DE4306590A1 - Digitales Rundfunk-Sendernetz-System - Google Patents
Digitales Rundfunk-Sendernetz-SystemInfo
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- H04H2201/10—Aspects of broadcast communication characterised by the type of broadcast system
- H04H2201/20—Aspects of broadcast communication characterised by the type of broadcast system digital audio broadcasting [DAB]
Description
Für die Versorgung einzelner Landesteile mit mehreren
Hörfunkprogrammen wurde das sogenannte DAB-Hörfunk-System
(Digital-Audio-Broadcasting, beschrieben in ITU COM′ 89,
Genf, Oktober 1989 bzw. in "Künftige Systeme der digitalen
Hörfunkübertragung", Bayerischer Rundfunk, November 1990).
Bei diesem DAB-System ist eine Vielzahl von einzelnen
Gleichwellensendern vorgesehen, von denen jeder in einem
sogenannten COFDM-Signalpaket (Coded-Orthogonal-Frequency-
Division and Multiplexing) jeweils sechs digitale Stereo
tonsignale bitsynchron aussendet. Nach dem COFDM-Prinzip
wird dabei der digitale Datenstrom des Stereosignals
vor der Aussendung in viele Teilsignale aufgespalten,
von denen jedes auf einem einzelnen Träger getrennt
übertragen wird. Im Empfänger werden diese Teilinforma
tionen wieder zu einer Gesamtinformation des digitalen
Stereosignals zusammengefaßt. Ein weiteres Charakte
ristikum dieses DAB-Systems ist, daß die zu übertragenden
Stereosignale vor der COFDM-Aufbereitung in ihrer Daten
menge nach einem die psychoakustischen Phänomene des
menschlichen Ohres ausnützenden Verfahren (MUSICAM =
Masking Universal Subband Integrated Coding and Multi
plexing, beschrieben in "An Universal Subband Coding
System Description", CCETT, IRT, Matsushita und Philips)
entsprechend datenreduziert wird.
Dieses für den Hörfunk entwickelte DAB-System hat extrem
gute Übertragungseigenschaften, es löst vor allem das
Problem der Verzerrungen der Funksignale bei derartigen
Gleichwellennetzen durch unterschiedlich lange Übertra
gungswege und die dadurch zu befürchtenden Störungen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, dieses hochentwickelte
DAB-Sendernetz-System auch zur Abstrahlung einer größeren
Datenmenge als sie den erwähnten sechs digitalen Ste
reo-Tonsignalen entspricht, geeignet zu machen und
gleichzeitig auch ein einfaches System zur Zuführung
dieser größeren Datenmenge zu den einzelnen Sendestationen
des Sendernetzes aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem System laut Ober
begriff des Hauptanspruches durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen, insbeson
dere auch bezüglich der einfachen Zufuhr dieser größeren
Datenmenge zu den einzelnen Sendestationen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen System ist es möglich, eine
größere Datenmenge durch den entsprechend breitbandigen
Sender der einzelnen Sendestationen zu den Konsumer-Emp
fängern zu übertragen, so daß entweder pro Sendestation
mehr als sechs Programme gleichzeitig ausgestrahlt werden
können oder beispielsweise sogar ein Fernsehsignal bis
zu HDTV-Qualität, indem die Datenmenge dieser Fernseh
signale nach entsprechender Datenreduktion gemäß psycho
optischen Modellen entweder auf mehrere Signalpakete
aufgeteilt wird oder eine der mit Hilfe von handels
üblichen COFDM-Codern mit 4PSK-Modulatoren erzeugte
Modulationsart höherer Ordnung (8PSK/2AM bzw. 16QAM oder
64QAM) angewendet wird, in beiden Fällen ist es möglich,
eine wesentlich größere Datenmenge als beim herkömmlichen
DAB-Verfahren über die einzelnen Sendestationen auszu
strahlen. Dazu ist es nur erforderlich, daß in den Kon
sumer-Empfängern entsprechende Umsetzer zur Zusammen
fassung der die Gesamtdaten enthaltenden Signalpakete
vorgesehen sind bzw. ein entsprechender Demodulator für
die vorgesehene höhere PSK/QAM-Modulation benutzt wird.
Die aufgezeigten beiden Maßnahmen nach Merkmal a) bzw.
b) des Hauptanspruches können einzeln für sich oder
vorzugsweise jedoch in Kombination angewendet werden,
auf diese Weise ist nochmals eine Vervielfachung der
zu übertragenden Datenmenge möglich.
Die Verwendung von zwischenzeitlich handelsüblichen
4PSK-COFDM-Coder/Modulatoren, wie sie für das DAB-System
vorgesehen sind, zur Erzeugung der Modulationsarten
höherer Ordnung gemäß Merkmal b) ermöglicht eine besonders
einfache und preiswerte Realisierung der angestrebten
Erhöhung der zu übertragenden Datenmenge, da nur mehrere
solche handelsüblichen 4PSK-Modulatoren über eine
Addierstufe zusammengeschaltet werden müssen und kein
neuer Modulator entwickelt werden muß. Es kann vielmehr
auf Geräte zurückgegriffen werden, die für das DAB-Prinzip
bereits entwickelt sind. Das erfindungsgemäße Prinzip
nach Merkmal b) kann hierbei für alle drei Moden 1, 2
und 3 der COFDM-Pakete, die jeweils mit unterschiedlich
vielen Trägern arbeiten, benutzt werden. Im einfachsten
Fall werden zwei handelsübliche 4PSK-COFDM-Coder/Modu
latoren, deren Träger jeweils um 45° zueinander verdreht
sind, unmittelbar in einer Addierstufe zusammengefaßt,
so daß eine neuartige 8PSK/2AM-Modulation (Phase Shift
Keying mit 8 Phasenlagen und zusätzlichen 2 Amplituden
stufen) entsteht. Eine andere Möglichkeit besteht nach
den Unteransprüchen darin, mit solchen handelsüblichen
Coder-Modulatoren eine 16QAM oder 64QAM-Modulation
durchzuführen, auch dazu ist nur eine zusätzliche
Addierstufe nötig.
Modulationsarten höherer Ordnung mit mehr als 4 Phasen
lagen sind für Monoträger an sich bekannt (beispielsweise
"Digitale Modulationsverfahren" Rudolf Mäusl, Hüthig
Verlag, S. 234-244). Bei dem dort beschriebenen
8PSK-Modulationsverfahren (S. 234) wird im Gegensatz
zu dem erfindungsgemäßen Merkmal b) die Amplitudenmodu
lation unterdrückt, die erfindungsgemäße 8PSK/2AM-Modu
lation ist demgegenüber neu, indem sie noch zusätzliche
zwei Amplitudenstufen für die Datenübertragung ausnutzt.
Die Verwendung der vorgeschlagenen neuartigen.
8PSK/2AM-Modulation bzw. die Auswahl der an sich für
Monoträger bekannten 16- bzw. 64 QAM-Modulation jeweils
für die Modulation der Mehrfachträger des COFDM-Prinzips
bringt den Vorteil mit sich, daß diese Modulationsarten
mit üblichen 4-PSK-Modulatoren aufgebaut werden können.
In allen drei ausgewählten Modulationsverfahren laut
Merkmal b) wird ein sehr vorteilhaftes Verhältnis von
Trägerleistung zu Rauschen (C/N-Verhältnis) relativ zur
Datenübertragungskapazität erreicht.
Für die Übertragung der größeren Datenmenge zu den
einzelnen Sendestationen gibt es die verschiedensten
Möglichkeiten, als besonders vorteilhaft hat es sich
erwiesen, hierfür auf dem bekannten DSR-Satelliten-Über
tragungs-System aufzubauen.
Das in den Unteransprüchen 9 bis 22 näher beschriebene
System eines abgewandelten DSR-Satelliten-Übertra
gungs-Verfahrens, das zur Übertragung einer wesentlich
höheren Datenmenge geeignet ist als dies bisher der Fall
ist, kann nicht nur für die Speisung des erfindungsgemäßen
DAB-Rundfunk-Sendernetz es laut Hauptanspruch benutzt
werden, sondern ist in gleicher Weise auch dazu geeignet,
im Zusammenhang mit dem herkömmlichen DAB-Verfahren
benutzt zu werden. Es wird dadurch möglich, beispielsweise
nicht nur vier COFDM-Pakete mit jeweils sechs Tonpro
grammen zu den einzelnen Gleichwellensendern des
DAB-Netzes zu übertragen, sondern beispielsweise doppelt
soviel COFDM-Pakete. Damit stehen an den einzelnen Sendern
des DAB-Netzes mehr COFDM-Pakete zur Auswahl zur Ver
fügung, von denen dann nach dem herkömmlichen DAB-Prinzip
allerdings nur ein Paket mit jeweils sechs Programmen
ausgestrahlt wird. Dieses verbesserte DSR-Satelli
ten-Übertragungssystem nach den Unteransprüchen 5 bis
16 ist daher in seiner Anwendung nicht auf den Hauptan
spruch beschränkt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt das Prinzipschaltbild eines erfindungsgemäß
abgewandelten DAB-Rundfunk-Sendernetzes. Das Gleichwel
len-Sendernetz besteht aus mehreren Sendern S1 bis Sn,
denen die abzustrahlenden Programme über eine Satelli
ten-Übertragungsstrecke SAT zugeführt werden. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel werden die zu übertragenden
Tonsignale A zunächst in einem Coder K1 nach einem die
psychoakustischen Phänomene des menschlichen Ohres aus
nützenden Verfahren, beispielsweise nach MUSICAM (Masking
Universal Subband Integrated Coding and Multiplexing,
beschrieben in "MUSICAM an Universal Subband Coding System
Description" von CCETT, IRT, Matsushita und Philips)
in ihrem digitalen Datenfluß reduziert und dann über
den Satellitensender UL zu den Satellitenempfängern E1
bis En übertragen. In gleicher Weise können digitale
Fernsehsignale TV über einen entsprechenden Coder K2,
in welchem ihr Datenfluß nach einem die psychooptischen
Phänomene des menschlichen Auges ausnützenden Verfahren
datenreduziert werden, über den Satellitensender UL zu
den Empfängern E1 bis En übertragen. Bei diesem Satel
liten-Übertragungsverfahren handelt es sich vorzugsweise
um das sogenannte DSR-Verfahren.
Vor der Abstrahlung dieser Ton- bzw. Bildprogramme über
die Sender S1 bis Sn werden nach dem bekannten DAB-Ver
fahren in einem entsprechenden Codierer und Modulator
M1 bis Mn die COFDM-Signalpakete erzeugt, wobei jedes
Signalpaket jeweils einer Datenmenge von 2,4 Mbit/s und
einer Bandbreite von 1,5 MHz entspricht. Beim klassischen
DAB-Hörfunk-System werden in einem Signalpaket jeweils
sechs digitale Stereoton-Signale integriert und nach
entsprechender Modulation über den Sender S1 bis Sn bit-
synchron ausgesendet. Beim klassischen DAB-Hörfunk sendet
jeder Sender S1 bis Sn also jeweils nur eines dieser
Signalpakete aus, die ausgesendete Datenmenge ist also
bei dem bekannten System auf 2,4 Mbit/s beschränkt.
In vielen Fällen ist es jedoch wünschenswert und von
Vorteil, über ein solches bereits bestehendes DAB-Sender
netz oder ein neues digitales Rundfunk-Sendernetz auch
nach Fig. 1 mittels der Sender S1 bis Sn eine größere
Datenmenge zu übertragen, sei es nun, um die Anzahl der
ausgestrahlten Ton-Programme auf mehr als sechs zu erhöhen
oder sogar dazu, über dieses Gleichwellen-Sendernetz
oder über einen Einzelsender Fernsehsignale bis zu
HDTV-Qualität auszustrahlen.
Um dies zu ermöglichen werden gemäß der Erfindung die
Sender S1 bis Sn breitbandig ausgebildet, und auch die
der Senderendstufe nachgeschalteten Stufen entweder
entsprechend breitbandig ausgeführt oder nicht eingesetzt.
Gleichzeitig wird der Codierer und Modulator M1 bis Mn
für jeden Sender so ausgebildet, daß nicht nur ein
COFDM-Signalpaket ausgesendet wird, sondern beispielsweise
insgesamt acht Signalpakete, wie dies in Fig. 2 schema
tisch dargestellt ist. In dem Codierer M1 bis Mn werden
nach dem bekannten DAB-Verfahren aus den übertragenen
und bereits datenreduzierten Ton- bzw. Bildsignalen nach
dem COFDM-Verfahren mit anschließender 4-PSK-Modulation
insgesamt acht COFDM-Signalpakete 1 bis 8 erzeugt, von
denen jedes eine Datenmenge von 2,4 Mbit/s enthält und
von denen jedes eine Breite von 1 ,5 MHz mit dazwischen
liegenden Lücken von 0,2 MHz aufweist. Jedes Signalpaket
besteht nach dem DAB-Prinzip z. B. aus 1536 einzelnen
Trägern, von denen jeder 4-PSK-moduliert ist. Jeweils
vier solche Signalpakete können in einem Signalraster
von 7 MHz untergebracht werden, alle acht Pakete also
beispielsweise in zwei nebeneinanderliegenden Übertra
gungskanälen. Auf diese Weise ist es beispielsweise
möglich, bis zu 8×6 = 48 einzelne Programme über ein
und denselben Sender S1 bis Sn im Gleichwellennetz
auszustrahlen. Fig. 2 zeigt ferner, daß auf diese Weise
beispielsweise auch zwei Fernsehsignale TV-CH I und TV-CH
II übertragen werden können, da in jedem Kanal jeweils
bestehend aus vier COFDM-Signalpaketen insgesamt eine
Datenmenge von 4×2,4 Mbit/s = 9,6 Mbit/s übertragen
werden kann, was bereits in etwa PAL/D2-MAC bzw.
PAL-Plus-Qualität entspricht. Es besteht auch die Mög
lichkeit, über die insgesamt acht Signalpakete nur ein
einziges Fernsehsignal zu übertragen, da in diesem Fall
dann bereits 19,2 Mbit/s an Datenmenge zur Verfügung
steht und inzwischen bereits Verfahren zur Verfügung
stehen, mit denen hochauflösende HDTV-Fernsehsignale
auf eine Größenordnung von 20 Mbit/s datenreduziert werden
können. Auf diese Weise ist es also möglich, in zwei
TV-Kanälen ein Fernsehsignal mit HDTV-Bildqualität zu
übertragen.
Es gibt schon die verschiedenartigsten Vorschläge zur
Datenreduktion von digitalen Fernsehbildsignalen, die
alle auf der Grundlage einer Basisbandcodierung mit
Datenreduktion unter Ausnutzung der psychooptischen
Phänomene des menschlichen Auges arbeiten, ähnlich wie
beim Hörfunk das die psychoakustischen Phänomene des
menschlichen Ohres ausnützenden MUSICAM-Datenreduktions
verfahren. Nach diesem Verfahren ist es z. B. möglich,
selbst für digitale Fernsehsignale in HD-Qualität, also
für Fernsehsignale mit einem Bildformat von 16 : 9 und
hochauflösenden Zeilenstrukturen mit einer Zeilenzahl
von etwa 1000 oder mehr (digitale HDTV-Signale) die
Datenrate auf unter 20 Mbit/s zu reduzieren. Nach dem
sogenannten DigiCipher-Verfahren (Jarrold A. Heller &
Woo H. Paik, General Instrument Corporation, USA, "The
DigiChipher HDTV Broadcast System", Montreux Record 1991;
Dr. Matthew Miller, Jerrold Communications, USA, "Digital
HDTV on Cable", Montreux Record 1991) ist beispielsweise
für Basisband- und Kanalcodierung eine Datenreduktion
auf insgesamt 19,43 Mbit/s möglich, nach dem
DSC-HDTV-Verfahren (Wayne C. Luplow and Pieter Fockens,
Zenith Electronics Corporation, USA, "The AllDigital
Spectrum Compatible HDTV System", Montreux Record 1991)
ist eine Datenrate von 21 ,5 Mbit/s erreichbar, nach Dig
TV für SNG (M. Cominetti, S. Chucci, A. Morello, B. Sacco,
RAI, Telettra S.p.A. Italien, "An Experimental Digital
TV System für Satellite New Gatherin (SNG), Montreux
Record 1991) ist eine Datenreduktionsrate in ähnlichem
Maße erreichbar.
Eine andere Möglichkeit zur Erhöhung der auszustrahlenden
Datenmenge besteht darin, in den Codierern M1 bis Mn
die einzelnen COFDM-Signalpakete mit einer mehr als vier
Phasenlagen benutzenden PSK-Modulation zu erzeugen, so
daß also bereits in jedem einzelnen Signalpaket z. B.
die doppelte Datenmenge übertragen wird. Letztere Mög
lichkeit kann natürlich auch mit der zuerst erwähnten
Möglichkeit, parallel gleichzeitig mehrere Signalpakete
auszustrahlen und die zu übertragende Datenmenge in
mehreren Paketen unterzubringen, kombiniert werden.
Einzelheiten für diese Möglichkeit der z. B. 16-PSK-Modu
lation ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Satelliten-Übertragungsstrecke.
Wenn über die einzelnen Sender S1 bis Sn eine größere
Datenmenge ausgestrahlt werden soll muß natürlich auch
eine größere Datenmenge von den Studios zu den einzelnen
Sendern über die Satelliten-Übertragungsstrecke übertragen
werden. Dazu gibt es die verschiedenartigsten Möglich
keiten.
Eine erste Möglichkeit besteht darin, hierfür die von
der Bundespost Telecom für die Durchführung von Feldver
suchen im Zusammenhang mit solchen DAB-Hörfunk-Sender
netzen angebotene Satelliten-Übertragungsstrecke 30/20
GHz des Fernmeldesatelliten Kopernikus zu verwenden.
Durch geeignete Abwandlung dieser Satelliten-Übertra
gungsstrecke kann diese dann auch für den erfindungs
gemäßen Zweck zur gleichzeitigen Aussendung von insgesamt
vier COFDM-Signalpaketen ausgenutzt werden, also mit
einer Datenmenge von insgesamt 9,6 Mbit/s.
Fig. 3 bis 5 zeigen schematisch das hierfür vorgesehene
Konzept. Die digitalen Stereo-Tonsignale L/R der Ton
studios werden zur Datenreduktion nach dem MUSICAM-Ver
fahren mit z. B. 96 kbit/s pro Monosignal codiert (MUSICAM
= Masking Universal Subband Integrated Coding and Multi
plexing, beschrieben in "MUSICAM, an Universal Subband
Coding System Description" von CCETT, IRT, Matsushita
& Philips). Sechs solche datenreduzierte Tonsignale M1
bis M6 werden in einem DAB-Multiplexer 1 zu einem Daten
strom MUX = 1, 2Mbit/s zusammengefaßt (inklusive Run-in-
und Null-Symbol sowie Organisations/Datenkanal mit je
sechzehn kbit/s). Danach erfolgt die DAB-Kanalcodierung
mit einem Convolutional Code 1/2, so daß am Ausgang des
Kanalcodierers 2 ein Datenstrom CH = 2,4 Mbit/s ansteht.
In einem darauffolgenden COFDM-Modulator 3 wird über
eine inverse Fourier-Transformation ein I- und Q-Signal
digital erzeugt, das die z. B. 1536 Träger mit jeweils
4-PSK-Modulation des COFDM-Pakets repräsentiert. Durch
D/A-Wandlung des I- und Q-Signals und einem nachfolgenden
I/Q-Modulator wird ein 1,5 MHz breites COFDM Signal C
gewonnen. Mit insgesamt vier derartigen DAB-Bausteinen
1, 2, 3, 4 werden aus insgesamt vierundzwanzig datenre
duzierten Tonsignalen M1 bis M24 vier COFDM-Signalpakete
C1 bis C4 von jeweils 1,5 MHz Breite erzeugt, die in
ein 7 MHz-Kanalraster gepackt werden und zusammengefaßt
als Kanalsignal CS dem Frequenzmodulator 5 der 30/20
GHz-Satelliten-Übertragungsstrecke zugeführt wird. Der
frequenzmodulierte Zwischenträger mit entsprechender
Preemphase wird über einen Frequenzumsetzer 6 der 30
GHz-Uplink-Einrichtung der Satelliten-Übertragungsstrecke
zugeführt.
Auf diese Weise können in einem analogen Übertragungs
verfahren vier COFDM-Pakete mit zusammen vierundzwanzig
verschiedenen Programmen den einzelnen Sendern eines
Gleichwellennetzes innerhalb eines Landes zugeführt
werden. Nach Fig. 4 besitzt jede DAB-Sendestation eine
20 GHz-Empfangseinrichtung, in welcher das Satelli
ten-Empfangssignal auf eine Zwischenfrequenz umgesetzt
wird mit nachfolgender FM-Demodulation und Deemphase.
Nach Laufzeitausgleich und Umsetzung der Basisbandsignale
in die Sendefrequenzlage, beispielsweise auf den Kanal
12 im Fernsehband III oder den Kanal 3 (Frankreich) bzw.
Kanal 4 (Bundespost Telecom Berlin) des Fernsehbandes
I erfolgt die Leistungsverstärkung im Sendeverstärker
(Leistungsklasse 10 W bis 1 kW) und-nach Durchlaufen eines
unter Umständen erforderlichen Kanalfilters die Abstrah
lung über die Sendeantenne. Die so über mehrere DAB-Sen
destationen bitsynchron abgestrahlten Signale können
von handelsüblichen DAB-Empfängern empfangen werden.
Fig. 5 zeigt einen üblichen DAB-Empfänger, mit dem im
Gleichwellennetz beispielsweise wiederum der Kanal 12
empfangen wird. Die darauf übertragenen COFDM-Pakete
werden selektiert, so daß nach dem COFDM-Decoder an dessen
Ausgang die entsprechend datenreduzierten Tonsignale M
zur Verfügung stehen. Über einen MUSICAM-Decoder und
entsprechenden NF-Verstärker werden die
Links/Rechts-Lautsprecher des Empfängers angesteuert.
Diese von der Telekom angebotene Übertragungstechnik
kommt mit einer minimalen Anzahl von Basisband- und
Kanalcodiereinrichtungen aus, es wird über die Frequenz
modulation auch ein eingeführtes Satelliten-Übertragungs
verfahren angewendet, ebenso ein bereits bestehender
30/20 GHz-Transponder auf den Satelliten Kopernikus.
An den DAB-Sendestationen können außerdem Gerätekompo
nenten eingesetzt werden, die schon vorhanden sind oder
aus vorhandenen durch Adaption abgeleitet werden.
Abweichend von dem bekannten DAB-System, nach welchem
nach dem FM-Demodulator über einen Bandpaß nur dasjenige
der vier empfangenen COFDM-Signalpakete ausgesiebt wird,
das über die Sendestation ausgestrahlt werden soll, werden
gemäß Fig. 4 alle vier COFDM-Signalpakete gleichzeitig
über den Sender S ausgestrahlt. Dazu wird lediglich das
Filter FI nicht eingesetzt. Im Empfänger werden ent
sprechend vier COFDM-Signalpakete ausgewertet und in
Ton- bzw. Bildsignale rückgewandelt.
Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere Möglichkeit zur Ver
dopplung der Übertragungskapazität der Satelliten-Über
tragungsstrecke und zwar unter Verwendung eines neuartigen
FM-Modulators.
Für die Amplitudenmodulation sind sogenannte Quadratur
amplitudenmodulatoren bekannt (Mäusl, Analoge Modula
tionsverfahren, Hüthig-Verlag, S. 55). Dieses Prinzip
kann auch für Frequenz- bzw. Phasenmodulation angewendet
werden, wie dies Fig. 6 zeigt. Dazu werden zwei Modula
toren 20 und 21 benutzt, die aus einem Trägergenerator
22 mit gegeneinander 90°-Phasenverschiebung gespeist
sind. Dem einen Modulator 20 wird das eine Kanalsignal
Cs1 bestehend aus vier zusammengesetzten COFDM-Paketen
zugeführt, dem anderen Modulator 21 das auf gleiche Weise
erzeugte Kanalsignal Cs2 jeweils bestehend aus vier
COFDM-Signalpaketen aufbereitet durch die gleichen
DAB-Bausteine 1, 2, 3, 4 wie dies im Zusammenhang mit
Fig. 3 beschrieben ist. Die Ausgangssignale der beiden
Frequenz-Modulatoren 20 und 21 werden in einem Addierglied
23 zusammengefaßt und unmittelbar dem Zwischenfrequenz
eingang des Frequenzumsetzers 6 der Satelliten-Übertra
gungsstrecke zugeführt. Auf diese Weise können also über
die gleiche Satelliten-Übertragungsstrecke, über welche
nach dem Vorschlag gemäß Fig. 3 insgesamt 4×6 = 24 Pro
gramme übertragen werden können, doppelt so viele Pro
gramme übertragen werden.
Da die Frequenzmodulation auch als Phasenmodulation
dargestellt werden kann, ist das gleiche auch mit einem
Quadratur-Phasenmodulator möglich, in diesem Fall sind
die Modulatoren 20 und 21 entsprechende Phasen-Modulato
ren.
Fig. 7 zeigt den zugehörigen DAB-Empfänger an einer der
DAB-Sendestationen. Auch hier ist wieder ein entspre
chender Quadratur-Phasendemodulator vorgesehen jeweils
bestehend aus zwei Demodulatoren 25 und 26, denen das
Zwischenfrequenzsignal des Satellitenempfängers zugeführt
wird und die wieder aus einem Trägeroszillator 27 mit
gegenseitiger 90°-Phasenverschiebung gespeist sind. Auf
diese Weise werden wiederum wie beim Quadratur-Amplitu
den-Demodulator mit zwei getrennten FM-Demodulatoren
die zwei ursprünglichen Kanalsignale Cs1 und Cs2 rückge
wonnen, womit z. B. zwei getrennte DAB-Sender mit jeweils
24 Programmen versorgt werden können oder die Signale
für einen DAB-Sender aus einem doppelten Programmangebot
ausgewählt werden können. Die beiden Basisbandsignale
BB1 und BB2 werden in der Trägerfrequenzlage zusammen
geführt und über den entsprechenden breitbandigen Sender
wird das Gleichwellennetz oder ein Einzelsendersystem
gespeist.
Eine weitere Möglichkeit für die Erhöhung der Übertra
gungskapazität besteht in der Verwendung einer
DSR-Satelliten-Hörfunk-Übertragungsstrecke für die Über
tragung der aufbereiteten digitalen Signale zu den
einzelnen DAB-Sendern des Gleichwellensendernetzes.
Fig. 8 zeigt den Prinzipaufbau eines solchen DSR-Systems
auf der Senderseite.
Fig. 9 zeigt die zugehörige Empfangseinrichtung für
Empfang mit Konsumergerät, Verteilung über Breitbandkanal
und Empfang mit professionellem DSR-Receiver.
Bei sog. DSR-Verfahren (Digital Satellite Radio; be
schrieben in "Neues von Rohde & Schwarz", Heft 114, S.
14 bzw. im Datenblatt zum DSR-Modulator SFP der Firma
Rohde & Schwarz) werden sechzehn nach dem sogenannten
DS1-Verfahren (Digital Sound 1 Mbit/2; beschrieben in
"Neues von Rohde & Schwarz, Heft 114, S. 14) erzeugte
digitale DS-Tonsignale, beispielsweise über Leitungen
einem DSR-Datenmultiplexer 30 zugeführt und dort verkämmt
(Fig. 8). Aus den insgesamt sechzehn DSI-Signalen werden
in einem Kanalcodierer 31 zusammen mit Rahmensynchron
werten zwei 10,24 Mbit/s-Datenströme As und Bs erzeugt,
die in einem 4-PSK-Modulator 32 zugeführt werden, durch
welchen der ZF-Träger 33 von 118 bzw. 70 MHz 4-PSK-modu
liert wird. Dieser 4-PSK-modulierte ZF-Träger wird dann
in einem Frequenzumsetzer 34 auf die Sendefrequenz von
beispielsweise 18 GHz fürs die Satelliten-Übertragungs
strecke umgesetzt.
Empfangsseitig wird gemäß Fig. 9 das beispielsweise 12
GHz-Downlink-Satellitensignal auf eine Zwischenfrequenz
von 1 GHz und dann auf 118 MHz umgesetzt, und dann über
handelsübliche DSR-Empfangsgeräte, die inzwischen bereits
schon als Konsumgerät zur Verfügung stehen, weiter aufbe
reitet.
Eine solche bereits installierte und mit einfachen Geräten
betreibbare DSR-Satelliten-Übertragungsstrecke gemäß
Fig. 8 und 9 kann zur Übertragung der Programme zu den
einzelnen Sendestationen eines DAB-Rundfunk-Sendernetzes
benutzt werden. Dafür gibt es die verschiedenartigsten
Möglichkeiten.
Die erste Möglichkeit besteht nach Fig. 10 darin, die
jeweils 1,5 MHz breiten COFDM-Signale c1′ bis c4′ des
DAB-Systems nach Fig. 3 nach Frequenzmodulation im
Modulator 5 als FM-Signal FMS unmittelbar am 118 ±
7 MHz-Eingang P des Frequenzumsetzers 34 einzuspeisen.
Auf dem insgesamt 27 MHz breiten Frequenzband des Trans
ponders können auf diese Weise vier COFDM-Pakete gleich
zeitig übertragen werden. Empfangsseitig stehen diese
vier COFDM-Signalpakete am Ausgang des 118 MHz-Umsetzers
am Punkt Q wieder zur FM-Demodulation zur Verfügung.
Das Signal Cs bei R wird gemäß Fig. 4 weiterverarbeitet
und zwar je nach Anwendung mit oder ohne COFDM-Auswahl
filter.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die
2×10,24 Mbit/s-Schnittstelle As bzw. Bs des DSR-Modulators
für die Einspeisung der Signale nach Fig. 11 auszunutzen.
Eine Möglichkeit hierfür besteht z. B. darin, an der
Schnittstelle CH nach der DAB-Kanalcodierung mit
2,4 Mbit/s pro COFDM-Paket (Fig. 3 Punkt R) abzuzweigen
und insgesamt acht solche COFDM-Pakete über einen
rechnergesteuerten Multiplexer 35 oder Schnittstelle
As/Bs des DSR-Modulators zuzuführen. Auf diese Weise
können 8×2,4 = 19,2 Mbit/s über den zur Verfügung
stehenden 20,48 Mbit/s-Datenkanal übertragen werden.
Es stehen am professionellen Empfänger (Satellitenemp
fänger DSRU bzw. DSRE der Firma Rohde & Schwarz) oder
ein entsprechend geeigneter Konsumer-Empfänger der Firma
Grundig, Philips, Telefunken, Sony oder Technisat) nach
der 4-PSK-Demodulation wieder die Signale AEBE transparent
zur Verfügung. Die restliche Datenkapazität von 1,28
Mbit/s wird für einen angepaßten Datenrahmen und gege
benenfalls für Zusatzinformationen genutzt. Dieses Ver
fahren gewährleistet in hohem Maße die Forderung nach
bisynchroner Ausstrahlung des Senders des DAB-Gleichwel
lennetzes, da an der DAB-Station nach der Schnittstelle
Kanaldatenrate (2,4 Mbit/s) lediglich der COFDM-Modulator
(wie in Fig. 3), der Frequenzumsetzer und der Linearver
stärker folgen, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist.
In diesem Beispiel wird an der Schnittstelle AE/BE eine
Datenkapazität von 8×2,4 Mbit/s = 19,2 Mbit/s angeboten.
Über die Bausteine DEMUX (36) und CH SEL (37) kann ein
herkömmlicher DAB-Sender mit COFDM-Coder/Modulator und
Verstärker gespeist werden (Lösung I nach Fig. 11). Es
kann aber auch ein entsprechend ausgelegter COFDM-Modu
lator 3′ mit höherer Datenkapazität und entsprechend
breitbandigem Verstärker direkt angesteuert werden (Lösung
II). Der COFDM-Modulator 3′ kann gedanklich aus der
Parallelschaltung von 8 COFCM-Modulatoren entsprechend
I realisiert sein. In der Praxis wird hier eine technisch
integrierte Lösung eingesetzt.
Eine weitere Möglichkeit gem. Fig. 12 besteht darin,
unmittelbar an der Schnittstelle 1,2 Mbit/s vom Ausgang
des DAB-Multiplexers 1 an Punkt S nach Fig. 3 abzuzweigen
und wiederum mehrere MUX-Signale (bis zu z. B. 12) über
einen rechnergesteuerten Multiplexer 38 unmittelbar an
der Schnittstelle As/Bs des DSR-Modulators nach Fig.
8 einzuspeisen. Bei dem DSR-Verfahren werden etwa 5 Mbit/s
für Prüfbits, Synchronimpulse sowie für die Rahmen-Syn
chronisation benutzt und es stehen somit von den insgesamt
20,48 Mbit/s als Nettobitrate ca. 15 Mbit/s zur Verfügung.
Damit können z. B. insgesamt zwölf 1,2 Mbit/s MUX-Signale
über die DSR-Übertragungsstrecke übertragen werden.
Auch hier ist die Forderung nach bitsynchroner Aussendung
gegeben, da an der DAB-Sendestation empfangsseitig ein
fester Algorithmus für die Bitzuweisung je Träger vor
liegt.
Fig. 13 zeigt die Empfangsseite der Satelliten-Übertra
gungsstecke und die Aufbereitung der COFDM-Signalpakete
für die Speisung eines herkömmlichen DAB-Senders für
das herkömmliche DAB-Verfahren (I nach Fig. 11) sowie
in der Version II einen Sender für digitalen Rundfunk
(Ton und/oder TV) mit einer Kanalcodierung und
COFDM-Modulation für z. B. 12×1,2 Mbit/s bis 2×10,24
Mbit/s.
Ein weiterer Ansatz zur z. B. Verdopplung der Datenrate
bei der Programmzuführung zu den digitalen Rundfunksendern
des terrestrischen Gleichwellennetzes oder von Einzel
sendern auf der Basis DSR ist die Erhöhung der PSK-Modu
lation z. B. statt 4 P-SK (Standard DSR) eine 8 oder 16
PSK-Modulation. Dies ist einsetzbar, da die BER (Bit
Error Rate) bei 4 PSK-DSR bereits sehr hoch ist (typ.
1×10-5, System Redundanz) und in dem hier beschriebenen
Anwendungsfall professionelle Empfangseinrichtungen
angebracht sind, die auf das eingesetzte Modulationsver
fahren angepaßt werden können (z. B. Spiegeldurchmesser,
outdoor unit). Da sich der Entscheidungsbereich des
Phasen-Demodulators bei höherer PSK entsprechend redu
ziert, kann auf diese Weise der geringere Modulations
gewinn ausgeglichen werden. Es bleibt die höhere Über
tragungskapazität pro PSK-Schritt bei entsprechender
Bandbreite. In Fig. 14 ist das Prinzipschaltbild für
DSR mit 16 PSK dargestellt. Es sind zwei DSR-4PSK-Modu
latoren mit um 45°-gedrehten Zeigerkoordinaten und der
Addition der Ausgangssignale eingesetzt. Am Ausgang der
Addierstufe entsteht ein Signal mit R Phasenlagen und
zwei Amplitudenstufen (entsprechend dem Amplitudenver
hältnis der beiden Diagonalen in einem gleichseitigen
Parallelogramm mit den Winkeln 45° und 135°). Dieses
Signal kann als 8 PSK/2AM-Signal gesendet werden. Das
Signal kann auch in ein 16 PSK-Signal gewandelt werden,
durch einen geschalteten Phasenschieber mit 22,5° und
Dämpfungsglied mit rechnerisch 7,66dB-Dämpfung (20log
(tan 22,5°)). Diese Schaltung mit Phasenschieber und
Dämpfungsglied wird bei den entsprechenden Bitmustern
der Eingangssignale A1, B1 und A2, B2 überbrückt. Das
Schaltsignal aus den entsprechenden Bitmustern wird in
einer einfachen Logik erzeugt, die ein Steuersignal bei
8 der 16 möglichen 4-Bit-Zustände des Eingangssignals
liefert.
Der Aufbau mit zwei Geräten Coder/Modulator (und Demo
dulator/Decoder) kann in einfacher Weise für Labor- und
Feldversuche angewendet werden. Für den professionellen
Betrieb ist eine nach dem schaltungsaufwand optimierte
Lösung angebracht.
Fig. 15 zeigt die DSR-Varianten bei den Beispielen 4
und 16 PSK (bzw. 8PSK/2AM) (8 PSK oder höhere PSK ent
sprechend) mit den abgeleiteten Bitraten und benötigten
Bandbreiten bzw. TV-Kanälen.
Die erfindungsgemäße Erhöhung der Übertragungskapazität
für Programme kann auch noch in anderer Weise für andere
Zwecke genutzt werden, die erhöhte Übertragungskapazität
muß nicht unbedingt nur für die Übertragung einer erhöhten
Anzahl von Hörfunk-Programmen genutzt werden. Anstelle
der Übertragung von Programmen für das DAB-Gleichwel
len-Sendernetz könnte ein Teil der Übertragungskapazität
auch für die Übertragung von Regional- bzw. Lokal-Pro
grammen zu einzelnen ausgewählten Senderstationen eben
falls über die Satelliten-Übertragungsstrecke ausgenutzt
werden.
In der konventionellen FM-Technik kann ein Sender von
überregionaler Programmsendung auf lokal umgeschaltet
werden. Dies ist in einem Gleichwellennetz natürlich
nicht möglich. Wenn nun das landesweite Programm in einem
COFDM-Kanal fortgesetzt übertragen wird, lediglich mit
einer Zusatzschaltinformation z. B. in Form einer diskreten
Trägerschwingung am Rande des COFDM-Paketes das dem
Empfänger mitteilt, daß nunmehr auch regional auf einem
anderen COFDM-Paket übertragen wird, kann aufgrund der
Schaltinformation der Empfänger entweder automatisch
oder vom Benutzer gewählt auf die Lokalsendungen um
schalten. Der DAB-Sender überträgt dann in einem
COFDM-Paket das landesweite Signal mit bestimmter Leistung,
und mit entsprechend reduzierter Leistung gleichzeitig
auf einen anderen COFDM-Kanal das Regionalprogramm.
Mit der Möglichkeit an eine DAB-Sendestation über Satellit
z. B. acht COFDM-Pakete zu übertragen, (entweder auf der
analogen COFDM-Ebene oder auf der Ebene vor oder nach
der DAB-Kanalcodierung) über z. B. das sehr ökonomische
Verfahren mit DSR liegen an einer DAB-Sendestation acht
COFDM-Pakete an, aus denen man vier Kanäle sortieren
kann für z. B. einem System mit einem Fernsehkanal und
einem DAB-System mit vier Gleichwellennetzen. Man kann
aber auch diese acht COFDM-Pakete sozusagen parallel
zu zwei TV-Kanälen z. B. Fernsehkanal 11 und 12 unmittelbar
nebeneinander oder auch getrennt übertragen. Legt man
nun die Datenkapazität nach der DAB-Kanalcodierung, d. h.
2,4 Mbit/s pro Paket, zugrunde, steht mit diesem System
ein Übertragungssystem mit 19,2 Mbit/s incl. Kanalco
dierung zur Verfügung. Diese 19,2 Mbit/s belegen zwei
TV-Kanäle und es ist nun ein DAB-System denkbar, in dem
landesweit statt sechs, zwölf Programme übertragen werden
können aber auch ein System zur Übertragung von digitalen
TV-Signalen.
In den bisherigen Beispielen wurde dargelegt wie die
Datenkapazität übe Satellit auf DSR-Basis für das her
kömmliche DAB-System optimal genützt werden kann und
wie ein digitales Rundfunksystem mit einer Datenkapazität
bis beispielsweise 8×2,4 Mbit/s = 19,2 Mbit/s durch
gedankliche Parallelschaltung von im Beispiel 8 COFDM-Co
dierern und Modulatoren über einen breitbandigen Verstär
ker in zwei TV-Kanälen aufgebaut werden kann. Im folgenden
wird ein Modulationsverfahren erläutert, mit dem eine
doppelte Datenkapazität pro COFDM-Signalpaket erreicht
wird und damit z. B. 19,2 Mbit/s in einem TV-Kanal mit
7 oder 8 MHz-Bandbreite in einem Gleichwellennetz oder
für einen Einzelsender für mobilen Empfang übertragen
werden können. Dies gilt wie gesagt für mobilen Empfang
womit gleichzeitig auch der portable oder stationäre
Empfang möglich ist.
Das Prinzipschaltbild hierzu ist in Fig. 16 dargestellt.
Es sind zwei DAB-COFDM-Coder/Modulatoren Mod 1 und Mod 2
eingesetzt mit um 45° gedrehten Zeigerdiagramm-Koordinaten
und der einfachen Addition der Ausgangssignale.
Es ergibt sich damit eine 8 PSK pro COFDM-Träger mit
zwei Amplitudenstufen A1 und A2 entsprechend dem Ampli
tudenverhältnis der beiden Diagonalen in einem gleich
seitigen Parallelogramm mit den Winkeln 45° und 135°.
Dieses Signal kann als 8 PSK/2AM-Signal gesendet werden.
Es wird erzeugt über die Schaltungsauslegung mit jeweils
doppelter IFFT, D/A-Wandlung und I/Q-Modulation (QAM).
In Fig. 16 sind die zugehörigen Zeigerdiagramme für die
beiden 4 PSK-Modulatoren Mod1 und Mod2 dargestellt, deren
Phasenlagen um 45° gegeneinander verdreht sind. Daneben
ist das Zeigerdiagramm der 8 PSK/2AM-Modulation darge
stellt, die sich aus der geometrischen Addition der beiden
4 PSK-Modulationen in der Addierstufe ergeben, nämlich
acht unterschiedliche Phasenlagen mit jeweils zwei
Amplitudenstufen A1 bzw. A2. Die beiden Amplitudenstufen
A1 und A2 entsprechen den Diagonalen in einem gleich
seitigen Parallelogramm mit dem Spitzenwinkel von 45°
Diese 8 PSK/2AM-Modulation kann auf sehr einfache Weise
realisiert werden, da nur zwei übliche 4 PSK-Modulatoren
und eine Addierstufe nötig ist. Die damit erreichte
Kombination einer PSK-Modulation mit einer AM-Modulation
hat darüber hinaus den Vorteil gegenüber einer nur höheren
PSK, daß auch eine einfachere Demodulation und Decodierung
im Empfänger möglich ist. Im Empfänger ist nur ein
Phasendetektor für acht Phasenlagen nötig und ein zusätz
licher Amplituden-Demodulator für nur zwei Pegelstufen.
Die wesentliche Erhöhung der übertragenen Datenmenge
erfordert also auch empfangsseitig geringen Aufwand und
ist diesbezüglich einer nur erhöhten PSK überlegen.
Für Labor- und Feldversuche kann die Technik mit doppelten
Sende- und Empfangsgeräten sehr einfach eingesetzt werden,
für den professionellen Betrieb ist eine aufwandsopti
mierte Lösung angebracht.
DAB und DSR haben beide 4 PSK-Modulation, lediglich sind
bei DAB viele Träger eingesetzt (z. B. 1536) bei DSR jedoch
nur ein Träger.
Der Einfluß der höheren PSK (z. B. 16 PSK) ist in Fig. 14
für DSR erläutert. Bei DAB mit 8 PSK/2AM gilt dies eben
falls. Das eingesetzte Schutzintervall und die Orthogo
nalität bleiben (Fig. 17). Es kommt das Kriterium zweier
Amplitudenstufen hinzu bzw. es verringert sich der Ent
scheidungsbereich des Phasendemodulators. Hierzu wird
entgegengewirkt durch z. B. entsprechende Forward Error
Correction (FER) bzw. Kanalcodierung, Zeit- und Fre
quenz-Interleaving und ggf. einer computerunterstützten
"intelligenten" Codierung und Decodierung (im folgenden
bei Trellis-Codierung und Viterbi-Decodierung erläutert).
Das abgewandelte DAB-Verfahren mit 4 COFDM-Paketen und
8 PSK/2AM-Modulation bietet eine Kapazität von
4×2×2,4 Mbit/s = 19,2 Mbit/s. Bei Berücksichtigung der
0,2 MHz-Lücken, wenn 4 COFDM-Pakete in einem 7 MHz-Kanal
raster gepackt werden, ist das System direkt vergleichbar
mit den bei ATTC in USA eingereichten Vorschlägen für
digitales terrestrisches HDTV-Fernsehen (Fig. 18).
In Fig. 19 sind die Möglichkeiten bei Einsatz von 4 PSK
bzw. 8 PSK/2AM angegeben. Insbesondere der Ansatz mit
8 PSK/2AM und 2 TV-Kanälen bietet eine Kapazität von
38,4 Mbit/s. Dies ist ausreichend für die HDTV-Vorschläge
aus Europa mit 34 Mbit/s-Basisbandcodierung.
Der Einsatz einer höheren Datenkapazität hat eine wichtige
Anwendung in Schmalbandsystemen mit einer Bandbreite
von z. B. 200 kHz. Dies wird z. B. in-den USA zur Über
tragung eines Stereosignals eingesetzt (Inband-Lösung).
Bei Einsatz des DAB-Systems mit 4 PSK-Modulation ergibt
sich:
1536 Träger/2,4 Mbit/s 1,5625 kbit/s pro Träger
1,5 MHz Bandbreite/1536 Träger 0,977 kHz/Trägerabstand.
1536 Träger/2,4 Mbit/s 1,5625 kbit/s pro Träger
1,5 MHz Bandbreite/1536 Träger 0,977 kHz/Trägerabstand.
Bei 200 kHz-Bandbreite ergeben sich 204 Träger und eine
Datenrate (4 PSK) von 318 kbit/s. Werden für MUSICAM
96 kbit/s pro Monosignal angesetzt, ergibt sich eine
Kanalcodierung von 192kbit/s/381 kbit/s entsprechend 1 : 1,65.
Dies ist für DAB-Inband-Vorschläge aus den USA
(ACORN-DAB) ausreichend, in Anbetracht von DAB nach Eureka
147 mit der Kanalcodierung 1 : 2 und in Anbetracht des
Schmalbandansatzes (Mehrwegeempfang, Frequenz-Intrer
leaving) zu gering.
Durch Einsatz von z. B. 8 PSK/2AM bzw. 16 QAM ergibt sich
eine Kanalcodierung von 1 : 3,31. Damit erhöht sich die
Realisierungschance von Schmalband - DAB (abgesehen des
Problems Mehrwegeempfang) bzw. besteht der Ansatz zur
erhöhten Kapazität für Mehrwertdienste.
Auf dem Gebiet der Videocodierung werden derzeit ins
besondere in den USA große Fortschritte erzielt. ISO-MPEG
standardisiert eine Bildcodierung mit 1,5 Mbit/s und
eine Bildcodierung mit 10 Mbit/s im Projekt VADIS mit
D2-MAC Qualität, Bildformat 16 : 9. Eine Codierung in
HDTV-Qualität mit 20 Mbit/s incl. Kanalcodierung ist
erreichbar. Damit ist z. B. ein System der digitalen
terrestrischen Bewegtbildübertragung für mobilen,
portablen oder stationären Empfang sowie für CATV- oder
Sat-Systeme, beispielsweise für 4 Qualitätsstufen möglich.
- - Videotelefon mit 64 kBit/s
- - Watchman-Qualität (z. B. 1,5 Mbit/s)
- - PAL-Plus/D2-MAC-Qualität, Format 16 : 9 mit 10 Mbit/s bis hin zu
- - HDTV-Qualität mit max. 19,2 Mbit/s (incl. Kanalco dierung)
- - HDTV-Qualität mit 34 Mbit/s Basisbandcodierung (38,4 Mbit/s gesamt).
Die TV-Tonübertragung mit z. B. bis zu sechs Sprachen
ist natürlich nach dem DAB-Verfahren bzw. MUSICAM gegeben.
Eine Mischtechnik DAB und Digital Video Broadcast, DVB,
kann realisiert werden und führt zu einem Universal
empfänger.
Neben zeitabhängigen "Daten" wie Sprache/Musik (DAB)
und Bewegtbild (DVB), können natürlich Applikationen
der Datentechnik, mit zeitunabhängigen Daten wie z. B.
Standbilder oder Mehrwertdienste einfach realisiert
werden. Damit entsteht ein digitaler gemeinsamer Rund
funkdienst (DIB, Digital Integrated Broadcasting).
Es gibt die Ideen für:
- - Scheckkartensperrung,
- - Autodiebstahlsicherung,
- - Übertragen von Börsennachrichten,
- - Videotext,
- - Bildschirmtext bis hin zu
- - Telefonbuch- oder Lexika-Übertragung.
Die bisher genannten Dienste beziehen sich auf Rundfunk,
d. h. Punkt zu Multipunkt-Übertragung ohne Adressierung.
Nachdem die Datenkapazität, im Beispiel 19,2 Mbit/s,
enorm hoch ist, sind auch Applikationen mit Adressierung
beispielsweise Pay-TV oder Applikationen für Funkruf,
z. B. Radio Paging denkbar.
Zum Thema DAB mit Satellitendirektempfang bzw. Empfang
in Städten und abgeschirmten Tälern über sog. Gap-Filter
(Empfang und Wiederaussendung auf derselben Frequenz)
ist folgendes anzumerken:
Die entwickelten Überlegungen gelten auch für ein
DAB-System mit einem gegebenenfalls von der WARC′92
zugewiesenen 1,5 GHz- oder 2,6 GHz-Kanal für Satelli
ten-Rundfunk bzw. auch terrestrischen Rundfunk (1,5 GHz).
Da die Frequenzen bei 1,5 GHz jetzt nicht frei sind,
und sowohl für 1 ,5 GHz als auch für 2,5 GHz ein geeigneter
Satellit nicht zur Verfügung steht (Kosten ca. 0,5
Mrd. DM), hat die Einführung eines derartigen Systems
voraussichtlich in den nächsten 10 Jahren keine Chance.
Dennoch sei vermerkt, daß die entwickelten Überlegungen
mit einem System mit z. B. 8 COFDM-Paketen und einer
Bruttodatenkapazität von 19,2 Mbit/s für Satelliten DAB
ebenso gelten.
Natürlich kann das System mit einem Frequenz-Abstand
von 0,2 MHz versehenen COFDM-Paketen in 7 MHz TV-Kanälen
verbessert werden in dem die für z. B. eine Videoüber
tragung erforderlichen mehreren COFDM-Kanäle kontinuier
lich, d. h. ohne 0,2 MHz-Lücken, erstellt werden. Damit
würde sich die Bruttodatenkapazität entsprechend erhöhen.
Die beschriebenen Überlegungen zielen u. a. auf die Nutzung
und Adaption des eingeführten und jetzt mit starkem
Consumer-Wachstum belegten DSR-Verfahrens. Dabei wird
über einen Transponder das DSR-Signal mit 14 MHz-Band
breite geführt. Die tatsächliche effektive Bandbreite
des DSR-Kanals ist jedoch rechnerisch (Fig. 20) und
gemessen ca. 13 MHz. Damit sind zwei DSR-Kanäle auf einem
Transponder mit 27 MHz-Bandbreite (bzw. mit 36 MHz-Band
breite) übertragbar (Fig. 21). Die beiden DSR-Kanäle
könnten innerhalb der Transponderbandbreite nebeneinander
(Fig. 21a), oder in einer ggf. aufwärts-kompatiblen
Lösung, mit der Ergänzung von ja 1/2 DSR2 im oberen und
unteren freien Teil liegen (Fig. 21b). Dies würde die
Zubringerkapazität zu den Sendern des digitalen Rundfunks
entsprechend verdoppeln. Eine derartige Anordnung hat
über die hier beschriebenen Anwendungen weitere Bedeutung
bei DSR, DSR/MUSICAM (das sogenannte DSR Plus-Verfahren)
oder DSR/DHDTV (Übertragung von Digital-HDTV über
DSR-Kanal).
Die anhand der Fig. beschriebenen Möglichkeiten zur Er
höhung der Übertragungskapazität können auch in geeigneter
Kombination gemeinsam angewendet werden, wodurch eine
entsprechend größere Übertragungskapazität erreicht wird.
So kann beispielsweise die Lösung mit zwei DSR-Kanälen
pro Transponder auch für die erfindungsgemäßen Lösungen
nach Fig. 10, 11 und 12 benutzt werden.
Die genannten Verfahren stützen sich auf DSR d. h. im
Prinzip auf die dort angewandten Satellitenfrequenzen
18/12 GHz und die 4 PSK-Modulation mit einer Bandbreite
von 14 MHz für 20,48 Mbit/s. Es ergeben sich damit sehr
ökonomische Lösungen, da die gesamte professionelle
Übertragungstechnik und auch Konsumer-Empfänger mit der
Schnittstelle A/B d. h. 2×10,24 Mbit/s zur Verfügung
stehen.
Die genannten Verfahren können aber auch für andere
Satellitenfrequenzen eingesetzt werden (Frequenzumsetzung)
und auch für andere Modulationsverfahren die eine andere
Bandbreite und Bitrate ergeben. D.h. die zur Verfügung
stehende Transponder-Bandbreite und das gewählte Modu
lationsverfahren ergeben eine übertragbare Datenrate,
die dann wie sinngemäß für DSR beschrieben auf die
DAB-Datenraten an definierten Schnittstellen über rech
nergestützte Multiplexer adaptiert wird.
Aus Sicht der Struktur der Rundfunkanstalten mit weitest
gehend autarken Netzen zwischen Programmquellen und den
Rundfunkteilnehmern ist die Programmzuführung der Quellen
aller Rundfunkanstalten (Öffentlich Rechtliche und/oder
Private Rundfunkanstalten) zur gemeinsamen Erdefunkstelle
als Sendeort zum Satelliten manchmal ein Nachteil. Dies
gilt in Hinsicht von Mietkosten für Programmleitungen
(z. B. ISDN, DS1) als auch aus funktioneller und betrieb
licher Sicht.
Eine Alternative stellt das sog. SCPC-Verfahren (Single
Channel Per Carrier) dar, bei dem ein Satellitentrans
ponder von mehreren Erdefunkstellen angesteuert wird.
Das Satellitensignal besteht dann aus der Summe der Ein
gangssignale. In Verbindung mit dem SCPC-System kann
ein hier als Schmalband-DSR (SDSR) bezeichnetes System
aufgebaut werden. In Fig. 22 wird zunächst ein DAB-Signal
mit MUSICAM, DAB-Multiplexer und Kanalcoder aufgebaut.
Das Signal CH mit 2,4 Mbit/s wird über einen Zusatzrahmen
in dem Block SDSR zu den Signalen As1 und As2 mit z. B.
2×1,5 Mbit/s aufgebaut. Danach folgt ein DSR-4PSK-Modu
lator und die UPLINK. Das Sendesignal hat eine Bandbreite
basierend auf Fig. 20 von z. B. 2 MHz. Die Anzahl n solcher
Erdefunkstellen speisen den Satelliten, so daß sich auf
dem Transponder eine Struktur gemäß Fig. 23 ergibt. An
der DAB-Sendestation wird gemäß Fig. 24 ein SDSR-Block
gefiltert, 4PSK-demoduliert und über den COFDM-Modulator
dem eigentlichen DAB-Sender zugeführt (statt 4PSK kann
auch hier z. B. 8PSK/2AM oder 16 QAM eingesetzt werden).
Auf diese Weise können mit n=4 insgesamt 24 Programme
übertragen werden. Mit n=6 ergeben sich 36 Programme.
Die Schnittstellen A′/B′ können als transparent betrachtet
werden und somit kann die Übertragung auch auf der Basis
anderer Datenebenen (z. B. MUX) oder Programmzahlen
(als z. B. 6) erfolgen.
Mit diesem Verfahren sind auch die Forderungen nach
Scrambling z. B. auf der MUSICAM-Ebene oder Zugriffsschutz
z. B. nach der EUROCRYPT-Norm über den Block SDSR einfach
erfüllbar.
Das gezeigte Verfahren kann auch mit anderen Diensten
(z. B. Fernsehen) kombiniert werden, wenn entsprechende
Lücken (z. B. 2 MHz) vorhanden sind.
Das DSR-Verfahren ist sehr frequenzökonomisch, da es
die Bruttodatenrate von 20,48 Mbit/s in einen 14 MHz
breiten Übertragungskanal überträgt (1,46 bit/s pro Hz).
Auch DAB arbeitet mit 4PSK-Modulation, jeweils auf 1536
Träger (4×2,4 Mbit/s pro 7 MHz = 1,37 bit/s pro Hz).
Verschiedene Veröffentlichungen und andererseits Fort
schritte bei der Chip-Integration zeigen auf eine
effizientere Modulationstechnik. Bei der Trellis-Codierten
Modulation (TCM) wird eine höhere PSK, z. B. 8, 16 oder
32 PSK oder höhere QAM, z. B. 16, 32, 64 QAM angewendet.
TCM ist eine kombinierte Codierungs- und Modulations
technik für digitale Übertragung in bandbegrenzten
Kanälen. Der Hauptvorteil liegt darin, daß TCM einen
signifikanten sog. Modulationsgewinn gegenüber herkömm
lichen Modulationsarten bei vergleichbarer Bandbreite
bringt. Während im Sender ein spezieller Finite-State
Encoder eingesetzt wird, findet die Decodierung im
Empfänger über einen sogenannten Soft Decision Maxi
mum-Likelihood Sequence Decoder statt. Die Empfindlichkeit
gegenüber additivem Rauschen bei einfachen Four-State
TCM kann um 3 dB gegenüber uncodierter Modulation ver
bessert werden. Eine komplexere TCM erreicht 6 dB und
dies bei gleicher Bandbreite und gleicher effektiver
Datenrate (Lit: Trellis-Coded Modulation with Redundant
Signal Sets, Ungerböck IEEE Communications Magazine Febr.
1997-Vol.25.No.2).
Die Technik der Trellis-Modulation und Viterbi-Decodierung
könnte auch insofern auf das DSR- und DAB-Verfahren im
Zusammenhang mit dem hier betrachteten digitalen
terrestrischen Rundfunk aufsetzen, als der Modulatorteil
adaptiert und am Empfangsteil der Viterbi-Decoder an
geeigneter Stelle des 4PSK-Demodulators angeschlossen
wird. Die Trellis-Codierung in Verbindung mit OFDM
(Orthogonal Frequency Division Multiplexing) ist ins
besondere für digitales terrestrisches Fernsehen inte
ressant. Der Zusatzaufwand des Viterbi-Decoders im Ver
hältnis zum Empfänger ist bei TV in höherem Maße gerecht
fertigt als beim Hörfunk.
Fig. 25 bis 28 zeigen einige Beispiele für weitere
mögliche höherwertige Modulationsarten mit mehr als vier
Phasenlagen, die anstelle des in Fig. 14 beschriebenen
8PSK/2AM-Modulationsverfahrens sowohl für die Erzeugung
der COFDM-Pakete als auch für die Übertragung nach dem
DSR-Prinzip über Satellit einsetzbar sind und zwar
aufgebaut aus handelsüblichen 4PSK-Modulatoren.
Fig. 25 zeigt das sogenannte 16-QAM-Modulationsprinzip
(Seite 236 des Buches von Mäusl für Monoträger), ange
wendet für die Erzeugung der COFDM-Signalpakete nach
dem DAB-Prinzip. Es sind hier zwei übliche
4PSK-COFDM-Coder/Modulatoren in einer Addierstufe zusam
mengefaßt, wobei am Ausgang des einen Coder/Modulators
ein 6dB-Dämpfungsglied zwischengeschaltet ist, so daß
die beiden Ausgangssignale im Amplitudenverhältnis 1 : 0,5
summiert werden. Damit werden die beispielsweise 1536
Träger nach dem DAB-Prinzip jeweils mit 12 verschiedenen
Phasenlagen und drei Amplitudenzuständen moduliert, wie
das zugehörige Trägermodell nach Fig. 25 zeigt, es ist
damit also möglich, eine größere Datenmenge zu übertragen.
Fig. 26 zeigt die Anwendung dieses 16-QAM-Modulations
prinzips für die Verdoppelung der Datenmenge auf der
DSR-Satelliten-Übertragungsstrecke, hier sind wieder
zwei übliche 4PSK-DSR-Modulatoren mit ihren Ausgängen
im Amplitudenverhältnis 1 : 0,5 zusammengefaßt, mit denen
der Monoträger der DSR-Strecke moduliert wird.
Fig. 27 zeigt den Vergleich der Modulationsart 8PSK/2AM
(Fig. 14) und der 16-QAM-Modulation nach den Fig. 25
und 26. Daraus ergibt sich, daß das 16-QAM-Verfahren
bezüglich des C/N-Verhältnisses vorteilhafter ist, das
8PSK-2AM-Verfahren besitzt andererseits Vorteile bei
nichtlinearen Übertragungssystemen, da nur zwei Amplitu
denstufen vorgesehen sind gegenüber den drei Amplituden
stufen beim 16-QAM-Verfahren und nur acht Phasenlagen
gegenüber den zwölf Phasenlagen beim 16-QAM-Verfahren.
Aus Fig. 27 ergibt sich, daß beim 8PSK/2AM-Verfahren
unterschiedlich große Entscheidungsschwellen vorhanden
sind, dies kann jedoch durch entsprechende Berücksich
tigung bei der vorgeschalteten Kanalcodierung ausgeglichen
werden. Die Modulationspunkte auf dem inneren Kreis werden
mit einem höheren Fehlerschutz versehen als die auf dem
äußeren Kreis. Im Ergebnis wird dadurch dieselbe Fehler
schutz-Bitrate wie beim QAM-Verfahren erreicht mit der
Einschränkung, daß für den ungleichen Fehlerschutz ein
sehr geringer Anteil zur Organisation verwendet werden
muß.
Fig. 28 zeigt die Realisierung eines 64-QAM-Modulators,
wie er wiederum sowohl für DSR (Monoträger) als auch
für DAB (Vielfachträger) geeignet ist, hier werden drei
handelsübliche DSR-4PSK-Modulatoren bzw. drei handels
übliche DAB-COFDM-Modulatoren im Amplitudenverhältnis
1 : 0,5 : 0,25 in einer Addierstufe zusammengefaßt, damit
kann eine noch größere Datenmenge übertragen werden.
Davon abgeleitet kann eine 32-QAM-Modulation erzeugt
werden durch Vorschalten einer Logik zur Umwandlung von
5 Bit auf 6 Bit.
Allgemein läßt sich ein Modulator höherer Ordnung aus
4PSK-Elementen (Prinzip DSR bzw. DAB) aufbauen mit den
Freiheitsgraden für den Einzelmodulator in der Amplitude
durch Einfügen einer Dämpfung, in der Phase durch Einfügen
eines Phasenschiebers und auch mit dem Freiheitsgrad
in der gesamten Datenkapazität durch Vorschalten einer
Logik, die eine Auswahl der Modulationspunkte bewirkt.
Claims (22)
1. Nach dem DAB-Prinzip arbeitendes digitales Rundfunk-
Sendernetz-System, bei dem die über die einzelnen
Sendestationen auszusendenden digitalen Programme
nach entsprechender Datenreduktion gemäß dem
COFDM-Verfahren codiert und moduliert werden, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der
auszusendenden Datenmenge
- a) die Daten der auszusendenden digitalen Programme auf mehrere COFDM-Signalpakete aufgeteilt und über die einzelnen Sendestationen gleichzeitig jeweils mehrere dieser COFDM-Signalpakete ausge sendet werden und/oder
- b) für die Erzeugung der COFDM-Signalpakete zwei oder mehr COFDM-Coder mit jeweils 4PSK-Modulatoren benutzt werden, deren Ausgänge über Addierstufen so zusammengefaßt sind, daß eine 8PSK/2AM-, 16QAM- oder 64QAM-Modulation mit mehr als vier Phasenlagen entsteht.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die auszusendenden Programme
digitale Tonprogramme und/oder Bildprogramme sind.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die Erzeugung der
COFDM-Signalpakete zwei 4PSK-COFDM-Coder/Modulatoren
benutzt werden, die mit um 45° gegeneinander gedrehten
Trägern arbeiten und deren Ausgänge unmittelbar über
eine Addierstufe zusammengefaßt sind (8PSK/2AM nach
Fig. 16).
4. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Erzeugung
der COFDM-Signalpakete zwei 4PSK-COFDM-Coder/Modu
latoren benutzt werden, deren Ausgangssignale mit
einem Amplitudenverhältnis von 1 : 0,5 in einer
Addierstufe zusammengefaßt sind (16QAM-Modulation
nach Fig. 25).
5. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Erzeugung
der COFDM-Signalpakete drei 4PSK-COFDM-Coder/Modu
latoren benutzt werden, deren Ausgangssignale mit
einem Amplitudenverhältnis von 1 : 0,5 : 0,25 in einer
Addierstufe zusammengefaßt sind (64QAM-Modulation
nach Fig. 28).
6. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß insgesamt acht
COFDM-Signalpakete mit jeweils von 1,5 MHz Breite
in zwei Fernsehband-Kanälen ausgesendet werden
(Fig. 2).
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß über
mindestens eines der COFDM-Signalpakete ein lokales
Rundfunkprogramme abgestrahlt wird und die Sender
netz-Empfänger über eine Schaltinformation automatisch
auf dieses Lokalprogamm umschaltbar sind.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Datenmenge der auszusendenden Hörfunkprogramme nach
einem die psychoakustischen Phänome des menschlichen
Ohres ausnützenden Verfahren (MUSICAM) und die Daten
menge der auszusendenden digitalen Bildprogramme
nach einem die psychooptischen Phänomene des mensch
lichen Auges ausnützenden Verfahren vor Erzeugung
der COFDM-Signalpakte entsprechend datenreduziert
wird.
9. System zum Zuführen der digitalen Programme zu den
einzelnen Sendestationen eines nach dem DAB-Prinzip
arbeitenden digitalen Rundfunk-Sendernetzes, insbe
sondere eines Sendernetzes nach einem der vorher
gehenden Ansprüche 1 bis 8, gekenn
zeichnet durch die Verwendung einer zur
Übertragung einer erhöhten Datenmenge abgewandelten
DSR-Satelliten-Übertragungsstrecke.
10. System nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß über die Satelliten-Übertra
gungssstrecke mehrere nach dem DAB-Verfahren aufbe
reitete COFDM-Signalpakete zu den einzelnen Sende
stationen übertragen werden.
11. System nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeweils vier COFDM-Signal
pakete (C1 bis C4) zu einem Kanalsignal (Cs) zusam
mengefaßt und mit zwei solchen Kanalsignalen die
90°-Komponenten des ZF-Trägers der Satelliten-Über
tragungsstrecke in der Frequenz oder in der Phase
moduliert werden (QFM bzw. QPM nach Fig. 6 und 7).
12. System nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die digitalen COFDM-Pakete
nach dem DSR-Verfahren über die Satelliten-Übertra
gungsstrecke zu den Sendestationen übertragen werden,
bei dem in einem 4-PSK-Modulator ein ZF-Träger
moduliert wird, der anschließend in einem Frequenz
umsetzer auf die Sendefrequenz der Satelliten-Über
tragungsstrecke umgesetzt wird (Fig. 11).
13. System nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere jeweils 2,4 Mbit-Da
tenströme aufbereitet nach dem DAB-Verfahren über
einen Datenmultiplexer den Eingängen (As, Bs) für
die beiden 10,24 Mbit/s Datenströme des 4-PSK-Modu
lators zugeführt werden (Fig. 11).
14. System nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere jeweils 1,2 bis
2 Mbit/s-Datenströme aufbereitet über einen Daten
multiplexer den Eingängen für die beiden 10,24
Mbit/s-Datenströme des 4-PSK-Modulators der
DSR-Satelliten-Übertragungsstrecke zugeführt werden
(Fig. 12 und 13).
15. System nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Satelliten-Übertragungs
strecke benutzt wird, bei der eine Modulationsart
mit mehr als vier Phasenlagen angewendet wird.
16. System nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine PSK-Modulation mit mehr
als vier Phasenlagen benutzt wird (8PSK, 16PSK oder
8PSK/2AM).
17. System nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Modulation nach dem
QAM-Prinzip benutzt wird (16, 32 oder 64 QAM).
18. System nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß ein aus zwei
4-PSK-Modulatoren zusammengesetzter Modulator benutzt
wird und den beiden 10,24 Mbit/s Datenstromeingängen
dieser beiden 4-PSK-Modulatoren jeweils unmittelbar
die entsprechend datenreduzierten Datenströme
zugeführt sind (8PSK/2AM oder 16PSK nach Fig. 14).
19. System nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei oder mehr DSR-Kanäle
auf einem Transponder entsprechender Bandbreite
gleichzeitig übertragen werden (Fig. 21).
20. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Datenströme nach dem DAB-Verfahren getrennt aufbe
reitet, nach einem Schmalband-DSR-Verfahren oder
mit einer der Modulationsarten nach Anspruch 16 und
17 moduliert und nach dem Single-Channel-PerCar
rier-Verfahren SCPC) über die Satelliten-Übertra
gungsstrecke übertragen werden (Fig. 22).
21. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß über
die mehreren COFDM-Signalpakete die datenreduzierten
Daten eines digitalen Fernsehsignals bis zu
HDTV-Qualität übertragen werden (Fig. 2).
22. System nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei oder mehr Datenströme
nach dem DSR-Verfahren oder einer der Modulationsarten
nach Anspruch 16 und 17 getrennt aufbereitet und
moduliert werden und nach dem SCPC-Verfahren über
die Satelliten-Übertragungsstrecke übertragen werden.
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