DE4030878A1 - Doppel-oberflaechenspule fuer ein kernspinresonanzgeraet - Google Patents
Doppel-oberflaechenspule fuer ein kernspinresonanzgeraetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Doppel-Oberflächenspule mit zwei
Einzelspulen, die jeweils aus zwei parallel geschalteten Teil
spulen bestehen. Derartige Doppel-Oberflächenspulen werden in
der Kernspintomographie beispielsweise für die Mammographie
verwendet.
Die Anwendung von Oberflächenspulen ist dann zweckmäßig, wenn
bestimmte Teile des Untersuchungsobjektes mit verbessertem Si
gnal-Rausch-Verhältnis ausgewertet warden sollen. Dabei wird im
allgemeinen mit einer Ganzkörperantenne gesendet und mit der
Oberflächenspule empfangen. Beim Senden mit der Ganzkörperan
tenne muß die Oberflächenspule entkoppelt werden, damit sie
nicht im resonanten Zustand zu örtlichen Feldüberhöhungen und
damit zu einer lokalen Erhitzung des Untersuchungsobjektes
führt. Bei Oberflächenspulen, die aus mehreren Einzelspulen zu
sammengesetzt sind, muß ferner die jeweils nicht aktive Einzel
spule auch während des Empfangsbetriebes entkoppelt werden, da
mit das Signal-Rausch-Verhältnis nicht verschlechtert wird. In
einer aus der EP-Al-02 80 908 bekannten Anordnung sind hierfür
Schalter vorgesehen, die beispielsweise als PIN-Dioden-Schalter
ausgeführt werden können und die die nicht benötigten Teilspu
len freischalten.
Aus der EP-Al-02 62 495 ist es ferner bekannt, zur Entkopplung
einer Ganzkörperantenne ein λ/4-Kabel vorzusehen, das an die
Oberflächenspule angeschlossen ist. Das Ende des λ/4-Kabels
wird beim Aussenden von HF-Impulsen mit der Ganzkörperantenne
kurzgeschlossen und beim Empfang von Kernresonanzsignalen mit
der Oberflächenspule geöffnet. Damit wird die Ganzkörperantenne
entkoppelt, während die Oberflächenspule empfängt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Doppel-Oberflächenspule mit
zwei Einzelspulen, die jeweils aus zwei parallel geschalteten
Teilspulen bestehen, mit einem möglichst geringem Steuerungs
aufwand zu entkoppeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in jede
Teilspule ein Reihenschaltung mit einem Kondensator und einer
Drossel eingefügt ist, wobei zu jeder Drossel die Reihenschal
tung eines Kondensators und eines steuerbaren Schalters paral
lel geschaltet ist.
Vorteilhafterweise ist jeder steuerbare Schalter als PIN-Diode
ausgeführt, wobei alle Teilspulen einen gemeinsamen Verbindungs
punkt aufweisen, wobei in jeder Einzelspule zwischen dem Ver
bindungspunkt der PIN-Diode mit dem in Reihe geschalteten Kon
densator in der jeweils ersten Teilspule und dem Verbindungs
punkt der PIN-Diode mit dem in Reihe geschalteten Kondensator
in der jeweils zweiten Teilspule eine Verbindungsdrossel einge
fügt ist, wobei zwischen den beiden Teilspulen jeder Einzel
spule ein Steuersignal angelegt wird, und wobei die PIN-Dioden
derart gepolt sind, daß ein von der Steuerspannung getriebener
Steuerstrom über einen Windungsteil der ersten Teilspule, über
die Drossel der ersten Teilspule, über die PIN-Diode der ersten
Teilspule, über die Verbindungsdrossel, über die PIN-Diode der
zweiten Teilspule, über die Drossel der zweitan Teilspule und
über einen Windungsteil der zweiten Teilspule möglich ist. Da
mit ist es mit geringerem Steuerungsaufwand möglich, die beiden
Einzelspulen getrennt oder auch zusammen zu betreiben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Fig. 1 bis 5 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau eines Kernspin-Resonanzge
rätes,
Fig. 2 zeigt eine Schaltung zur Unterbrechung einer Spule mit
Hilfe eines Resonanzkreises,
Fig. 3 zeigt eine Doppel-Oberflächenspule, als Ausführungsbei
spiel für die Erfindung,
Fig. 4 zeigt ein dynamisches Steuersignal,
Fig. 5 zeigt ein statisches Steuersignal.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten prinzipiellen Aufbau eines Kern
spin-Resonanzgerätes zur Ermittlung von Bildern oder Spektren
eines Untersuchungsobjektes sind mit 1 und 2 sowie 3 und 4 Spu
len bezeichnet, die ein magnetisches Grundfeld Bo erzeugen, in
welchem sich bei medizinischer Anwendung der zu untersuchende
Körper 5 eines Patienten befindet. Diesem sind außerdem Gradien
tenspulen zugeordnet, die zur Erzeugung unabhängiger, zueinan
der senkrechter Magnetfeldgradienten der Richtungen x, y und z
gemäß dem Koordinatenkreuz 6 vorgesehen sind. In Fig. 1 sind der
Übersichtlichkeit halber nur die Gradientenspulen 7 und 8 ge
zeichnet, die zusammen mit einem Paar gegenüberliegender,
gleichartiger Gradientenspulen zur Erzeugung aines Gradienten
in x-Richtung dienen. Die gleichartigen, nicht gezeichneten
Gradientenspulen zur Erzeugung eines Gradienten in y-Richtung
liegen parallel zum Körper 5 und oberhalb sowie unterhalb von
ihm, die Gradientenspulen für das Gradientenfeld in z-Richtung
liegen quer zu seiner Längsachse am Fuß- und am Kopfende. Die
Anordnung enthält außerdem noch einen zur Erzeugung der Kern
resonanzsignale dienenden Körper-Resonator 9 als Antenne. Zur
Aufnahme der Kernresonanzsignale ist eine Oberflächenspule 19
vorgesehen, die alternativ zum Körper-Resonator 9 auch zur Er
zeugung der Kernresonanzsignale dienen kann.
Das eigentliche Untersuchungsinstrument besteht aus den von ei
ner strichpunktierten Linie 10 umgrenzten Spulen 1, 2, 3, 4, 7
und 8 sowie dem Körper-Resonator 9 und der Oberflächenspule 19.
Zum Betrieb der Spulen 1 bis 4 ist ein Netzgerät 11 vorgesehen.
An einer Gradientenstromversorgung 12 liegen die Gradienten
spulen 7 und 8 sowie weitere, nicht dargestellte Gradientenspu
len an. Ein von einem Prozeßrechner 17 gesteuerter Hochfrequenz
sender 14 ist mit dem Körper-Resonator 9 verbunden. Die Ober
flächenspule 19 ist über einen Signalverstärker 15 ebenfalls an
den Prozeßrechner 17 gekoppelt, an dem zur Ausgabe eines Bildes
ein Bildschirmgerät 18 angeschlossen ist. Die Komponenten 14
und 15 bilden eine Sende-Empfangseinheit 16 zur Signalerzeugung
und -aufnahme.
Anhand von Fig. 2 wird zunächst das Prinzip der Entkopplung bzw.
Unterbrechung einer Hochfrequenzspule mit Hilfe eines Resonanz
kreises erläutert. In einer Spule L1 mit den Anschlüssen A1 und
A2 ist ein Serienresonanzkreis mit einer Drossel L und einem
ersten Kondensator C eingefügt, der somit die Spule S in zwei
Teilspulen Sa und Sb teilt. Der Drossel ist die Reihenschaltung
eines Schalters SCH und eines zweiten Kondensators C′ parallel
geschaltet. Die Drossel L und die Kondensatoren C, C′ sind so
dimensioniert, daß bei der Betriebsfrequenz der Spule S die
Drossel L zusammen mit dem ersten Kondensator C einen Serien
resonanzkreis und die Drossel L zusammen mit dem Kondensator C′
einen Parallelresonanzkreis ergibt.
Wenn bei dieser Anordnung der Schalter SCH geöffnet ist, liegt
somit ein Serienresonanzkreis in Reihe zur Spule S. Der Serien
resonanzkreis hat im Resonanzfall eine geringe Impedanz, so daß
ein in der Spule S induziertes Signal nahezu ungeschwächt an
den Ausgängen A1, A2 ansteht. Wenn dagegen der Schalter SCH ge
schlossen ist, so liegt in Reihe mit der Spule S ein Parallel
resonanzkreis, der im Resonanzfall eine hohe Impedanz bildet.
Damit ist die Spule S hochohmig bzw. aufgetrennt.
Fig. 3 zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Doppel-
Oberflächenspule, bei der die anhand von Fig. 2 erläuterte Schal
tung zur Entkopplung angewandt wird. Die Doppel-Oberflächenspule
besteht aus zwei Einzelspulen mit jeweils zwei parallel ge
schalteten Teilspulen S1, S2 bzw. S3, S4. Bei den Teilspulen S1
bis S4 kann es sich z. B. jeweils um einzelne Windungen handeln,
so daß jede Einzelspule aus zwei parallel geschalteten Windun
gen besteht. Alle Teilspulen S1 bis S4 sind mit einem Verbin
dungssteg St verbunden. Der Verbindungssteg St sowie die vom
Verbindungssteg St abgewandten Enden der Teilspulen S1 bis S4
sind mit einem Anpaßnetzwerk A verbunden, das eine Symmetrie
rung der Doppel-Oberflächenspule sowie eine Impedanzanpassung
bewirkt. Vom Anpaßnetzwerk A wird das von der Doppel-Oberflä
chenspule aufgenommene Kernresonanzsignal wird über den in
Fig. 1 dargestellten Signalverstärker 15 der Sende-Empfangsein
heit 16 zugeführt.
In jeder Teilspule S1 bis S4 ist die in Fig. 2 dargestellte Schal
tung eingefügt. Dabei ist der Schalter Sch nach Fig. 2 jeweils
als PIN-Diode D1 bis D4 ausgeführt. Der Verbindungspunkt von
PIN-Diode D1 und Kondensator C2 in der Teilspule S1 ist über ei
ne Drossel L3 mit dem Verbindungspunkt von Kondensator C3 und
PIN-Diode D2 in der Teilspule S2 verbunden. Ebenso ist der Ver
bindungspunkt der Diode D3 mit dem Kondensator C8 in der Teil
spule S3 über eine Drossel L6 mit dem Verbindungspunkt der PlN-
Diode D4 mit dem Kondensator C9 in der Teilspule S4 verbunden.
Über einen Eingang E1 und eine Drossel L5 wird ein erstes Steu
ersignal an die Teilspule S1 angeschlossen. Der Bezugspunkt des
ersten Steuersignals wird über eine Drossel L4 an die Teilspule
S2 angeschlossen. Ein zweites Steuersignal wird in gleicher
Weise über eine Drossel L9 an die Teilspule S3 angeschlossen.
Hierbei liegt der Bezugspunkt des Steuersignals über eine Dros
sel L10 an der Teilspule S3. Der Anschluß der Steuersignale er
folgt zweckmäßigerweise im Bereich des Anpaßnetzwerkes A, da
dort bereits Anschlüsse vorliegen.
Für die Ansteuerung der vier Teilspulen werden zwei Steuersi
gnale Sia und Sib benötigt. Die beiden Steuersignale Sia und
Sib sind in den Fig. 4 und 5 dargestellt.
Das Steuersignal Sia nach Fig. 4 ist dynamisch. Es alterniert im
Takt der Anregesequenz für die Kernresonanz zwischen einem
Strom +I in Leitrichtung, der die damit beaufschlagten PIN-Dio
den in den leitenden Zustand schaltet und einer Spannung -U in
Sperrichtung, die die beaufschlagten PIN-DIoden in den Sperrzu
stand schaltet.
Das Steuersignal Sib nach Fig. 5 ist statisch und stellt einen
konstanten Strom in Leitrichtung der PIN-Dioden dar, der die
damit beaufschlagten PIN-Dioden in den "Ein"-Zustand schaltet.
Wenn beispielsweise die linke Einzelspule S1, S2 betrieben wer
den soll, wird das dynamische Steuersignal Sia an den Steuer
signaleingang E1 angelegt und das statische Steuersignal Sib an
den Steuersignaleingang E2.
Das Steuersignal S1b bewirkt einen Stromfluß über die Drossel
L9, einen Windungsteil der Teilspule S3, die Drossel L7, die
PIN-Diode D3, die Drossel L6, die PIN-Diode D4, die Drossel L8,
einen Windungsteil der Teilspule S4 und die Drossel L10 nach
Masse. In beiden Teilspulen S3 und S4 werden daher Parallelre
sonanzkreise aktiviert, die eine hohe Impedanz aufweisen und
daher die Teilspulen S3 und S4 unterbrechen.
An die linke Einzelspule wird das Steuersignal S1a angelegt.
Damit werden die Resonanzkreise in den Teilspulen S1 und S2 al
ternierend als Serien- oder Parallelresonanzkreise geschaltet,
wie dies im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert wurde. Die Teil
spulen S1 und S2 werden also alternierend aktiviert und unter
brochen. Dies erfolgt synchron zur Anregung der Kernresonanz
signale, und zwar in der Weise, daß die Teilspulen S1 und S2
während der Sendephase der Ganzkörperantenne unterbrochen und
damit entkoppelt sind und während der Empfangsphase aktiviert
sind.
Durch Vertauschung der Ansteuersignale Sia, Sib ist es selbst
verständlich auch möglich, in analoger Weise die rechte Teil
spule S3, S4 anzusteuern.
Wenn alle Teilspulen S1 bis S4 angesteuert werden sollen, wird
das dynamische Signal Sib an beide Eingänge E1 und E2 gelegt.
Damit werden alle Teilspulen S1 bis S4 während der Empfangspha
se aktiviert und während der Sendephase der Ganzkörperantenne
entkoppelt.
Mit der dargestellten Anordnung können somit beide Einzelspulen
oder nur eine ausgewählte Einzelspule aktiviert werden, während
die jeweils andere Einzelspule entkoppelt ist. Es kann auch dy
namisch zwischen den beiden Einzelspulen hin- und hergeschaltet
werden, so daß alternierend Schichten aus dem linken und rech
ten Bereich der Doppel-Oberflächenspule aufgenommen werden.
Damit werden für alle gewünschten Betriebsarten nur zwei Steu
ersignal Sia und Sib benötigt, von denen mindestens eines dyna
misch sein muß.
Die dargestellte Doppel-Oberflächenspule eignet sich insbeson
dere für die Mammographie.
Claims (2)
1. Doppel-Oberflächenspule mit zwei Einzelspulen, die jeweils
aus zwei parallel geschalteten Teilspulen (S1 bis S4) bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß in jede
Teilspule (S1 bis S4) eine Reihenschaltung mit einem Kondensa
tor (C4 bis C7) und einer Drossel (L1, L2, L7, L8) eingefügt
ist, wobei zu jeder Drossel (L1, L2, L7, L8) die Reihenschal
tung eines Kondensators (C2, C3, C8, C9) und eines steuerbaren
Schalters (D1 bis D4) parallel geschaltet ist.
2. Doppel-Oberflächenspule nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder steuerbare Schalter
als PIN-Diode (D1 bis D4) ausgeführt ist, daß alle Teilspulen
(S1 bis S4) einen gemeinsamen Verbindungspunkt (St) aufweisen,
daß in jeder Einzelspule (S1, S2; S3, S4) zwischen dem Verbin
dungspunkt der PIN-Diode (D1, D3) mit dem in Reihe geschalteten
Kondensator (C2, C8) in der jeweils ersten Teilspule (S1, S3)
und dem Verbindungspunkt der PIN-Diode (D2, D4) mit dem in Rei
he geschalteten Kondensator (C3, C9) in der jeweils zweiten
Teilspule (S2, S4) eine Verbindungs-Drossel (L3, L6) eingefügt
ist, daß zwischen den beiden Teilspulen (S1, S2; S3, S4) ein
Steuersignal (DC1, DC2) angelegt wird, wobei die PIN-Dioden (D1
bis D4) derart gepolt sind, daß ein von der Steuerspannung (DC)
getriebener Steuerstrom über einen Windungsteil der ersten Teil
spule (S1, S3), über die Drossel (L1, L7) der ersten Teilspule
(S1, S3), über die PIN-Diode (D1, D3) der ersten Teilspule (S1,
S3), über die Verbindungsdrossel (L3, L6), über die PIN-Diode
(D2, D4) der zweiten Teilspule (S2, S4), über die Drossel (L2,
L8) der zweiten Teilspule (S2, S4) und über einen Windungsteil
der zweiten Teilspule (S2, S4) möglich ist.
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Wilhelm * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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