DE3837884A1 - Lichtfilter zur verbesserung des sehens - Google Patents
Lichtfilter zur verbesserung des sehensInfo
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- G02C—SPECTACLES; SUNGLASSES OR GOGGLES INSOFAR AS THEY HAVE THE SAME FEATURES AS SPECTACLES; CONTACT LENSES
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Description
Die Erfindung betrifft einen Lichtfilter, der sich ent
weder im Bereich des Auges befindet oder das Licht fil
tert ehe es in das Gesichtsfeld gelangt.
Bei vielen Menschen, insbesondere bei älteren, bilden
sich in der Hornhaut bzw. in der Linse des Auges Stö
rungen in bezug auf die Lichttransmission aus. Diese
häufig als Katarakte bezeichneten Störungen führen in
der Linse zur Streuung des ins Auge einfallenden Lich
tes sowie zur Eigenfluoreszenz. Durch diese in der Linse
auftretenden Effekte werden Blendungs- und Überstrah
lungserscheinungen ausgelöst, die eine Verminderung von
Sehschärfe bzw. Kontrastempfindlichkeit ergeben. Der
kurzwellige Spektralbereich des Lichtes wird erheblich
stärker gestreut als der längerwellige, außerdem verur
sacht er die Fluoreszenz in der Linse. Weiterhin beein
trächtigt der kurzwellige Spektralanteil auch das Sehen
von Menschen mit netzhautbedingter Sehschwäche.
Bisher wird diese auch als grauer Star bezeichnete
krankhafte Veränderung im Auge operativ beseitigt. Da
bei wird die Linse chirurgisch entfernt und das Fehlen
der Linse bei einem älteren Verfahren durch eine Star
brille korrigiert. Die Gläser dieser Starbrillen weisen
eine erhebliche Dioptrienzahl auf, sind dick, schwer
und entstellen durch die starken Verzerrungen das Aus
sehen des Trägers erheblich.
Eine modernere Methode ist die Implantation einer aus
Kuststoff gefertigten Linse anstelle der entfernten
natürlichen. Auch hier, wie bei der Starbrille, kann
das Auge nicht mehr akkomodieren, das heißt sich auf
die unterschiedlichen Entfernungen der Sehobjekte
scharf einstellen. Neben der starken physiologischen
und psychologischen Belastung wird durch das Fehlen
der Akkomodation auch der Sehkomfort gegenüber Normal
sichtigen stark beeinträchtigt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen
Lichtfilter zu schaffen, der sonst notwendige Augen
operationen hinausschiebt oder gar überflüssig macht.
Weiterhin soll sie den Menschen, die an Sehschwäche
leiden, ein besseres Sehen ermöglichen, durch Verbes
serung der Sehschärfe bzw. der Kontrastempfindlichkeit.
So gibt es viele Menschen, die aufgrund verschiedener
Augenschäden bzw. Augenfehler nahezu blind sind, deren
Sehschwäche auf dem Verlust der Sehschärfe bzw. Kon
trastempfindlichkeit beruht.
Entscheidend ist einerseits, daß der Spektralanteil
der Strahlung, dessen Wellenlänge kleiner als 450 nm
ist (Ultraviolett, Violett, Blau) ganz oder zumindest
teilweise ausgefiltert ist, ehe die Strahlung ins
Auge eintrifft. Andererseits muß ein hoher Strahlungs
anteil, dessen Wellenlänge größer als 450 nm ist, in
das Auge eindringen und die Netzhaut erreichen, um ge
nügend Informationen für einen hohen Sehkomfort zu
liefern.
Die praktische Lösung wird grundsätzlich auf zwei ver
schiedenen Wegen erreicht:
- 1. Die Strahlung wird unmittelbar vor dem Eintritt in das Auge gefiltert.
- 2. Die Strahlung wird vor Eintritt in das Gesichtsfeld gefiltert.
Im ersten Fall erfolgt die Filterung in einer Kontakt
linse, einer Brille bzw. einem Vorhänger, der an der
Brille befestigt ist.
Im zweiten Fall wird das in den Raum einfallende Tages
licht im Bereich der Eintrittstelle (z.B. Fenster, Ober
licht, Türverglasung) gefiltert. Bei künstlicher Innen
raumbeleuchtung wird das Licht im Bereich der Leuchte
gefiltert. Bei Fernsehgeräten, Bildschirmgeräten, usw.
kann die Filterung des austretenden Lichtes vor oder
auf dem Bildschirm erfolgen. Die Filterung kann in die
sen Fällen unter anderem auch durch Vorschalten eines
Lichtfilters in Folien-, Platten-, oder Gehäuseform
bzw. in Form von Lack- bzw. Interferenzschichten erfol
gen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
bei dem Lichtfilter Sehschärfe und Kontrastempfind
lichkeit verbessert werden durch seine mittlere Trans
mission, die im Spektralbereich von 380 bis 450 nm
(τ 2) höchstens 20%, vorzugsweise höchstens 10%, wei
terhin vorzugsweise höchstens 1% beträgt und im Spek
tralbereich von 450 bis 550 nm (τ 3) mindestens 40%,
vorzugsweise mindestens 60%, weiterhin vorzugsweise
mindestens 70% beträgt.
Eingehende ophthalmologische Untersuchungen haben ergeben,
daß bei Patienten die den Lichtfilter benützen, vor allem
im Bereich geringer Kontraste, eine deutliche Verbesse
rung des Sehens festzustellen war. Diese Verbesserung war
in bezug auf Sehschärfe bzw. Kontrastempfindlichkeit sig
nifikant und reproduzierbar. Außerdem wurde auch die Aus
filterung der blauen und blaugrünen Spektralanteile der
psychologisch positive Eindruck permanenten Sonnenscheins
hervorgerufen. Letzteres ist auf die gelbe Farbe des
Lichtfilters zurückzuführen.
Auf der anderen Seite ergab sich bei den der Erfindung
zugrunde liegenden umfangreichen Untersuchungen, daß im
Spektralbereich von 550 bis 780 nm eine höhere mittlere
Transmission notwendig ist, um zum Farbensehen genügend
Informationen auf die Netzhaut zu bringen. Dies gilt vor
allem für Innenräume und bei Nacht.
Erfindungsgemäß beträgt deshalb seine mittlere Trans
mission im Spektralbereich von 550 bis 780 nm (τ 4) min
destens 45%, vorzugsweise mindestens 65%, weiterhin
vorzugsweise mindestens 85%.
Aus weiteren Untersuchungen ergab sich, daß der Spek
tralanteil von 250 bis 380 nm, der im Ultravioletten
liegt, vom Auge fern gehalten werden soll, um das Risiko
von Schädigungen und Störungen in Bindehaut, Hornhaut
und Linse zu verringern.
Erfindungsgemäß beträgt somit seine mittlere Transmis
sion im Spektralbereich von 250 bis 380 nm (τ 1) höch
stens 10%, vorzugsweise höchstens 1%, weiterhin vor
zugsweise höchstens 0,1%.
Im Rahmen der Untersuchungen hat sich weiterhin erge
ben, daß in bezug auf Sehkomfort die Werte für die
Lichttransmission des Lichtfilters mit denen der mitt
leren Transmission im Spektralbereich von 450 bis
550 nm verknüpft sind.
Daraus ergibt sich denn erfindungsgemäß, daß die mitt
lere Transmission im Bereich von 450 bis 550 nm (τ 3)
mindestens das 0,6fache, vorzugsweise mindestens das
0,7fache, weiterhin vorzugsweise mindestens das 0,8fache
der Lichttransmission (τ vis) beträgt.
Aus den vorher zitierten Untersuchungen ergab sich
weiterhin, daß die Kantenlage (λ H) des Lichtfilters
in einem relativ engen Spektralbereich von etwa 450
bis 550 nm liegen muß, um optimale Wirkungen zu erzie
len. Die Kantenlage ist die Stelle, auf der zum lang
welligen hin ansteigenden Kurve der spektralen Trans
mission, an der die Hälfte der maximalen Transmission,
im Bereich von 380 bis 780 nm, zu verzeichnen ist.
Somit ergibt sich erfindungsgemäß, daß die Kantenlage
(λ H) wenigstens 450 nm und höchstens 550 nm beträgt.
Neben der Kantenlage (λ H), so hat sich aus den Unter
suchungen ergeben, spielt auch die Steilheit der Trans
missionskurve (S) eine wesentliche Rolle. Ein zu fla
cher Anstieg der Transmissionskurve würde die ange
strebte Wirkung deutlich beeinträchtigen.
Deshalb ergibt sich erfindungsgemäß, daß die Steilheit
der Transmissionskurve (S) bei der Wellenlänge der Kan
tenlage mindestens 1% × nm-1, vorzugsweise mindestens
2% × nm-1, weiterhin vorzugsweise mindestens 3% × nm1-
beträgt.
Die spektralen Transmissionseigenschaften (τ(λ)) des
Lichtfilters werden durch die spektralen Eigenschaften
des Grundmaterials und des darin verteilten Filterma
terials bestimmt.
Für die praktische Anwendung im Bereich des Auges kann
der Lichtfilter als Kontaktlinse, als Brillen- bzw. als
Vorhängerscheibe ausgebildet sein. Ist er als Kontakt
linse ausgebildet, die aus Kunststoff gefertigt ist, so
wird das Filtermaterial in das Grundmaterial eingebracht
und dort homogen verteilt. Das gleiche gilt für Bril
len- bzw. Vorhängerscheiben, die entweder aus Kunststoff
oder aus Glas gefertigt sind.
Somit ist ein weiteres Merkmal der Erfindung, daß das
Filtermaterial bei der Herstellung in das Grundmaterial
der Kontaktlinse bzw. Brillen- oder Vorhängerscheibe
eingebracht und nach der Herstellung dort homogen ver
teilt ist. Verwendet man Glas für die Brillen- bzw.
Vorhängerscheiben, so kann gelbes Filterglas eingesetzt
werden.
Somit zeigt eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der
Verwendung von Glas als Brillen- bzw. Vorhängerscheiben,
daß gelbes Farbglas verwendet wird.
Der Lichtfilter kann in manchen Fällen keine konstante
Dicke über seine gesamte Fläche aufweisen. Dies wird
vor allem bei zur Korrektur dienenden Kontaktlinsen
und Brillenscheiben der Fall sein. Ist das Filterma
terial homogen im Grundmaterial verteilt, so ist die
spektrale Transmission, aufgrund der schwankenden
Dicke, nicht über die gesamte Fläche gleich. Um diesen
Nachteil auszugleichen wird eine Schicht konstanter
Dicke mit homogener Flächenkonzentration in bezug auf
das Filtermaterial, im Inneren eingebettet bzw. außen
aufgebracht. Wird diese Filterschicht im Inneren ein
gebettet, so kann dies auf verschiedene Art und Weise
geschehen. So kann die Filterschicht mit den Deckschich
ten laminiert werden. Außerdem ist es möglich die Deck
schichten und die Filterschicht im Gießverfahren oder
durch mehrschichtige Extrusion aufzubauen. Weiterhin
kann die Filterschicht als Lack als eine Deckschicht
gebracht und die gegenüberliegende als zweite Deck
schicht angebracht werden.
Es ergibt sich somit eine weitere erfindungsgemäße
Ausgestaltung, wenn der Lichtfilter bei der Herstel
lung der Kontaktlinse bzw. der Brillenscheibe als
Schicht konstanter Dicke in das Innere eingebettet
bzw. außen aufgebracht wird.
Eine elegante Methode, so hat sich bei den praktischen
Versuchen gezeigt, ist es, die Kontaktlinse bzw. die
Brillenscheibe mit dem Lichtfilter nachträglich einzu
färben. Dies kann auch über einen Lack erfolgen, in
dem das Filtermaterial homogen verteilt ist und der auf
dem Material der Kontaktlinse bzw. der Brillenscheibe
gut haftet. Als günstig haben sich z.B. Lacke auf der
Basis Polyvinylchlorid, Acryl, Epoxi, Polyurethan,
Polyester und Fluorpolymer erwiesen.
Für den erfindungsgemäßen Zweck kann der Lichtfilter
eine Lackschicht sein.
In der Praxis hat es sich als günstig erwiesen, wenn
die Lackschicht weitgehend kratzfest ist. Sehr gut ge
eignet für diese Zwecke ist Siloxanlack, der entweder
das Filtermaterial enthält oder als zusätzliche Deck
schicht, ohne spezielle Filtereigenschaften, aufge
bracht wird.
Im Rahmen der Erfindung kann die weitgehend kratzfeste
Lackschicht als Siloxanlack in dem das Filtermaterial
homogen verteilt bzw. als zusätzliche Deckschicht, ohne
spezielle Filtereigenschaften, aufgebracht sein.
Außerdem kann die weitgehende Kratzfestigkeit durch
Aufdampfen durchsichtiger Schichten (z.B. Quarz, Glas,
Metalloxyde, usw.) erzielt werden. Auf diese Art und
Weise läßt sich durch geeignete Materialien auch der
Lichtfilter aufdampfen. Eine weitere Möglichkeit den
Lichtfilter aufzubringen besteht darin, in Bädern die
Interferenzschichten aufzubringen.
Wenn der Lichtfilter in Form einer Kontaktlinse gefer
tigt ist, in der das Filtermaterial bis zur Oberfläche
reicht, kann das Filtermaterial durch die Tränenflüs
sigkeit gelöst und das Auge irritiert bzw. geschädigt
werden. In diesem Falle, so haben die Untersuchungen
gezeigt, ist es zweckmäßig, eine Deckschicht aufzubrin
gen die verhindert, daß das Filtermaterial herausgelöst
wird.
In dieser Angelegenheit der Erfindung ist im Falle der
Kontaktlinse eine zusätzliche, augenschonende Schicht
außen aufgebracht.
Für Fälle in denen der Lichtfilter z.B. nicht ständig
in Verbindung mit einer Brille getragen werden soll,
kann er als Vorhänger ausgebildet sein. Dies ist ein
aufsteckbarer Vorsatz, der auch hochklappbar ausge
bildet sein kann.
Somit umfaßt die Erfindung als weitere Variante einen
Lichtfilter, der als fester, abnehmbarer und/oder
aufklappbarer Vorsatz zur Brille ausgebildet ist.
Um ein Zerbrechen der Brillen- bzw. Vorhängerscheibe
zu vermeiden, kann diese aus einem Material mit erhöh
ter Schlagzähigkeit gefertigt sein. Geeignet hierfür
sind z.B. Polycarbonat, Celluloseester und Acrylglas
mit erhöhter Schlagfestigkeit, die alle den Vorteil
des geringen Gewichtes haben, sowie hochtransparente
Duroplaste wie CR 39, das stellvertretend für die
ganze Stoffgruppe genannt sei.
Als weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung weist das
Material, aus dem die Brillen- bzw. Vorhängerscheiben
gefertigt sind, eine Schlagzähigkeit von mindestens
15 kJ × m-2, vorzugsweise mindestens 40 kJ × m-2,
weiterhin vorzugsweise mindestens 65 kJ × m-2 auf.
Wird der Lichtfilter aus Glas hergestellt, so ist es
zweckmäßig, das optische Grundglas (Silikatglas) durch
Zugabe von Metallen bzw. Metallverbindungen zu modi
fizieren und Cadmiumsulfid beizugeben, das durch den
Anlaufprozeß kolloidal verteilt wird.
Wird der Lichtfilter aus Kunststoff hergestellt, so
sind lösliche organische Farbstoffe,sowie organische
bzw. anorganische Pigmente kleinster Teilchgrößen
als Filtermaterialien geeignet.
Als lösliche organische Farbstoffe haben sich fol
gende als geeignet erwiesen: Derivate vom Styryl,
Chinophthalon, Naphtazin, Pyrazolon, Mono- und Disazo.
Geeignete Pigmente sind: Chinakridone, Isoindolinone
mit oder ohne Kobalt- bzw. Kupferkomplexen, Arylami
de, Diarylide sowie Blei(-Schwefel)-Chrom-Verbindun
gen.
Wenn die löslichen Farbstoffe bzw. Pigmente den ultra
violetten Spektralanteil nicht genügend abfiltern, so
empfiehlt es sich, Benzotriazole bzw. Benzophenone als
zusätzliche Filtermaterialien zu verwenden.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen
Fig. 1 den spektralen Transmissionsgrad eines aus
Glas gefertigten erfindungsgemäßen Lichtfilters
Fig. 2 den spektralen Transmissionsgrad eines aus
Kunststoff gefertigten erfindungsgemäßen
Lichtfilters.
Der in Fig. 1 dargestellte spektrale Transmissionsgrad
(τ(λ)) zeigt die Durchlässigkeit des Lichtfilters in
Abhängigkeit von der Wellenlänge. Der Lichtfilter ist
eine 2 mm dicke gelbe Farbglasscheibe, deren Zusammen
setzung und Eigenschaften in Beispiel 1 erläutert wird.
Der in Fig. 2 dargestellte spektrale Transmissionsgrad
(τ(λ)) gilt für einen 2 mm dicken Lichtfilter aus
Polycarbonat, dessen Zusammensetzung und Eigenschaften
in Beispiel 2 erläutert sind.
Der Lichtfilter ist eine gelbe Farbglasscheibe von
2 mm Dicke. Sie besteht aus einer Silikatgrundglas
schmelze in die 10% Filtermaterial als Zuschlagsge
misch SEEMORE YELLOW G 01 (Mutzhas Produktions-Gesell
schaft mbH, München) zugegeben werden. Die Kurve τ(λ)
zeigt Fig. 1. Im einzelnen werden folgende Werte
erreicht:
Der Lichtfilter ist eine Scheibe aus Polycarbonat von
2 mm Dicke. Vor dem Spritzgießen wurden 5% Filterma
terial als Masterbatch SEEMORE YELLOW P01 (Mutzhas
Produktions-Gesellschaft mbH, München) dem PC-Granulat
zugemischt. Die Kurve τ(λ) zeigt Fig. 2 Im einzel
nen werden folgende Werte erreicht:
Die Schlagzähigkeit dieses Lichtfilters ist größer als
65 kJ × m-2.
Auf diese Weise lassen sich nicht nur Brillen- oder
Vorhängerscheiben herstellen, sondern auch Abdeckungen
für Innenraumleuchten. Wird letzteres gemacht, so muß
in diesem Raum bei künstlicher Beleuchtung keine Brille
oder Kontaktlinse mit Lichtfilter getragen werden.
Zwei farblose Acrylglasplatten (PMMA) sind in einem Rahmen
in gegenseitigem Abstand von 1 mm gehalten. In die Zwi
schenräume wird Methylmethacrylat, das 9% Filtermaterial
SEEMORE YELLOW P02 (Mutzhas Produktions-Gesellschaft mbH,
München) enthält, gegossen und anschließend polymerisiert.
Aus diesem Sandwich lassen sich dann Brillenscheiben für
Korrekturbrillen fertigen. Im einzelnen werden folgende
Werte erreicht:
Auf ähnliche Weise lassen sich unter Verwendung der be
kannten Polymere auch weiche und harte Kontaktlinsen her
stellen, dabei werden die Zuschlagstoffe SEEMORE YELLOW P03,
P04, P05 bzw. P06 (Mutzhas Produktions-Gesellschaft mbH,
München) verwendet.
Brillengläser für eine Korrekturbrille werden in einen
Lack getaucht, in dem 14% Filtermaterial SEEMORE YELLOW
P07 gelöst sind. Nach dem Trocknen werden folgende
Werte erreicht:
In das Grundmaterial der Kontaktlinse wird 12% des Filter
materials SEEMORE YELLOW P08 (Muthas Produktions-
Gesellschaft mbH, München eingearbeitet. Nach der Fertig
stellung wird die Kontaktlinse durch Spritzgießen oder
Tauchen mit einer Schutzschicht aus dem Grundmaterial
überzogen. Dabei werden folgende Werte erreicht:
In das Grundmaterial einer PVC-Folie werden 6% Filter
material SEEMORE YELLOW P09 (Mutzhas Produktions-Gesell
schaft mbH, München) eingearbeitet. Dabei werden folgen
de Werte erreicht:
Diese Folie filtert das durch die Fensterscheibe ein
fallende Tageslicht, so daß in diesem Raum bei Tageslicht
beleuchtung keine Brille oder Kontaktlinse mit Lichtfilter
getragen werden muß.
Eine extrudierte Acrylglasplatte von 3 mm Dicke enthält
3% Filtermaterial SEEMORE YELLOW P10 (Mutzhas Produktions-
Gesellschaft mbH, München). Im einzelnen werden
folgende Werte erreicht:
Wird die Bildröhre eines Farbfernsehers mit diesem
Lichtfilter abgedeckt, so kann ferngesehen werden,
ohne daß eine Brille oder Kontaktlinse mit Lichtfil
ter getragen werden muß.
Der Lichtfilter ist eine Sonnenbrille, deren Scheiben
aus Polycarbonat bestehen (siehe Beispiel 2). Zusätz
lich wird 3% Neutralfiltermaterial als Masterbatch
SEEMORE GRAY P01 (Mutzhas Produktions-Gesellschaft mbH,
München) dem PC-Granulat zugemischt. Im einzelnen wer
den folgende Werte erreicht.
Wesentlich ist hierbei, daß τ 3 mindestens das 5fache,
vorzugsweise mindestens das 10fache, weiterhin vorzugs
weise mindestens das 50fache von τ 2 beträgt, außerdem
sollen die Ansprüche 3, 4, 5 und 6 erfüllt sein. Dies
gilt vor allem auch in Hinblick auf das Erkennen von
Verkehrssignalfarben. Das Neutralfiltermaterial trans
mittiert im Wellenlängenbereich von τ 4 weitgehend unab
hängig von der Wellenlänge, etwa konstant.
Der Lichtfilter ist eine Sonnenbrille, deren Scheiben
aus Polycarbonat bestehen. Vor dem Spritzgießen werden
5% Filtermaterial als Masterbatch SEEMORE GREEN P01
(Mutzhas Produktions-Gesellschaft mbH, München) dem
PC-Granulat zugemischt. Im einzelnen werden dabei fol
gende Werte erreicht:
Wurde der in Beispiel 2 beschriebene Lichtfilter be
nützt, so ergab sich bei Untersuchungen mit älteren
Versuchspersonen folgende Veränderung der Sehschärfe
(SNELLEN ACUITY), die in 20 Fuß (6,1 m) Entfernung
vom Sehobjekt bestimmt wurde.
Zusammenstellung der Formelzeichen:
τ(λ) spektraler Transmissionsgrad des Lichtfilters
τ₁ mittlere Transmission des Lichtfilters von 250 bis 380 nm
τ₂ mittlere Transmission des Lichtfilters von 380 bis 450 nm
τ₃ mittlere Transmission des Lichtfilters von 450 bis 550 nm
τ₄ mittlere Transmission des Lichtfilters von 550 bis 780 nm
τ vis Lichttransmission des Lichtfilters von 380 bis 780 nm bezogen auf Lichtart D 65
λ H Kantenlage (nm), Stelle auf der zum lang welligen ansteigenden, spektralen Trans missionskurve, auf der die Hälfte der maxi malen Transmission im Bereich von 380 bis 780 nm, zu verzeichnen ist (nm)
S Kantensteilheit (% · nm-1), Steilheit der spektralen Transmissionskurve an der Stelle λ H.
τ₁ mittlere Transmission des Lichtfilters von 250 bis 380 nm
τ₂ mittlere Transmission des Lichtfilters von 380 bis 450 nm
τ₃ mittlere Transmission des Lichtfilters von 450 bis 550 nm
τ₄ mittlere Transmission des Lichtfilters von 550 bis 780 nm
τ vis Lichttransmission des Lichtfilters von 380 bis 780 nm bezogen auf Lichtart D 65
λ H Kantenlage (nm), Stelle auf der zum lang welligen ansteigenden, spektralen Trans missionskurve, auf der die Hälfte der maxi malen Transmission im Bereich von 380 bis 780 nm, zu verzeichnen ist (nm)
S Kantensteilheit (% · nm-1), Steilheit der spektralen Transmissionskurve an der Stelle λ H.
Claims (14)
1. Lichtfilter, dadurch gekennzeichnet, daß Seh
schärfe bzw. Kontrastempfindlichkeit verbessert
werden, durch seine mittlere Transmission τ 2)
im Spektralbereich von 380 bis 450 nm von höchstens
20%, vorzugsweise höchstens 10%, weiterhin vor
zugsweise höchstens 1%, und im Spektralbereich
von 450 bis 550 nm (τ 3) von mindestens 40%,
vorzugsweise mindestens 60%, weiterhin vorzugs
weise mindestens 70%.
2. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß seine mittlere Transmission im Spektralbereich
von 550 bis 780 nm (τ 4) mindestens 45%, vorzugs
weise mindestens 65%, weiterhin vorzugsweise minde
stens 85% beträgt.
3. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß seine mittlere Transmission im Spektralbereich
von 250 bis 380 nm (τ 1) höchstens 10%, vorzugsweise
höchstens 1%, weiterhin vorzugsweise höchstens 0,1%
beträgt.
4. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Transmission (τ 3) im Bereich 450 bis
550 nm mindestens das 0,6 fache, vorzugsweise mindestens
das 0,7fache, weiterhin vorzugsweise mindestens
das 0,8fache der Lichttransmission (τ vis) beträgt.
5. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kantenlage (λ H) wenigstens 450 nm und höchstens
550 nm beträgt.
6. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steilheit (S) der Transmissionskurve bei der
Kantenlage (λ H) mindestens 1% × nm-1, vorzugsweise
2% × nm-1, weiterhin vorzugsweise 3% × nm-1 be
trägt.
7. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filtermaterial bei der Herstellung in das
Grundmaterial der Kontaktlinse bzw. Brillen- oder
Vorhängescheibe eingebracht und nach der Herstellung
dort homogen verteilt ist.
8. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Verwendung von Glas als Brillenscheibe
ein gelbes Farbglas verwendet wird.
9. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filterschicht bei der Herstellung der Kontakt
linse bzw. Brillen- oder Vorhängerscheibe als Schicht
konstanter Dicke in das Innere eingebettet bzw. au
ßen aufgebracht wird.
10. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filterschicht eine Lackschicht ist.
11. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lackschicht ein Siloxanlack ist, in dem das
Filtermaterial homogen verteilt ist, bzw. die als
zusätzliche Deckschicht ohne spezielle Filtereigen
schaften aufgebracht ist.
12. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle der Kontaktlinse eine zusätzliche augen
schonende Schicht außen aufgebracht ist.
13. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichtfilter als fester, abnehmbarer und/oder
abklappbarer Vorsatz zur Brille ausgebildet ist.
14. Lichtfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material aus dem die Brillen- bzw. Vorhänger
scheiben gefertigt sind, eine Schlagfestigkeit von
mindestens 15 kJ × m-2, vorzugsweise mindestens
40 kJ × m-2, weiterhin vorzugsweise mindestens
65 kJ × m-2 aufweist.
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