DE3543996C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Anpassung eines Mehrrechnersystems an verschiedene Anwendungsbedingungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Anpassung eines Mehrrechnersystems an verschiedene AnwendungsbedingungenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Mehrrechnersystem gemäß
Oberbegriff des Hauptanspruchs. In Mehrrechnersystemen
verfügt häufig nur ein Rechner über einen frei
programmierbaren Lesespeicher, der in Kurzform als PROM oder
EPROM oder EEPROM bezeichnet wird. Die übrigen Rechner des
Mehrrechnersystems haben nur Zugriff auf fest programmierte
Speicher, die als ROM (Nur-Lesespeicher) bezeichnet werden.
Als Schreib/Lesespeicher (RAM) stehen allen Rechnern nur
jeweils sehr kleine Speicher zur Verfügung, die nicht
ausreichen, alle benötigten Daten aufzunehmen. Zwar sind
sämtliche Rechner miteinander verbunden, so daß ein
Informationsaustausch stattfinden kann, der jedoch aus
zeitlichen Gründen nicht ständig möglich ist.
Derartige Mehrrechnersysteme werden beispielsweise in der
Steuerelektronik von Kraftfahrzeugen verwendet, wobei je
nach Hersteller oder Fahrzeugtyp unterschiedliche Daten in
den Lesespeichern abgelegt sein müssen. Die bekannten
Mehrrechnersysteme müssen daher bereits vom
Rechner-Hersteller an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepaßt
werden.
Aus der EP 0 127 002 A2 ist ein Zweirechnersystem bekannt,
das zur Steuerung einer Brennkraftmaschine eines
Kraftfahrzeuges vorgesehen ist. In dem System ist zur
Adaption an den jeweiligen Kraftfahrzeugtyp ein
programmierbarer Speicher (PPROM) vorgesehen. In diesem
programmierbaren Speicher sind die spezifischen
Kalibrierwerte für einen bestimmten Motortyp abgespeichert.
Nach Inbetriebnahme des Zweirechnersystems wird nach einem
Test des programmierbaren Speichers PPROM dessen Inhalt zu
dem zweiten Mikrorechner übertragen und in dessen RAM
eingespeichert. Anschließend findet die Steuerung der
Brennkraftmaschine unter Berücksichtigung der
Kalibrierungsdaten im PPROM statt.
Aus der DE 29 03 978 A1 ist eine Einrichtung zur Steuerung
des Schließzeitbeginns für Zündanlagen von
Brennkraftmaschinen bekannt. Diese Einrichtung umfaßt einen
Rechner, der mehrere mögliche Kennlinien aus einem Speicher
auslesen kann. Dabei gibt ein Betriebsbarameter (z. B. die
Drehzahl des Motors) vor, welche Kennlinie aus dem Speicher
auszulesen ist.
Aus der DE 34 19 559 A1 ist eine Steuervorrichtung für
Funktionen im Kraftfahrzeug bekannt. Diese Steuervorrichtung
weist einen zentralen Mikrorechner und einen ROM- und
RAM-Baustein auf. In dem ROM-Baustein sind die wesentlichen
Programmabläufe gespeichert. Zur Erhöhung der Flexibilität
der Steuervorrichtung weist sie einen Steckplatz für einen
zusätzlichen Speicher auf, der wie der Hauptspeicher (ROM)
ein Organisationsprogramm enthält. Bei Inbetriebnahme der
Steuervorrichtung wird erkannt, ob der zusätzliche
Festwertspeicher hinzugefügt ist oder nicht. Wenn er
hinzugefügt ist, wird dessen Organisationsprogramm
abgearbeitet.
Es ist Aufgabe der Erfindung die Anpassung eines
Mehrrechnersystems an unterschiedliche Einsatzbedingungen zu
vereinfachen. Dabei soll die Anpassung erst beim Anwender
des Mehrrechnersystems erfolgen. Die genannte Aufgabe wird
durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Haupt
anspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß eine Anpassung
eines Mehrrechnersystems an unterschiedliche Anwendungsbe
dingungen vom Anwender leicht vorgenommen werden kann. Über
einen frei programmierbaren Speicher kann zu Beginn des
Rechnerbetriebes auf entsprechende Speicherplätze in den den
verschiedenen Rechnern zugewandten Schreib-Lesespeichern zu
gegriffen werden, wo Kennungen abgelegt werden, die wiederum
den Zugriff auf entsprechend gekennzeichnete unterschiedli
che, fest abgespeicherte Datensätze ermöglichen. In den
Nur-Lesespeichern (ROM) sind mehrere Varianten von Datensät
zen abgelegt, die je nach Anwendungsfall über entsprechende
Kennungen aktivierbar sind. Hierzu muß vom Anwender ledig
lich die entsprechende Kennungszuordnung im frei program
mierbaren Speicher (ROM, EPROM), eingegeben werden. Durch
diese Maßnahme können einheitliche Mehrrechnersysteme er
stellt werden, die für sehr unterschiedliche Anwendungsfälle
geeignet sind, wodurch Herstellungskosten und Lagerhaltungs
kosten reduziert werden können.
Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Datensätze in Blöcke aufgeteilt sind, von denen
jeweils mehrere Varianten in den Datenspeichern unter ent
sprechenden Kennungen abgelegt sind. Die Datensätze sind al
so nochmals in Blöcke mit speziellen Kennungen unterteilt,
wodurch noch mehr unterschiedliche Varianten von
Datenzuordnungen möglich sind.
Eine Modifizierung der Datensätze bzw. der Datenblöcke kann
auch durch unterschiedliche abgespeicherte Konstanten
erzielt werden, mit denen die fest abgespeicherten Daten
additiv oder multiplikativ veränderbar sind.
Für eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist es
vorteilhaft, daß in den fest programmierten Datenspeichern
die verschiedenen Varianten von Datensätzen abgelegt sind,
das im frei programmierbaren Speicher (PROM) die Kennung
für den in den Rechnern zu verwendenden Datensatz abgelegt
ist und das weiterhin Mittel vorhanden sind, die zu Beginn
oder während des Rechnerbetriebes die Kennung für den zu
verwendenden Datensatz in die Schreib/Lese-Speicher der
Rechner einschreiben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung, die
ein Ausführungsbeispiel eines Zwei-Rechnersystems zeigt,
näher erläutert.
Einem Rechner 1 ist ein frei programmierbarer Speicher 2
zugeordnet, wobei zwischen Rechner 1 und Speicher 2 ein
Datenaustausch über einen Datenbus 3 erfolgt.
Einem zweiten Rechner 4 ist dagegen ein reiner Lese
speicher 5 zugeordnet, wobei auch hier ein Datenaustausch
über einen Datenbus 6 erfolgt. Sowohl der Rechner 4 als
auch der Rechner 1 umfassen jeweils einen Schreib-Lese
speicher 7, 8. Zwischen den Rechnern 1, 4 besteht eine
serielle Datenverbindung 9 und der Rechner 1 besitzt ei
nen seriellen Eingang E.
Im Lesespeicher des Rechners 4 können beispielsweise
16 unterschiedliche Datensätze fest abgespeichert sein.
Im frei programmierbaren Speicher 2, zu dem der Rechner 1
Zugriff hat, ist eine Speicherzelle vorgesehen, in der
bei einer Konfigurierung des Rechnersystems auf Grund von
entsprechenden Eingaben zum Rechner 1 die Nummer des
Datensatzes abgelegt wird, der im Rechner 4 verwendet wer
den soll. Die Nummer dieses Datensatzes bleibt im pro
grammierbaren Speicher 2 so lange fest gespeichert, bis
eine erneute Konfigurierung des Rechnersystems durchge
führt wird.
Zu Beginn eines Programmablaufs, z. B. bei Einschalten
der Spannung, überträgt der Rechner 1 jedesmal über die
serielle Verbindung 9 die Nummer des Datensatzes an den
Rechner 4, der daraufhin die Nummer in seinem Schreib-
Lesespeicher 8 speichert. Soll der Rechner 4 nun Daten
aus dem Lesespeicher 5 verwenden, so nimmt er die Daten
aus dem Datensatz, dessen Nummer in seinem Schreib-Lese-
Speicher 8 gespeichert ist.
Beim Abschalten der Betriebsspannung bzw. beim Abschal
ten des Rechnersystems geht die im Schreib-Lesespeicher
angelegte Nummer verloren und wird erst beim Einschalten
des Systems wieder erneut dort abgelegt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Anpassung eines Mehrrechnersystems, insbesondere
eines Mehrrechnersystems zur Steuerung von Brennkraftmaschinen, an
unterschiedliche Anwendungsbedingungen, wobei einem Rechner
mindestens ein frei programmierbarer Lese-Speicher und den weiteren
Rechnern jeweils fest programmierte Datenspeicher zugeordnet sind
und wobei jeder Rechner einen zusätzlichen Schreib-Lese-Speicher
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in den fest programmierten
Datenspeichern (5) jeweils mehrere Varianten von Datensätzen unter
verschiedenen Kennungen abgelegt werden, daß im frei
programmierbaren Speicher (2) die Kennung des in den Rechnern (4)
zu verwendenden Datensatzes abgelegt wird und daß zu Beginn oder
während des Rechnerbetriebes die Kennung des in den Rechnern (4) zu
verwendenden Datensatzes in die Schreib-Lese-Speicher (7, 8)
eingeschrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Datensätze in Blöcke aufgeteilt werden, von denen jeweils mehrere
Varianten in den Datenspeichern (5) unter entsprechenden Kennungen
abgelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Datensätze Grunddaten enthalten, die mittels unterschiedlicher, in
den Lesespeichern (7, 8) abgelegter Konstanten modifiziert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grunddaten mit den Konstanten additiv verschoben oder multiplikativ
verstärkt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, mit mindestens zwei Rechnern, wobei einem
Rechner mindestens ein frei programmierbarer Lese-Speicher und den
weiteren Rechnern jeweils fest programmierte Datenspeicher
zugeordnet sind und wobei jeder Rechner einen zusätzlichen
Schreib-Lese-Speicher aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in den
fest programmierten Datenspeichern (5) jeweils mehrere Varianten von
Datensätzen abgelegt sind, daß im freiprogrammierbaren Speicher (2)
die Kennung eines in den Rechnern (4) zu verwendenden Datensatzes
abgelegt ist und daß Mittel vorhanden sind, die zu Beginn oder
während des Rechnerbetriebes die Kennung des in den Rechnern (4) zu
verwendenden Datensatzes in die Schreib-Lese-Speicher (7, 8)
einschreiben.
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