DE3222099A1

DE3222099A1 - Bifokale kontaktlinse vom bivisuellen typ

Info

Publication number: DE3222099A1
Application number: DE19823222099
Authority: DE
Inventors: Heinz Dipl.-Phys. Dr. 5020 Frechen Baron; Peter 8750 Aschaffenburg Höfer; Herbert 8752 Glattbach Schwind
Original assignee: Titmus Eurocon Kontaktlinsen GmbH
Current assignee: Ciba Vision GmbH
Priority date: 1982-06-11
Filing date: 1982-06-11
Publication date: 1983-12-15
Also published as: US4618228A; EP0141867A1; DE3222099C2; EP0141867B1

Description

Die Erfindung betrifft eine bi]dsprungfreie bifokale Kontaktlinse vom bivisuellen Typ mit einem Fernteil und einem Nahteil, die unterschiedliche Seheite 1brechwerte aufweisen und einem zwischen dem Nahteil und dem Fernteil liegenden Übergangsbereich, innerhalb welchem der Wechsel zwischen den beiden Seheite 1brechwerten erfolgt.

Für Al ter s s i ch t i ge stehen Kon t akt 1 i nsen sy s terne nach dem bivisuellen und nach dem alternierenden Typ zur Verfügung. Die Linsen nach dem alternierenden Typ umfassen im wesentlichen eine Grupe von segmentförmig geschliffenen Bifoka 11 insen mit nach oben oder nach unten geschwungener TrennungsIiηie (Übergangsbereich zwischen den beiden Seheite J brechwerten) zwischen Nahteil und Fernteil. Bei diesen Kontaktlinsentypen ist es schwierig, innerhalb der Anpassung die richtige Segrnenthöhe zu bestimmen. Außerdem virkt sich bei einigen dieser Kontaktlinsentypen ein erheblicher Dilrisprung aus.

Bei den bekannten bifokalen Kontaktlinsen vom bivisuellen Typ oder Sirnultantyp liegt der Fernteil im Zentrum der Linse und der Nahteil peripher um den zentrisch angeordneten Fernteil. Derartige konzentrische Kontaktlinsen, welche nach dem Simultan- oder bivisuellen Prinzip arbeiten, sind so anzupassen, daM Fern- und Nahteil den Pupillenbereich gleichzeitig abdekken, unc zwar flächenmäßig je zur Hälfte, so daß es zur gleichzeitigen Abbildung des Fern- wie des Nahbereichs kommt. Dieser Kon t akt 1 i η sen typ erlaubt es, dünne .Mini linsen mit relativ steilen Grundkurven anzupassen,_so daß die Hornhaut temperatur niedrig gehalten und der Gasaustausch so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Her Pupi 1 lendur chrrie s s er kann groß sein, unr^! anormale !Cop f ha 1 tungen sind weder beim Lesen noch beim Blick in die Ferne erfor der 1ich. Als störend werden je-

doch Doppe]konturen, vor allem heller Objekte, und damit einhergehend eine Kontrastminderung empfunden. Rotationsbewegungen der konzentrischen Linsentypen vom bivisuellen Typ wirken sich zv/ar nicht nachteilig aus, so daß zusätzliche Stabilisierungseinrichtungen für die Lagestabilisierung der Linse auf der Hornhaut entfallen können, jedoch ergeben sich Probleme bei der Vertika1 bewegung der Linse und aufgrund von Leuchtdichtenunterschieden (Tunneleffekt).

Eine Zusammenste 11ung verschiedener Bifoka 11insensysteme und iVög 1 i chke i ten sowie Grenzen ihrer Anpassung sind u. a. in einem Vortrag, gehalten auf der 14. Arbeitstagung der VHC in Nürnberg 1969 von Günter Giefer, mit dem Titel "Pie verschiedenen Bifoka 11insensysteme - Möglichkeiten und Grenzen ihrer Anpassung" (abgedruckt in NO3, Juni 1969) und in dem Lehrbuch "Kontaktlinsen" von Heinz Baron (erschienen 19Sl im "Verjag Optische Fachveröffent1 jchung GmbH, Heidelberg") zusammengefaßt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine bifokale Kontaktlinse vom bivisuelJen Typ der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der Vertika1 bewegungen ohne Einfluß auf das bivisuelle Sehen blei ben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei auf das Auge aufgesetzter Linse der Übergangsbereich in Richtung vom oberen zum unteren Linsenrand verläuft und den Linsenkörper in einen nasalen (näher zur N'ase des Trägers liegenden) und einen temporalen (entfernt zur Nase des Trägers liegenden) Linsenbezirk aufteilt, tiaii der Nahteil im nasalen und der Fernteil im temporalen Linsenbezirk liegen und daß der Linsenkörper zur Stabilisierung der Lage der auf cas Auge aufgesetzten Linse eine an sich bekannte Stabilisierungseinrichtung aufweist.

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In vorteilhafter Weise verläuft der Übergangsberejch durch den Linsenmittelpunkt hindurch und befindet sich insbesondere in der vertikalen Mitte!ebene des Linsenkörpers.

Die hierdurch erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß Leuchtdichtenunterschiede sich nicht auswirken. Das erfindungsgemäße Prinzip funktioniert unabhängig vorn Pupillenspiel. Außerdem werden Leuchtdichtenunterschiede (Tunneleffekt) vermieden. Die Abschattung einer Zone, wie sie bei konzentrischen Kontaktlinsen' nach dem bivisuellen Typ oder bei Kontaktlinsen nach dem alternierenden Prinzip (Segment typen) auftreten können, sind vermieden.

Bei der Erfindung wird der optische Teil der Kontaktlinse in zwei Hälften durch den im wesentlichen vertikal verlaufenden Übergangsbereich aufgeteilt, wobei der Fernteil und der Nah-

i teil den PupiJ1enbereich gleichzeitig je zur Hälfte abdecken. Selbst bei einer Vertikalbewegung der Linse ergibt sich keinerlei Einfluß auf das bivisuelle Sehen wegen des vertikalen Verlaufs des Übergangsbereichs bzw. der Trennungs1iηie zwischen Fernteii und N'ahteil. Auch bei einer infolge schwacher Beleuchtung oder bei N'acht auftretenden Pupillenerweiterung führt dies nicht zu einem verstärkten Verschwömmen sehen, weil die Anteile, mit denen der Fernteil und der N'ahteil den Pupillenbereich gleichzeitig abdecken, gleich bleiben.

Für die Stabilisierung der Lage der auf dem Auge befindlichen Linse eignen sich bekannte Stabilisierungseinrichtungen. Hierfür können beispielsweise am oberen und unteren Linsenrand vorgesehene sichelförmige Stabi1isierungsί1anken, welche eine dynamische durch den Lidschlag bewirkte Linsenstabilisierung gewährleisten, entsprechend der deutschen Patentschrift 24 15 1OS zur Anwendung koninen. Auch ist es möglich, die untere Zone der Kontaktlinse schwerer auszugestalten, damit der Gewichtsschwerpunkt unterhalb der horizontalen Linsen-

achse zu liegen korrmt ( Pr i smenba 1 1 as t ) , wie das beispielsweise bei einer bifokalen Kontaktlinse mit konzentrisch zueinander angeordnetem Nahteil und Fernteil aus der DE-PS 1 136 S46 bekannt ist. Anstelle des Prismenba11 asts kann auch ein eingeschmolzener Met a 11ba11 ast zur Lagestabilisierung verwendet werden. Auch ist es möglich, eine an sich bekannte sogenannte Stutzkante, mit der die Kontaktlinse auf dem unteren Augenlid aufliegt, zur Lagestabilisierung zu verwenden. Her Prismcnballast und die Stutzkante können auch gemeinsam zur Anwendung kommen. Ferner eignet sich zur Lagestabilisierung auch eine ovale Gesamtform der Linse. Ferner kann die Rückfläche oder die Vorderfläche periphertorisch für die Lagestabilisierung ausgebildet sein.

Zur Erzielung der unterschiedlichen Seheite 1brechwertbezirke für den N'ahteil und den Fernteil eignen sich verschiedene Herstellungsverfahren. Es können, wie beispielsweise aus dem vorstehend erwähnten Vortrag von Günter Giefer "Die verschiedenen Bifoka 1 ]insensyteme - Möglichkeiten und Grenzen ihrer Anpassung" (abgedruckt in "NO3", 3uni 1969) bekannt, zwei Materialien mit unterschiedlicher Brechzahl zum Einsatz konrmen, wobei eine frontseitige oder eine rückseitige Verschmelzung dieser beiden Materialien zur Anwendung kornnen kann. Außerdem kann auch eine unterschiedliche Vor derf1ächen- oder Rückflächenkrürrmung in den beiden Zonen zur Erzielung der unterschiedlichen Seheite 1brechwertbezirke angewendet werden. Ferner eignet sich die kombinierte Anwendung zweier Materialien unterschiedlicher Brechzahlen und unterschiedlicher Ob e r f1ächenk r ümriungen in den beiden Zonen entweder auf der Vorderoder auf der Rückseite.

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dient die beiliegende Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel darstellt.

A B Λ Ι

Die schematisch in der beiliegenden Zeichnung dargestelle bifokale Kontaktlinse vom bivisuellen Typ besitzt einen mit N bezeichneten Nahteil im Linsenbezirk C und einen mit F bezeichneten Fernteil im Linsenbezirk D. Ein Übergangsbereich bzw. eine Trennungs1iηie T zwischen den beiden Scheitelbrechwerten des Nahteils und des Fernteils verläuft in vertikaler Richtung in der Mittelebene des Kon takt 1 insenkörp^rs. Diese Trennungs1iηie T erstreckt sich in Richtung vom oberen zum unteren Kon takt 1insenrand. Durch die Trennungs1iηie wird der Kontaktlinsenkörper aufgeteilt in den Ljnsenbezirk C für den Nah teil N^- und den Linsenbezirk D für den Fernteil. Bei auf der Hornhaut aufgesetzter Kontaktlinse befindet sich der Nahteil N näher zur Nase des Trägers im sogenannten nasalen Linsenbezirk C und der Fernteil im entfernt zur Nase des Trägers liegenden sogenannten temporalen Linsenbezirk D. Mit B ist eine Lentizone der Linse, welche auf der Vorderseite des Linsenkörpers vorgesehen sein kann, bezeichnet.

Mit A sind sichelförmige S tabi1 isierungsf1ankcn am oberen und unteren Linsenrand vorgesehen. Mittels dieser aus der deutschen Pa tentsehrift 24 15 1OS bekannten S tabi1 isierungsf1anken A erzielt man eine durch den Lidschlag dynamische Stabilisierung der Lage der Kontaktlinse auf der Hornhaut.

Purch die stabilisierte Lage wird erzielt, daß bei einer Vertikal bewcgung der Linse kein Einfluß auf das bivisuelle Sehen eintritt, da die Trennungs1iηie bzw. der Übergangsbereich zwischen Nahteil N und Fernteil F in vertikaler Richtung verläuft und durch die Trennungs1iηie dafür Sorge getragen ist, daß der Nahteil und der Fernteil gleichzeitig flächenmäßig je zur Hälfte den Pup i j j enber e i ch abde.cken.

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Leerseite

Claims

LIEDL]' N Of Ή; 7ETTLER 322209 Patentanwalt*: JM 22 · D 8(KX) München 22 · Td. (189/229441 Telex: <*irj* TI Γ·IUS EUROCON' KQNTAKTLINSKN Gmbü U-Co. KG Goldbacher Straße 57, 8750 AschaίIcnbvrg Bifokale Kontaktlinse vom.bίνisue 11 cn Tvp Patentansprüche:

1. Di fokale Kontaktlinse vom bivisuellen Typ oder Sirvi 1tnn typ mit einem Fernteil und einem N'ahteil, die unterschiedliche Seheite Jbrechwerte aufweisen, einem zwischen den Nahte ι J u η el den· Fernteil liegenden Übergangsbereich, innerhalb we· jchem der Wechsel zwischen den beiden Sehe i te 1 brec'v.ve r t en erfolgt, dadurch g e k e η η ζ e i c h r, e t , da.'^; bei auf das Auge aufgesetzter Linse der Übergangsbereich in dich tung vorn oberen zum unteren L ins en rand verläuft und den Linsenkörper in einen nasalen (näher zur Nase des Trägers liegenden) und einen temporalen (entfernt zur Nase des Trägers
liegenden) Linsenbezirk aufteilt, daß der iN'ahte-i-J im nasalen und der FernteiJ im temporalen Linsenbezirk liegen und daß
der L i r.senkörper zur Stabilisierung der Lage der auf das Au^ auißcsct/ten Linse eine an sich bekannte Stabilisierungseinr i cii t im·: au f we ist.

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RAD

2. Bi fokale Kontaktlinse nach Anspruch 1 , d a c! u r c h gekennzeichnet , daß der Übergangsbereich durcii den Linsenmittelpunkt hindurch verläuft.

3. \M fokale Kontaktlinse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsbereich in der vertikalen .Mittelebene des L i nsenkür per s 1 iegt .

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