DE3720553A1

DE3720553A1 - Vorrichtung zur reinigung des dickdarms

Info

Publication number: DE3720553A1
Application number: DE19873720553
Authority: DE
Inventors: Jaroslav Petrovic Kulik; Aleksei Aleksandrovic Malaev
Original assignee: BLAGOVESHCHENSK G MED INST
Current assignee: BLAGOVESHCHENSK G MED INST
Priority date: 1987-06-01
Filing date: 1987-06-22
Publication date: 1989-01-05
Also published as: SE8702418D0; US4893634A; FR2616332A1; SE8702418L; GB8712786D0; GB2205244A; SE464334B; GB2205244B

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Medizin geräte, insbesondere auf Vorrichtungen zur Reinigung des Dickdarms.

Die Erfindung kann breiten prak tischen Gebrauch unter klinischen Verhältnissen bei ei ner dringenden Vorbereitung des Dicksdarms zu dessen Ope ration, bei der Behandlung der Enteroparese und des Darm verschlusses, in der Vor- bzw. Nachoperationsperiode bei den kardiochirurgischen Kranken, die zu Obstipatio nen im Stadium der Dekompensation gleich vor der Opera tion verlangt sind, und bei Kranken mit Lähmung der Beckenorgane ihre Anwendung finden.

Allgemein bekannt ist eine Vorrichtung zur Reini gung des Dickdarms wie Abführklistier.

Jedoch bewirkt die Benutzung des Klistiers keine qualitätshohe Reinigung des Darmes, solange der Reini gungsvorgang ohne Kontrolle des inneren Zustandes des Reinigungsdarms durchgeführt wird. Darüber hinaus ist dieses Heilverfahren mit einer aktiven Anspannung des Kranken verbunden.

Bekannt ist weiter eine Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms, die ein zylindrisches Gehäuse mit ovalem Stirnende, innerhalb dessen ein Druck- und ein Absaugkanal mit ihren Mündungen an dem Stirnende des Zylindergehäuses getrennt verlegt sind, einen Behälter für die Waschlösung und einen Sammelbehälter, welche beide über Rohrleitungen mit dem Druck- und Absaugkanal entsprechenderweise kommunizieren, ein Regelungsmittel zum Einstellen des Drucks der zugepumpten und abgesaug ten Flüssigkeit einschließt (s. SU, A 8 06 040).

Durch Anwendung dieser Vorrichtung be steht die Möglichkeit, die Förderhöhe der zugepumpten bzw. abgesaugten Flüssigkeit zu regulieren. Jedoch ver läuft der Waschvorgang des Dickdarms auch in diesem Fall wie im vorhergehenden ohne Kontrolle, die Zufuhr menge der Lösung in den Dickdarm wird ohne Kontrolle durch eine Messung des intrakavitären Drucks durchgeführt, die Vorrichtung selbst wird in den Darm ohne Sichtkon trolle blindlings eingeführt, die Regelung der Durchfluß menge der Waschlösung erfolgt ohne Berücksich tigung der Kotkonsistenz. Darüber hinaus ermöglicht die se bekannte Vorrichtung keine qualitätshohe Reinigung der Distalabteile des Dickdarms, da deren Konstruktion starr ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrun de, eine Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms zu ent wickeln, die es ermöglicht, eine qualitätshohe Reinigung sowohl der Pro ximal- als auch der Distalabteile des Dickdarms durchzu führen und dabei noch die Zufuhrregelung der Waschlö sung in Abhängigkeit von dem innerlichen Zustand des Dick darms zu regeln.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß in der Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms, die ein Zylindergehäuse mit ovalem Stirnende, in dem ein Druck- und ein Absaugkanal mit ihren Mündungen an dem Stirnende des Zylindergehäuses getrennt verlegt werden, einen Behälter für die Waschlösung und einen Sam melbehälter, welche beide über die Rohrleitungen entspre chenderweise mit dem Druck- bzw. Absaugkanal kommunizie ren, und ein Mittel zur Regelung des Drucks in der zugepump ten bzw. abgesaugten Flüssigkeit einschließt, erfindungs gemäß das Zylindergehäuse aus einem elastischen Werk stoff hergestellt ist, wobei innerhalb des Absaugkanals ein Endoskop untergebracht ist, dessen Arbeitsende durch das Stirnende des Zylindergehäuses aus diesem heraus ragt, und an diesem Arbeitsende ein durchsichtiger Auf blaseballon befestigt ist.

Zur Kontrolle des intrakavitären Drucks ist eine Ka pillarröhre innerhalb des Druckkanals zweckmäßigerweise zu unterbringen, deren eines Ende geöffnet und über die Mün dung im Stirnende des Zylindergehäuses nach außen heraus geführt ist, während das andere Ende an ein Druckmeßge rät außerhalb des Zylindergehäuses angeschlossen ist.

Die erfindungsgemäß ausgeführte Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms ermöglicht es, eine qualitäts hohe Reinigung sowohl der Proximal- als auch der Distal abteile des Dickdarms durchzuführen, weil ihr Zylin dergehäuse aus einem elastischen Werkstoff hergestellt ist, sowie die Vorrichtung selbst mit Mitteln zur Kon trolle des innerlichen Zustandes des Dickdarms, und zwar mit dem Endoskop und dem Meßgerät des intrakavitä ren Drucks ausgerüstet ist. Durch die Ausstattung der Reinigungsvorrichtung mit den Kontrollmitteln tritt die Möglichkeit auf, den Druck der Waschlösung als Funktion der Kennwerte des innerlichen Zustandes des Darms ein zustellen, was eine Steigerung der Sicherheit und Ge fahrlosigkeit der Reinigung des Dickdarms, eine Abkürzung der Zeitdauer bei deren Durch führung und eine Qualitätserhöhung bei der Reinigung insbesondere der Distalabteile des Dickdarms begünstigt.

Nachstehend wird die Erfindung durch die Beschrei bung einer Ausführungsvariante und Zeichnungen näher erläutert; es zeigt

Fig. 1 Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Vorrich tung zur Reinigung des Dickdarms;

Fig. 2 Vorderansicht des erfindungsgemäßen Zylinder gehäuses, teilweise geschnitten;

Fig. 3 Schnitt III-III aus der Fig. 2;

Fig. 4 dasselbe wie in Fig. 2 in Seitenansicht von rechts.

Die Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms, die Fig. 1 wiedergibt, enthält ein Zylindergehäuse 1 aus ei nem elastischen Werkstoff, beispielsweise aus Silikon, mit ovalem Arbeitsstirnende, beispielsweise aus Protokryl, das einen Druck- und Absaugkanal 2 bzw. 3, getrennt verlegt, aufweist. Der Druckkanal 2 kommuni ziert über Rohrleitung 4 mit dem Vorratsbehälter 5 für die Waschlösung, der eine Skala 6 zum Messen des Flüssigkeits standes in diesem aufweist und mit einem Elektroheizkör per 7 sowie mit Thermometer 8 ausgerüstet wird. Der Ab saugkanal 3 steht vermittels einer Rohrleitung 9 mit dem Sammelbehälter 10 in Verbindung, der mit einem luftdich ten Deckel 11 versehen ist, in den eine Röhre 12 mit dem Gummiaufblaseballon 13 eingebaut ist, und eine Skala 14 des Flüssigkeitsstandes in dem Sammelbehälter 10 besitzt. In der Rohrleitung 4 ist eine regelbare Pumpe 15 und in Rohrleitung 9 die regelbare Pumpe 16 eingebaut.

Innerhalb des Absaugkanals 3 (Fig. 2, 3) ist ein Endo skop 17 verlegt, dessen Arbeitsende 18 unter Benutzung einer luftdichten Abdichtung durch eine Bohrung an dem Ovalstirnende aus dem Zylindergehäuse 1 herausragt und an diesem Arbeitsende einen durchsichtigen Aufblaseballon 19 trägt, der mit einer nicht mitabgebildeten Luftleitung zur Zufuhr von Druckluft in den Ballon 19 versehen ist.

Im Stirnende des Zylindergehäuses 1 ist eine innere Zwischenwand 20 vorgesehen, wobei in dem Absaugkanal 3 in der Nähe zu dieser Zwischenwand 20 Bohrungen 21 (Fig. 2, 3, 4) zur Aufnahme des Dickdarmsinhaltes ausgeführt sind, während in dem Druckkanal 2 in der Zwischenwand 20 Boh rungen ausgespart sind, in welche Rohrstutzen 22, im Beispiel vier, zur Zufuhr der Waschlösung in den Dickdarm über Bohrungen 23 (Fig. 4) im Stirnende des Zy lindergehäuses 1 aus dem Druckkanal 2 eingebaut sind. Die erwähnten Bohrungen 23 sind über die Oberfläche des Stirnendes des Zylindergehäuses 1 gleichmäßig verteilt. Der Absaugkanal 3 (Fig. 3) weist in seinem Querschnitt die Form eines Kreises auf, während der Druckkanal 2 eine schlitzförmige Gestalt besitzt, wobei das Flächenverhält nis der Querschnitte beider Kanäle 2 und 3 gleich 1 : 3 ge wählt wird.

In der bevorzugten Ausführungsvariante der vorlie genden Erfindung ist innerhalb des Druckkanals 2 eine Kapillarröhre 24 untergebracht, deren eines Ende geöffnet und über die Bohrung 25 im Stirnende des Zylindergehäu ses 1 nach außen herausgeführt ist, während das andere Kapillarröhrenende an ein Meßgerät 26, beispielsweise ein Elektronenmanometer mit Schreiber zum Messen des Drucks angeschlossen wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms arbeitet wie folgt.

In den Dickdarm wird zunächst das elastische Zylin dergehäuse 1 der Vorrichtung eingeführt und dem durch sichtigen Luftballon 19 Druckluft zugeführt, der somit aufgeblasen wird und das Durchdringen des Kots zu dem Arbeitsende des Endoskops 17 verhindert, wodurch eine Untersuchung des nicht im voraus vorbereiteten Darms ermöglicht, dem Vorschieben des Zylindergehäuses 1 der Vorrichtung innerhalb des Darmes eine Hilfe bereitet und die Gefahrlosigkeit der Manipulationen unter Sicht kontrolle erreicht wird. Alsdann wird die Waschlösung durch die regelbare Pumpe 15 aus dem Vorratsbehälter 5 über die Rohrleitung 4 zu dem Druckkanal 2 und weiter in den Rohrstutzen 22 durch Bohrungen 23 in den Darm zuge pumpt. In Abhängigkeit von der Kotkonsistenz wird der Durchsatz des Stromes der Waschlösung in einem Bereich von 100 bis 2000 ml/min geregelt. Durch den kleineren Durchmesser der Druckbohrungen 23 wird eine mächtige Weg schwemmungswirkung erreicht. Eine vorgegebene Temperatur der Waschlösung wird durch den Elektroheizkörper 7 auf rechterhalten und mit dem Thermometer 8 kontrolliert, während der Durchfluß an Waschlösung an der Skala 6 ermittelt werden kann.

Die Durchströmungsmenge der abzusaugenden Flüs sigkeit, die aus dem Darm über Bohrungen 21 in den Ab saugkanal 3 und weiter über Rohrleitung 9 in den Sammel behälter 10 zurückfließt, wird an der Pumpe 16 in Abhän gigkeit von der Größe des intrakavitären Drucks geregelt, der am Elektronenmanometer gemessen wird, das an die durch die Bohrung 25 im Zylindergehäuse 1 herausgeführte Kapillarröhre 24 angeschlossen ist. Die Pumpe 16 läßt einen Pulsationsunterdruck innerhalb des Darmes unter Vermeidung eines Heransaugens des Stirnendes des Zy lindergehäuses 1 an die Darmwandung erreichen. Der unter spülte Kot und die Gase werden über Rohrleitung 9 in den Sammelbehälter 10 abgeführt, der mit dem Deckel 11 luft dicht verschlossen ist. In den Rohrstutzen 12 mit dem Gummiballon 13 gelangen die Gase. Die Mengenmessung der Waschabwässer und Schlacken erfolgt vermittels der Skala 14. Mit dem Waschen gleichzeitig verläuft auch eine endoskopische Abschätzung der Schleimhaut des Dick darms. Die Gesamtmenge der Waschlösung, die zur Waschung des Dickdarms verbraucht wird, erreicht 9 bis 14 Liter, die Gesamtzeit der Prozedur 10 bis 20 Minuten. Nach der Beendigung wird das elastische Zylindergehäuse 1 der Vorrichtung von den Rohrleitungen 4 und 9 sowie von den Kontrollgeräten ab getrennt und zur Sterilisation gegeben.

Claims

1. Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms mit ei nem Zylindergehäuse (1) mi ovalem Stirnende, in dem getrennt verlegt sind ein

- Druck- und Absaugkanal (2, 3) mit ihren
- Mündungen (23, 21) am Stirnende des Zylinderge häuses (1), mit einem
- Behälter (5) für die Waschlösung und einem
- Sammelbehälter (10), die über
- Rohrleitungen (4, 9) entsprechenderweise mit dem Druck- und Absaugkanal (2 bzw. 3) kommunizieren, und einem
- Regelungsmittel zum Einstellen des Druckes der zugepumpten und abgesaugten Flüssigkeit,

dadurch gekennzeichnet, daß

- das Zylindergehäuse (1) aus einem elastischen Werkstoff hergestellt ist, wobei
- in dem Absaugkanal (3) ein Endoskop (17) unterge bracht ist, dessen Arbeitsende (18) durch das Stirnende aus dem Gehäuse (1) herausragt, und an diesem Arbeits ende (18)
- ein durchsichtiger Aufblaseballon (19) befestigt ist.-

2. Vorrichtung zur Reinigung des Dickdarms nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

- innerhalb des Druckkanals (2) eine Kapillarröhre (24) untergebracht ist, deren eines Endes geöffnet und über die Mündung (25) in dem Stirnende des Zylinderge häuse (1) nach außen herausgeführt ist, während deren anderes Ende an ein Druckmeßgerät (26) außerhalb des Zylin dergehäuses (1) angeschlossen ist.