DE4121977C2 - Medizinisches Instrument mit einem kontaktlosen Schalter zum Steuern externer Geräte - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem medizinischen Instrument mit einem Schalter zur Steuerung des Betriebes eines über eine Steuerstrecke mit dem Schalter in Wirkverbindung stehenden externen Gerätes, wie es beispielsweise aus der DE 34 09 944 C2 bekannt ist.

Bei endoskopischen Eingriffen werden häufig Arbeitsmedien eingesetzt, die zum großen Teil nur zeitweilig im Verlaufe des Eingriffs verfügbar sein müssen. Dazu finden entsprechende Zusatzgeräte, wie Hochfrequenz- Koagulationsgeräte, Lasergeräte, elektrisch betriebene Spül- und/oder Sauggeräte Verwendung, die meist über Fußschalter aktiviert oder deakti­ viert werden. Allerdings sind auch zahlreiche Instrumente bekannt, bei denen entsprechende Schalter in die Instrumentenhandhabe oder den Instrumentengriff eingebaut sind, wie es z. B. aus der DE 34 09 944 C2 hervorgeht.

Auch zeigt beispielsweise das DE-GM 18 40 499 einen in den Handgriff eines Resektoskops integrierten Schalter zum Öffnen bzw. Schließen des Hochfrequenz-Stromkreises. Die Betätigung des Schalters erfolgt mittels des Daumens der den Handgriff umspannenden Hand.

Nachteilig ist bei derartigen Schaltern, daß ihr Mechanismus kaum ge­ eignet ist, den bei der Sterilisation der Instrumente auftretenden Sterilisa­ tionstemperaturen auf Dauer ohne Funktionsbeeinträchtigung zu wider­ stehen. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Störungen durch in den Mechanismus eindringendes Wasser. Des weiteren liegt bei solchermaßen ausgeführten Instrumenten immer ein elektrisches Potential des Koagula­ tionsgerätes an den Zuleitungen des Handgriffs und an den Schalterkon­ takten an, solange das Koagulationsgerät eingeschaltet ist. Es sind daher umfangreiche Maßnahmen zur elektrischen Isolation des Schalters und des Schaltergehäuses, also im Prinzip des Handgriffs, notwendig, um mögli­ che Gefährdungen des Bedienungspersonals und des Patienten auszuschlie­ ßen.

In der DE 38 22 311 A1 ist eine Vorrichtung zur stromlosen Fernbetäti­ gung des elektrischen Schaltkreises eines Gerätes beschrieben. Sie besteht aus einem Lichtleiter, dessen eines Ende von einer Lichtquelle beauf­ schlagt und dessen anderes Ende auf einen lichtempfindlichen Schalter ausgerichtet ist. Etwa auf der halben Länge ist der Lichtleiter mit einem Fernschalter versehen, der ein lichtundurchlässiges, bewegbares Bauteil aufweist, das den dort durchtrennten Lichtleiter freigibt oder sperrt. Je nachdem, ob der Fernschalter Licht durchläßt oder nicht, wird der licht­ empfindliche Schalter des zu schaltenden Gerätes und damit das Gerät ein- oder ausgeschaltet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches Instrument mit einem handbetätigbaren Schalter zum Schalten von bei endoskopi­ schen Eingriffen eingesetzten Zusatzgeräten anzugeben, bei dem der Schaltermechanismus robust und unempfindlich gegenüber Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüssen ist, eine Gefährdung des Benutzers und des Patienten durch unbeabsichtigten Stromübergang ausschließt und es erlaubt, daß die Zusatzgeräte in Abhängigkeit von der durch den Schalter bestimmten Steuerenergiegröße schaltbar sind.

Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem Anspruch 1 angegeben.

Die mit dieser Lösung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein Energiemedium Verwendung findet, das für Benutzer und Patient gefahrlos handhabbar ist, und daß der Schaltermechanismus den auftreten­ den physikalischen Beanspruchungen gegenüber unempfindlich ist. Des weiteren kann das verwendete Zusatzgerät in Abhängigkeit von der vom Schalter durchgelassenen Lichtmenge regelbar geschaltet werden, so daß dadurch auf unterschiedliche Bedingungen beim Patienten eingegangen werden kann.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestell­ ten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Anordnung aus Zusatz­ gerät und Instrument mit Schalter,

Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung des Schalters in ge­ schaltetem Zustand,

Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Schalters nach Fig. 2 in teilweisem Schnitt,

Fig. 4 eine weiter vergrößerte Darstellung der Blende des Schalters.

Der für medizinische Instrumente gedachte Schalter 3 ist, wie in Fig. 1 angedeutet, in den Handgriff 2 eines Endoskops 1 integriert. Dieses steht über ein flexibles Lichtleitkabel 4 mit einem Zusatzgerät 5 in Verbindung, das z. B. ein elektrisch betriebenes Spül- oder Sauggerät sein kann. Das Lichtleitkabel 4 kann mittels einer Steckverbindung 6 an dem Endoskop 1 angekoppelt sein.

Der Schalter 3 umfaßt nach Fig. 3 einen Betätigungsknopf 7, der in einer Halte­ rung 8 mittels eines Schaftteils 9 längsbeweglich geführt ist. Dabei bewirkt eine Feder 10, daß der Betätigungsknopf 7 unbetätigt in ausgeschobener Stellung ver­ harrt. Der Schaftteil 9 steht an seinem dem Betätigungsknopf 7 abgewandten Ende mit einer flächigen Blende 11 in Verbindung, die daher durch Betätigen des Betäti­ gungsknopfes 7 im Sinne der Bewegung desselben verschiebbar ist. Die Blende 11 ist dabei in einer Ebene geführt, zu deren beiden Seiten jeweils ein Lichtleiter 12 bzw. 13 endet und zwar so, daß sich diese Enden einander genau gegenüberliegen. Die den besagten Enden zugeordneten Lichtleiter 12 und 13 sind handgriffseitig an der Steckverbindung 6 angeschlossen und werden in dem Lichtleitkabel 4 als Zuleiter 14 und Rückleiter 15 weitergeführt. Die Blende 11 besteht aus einem lichtundurch­ lässigen Material und weist einen lichtdurchlässigen Bereich 16 auf, der durch Einschieben des Betätigungsknopfes 7 zwischen die Enden der Lichtleiter 12 und 13 gelangt.

Das Zusatzgerät 5 umfaßt neben der Pumpeneinrichtung eine Steuereinheit 17, die im wesentlichen eine Lichtquelle und einen Lichtempfänger sowie eine geeignete Auswerteschaltung für das empfangene Lichtsignal enthält. Das Lichtleitkabel 4 ist an dem Zusatzgerät 5 so angeschlossen, daß der Zuleiter 14 der Lichtquelle und der Rückleiter 15 dem Lichtempfänger zugeordnet ist.

Die Wirkungsweise des mit dem beschriebenen Schalter versehenen Instruments ist folgende:

Mit Einschalten der Steuereinheit 17 gelangt Licht aus dem Lichtsender dieser Einheit über den Zuleiter 14 (Fig. 2) und den in den Handgriff 2 verlaufenden Lichtleiter 13 an das neben der Blende 11 befindliche Ende des Leiters 13. In Ruhe­ stellung des Schalters 3 ist dieser Teil der Blende 11 lichtundurchlässig, so daß der Lichtstrahl hier endet. Durch Eindrücken des Betätigungsknopfes 7 wird nun be­ wirkt, daß die Blende 11 sich mit ihrem lichtdurchlässigen Bereich 16 vor das besagte Ende des Lichtleiters 13 bewegt (Fig. 3), so daß der Lichtstrahl in das gegenüberliegende Ende des Lichtleiters 12 eintreten und damit über das Licht­ leitkabel 4 in den Lichtempfänger in der Steuereinheit 17 gelangen kann. Das dort empfangene Signal wird in für den entsprechenden Fachmann geläufiger Art und Weise durch die Steuereinheit 17 so verarbeitet, daß das Zusatzgerät 5 in einer bevorzugten Schaltung der Steuereinheit 17 bei Empfang einer Lichtmenge durch den Lichtempfänger eingeschaltet wird, während bei Ausbleiben des Lichtsignals am Lichtempfänger das Zusatzgerät 5 ausgeschaltet wird.

Nach einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Blende 11 ist deren lichtdurchlässiger Bereich 16 so ausgebildet, daß nicht nur die Schaltzu­ stände "aus" und "ein" möglich sind, sondern auch lichtmengenabhängige Schaltungen durchgeführt werden können. Dazu ist die Blende 11 ent­ sprechend Fig. 4 in Bereiche aufgeteilt, die eine kleinere oder größere Lichtmenge passieren lassen können. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die Blende 11 mit Öffnungen 18 bzw. 19 verschiedener Größe versehen ist. Zu diesem Zweck weist der Schalter 3 entsprechend verschiedene Schalterstellungen auf, die für den Bediener unterscheidbar sind. Mit Hilfe eines solchen Schalters 3 besteht die Möglichkeit der Regelung von Zusatzgeräten 5 in Abhängigkeit von der jeweils an dem Lichtempfänger ankommenden Lichtmenge oder es können verschiedene Zusatzgeräte 5 lichtmengenabhängig ein- und ausgeschaltet werden. Weiter ist auch eine Kodierung der Blende 11 durch bestimmte Anord­ nung der Öffnungen 18 und 19 denkbar, wodurch ebenfalls verschiedene Zusatzgeräte 5 auch gleichzeitig schaltbar sind.

Claims (5)

1. Medizinisches Instrument mit einem Schalter zur Steuerung des Betriebes eines über eine Steuerstrecke mit dem Schalter in Wirkver­ bindung stehenden externen Gerätes, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstrecke durch eine zwischen einer Lichtquelle und einem das Gerät (5) steuernden Lichtempfänger verlaufende und dabei teilweise durch den Handgriff (2) des Instrumentes (1) hindurch verlaufende Lichtleiterstrecke (12 bis 15) gebildet ist, daß der in dem Handgriff (2) verlaufende Ab­ schnitt (12, 13) der Lichtleiterstrecke unterbrochen ist und sich die Enden dieses Abschnittes mit Abstand gegenüberliegen und daß zwischen diesen beiden Enden eine von dem Schalter (3) betätigbare Blende (11) mit Bereichen (16; 18, 19) unterschiedlicher Lichtmengendurchlässigkeit zum Verändern der auf der Lichtleiterstrecke beim Lichtempfänger ankommenden, zumindest das Ein- und Ausschalten des Gerätes (5) bewirkenden Lichtstärke vorgesehen ist.

2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (11) mehrere Öffnungen (18; 19) verschiedener Größe aufweist.

3. Instrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (11) durch bestimmte Anordnung der Bereiche (18; 19) unter­ schiedlicher Lichtmengendurchlässigkeit codiert ist.

4. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (11) mit einem Betätigungsknopf (7) verbunden ist, der an einem Schaftteil (9) längsbeweglich geführt und gegen die Kraft einer Feder (10) eindrückbar ist, und daß die Blende (11) in der durch die Feder (10) erzeugten Ruhestellung des Schalters (3) so ausgerichtet ist, daß der Lichtstrom in dem Lichtleitkabel (4) unterbrochen ist.

5. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die externe Lichtleiterstrecke (14, 15) ein flexibles Lichtleiterkabel (4) umfaßt, das mittels einer Steckverbindung (6) an dem Handgriff (2) des Instrumentes (1) ankoppelbar ist.