachweisverfahren
-
In
noch weiteren Verfahren betrifft die vorliegende Erfindung Immunnachweisverfahren
zur Bindung, Reinigung, Entfernung, Quantifizierung oder dem andererseits
allgemeinen Nachweis von biologischen Komponenten. Die codierten
Proteine oder Peptide der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden um Antikörper
nachzuweisen, die mit Ihnen eine Reaktivität zeigen oder, alternativ,
können
Antikörper
die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung präpariert wurden verwendet werden,
um die codierten Proteine oder Peptide nachzuweisen. Die Schritte
von verschiedenen brauchbaren Immunnachweisverfahren wurden in der wissenschaftlichen
Literatur, wie z.B. Nakamura et al (1987), beschrieben.
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Im
allgemeinen schließen
die immunbindenden Verfahren das Erhalten einer Probe, von der vermutet wird,
dass sie ein Proteinpeptid oder in Antikörper enthält ein, und Kontaktieren der
Probe mit einem Antikörper oder
Protein oder Peptid in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung, wie der Fall auch sein mag, unter Bedingungen,
die effektiv sind, um die Bildung von Immunkomplexen zu ermöglichen.
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Die
immunbindenden Verfahren schließen
Verfahren zum Nachweis oder der Quantifizierung der Mängel einer
reaktiven Komponente in einer Probe ein, wobei die Verfahren den
Nachweis über
die Quantifizierung von jeglichen Immunkomplexen erfordern, die
während
des Bindeprozesses gebildet wurden. Hier würde man eine Probe erhalten,
von der vermutet wird, dass sie eine prostataspezifisches Proteinpeptid
oder einen entsprechenden Antikörper
enthält
und die Probe mit einem Antikörper
oder codierten Protein oder Peptid, wie der Fall auch sein mag,
kontaktieren und dann die Mängel
von unter den spezifischen Bedingungen gebildeten Immunkomplexen
nachweisen oder quantifizieren.
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Im
Hinblick auf den Antigen-Nachweis kann die biologische Probe, die
analysiert wird, jede Probe sein, von der vermutet wird, daß sie ein
Prostatakrebs-spezifisches Antigen enthält, wie z.B. ein Prostata-
oder Lymphknotengewebeschnitt oder -probe, ein homogenisierter Gewebeextrakt,
eine isolierte Zelle, eine Zellmembranpräparation, abgetrennte oder
gereinigte Formen von jedem der oben genannten Protein-enthaltenen
Zusammensetzungen oder sogar jede biologische Flüssigkeit, die in Kontakt mit
Prostatageweben kommt, einschließlich Blut oder lymphatischer
Flüssigkeit.
-
In-Kontakt-Bringen
der ausgewählten
biologischen Probe mit dem Protein, Peptid oder Antikörper unter
Bedingungen, die effektiv sind und für eine Zeitdauer, die ausreichende
ist, um die Bildung von Immunkomplexen (primären Immunkomplexen) zu ermöglichen,
ist im allgemeinen eine Sache des einfachen Hinzufügen der
Zusammensetzung zu der Probe, und Inkubieren des Gemisches für eine Zeitdauer,
die lang genug ist, damit die Antikörper Immunkomplexe bilden,
d.h. an jegliche vorhandene Antigene binden. Nach dieser Zeit wird
die Proben-Antikörperzusammensetzung,
wie z.B. ein Gewebeschnitt, ELISA-Platte, Dot Blot oder Western
Blot im allgemeinen gewaschen werden, um jegliche nicht-spezifisch
gebundene Antikörperspezies
zu entfernen, was es nur den Antikörpern ermöglicht nachgewiesen zu werden,
die spezifisch innerhalb der primären Immunkomplexe gebunden
sind.
-
Im
allgemeinen ist der Nachweis von Immunkomplexbildung im Stand der
Technik gut bekannt und kann durch die Anwendung von verschiedenen
Ansätzen
erreicht werden. Diese Verfahren basieren allgemein auf dem Nachweis
eines Markers oder Markierung, wie z.B. jeglichem radioaktiven,
fluoreszenten, biologischen oder enzymatischen Marker oder Markierung,
der im Stand der Technik standardmäßig verwendet wird. US-Patente,
die die Verwendung von solchen Markern betreffen, schließen 3,817,837;
3,850,752; 3,939,350; 3,996,345; 4,277,437; 4,275,149 und 4,366,149
ein. Natürlich
kann man weitere Vorteile durch die Verwendung eines sekundären bindenden
Liganden, wie z.B. eines zweiten Antikörpers oder einer Biotin/Avidin-Ligandenbindungsanordnung
finden, wie es im Stand der Technik bekannt ist.
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Das
codierte Protein, Peptid oder der entsprechende Antikörper, der
in dem Nachweis verwendet wird, kann selber an einen nachweisbaren
Marker gekoppelt sein, wobei man dann einfach diesen Marker nachweisen
würde,
wodurch ermöglicht
wird, die Menge der primären
Immunkomplexe in der Zusammensetzung zu bestimmen.
-
Alternativ
kann die erste hinzugefügte
Komponente, die innerhalb der primären Immunkomplexe gebunden
wird, mittels eines zweiten Bindungsliganden nachgewiesen werden,
der eine Bindungsaffinität
für das kodierte
Proteinpeptid oder den entsprechenden Antikörper aufweist. In diesen Fällen kann
der zweite Bindungsligand an einen nachweisbaren Marker gekoppelt
sein. Der zweite Bindungsligand ist selber oft ein Antikörper, der
daher als ein „sekundärer" Antikörper bezeichnet
wird. Die primären
Immunkomplexe werden mit dem markierten sekundären Bindungsliganden oder Antikörper unter
Bedingungen in Kontakt gebracht, die effektiv sind, und für eine Zeitdauer,
die ausreichend ist, um die Bildung von sekundären Immunkomplexen zu ermöglichen.
Die sekundären
Immunkomplexe werden dann im allgemeinen gewaschen, um jegliche nicht-spezifisch
gebundenen sekundären
Antikörper
oder Liganden zu entfernen, und der verbleibende Marker in den sekundären Immunkomplexen
wird dann nachgewiesen.
-
Weitere
Verfahren schließend
den Nachweis von primären
Immunkomplexen durch einen Zweischritt-Ansatz ein. Ein zweiter Bindungsligand,
wie z. B.: ein Antikörper,
der eine Bindungsaffinität
für das
kodierte Protein, Peptid oder den entsprechenden Antikörper aufweist,
wird dazu verwendet, um sekundäre
Immunkomplexe, wie oben beschrieben, zu bilden. Nach Waschen werden
die sekundären
Immunkomplexe mit einem dritten Bindungsliganden oder Antikörper in
Kontakt gebracht, der eine Bindungsaffinität für den zweiten Antikörper aufweist,
nochmals unter Bedingungen die effektiv sind und für eine Zeitdauer,
die ausreichend ist, um die Bildung von Immunkomplexen zu ermöglichen
(tertiäre
Immunkomplexe). Der dritte Ligand oder Antikörper ist an einen nachweisbaren
Marker gekoppelt, was den Nachweis der tertiären Immunkomplexe ermöglicht,
die so gebildet wurden. Das System kann eine Signalverstärkung zur
Verfügung
stellen, falls dies gewünscht
wird.
-
Die
Immunnachweisverfahren der vorliegenden Erfindung weisen eine ersichtliche
Brauchbarkeit in der Diagnose von Zuständen, wie z.B. Prostatakrebs,
auf. Hier wird eine biologische oder klinische Probe verwendet,
von der vermutet wird, dass sie entweder das codierte Protein oder
Peptid oder entsprechende Antikörper
enthält.
Jedoch können
diese Ausführungsformen
auch Anwendungen in nicht-klinischen Proben aufweisen, wie z.B.
im Titern von Antigen- oder Antikörperproben, bei der Selektion
von Hybridomen, und ähnlichem.
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In
der klinischen Diagnose oder der Überwachung von Patienten mit
Prostatakrebs ist der Nachweis eines Antigens, das durch eine Nukleinsäure codiert
wird, die SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 entspricht
oder eine Erhöhung
in dem Spiegel eines solchen Antigens, im Vergleich zu den Spiegeln
in einer entsprechenden biologischen Probe aus einem normalen Subjekt
indikativ für
einen Patienten mit Prostatakrebs. Die Basis für solche diagnostische Verfahren
liegt teilweise in dem Ergebnis begründet, dass das neue Prostataspezifische
Gen, das in der vorliegenden Erfindung identifiziert wurde, in Prostatakrebs-Gewebeproben überexprimiert
ist (siehe Beispiele unten). Durch weiteren Schluss kann angenommen
werden, dass das Gen erhöhte
Spiegel von kodierte/n Protein(en) produziert, die als Prostatakrebsmarker
verwendet werden können.
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Der
Fachmann ist mit der Unterscheidung zwischen signifikanter Expression
eines Prostataspezifischen Gens, was eine positive Identifizierung
darstellt, und einer Expression des selben Gens in einem niedrigen
Ausmaß oder
Hintergrund-Expression sehr gut vertraut. In der Tat werden Hintergrundexpressionsspiegel
oft verwendet, um einen „cut-off" zu bilden, oberhalb
dessen eine erhöhte
Färbung
als signifikant oder positiv bewertet werden wird. Signifikante
Expression kann durch hohe Spiegel an Antigenen in Geweben oder innerhalb
von Körperflüssigkeiten
dargestellt sein, oder, alternativ, durch einen hohen Anteil an
Zellen aus einem Gewebe, die jede ein positives Signal geben.
-
4.4.2 Immunhistochemie
-
Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung können
in Verbindung mit frisch-gefrorenen und Formalin-fixierten, Paraffin-eingebetteten
Gewebeblöcken
verwendet werden, die durch Immunhistochemie (IHC) präpariert
wurden. Jedes im Stand der Technik gut bekannte IHC-Verfahren kann verwendet
werden, wie zum Beispiel diejenigen beschrieben in Diagnostic Immunopathology,
2nd edition. edited by, Robert B. Colvin, Atul K. Bhan and Robert
T. Mc-Cluskey. Raven
Press, New York., 1995, und insbesondere Kapitel 31 dieser Referenz mit
dem Titel Gynecological and Genitourinary Tumors (Seiten 579–597), von
Debra A. Bell, Robert H. Young und Robert E. Scully und die darin
zitierten Referenzen.
-
4.4.3 ELISA
-
Wie
angegeben ist es vorgesehen, dass die kodierten Proteine oder Peptide
der Erfindung eine Brauchbarkeit als Immunogene finden werden, z.B.
in Verbindung mit der Impfstoffentwicklung, in der Immunhistochemie
und in ELISA-Assays. Eine ersichtliche Brauchbarkeit der kodierten
Antigene und entsprechenden Antikörper ist in Immunassays zum
Nachweis von Prostatakrebs-spezifischen Proteinen, wie in der Diagnose
und der prognostischen Überwachung
erforderlich.
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Immunassays,
in ihrer einfachsten und direkten Bedeutung, sind Bindungsassays.
Bestimmte bevorzugte Immunassays sind die verschiedenen Typen von
Enzym-gekoppelten Immunsorbent-Assays (ELISAs) und Radioimmunassays
(RIA), die im Stand der Technik bekannt sind. Der immunhistochemische
Nachweis unter der Verwendung von Gewebeschnitten ist auch besonders
brauchbar. Jedoch wird es leicht ersichtlich sein, dass der Nachweis
nicht auf solche Techniken begrenzt ist und Western Blot, Dot Blot,
FACS-Analysen und Ähnliche
auch verwendet werden können.
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In
einem beispielhaften ELISA werden Antikörper, die an die kodierten
Proteine der Erfindung binden, auf eine ausgewählte Oberfläche immobilisiert, die Proteinaffinität aufweist,
wie zum Beispiel ein Well in einer Polystyrol-Mikrotiterplatte.
Dann wird eine Testzusammensetzung, von der vermutet wird, dass
sie das Prostatakrebsmarker-Antigen enthält, wie zum Beispiel eine klinische
Probe, zu den Wells hinzugefügt.
Nach Binden und Waschen, um nicht-spezifisch gebundene Immunkomplexe
zu entfernen, kann das gebundene Antigen nachgewiesen werden. Der
Nachweis wird im Allgemeinen durch die Hinzufügung eines zweiten Antikörpers erreicht,
der für
das Zielprotein spezifisch ist, der an einen nachweisbaren Marker
gekoppelt ist. Dieser Typ von ELISA ist ein einfacher „Sandwich-ELISA". Der Nachweis kann
auch durch die Hinzufügung
eines zweiten Antikörpers
erreicht werden, gefolgt durch die Hinzufügung eines dritten Antikörpers, der
Bindungsaffinität
für den
zweiten Antikörper
aufweist, wobei der dritte Antikörper
an einen nachweisbaren Marker gekoppelt ist.
-
In
einem weiteren beispielhaften ELISA werden die Proben, von denen
vermutet wird, dass sie das Prostatakrebsmarker-Antigen enthalten,
auf die Well-Oberfläche
immobilisiert und dann mit den Antikörpern der Erfindung in Kontakt
gebracht. Nach Binden und Waschen, um nicht-spezifisch gebundene
Immunkomplexe zu entfernen, wird das gebundene Antigen nachgewiesen.
Wo die anfänglichen
Antikörper
an einen nachweisbaren Marker gekoppelt sind, können die Immunkomplexe direkt
nachgewiesen werden. Wiederum können
die Immunkomplexe unter der Verwendung eines zweiten Antikörpers nachgewiesen
werden, der eine Bindungsaffinität
für den
ersten Antikörper
aufweist, wobei der zweite Antikörper
an einen nachweisbaren Marker gebunden ist.
-
Ein
weiterer ELISA, in dem die Proteine oder Peptide immobilisiert werden,
schließt
die Verwendung von Antikörper-Kompetition
im Nachweis ein. In diesem ELISA werden markierte Antikörper zu
den Wells hinzugefügt,
es ihnen ermöglicht,
an das Prostatakrebs-Markerprotein
zu binden, und mittels ihres Markers nachgewiesen. Die Menge von
Markerantigen in einer unbekannten Probe wird dann durch Mischen
der Probe mit den markierten Antikörpern vor oder während der
Inkubation mit beschichteten Wells bestimmt. Die Anwesenheit von
Markerantigen in der Probe wirkt, um die Menge von Antikörper zu
reduzieren, die zur Bindung an den Well erhältlich ist und verringert daher
das letztendliche Signal. Dies ist zum Nachweis von Antikörpern in
einer unbekannten Probe geeignet, wo die nicht markierten Antikörper an
die Antigen-beschichteten Wells binden und verringert auch die Menge
von Antigen, das erhältlich
ist, um die markierten Antikörper
zu binden.
-
Unabhängig von
dem verwendeten Format haben ELISAs bestimmte Merkmale gemein, wie
zum Beispiel Beschichten, Inkubieren oder Binden, Waschen, um nicht-spezifisch
gebundene Spezies zu entfernen und Nachweisen der gebundenen Immunkomplexe.
Diese werden wie folgt beschrieben:
Beim Beschichten einer
Platte mit entweder Antigen oder Antikörper wird man im Allgemeinen
die Wells der Platte mit einer Lösung
des Antigens oder Antikörpers
inkubieren, entweder über
Nacht oder für
eine angegebene Dauer von Stunden. Die Wells der Platte werden dann
gewaschen werden, um unvollständig
adsorbiertes Material zu entfernen. Jegliche verbleibenden erhältlichen
Oberflächen
der Wells werden dann mit einem nicht-spezifischen Protein „beschichtet", das im Hinblick
auf die Test-Antiseren antigenisch neutral ist. Dies schließt Rinderserumalbumin
(BSA), Kasein und Lösungen
von Milchpulver ein. Die Beschichtung ermöglicht ein Blockieren von nicht-spezifischen
Adsorptionsstellen auf der immobilisierenden Oberfläche und
verringert daher den durch nicht-spezifische Bindung von Antiseren
auf die Oberfläche
verursachten Hintergrund.
-
In
ELISAs ist es wahrscheinlich verbreiteter, ein sekundäres oder
tertiäres
Nachweismittel, anders als ein direktes Verfahren, anzuwenden. Daher
wird nach Bindung eines Proteins oder Antikörpers an den Well, Beschichten
mit nicht-reaktivem Material, um Hintergrund zu verringern, und
Waschen, um nicht-gebundenes Material zu entfernen, die immobilisierende
Oberfläche
mit der Kontroll-menschlichen Prostatakrebs- und/oder klinischen
oder biologischen Probe, die getestet werden soll, unter Bedingungen
in Kontakt gebracht, die dabei effektiv sind, um eine Immunkomplex-(Antigen/Antikörper)-Bildung
zu ermöglichen.
Der Nachweis des Immunkomplexes erfordert dann einen markierten
sekundären
Bindungsliganden oder Antikörper
oder einen sekundären
Bindungsliganden oder Antikörper
in Konjunktion mit einem markierten tertiären Antikörper oder dritten Bindungsliganden.
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„Unter
Bedingungen, die effektiv sind, um die Immunkomplex-(Antigen/Antikörper)-Bildung
zu ermöglichen" bedeutet, dass die
Bedingungen bevorzugterweise ein Verdünnen der Antigene oder Antikörper mit
Lösungen,
wie zum Beispiel BSA, Rindergammaglobulin (BGG) und Phosphat-gepufferter
Salzlösung (PBS)/Tween
einschließen.
Diese hinzugefügten
Mittel neigen auch dazu, bei der Verringerung von nicht-spezifischem
Hintergrund zu helfen.
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Die „geeigneten" Bedingungen bedeuten
auch, dass die Inkubation bei Raumtemperatur und für eine Zeitdauer
stattfindet, die ausreichend ist, um eine effektive Bindung zu ermöglichen.
Inkubationsschritte sind typischerweise von ungefähr 1 bis
2 bis 4 Stunden, bei Temperaturen bevorzugterweise im Bereich von
25° bis 27°C oder können über Nacht
bei ungefähr
4°C oder
so sein.
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Im
Anschluss an alle Inkubationsschritte in einem ELISA wird die kontaktierte
Oberfläche
gewaschen, um nicht-komplexiertes Material zu entfernen. Ein bevorzugtes
Waschverfahren schließt
das Waschen mit einer Lösung,
zum Beispiel PBS/Tween oder Boratpuffer ein. Im Anschluss an die
Bildung von spezifischen Immunkomplexen zwischen der Testprobe und dem
ursprünglich
gebundenen Material und anschließendem Waschen kann das Auftreten
von sogar kleinen Mengen von Immunkomplexen bestimmt werden.
-
Um
eine Nachweismittel zur Verfügung
zu stellen, wird der zweite oder dritte Antikörper einen damit assoziierten
Marker aufweisen, um den Nachweis zu ermöglichen. Bevorzugterweise wird
dies ein Enzym sein, das eine Farbentwicklung nach Inkubieren mit
einem geeigneten chromogenen Substrat erzeugen wird. Daher wird
man zum Beispiel wünschen,
den ersten oder zweiten Immunkomplex mit einer Urease, Glukoseoxidase,
alkalischen Phosphatase oder Wasserstoffperoxid-konjugiertem Antikörper für eine Zeitdauer
und unter Bedingungen in Kontakt zu bringen und zu inkubieren, die
die Entwicklung von weiterer Immunkomplexbildung bevorzugen (z.B.
Inkubation für
2 Stunden bei Raumtemperatur in einer PBS-enthaltenden Lösung, wie zum
Beispiel PBS-Tween).
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Nach
Inkubation mit markiertem Antikörper
und im Anschluss an das Waschen, um nichtgebundenes Material zu
entfernen, wird die Menge an Label quantifiziert, z.B. durch Inkubation
mit einem chromogenen Substrat, wie zum Beispiel Harnstoff und Bromcresol-Violett
oder 2,2'-Azido-Di-(3-Ethyl-Benzthiazolin-6-Sulfonsäure [ABTS]
und H2O2, im Fall
von Peroxidase als dem Enzymmarker. Die Quantifizierung wird dann
durch Messen des Ausmaßes
an Farberzeugung, z.B. unter der Verwendung eines sichtbaren Spektrum-Spektrophotometers
erreicht.
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4.4.4 Verwendung von Antikörpern für Radio-Bildgebung
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Die
Antikörper
dieser Erfindung werden dazu verwendet werden, die Expression der
kodierten Markerproteine zu quantifizieren und zu lokalisieren.
Die Antikörper
werden zum Beispiel durch eines einer Vielzahl von Verfahren markiert
werden und dazu verwendet, die lokalisierte Konzentration von Zellen,
die das kodierte Protein herstellen, sichtbar zu machen.
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Die
Erfindung betrifft auch ein in vivo-Verfahren zur Darstellung eines
pathologischen Prostatakrebszustands unter der Verwendung der oben
beschriebenen monoklonalen Antikörper.
Spezifisch schließt
dieses Verfahren ein Verabreichen an ein Subjekt einer Bildgebungseffektiven
Menge eines nachweisbar markierten Prostatakrebs-spezifischen monoklonalen
Antikörpers
oder Fragments davon und einem pharmazeutisch effektiven Träger ein,
und Nachweisen der Bindung des markierten monoklonalen Antikörpers an
das erkrankte Gewe be. Der Ausdruck „in vivo-Bildgebung" betrifft jedes Verfahren,
das den Nachweis eines markierten monoklonalen Antikörpers der
vorliegenden Erfindung oder Fragments davon erlaubt, das spezifisch
an ein erkranktes Gewebe bindet, das im Körper des Subjekts lokalisiert
ist. Ein „Subjekt" ist ein Säuger, bevorzugterweise
ein Mensch. Eine „Bildgebungseffektive
Menge" bedeutet,
dass die Menge von nachweisbar markiertem monoklonalen Antikörper oder
Fragment davon, die verabreicht wird, ausreichend ist, um den Nachweis
der Bindung des monoklonalen Antikörpers oder Fragments davon
an das erkrankte Gewebe zu ermöglichen.
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Ein
Faktor, der bei der Auswahl eines Radionuklids für die in vivo-Diagnose zu berücksichtigen
ist, ist, dass die Halbwertszeit eines Nuklids lang genug ist, so
dass es immer noch zum Zeitpunkt der maximalen Aufnahme durch das
Ziel nachzuweisen ist, jedoch kurz genug, so dass die schädliche Bestrahlung
des Wirts sowie der Hintergrund minimiert wird. Idealerweise wird
einem Radionuklid, das für
die in vivo-Bildgebung verwendet wird, eine Partikelemission fehlen,
jedoch eine große
Zahl an Photonen in einem 140–2000
keV-Bereich produzieren, die leicht durch herkömmliche Gamma-Kameras nachgewiesen
werden können.
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Ein
Radionuklid kann an einen Antikörper
entweder direkt oder indirekt unter der Verwendung einer dazwischen
liegenden funktionellen Gruppe gebunden werden. Dazwischen liegende
funktionelle Gruppen, die oft verwendet werden, um Radioisotope
zu binden, die als Metallionen vorliegen, an Antikörper, sind
Diethylentriaminpentaessigsäure
(DTPA) und Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA). Beispiele von Metallionen, die
zur Verwendung in dieser Erfindung brauchbar sind, sind 99mTc, 123I, 131I, 111In, 131I, 97Ru, 67Cu, 67Ga, 125I, 68Ga, 72As, 89Zr und 201Tl.
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In Übereinstimmung
mit dieser Erfindung kann der monoklonale Antikörper oder Fragment davon durch
jede verschiedener Techniken markiert werden, die im Stand der Technik
bekannt sind. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung können auch
paramagnetische Isotope für
Zwecke des in vivo-Nachweises verwenden. Besonders brauchbare Elemente
in der Magnetischen Resonanz-Bildgebung („MRI") schließen 157Gd, 55Mn, 162Dy, 52Cr und 56Fe ein.
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Die
Verabreichung des markierten Antikörpers kann lokal oder systemisch
sein und intravenös,
intra-arteriell, über
die spinale Flüssigkeit
oder Ähnliches
erreicht werden. Die Verabreichung kann auch intradermal oder intrakavitär sein,
in Abhängigkeit
von der zu untersuchen den Körperstelle.
Nachdem eine ausreichende Zeit verstrichen ist, damit der monoklonale
Antikörper
oder Fragment davon mit dem erkrankten Gewebe binden kann, zum Beispiel
30 Minuten bis 48 Stunden, kann der Bereich des Subjekts, der untersucht
wird, durch Routinebildgebende Verfahren, wie zum Beispiel MRI,
SPECT; planare Szintillations-Bildgebung und aufkommende Bildgebungstechniken
auch untersucht werden. Das genaue Protokoll wird erforderlicher
weise variieren, in Abhängigkeit
von wie oben angegeben Faktoren, die für den Patienten spezifisch
sind, und abhängig
von der zu untersuchenden Körperstelle,
dem Verfahren der Verabreichung und dem Typ von verwendetem Marker;
die Bestimmung von bestimmten Verfahren wäre Routine für den Fachmann.
Die Verteilung des gebundenen radioaktiven Isotops und seine Zunahme
oder Abnahme mit der Zeit wird dann überwacht und aufgezeichnet.
Durch Vergleichen der Ergebnisse mit Daten, die aus Studien mit
klinisch normalen Individuen erhalten wurden, kann die Anwesenheit
und das Ausmaß des
erkrankten Gewebes bestimmt werden.
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Es
wird dem Fachmann ersichtlich sein, dass ein ähnlicher Ansatz verwendet werden
kann, um die Herstellung des kodierten Prostatakrebsmarkerproteins
in menschlichen Patienten Radio-Bildgebungs-aufzuzeichnen. Die vorliegende
Erfindung stellt Verfahren für
die in vivo-Diagnose
von Prostatakrebs in einem Patienten zur Verfügung. Solche Verfahren umfassen
im Allgemeinen die Verabreichung einer effektiven Menge eines Prostatakrebs-spezifischen
Antikörpers
an einen Patienten, wobei der Antikörper an einen Marker konjugiert
ist, wie zum Beispiel ein radioaktives Isotop oder ein Spin-markiertes
Molekül,
das durch nicht-invasive Verfahren nachweisbar ist. Dem Antikörper-Marker-Konjugat
wird es für
eine ausreichende Zeit ermöglicht,
in Kontakt mit reaktiven Antigenen zu kommen, die innerhalb der
Gewebe des Patienten vorhanden sind, und der Patient wird dann einer
Nachweis-Vorrichtung gegenüber
ausgesetzt, um den nachweisbaren Marker zu identifizieren.
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4.4.5 Kits
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In
noch weiteren Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung Immun-Nachweiskits zur Verwendung
mit den oben beschriebenen Immunnachweisverfahren. Da die kodierten
Proteine und Peptide verwendet werden können, um Antikörper nachzuweisen,
und die entsprechenden Antikörper
verwendet werden können,
um kodierte Proteine oder Peptide nachzuweisen, können jedes
oder beide dieser Komponenten in einem Kit zur Verfügung gestellt
werden. Die Immun-Nachweiskits werden daher in geeigneten Behältermitteln ein
kodiertes Protein oder Peptid oder einen ersten Antikörper umfassen,
der an ein kodiertes Protein oder Peptid bindet und ein Immunnachweisreagenz.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann das kodierte Protein oder Peptid oder der erste Antikörper, der
an das kodierte Protein oder Peptid bindet, an einen festen Träger gebunden
sein, wie zum Beispiel eine Säulenmatrix
oder Well einer Mikrotiterplatte.
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Die
Immunnachweisreagenzien des Kits können jegliche einer Auswahl
von Formen annehmen, einschließlich
denjenigen nachweisbaren Markern, die mit dem gegebenen Antikörper oder
Antigen assoziiert sind oder gekoppelt sind, und nachweisbare Marker,
die mit einem sekundären
Bindungsliganden assoziiert sind oder daran angebracht sind. Beispielhafte
sekundäre
Liganden sind diejenigen sekundären
Antikörper, die
eine Bindungsaffinität
für den
ersten Antikörper
oder das Antigen aufweisen und sekundäre Antikörper, die eine Bindungsaffinität für einen
menschlichen Antikörper
aufweisen.
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Weitere
geeignete Immunnachweisreagenzien zur Verwendung in den vorliegenden
Kits schließen das
Zwei-Komponenten-Reagens ein, das einen sekundären Antikörper umfaßt, der eine Bindungsaffinität für den ersten
Antikörper
oder Antigen aufweist, zusammen mit einem dritten Antikörper, der
eine Bindungsaffinität
für den
zweiten Antikörper
aufweist, wobei der dritte Antikörper
mit einem nachweisbaren Marker verbunden ist.
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Die
Kits können
weiterhin eine geeignet aliquotierte Zusammensetzung des kodierten
Proteins oder Polypeptidantigens umfassen, ob markiert oder nicht
markiert, die dazu verwendet werden können, um eine Standardkurve
für einen
Nachweistest herzustellen.
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Die
Kits können
Antikörper-Markerkonjugate
entweder in voll konjugierter Form, in der Form von Intermediaten
oder als getrennte Gruppen, die durch den Verwender des Kits konjugiert
werden müssen,
enthalten. Die Komponenten des Kits können entweder in wässrigen
Medien oder in lyophilisierter Form verpackt vorliegen.
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Die
Behältermittel
der Kits werden im Allgemeinen mindestens ein Gefäß, Teströhrchen,
Fläschchen, Flasche,
Spritze oder andere Behältermittel
einschließen,
in die der Antikörper
oder das Antigen platziert werden können und, bevorzugterweise,
geeignet aliquotiert sein. Wo ein zweiter oder dritter Bindungsligand
oder zusätzliche
Komponenten zur Verfügung gestellt
werden wird das Kit auch allgemein einen zweiten, dritten oder anderen
zusätzlichen
Behälter
enthalten, in den dieser Ligand oder Komponente platziert werden
können. Die
Kits der vorliegenden Erfindung werden typischerweise auch ein Mittel
zum Enthalten des Antikörpers,
des Antigens und jegliche andere Reagenzienbehälter in enger Verpackung für den kommerziellen
Verkauf einschließen.
Solche Behälter
können
injektions- oder Blas-geformte Plastikbehälter einschließen, in
die die gewünschten
Gefäße verpackt
werden.
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4.5 Nachweis und Quantifizierung
von RNA-Spezies
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
ein Verfahren zur Identifizierung von Prostatakrebszellen in einer
biologischen Probe durch Amplifizieren und Nachweisen von Nukleinsäuren, die
dem hier berichteten neuen Prostata-spezifischen Gen (UC41) entsprechen.
Die biologische Probe kann jegliches Gewebe oder Flüssigkeit
sein, in dem Prostatakrebszellen vorhanden sein können. Verschiedene
Ausführungsformen
schließen
radikale Prostataektomie-Proben, pathologische Proben, Knochenmarksaspirat,
Knochenmarksbiopsie, Lymphknotenaspirat, Lymphknotenbiopsie, Milzgewebe,
feines Nadelaspirat, Hautbiopsie oder Organgewebebiopsie ein. Andere
Ausführungsformen
schließen
Proben ein, wobei die Körperflüssigkeit peripheres
Blut, Serum, Plasma, Lymphflüssigkeit,
Ascites, seröse
Flüssigkeit,
pleurale Effusion, Sputum, Cerebrospinalflüssigkeit, Tränenflüssigkeit,
Stuhl, Prostataflüssigkeit
oder Urin ist.
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Die
als ein Templat für
die Amplifikation verwendete Nukleinsäure wird aus Zellen, die in
der biologischen Probe enthalten sind, gemäß Standardverfahren isoliert
(Sambrook et al., 1989). Die Nukleinsäure kann genomische DNA oder
fraktionierte oder gesamte Zell-RNA sein. Wenn RNA verwendet wird,
kann es wünschenswert
sein, die RNA in eine komplementäre
cDNA umzuwandeln. In einer Ausführungsform
ist die RNA Gesamtzell-RNA und wird direkt als das Templat für die Amplifikation
verwendet.
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Paare
von Primern, die selektiv an Nukleinsäuren entsprechend zu SEQ ID
NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 hybridisieren, werden mit
der isolierten Nukleinsäure
unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die eine selektive Hybridisierung
ermöglichen.
Sobald hybridisiert, wird der Nukleinsäure:Primerkomplex mit einem
oder mehreren Enzymen in Kontakt gebracht, die die Templat-abhängige Nukleinsäuresynthese
erleichtern. Multiple Runden an Amplifikation, auch als „Zyklen" bezeichnet, werden
durchgeführt,
bis eine ausreichende Menge von Amplifikationsprodukt hergestellt
wurde.
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Als
nächstes
wird das Amplifikationsprodukt nachgewiesen. In bestimmten Anwendungen
kann der Nachweis durch visuelle Mittel durchgeführt werden. Alternativ kann
der Nachweis eine indirekte Identifizierung des Produkts über Chemilumineszenz,
radioaktive Scintigraphie von inkorporiertem Radiomarker oder fluoreszentem
Marker oder sogar über
ein System einschließen,
unter der Verwendung von elektrischen oder thermischen Impulssignalen
(Affymax Technologie; Bellus, 1994).
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Im
Anschluss an den Nachweis kann man die in einem bestimmten Patienten
gesehenen Ergebnisse mit einer statistisch signifikanten Referenzgruppe
von normalen Patienten und Prostatakrebspatienten vergleichen. Auf
diese Weise ist es möglich,
die Menge von in verschiedenen klinischen Zuständen nachgewiesener Nukleinsäure zu korrelieren.
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4.5.1 Primer
-
Der
Ausdruck Primer, wie hier definiert, ist als jegliche Nukleinsäure umfassend
gedacht, die in der Lage ist, die Synthese einer anschließenden Nukleinsäure in einem
Templatabhängigen
Prozess zu primen. Typischerweise sind Primer Oligonukleotide mit
10 bis 20 Basenpaaren Länge,
jedoch können
längere
Sequenzen verwendet werden. Primer können in doppelsträngiger oder
einzelsträngiger
Form zur Verfügung
gestellt werden, obwohl die einzelsträngige Form bevorzugt ist.
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4.5.2 Templat-abhängige Amplifikationsverfahren
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Eine
Zahl von Templat-abhängigen
Prozessen sind erhältlich,
um die in einer bestimmten Templatprobe vorhandenen Nukleinsäuresequenzen
zu amplifizieren. Eines der am besten bekannten Amplifikationsverfahren
ist die Polymerase-Kettenreaktion (bezeichnet als PCRTM),
die genau in U.S.-Patenten Nr. 4,683,195, 4,683,202 und 4,800,159
und in Innis et al., 1990, beschrieben ist.
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Kurz
werden in der PCRTM zwei Primersequenzen
präpariert,
die komplementär
für Regionen
auf gegenüberliegenden
komplementären
Strängen
der Zielnukleinsäuresequenz
sind. Ein Überschuss
an Desoxynukleosid-Triphosphaten wird zu einem Reaktionsgemisch
zusammen mit einer DNA-Polymerase, z.B. Taq-Polymerase, hinzugefügt. Wenn
die Zielnukleinsäuresequenz
in einer Probe vorhanden ist, werden die Primer an die Zielnukleinsäure binden
und die Polymerase wird bewirken, dass die Primer entlang der Zielnukleinsäuresequenz
durch die Hinzufügung
von Nukleotiden verlängert
wird. Durch Anheben und Verringern der Temperatur des Reaktionsgemisches
werden die verlängerten
Primer von der Zielnukleinsäure
dissoziieren, um Reaktionsprodukte zu bilden, überschüssige Primer werden an die
Zielnukleinsäure
und die Reaktionsprodukte binden, und der Prozess wird wiederholt.
-
Ein
reverse Transkriptase-PCRTM-Amplifikationsverfahren
kann durchgeführt
werden, um die Menge von amplifizierter mRNA zu quantifizieren.
Verfahren zur reversen Transkription von RNA in cDNA sind bekannt
und in Sambrook et al., 1989 beschrieben. Alternative Verfahren
für die
reverse Transkription verwenden thermostabile DNA-Polymerasen. Diese
Verfahren sind beschrieben in WO 90/07641, angemeldet am 21. Dezember
1990. Polymerase-Kettenreaktionsmethodologien
sind im Stand der Technik gut bekannt.
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Ein
anderes Verfahren zur Amplifikation ist die Ligase-Kettenreaktion
(„LCR"), wie beschrieben
in der Europäischen
Anmeldung Nr. 320 308. Bei der LCR werden zwei komplementäre Sondenpaare
präpariert
und in der Anwesenheit einer Zielsequenz wird jedes Paar an gegenüberliegende
komplementäre
Stränge
des Ziels binden, so dass sie aneinander angrenzen. In der Anwesenheit
einer Ligase werden die beiden Sondenpaare verbunden, um eine einzige
Einheit zu bilden. Durch Temperaturzyklisieren, wie bei der PCRTM, dissoziieren gebundene ligierte Einheiten
von dem Ziel und dienen dann als „Zielsequenzen" zur Ligation von überschüssigen Sondenpaaren.
U.S.-Patent 4,883,750 beschreibt ein Verfahren ähnlich zu LCR zur Bildung von Sondenpaaren
an eine Zielsequenz.
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Qbeta-Replikase
kann auch als noch ein anderes Amplifikationsverfahren in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. In diesem Verfahren wird eine replikative
Sequenz an RNA, die eine Region komplementär zu derjenigen eines Ziels
aufweist, zu einer Probe in Anwesenheit einer RNA-Polymerase hinzugefügt. Die
Polymerase wird die replikative Sequenz kopieren, die dann nachgewiesen
werden kann.
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Ein
isothermales Amplifikationsverfahren, in dem Restriktionsendonukleasen
und Ligasen verwendet werden, um die Amplifikation von Zielmolekülen zu erreichen,
die Nukleotid 5'- [α-thio]-Triphosphate in einem Strang
einer Restriktionsstelle enthalten, kann auch bei der Amplifikation
von Nukleinsäuren
in der vorliegenden Erfindung brauchbar sein. Walker et al. (1992).
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Strang-Verdrängungs-Amplifikation
(SDA) ist ein anderes Verfahren zur Durchführung von isothermaler Amplifikation
von Nukleinsäuren,
die multiple Runden an Strangverdrängung und Synthese, d.h. Nick-Translation,
einschließt.
Ein ähnliches
Verfahren, Reparatur-Kettenreaktion
(RCR) genannt, schließt
ein Annealing von mehreren Sonden über eine abgezielte Region
hinweg zur Amplifikation ein, gefolgt von einer Reparaturreaktion,
in der nur zwei der vier Basen vorhanden sind. Die anderen zwei
Basen können
als biotinylierte Derivate zum leichten Nachweis hinzugefügt werden.
Ein ähnlicher
Ansatz wird bei SDA verwendet. Ziel-spezifische Sequenzen können auch
unter der Verwendung einer zyklischen Sondenreaktion (CPR) nachgewiesen
werden. Bei der CPR wird eine Sonde, die 3'- und 5'-Sequenzen
an nicht-spezifischer DNA und eine mittlere Sequenz von spezifischer
RNA aufweist, an eine DNA hybridisiert, die in einer Probe vorhanden
ist. Nach der Hybridisierung wird die Reaktion mit RNase H behandelt
und die Produkte der Sonde als unterscheidbare Produkte identifiziert,
die nach der Verdauung freigesetzt wurden. Das Ausgangs-Templat
wird an eine andere Zyklussonde annealed und die Reaktion wird wiederholt.
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Noch
andere Amplifikationsverfahren, beschrieben in GB-Anmeldung Nr.
2 202 328 können
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. In der zuerst genannten
Anmeldung werden „modifizierte" Primer in einer
PCRTM-ähnlichen
Templat- und Enzym-abhängigen
Synthese verwendet. Die Primer können
durch Markieren mit einer Fanggruppe (z.B. Biotin) und/oder einer
Nachweisgruppe (z.B. Enzym) modifiziert werden. In der später genannten
Anmeldung wird ein Überschuss
von markierten Sonden zu einer Probe hinzugegeben. In der Anwesenheit
einer Zielsequenz bindet die Sonde und wird katalytisch gespalten. Nach
der Spaltung wird die Zielsequenz intakt freigesetzt, um durch überschüssige Sonde
gebunden zu werden. Die Spaltung der markierten Sonde zeigt die
Anwesenheit der Zielsequenz.
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Andere
Nukleinsäure-Amplifikationsverfahren
schließen
Transkriptions-basierte Amplifikationssysteme (TAS) ein, einschließlich der
Nukleinsäuresequenz-basierten
Amplifikation (NASBA) und 3SR. Kwoh et al. (1989); Gingeras et al.,
PCT-Anmeldung WO 88/10315. Bei NASBA können die Nukleinsäuren durch
Standard-Phenol/Chloroform-Extraktion, Hitzede naturierung einer
klinischen Probe, Behandlung mit Lysepuffer und Minispin-Säulen für die Isolierung
von DNA und RNA oder Guanidiniumchlorid-Extraktion von RNA für die Amplifikation
präpariert
werden. Diese Amplifikationsverfahren schließen ein Anhybridisieren eines
Primers ein, der Ziel-spezifische Sequenzen aufweist. Im Anschluss
an die Polymerisierung werden DNA/RNA-Hybride mit RNase H verdaut,
während
doppelsträngige
DNA-Moleküle nochmals
hitzedenaturiert werden. In jedem Fall wird die einzelsträngige DNA
durch die Hinzufügung
eines zweiten Ziel-spezifischen Primers, gefolgt von Polymerisation,
vollständig
doppelsträngig
gemacht. Die doppelsträngigen
DNA-Moleküle
werden dann vervielfacht-transkribiert durch eine Polymerase, wie
zum Beispiel T7 oder SP6. In einer isothermen zyklischen Reaktion
werden die RNAs revers in doppelsträngige DNA transkribiert und
nochmals mit einer Polymerase, wie zum Beispiel T7 oder SP6 transkribiert.
Die sich ergebenden Produkte, ob verkürzt oder vollständig, zeigen Ziel-spezifische
Sequenzen an.
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Davey
et al., Europäische
Anmeldung Nr. 329 822 beschreiben ein Nukleinsäure-Amplifikationsverfahren, das ein zyklisches
Synthetisieren von einzelsträngiger
RNA („ssRNA"), ssDNA und doppelsträngiger DNA (dsDNA)
einschließt,
das in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Die ssRNA
ist ein erstes Templat für
ein erstes Primer-Oligonukleotid, das durch reverse Transkriptase
(RNA-abhängige DNA-Polymerase)
verlängert
wird. Die RNA wird dann aus der sich ergebenden DNA:RNA-Duplex durch die
Wirkung von Ribonuklease H (RNase H, eine RNase, die für RNA in
Duplex mit entweder DNA oder RNA spezifisch ist) entfernt. Die sich
ergebende ssDNA ist ein zweites Templat für einen zweiten Primer, der
ebenfalls die Sequenzen eines RNA-Polymerase-Promotors (beispielsweise
einer T7-RNA-Polymerase) 5' zu
seiner Homologie zu dem Templat einschließt. Dieser Primer wird dann
durch DNA-Polymerase (zum Beispiel durch das große „Klenow"-Fragment von E.coli-DNA-Polymerase
I) verlängert,
was zu einem doppelsträngigen
DNA („dsDNA")-Molekül führt, das
eine identische Sequenz zu der der Ausgangs-RNA zwischen den Primern
aufweist und zusätzlich
an einem Ende eine Promotorsequenz aufweist. Diese Promotorsequenz
kann durch die geeignete RNA-Polymerase
verwendet werden, um viele RNA-Kopien der DNA herzustellen. Diese Kopien
können
dann in den Zyklus wieder eintreten, was zu einer sehr raschen Amplifikation
führt.
Bei geeigneter Auswahl von Enzymen kann diese Amplifikation isothermal
ohne die Hinzufügung
von Enzymen zu jedem Zyklus durchgeführt werden. Aufgrund der zyklischen
Natur dieses Verfahrens kann die Ausgangssequenz in der Form von
entweder DNA oder RNA ausgewählt
werden.
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Miller
et al., PCT-Anmeldung WO 89/06700, beschreiben ein Nukleinsäuresequenz-Amplifikationsschema,
basierend auf der Hybridisierung einer Promotor/Primer-Sequenz an
eine Ziel-einzelsträngige
DNA („ssDNA"), gefolgt von Transkription
von vielen RNA-Kopien
der Sequenz. Dieses Schema ist nicht zyklisch, d.h. neue Template
werden nicht aus den sich ergebenden RNA-Transkripten hergestellt.
Andere Amplifikationsverfahren schließen „race" und „einseitige PCRTM" ein. Frohman (1990)
und Ohara et al. (1989).
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Verfahren
basierend auf Ligation von zwei (oder mehr) Oligonukleotiden in
der Anwesenheit von Nukleinsäure,
die die Sequenz des sich ergebenden „Di-Oligonucleotids" aufweist, wodurch
das Di-Oligonukleotid amplifiziert wird, können auch im Amplifikationsschritt
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Wu et al. (1989).
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4.5.3 Trennverfahren
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Im
Anschluss an die Amplifikation kann es wünschenswert sein, das Amplifikationsprodukt
von dem Templat und dem überschüssigen Primer
für die
Zwecke zur Bestimmung, ob spezifische Amplifikation aufgetreten
ist, abzutrennen. In einer Ausführungsform
werden die Amplifikationsprodukte durch Agarose-, Agarose-Acrylamid-
oder Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
unter der Verwendung von Standardverfahren aufgetrennt. Siehe Sambrook
et al., 1989.
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Alternativ
können
chromatographische Techniken verwendet werden, um die Auftrennung
zu bewirken. Es gibt viele Arten an Chromatographie, die in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können: Adsorption, Partition,
Ionen-Austausch und Molekularsieb und viele spezialisierte Techniken
zur Verwendung von diesen, einschließlich Säulen-, Papier-, Dünnschicht-
und Gas-Chromatographie (Freifelder, 1982).
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4.5.4 Identifikationsverfahren
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Amplifikationsprodukte
müssen
sichtbar gemacht werden, um die Amplifikation der Zielnukleinsäuresequenzen
zu bestätigen.
Ein typisches Visualisierungsverfahren schließt die Färbung eines Gels mit Ethidiumbromid
und die Sichtbarmachung unter UV-Licht ein. Alternativ, wenn die
Amplifikationsprodukte integral mit Radio- oder fluorimetrisch-markierten
Nu kleotiden markiert sind, können
die Amplifikationsprodukte dann gegenüber Röntgenfilm ausgesetzt werden
oder unter den geeigneten stimulierenden Spektren visualisiert werden,
im Anschluss an die Auftrennung.
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In
einer Ausführungsform
wird die Visualisierung indirekt erreicht. Im Anschluss an die Auftrennung
der Amplifikationsprodukte wird eine markierte Nukleinsäuresonde
in Kontakt mit der amplifizierten Zielnukleinsäuresequenz gebracht. Die Sonde
ist bevorzugterweise an ein Chromophor konjugiert, kann jedoch auch
ein Radiomarker sein. In einer anderen Ausführungsform ist die Probe an
einen Bindepartner konjugiert, wie zum Beispiel einen Antikörper oder
Biotin, wobei das andere Mitglied des Bindepaars eine nachweisbare
Gruppe trägt.
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In
einer Ausführungsform
findet der Nachweis durch Southern Blotting und Hybridisierung mit
einer markierten Sonde statt. Die Techniken, die im Southern Blotting
eingeschlossen sind, sind dem Fachmann gut bekannt und können in
vielen Standardbüchern
von molekularen Protokollen gefunden werden. Siehe Sambrook et al.,
1989. Kurz, werden die Amplifikationsprodukte durch Gel-Elektrophorese
getrennt. Das Gel wird dann mit einer Membran, wie zum Beispiel
Nitrozellulose, in Kontakt gebracht, was den Transfer der Nukleinsäure und
die nicht-kovalente Bindung ermöglicht.
Anschließend
wird die Membran mit einer Chromophorkonjugierten Sonde inkubiert,
die in der Lage ist, mit einem Zielamplifikationsprodukt zu hybridisieren.
Der Nachweis erfolgt durch Aussetzen der Membran gegenüber Röntgenfilm
oder Ionen-emittierenden Nachweisvorrichtungen.
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Ein
Beispiel des Vorgenannten ist in U.S.-Patent Nr. 5,279,721 beschrieben,
das eine Vorrichtung und Verfahren für automatisierte Elektrophorese
und den Transfer von Nukleinsäuren
beschreibt. Die Vorrichtung ermöglicht
Elektrophorese und ein Blotten ohne externe Manipulation des Gels
und ist ideal zur Durchführung von
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet.
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4.5.5 Kit-Komponenten
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Alle
wesentlichen Materialien und Reagenzien, die zum Nachweis von UC41-Nukleinsäuren in
einer biologischen Probe erforderlich sind, können in einem Kit zusammengefügt sein.
Das Kit wird im Allgemeinen vorgewählte Primerpaare für Nukleinsäuren entsprechend
zu SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3, oder SEQ ID NO: 4 umfassen. Auch
können
Enzyme enthalten sein, die zum Nachweis von Nukleinsäuren geeignet
sind, einschließlich
verschiedenen Polymerasen (RT, Taq, usw.), Desoxynukleotide und
Puffer, um das erforderliche Reaktionsgemisch für die Amplifikation zur Verfügung zu
stellen. Bevorzugte Kits können
auch zum Beispiel Primer für
den Nachweis einer Kontroll-, nicht differentiell exprimierten RNA,
wie zum Beispiel β-Aktin,
umfassen.
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Die
Kits werden im Allgemeinen in geeigneten Mitteln getrennte Behälter für jedes
einzelne Reagens Enzyme sowie für
jedes Primerpaar umfassen. Bevorzugte Paare von Primern zur Amplifikation
von Nukleinsäuren
werden ausgewählt,
um die Sequenzen, bezeichnet hier als SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3
oder SEQ ID NO: 4 zu amplifizieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
werden Kits Hybridisierungssonden umfassen, die so aufgebaut sind,
um an eine Sequenz oder ein Komplement einer Sequenz, die hier als
SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 bezeichnet wird, zu
hybridisieren. Solche Kits werden im Allgemeinen, in geeigneten
Mitteln zum engen Umschließen,
getrennte Behälter
für jedes
individuelle Reagenz oder Enzym, sowie für jede Hybridisierungssonde
umfassen.
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4.6 Verwendung von RNA-Fingerprinting
-
RNA-Fingerprinting
ist ein Mittel, durch das RNAs, die aus vielen verschiedenen Geweben,
Zelltypen oder Behandlungsgruppen isoliert wurden, gemeinsam untersucht
werden können,
um RNAs zu identifizieren, deren relative Häufigkeiten variieren. Zwei
Formen dieser Technologie wurden gleichzeitig 1992 als RNA-Fingerprinting
durch differentielles Display (Liang and Pardee, 1992; Welsh et
al., 1992) (siehe auch Liang and Pardee, U.S. Patent 5,262,311)
beschrieben. Beide Techniken wurden in den unten beschriebenen Studien verwendet.
Einige der hier beschriebenen Untersuchungen wurden ähnlich zu
Donahue et al. 1994 durchgeführt.
-
Die
Basistechnik von differentiellen Display wurde genau beschrieben
(Liang and Pardee, 1992). Gesamtzell-RNA wird für die Erststrang-reverse Transkription
mit einem Verankerungsprimer geprimed, der aus Oligo dT zusammengesetzt
ist. Der Oligo dT Primer wird unter Verwendung einer reversen Transkriptase,
z.B. Moloney Murine Leukemia Virua (MMLV) reverse Transkriptase,
verlängert.
Die Synthese des zweiten Stranges wir mit einem zufällig gewählten Oligonukleotid
geprimed, bei verringerter Stringenzbedingungen verwen det werden.
Sobald eine doppelsträngige
cDNA synthetisiert wurde, fährt
die Amplifikation durch Standard-PCRTM-Techniken
fort, wobei dieselben Primer verwendet werden. Der sich gegebene
DNA-Fingerprint wird durch Elektrophorese und Ethidiumbromid-Färbung oder
Autoradiographie analysiert. Ein weiterer Vergleich von Fingerprints,
die aus verschiedenen Zell-abgeleiteten RNAs unter Verwendung derselben
Oligonukleotidprimer erhalten wurden, identifizieren mRNAs, die
unterschiedlich exprimiert werden.
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Die
RNA-Fingerprinting-Technologie wurde als effektiv bei der Identifizierung
von Genen gezeigt, die in Krebs unterschiedlich exprimiert werden
können
(Liang et al., 1992; Wong et al., 1993; Sager et al., 1993; Mok
et al., 1994; Watson et al., 1994; Chen et al., 1995a; Chen et al.,
1995b; An et al., 1995). Die vorliegende Erfindung verwendet die
RNA-Finterprinting-Technik,
um Gene zu identifizieren, die in Prostatakrebs unterschiedlich
exprimiert werden. Diese Untersuchungen verwenden RNAs, die aus
Tumorgeweben und Tumor-abgeleiteten Zellinien isoliert wurden, die
sich wie Tumorzellen mit verschiedenen metastatischem Potential
verhalten.
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Das
zugrunde liegende Konzept dieser Untersuchungen war, dass Gene,
die in Zellen mit verschiedenen metastatischen Potentialen exprimiert
werden, als Indikatoren für
metastatisches Potential verwendet werden können. Da die Metastasierung
eine Voraussetzung für
das Fortschreiten von Prostatakrebs zu lebensbedrohlichen Pathologien
ist, ist es wahrscheinlich, dass Indikatoren von metastatischem
Potential Indikatoren von pathologischem Potential sind.
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Die
reverse Transkription (RT) von RNA zu cDNA, gefolgt durch relative
quantitative PCRTM (RT-PCRTM)
kann dazu verwendet werden, um die relativen Konzentrationen von
spezifischen mRNA-Spezies in einer Reihe von Gesamtzell-RNAs isoliert
aus normalem, benignem und kanzerösem Prostatageweben zu bestimmten.
Durch Bestimmung, dass die Konzentration einer spezifischen mRNA-Spezies
variiert, wird gezeigt, dass das Gen, das für die spezifische mRNA-Spezies
codiert, differentiell exprimiert wird. Diese Technik kann dazu
verwendet werden, um zu bestätigen,
dass mRNA-Transkripte, von denen durch RNA-Fingerprinting gezeigt wird, dass sie
differentiell reguliert werden, bei Prostatakrebsfortschreiten differentiell
exprimiert werden.
-
Die
klinischen Proben inhärenten
Probleme sind, dass diese von variabler Quantität (was eine Normalisierung
problematisch macht) sind, und dass sie von variabler Qualität sind (was
die Ko-Amplifikation einer verlässlichen
internen Kontrolle, bevorzugterweise von größerer Größe als das Ziel erforderlich
macht. Beide dieser Probleme werden überwunden, wenn die RT-PCTTM als eine relative quantitative RT-PCTTM mit einem internen Standard durchgeführt wird,
wobei der interne Standard ein amplifizierbares cDNA-Fragment ist,
das größer ist
als das Ziel cDNA-Fragment und in dem die Häufigkeit der mRNA, die für den internen
Standard codiert, 5–100fach
höher ist,
als die mRNA, die für
das Ziel codiert. Dieser Test misst die relative Häufigkeit und
nicht die absolute Häufigkeit
der jeweiligen mRNA-Spezies.
-
Andere
unten beschriebene Untersuchungen wurden unter der Verwendung einer
herkömmlicheren relativen
quantitativen RT-PCRTM mit einem externe
Standardprotokoll durchgeführt.
Diese Tests sammeln die PCRTM-Produkte im
linearen Teil ihrer Amplifikationskurven an. Die Zahl von PCRTM-Zyklen, die für die Ansammlung optimal ist,
muss für
jedes Ziel-DNA-Fragment
empirisch bestimmt werden. Zusätzlich
müssen
die reverse Transkriptase-Produkte jeder aus den verschiedenen Gewebeproben
isolierten RNA-Population auf gleiche Konzentrationen von amplifizierbaren
cDNAs sorgfältig
normalisiert werden. Dies ist sehr wichtig, da dieser Test die absolute
mRNA-Häufigkeit
misst. Die absolute RNA-Häufigkeit
kann als ein Maß der
differentiellen Genexpression nur in normalisierten Proben verwendet
werden. Während
die empirische Bestimmung des linearen Bereichs der Amplifikationskurve
und der Normalisierung von cDNA-Präparationen aufwendige und zeitaufwendinge
Prozesse sind, können
die sich ergebenen RT-PCRTM-Tests gegenüber denjenigen überlegen
sein, die von der relativen quantitativen RT-PCRTM mit
einem internen Standard abgeleitet sind.
-
Ein
Grund für
dies ist, dass ohne den internen Standard/Kompetitor alle Reagenzien
in ein einziges PCRTM-Produkt im linearen
bereicht der Amplifikationskurve überführt werden kann, was die Sensitivität des Tests
erhöht.
Ein anderer Grund ist, dass mit nur einem PCRTM-Produkt die Darstellung
des Produkts auf einem elektrophoretischen Gel oder einem anderen
Darstellungsverfahren weniger kompliziert wird, weniger Hintergrund
aufweist und einfacher auszuwerten ist.
-
4.7 Diagnose und Prognose
von menschlichem Krebs
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Diagnose und Prognose von menschlichem
Prostatakrebs durch Screening auf prostataspezifische Nukleinsäuren, insbesondere
denjenigen, die in Prostatakrebs überexprimiert sind. Das Feld
der Krebsdiagnose und -prognose ist immer noch unsicher. Verschiedene
Marker wurden als mit Metastase und Maliginität korreliert vorgeschlagen.
Sie können allgemein
als zytologische, Protein- oder Nukleinsäuremarker spezifiziert werden.
-
Zytologische
Marker schließen
solche Dinge wie „Kernabrundung" (Diamond et al.,
1982) und Zellploidität
ein. Proteinmarker schließen
prostataspezifisches Antigen (PSA) und CA125 ein. Nukleinsäuremarker haben
die Amplifikation von Her2/neu Punktmutationen in p53 oder ras-Genen
und Veränderungen
in den Größen von
Triplet Wiederholungssegmenten von bestimmten Chromosomen eingeschlossen.
-
Alle
dieser Marker zeigen bestimmte Nachteile, die mit Falschpositiven
und Falschnegativen assoziiert sind. Ein falschpositives Ergebnis
tritt auf, wenn ein Individuum ohne malignen Krebs die Anwesenheit
eines „Krebsmarkers" zeigt. Z.B. wurde
erhöhte
Serum-PSATM mit Prostatakarzinom assoziiert.
Jedoch tritt dies auch in einigen Individuen mit nicht-maligner,
benigner Hyperplasie der Prostata auf. Ein falschnegatives Ergebnis tritt
auf, wenn ein Individuum Krebs hat, jedoch der Test dabei versagt,
die Anwesenheit eines spezifischen Markers zu zeigen. Das Auftreten
von Falschnegativen variiert für
jeden Marker, und häufig
auch mit dem Gewebetyp. Z.B. wurden RAS-Punktmutationen berichtet,
als von so hoch wie 95% in pankreatischem Krebs, bis herunter zu
0% in gynäkologischen
Krebsarten zu reichen.
-
Weiter
Probleme treten auf, wenn ein Marker nur innerhalb der transformierten
Zelle selber vorhanden ist. RAS-Punktmutationen können nur
innerhalb der Mutantenzelle nachgewiesen werden und sind offensichtlich
nicht in, z.B. dem Blutserum oder Urin von Individuen von RAS-aktivierten
Karzinomen vorhanden. Dies bedeutet, dass um einen malignen Tumor
nachzuweisen, man eine Probe des Tumors selber oder seiner metastatischer
Zellen entnehmen muss. Da es die Aufgabe von Krebsnachweis ist,
Tumore zu identifizieren und zu behandeln bevor sie metastasieren,
muss man im wesentlichen zuerst den Tumor identifizieren und eine Probe
nehmen, bevor die Anwesenheit des Krebsmarkers nachgewiesen werden
kann.
-
Zuletzt
treten spezifische Probleme mit Markern auf, die in normalen Zellen
vorhanden sind, jedoch in Krebszellen fehlen. Die meisten Tumorproben
werden gemischte Populationen von sowohl normalen und transformierten
Zellen enthalten. Wenn man nach einem Marker sucht, der in normalen
Zellen vorhanden ist, jedoch in reduzierten Spiegeln in transformierten
Zellen auftritt, kann das „Hintergrund"-Signal aus normalen Zellen
der Probe die Anwesenheit von transformierten Zellen maskieren.
-
Der
ideale Krebsmarker wäre
einer, der in malignen Krebsarten vorhanden ist und entweder fehlt
oder bei signifikant niedrigeren Spiegeln in benignen Tumoren mit
normalen Zellen anders exprimiert ist. Die vorliegende Erfindung
adressiert diesen Bedarf für
Prostatakrebsmarker durch Identifizieren eines neuen prostataspezifischen
Gens (UC Bande #41), das in viel höheren Spiegeln in malignen
Prostatakarzinom exprimiert wird, als in benigner oder normaler
Prostata. Insbesondere sind die für UC Bande #41 (SEQ ID NO:
1; SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4) in Beispielen 1–5 unten
diskutierten Ergebnisse recht viel versprechend, dahingehend, in
das dieser Marker offensichtlich nur in malignen Tumoren überexprimiert
wird und in sehr geringen Spiegeln in BPH oder normaler Prostata
vorhanden ist. Weiterhin ist dieses Gen in einem hohen Prozentsatz in
menschlichen Prostatakrebsarten, die bis heute untersucht wurden
signifikant erhöht.
-
Es
wird erwartet, dass in klinischen Anwendungen menschliche Gewebeproben
auf die Anwesenheit der Expressionsprodukte von UC41 gescreent werden.
Solche Proben könnten
aus Nadelbiopsiekernen, chirurgischen Resektionsproben, Lymphknotengewebe
oder Serum bestehen. In bestimmten Ausführungsformen würden Nukleinsäuren aus
diesen Proben extrahiert und wie oben amplifiziert. Einige Ausführungsformen
würden
Kits verwenden, die vorausgewählte
Primerpaare oder Hybridisierungssonden enthalten. Die amplifizierten
Nukleinsäuren
würden
auf UC41 Expressionsprodukte durch, z.B., Gel-Elektrophorese und
Ethidiumbromid-Färbung
getestet werden, oder Southern Blotting oder einem Fest-Phase Nachweismittel
wie oben beschrieben. Diese Verfahren sind gut im Stand der Technik
bekannt. Die Spiegel an nachgewiesenen Expressionsprodukt(en) würde mit
einer statistisch validen Gruppe von metastatischen, nicht-metastatischen
malignen, benignen oder normalen Prostataproben verglichen werden.
Die Diagnose und Prognose des individuellen Patienten wird durch
Vergleich mit solchen Gruppen bestimmt werden.
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beinhaltet die Anwendung von RT-PCTTM-Techniken, um zirkulierende Prostatakrebszellen
nachzuweisen (d.h. solche, die bereits metastasiert haben), unter
der Verwendung von Sonden und Primern ausgewählt aus Sequenzen oder deren
Komplementen, die hier als SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID
NO: 4 bezeichnet werden. Ähnliche
Techniken wurden in der PCT-Patent Anmeldung Nr. WO 94/10343 beschrieben.
-
In
dieser Ausführungsform
werden metastatische Prostatakrebszellen in hämatopoietischen Proben durch
Amplifikation von Prostatakrebs-spezifischen Nukleinsäuresequenzen
nachgewiesen. Proben, die aus Blut oder Lymphknoten genommen werden,
werden wie unten beschreiben behandelt, um Gesamtzell-RNA zu reinigen.
Die isolierte RNA wird revers transkribiert unter der Verwendung
einer reversen Transkriptase und Primern, die so ausgewählt sind,
unter hoch stringenten Bedingungen an eine Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 zu binden. Im Anschluss
an die reverse Transkription werden die sich ergebenden cDNAs amplifiziert
unter der Verwendung von Standard-PCRTM-Techniken (unten
beschrieben) und einer thermostabilen DNA-Polymerase.
-
Die
Anwesenheit von Amplifikationsprodukten, die UC41-Nukleinsäurenen entsprechen,
kann durch verschiedene alternative Mittel nachgewiesen werden.
In einer Ausführungsform
kann das Amplifikationsprodukt durch Elektrophorese und Ethidiumbromid-Färbung nachgewiesen
werden. Alternativ kann im Anschluss an den Elektrophoreseschritt
das Ampflifikationsprodukt durch Standard Southern Blotting Techniken
unter der Verwendung einer Hybridisierungssonde ausgewählt, um
spezifisch an eine Nukleinsäure
entsprechend zu SEQ ID NO: 1; SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 zu
binden, nachgewiesen werden. Die Sondenhybridisierung kann umgekehrt
durch ein Standardmarkierungsmittel, z.B., durch Inkorporation von
[32P]-Nukleotiden gefolgt durch Autoradiographie,
nachgewiesen werden. Die Amplifikationsprodukte können alternativ
unter Verwendung eines Fest-Phase-Nachweissystems wie oben beschrieben
nachgewiesen werden, unter der Verwendung einer Hybridisierungssonde
die spezifisch für
SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 ist und einem geeigneten
Markierungsmittel. Die Anwesenheit von UC41-Nukleinsäuren in
Blut oder Lymphknotenproben kann als für einen Patienten mit metastatischem
Prostatakrebs indikativ angenommen werden.
-
4.8 Gezielte Inhibierung
eines Prostata-spezifischen Gens
-
Im
Prinzip kann das neue Prostata-spezifische Gen (UC41), das in der
vorliegenden Erfindung identifiziert wurde, als ein Ziel für die therapeutische
Intervention in Prostatakrebs dienen.
-
Inhibitoren
könnten
potentiell für
UC41 aufgebaut werden. Dies wird durch die Tatsache verkompliziert, dass
keine spezifische Funktion für
diese Genprodukte identifiziert wurde und keine Daten erhältlich sind über seine
dreidimensionalen Strukturen.
-
Die
Identifizierung der Proteinfunktion kann in einigen Fällen aus
den primären
Sequenzdaten extrapoliert werden, unter der Voraussetzung, dass
eine Sequenzhomologie zwischen dem unbekannten Protein und einem
Protein von ähnlicher
Sequenz und bekannter Funktion existiert. Proteine neigen dazu,
in großen Familien
von relativ ähnlicher
Sequenz und Funktion aufzutreten. Zum Beispiel weisen eine Zahl
der Serinproteasen, wie Trypsin und Chymotrypsin extensive Sequenzhomologien
auf und relativ ähnliche
dreidimensionale Strukturen. Andere allgemeine Kategorien von homologen
Proteinen schließen
verschiedene Klassen von Transkriptionsfaktoren, Membranrezeptorproteinen,
Tyrosinkinasen, GTP-bindenden Proteinen, usw. ein. Die putativen
Aminosäuresequenzen,
die durch das Prostata-spezifische Gen der vorliegenden Erfindung
kodiert werden, können
auf Sequenzhomologien gegen die Proteinsequenz-Datenbank des National
Biomedical Research Fund gegen-untersucht werden. Homologie-Untersuchungen
sind Standardtechniken für
den Fachmann.
-
Sogar
die dreidimensionale Struktur kann aus den primären Sequenzdaten des kodierten
Protein(en) abgeleitet werden. Wiederum, wenn Homologien zwischen
den kodierten Aminosäuresequenzen
und anderen Proteinen von bekannter Struktur existieren, dann kann
ein Modell für
die Struktur des kodierten Proteins aufgestellt werden, basierend
auf der Struktur des bekannten Proteins. Ein Beispiel dieses Typ
von Ansatzes wurde durch Ribas de Pouplana und Fothergill-Gilmore
(1994) berichtet. Diese Autoren entwickelten ein genaues dreidimensionales
Modell für
die Struktur von Drosophila-Alkoholdehydrogenase, basierend teilweise
auf Sequenzhomologie mit der bekannten Struktur einer 3-α,20-β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase. Sobald
ein dreidimensionales Modell erhältlich
ist, können
Inhibitoren durch Standard-Computermodell-Techniken aufgebaut werden.
Dieser Bereich wurde durch Sun and Cohen (1993) zusammenfassend
beschrieben.
-
4.8.1 Antisense-Konstrukte
-
Der
Ausdruck „Antisense" ist gedacht, Polynukleotidmoleküle zu betreffen,
die komplementär
zu einem Teil eines RNA-Expressionsprodukts von UC41, wie hier definiert,
sind. „Kom plementäre" Polynukleotide sind
diejenigen, die in der Lage sind, gemäß den Standard-Watson-Crick-Komplementaritätsregeln
Basen zu paaren. Gemeint ist, die größeren Purine werden mit den
kleineren Pyrimidinen Basen-paaren, um Kombinationen von Guanin,
gepaart mit Cytosin (G:C) und Adenin, gepaart mit entweder Thymin
(A:T) im Fall von DNA, oder Adenin, gepaart mit Uracil (A:U) im
Fall von RNA zu bilden. Der Einschluss von weniger häufigen Basen, wie
zum Beispiel Inosin, 5-Methylcytosin, 6-Methyladenin, Hypoxanthin
und andere in hybridisierende Sequenzen interferiert nicht mit der
Paarung.
-
Antisense-Polynukleotide,
wenn in eine Zielzelle eingeführt,
binden spezifisch an ihre Zielpolynukleotide und interferieren mit
der Transkription, mit dem RNA-Prozessieren, dem Transport, der
Translation und/oder der Stabilität. Antisense-RNA-Konstrukte
oder DNA, die für
solche Antisense-RNAs kodiert, kann verwendet werden, um die Gentranskription
oder Translation oder beides innerhalb einer Wirtszelle, entweder in
vitro oder in vivo, wie zum Beispiel innerhalb eines Wirtstieres,
einschließlich
eines menschlichen Subjekts, zu inhibieren.
-
Die
intrazelluläre
Konzentration von monovalenten Kationen ist ungefähr 160 mM
(10 mM Na+; 150 mM K+).
Die intrazelluläre
Konzentration von divalenten Kationen ist ungefähr 20 mM (18 mM Mg+;
2 mM Ca++). Die intrazelluläre Proteinkonzentration,
die dazu dienen würde,
das Volumen der Hybridisierung zu verringern und dadurch die effektive
Konzentration der Nukleinsäurespezies
zu erhöhen,
ist 150 mg/ml. Konstrukte können
in vitro getestet werden unter Bedingungen, die diese in vivo-Bedingungen
nachahmen.
-
Antisense-Konstrukte
können
so aufgebaut werden, um an den Promotor und andere Kontrollregionen,
Exons, Introns oder sogar Exon-Intron-Grenzen eines Gens zu binden.
Es ist vorgesehen, dass die am meisten effektiven Antisense-Konstrukte
für die
vorliegende Erfindung Regionen einschließen werden, die komplementär zu der
mRNA-Startstelle sind, oder zu denjenigen Sequenzen, die hier als
SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3 oder SEQ ID NO: 4 angegeben sind. Man
kann leicht solche Konstrukte testen, einfach durch Testen der Konstrukte
in vitro, um zu bestimmen, ob Spiegel des Zielproteins beeinträchtigt sind. Ähnlich kann
auch die schädliche
nicht-spezifische Inhibierung von Proteinsynthese durch Bestimmen
der Zielzell-Lebensfähigkeit
in vitro gemessen werden.
-
Wie
hier verwendet, bedeuten die Ausdrücke „komplementär" oder „Antisense" Polynukleotide,
die im wesentlichen komplementär über ihre
gesamte Länge
sind und sehr wenige Basenfehlpaarungen aufweisen. Z.B. können Sequenzen
von fünfzehn
Basen in Länge
als komplementär
benannt werden, wenn sie ein komplementäres Nukleotid bei dreizehn
oder vierzehn Nukleotiden von fünfzehn
aufweisen. Natürlich
werden Sequenzen, die „vollständig komplementär" sind, Sequenzen
sein, die über
ihre gesamte Länge
hinweg vollständig
komplementär
ist und keine Basenfehlpaarungen aufweist.
-
Andere
Sequenzen mit geringeren Ausmaßen
an Homologie sind ebenfalls vorgesehen. Z.B. könnte an Antisense-Konstrukt,
das begrenzte Regionen von Homologie, jedoch auch eine nicht-homologe
Region (z.B. ein Ribozym) enthält,
aufgebaut werden. Diese Moleküle,
obwohl sie weniger als 50% Homologie aufweisen, würden unter
geeigneten Bedingungen an Zielsequenzen binden.
-
Wie
oben angegeben, obwohl die Antisense-Sequenzen Vollängen-cDNA-Kopien
sind oder große Fragmente
davon, können
sie auch kürzere
Fragmente oder „Oligonukleotide" sein, die hier als „Oligonukleotide" von 50 oder weniger
Basen definiert sind. Obwohl kürzere
Oligomere (8–20)
einfacher herzustellen sind und die in vivo Verfügbarkeit erhöhen, sind
zahlreiche andere Faktoren beider Bestimmung der Spezifität der Basenpaarung
beteiligt. Z.B. steigen sowohl die Bindungsaffinität und die
Sequenzspezifität
eines Oligonukleotids an sein komplentäres Ziel mit ansteigender Länge an.
Es ist vorgesehen, das Oligonukleotide von 8, 9, 10, 11, 12, 13,
14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50 oder 100 Basenpaare
verwendet werden. Während
alles oder ein 'Teil
der Gensequenz im Kontext der Antisense-Konstruktion verwendet werden kann,
sollte statistisch jede Sequenz von 14 Basenlänge nur einmal im menschlichen
Genom auftreten und daher ausreichend sein, eine einmalige Zielsequenz
zu spezifizieren.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann man wünschen,
Antisense-Konstrukte zu verwenden, die andere Elemente einschließen, z.B.
diejenigen, die C-5-Propinpyrimidine enthalten. Oligonukleotide,
die C-S-Propinanaloga von Uridin und Cytidin enthalten, wurden als
RNA mit hoher Affinität
bindend und als potente Antisense-Inhibitoren der Genexpression
gezeigt (Wagner et al., 1993).
-
Als
eine Alternative zu abgezielter Antisense-Zuführung können abgezielte Ribozyme verwendet
werden. Der Ausdruck „Ribozym" betrifft ein RNA-basiertes
Enzym, das in der Lage ist, gezielt bestimmte Basensequenzen in
sowohl DNA und RNA zu spalten. Ribozyme weisen spezifische katalytische
Domänen
auf, die Endonukleaseaktivität
besitzen (Kim and Cech, 1987; Gerlach et al., 1987; Forster und
Symons, 1987). Z.B. beschleunigen eine große Zahl von Ribozymen Phosphoester-Transferreaktionen
mit einem hohen Ausmaß an
Spezifität,
wobei oft nur einer der verschiedenen Phosophorester in einem Oligonukleotidsubstrat
gespalten wird (Cech et al., 1981; Michel und Westhof, 1990; Reinhold-Hurek
and Shub, 1992). Diese Spezifität
wurde dem Erfordernis zugeordnet, das das Substrat über spezifische
Basenpaarungsinteraktionen an die interne Leitsequenz („IGS") des Ribozyms vor
der chemischen Reaktion bindet.
-
Die
Ribozymkatalyse wurde hauptsächlich
als ein Teil von Sequenz-spezifischen Spaltungs-/Ligationsreaktionen beobachtet, die
Nukleinsäuren
einschließen
(Joyce, 1989; Cech et al., 1981). Z.B. berichtet U.S.-Patent Nr.
5,354,855, das bestimmte Ribozyme als Endonukleasen mit einer Sequenzspezifität von mehr als
der von bekannten Ribonukleasen wirken können und sich derjenigen der
DNA-Restriktionensenzyme annähert.
Daher kann die Sequenzspezifische Ribozym-vermittelte Inhibierung
der Genexpression besonders für therapeutische
Anwendungen geeignet sein (Scanlon et al., 1991; Sarver et al.,
1990). Kürzlich
wurde berichtet, dass Ribozyme genetische Veränderungen in einigen Zellinien
hervorrufen, auf die sie aufgetragen wurden; die veränderten
Gene schlossen die Onkogene H-ras, c-fos und Gene von HIV ein. Der
größte Teil
dieser Arbeit schloss die Modifikation einer Ziel-mRNA, basierend
auf einen spezifischen Mutantencodon ein, das durch ein spezifisches
Ribozym gespalten wird.
-
Ribozyme
können
entweder direkt auf Zellen abgerichtet werden, in der Form von Oligonukleotiden, die
Ribozymsequenzen enthalten, oder in die Zelle als ein Expressionsvektor
eingeführt
werden, der für
die gewünschte
Ribozym-RNA codiert. Ribozyme können
auf im wesentlichen dieselbe Weise verwendet, wie für Antisense-Polynukleotide
beschrieben. Ribozymsequenzen können
auch auf die im wesentlichen selbe Weise wie beschrieben für Antisense-Polynukleotide
modifiziert werden. Z.B. könnte
man nicht-Watson-Crick Basen einschließen oder gemischte RNA/DNA-Oligonukleotide
herstellen oder das Phosphodiester-Rückgrad
modifizieren oder das 2'-Hydroxy
in der Ribose-Zuckergruppe der RNA modifizieren.
-
Alternativ
können
die Antisense-Oligo- und Polynukleotide gemäß der vorliegenden Erfindung
als RNA über
Transkription aus Expressionskonstrukten zur Verfügung gestellt
werden, die Nukleinsäuren
tragen, die für
die Oligo- oder Polynukleotide codieren. Innerhalb dieser Anmeldung
soll der Ausdruck „Expressionskonstrukt" bedeuten, jeden
Typ von genetischen Konstrukt einschließen, das eine Nukleinsäure trägt, die
für ein Antisense-Produkt
codiert, indem ein Teil oder alles der Nukleinsäuresequenz in der Lage ist,
transkribiert zu werden. Typische Expressionsvektoren schließen bakterielle
Plasmide oder Phagen ein, wie z.B. jedes der pUC oder BluescriptTM-Plasmidreihen oder, wie weiter unten diskutiert,
virale Vektoren, die für
die Verwendung in eukaryontischen Zellen angepasst sind.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
codiert die Nukleinsäure
für ein
Antisense- oder Polynukleotid unter transkriptioneller Kontrolle
eines Promotors. Ein „Promotor" betrifft eine DNA-Sequenz,
die durch dies synthetische Maschinerie der Zelle erkannt wird oder
in einer eingeführten
synthetischen Maschinerie, die erforderlich ist, um die spezifische
Transkription eines Gens zu initiieren. Der Ausdruck „unter
transkriptioneller Kontrolle" bedeutet,
dass der Promotor am richtigen Platz und in der richtigen Orientierung
in Bezug zur Nukleinsäure
vorliegt, um die RNA-Polymerase-Initiierung zu kontrollieren.
-
Der
Ausdruck Promotor wird hier verwendet, um eine Gruppe von transkriptionellen
Kontrollmodulen zu betreffen, die um die Startstelle für RNA-Polymerase
II herum versammelt sind. Vieles der Gedanken, wie Promotoren organisiert
sind, ist aus Analysen von mehreren viralen Promotoren abgeleitet,
einschließlich
denjenigen für
die HSV-Thymidinkinase (tk) und den SV40 frühen Transkriptionseinheiten.
Diese Untersuchungen, unterstützt
durch kürzlichere
Arbeiten, haben gezeigt, dass Promotoren aus diskreten funktionellen
Modulen zusammengesetzt sind, die jeweils aus ungefähr 7–20 bp an
DNA bestehen und eine oder mehrere Erkennungsstellen für transkriptionelle
Aktivator- oder Repressorproteine enthalten.
-
Mindestens
ein Modul in jedem Promotor funktioniert, um die Startstelle für RNA-Synthese
zu positionieren. Das dafür
am besten bekannte Beispiel ist die TATA Box, jedoch hilft in einigen
Promotoren, denen eine TATA Box fehlt, wie z.B. dem Promotor für das Säugerterminale
Desoxynukleotidyltransferasegens und dem Promotor für die SV40
späten
Gene, ein diskretes Element, das die Startstelle selber überlagert,
dabei, um den Platz des Starts festzulegen.
-
Weitere
Promotorelemente regulierten die Frequenz der Transkriptionsinitiierung.
Typischerweise sind diese in der Region 30–110 bp stromaufwärts der
Startstelle lokalisiert, obwohl von einer Zahl von Promotoren kürzlich gezeigt
wurde, dass sie auch funktionelle Elemente stromabwärts von
der Startstelle enthalten. Der Abstand von den Promotorelementen
ist häufig
flexibel, so dass die Promotorfunktion beibehalten wird, wenn Elemente
invertiert oder relativ zueinander bewegt wurden. Im tk-Promotor
kann der Abstand zwischen den Promotorelementen auf 50 bp voneinander
erhöht
werden, bevor die Aktivität
anfängt,
abzunehmen. In Abhängigkeit
von dem Promotor scheint es so zu sein, dass individuelle Elemente
entweder kooperativ oder unabhängig
funktionieren können,
um die Transkription zu aktivieren.
-
Der
bestimmte Promotor, der dazu verwendet wird, um die Expression einer
Nukleinsäure
zu kontrollieren, die für
das inhibitorische Peptid codiert, wird als nicht wichtig vermutet,
solange wie er in der Lage ist, das Peptid in der Zielzelle zu exprimieren.
Daher, wenn auf eine menschliche Zelle abgezielt werden soll, ist es
bevorzugt, die Nukleinsäure,
die für
das inhibitorische Peptid codiert, angrenzend zu und unter die Kontrolle eines
Promotors zu positionieren, der in der menschlichen Zelle aktiv
ist. Allgemein gesprochen kann solch ein Promotor möglicherweise
entweder einen menschlichen oder viralen Promotor einschließen.
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
können
der menschliche Zytomegalovirus (CMV) unmittelbare frühe Gen-Promotor,
der SV40 frühe
Promotor und der Rous Sacroma Virus lange terminale Repeat verwendet werden,
um hohe Spiegel an Expressionen von verschiedenen Proteinen zu erhalten.
Die Verwendung von anderen viralen oder säugerzellulären oder bakteriellen Phagen-Promotoren,
die im Stand der Technik gut bekannt sind, um eine Expression der
Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erreichen, ist ebenfalls vorgesehen, unter der Voraussetzung,
dass die Expressionsspiegel für
einen bestimmten Zweck ausreichend sind.
-
Durch
Verwendung eines Promotors mit gut bekannten Eigenschaften können der
Spiegel und das Muster der Expression eines Antisense-Oligo- oder
Polynukleotids optimiert werden. Weiterhin kann die Auswahl eines
Promotors, der in Antwort auf spezifische physiologische Signale
reguliert wird, die induzierbare Expression eines inhibitorischen
Proteins erlauben. Z.B. führt
eine Nukleinsäure
unter Kontrolle des menschlichen PAI-1-Promotors zur Expres sion,
die durch Tumornekrosefaktor induzierbar ist. Zusätzlich könnte auch jede
Promotor-/Enhancerkombination
(wie mittels der eukaryontischen Promotordatenbank EPDB) verwendet werden,
um die Expression einer Nukleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung anzutreiben. Die Verwendung eines T3, T7 oder SP6-zytoplasmatischen
Expressionssystems ist eine andere mögliche Ausführungsform. Eukaryontische
Zellen können
die zytoplasmatische Transkription von bestimmten bakteriellen Promotoren
unterstützen,
wenn die geeignete Polymerase zur Verfügung gestellt wird, entweder
als Teil des Zuführungskomplexes
oder als ein zusätzliches
genetisches Expressionskonstrukt.
-
Tabellen
2 und 3 listen mehrere Elemente/Promotoren auf, die verwendet werden
können
im Kontext der vorliegenden Erfindung, um die Expression des Gens
von Interesse zu regulieren. Diese Liste ist nicht als erschöpfend für alle möglichen
Elemente gedacht, die an der Unterstützung der Gen-Expression beteiligt
sind, sondern lediglich als dafür
beispielhaft.
-
Enhancer
sind genetische Elemente, die die Transkription von einem Promotor
ansteigen lassen, der in einer beabstandeten Position auf demselben
Molekül
an DNA lokalisiert ist. Enhancer sind sehr ähnlich wie Promotoren organisiert.
D.h., sie sind aus vielen Einzelelementen zusammengesetzt, die alle
an eines oder mehrere transkriptionelle Proteine binden.
-
Die
grundsätzliche
Unterscheidung zwischen Enhancern und Promotoren ist funktionell.
Eine gesamte Enhancerregion muss in der Lage sein, eine Transkription
in einem Abstand zu stimulieren; dies muss nicht für eine Promotorregion
oder ihrer Komponentenelemente richtig sein. Auf der anderen Seite
muss ein Promotor eines oder mehrere Elemente aufweisen, die die
Initiation der RNA-Synthese an einer bestimmten Stelle und einer
bestimmten Orientierung steuern, wohingegen Enhancern diese Eigenschaften
fehlen. Promotoren und Enhancer überlappen
oft und gehen in einander über,
wobei sie oft eine sehr ähnliche
modulare Organisation zu haben scheinen.
-
Unten
ist eine Liste von viralen Promotoren, zellulären Promotoren/Enhancern und
induzierbaren Promotoren/Enhancern, die in Kombination mit der Nukleinsäure verwendet
werden könnten,
die für
ein Gen von Interesse codiert, in einem Expressionskonstrukt (Tabelle
2 und Tabelle 3). Zusätzlich,
könnte
auch jede Promotor/Enhancer-Kombination (wie mittels der eukaryontischen
Promotordatenbank EPDB) verwendet werden, um die Expression des
Gens anzutreiben. Eukaryontische Zellen können die zytoplasmatische Transkription von
bestimm ten bakteriellen Promotoren unterstützen, wenn die geeignete bakterielle
Polymerase zur Verfügung
gestellt wird, entweder als Teil des Zuführkomplexes, oder als ein zusätzliches
genetisches Expressionskonstrukt.
-
Tabelle 2
-
ENHANCER/PROMOTO
-
- Immunglobulin schwere Kette
- Immunglobulin leichte Kette
- T-Zell Rezeptor
- HLA DQ α und
DQβ
- B-Interferon
- Interleukin-2
- Interleukin-2 Rezeptor
- MHC Klasse II
- β-Aktin
- Präalbumin
(Transthyretin)
- Muskelkeratinkinase
- Elastase I
- Metallothionein
- Kollagenase
- Albumin-Gen
- α-Fetoprotein
- τ-Globin
- β-Globin
- e-fos
- c-HA-ras
- Insulin
- Neurales Zelladhäsionsmolekül (NCAM)
- α1-Antitrypsin
- H2B (TH2B) Histon
- Maus oder Typ I Collagen
- Glucose-regulierte Proteine (GRO94 und GRP78)
- Rattenwachstumshormon
- Human Serum Amyloid A (SAA)
- Troponin I (TN I)
- Plättchen-abgeleiteter
Wachstumsfaktor
- Duchenne-muskuläre
Dystrophie
- SV40
- Polyma
- Retroviren
- Papilloma Virus
- Hepatitis B Virus
- Menschlicher Immundefizienzvirus
- Cytomegalovirus
-
TABELLE
3 Element
Induzierer
-
Wenn
ein cDNA-Insert verwendet wird, wird man typischerweise ein Polyadenylierungssignal
mit einschließen,
um eine geeignete Polyadenylierung des Gentranskripts zu bewirken.
Die Art des Polyadenylierungssignals wird als nicht entscheidend
für die
erfolgreiche Durchführung
der Erfindung betrachtet, und jede solcher Sequenzen kann verwendet
werden, wie z.B. menschliches Wachstumshormon und SV40 Polyadenylierungssignale.
Auch als ein Element des Expressionskonstrukt vorgesehen ist ein
Terminator. Diese Elemente können
dazu dienen, um Message-Spiegel zu verstärken und das Durchlesen aus
dem Konstrukt in andere Sequenzen zu minimieren. In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung kann die Zuführung
einer Nukleinsäure
in eine Zelle in vitro oder in vivo durch Einschließen eines
Markers in das Expressionskonstrukt identifiziert werden. Der Marker
wird zu einer identifizierbaren Veränderung für die transfizierte Zelle führen, was die
Identifizierung der Expression ermöglicht. Enzyme, wie z.B. Herpes
Simplex Virus-Thymidinkinase (tk) (eukaryontisch) oder Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT) (prokaryontisch) können
verwendet werden.
-
Man
kann auch ein Polyadenylierungssignal einschließen, um eine geeignete Polyadenylierung
des Transkripts zu bewirken. Von der Art des Polyadenylierungssignals
wird geglaubt, dass sie nicht für
die erfolgreiche Durchführung
der Erfindung entscheidend ist und jede solcher Sequenzen kann verwendet
werden. Z.B. kann das SV40, β-Globin
oder Adenovirus-Polyadenylierungssignal
verwendet werden. Auch als ein Element der Expressionskassette ist
ein Terminator. Diese Elemente können
dazu dienen, um die Message-Spiegel zu verstärken und ein Durchlesen aus
der Kassette in andere Sequenzen zu minimieren.
-
4.8.2 Einzelketten-Antikörper
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
kann eingehen einen Einzelketten-Antikörper umfassen. Verfahren zu
Herstellung von Einzelketten-Antikörpern sind dem Fachmann im
Stand der Technik gut bekannt. Der Fachmann wird für solche
Verfahren auf U.S.-Patent 9,359,046 hingewiesen. Ein Einzelketten-Antikörper wird durch
Fusionieren der variablen Domänen
der schweren und leichten Ketten unter der Verwendung eines kurzen
Peptidlinkers erzeugt, wodurch eine Antigenbindungsstelle auf einem
einzelnen Molekül
rekonstituiert wird.
-
Einzelketten-Antikörper variable
Fragmente (scFvs), in denen der C-Terminus einer variablen Domäne an den
N-Terminus der anderen über
ein 15 bis 25 Aminosäurepeptid
oder Linker angebracht ist, wurden entwickelt, ohne die Antigenbindung
oder Spezifität
der Bindung si gnifikant zu stören
(Bedzyk et al., 1990; Chaudhary et al., 1990). Diesen Fvs fehlen
die konstanten Regionen (Fc), die in den schweren und leichten Ketten des
nativen Antikörpers
vorhanden sind. Einzelketten-Antikörper gegen die Proteinprodukte
des UC41-Gens sind innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung
vorgesehen.
-
Einzelketten-Antikörper können durch
eine Zelle synthetisiert werden, auf bestimmte zelluläre Kompartimente
abgerichtet werden und dazu verwendet werden, auf eine hochspezifische
Weise mit dem Zellwachstum und Stoffwechsel zu interferieren. Kürzlich wurden
Einzelketten-Antikörper
für das
phänotypische Knockout
von Wachstumsfaktorrezeptoren, der funktionellen Aktivierung von
p21ras und der Inhibierung der HIV-1-Replikation verwendet. Intrazelluläre Antikörper bieten
eine einfache und effektive Alternative, gegenüber anderen Formen der Gen-Inaktivierung,
und zeigen ein klares Potential als Reagenzien für die Krebstherapie und für die Kontrolle
von infektiösen
Erkrankungen. Einzelgen-Antigen-bindende Proteine stellen auch potentiell
einmalige Moleküle
für die
gezielte Zuführung
von Wirkstoffen, Toxinen oder Radionuklide an eine Tumorstelle zur
Verfügung
und zeigen eine erhöhte
Zugänglichkeit
gegenüber
Tumorzellen in vivo (Yokoda et al. 1992).
-
Es
ist durch die vorliegende Erfindung auch vorgesehen, dass Einzelketten-Antikörpertherapie
mit chemotherapeutischer oder radiotherapeutischer Intervention
kombiniert werden kann.
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4.8.3 Liposomale Formulierungen
-
In
bestimmten breiten Ausführungsformen
der Erfindung können
die Antisense-Oligo- oder Polynukleotide und/oder Expressionsvektoren
in einem Liposom eingeschlossen vorliegen. Liposomen sind vesikuläre Strukturen,
die durch eine Phospholipid-Bilagenmembran charakterisiert sind
und einem inneren wässrigen Medium.
Multilamellare Liposomen weisen multiple Lipidlagen auf, die durch
ein wässriges
Medium getrennt sind. Sie bilden sich spontan, wenn Phospholipide
in einem Überschuss
an wässrigem
Medium suspendiert werden. Die Fettkomponenten werden einer Selbst-Rearrangierung
vor der Bildung von geschlossenen Strukturen unterzogen und schließen Wasser
und gelöste
Solute zwischen den Lipidbilagen ein (Ghosh and Bachhawat, 1991).
Auch vorgesehen sind kationische Lipidnukleinsäurekomplexe, wie z.B. Lipofektamin-Nukleinsäurekomplexe.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung kann das Liposom mit einem Hämagglutininvirus (HVJ) komplexiert
werden. Von diesem wurde gezeigt, dass es die Fusion mit der Zellmembran
erleichtert und den Zelleintritt von Liposomen-eingeschlossener
DNA unterstützt
(Kaneda et al., 1989). In anderen Ausführungsformen kann das Liposom
komplexiert werden oder in Verbindung mit Kern nicht-Histon chromosomalen Proteinen
(HMG-1) angewendet werden (Kato et al., 1991). In noch anderen Ausführungsformen
kann das Liposom komplexiert werden oder in Konjunktion mit sowohl
HVJ und HMG-1 verwendet werden. Insoweit solche Expressionsvektoren
erfolgreich beim Transfer und der Expression eines Polynukleotids
in vitro und in vivo verwendet wurden, sind sie für die vorliegende
Erfindung anwendbar. Wo ein bakterieller Promotor in dem DNA-Konstrukt
verwendet wird, wird es auch wünschenswert
sein, innerhalb des Liposoms eine geeignete bakterielle Polymerase
einzuschließen.
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„Liposom" ist ein allgemeiner
Ausdruck, der einen Vielzahl von einzelne und multilamellaren Lipidvehikeln
umfaßt,
die durch die Erzeugung von geschlossenen Lipid-Bilagen gebildet
werden. Phospholipide werden zur Herstellung der Liposomen gemäß der Herstellung
der vorliegenden Erfindung verwendet und können eine nettopositive Ladung,
eine nettonegative Ladung tragen, oder sind neutral. Diacetylphosphat
kann dazu verwendet werden, um eine negative Ladung an die Liposomen
zu verleihen und Stearylamin kann verwendet werden um eine positive
Ladung auf die Liposomen zu übertragen.
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Zur
Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung brauchbare Lipide können
aus kommerziellen erhalten werden. Z.B. wird Dimyristylphosphatidylcholin
(„DMPC") von Sigma Chemical
Co. Erhalten, Dicetylphosphat („DCP") wird von K&K Laboratories (Plainview, NY) erhalten;
Cholesterin („Chol") wird von Calbiochem
(La Jolla, CA) erhalten, Dimyristylphosphotidylglycerin („DMPG") und andere Lipide
können
von Avanti Polar Lipids, Inc. (Birmingham, Ala.) erhalten werden.
Vorratslösungen
von Lipiden in Chloroform, Chloroform/Methanol oder t-Butanol können bei
ungefähr –20°C gelagert
werden. Bevorzugterweise wird Chloroform als das einzige Lösungsmittel
verwendet, da es leichter verdampft werden kann, als Methanol.
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Phospholipide
aus natürlichen
Quellen, wie z.B. Ei oder Sojabohnen-Phosphatidylcholin, Hirnphosphatidin,
Hirn- oder Pflanzenphosphatidylinositol, Herzkardiolipin und Pflanzen- oder bakterielles
Phosphatidylethanolamin werden bevorzugterweise nicht als das primäre Phosphatid
verwendet, d.h. stellen 50% oder mehr der Gesamt-Phosphatidzusammensetzung
dar, aufgrund der Instabilität
und Durchlässigkeit
der sich ergebenen Liposomen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Liposomen können
durch verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Die Größe der Liposomen
variiert in Abhängigkeit
vom Syntheseverfahren. Ein Liposom, das in einer wässrigen
Lösung
suspendiert wird, liegt gewöhnlicherweise
in Form eines sphärischen
Vehikels vor, das eine oder mehrere konzentrische Lagen von Lipidbilagenmolekülen aufweist.
Jede Lage besteht aus einer parallelen Anordnung von Molekülen, die
durch die Formel XY dargestellt werden, wobei X eine hydrophile
Gruppe und Y eine hydrophobe Gruppe ist. In wässriger Lösung werden die konzentrischen
Lagen so angeordnet, dass die hydrophilen Gruppen dazu neigen, in
Kontakt mit einer wässrigen
Phase zu bleiben und die hydrophoben Regionen dazu neigen selbst
zu assoziieren, wenn wässrige
Phasen sowohl innerhalb und außerhalb
des Liposoms vorhanden sind, werden die Lipidmoleküle eine
Bi-Lage bilden, bekannt als Lamella, der Anordnung XY-YX.
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Liposomen
innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung können in Übereinstimmung
mit bekannten Labortechniken präpariert
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform werden Liposomen
durch Mischen von liposomalen Lipiden in einem Lösungsmittel in einem Behälter, z.B.
einer Glas, rund-geformten Flasche, präpariert. Der Behälter sollte
ein Volumen von zehnmal größer als
das Volumen der erwarteten Suspension von Liposomen aufweisen. Unter
der Verwendung eines Rotationsverdampfers wird das Lösungsmittel
bei ungefähr
40°C unter
negativem Druck entfernt. Das Lösungsmittel
wird normalerweise innerhalb von 5 Minuten bis 2 Stunden in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Volumen der Liposomen entfernt. Die Zusammensetzung kann weiter
in einem Desiccator Vakuum-getrocknet werden. Die getrockneten Lipide
werden im allgemeinen nach ungefähr
einer Woche verworfen, aufgrund einer Tendenz, sich über die
Zeit hinweg zu zersetzen.
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Getrocknete
Lipide können
bei ungefähr
25–50
mM Phospholipid in sterilem Pyrogen-freiem Wasser durch Schütteln hydriert
werden, bis alles des Lipidfilms resuspendiert ist. Die wässrigen
Liposomen können dann
in Aliquots aufgeteilt werden, jedes in einem Gefäß platziert
werden, lyophilisiert werden und unter Vakuum versiegelt werden.
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In
der Alternative können
Liposomen in Übereinstimmung
mit anderen bekannten Laborverfahren präpariert werden: dem Verfahren
von Bangham et al. (1956), dem Verfahren von Gregoriadis, wie beschrieben in
DRUG CARRIERS IN BIOLOGY AND MEDICINE, G. Gregoriadis (1979), dem
Verfahren von Deamer und Uster (1983) und dem Reverse-Phase Verdampfungsverfahren
wie beschrieben von Szoka und Papahadjopoulus (1978). Die vorgenannten
Verfahren unterscheiden sich in ihren jeweiligen Fähigkeiten,
wässriges Material
einzuschließen
und ihren jeweiligen wässrigen
Raum-zu-Lipidverhältnissen.
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Die
getrockneten Lipide oder lyophilisierten Liposomen wie oben präpariert,
können
in einer Lösung von
Nukleinsäure
rekonstituiert werden und auf eine geeignete Konzentration mit einem
geeigneten Lösungsmittel,
z.B. DPBS, verdünnt
werden. Das Gemisch wird dann kräftig
in einen Vortexmischer geschüttelt. Nicht-verkapselte
Nukleinsäure
wird durch Zentrifugation bei 39.000 × g entfernt und die liposomalen
Pellets gewaschen. Die gewaschenen Liposomen werden bei einer geeigneten
Gesamt-Phospholipidkonzentration, z.B. ungefähr 50–200 nM, resuspendiert. Die
Menge von Nukleinsäure,
die eingekapselt ist, kann in Übereinstimmung
mit Standardverfahren bestimmt werden. Nach Bestimmung der Menge
von eingeschlossenen Nukleinsäure
in der Liposomenpräparation
können
die Liposomen auf geeignete Konzentration verdünnt werden und bei 4°C bis zur
Verwendung gelagert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Lipid Dioleoylphosphatidylcholin verwendet. Nuklease-resistente
Oligonukleotide werden mit Lipiden in der Anwesenheit von Überschuss
t-Butanol gemischt. Das Gemisch wird gevortext, bevor es in einem
Aceton/Trockeneisbad gefroren wird. Das gefrorene Gemisch wurde
lyophilisiert und mit Hepesgepufferter Kochsalzlösung (1 mM Hepes, 10 mM NaCl,
pH 7,5) über
Nacht hydriert, und dann wurden Liposomen in einem Badtypbeschallungsgerät für 10 bis
15 Minuten beschallt. Die Größe der Liposomen-Oligonukleotide
reicht typischerweise von zwischen 200–300 nM im Durchmesser, wie durch
den Submicron Particle Sizer Autoverdünner Model 370 (Nicomp, Santa
Barbara, CA) bestimmt.
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4.8.4 Virale Zuführungssysteme
-
Es
gibt eine Zahl von Wegen, in denen Expressionsvektoren in Zellen
eingeführt
werden können.
In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung umfaßt
das Expressionskonstrukt ein Virus oder gentechnisch verändertes
Konstrukt, abgeleitet von einem viralen Genom. Die Fähigkeit
von bestimmten Viren, in Zellen über
Rezeptor-vermittelte Endozytose einzudringen, sich in eine Wirtszellgenom
zu integrieren und virale Gene stabil und effizient zu expri mieren,
haben sie zu attraktiven Kandidaten für den Transfer von Fremdgenen in
Säugerzellen
gemacht (Ridgeway, 1988; Nicolas and Rubenstein, 1988; Baichwal
and Sugden, 1986; Temin, 1986). Bevorzugte Gentherapievektoren sind
im allgemeinen virale Vektoren.
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Obwohl
einige Viren, die fremdes genetisches Material aufnehmen können in
der Zahl an Nukleotiden begrenzt sind, dass sie aufnehmen können und
im Bereich der Zellen, die sie infizieren, wurde von diesen Viren
gezeigt, dass sie erfolgreich Genexpression bewirken können. Jedoch
integrieren Adenoviren ihr genetisches Material nicht in das Wirtsgenom
und benötigen
daher keine Wirtsreplikation für
die Genexpression, was sie ideal geeignet für die schnelle, effiziente,
heterologe Genexpression macht. Techniken zur Präparation von Replikations-infektiven
Viren sind im Stand der Technik gut bekannt.
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Natürlich wird
man bei der Verwendung von viralen Zuführungssystemen wünschen,
das Virion ausrechend zu reinigen, um es im wesentlichen frei von
unerwünschten
Kontaminanten zu machen, wie z.B. defektiven interferierenden viralen
Partikeln oder Endotoxinen und anderen Pyrogenen, so dass es keine
nachteiligen Reaktionen der Zelle, dem Tier oder dem Individuum
verursachen wird, das Vektorkonstrukt erhält. Ein bevorzugtes Mittel
zur Reinigung des Vektors schließt die Verwendung von schwimmen
Dichtegradienten ein, wie z.B. Cäsiumchloridgradienten
Zentrifugation.
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Viren,
die als Genvektoren verwendet werden, wie z.B. DNA-Viren können die
Papovaviren (z.B. Simian Virus 40, Rinderpapillomavirus und Polyoma)
(Ridgeway, 1988; Baichwal and Sugden, 1986) und Adenovirus (Ridgeway,
1988; Baichwal and Sugden, 1986) einschließen.
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Eines
der bevorzugten Verfahren für
die in vivo Zuführung
schließt
die Verwendung eines Adenovirus-Expressionsvektors ein. Obwohl Adenovirusvektoren
als eine geringe Kapazität
für die
Integration in genomische DNA aufweisend bekannt sind, wird diese
Eigenschaft durch die hohe Effizienz des Gentransfers, der durch
diese Vektoren bewirkt wird, ausbalanciert. „Adenovirus-Expressionsvektoren" soll diejenigen
einschließen,
dessen Konstrukte Adenovirus-Sequenzen enthalten, die ausreichend
sind für
(a) eine Unterstützung
von Verpackung des Konstrukts (b) um eine Antisense-Polynukleotid
zu exprimieren, das darin kloniert wurde.
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Der
Expressionsvektor umfaßt
eine gentechnisch veränderte
Form von Adenovirus. Die Kenntnis der genetischen Organisation von
Adenovirus, einem 36 kb, linearen, doppelsträngigen DNA-Virus, ermöglicht die Substitution
von großen
Stücken
von adenoviraler DNA durch fremde Sequenzen bis zum 7 kb (Grunhaus
and Horwitz, 1992). Im Unterschied zu retroviraler Infektion führt die
adenovirale Infektion von Wirtszellen nicht zur chromosomalen Integration,
da adenovirale DNA auf eine espisomale Weise ohne potentielle Genotoxizität replizieren
kann. Auch sind Adenoviren strukturell stabil und nach extensiver
Amplifikation wurde kein genomisches Rearrangement gefunden. Adenovirus
kann im wesentlichen alle Epithelzellen unabhängig von ihrer Zellzyklusphase
infizieren. Bis jetzt scheint die adenovirale Infektion nur mit
milden Erkrankungen, wie z.B. akuter respiratorischer Erkrankung
in Menschen gekoppelt zu sein.
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Adenovirus
ist für
die Verwendung als ein Gentransfervektor besonders geeignet, aufgrund
seines mittel-großen
Genoms, Einfachheit der Handhabung, hohen Titers, großen Zielzellbereichs
und hoher Infektivität. Beide
Enden des viralen Genoms enthalten 100–200 Basenpaare Inverted Repeats
(ITRs), die cis-Elemente sind, die für die virale DNA-Replikation
und Verpackung erforderlich sind. Die frühen (E) und späten (L)
Regionen des Genoms enthalten verschiedenen Transkriptionseinheiten,
die durch den Beginn der viralen Replikation getrennt sind. Die
E1-Region (E1A und E1B) codiert für Proteine, die für die Regulation
von Transkription des viralen Genoms und ein paar zellulären Genen
verantwortlich sind. Die Expression der E2-Region (E2A und E2B)
führt zur
Synthese der Proteine für
die virale DNA-Replikation. Diese Proteine sind an der DNA-Replikation,
der späten
Genexpression und den Wirtszell-Shut-off (Renan, 1990) beteiligt.
Die Produkte der späten
Gene, einschließlich
der Hauptzahl der viralen Capsidproteine werden nur nach signifikantem
Prozessieren eines einzelnen primären Transkripts, das durch
den hauptsächlichen
späten
Promotor (MLP) herausgegeben wird, exprimiert. Der MLP (lokalisiert
bei 16,8 m.u.) ist besonders während
der späten
Phase der Infektion effizient und alle die mRNAs, die von diesem
Promotor ausgehen, besitzen eine 5'-Tripartitvorläufer (TPL) Sequenz, was sie
zu bevorzugen mRNAs für
die Translation macht.
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In
augenblicklich verwendeten System wird rekombinantes Adenovirus
aus der homologen Rekombination zwischen Shuttlevektor und Provirusvektor
erzeugt. Aufgrund der möglichen
Rekombination zwischen zwei proviralen Vektoren kann Wild-Typ Adenovirus
aus diesem Prozess erzeugt werden. Daher ist es kritisch, einen
einzelnen Klon von Virus aus einem einzelnen Plaque zu isolieren
und seine genomische Struktur zu untersuchen.
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Die
Erzeugung und Vervielfältigung
von Adenovirusvektoren, die Replikations-defizient sind, hängt von
einer einzigartigen Helferzellinie ab, als 293 bezeichnet, die aus
menschlichen embryonalen Nierenzellen durch Ad5 DNA-Fragmente transformiert
ist und konstitutiv E1-Proteine
exprimiert (Graham et al., 1977). Da die E3-Region aus dem Adenovirusgenom
entfernt werden kann (Jones and Shenk, 1978), tragen die augenblicklichen
adenoviralen Vektoren, mit der Hilfe der 293-Zellen, fremde DNA
der E1, der E3 oder der beiden Regionen (Graham and Prevec, 1991).
In der Natur kann das Adenovirus ungefähr 105% des Wildtypgenoms verpacken
(Ghosh-Choudhury et al., 1987), was eine Kapazität für ungefähr 2 kb extra DNA zur Verfügung stellt.
Kombiniert mit den ungefähr
5,5 kb an DNA, die in den E1 und E3-Regionen ersetzbar ist, liegt
die maximale Kapazität
der augenblicklichen Adenovirusvektoren unter 7,5 kb oder ungefähr 15% der
Gesamtlänge des
Vektors. Mehr als 80% des adenoviralen Genoms verbleibt in dem Vektorrückgrad und
ist die Quelle an Vektorvermittelter Zytotoxizität. Auch ist die Replikationsdefizienz
des E1-delitierten Virus unvollständig. Z. B. wurde die Durchlässigkeit
der viralen Genexpression mit den augenblicklich erhältlichen
Vektoren bei hoher Vervielfältigung
an Infektion (MOI) beobachtet (Mulligan, 1993).
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Helferzellinien
können
von menschlichen Zellen wie z.B. menschlichen embryonalen Nierenzellen, Muskelzellen,
hämatopoietischen
Zellen oder anderen menschlichen embryonalen mesechymalen oder Epithelzellen
abgeleitet sein. Alternativ können
die Helferzellen von den Zellen von anderen Säugerspezies abgeleitet sein,
die menschliches Adenovirus zulassen. Solche Zellen schließen z.B.
Vero-Zellen oder andere Maus-embryonale, mesenchymale oder Epithelzellen
ein. Wie diskutiert ist die bevorzugte Helferzellinie 293.
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Kürzlich beschrieben
Racher et al. (1992) verbesserte Verfahren zur Kultivierung von
293-Zellen und der
Anzucht von Andenovirus. In einem Format werden natürliche Zellenaggregate
durch Beimpfen von individuellen Zellen in ein Liter siliconisierten
Spinnerflaschen (Techne, Cambridge, UK), enthaltend 100–200 ml Medium.
Im Anschluss an Rühren
bei 40 U/min, wird die Zellebensfähigkeit mit Trypanblau abgeschätzt. In
einem andere Format werden Fibra-Zellmikroträger (Bibby Sterlin, Stone,
UK) (5 g/l) wie folgt verwendet. Ein Zell-Innoculum, resuspendiert in 5 ml Medium,
wird zu dem Träger
(50 ml) in einer 250 ml Er lenmeyerflasche hinzugefügt und für 1 bis
4 Stunden stationär
mit gelegentlichem Rühren
stehengelassen. Das Medium wird dann durch 50 ml frisches Medium
ersetzt und das Schütteln
wird begonnen. Für
die Virusproduktion wird es den Zellen erlaubt, bis auf ungefähr 80% Konfluenz
zu wachsen, wobei zu dieser Zeit das Medium ersetzt wird (auf 25%
des finalen Volumens) und Adenovirus bei einer MOI von 0,05 hinzugefügt wird.
Die Kulturen werden über
Nacht stationär
belassen, woraufhin das Volumen auf 100% erhöht wird und das Schütteln für weitere
72 Stunden fortgeführt
wird.
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Außer dem
Erfordernis, dass der Adenovirusvektor Replikations-defektiv oder
zumindest konditionell defektiv ist, wird von der Art des Adenovirusvektors
geglaubt, dass sie nicht für
die erfolgreiche Durchführung der
Erfindung wesentlich ist. Das Adenovirus kann von jeder der 42 verschiedenen
bekannten Serotypen oder Subgruppen A–F sein. Adenovirus 5 unter
Gruppe C ist das bevorzugte Ausgangsmaterial, um den konditionell Replikations-defektiven
Adenovirusvektor zur Verwendung der vorliegenden Erfindung zu erhalten.
Dies liegt daran, dass Adenovirus Typ 5 ein menschliches Adenovirus
ist, über
das eine große
Menge von biochemischer und genetischer Information bekannt ist
und historisch für
die meisten Konstruktionen verwendet wurde, die Adenovirus als einen
Vektor verwenden.
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Ein
typischer Vektor, der zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung brauchbar ist, ist Replikations-defektiv
und wird keine Adenovirus E1-Region aufweisen. Daher wird es am
bequemsten sein, das Polynukleotid, das für das UC41-Gen kodiert, an
der Position einzufügen,
aus der die E1-kodierenden Sequenzen entfernt wurden. Jedoch ist
die Position der Insertion des Konstrukts innerhalb der Adenovirus-Sequenzen nicht
kritisch. Das Polynukleotid, das für das UC41-Gen kodiert, kann
auch im Hinblick auf die deletierte E3-Region in E3-Ersatzvektoren wie
beschrieben von Karlsson et al., (1986) oder in die E4-Region eingeführt sein, wobei
eine Helferzellinie oder ein Helfervirus den E4-Defekt komplementiert.
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Adenovirus
kann leicht angezogen werden und manipuliert werden und zeigt einen
breiten Wirtsbereich in vitro und in vivo. Diese Gruppe von Viren
kann in hohen Titern, z.B. 109–1011 Plaque-bildenden Einheiten pro ml, erhalten
werden, und sie sind hoch-infektiv. Der Lebenszyklus von Adenovirus
erfordert keine Integration in das Wirtszellgenom. Die durch adenovirale
Vektoren zugeführten
Fremdgene sind episomal und daher weisen sie eine geringe Genotoxizität gegenüber Wirtszellen
auf. Keine Nebenwirkungen wurden in Untersuchungen der Beimpfung
mit Wiltyp-Adenovirus berichtet (Couch et al., 1963; Top et al.,
1971), was deren Sicherheit und therapeutisches Potential als in
vivo-Gentransfervektoren zeigt.
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Adenovirusvektoren
wurden in eukaryontischer Genexpression verwendet (Levrero et al.,
1991; Gomez-Foix et al., 1992) und der Impfstoffentwicklung (Grunhaus
and Horwitz, 1992; Graham and Prevec, 1991). Kürzlich ließen Tierstudien vermuten, dass
ein rekombinantes Adenovirus für
die Gentherapie verwendet werden könnte (Stratford-Perricaudet
and Perricaudet, 1991; Stratford-Perricaudet et al., 1990; Rich
et al., 1993). Untersuchungen zur Verabreichung von rekombinantem
Adenovirus an verschiedene Gewebe schließen Atemwegs-Instillation (Rosenfeld
et al., 1991; Rosenfeld et al., 1992), Muskelinjektion (Ragot et
al., 1993), periphere intravenöse
Injektionen (Herz and Gerard, 1993) und stereotaktische Beimpfung
in das Gehirn (Le Gal La Salle et al., 1993) ein.
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Andere
Gentransfer-Vektoren können
aus Retroviren konstruiert werden. Die Retroviren sind eine Gruppe
von einzelsträngigen
RNA-Viren, die durch eine Fähigkeit
gekennzeichnet sind, ihre RNA in doppelsträngige DNA in infizierten Zellen
durch einen Prozess der reversen Transkription zu überführen (Coffin, 1990).
Die sich ergebende DNA integriert dann stabil in zelluläre Chromosomen
als ein Provirus und steuert die Synthese von viralen Proteinen.
Die Integration führt
zur Aufrechterhaltung der viralen Gensequenzen in der Rezipientenzelle
und ihren Nachkommen. Das retrovirale Genom enthält drei Gene, gag, pol und
env., die für
jeweils Capsidproteine, Polymerase-Enzyme und Envelope-Komponenten
kodieren. Eine Sequenz, die stromaufwärts von dem gag-Gen gefunden
wurde, enthält
ein Signal zur Verpackung des Genoms in Virionen. Zwei lange terminale
Repeat(LTR)-Sequenzen sind an den 5'- und
3'-Enden des viralen
Genoms vorhanden. Diese enthalten starke Promotor- und Enhancer-Sequenzen
und sind auch für
die Integration in das Wirtszellgenom erforderlich (Coffin, 1990).
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Um
einen retroviralen Vektor zu konstruieren wird eine Nukleinsäure, die
für ein
UC41-Gen kodiert, an der Stelle von bestimmten viralen Sequenzen
in das virale Genom eingeführt,
um ein Virus herzustellen, das Replikations-defektiv ist. Um Virionen
herzustellen, wird eine Verpackungszelllinie, die die gag-, pol-
und env-Gene enthält,
jedoch ohne die LTR und Verpackungskomponenten, konstruiert (Mann
et al., 1983). Wenn ein rekombinantes Plasmid, das eine cDNA enthält, zusammen
mit der retroviralen LTR und den Verpackungssequenzen in diese Zelllinie
eingeführt
wird (durch zum Beispiel Calciumphosphat-Fällung), ermöglicht es die Verpackungssequenz
dem RNA-Transkript des rekombinanten Plasmids, in virale Partikel
verpackt zu werden, die dann in das Kulturmedium sekretiert werden
(Nicolas and Rubenstein, 1988; Temin, 1986; Mann et al., 1983).
Das Medium, das die rekombinanten Retroviren enthält, wird
dann gesammelt, gegebenenfalls konzentriert und für den Gentransfer
verwendet. Retrovirale Vektoren sind in der Lage, eine große Vielzahl
von Zelltypen zu infizieren. Jedoch erfordert die Integration und
stabile Expression die Teilung von Wirtszellen (Paskind et al.,
1975).
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Ein
neuer Ansatz, der so aufgebaut wurde, um das spezifische Abzielen
von Retrovirus-Vektoren
zu ermöglichen,
wurde kürzlich
basierend auf der chemischen Modifikation eines Retrovirus durch
die chemische Hinzufügung
von Laktoseresten zum viralen Envelope entwickelt. Diese Modifikation
könnte
die spezifische Infektion von Hepatozyten über Sialoglykoprotein-Rezeptoren
ermöglichen.
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Ein
unterschiedlicher Ansatz, um rekombinante Retroviren abzuzielen,
wurde entwickelt, indem biotinylierte Antikörper gegen ein retrovirales
Envelope-Protein und gegen einen spezifischen Zellrezeptor verwendet
wurden. Die Antikörper
wurden über
die Biotin-Komponenten
unter der Verwendung von Streptavidin gekoppelt (Roux et al., 1989).
Unter der Verwendung von Antikörpern
gegen Haupt-Histokompatibilitätskomplex-Klasse
I-und-Klasse II-Antigene
wurde die Infektion einer Vielzahl von menschlichen Zellen, die
diese Oberflächen-Antigene
tragen, mit einem ecotrophischen Virus in vitro gezeigt (Roux et
al., 1989).
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Es
gibt bestimmte Begrenzungen für
die Verwendung von Retrovirus-Vektoren. Zum Beispiel integrieren
Retrovirusvektoren gewöhnlicherweise
an zufällige
Stellen in das Zellgenom. Dies kann zu insertioneller Mutagenese
durch die Unterbrechung von Wirtsgenen oder durch die Insertion
von viralen regulatorischen Sequenzen führen, was mit der Funktion
der flankierenden Gene interferieren kann (Varmus et al., 1981).
Eine andere Sorge mit der Verwendung von defektiven Retrovirusvektoren
ist das potentielle Auftreten von Wildtyp-Replikationskompetentem
Virus in den Verpackungszellen. Dies kann aus Rekombinationsereignissen
resultieren, in denen die intakte Sequenz aus dem rekombinanten
Virus-Insert stromaufwärts
der gag-, pol-, env-Sequenz in das Wirtszellgenom integriert. Jedoch
sind jetzt neue Verpackungszellinien erhältlich, die die Wahrscheinlichkeit
an Rekombination stark verringern sollten (Markowitz et al., 1988;
Hersdorffer et al., 1990).
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Andere
virale Vektoren können
als Expressionskonstrukte verwendet werden. Vektoren, abgeleitet
von Viren wie zum Beispiel Vakziniavirus (Ridgeway, 1988; Baichwal
and Sugden, 1986; Coupar et al., 1988), Adeno-assoziiertem Virus
(AAV) (Ridgeway, 1988; Baichwal and Sugden, 1986; Hermonat and Muzycska,
1984) und Herpesvirus können
verwendet werden. Diese bieten mehrere attraktive Merkmale für bestimmte
Säugetierzellen
(Friedmann, 1989; Ridgeway, 1988, Baichwal and Sugden, 1986; Coupar
et al., 1988; Horwich et al., 1990).
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Mit
der kürzlichen
Erkennung von defektiven Hepatitis-B-Viren wurden neue Einsichten
gewonnen, in den Struktur-Funktions-Zusammenhang von verschiedenen
viralen Sequenzen. In vitro-Untersuchungen zeigten, dass das Virus
die Fähigkeit
für Helfer-abhängige Verpackung
und reverse Transkription beibehalten konnte, trotz der Deletion
von bis zu 80% seines Genoms (Horwich et al., 1990). Dies lässt vermuten,
dass große
Teile des Genoms durch fremdes genetisches Material ersetzt werden
können.
Die Hepatotropie und Persistenz (Integration) sind besonders attraktive
Eigenschaften für
Leber-gerichteten Gentransfer. Chang et al. (1991) führten kürzlich das
Chloramphenicol-Acetyltransferase(CAT)-Gen in Enten-Hepatitis-B-Virusgenom anstelle
der Polymerase-, Oberfläche-
und Prä-Oberflächekodierenden
Sequenzen ein. Es wurde mit Wildtypvirus in eine Vogel-Hepatomzellinie
cotransfiziert. Kulturmedien, die hohe Titer des rekombinanten Virus
enthielten, wurden dazu verwendet, um primäre Entenküken-Hepatozyten zu infizieren.
Stabile CAT-Genexpression wurde für mindestens 24 Tage nach Transfektion
nachgewiesen (Chang et al., 1991).
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Um
die Expression von Sense- oder Antisense-Genkonstrukten zu bewirken,
muss das Expressionskonstrukt in eine Zelle zugeführt werden.
Diese Zuführung
kann in vitro erreicht werden, wie zum Beispiel in Laborverfahren
zur Transformation von Zelllinien, oder in vivo oder ex vivo wie
bei der Behandlung von bestimmten Erkrankungszuständen. Ein
Mechanismus zur Zuführung
ist über
virale Infektion, wobei das Expressionskonstrukt in einem infektiösen viralen
Partikel eingekapselt wird.
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4.8.5 Nicht-virale Verfahren
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Verschiedene
nicht-virale Verfahren für
den Transfer von Expressionskonstrukten in kultivierte Säugerzellen
werden auch durch die vorliegende Erfindung vorgesehen. Diese schließen Calciumphosphat-Fällung (Graham
and Van Der Eb, 1973; Chen and Okayama, 1987; Rippe et al., 1990),
DEAE-Dextran (Gopal, 1985), Elektroporation (Tur-Kaspa et al., 1986;
Potter et al., 1984), direkte Mikroinjektion (Harland and Weintraub,
1985), DNA-beladene Liposomen (Nicolau and Sene, 1982; Fraley et
al., 1979) und Lipofektamin-DNA-Komplexe, Zellbeschallung (Fechheimer
et al., 1987), Genbombardierung unter der Verwendung von Mikroprojektilen
mit hoher Geschwindigkeit (Yang et al., 1990) und Rezeptor-vermittelte
Transfektion (Wu and Wu, 1987; Wu and Wu, 1988) ein. Einige dieser
Techniken können
erfolgreich für
die in vivo- oder ex vivo-Verwendung angepasst werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung kann das Expressionskonstrukt einfach aus nacktem
rekombinantem Vektor bestehen. Der Transfer des Konstrukts kann
durch jedes der oben erwähnten
Verfahren durchgeführt
werden, das physikalisch oder chemisch die Zellmembran permeabilisiert.
Zum Beispiel injizierten Dubensky et al. (1984) erfolgreich Polyomavirus-DNA in der Form von
CaPO4-Prezipitaten in Leber und Milz von
adulten und neugeborenen Mäusen,
wobei aktive virale Replikation und akute Infektion gezeigt wurde.
Benvenistry und Neshif (1986) zeigten auch, dass die direkte intraperitoneale
Injektion von CaPO4-gefällten
Plasmiden zu einer Expression der transfizierten Gene führt. Es
wird vorhergesehen, dass die DNA, die für ein Antisense-UC41-Konstrukt
kodiert, auch auf eine ähnliche
Weise in vivo transferiert werden kann.
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Sobald
das Expressionskonstrukt in die Zelle zugeführt wurde, kann die Nukleinsäure, die
für das UC41-Gen
kodiert, an verschiedenen Stellen positioniert und exprimiert werden.
In bestimmten Ausführungsformen
kann die Nukleinsäure,
die für
das Gen kodiert, stabil in das Genom der Zelle integriert werden.
Diese Integration kann an der kognaten Stelle und Orientierung über homologe
Rekombination (Genersatz) vorliegen oder es kann an einer zufälligen,
nicht-spezifischen Stelle (Genergänzung) integriert werden. In
noch weiteren Ausführungsformen
kann die Nukleinsäure
stabil in der Zelle als ein getrenntes episomales Segment an DNA beibehalten
werden. Solche Nukleinsäuresegmente
oder „Episomen" kodieren für Sequenzen,
die ausreichend sind, um die Aufrechterhaltung und Replikation unabhängig von
oder in Synchronisation mit dem Wirtszellzyklus zu ermöglichen.
Wie das Expressionskonstrukt an eine Zelle zugeführt wird und wo in der Zelle
die Nukleinsäure
verbleibt, ist von dem Typ von verwendetem Expressionskonstrukt
abhängig.
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4.8.6 Pharmazeutische
Zusammensetzungen und Routen der Verabreichung
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Wo
eine klinische Anwendung von Liposomen, die Antisense-Oligo- oder
Polynukleotide oder Expressionsvektoren enthalten, unternommen wird,
wird es erforderlich sein, den Liposomenkomplex als eine pharmazeutische
Zusammensetzung herzustellen, die für die vorgesehene Anwendung
geeignet ist. Im Allgemeinen wird dies die Präparation einer pharmazeutischen
Zusammensetzung einschließen,
die im Wesentlichen frei von Pyrogenen ist, sowie von anderen Verunreinigungen,
die für
Menschen oder Tiere schädlich
sein könnten.
Man wird auch im Allgemeinen wünschen,
geeignete Puffer zu verwenden, um den Komplex stabil zu machen und
die Aufnahme durch Zielzellen zu ermöglichen.
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Wässrige Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung umfassen eine effektive Menge des Antisense-Expressionsvektors,
der in ein Liposom wie oben diskutiert eingekapselt ist, das weiter
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger oder wässrigem Medium dispergiert
ist. Solche Zusammensetzungen werden auch als inokular bezeichnet.
Die Ausdrücke „pharmazeutisch
oder pharmakologisch akzeptabel" betreffen
Zusammensetzungen, die nicht eine adverse, allergische oder andere
nachteilige Reaktion produzieren, wenn an ein Tier oder einen Menschen
verabreicht, wie geeignet.
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Wie
hier verwendet schließt „pharmazeutisch
akzeptabler Träger" jedes und alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und antifungizide
Mittel, isotonische und Absorptions-verzögernde Mittel und Ähnliches
ein. Die Verwendung von solchen Medien und Agenzien für pharmazeutisch
aktive Substanzen ist im Stand der Technik gut bekannt. Mit der
Ausnahme, in soweit, dass jedes herkömmliche Medium oder Mittel
mit dem aktiven Inhaltsstoff inkompatibel ist, wird seine Verwendung
in den therapeutischen Zusammensetzungen vorgesehen. Ergänzende aktive
Inhaltsstoffe können
auch in die Zusammensetzungen eingeschlossen werden.
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Lösungen von
therapeutischen Zusammensetzungen können in Wasser, geeignet gemischt
mit einem Oberflächen-aktiven
Mittel, wie zum Beispiel Hydroxypropylzellulose, präpariert
werden. Dispersionen können auch
in Glycerin, flüssigen
Polyethylenglykolen, Mischungen davon und in Ölen präpariert werden. Unter gewöhnlichen
Bedingungen von Lagerung und Verwendung enthalten diese Präparationen
ein Konservierungsmittel, um das Wachstum von Mikroorganismen zu
verhindern.
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden
vorteilhafterweise in Form von injizierbaren Zusammensetzungen verabreicht,
entweder als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen; feste Formen, die zur Lösung in oder Suspension in
Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind können auch präpariert
werden. Diese Präparationen
können
auch emulgiert werden. Eine typische Zusammensetzung für solch
einen Zweck umfaßt
einen pharmazeutisch akzeptablen Träger. Zum Beispiel kann die
Zusammensetzung 10 mg, 25 mg, 50 mg oder bis zu ungefähr 100 mg
von menschlichem Serum-Albumin pro Milliliter von Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
enthalten. Andere pharmazeutisch akzeptable Träger schließen wässrige Lösungen, nicht-toxische Hilfsstoffe,
einschließlich
Salze, Konservierungsmittel, Puffer und Ähnliches ein.
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Beispiele
von nicht-wässrigen
Lösungsmitteln
sind Propylenglykol, Polyethylenglykol, Pflanzenöl und injizierbare organische
Ester, wie zum Beispiel Ethyloleat. Wässrige Träger schließen Wasser, alkoholische/wässrige Lösungen,
Kochsalzlösungen,
parenterale Vehikel, wie zum Beispiel Natriumchlorid, Ringers Dextrose,
usw. ein. Intravenöse
Vehikel schließen
flüssige
und Nährstoff-ergänzende Mittel
ein. Konservierungsmittel schließen antimikrobielle Mittel,
Antioxidantien, Chelatbildner und inerte Gase ein. Der pH und die genaue
Konzentration der verschiedenen Komponenten der pharmazeutischen
Zusammensetzung werden gemäß gut bekannten
Parametern eingestellt.
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Eine
effektive Menge der therapeutischen Zusammensetzung wird basierend
auf dem beabsichtigten Ziel bestimmt. Der Ausdruck „Einheitsdosis" oder „Dosierung" betrifft physikalisch
getrennte Einheiten, die zur Verwendung in einem Subjekt geeignet
sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte Menge der therapeutischen Zusammensetzung
enthält,
so berechnet, um die oben diskutierten erwünschten Antworten in Zusammenhang mit
seiner Verabreichung, d.h. der geeigneten Route und dem Behandlungsschema,
zu produzieren. Die zu verabreichende Menge, sowohl hinsichtlich
der Zahl von Behandlungen und der Einheitsdosis, hängt von
dem gewünschten
Schutz ab.
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Die
genauen Mengen der therapeutischen Zusammensetzung hängen auch
von der Abschätzung
des behandelnden Arztes ab und sind für jedes Individuum besonders.
Faktoren, die die Dosis beeinflussen, schließen physikalischen und chemischen
Zustand des Patienten, die Verabreichungsroute und das Potential, die
Stabilität
und Toxizität
der bestimmten therapeutischen Substanz ein. Für die vorliegende Anwendung
wird es vorhergesehen, dass die Menge von therapeutischer Zusammensetzung,
die eine Einheitsdosis umfaßt, von
ungefähr
5–30 mg
an Polynukleotid reichen wird.
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4.9 Verfahren zur Behandlung
von UC41-zusammenhängenden
Malignitäten
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Die
vorliegende Erfindung sieht in einer anderen Ausführungsform
auch die Behandlung von Prostatakrebs vor. Die Typen von Krebs,
die verhandelt werden können,
gemäß der vorliegenden
Erfindung, sind nur durch die Beteiligung von UC41 begrenzt. Mit
Beteiligung ist gemeint, dass es nicht einmal ein Erfordernis ist, dass
UC41 mutiert oder abnormal ist – die Überexpression
oder Unterexpression der durch dieses Gen kodierten Protein(e) kann
ein primärer
Faktor in der Entwicklung von Prostatakrebs sein. Daher ist es vorgesehen, dass
Tumore behandelt werden können
unter der Verwendung von Antisense- oder Expressionstherapie, die auf
das UC41-Genprodukt(e) ausgerichtet ist.
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In
vielen Zusammenhängen
ist es nicht erforderlich, dass die Tumorzelle getötet wird
oder so induziert wird, um normalen Zelltod oder „Apoptose" zu durchlaufen.
Eher ist alles, was für
eine wirksame Therapie zu erreichen ist, dass das Tumorwachstum
in einigem Ausmaß verlangsamt
wird. Es kann jedoch so sein, dass das Tumorwachstum vollständig blockiert
wird, oder dass einige Tumorregression erreicht wird. Die klinische Terminologie,
wie zum Beispiel „Remission" und „Verringerung
von Tumor"-Last
sind auch vorgesehen, ihre normale Verwendung gegeben.
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4.9.1 Genetisch basierte
Therapien
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Eine
der therapeutischen Ausführungsformen,
die durch die vorliegenden Erfinder vorgesehen ist, ist die Intervention
auf der molekularen Ebene in den Ereignissen, die an der Tumorgenese
einiger Krebsarten beteiligt sind. Genauer beabsichtigen die vorliegenden
Erfinder, ein Antisense-Konstrukt für eine Krebszelle zur Verfügung zu
stellen, das in der Lage ist, die Expression von UC41 in dieser
Zelle zu inhibieren. Besonders bevorzugte Expressionsvektoren sind
virale Vektoren, wie zum Beispiel Adenovirus, Adeno-assoziiertes
Virus, Herpesvirus, Vakziniavirus und Retrovirus. Auch bevorzugt
ist ein Liposomal-verkapselter Expressionsvektor.
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Die
Fachleute im Stand der Technik wissen gut, wie eine Genzuführung in
in vivo- und ex vivo-Situationen anzuwenden ist. Für virale
Vektoren wird man im Allgemeinen einen viralen Vektorvorrat präparieren.
In Anhängigkeit
von der Art des Virus und dem erreichbaren Titer wird man zwischen
ungefähr
1 × 104 und 1 × 1012 infektiöse Partikel an den Patienten
zuführen. Ähnliche
Werte können
für liposomale
oder andere nicht-virale Formulierungen durch den Vergleich von
relativen Aufnahmeeffizienzen extrapoliert werden. Die Formulierung
als eine pharmazeutisch akzeptable Zusammensetzung ist im Folgenden
beschrieben.
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Verschiedene
Routen sind für
verschiedene Tumortypen vorgesehen. Der folgende Teil betreffend Routen
enthält
eine ausführliche
Liste von möglichen
Routen. Für
praktisch jeden Tumor wird die systemische Zuführung vorgesehen. Dies wird
sich als insbesondere wichtig zum Angreifen von mikroskopischem
oder metastatischem Krebs erweisen. Wo eine diskrete Tumormasse
identifiziert werden kann, kann eine Auswahl von direkten, lokalen
und regionalen Ansätzen
unternommen werden. Zum Beispiel kann der Tumor direkt mit dem Expressionsvektor
injiziert werden. Eine Tumorstelle kann vor, während oder nach der Resektion
behandelt werden. Im Anschluss an die Resektion wird man im Allgemeinen
den Vektor durch einen Katheter zuführen, der im Anschluss an die
Chirurgie an der Stelle belassen wurde. Man kann die Tumor-Vaskulatur
verwenden, um den Vektor in den Tumor durch Injektion einer versorgenden
Vene oder Arterie verwenden. Eine weiter entfernte Blutzuführungsroute
kann auch verwendet werden.
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In
einer unterschiedlichen Ausführungsform
wird die ex vivo-Gentherapie vorgesehen. Dieser Ansatz ist besonders
geeignet für,
obwohl nicht beschränkt
auf, die Behandlung von Knochenmarks-assoziierten Krebsarten. In
einer ex vivo-Ausführungsform
werden Zellen aus dem Patienten entfernt und außerhalb des Körpers für mindestens
einige Zeitdauer behalten. Während
dieser Zeitdauer wird eine Therapie zugeführt, nach der die Zellen in
den Patienten wiedereingeführt
werden. Bevorzugterweise wurden jegliche Tumorzellen in der Probe
abgetötet.
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4.9.2 Immuntherapien
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Immuntherapeutika
beruhen im Allgemeinen auf der Verwendung von Immun-Effektorzellen
und Molekülen,
um auf Krebszellen abzuzielen und diese zu zerstören. Der Immun-Effektor kann
zum Beispiel ein Antikörper
sein, der für
einige Marker auf der Oberfläche
einer Tumorzelle spezifisch ist. Der Antikörper allein kann als ein Effektor
der Therapie dienen oder er kann andere Zellen rekrutieren, um die
eigentliche Zellabtötung
zu bewirken. Der Antikörper
kann auch an einen Wirkstoff oder Toxin konjugiert sein (chemotherapeutisch,
Radionuklid, Ricin-A-Kette, Choleratoxin, Pertussistoxin, usw.)
und lediglich als ein abzielendes Mittel dienen. Alternativ kann
der Effektor ein Lymphozyt sein, der ein Oberflächenmolekül trägt, das entweder direkt oder
indirekt mit einem Tumorzellziel interagiert. Verschiedene Effektorzellen
schließen
cytotoxische T-Zellen und NK-Zellen ein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann natives oder Wildtyp-UC41 ein Ziel für einen
Immun-Effektor sein. Es ist möglich,
auf UC41 durch Immuntherapie abzuzielen, entweder unter der Verwendung
von Antikörpern,
Antikörper-Konjugaten
oder Immun-Effektorzellen.
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Alternativ
könnte
die Immuntherapie als ein Teil einer kombinierten Therapie in Konjunktion
mit UC41-abgezielter Gentherapie verwendet werden. Der allgemeine
Ansatz für
die kombinierte Therapie wird unten diskutiert. Im Allgemeinen muss
die Tumorzelle einen Marker tragen, der für das Abzielen geeignet ist, d.h.
nicht auf der Hauptzahl von anderen Zellen vorhanden ist. Es existieren
viele Tumormarker und jeder dieser kann zum Abzielen im Kontext
der vorliegenden Erfindung geeignet sein. Herkömmliche Tumormarker schließen karzinoembryonales
Antigen, Prostata-spezifisches Antigen, urinäres Tumor-assoziiertes Antigen, fötales Antigen,
Tyrosinase (p97), gp68, Tag-72, HMFG, Sialyl-Lewis-Antigen, MucA,
MucB, PLAP, Estrogenrezeptor, Lamininrezeptor, erb B und p155 ein.
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4.9.3 Kombinierte Therapie
mit Immuntherapie, Chemotherapie oder Radiotherapie
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Die
Tumorzellresistenz gegenüber
DNA-beschädigenden
Mitteln stellt ein hauptsächliches
Problem in der klinischen Onkologie dar. Ein Ziel der augenblicklichen
Krebsforschung ist es, Wege zu finden, die Effizienz von Chemo-
und Radiotherapie zu verbessern. Ein Weg ist durch Kombinieren solcher
traditioneller Therapien mit Gentherapie. Zum Beispiel induzierte
das Herpes-Simplex-Thymidinkinase-(HS-tk)-Gen, wenn zu Hirntumoren
durch ein retrovirales Vektorsystem zugeführt, erfolgreich die Empfindlichkeit
gegenüber
dem antiviralen Mittel Ganciclovir (Culver et al., 1992). Im Kontext
der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die UC41-Gentherapie
auf ähnliche
Weise in Konjunktion mit chemo- oder radiotherapeutischer Intervention
verwendet werden könnte.
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Um
Zellen abzutöten,
das Zellwachstum zu inhibieren, Metastasierung zu inhibieren, die
Angiogenese zu inhibieren oder auf andere Weise den malignen Phänotyp von
Tumorzellen zu regatieren oder zu verringern, unter der Verwendung
der Verfahren und Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung, würde man
im allgemeinen „Ziel"-Zelle mit einem
Antisense-Konstrukt
von UC41 und mindestens einem weiteren Mittel in Kontakt bringen.
Diese Zusammensetzungen würden
in einer kombinierten Menge zur Verfügung gestellt werden, die effektiv
ist, um die Zelle abzutöten,
oder die Zellteilung zu inhibieren. Dieses Verfahren kann ein In-Kontakt-Bringen
der Zellen mit dem Antisense-Konstrukt und dem Mittel(n) oder Faktor(en)
zur selben Zeit einschließen.
Dies kann durch In-Kontakt-Bringen der Zelle mit einer einzigen
Zusammensetzung oder pharmakologischen Formulierung die beide Mittel
enthält,
erreicht werden, oder durch In-Kontakt-Bringen der Zellen gleichzeitig
mit zwei Zusammensetzungen oder Formulierungen, wobei eine Zusammensetzung
das Antisense- oder Expressionskonstrukt und das andere das Mittel
enthält.
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Alternativ
kann die Gentherapiebehandlung vor oder im Anschluss an die Behandlung
mit dem anderen Mittel mit Intervallen, die von Minuten bis Wochen
reichen, sein. In Ausführungsformen,
wo das andere Mittel und Expressionskonstrukt getrennt zu der Zelle
zugeführt
werden, würde
man im allgemeinen sicherstellen, dass keine signifikante Zeitdauer
zwischen der Zeit jeder Zuführung
abgelaufen ist, so dass das Mittel und Expressionskonstrukt immer
noch in der Lage wären,
einen vorteilhaften kombinierten (z.B. synergistischen) Effekt auf
die Zelle auszuüben.
In solchen Fällen
ist es vorgesehen, dass man die Zelle mit beiden Modalitäten innerhalb
ungefähr
12–24
Stunden voneinander in Kontakt bringt und, weiter bevorzugt, innerhalb
von 6–12 Stunden
voneinander, wobei eine Verzögerungszeit
von nur ungefähr
12 Stunden am meisten bevorzugt ist. In einigen Situationen kann
es wünschenswert
sein, die Dauer der Behandlung mit nur dem therapeutischen Mittel
signifikant zu verlängern,
z.B. wo mehrere Tage (2, 3, 4, 5, 6 oder 7) bis mehrere Wochen (1,
2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8) zwischen den jeweiligen Verabreichungen
verstreichen.
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Es
ist auch denkbar, dass mehr als eine Verabreichung von entweder
UC41-Antisenskonstrukt oder dem anderen Mittel gewünscht werden.
Verschiedene Kombinationen können
angewendet werden, wobei UC41 „A" ist und das andere
Mittel „B" ist, wie unten beispielhaft
dargestellt.
A/B/A B/A/B B/B/A A/A/B B/A/A A/B/B B/B/B/A B/B/A/B
A/A/B/B
A/B/A/B A/B/B/A B/B/A/A B/A/B/A B/A/A/B B/B/B/A
A/A/A/B B/A/A/A
A/B/A/A A/A/B/A A/B/B/B B/A/B/B B/B/A/B
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Um
Zellabtötung
zu erreichen, werden beide Mittel in einer kombinierten Menge zu
einer Zelle zugeführt,
die effektiv ist, um die Zelle abzutöten.
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Mittel
oder Faktoren, die zur Verwendung mit einer kombinierten Therapie
brauchbar sind, sind jede chemische Verbindung oder Behandlungsverfahren,
das DNA-Beschädigung
induziert, wenn auf eine Zelle angewendet. Solche Mittel und Faktoren
schließen
Bestrahlung und Wellen ein, die DNA-Beschädigung induzieren, wie z.B. γ-Bestrahlung,
Röntgenstrahlen,
UV-Bestrahlung, Mikrowellen, elektrische Ladungen und ähnliches.
Eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, auch als „chemotherapeutische
Mittel" beschrieben,
funktionieren, DNA-Beschädigung
zu induzieren, die alle als zur Verwendung in den hier beschriebenen
kombinierten Behandlungsverfahren brauchbar vorgesehen sind. Chemotherapeutische
Mittel, die als brauchbar angesehen werden schließen z.B.
Adriamycin, 5-Fluorouracil (5FU), Etopsid (VP-16), Camptothecin,
Actinomycin-D, Mitomycin C, Cisplatin (CDDP) und sogar Wasserstoffperoxyd
ein. Die Erfindung umfaßt
auch die Kombination von einem oder mehreren DNA-beschädigenden
Mitteln, ob Strahlungs-basiert oder echte Verbindungen, wie z.B.
die Verwendung von Röntgenstrahlen
mit Cisplatin oder die Verwendung von Cisplatin mit Etoposid.
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Bei
der Behandlung von Krebs gemäß der Erfindung
würde man
die Tumorzellen mit einem Mittel in Kontakt bringen, zusätzlich zu
dem Antisense-Konstrukt. Dies kann durch Bestrahlen der lokalen
Tumorstelle mit Bestrahlung, wie z.B. Röntgenstrahlen, UV-Licht, γ-Strahlen
oder sogar Mikrowellen erreicht werden. Alternativ können die
Tumorzellen mit dem Mittel durch Verabreichen an das Subjekt einer
therapeutisch effektiven Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung
umfassend eine Verbindung wie z.B. Adriamycin, 5-Fluorouracil, Etoposid,
Camptothecin, Actinomycin-D oder Mitomycin C in Kontakt gebracht
werden. Das Mittel kann präpariert
werden und verwendet werden als eine kombinierte therapeutische
Zusammensetzung oder Kit durch Kombinieren dessen mit einem UC41-Antisenskonstrukt,
wie oben beschrieben.
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Mittel,
die direkt Nukleinsäuren
kreuzvernetzen, spezifisch DNA, sind als die DNA-Beschädigung beschleunigend vorgesehen,
was zu einer synergistischen, antineoplastischen Kombination mit
UC41 führt.
Mittel, wie z.B. Cisplatin, und andere DNA-alkylierende Mittel können verwendet
werden.
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Mittel,
die DNA beschädigen
schließen
auch Verbindung ein, die mit der DNA-Replikation, Mitose und chromosomaler
Segregation interferieren. Solche chemotherapeutische Verbindungen
schließen
Adriamycin, auch als Doxorubicin, Etoposid, Verapamil, Podophyllotoxin
und ähnliches
ein. In einem klinischen Ansatz zur Behandlung von Neoplasmen weit
verwendet, werden diese Verbindungen intravenös durch Bolusinjektion bei Dosen,
die von 25–75
mg/m2 bei 21 Tage-Intervallen für Adriamycin,
bis 35–50
mg/m2 für
Etoposid intravenös oder
das zweifache der intravenösen
Dosis oral verabreicht.
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Mittel,
die Synthese und Genauigkeit von Nukleinsäurevorläufern und Untereinheiten unterbrechen, führen auch
zu DNA-Beschädigung.
Eine Zahl von Nukleinsäurevorläufern wurde
zu diesem Zweck entwickeln. Insbesondere brauchbar sind Mittel,
die intensiven Tests unterzogen wurden und leicht erhältlich sind, wie
z.B. 5-Fluoruracil (5-FU). Obwohl relativ giftig ist 5-FU in einem
großen
Bereich von Trägern
anwendbar, einschließlich
topikal. Jedoch wird herkömmlich
die intravenöse
Verabreichung verwendet, wobei Dosen von 3 bis 15 mg/kg/Tag reichen.
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Andere
Faktoren, die eine DNA-Beschädigung
verursachen und extensiv verwendet wurden, schließen γ-Strahlen,
Röntgenstrahlen
und/oder die direkte Zufuhr von Radioisotopen an Tumorzellen ein.
Andere Formen von DNA beschädigenden
Faktoren sind auch vorgesehen, wie z.B. Mikrowellen und UV-Bestrahlung. Es
ist sehr wahrscheinlich, dass alle diese Faktoren einen weiten Bereich
von Beschädigung
von DNA bewirken, auf den Vorläufern
von DNA, die Replikation und Reparatur von DNA und dem Zusammenbau
und der Aufrechterhaltung von Chromosomen. Dosierungsbereiche für Röntgenstrahlen
reichen von täglichen
Dosen von 50–200
Röntgen
für verlängerte Zeitdauer
(3 bis 4 Wochen) zu Einzeldosen von 2000 bis 6000 Röntgen. Die
Dosierungsbereiche für
Radioisotope variieren breit und hängen von der Halbwertszeit
der Isotope, der Stärke
und der Art der imitierten Strahlung und der Aufnahme durch die
neoplastischen Zellen ab.
-
Der
Fachmann wird auf „Remington's Pharmazeutical
Sciences" 15. Auflage,
Kapitel 33, und insbesondere auf Seiten 624–652 hingewiesen. Einige Variationen
in der Dosierung wird erforderlicherweise auftreten, in Abhängigkeit
des Zustands des Subjekts, das behandelt wird.
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Die
für die
Verabreichung verantwortliche Person wird in jedem Fall die geeignete
Dosis für
das einzelne Subjekt bestimmten. Darüber hinaus sollten für die menschliche
Verabreichung die Präparationen
die Sterilitäts-,
Pyrogenizitäts-
und allgemeinen Sicherheits- und Einheitsstandards, wie durch das
FDA Office of Biologics standards erforderlich, erfüllen.
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Die
Erfinder schlagen vor, dass die regionale Zufuhr von UC41-Antisenskonstrukten
an Patienten mit Prostatakrebs ein sehr effizientes Verfahren zur
Zufuhr eines therapeutisch effektiven Gens sein wird, um der klinischen
Erkrankung entgegenzuwirken. Ähnlich
kann die Chemo- und Radiotherapie gegen eine bestimmte beeinträchtige Region
des Körpers
des Subjekts gerichtet werden. Alternativ kann die systemische Zufuhr
von Expressionskonstrukt und/oder dem Mittel in bestimmten Umständen geeignet
sein, z.B., wo extensive Metastasierung aufgetreten ist.
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Zusätzlich zu
Kombinieren von UC41-abgezielten Therapien mit Chemo- und Radiotherapien
ist es auch vorgesehen, dass die Kombination mit anderen Gentherapien
vorteilhaft sein wird. Z.B. kann das gleichzeitige Abzielen von
Therapien, die gegen UC41 und p53 gerichtet sind, eine verbesserte
Anti-Krebsbehandlung produzieren. Jedes andere denkbare Tumorzusammenhängende Gen
kann auf diese Weise abgezielt werden, z.B. p21, Rb, APC, DCC, NF-1,
NF-2, p16, FHIT, WT-1, MEN-I, MEN-II, VHL, FCC, MCC, ras, myc, neu,
raf, erb, src, fms, fun, trk, ret, gsp, hst, bcl und abl.
-
4.9.4 Screenen auf Modulatoren
von UC41
-
Zellen,
die eine erhöhte
UC41-Expression zeigen, können
gescreent werden, um Effektoren der UC41-Expression zu identifizieren.
Daher werden innerhalb bestimmter Ausführungsformen der Erfindung
Verfahren zur Verfügung
gestellt zum Screenen auf Modulatoren von UC41-Expression. Umgekehrt
kann die UC41-Expression durch Northern-Blot oder Slot-Blot-Analyse des
RNA-Produkts des Gens, Western-Blot-Analyse des Proteinprodukts
es Gens oder durch andere wie hier beschriebene Standardverfahren untersucht
werden. Verbindungen, die die UC41-Expression modulieren, können durch
ihren Effekt auf die Mengen dieser RNA oder Proteinprodukte, die
in einer bestimmten Zellinie oder Gewebeprobe vorhanden sind, nachgewiesen
werden.
-
Screeningverfahren
können
die Zielzellen als adhärente
Zellen auf einer Kulturschale, als Teil einer Alginat-Biomatrix,
in Suspensionskultur oder in jeder anderen Form verwenden, die es
ermöglicht,
die Expression des Polypeptids oder der Nukleinsäure zu verfolgen. Diese Zellen
können
dann als Reagenzien verwendet werden, um Bibliotheken von kleinen
Molekülen
und Peptiden zu screenen, um Modulatoren der UC41-Funktion zu identifizieren.
Die Regulation der Expression kann zu jeder Phase in der Synthese
und der Freisetzung eines Nukleotids oder Polypeptids auftreten,
einschließlich
der Gentranskription; der Stabilität der mRNAs; Translation; post-translationale
Modifikationen, wie z.B. proteolytisches Prozessieren, die Bildung
von Disulfidbrücken,
Amidierung und Glykolisierung; und die sub-zelluläre Lokalisierung.
Screeningverfahren werden die Expression dieser Genprodukte in der
Abwesenheit der Kandidatensubstanz überwachen und solche Ergebnisse
mit den in der Anwesenheit von Kandidatensubstanzen durchgeführten Tests
vergleichen.
-
Es
ist vorgesehen, dass diejenige Screeningtechnik sich bei der allgemeinen
Identifizierung einer Verbindung brauchbar erweisen wird, die dem
Zweck der Verringerung, Inhibierung oder auf andere Weise Einstellung
der Expression von UC41 dienen wird. Solche Verbindungen werden
bei der Behandlung von Prostatakrebs brauchbar sein. In diesen Ausführungsformen
ist die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Bestimmung der
Fähigkeit
einer Kandidatensubstanz gerichtet, die UC41-Expression zu inhibieren.
Dieses Verfahren schließt
im allgemeinen die Schritte ein von:
- (a) Zur-Verfügung-Stellen
mindestens einer UC41-exprimierenden Zelle;
- (b) In-Kontakt-Bringen der Zelle mit der Kandidaten-Substanz;
- (c) Messen des Spiegels an UC41-Expression in der Zelle; und
- (d) Vergleichen der UC41-Expression der Zelle in Schritt (c)
mit der UC41-Expression
der Zelle von Schritt (a).
-
Um
eine Kandidaten-Substanz als in der Lage befindlich zu identifizieren,
die UC41-Expression
in dem oben genannten Test zu inhibieren, würde man die Spiegel von UC41-Expression in einer
geeigneten Zellinie messen oder bestimmten, in der Abwesenheit der
hinzugefügten
Kandidaten-Substanz. Man würde
dann die Kandidaten-Substanz zu der Zelle hinzufügen und den Spiegel der UC41-Expression
in der Anwesenheit der Kandidaten-Substanz bestimmten. Eine Kandidaten-Substanz,
die die UC41-Expression relativ zu dem Expressionsspiegel in seiner
Abwesenheit verringert, zeigt eine Kandidaten regulatorische Substanz
für die UC41-Expression
an.
-
Wie
hier verwendet betrifft der Ausdruck „Kandidatensubstanz" jedes Molekül, das in
der Lage ist, die UC41-Expression zu modulieren. Die Kandidatensubstanz
kann ein Protein oder Fragment davon, ein kleiner Molekülinhibitor
oder sogar ein Nukleinsäuremolekül sein.
Es kann sich als der Fall erweisen, dass die am meisten pharmakologischen
Verbindung zur Identifizierung durch die Anwendung des Screeningverfahrens Verbindungen
sein werden, die strukturell mit anderen bekannten Modulatoren der
Expression verwandt sind. Die aktiven Verbindungen können Fragmente
oder Teile von natürlich-auftretenden
Verbindungen einschließen
oder können
nur als aktive Kombinationen von bekannten Verbindungen gefunden
werden, die sonst inaktiv sind. Jedoch wird es vor dem Testen von
solchen Verbindungen an Menschen oder Tiermodellen erforderlich
sein, eine Auswahl von Kandidaten zu testen, um diejenigen zu bestimmen,
die Potential aufweisen.
-
Demzufolge
können
die aktiven Verbindungen Fragmente oder Teile von natürlichauftretenden
Verbindungen einschließen
oder können
nur als aktive Kombinationen von bekannten Verbindungen gefunden
werden, die sonst inaktiv sind. Demzufolge stellt die vorliegende
Erfindung Screeningtests zur Verfügung, um Mittel zum Identifizieren,
die die zelluläre
UC41-Expression stimulieren oder inhibieren, es ist vorgeschlagen, dass
Verbindungen, die aus natürlichen
Quellen isoliert wurden, wie z.B. Tieren, Bakterien, Pilzen, Pflanzenquellen,
einschließlich
Blättern
und Rinde und Marinenproben als Kandidaten auf die Anwesenheit von
offiziell brauchbaren pharmazeutischen Mitteln getestet werden.
Es wird verstanden werden, dass die zu screenenden pharmazeutischen
Mitteln von chemischen Zusammensetzungen oder menschlich-hergestellten
Verbindungen abgeleitet oder synthetisiert werden können. Daher
wird verstanden, dass die durch die vorliegende Erfindung identifizierte
Kandidatensubstanz ein Polypeptid, Polynukleotid, kleine Molekülinhibitoren
oder jede andere Verbindung sein kann, die durch rationales Drug
Design aufgebaut werden kann, dass von bekannten Regulatoren der
Gen-Expression ausgeht, sowie von bekannten Mitteln für die therapeutische
Behandlung von Prostatakrebs.
-
Die
Kandidaten-Screening-Assays sind einfach aufzubauen und durchzuführen. Daher
wird man beim Testen auf eine Kandidaten-UC41-regulatorische Verbindung,
nach Erhalt einer UC41-exprimierenden Zellinie, eine Kandidatensubstanz
mit der Zelle mischen, unter Bedingungen, die das Auftreten einer
messbaren Expression ermöglichen
würden.
-
„Effektive
Mengen" sind in
bestimmten Ausführungsformen
diejenigen Mengen, die effektiv sind, um reproduzierbar die Expression
von der Zelle im Vergleich zu ihren normalen Spiegeln zu stimulieren.
Verbindungen, die signifikante geeignete Veränderungen in der UC41-Expression erreichen,
werden verwendet werden.
-
Signifikante
Veränderungen
in der UC41-Expression sind durch eine Abnahme in der Expression
von mindestens ungefähr
30%–40%
dargestellt und am meisten bevorzugt durch Abnahmen von ungefähr 50%, wobei
höhere
Werte natürlich
möglich
sind.
-
Es
wird natürlich
verstanden werden, dass alle Screeningverfahren der vorliegenden
Erfindung unabhängig
von der Tatsache selber brauchbar sind, dass effektive Kandidaten
vielleicht nicht gefunden werden. Die Erfindung stellte Verfahren
zum Screening auf solche Kandidaten zur Verfügung, nicht einfach Verfahren zur
Auffindung dieser.
-
5.0 Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele sind eingeschlossen, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zu zeigen. Es sollte durch den Fachmann erkannt werden,
dass die Techniken wie in den Beispielen beschrieben, die folgen,
Techniken darstellen, die durch die Erfinder als gut funktionierend
in der Durchführung
der Erfindung entdeckt wurden und daher als bevorzugte Ausführungen
für seine
Durchführung
betrachtet werden können.
-
5.1 Material und Methoden
-
5.1.1 Gewebeerhalt
-
Normale
Prostata, benigne Prostatahyperplasie (BPH), Prostatakrebs (CaP)
und metastatisches Prostatakrebsgewebe waren aus radikalen Prostataektomien.
Xenografts waren aus zwei Zellinien, Lu23 und Lu35, passagiert in
Nacktmäusen.
Alle Gewebe wurden entweder unmittelbar für die RNA-Isolierung prozessiert
oder frisch in flüssigem
Stickstoff eingefroren und dann bei –80°C für die weiter Verwendung gelagert.
Die Prostatakrebszellinien LNCaP, PC-3 und DU1145 wurden in RPMI
1640-Medium gehalten.
-
5.1.2 Differential Display
-
Ein
modifiziertes Differential Display Verfahren (Liang and Pardee,
1992; An et al., 1995) wurde verwendet, um UC41 als ein hoch-reguliertes
Gen zu identifizieren. Gesamt-RNA wurde aus gefrorenem normalem
Prostata und Prostatakrebsgeweben gemäß Chomczynski und Sacchi (1987)
isoliert. RNA (10 μg)
aus jedem Gewebe wurde mit 5 Einheiten von RNase-freier DNase I
(GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD) in der Anwesenheit von 20 mM Tris-HCl, pH 8,4, 50 mM
KCl, 2 mM MgCl2 und 20 Einheiten RNase Inhibitor
(Boehringer Mannheim Biochemicals, Indianapolis, IN) behandelt.
Nach Extraktion mit Phenol/Chloroform und Ethanolfällung wurde
die RNA in DEPC-behandeltem H2O gelöst.
-
Ein μg von jeder
RNA-Probe wurde revers in cDNA unter Verwendung von zufälligen Hexameren
und M-MLV-reverser Transkriptase (GIBCO/BRL, Gaitherburg, MD) transkribiert,
wobei die Anweisungen des Herstellers befolgt wurden. Das Reaktionsgemisch
enthielt 50 mM Tris-HCl, pH 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
10 mM DTT, 500 μM
dNTP, 2 μm
zufällige
Hexamere und 400 U M-MLV-reverse Transkription. PCRTM wurde
mit zwei beliebigen 10mer-Primern durchgeführt.
-
Beliebige
Primer, die für
die Identifizierung von UC41 verwendet wurden.
-
-
PCRTM wurde in 1 × PCRTM-Puffer
(GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD), 50 μM dNTPs, 0,2 μM willkürlicher Primer,
1/20 Volumen (1 μl)
der cDNA und ein U der Taq DNA-Polymerase
(GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD) in einem finalen Volumen von 20 μm durchgeführt. Die
Amplifikations-Parameter schlossen 40 Zyklen an Reaktion mit 30
s Denaturierung bei 94°C,
1 min 30 s Annealing bei 38°C
und 1 min Verlängerung
bei 72°C
ein. Eine finale Verlängerung
bei 72°C
wurde für
15 Minuten durchgeführt.
Die PCTTM-Produkte wurden dann auf einem
3% Methaphor-Agarosegel (FMC BioProducts, Rockland, ME) mit 0,5 μg Ethidiumbromid
aufgetrennt, und positive Banden wurden unter UV-Licht identifiziert.
-
Die
positiven Banden wurden mit einer Rasierklinge ausgeschnitten, auf
Qiaex-Harz (Qiagen, Valencia, CA) gemäß den Anweisungen des Herstellers
gereinigt und direkt in ein Plasmid unter der Verwendung des TA-Klonierungssystems
(pGEM-T-System, Promega, Madison, WI) kloniert. Die differentielle
Expression von positiven Banden wurde durch relative quantitative
RT-PCTTM bestätigt.
-
5.1.3 Prostata-cDNA Bibliothek-Screening
und Sequenzanalyse
-
Eine
[α-32P]-dATP markierte Sonde wurde durch zufälliges Markieren
(GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD) aus einem 183 bp EST-Fragment von
UC41 durchgeführt.
Dieses Fragment entspricht den Basen 1323–1500 von SEQ ID NO: 1. Eine
normale cDNA Prostata-Bibliothek
in γgt11
(Clontech) wurde in zweifachen Ansätzen plattiert und gemäß den Produktanweisungen
gescreent. Die Hybridisierung der plattierten Bibliothek wurde bei
68°C über Nacht
in ExpressHyb-Lösung
(Clontech, Palo Alto, CA) durchgeführt. Die Filter wurden zweimal in
2 × SSC,
0,05% SDS bei 37°C
gewaschen, dann einmal in 0,1 × SSC,
0,1% SDS bei 50°C.
Der markierte Filter wurde gegenüber
XAR-5-Film ausgesetzt (Kodak, Rochester, NY) bei –70°C.
-
Aus
ungefähr
3 × 105 Plaque wurden zwei unabhängige positive
Klone nach drei Runden an Screenen isoliert. Die Inserts aus diesen
zwei Klonen wurden re-amplifiziert und in den Sequenzierungsvektor
pCR-TOPO (Invitrogen, Carlsbad, CA) kloniert. Die Sequenz wurde
durch Cycle-Sequencing mit sowohl M13 vorwärts und reverse Primern durchgeführt und
mit Sequencher Software (Gene Codes) analysiert. Die vollständige für UC41 identifizierte
cDNA ist in SEQ ID NO: 1 dargestellt. Das Vollängen-cDNA-Fragment (SEQ ID
NO: 1), das in Vektor pCR2-TOPO eingefügt ist, ist hier als pCR-TOPO-UC41
identifiziert. Die erzeugte Sequenz wurde auf die Vorhersage von
offenen Leserahmen, Translations-Startstelle, Signalpeptid, Transmembranregion
und potentielle Modifizierungsdomäne analysiert.
-
5.1.4 Northern-Blot und
Dot-Blot Analysen
-
Die
Sonde, die verwendet wurde um Northern-Blots und Dot-Blots zu screenen,
bestand aus einem 697 bp DNA-Fragment, das durch Sph I und Pst I
verdaut aus pCR TOPO-UC41 ausgeschnitten war und mit [α32P]-dATP
unter der Verwendung eines Random Primer DNA-Markierungskits (GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD)
markiert wurde. Das Sph I-Pst I-Fragment entsprach den Basen 157
bis 854 von SEQ ID NO: 1. Die multiplen Gewebe-Northern (einschließlich acht
normalen erwachsenen Geweben) und menschlichem RNA-Master (einschließlich 43
erwachsenen Geweben und 7 fetalen Geweben) Filter (Clontech, Palo
Alto, CA), enthaltend jeweils 2 μg
oder 89–514
ng normalisierter Poly A+ RNA pro Spur oder
Punkt, wurden mit [α-32P]-dATP-markierter Sonde wie oben beschrieben
hybridisiert und gegenüber
XAR-5-Film (Kodak, Rochester, NY) bei –70°C für 3 Tage exponiert.
-
5.1.5 In situ Hybridisierung
-
Um
die Sonde für
die Hybridisierungsuntersuchungen zu erzeugen, wurde die UC41 cDNA
(SEQ ID NO: 1) durch PCRTM unter Verwendung
der folgenden Primer für
30 Zyklen bei jeweils 94°C
30 s, 58°C
1 min und einer finalen Verlängerung
von 5 min bei 72°C
amplifiziert.
-
Vorwärtsprimer
(an Position 1319 von SEQ ID NO: 1)
-
Reverse
Primer (an Position 1694 von SEQ ID NO: 1)
-
Das
PCRTM-amplifizierte Produkt wurde dann in
den pGEM-T-Vektor kloniert, um das Plasmid pGEMT-UC41 zu erzeugen.
Beide Sense- und Antisense -Digoxigenin-dUTP-markierten RNA-Sonden
wurden aus 1 μg
linearisiertem Plasmid-pGEMT-UC41 (verdaut mit NcoI oder Eco RV)
in einer Standard-in vitro-Transkriptions-Reaktion unter der Verwendung
der T7- und SP6-Promotoren
und einem DIG-RNA-Markierungskit (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN) synthetisiert.
-
Die
in situ-Hybridisierung wurde mit einem GenII-automatischen in situ-System
(Ventana Medical Systems, Tucson, AZ) durchgeführt. Schnitte (5 μm) aus Formalin-fixiertem,
Paraffin-eingebettetem Gewebe wurden auf Proma plus-Träger montiert.
Die Träger
wurden dann für
2 Stunden bei 65°C
entwachst und rehydriert. Vor der Hybridisierung wurden die Schnitte
mit Proteinase I-Cocktail für
12 Minuten bei 37°C
verdaut. Dann wurden 10 ng von entweder Antisense- oder Sense-Sonde
in dem Hybridisierungspuffer in einem Volumen von 70 μl auf die
Schnitte aufgetragen, bei 65°C
denaturiert und dann bei 42°C
für 360
Minuten inkubiert. Nach dem sequenziellen Waschen mit 2 ×, 1 × und 0,1 × SSC-Puffer
wurde das spezifische Signal unter der Verwendung von Maus-Anti-Digoxigenin-Antikörper nachgewiesen,
gefolgt von Biotin-konjugiertem Anti-Mausantikörper und Streptavidin-Meerrettich-Peroxidase und mit
DAB H2O2 entwickelt.
-
5.1.6 RT-PCRTM
-
Mikropräparationen
von normalen Prostata- und Prostatakrebsgeweben, wie durch Hämatoxylin-
und Eosin(H&E)-Färbung begleitet,
wurden auf OCT (Optimal Cutting Temperature-Verbindung, Miles, Inc., Elkhart IN)-eingebetteten
Geweben durchgeführt,
die im Anschluss an radikale Prostataektomien genommen wurden. Gesamt-RNA
wurde aus dem entsprechenden normalen Prostata- und Prostatakrebsgewebe,
Prostatakrebszelllinien und Xenografts mit einem STAT-60-Kit (Tel-Test,
Friendswood, TX) gemäß den Anweisungen
des Herstellers isoliert. 1 μg
von Gesamt-RNA aus jeder Probe wurde in cDNA mit Hexamer-zufälligen Primern
und einem SuperTranskriptase-II-Kit (GIBCO/BRL, Gaithersburg, MD)
revers transkribiert. Jeweils 1 Mikroliter der sich ergebenden cDNA
wurde durch PCRTM für 28 Zyklen bei 94°C für 30 Sekunden,
58°C für 1 Minute,
72°C für 1 Minute
jeweils unter der Verwendung entweder der unten angegebenen UC41-spezifischen
oder β2-Mikroglobin-Primer amplifiziert.
-
UC41-Vorwärts-Primer
(Position 169 von SEQ ID NO: 1)
-
UC41-reverser
Primer (Position 503 von SEQ ID NO: 1)
-
β
2-Mikroglobin-Vorwärts-Primer
-
β
2-Mikroglobin-reverser
Primer
-
5.1.7 Chromosomale Lokalisierung
des UC41-Gens durch FISH
-
Die
chromosomale Lokalisierung von UC41 wurde durch FISH unter der Verwendung
des Verfahrens von Heng et al. (1992) identifiziert. Aus dem menschlichen
Blut isolierte Lymphozyten wurde in minimal-essentiellem Medium
(MEM), ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum
und Phytohämagglutinin
(PHA) bei 37°C
für 68–72 Stunden
kultiviert. Die Lymphozytenkulturen wurden dann mit Bromdesoxyuridin
(BrdU, 0,18 mg/ml, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) behandelt,
um die Zellpopulation zu synchronisieren. Die Zellen wurden mit
Serum-freiem Medium gewaschen, um die Blockade im Zellzyklus zu
beseitigen und bei 37°C
für 6 Stunden in
MEM mit Thymidin (2,5 μg/ml,
Sigma) rekultiviert.
-
Die
Zellen wurden geerntet und die Träger wurden durch Standardverfahren
hergestellt, einschließlich hypotonischer
Behandlung und Fixierung, gefolgt von Lufttrocknen. Die Träger wurden
bei 55°C
für 1 Stunde gebacken.
Nach Behandlung mit RNase wurden die Träger in 70% Formamid in 2 × SSC für 2 Minuten
bei 70°C
denaturiert, gefolgt von Ethanol-Entwässerung.
Eine 0,9 kb UC41-cDNA-Sonde wurde mit dATP für 1 Stunde bei 15°C unter der
Verwendung eines BioNick-Markierungskits (GIBCO/BRL, Gaithersburg,
MD) biotinyliert. Die Sonde wurde durch Hpa I- und Nco I-Verdauung
präpariert
und entspricht Basen 870 bis 1840 von SEQ ID NO: 1.
-
Die
markierte Sonde wurde bei 75°C
für 5 Minuten
in einer Hybridisierungslösung
denaturiert, die 50% Formamid, 10% Dextransulfat und menschliche
Cot-I-DNA enthielt. Die denaturierte Sonde wurde zu den Trägern hinzugefügt und es
ihr erlaubt, mit chromosomaler DNA über Nacht zu hybridisieren.
Die Träger
wurden dann gewaschen, nachgewiesen und amplifiziert durch Standardverfahren.
FISH-Signale und DAPI-Bandenmuster wurden getrennt durch sequenzielle
Photographie auf demselben mikroskopischen Feld aufgezeichnet. Die
Zuordnung der FISH-Markierungsdaten mit chromosomalen Banden wurde
durch Übereinanderlegen der
FISH-Signale auf die DAPI-Banden-Chromosomen erreicht.
-
Ein
Stanford-G3-Panel (Research Genetics, Huntsville, AL) wurde verwendet,
um die Kopplung von UC41 mit bekannten Mikrosatellitenmarkern zu
bestimmen. Das G3-Panel enthielt 83 Hamster-Mensch Bestrahlungs-reduzierte
Zellhybride mit einer geschätzten
Auflösung von
ungefähr
500 kb. PCRTM wurde mit den folgenden UC41-spezifischen
Primern durchgeführt.
-
Vorwärts-Primer
(an Position 1191 von SEQ ID NO: 1)
-
Reverser
Primer (an Position 1707 von SEQ ID NO: 1)
-
Thermisches
Zyklisieren wurde für
35 Zyklen bei 94°C
für 30
Sekunden, 56°C
für 1 Minute,
72°C für 1 Minute,
gefolgt von Verlängerung
bei 72°C
für 10
Minuten durchgeführt.
Das PCRTM-Produkt wurde in 1% Agarose-Gel
aufgelöst
und das G3-Panel von UC41 wurde unter der Verwendung des RII-MAP-Programms
auf dem RH-Server (University of Washington) geordnet.
-
5.2 Beispiel 1: Identifizierung
von UC41 als ein überexprimiertes
Gen in Prostatakrebs durch Differential Display
-
Ein
modifiziertes Agarose-Gel-basiertes mRNA-Differential-Display-Verfahren
wurde verwendet, um Gene zu identifizieren, die in Prostatakrebsgewebe
unterschiedlich exprimiert waren. UC41 wurde als ein Gen identifiziert,
das in Prostatakrebs sehr signifikant hochreguliert war. Wie in 1 (Panel A) gezeigt, wurde eine starke
Bande (UC41) in allen drei Prostatageweben gesehen, die für die Differential-Display-Untersuchung verwendet
wurden, während
die UC41-Banden-Intensität
in allen vier normalen getesteten Geweben sehr niedrig war.
-
Die
UC41-Bande wurde ausgeschnitten, gereinigt und direkt in das pGEM-T-Plasmid
durch TA-Klonierung kloniert. Der UC41-cDNA-Klon wurde sequenziert
durch Standardverfahren wie oben beschrieben. Das sich ergebende
183 bp EST-Fragment von UC41 entspricht Basen 1323–1500 von
SEQ ID NO: 1.
-
Unter
der Verwendung dieser Sequenzdaten wurden Vorwärts- und reverse Primer für UC41 (SEQ
ID NO: 10 und SEQ ID NO: 11) aufgebaut und in einer relativen quantitativen
RT-PCRTM-Untersuchung
wie oben beschrieben verwendet, um die Hochregulierung dieses Gens
in Prostatakrebs zu bestätigen.
Wie in 1 gezeigt, Panel B, wurde die
Expression von UC41 als signifikant hochreguliert in allen sechs
getesteten Prostatakrebsgeweben bestätigt, während die Expression in normalen
Prostatageweben sehr gering war. Getrennte Untersuchungen bestätigten,
dass die Expression von UC41 signifikant in Prostatakrebs erhöht ist,
verglichen mit BPH. Daher scheint die Überexpression von UC41 diagnostisch
für maligne
Prostatatumore zu sein.
-
Die
Expression von UC41 wurde in gepaarten übereinstimmenden Proben von
normalen und Prostatakrebsgeweben verglichen, die von denselben
Subjekten genommen wurden, wie bestimmt durch semi-quantitative
RT-PCRTM. Alle acht Proben zeigen erhöhte Expression
von UC41 in Prostatakrebsgeweben, mit verschiedenen Ausmaßen von Überexpression,
die in individuellen Subjekten beobachtet wurden (2).
Die UC41-Expression wurde in drei Prostatakrebs-Zellinien, LNCaP,
PC-3, DU 145 und zwei CaP-Xenografts, Lu 23 und Lu 35 untersucht.
Lu 23 exprimierte einen hohen Spiegel von UC41, während Lu
35 eine relativ niedrige Expression zeigte und die drei Prostatakrebs-Zelllinien
fast negativ für
die Expression von UC41 waren (2).
-
5.3 Beispiel 2: Isolierung
eines Vollängen-cDNA-Klons
von UC41
-
Das
183 bp UC41-Fragment, wie identifiziert in Beispiel 1, wurde als
eine Sonde verwendet, um eine Normal-Prostatagewebe-cDNA-Bibliothek
zu screenen. Dieser Screen ergab sechs unabhängige positive Klone auf duplizierten
Filtern (die über
3 × 106 rekombinante Klone enthielten). Diese sechs
isolierten Klone wurden einem weiteren Screening unterzogen. Zwei
dieser Klone ergaben stark positive Signale bei repetitiver Hybridisierung.
Die Inserts dieser zwei Klone wurden durch flankierende M 13-Primer
amplifiziert und in dem Top-Vektor (Invitrogen, Carlsbad, CA) subkloniert.
Die DNA-Sequenzen wurden von beiden Enden des Inserts bestimmt und
als miteinander und mit dem durch Differential Display identifizierten
UC41-Fragment überlappend
gefunden.
-
Die
Vollängen-cDNA
für das
UC41-Gen wurde durch eine Kombination von cDNA-Bibliotheks-Screening und RACE(Rapid
Cloning of cDNA Ends)-Verfahren (Frohman, 1990) kloniert. Die vollständige identifizierte
1934 bp cDNA-Sequenz ist in SEQ ID NO: 1 (9)
gezeigt.
-
Die
bioinformatisch erzeugte Translationsanalyse der cDNA zeigte einen
ORF (offenen Leserahmen) von 125 Aminosäuren (SEQ ID NO: 2), mit einem
ATG-Startkodon bei bp 1320 von SEQ ID NO: 1 und einem Stoppkodon
bei bp 1695 von SEQ ID NO: 1. Der in Beispiel 1 identifizierte 183
bp-EST beginnt unmittelbar nach dem Startkodon und endet ungefähr nach
der Hälfte
des ORF.
-
Das
translatierte Protein weist eine berechnete molekulare Masse von
13,7 kDa auf und einen isoelektrischen pH von 10,48. Zwei potentielle
Myristylierungsstellen sind an Resten 59–64 (GQVSTR) und 80–85 (GISNSG)
von SEQ ID NO: 2 lokalisiert. Drei putative Proteinkinase-C-Phosphorylierungsstellen
sind an Resten 27–29
(TLR), 62–64
(STR) und 84–86
(SGR) von SEQ ID NO: 2 lokalisiert. Ein Hydropathie-Plot von SEQ ID
NO: 2 ergab eine leicht hydrophile N-terminale Region, die als ein
Signalpeptid dienen kann (Reste 2–24 von SEQ ID NO: 2) und einen
stark hydrophoben C-terminalen Bereich, der die Eigenschaften einer
Transmembrandomäne
aufweist (Reste 99–121
von SEQ ID NO: 2). Ausführliche
Computer-Homologieuntersuchungen,
die in der GenBank, ECM und SWISS-Sequenzbanken durchgeführt wurden
fanden keine bekannte Nukleotid/Aminosäuresequenz, die Homologie mit
der UC41-cDNA oder abgeleiteten Aminosäuresequenzen aufweist.
-
5.4 Beispiel 3: In situ-Hybridisierung
-
Untersuchungen
wurden durchgeführt,
um die Expression von UC41 zu untersuchen und die mRNA von UC41
in Formalin-fixiertem, Paraffin-eingebettetem Prostatakrebs und
Prostatakrebs, metastatisch zu Lymphknoten und Knochen, verglichen
mit normalen Prostatagewebe zu untersuchen. 3 zeigt
einen Vergleich von UC41-Färbung
in Prostatakrebsgewebe, verglichen zu normaler Prostata. Ein signifikanter
Spiegel von UC41 wurde in Prostata-Adenokarzinom-Gewebe lokalisiert, während nur
minimale Spiegel von UC41-mRNA in angrenzenden Proben von normalen
und benignen Prostata-Epithelzellen nachgewiesen wurden (3).
UC41-Expresssion in normalen Prostatageweben scheint auf luminale
Epithel-Zellen lokalisiert zu
sein, bevorzugterweise in luminalen Basalzellen (3).
Prostatakrebszellen metastatisch zu den Lymphknoten zeigten sehr
starke Färbung
mit einer UC41-mRNA-Sonde
(4), während
normale Lymphknoten keine nachweisbare Färbung zeigten (4). Ähnliche
Ergebnisse wurden mit metastatischen Prostatakrebszellen in Knochenmark,
verglichen zu normalem Knochenmark, beobachtet (5).
-
5.5 Beispiel 4: spezifische
Expression von UC41 in Prostatagewebe
-
Gewebe-spezifische
Expression von UC41 wurde durch Northern Blot-Analyse mit mRNA aus
Milz, Thymus, Prostata, Testis, Eierstöcken, Dünndarm, Colon und peripheren
Blutleukozyten untersucht (6). Ein
starkes Hybridisierungssignal wurde spezifisch in Prostatagewebe
beobachtet (6). Die Ergebnisse in der Prostata
sind in Übereinstimmung
mit der Existenz von zwei verschiedenen Splice-Varianten des UC41-Gens,
wobei eine Hauptbande bei ungefähr
1,5 kb wandert und eine kleinere Bande bei ungefähr 2,1 kb (6).
Diese Ergebnisse zeigten an, dass die Expression des UC41-Gens für Prostatagewebe
spezifisch ist.
-
Die
Prostata-spezifische Expression von UC41 wurde durch Dot-Blot-Hybridisierung
unter der Verwendung eines vergrößerten Panels
von RNA-Proben von fünfzig
verschiedenen Erwachsenen-menschlichen oder fötalen menschlichen Geweben
bestätigt
(7). Ein starkes Hybridisierungssignal wurde wiederum
nur in Prostata-RNA beobachtet (7), mit
einer sehr kleinen Menge an Hybridisierung, die in Blasen-RNA nachgewiesen
wurde (7).
-
5.6 Beispiel 5: Chromosomale
Lokalisierung von UC41
-
Der
chromosomale Lokus von UC41 wurde durch Vergleich von UC41-FISH-Hybridisierung
(8, Panel A) und DAPI-Färbung (8, Panel B) identifiziert. Basierend auf
diesem Vergleich wurde UC41 dem langen Arm von Chromosom 3 zugeordnet.
Die genauere Position von UC41 wurde weiter basierend auf einer Zusammenfassung
von Daten aus 10 verschiedenen FISH/DAPI-Vergleichen (8, Einschub auf der ganz rechten Seite)
bestimmt, was das Gen zu 3q22–23
kartierte. Sowohl FISH-Kartierung (8)
und menschliche genomische DNA-Southern-Hybridisierung zeigen an,
dass das UC41-Gen als eine einzelne Kopie existiert.
-
UC41
wurde auf dem G3-Bestrahlungshybridpanel typisiert, das bei Stanford
entwickelt wurde und mit dem RH-MAP-Programm (University of Washington)
wie oben beschrieben analysiert. Die Zwei-Punkt-Analysen stuften
UC41 mit dem Mikrosatellitenmarker D3S1541 ein, mit einem Abstand
von 11 cR (ungefähr
250 kb).
-
Diejenigen
mit Erfahrung im Stand der Technik werden erkennen, dass das Gen
und die Genprodukte (RNAs und Proteine) für UC41 innerhalb des Bereichs
der hier beschriebenen Erfindung enthalten sind. Diejenigen mit
Erfahrung im Stand der Technik werden auch erkennen, dass die Diagnose
und Prognose von Prostatakrebs durch Nachweis der Nukleinsäure oder
Proteinprodukte dieses Gens innerhalb des Bereichs der vorliegenden
Erfindung enthalten sind.
-
Alle
der hier beschriebenen und beanspruchten Zusammensetzungen und Verfahren
können
im Hinblick auf die vorliegende Beschreibung ohne unangemessene
Experimente hergestellt und ausgeführt werden.
-
Genauer
gesagt wird es ersichtlich sein, dass bestimmte Mittel, die sowohl
chemisch und physiologisch verwandt sind, für die hier beschriebenen Mittel
substituiert werden können,
während
dieselben oder ähnliche
Ergebnisse erreicht werden würden.
-
6.0 Referenzen
-
Die
folgenden Literaturzitate sowie diejenigen wie oben zitiert sind
mit ihrem betreffenden Teil durch Bezugnahme hier aus den im obigen
Text zitierten Gründen
aufgenommen.
- Alcaraz et al., Cancer Res., 55: 3998–4002, 1994.
- Allhoff et al., World J. Urol., 7: 12–16, 1989.
- An et al., Proc. Amer. Assn. Canc. Res., 36: 82, 1995.
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Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York, 1988.
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Diagnostic Immunopathology, Colvin, Bhan und McCluskey (Hrsg.),
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