DE2418499C2 - Verfahren zur Herstellung von α-6-Desoxytetracyclin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von α-6-DesoxytetracyclinInfo
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- C07C2603/46—1,4,4a,5,5a,6,11,12a- Octahydronaphthacenes, e.g. tetracyclines
Description
OH O
(D
und ihrer SäureadditionssaJze, worin X Wasserstoff, -'
Chlor oder Fluor bedeutet, in einem eine katalytische Menge Rhodiummetall und eine gegebenenfalls
gebundene Säure enthaltenden inerten Medium bei einer Temperatur von etwa 0° bis 10O0C und einem
Druck von etwa Atmosphärendruck bis etwa -"> 137 bar, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung zusätzlich in Gegenwart von etwa 2 bis 10 Molen je Mol Rhodiummetall, einer
Verbindung der allgemeinen Formel Il
R1R2RiP
(H)
durchführt, worin R| und R2 gleich oder verschieden
sind und Phenyl oder substituiertes Phenyl bedeuten, wobei der Substituent Halogen, niederes Alkoxy,
Dimethylamino oder niederes Alkyl ist; Rj dem Rest
Ri entspricht, ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest bedeutet und daß man die Säure
in einer Menge von etwa 1 bis 2,0 Molen freie Säure pro Mol Tetracyclinbase oder stattdessen etwa 0,1
bis 1,0 Mol Zinn(ll)-chlorid je Mol Tetracyclinsäureadditionssalz verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ausgangsmaterial verwendet,
welches durch Dehalogenierung eine: Verbindung der Formel I mit X = Chlor oder Fluor mit
Wasserstoff in Gegenwart einer katalytischen Menge Rhodiummetall in einem inerten Lösungsmittel bei etwa 0 bis etwa 60° C und einem Druck von
etwa Atmosphärendruck bis etwa 137 bar ohne Abtrennung des Dehalogenierungsproduktes erhalten worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Zugabe des Phosphins noch eine weitere kutalytisehe Menge Rhodiumkatalysator
zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von
Säure /u Tetracyclin-Verbindung bei etwa 1.5 : 1 bis
2 : 1 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Säure p-Toluolsulfonsiiure
oder Chlorwasserstoff saure verwendet.
(>. Veifahri. n nach Anspruch 1, dadurch gekei,
zeichnet, daß man cm Phosphin \cru endet, in de;.ι
die Kc-stc Ri. Rj und Ri Phenyl oder 4-( hlorphcnyl
sirul.
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von a-ö-Desoxytetracyclin.
In der US-PS 32 00 149 wird u. a. eine neue Gruppe
von Tetracyclinverbindungen beschrieben, die im allgemeinen als «-ö-Desoxytetracycline bezeichnet
werden. Nach dem Verfahren der US-PS 32 00 149 wird ein ö-Desmethyl-ö-desoxy-B-methylentetracyclin in einem inerten Lösungsmittel unter Bildung eines Gemisches, das das entsprechende a-ö-Desoxytetracyclin und
das entsprechende ß-ö-Desoxytetracyclin enthält, mit
einem Rhodium enthaltenden Edelmetall Katalysator hydriert. Dieses Reaktionsgemisch wird dann getrennt,
um das gewünschte α-Isomere zu erhalten. Als Reaktionsmedium kann auch verdünnte wäßrige Salzsäure verwendet werden.
Unter bevorzugten Betriebsbedingungen kann nach dem bekannten Verfahren im allgemeinen ein Gemisch
von α-Isomeren zu /!-Isomeren bis zu einem Verhältnis
von etwa 1 :1 erhalten werden. Die Gesamtausbeute überschreitet 60% nicht. Im Hinblick auf die Tatsache,
daß die α-Isomeren, insbesondere a-6-Desoxy-5-oxytetracyclin, eine höhere Wirkung besitzen als die
entsprechenden ^-Isomeren, ist eine Verbesserung des Verhältnisses von α- zu /!-Isomeren ohne wesentliche
Verminderung der Ausbeute von erheblicher technischer Bedeutung.
Ein verbessertes Verfahren zur katalytischen Hydrierung von ö-Desmethyl-ö-desoxy-e-methylentetracyclinen mittels eines Edelmetalls, wobei ein verbessertes
Verhältnis von α- zu /Msomeren und eine erhöhte Ausbeute erhalten werden, ist in der US-PS 34 44 198
beschrieben. Bei diesem Verfahren wird die Umsetzung in Gegenwart eines mit Kohlenmonoxid, Chinolinschwefelderivaten oder einem Thioharnstoffderivat
vergifteten Edelmetallkatalysators durchgeführt. Die erhaltenen Ausbeuten von a-ö-Desoxytetracyclin sind
jedoch noch nicht befriedigend. Die Empfindlichkeit von Metallkatalysatoren gegenüber Giften ist von Maxted
(Advan. Catalysis 3,129,1951) herausgestellt worden.
Viele Verbindungen von Elementen der Gruppen VA und VIA des Periodensystems der Elemente, einschließlich Stickstoff-, Phosphor-, Sauerstoff- und Schwefelverbindungen, sind als Katalysatorgifte erörtert worden.
Die Hydrierung von ungesättigten Kohlenwasserstoffen (Acetylenen und Olefinen) in inerten homogenen
flüssigen Medien mit Wasserstoff in Gegenwart einer gelösten nullwertigen Palladium- oder Platin-Verbindung, die eine oder mehrere Phosphinlipanden enthält,
wird in der US-PS 34 63 830 beschrieben. Die nullwertigen Palladium- oder Platinverbindungen werden durch Reduktion von zweiwertigen Palladium- oder
Platinverbindungen mit Hydrazin, im allgemeinen in Gegenwart eines Überschusses von tertiärem Phosphin
hergestellt.
Die DE-OS 23 08 227 beschreibt die Herstellung von (Vb-Desoxytctracyclinen durch homogene katalytische
Hydrierung unter Verwendung von Tris-(triphenylphosphinj-rhodiumehlorid
als Katalysator. Der Katalysator kann zuvor hergestellt oder in dem Reaktionsgemisch
(in situ) gebildet werden durch Lösen von Rhodiumchlorid und Triphenylphosphin oder ein.?s
anderen l.igandcn in einem geeigneten Lösungsmittel gemeinsam mit dem beireffenden b-Desmeth\ l-b-dcsoxy-b-methylcnteiraeydinausgangsmaierial
vor Iu η füllten von Wasserstoff. Wird der Katalysator in situ
hergestellt, führen Molverhältnisse von Triphenylphosphin oder eines anderen Liganden /u Rhodium (das
zunächst als Rhodiumehiorid vorhanden ist) von
weniger als 1 :1 zur Bildung von Niederschlägen von Metall in gepulverter Form, welches als heterogener
Katalysator unter bevorzugter Bildung des /?-Epimeren
anstelle des gewünschten «-Epimeren wirkt. Molverhältnisse von Triphenylphosphin oder einem anderen
Liganden zu Metall von mehr als 3:1 führen zu homogenen Katalysatoren, welche eine unvollständige
Umwandlung des Ausgangsmaterials und verminderte Ausbeuten an dem gewünschten Produkt ergeben.
Die homogene katalytische Hydrierung von exocyclischen Methylengruppen unter Anwendung von Tris-(triphenylphusphin)-rhodiumchlorid
als Katalysator in Methylencyclohexanen (Augustine u. a., Ann N. Y.
Acad. Sei. 158, 482-91, 1969) Coronopilin (Ruesch u. a.,
Tetrahedron 25, 807 — 11, 1969) und in einem Zwischen- ι
produkt bei der stereoselektiven Gesamtsynthese von Seychelen (Piers u. a., Chem. Communs. 1069-70, 1969)
ist beschrieben worden. Aus diesen Befunden konnte das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem Rhodiummetall,
Phosphin und freie Säure bzw. Zinn(II)-chlorid im : Reaktionsgemisch vorliegen, nicht abgeleitet werden.
Unvorhersehbar waren auch die hohen Ausbeuten an gewünschten α-6-Desoxytetracyclin.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von α-6-Desoxytetracyclin durch katalytische Hydrie- rung
einer Tetracyclinbase der allgemeinen Formel I
OH H N(CH3)2
und ihrer Säureadditionssalze, worin X Wasserstoff, Chlor oder Fluor bedeutet, in einem eine katalytische
Menge Rhodiummetall und eine gegebenenfalls gebundene Säure enthaltenden inerten Medium bei einer
Temperatur von etwa 0° bis 100cC und einem Druck von etwa Atmosphärendruck bis etwa 137 bar ist
dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zusätzlich in Gegenwart von etwa 2 bis 10 Molen, je Mol
Rhodiummetall, einer Verbindung der allgemeinen Formel II
R1R2R3P
(Π)
durchführt, worin Ri und R2 gleich oder verschieden sind
und Phenyl oder substituiertes Phenyl bedeuten, wobei der Substituent Halogen, niederes Alkoxy, Dimethylamino
oder niederes Alkyl ist; R3 dem Rest Ri
entspricht, ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest bedeutet, und daß man die Säure in einer
Menge von etwa 1 bis 2,0 Molen freie Säure pro Mol Tetracyclinbase oder statt dessen etwa 0,1 bis 1,0 Mol
Zinn(II)-chlorid je Mol Tetracyclinsäureadditionssalz verwendet.
Nach beendeter Hydrierung wird das gebildete Gemisch von <x- und ^-Verbindung nach üblichen
Verfahrensweisen gewonnen, wobei der Katalysator enifernt und das Gemisch aus dem Lösungsmittelmedium
isoliert wird. Dieses Gemisch wird dann chromatographisch oder auf andere Weise getrennt. Zum Beispiel
kann Sulfosalicylsaure zugegeben werden, um hauptsächlich
das «-Isomere auszufällen, wie es in J. Am. Chem. Soc Bd. 84, 2643-51 (1963) beschrieben ist. Eine
typische Verfahrensweise zum Abtrennen bzw. Isolie- > ren ist in den nachfolgenden Beispielen enthalten.
Der Ausdruck »inertes Lösungsmittel« bezieht sich auf ein Medium, das ein Lösungsmittel oder ein
geeignetes Suspendiermittel für das 6-Methylentetracyclin ist, das unter den Hydrierungsbedingungen
beständig ist und die Wirksamkeit des Katalysators nicht nachteilig beeinflußt oder mit dem Antibiotikum
reagiert. Polare organische Lösungsmittel sind im allgemeinen geeignet, und zu diesen gehören die in den
US-PS 32 00 149 und 34 44 198 aufgeführten. Wie bei den in diesen Patentschriften beschriebenen Verfahren
sind basische Medien ungeeignet, weil diese eine Zersetzung fördern können, wodurch die Ausbeute an
dem gewünschten Produkt verringert wird. Ausgezeichnete Ergebnisse werden mit vielen Reaktionsmedien
erhalten, zu denen Methanol, Äthanol, Methyläthylketon, Dioxan, Formamid, Monoalkyl- und Dialkylformamide
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in jeder Alkylgruppe, wie
N-Methylacetamid,
N,N-Dimethylacetamid,
N-Methyl-N-acetylformamid oder
Ν,Ν-Diäthylacetoacetamid,
Pyrrolidon, N-Methyl-2-pyrrolidon,
Methyl-1 -methyl^-pyrrolidon^-carboxylat,
Äthylenglykol, Propylenglykol,
2-Methoxyäthanol,2-ÄthoxyäthanoI,
Acetonitril, Essigsäure,
Tetramethylharnstoff, Tetrahydrofuran und
y-Butyrolacton
N,N-Dimethylacetamid,
N-Methyl-N-acetylformamid oder
Ν,Ν-Diäthylacetoacetamid,
Pyrrolidon, N-Methyl-2-pyrrolidon,
Methyl-1 -methyl^-pyrrolidon^-carboxylat,
Äthylenglykol, Propylenglykol,
2-Methoxyäthanol,2-ÄthoxyäthanoI,
Acetonitril, Essigsäure,
Tetramethylharnstoff, Tetrahydrofuran und
y-Butyrolacton
gehören.
Gemische aus diesen Lösungsmitteln können ebenfalls verwendet werden. Zu bevorzugten Lösungsmitteln
für die Umsetzung gehören Methylformamid, N-Methylacetamid, Methyl-l-methyl-2-pyrrolidon-4-carboxylat
und Tetramethylharnstoff, und besonders bevorzugt sind Methanol und N-Methyl-2-pyrrolidon.
Diese Lösungsmittel ergeben häufig die besten Resultate, wenn sie 5 bis 80 Vol.-% Wasser enthalten.
Diese vorstehenden Lösungsmittel haben folgende Vorzüge:
(1) Rhodiummetall, auch vor Zugabe des Phosphins, bleibt in diesen Mitteln relativ beständig. Es
empfiehlt sich jedoch, das Phosphin sofort einzutragen, wenn ein Lösungsmittel, wie Methanol,
verwendet wird, um die Möglichkeit auszuschalten, daß sich der Katalysator zersetzt.
(2) Auf dem Gebiet der Katalysatoren ist bekannt, daß unterschiedliche Partien von dem gleichen Katalysator
hinsichtlich der vorgesehenen Funktion eine wechselnde Leistung zeigen. Die angeführten
Mittel führen jedoch, wie gefunden worden ist, zu gleichbleibend hohen Produktausbeuten, und zwar
auch mit sogenannten schlechteren Katalysatorpartien.
(3) Die erhöhte Löslichkeit der Ausgangsstoffe in vielen dieser Lösungsmittel erlaubt häufig die
Anwendung besonders hoher Konzentrationen des Ausgangsmaterials, d. h. bis zu 30 Gew.-% und
höher.
(4) Diese Lösungsmittel führen bei relativ niedrigen Gewichtsverhältnissen von Katalysator zu Aus-
gangsmaterial häufig bei Gewichtsverhältnissen von etwa 1 :2 und niedriger, zu optimalen
Ergebnissen.
(5) Eine besonders hohe Umwandlung des Ausgangsmaterials, hohe Ausbeuten an a-Isomeren und eine
bevorzugte Bildung von λ-Isomeren werden durch diese Mittel erzielt.
(6) Das «-Isomere hoher Qualität kann leicht isoliert werden.
Im .allgemeinen sind Temperaturen von etwa 00C bis
etwa 100°C geeignet. Am unteren Ende dieses Bereichs. z. B. unter etwa 100C, ist die Umsetzung zu langsam, um
von praktischem Wert zu sein. An dem oberen Ende dieses Bereichs, z. B. bei etwa 950C oder höher, findet
eine Zersetzung von Reaktionsteilnehmern und Produkten statt. Temperaturen von etwa 25°C bei etwa 90'C
werden bevorzugt. Innerhalb dieses Bereichs wird eine Temperatur von etwa 700C bis 900C besonders
bevorzugt.
Das verwendete Rhodiummetall kann vom Trägerkatalysator-
oder Nichtträgerkatalysatortyp sein. Zu Beispielen für geeignete Katalysatorträger gehören
Kohlenstoff, Kieselsäure, Tonerde bzw. Aluminiumoxid und Bariumsulfate. Das Rhodium wird vorzugsweise in
Trägerkatalysatorform verwendet, z. B. als Rhodiumauf-Kohle, Rhodium-auf-Bariumsulfat, Rhodium-auf-Bariumcarbonat
und Rhodium-auf-Tonerde. Eine besonders bevorzugte Form ist 5% Rhodium-auf-Kohle
Beste Ergebnisse werden im allgemeinen mit etwa 0,0001 bis 2 Gewichtsteilen Katalysator (Metall), auf
Trockenbasis, je Teil Ausgangsverbindung erzielt, obwohl höhere oder niedrige Verhältnisse ebenfalls mit
Erfolg angewandt werden können. Im allgemeinen kann ein Molverhältnis von Katalysator zu 6-Methylentetra- >
cyclinverbindung von 1 :3 benutzt werden. Rhodiumauf-Kohle. der bevorzugte Katalysator, ist im Handel als
50%iges nasses Gemisch (mit Wasser), das 5% Rhodium-auf-Kohle (Trockenbasis) enthält, erhältlich
und wird zweckmäßigerweise in dieser Form benutzt. ^
Der während der Hydrierung angewandte Druck
kann von Unteratmosphärendruck bis zu 137 bar reichen oder noch höher liegen, wenn eine geeignete
Vorrichtung zur Verfügung steht. Unteratmosphärendrücke bis zu 133 mbar oder noch niedriger können mit :
Erfolg angewandt werden, doch werden wegen der Reaktionsgeschwindigkeit zweckmäßigerweise Wasserstoffdrücke
von 0,98 bar oder höher im allgemeinen bevorzugt. Im allgemeinen sind Drücke, die bis zu etwa
68.7 bar reichen, günstig, weil sie die Hydrierung innerhalb einer angemessenen Zeitspanne fördern.
Die zu reduzierenden 6-Methylentetracyclinverbmclungcn
können in amphoterer Form, in der Form von mehrwertigen Metallsalzkomplcxcn (z. B. von Calcium,
Barium, Zink, Magnesium) oder Säureadditionssalzen ~" der Verbindungen vorliegen. Unter den pharmazeutisch
geeigneten Salzen sind solche von Mineralsäuren, wie Chlorwasserstoff-, Jodwasserstoff-, Bromwasserstoff-,
Phosphor-, Mctaphosphor-, Salpeter- und Salzsäure. Außerdem gehören dazu Salze von organischen Säuren. · ■
wie der Wein-, Essig-, Zitronen-, Malein-, Glykol-, Glukon-, Bernstein-, Arylsulfon-, z. B. p-Toluolsulfonuτιd
Sulfos;ilicyhäure. Zu den pharmazeutisch ungeeigneten
.Säureadditionssalzcn gehören solche \oti Fluorwasserstoff-
und Perchlorsäure. Die b-Methylentciracyclinverbindungen
(Formel I) werden vorzugsweise als Säureadditionssalze verwendet. Die bevorzugten Salze
siiitl die I Ivdrochloride, Sulfosalicyiate, p-Toluolsulfonate.
Perchlorate, und Perborate.
Die Salze können zuvor gebildet werden oder in situ durch Zugabe einer äquimolaren Menge der geeigneten
Säure zu dem Reaktionsgemisch, das die 6-Methylentetracyclinbase
enthält, hergestellt werden. Es ist beobachtet worden, daß die Geschwindigkeit der Hydrierungsreaktion
und die Ausbeute an dem gewünschten ix-Epimeren durch Vorliegen eines Säureüberschusses
gegenüber derjenigen Menge, die zur Bildung eines Säureadditionssalzes mit dem 6-Methylentetracyclin
erforderlich ist. überraschend verbessert werden. Ein Molverhältnis von Säure zu o-Methylentetracyclinbasc
über 1:1 übt einen fördernden Effekt auf die Reaktionsgeschwindigkeit und die Ausbeute aus. Die
überschüssige Säure, d. h. die Säuremenge, die über der zur Bildung des Säureadditionssalzes von der 6-Meihylentetracyclin'oase
erforderlichen liegt, kann gleich oder verschieden sein von der, die zur Bildung des
Säureadditionssalzes von dem 6-Methylentetracyclin erforderlich ist. Ein wesentliches Merkmal ist, daß die
gesamte vorhandene Säure einem Gesannmolverhältnis von Säure zu Methylentetracyclinbase von 1,1 zu 2.0
entspricht. Gesamtmolverhältnisse von Säure j:u 6-Methylentetracyclinbase
von etwa 1,5 bis etwa 2,0 werden bevorzugt. p-Toluolsulfonsäure und Chlorwasserstoffsäure
sind besonders geeignet.
Andere Substanzen haben ebenfalls einen reaktionsfördernden Effekt. Außer den oben angegebenen
Säuren übt, wie festgestellt worden ist, auch Zinndichlorid eine ausgesprochen günstige Wirkung aus. die
sogar über derjenigen liegt, die mit den oben angegebenen Überschüssen von Säuren erzielt wird.
Unter einer gegebenen Reihe von Bedingungen ist die Verwendung von Zinn(ll)-chlorid wirksamer bei der
Förderung der Reaktion als p-Toluolsulfonsäure.
Bei diesem verbesserten Verfahren geeignete Phosphine sind solche der allgemeinen Formel Il
R1R2R1P
(H)
worin jeweils Ri und R3 Phenyl oder substituiertes
Phenyl sind, wobei der Substituent Halogen, niederes Alkoxy, Dimethylamine oder niederes Alkyl ist, und R3
gleich Ri oder Wasserstoff oder niederes Alkyl ist. Das
bevorzugte Phosphin ist Triphenylphosphin, wegen der leichten Erhältlichkeit dieses Phosphins und daher der
relativen Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen, hier angegebenen Phosphinen. Die Ausdrücke »niederes
Alkoxy« und »niederes Alkyl« erfassen Alkoxy- und Alkylgruppen mn 1 bis einschließlich 4 Kohlenstoffatomen.
Das als Ausgangsstoff verwendbare 6-Dinicthyl-6-inethylentetracyclin
der Formel I mit X gleich Wasserstoff ist eine bekannte Verbindung. Die Herstellung
dieser Verbindung durch 1 la-Dehalogenieruny des
entsprechenden 1 la-Halogen-ö-desmethyl-ö-methylentetracyclins
durch chemische oder katalytischc Reduktion wird in ]. Am. Chem. Soc, Bd. 85.3943-53 (1963) und
in den US-PS 29 84 646 und 31 83 267 beschrieben. Das dort bevorzugte Verfahren betrifft die katalytisch^
Reduktion der 1 la-Chlordprivate in einem bei Umsetzung
inerten Lösungsmittel in Gegenwart eines Edelinetallkatalysators, z. B. von Palladium und vorzugsweise
Rhodium, bei einer Temperatur von etwa 0° bis 60'C und einem Wasserstoffdruck von Atmosphärendruck
bis Überatmosphärendrücken. Die bekannte Dehalogenierungsslufc erlaubt, wenn sie durch katalytische
Reduktion in Gegenwart von Rhodium (in Form eines Tragerkatalysators oder Nichtträgerkatalysators)
durchgeführt wird, eine bequeme Verbindung mit dem erfindungsgemäßen katalytischen Hydrierungsverfahren
der 6-Methylengruppe. Es wird also zunächst, wie bekannt, em I la-Halogen-, insbesondere einem
1 la-Chlor-6-desmethyl-6-methylentctracyclinsal/ (!chalogeniert
und anschließend das die 1 la-Dehjlogenverbindung
enthaltende Reaktionsgemisch mit Triphenylphosphin (oder einem anderen geeigneten vorstehend
definierten Phosphin) und Rhodium-auf-Kohle versetzt.
Das erhaltene Gemisch wird unter den angegebenen Bedingungen hydriert. Ein solches Verfahren hat den
Vorteil, beide Stufen zusammen in einem Reaktionsgefäß durchzuführen. Das Rhodium kann dabei auf einmal
oder stufenweise zugegeben werden, wie nachfolgend erläutert wird.
Bei dieser bevorzugten Ausführungsform hydriert
man zunächst ein Säureadditionssalz des 1 la-Chlorderivats
in Gegenwart von 5-%-Rhodium-auf-Kohle in einem bei der Umsetzung inerten Medium, z. B.
Methanol, bei Drücken von Atmosphärendruck bis 137 bar und bei Temperaturen von etwa 0°C bis etwa
6O0C. Es wird genügend Wasserstoff eingeführt, um nur
eine 1 !a-Dechlorierung zu erreichen. Die bevorzugten Salze des 1 la-Chlorderivats sind die p-Toluolsulfonat-.
Perchlorat- und Perboratsalze. Diese Salze werden bevorzugt, weil, wie oben angegeben ist. solche Salze
der 1 la-Dechlorverbindungen von besonderem Wert
bei der nachfolgenden erfindungsgemäßen Hydrierung der 6-Methylengruppe sind. Andere brauchbare Salze
für die 1 la-Dechlonerung sind die Hydrochloride und
Sulfosalicylate.
Diese Verfahrensweise wird besonders für Umsetzungen im Großmaßstab bevorzugt, weil das Reaktions-
^cmisch der 1 iH-dechlonerten Verbindun17 ciänn einen
Teil des für die Endhydrierungsstufe benutzten Katalysators enthält. Außerdem wird eine Säuremenge
gebildet, die auf molarer Basis der in die l!a-Dehalogenverbindungen
umgewandelten 1 la-Chlorverbindung
äquivalent ist. so daß die Notwendigkeit entfällt, mehr Säure zuzusetzen. Es ist dann nur erforderlich, den
restlichen Teil des Rhodiumkatalysators, vorzugsweise Rhodium-auf-Kohie. und ein geeignetes Phosphin,
vorzugsweise Triphenylphosphin. zuzusetzen, um das Verfahren fortzuführen.
Ein weiterer Vorte:i ist der. daß nicht umgesetzte 1 la-Chlorverbindung in die erfindungsgemäße Verfahrensstufe
gelangt, in der dann eine weitere Dehalogenierung neben der Hydrierung stattfindet.
Wenn das Verfahren in Form eines »Eintopf«-Verfahrens,
beginnend mi: einem 1! a-Chlorderiva; der
allgemeinen Formel i mit X=Chlor. durchgeführt wird.
Es ist vorteilhaft, das Rhodium jeder Stufe des Gesamtverfahrens zuzjgeben, wobei etwa 25% bis
etwa 50% der Gesamtmenge in der 1 la-Dchalogenierungsstufe
und der restliche Teil in der Hydrierungssuife ■ zugegeben werden.
Das Phosphin kann dem Reaktionsgemisch auch voider Dehalogenierung zugegeben werden. Doch sind die
auf diese Weise erhaltenen Ausbeuten an 6-Desoxytetracyclinen im allgemeinen geringer als diejenigen, die
'' erhalten werden, wenn das Phosphin nach der Dehalogenierungsstufe zugegeben wird, d. h. nach der
Reaktion von etwa 1 Mol Wasserstoff je Mol vorhandener I la-Halogentetracyclinverbindung.
Molverhaltnisse von Phosphin zu Rhodium von etwa 2 bis etwa 10 sind bei dem Verfahren der Erfindung
geeignet Dns ^ünstigste Molverhültnis lieg! bei etwa 5
bis w. und das bevorzugte Molverhälmis betragt etwa .3
bis etwa 6 Mol Phosphin je Mol insgesamt angewendetes Rhodium.
' Zur Hersteilung des Ausgangsmaterials kann das 1 1a-Chlor-i)-desmethyl-6-desoxv-6-mcthylentetraeyclin
auch durch behandlung mit einem tertiären Phosphin 1 la-dechlorieri werden. Sekundäre Phosphine oder
tertiäre Phosphite können dabei ebenfalls verwendet
• werden. Tertiäre Arylphosphine. in denen die Arylgruppe
Phenyl oder substituiertes Phenyl bedeutet, werden wegen der durch diese Mittel erzielbaren vorteilhaften
Ausbeuten bevorzugt. Man behandelt das lla-Chlor-6-desmethyl-6-deso\y-6-methylentetraeyclin,
im allgemeinen als Hydrochlorid- oder p-Toluolsulfonatsalz, weil
dieses die Formen sind, in denen die 1 la-Chlorverbindungen
im allgemeinen isoliert werden, in einem Molverhältnis von enva I bis etwa 3 Mol Phosphin je
Mol 1 la-Chlorverbi'idiing. Die Reaktion wird in einem
Hydroxylgruppen enthaltenden Lösungsmittel, z. B. Wasser und niederen Alkanolen (vorzugsweise Methanol
oder Äthanol), bei einer Temperatur von etwa 20cC
bis zum Siedepunkt des Lösungsmittelsystems in einem Zeitraum bis zu 3 Stunden durchgeführt. Dem die
1 la-Dehalogenverbindung enthaltenden Reaktionsgemisch
werden dann erfindungsgemäß katalytische Mengen Rhouiuminelailkataiysalor und ein geeignetes
Phosphin, wie es oben angegeben ist, zugegeben. Wasserstoff wird dann in das System eingeführt und die
Hydrierung der 11 a-Dehalogenverbindung in der oben
beschriebenen Weise ausgeführt.
Die Reaktionsgemische werden in einfacher Weise überwacht und untersucht, um das ungefähre Ausmaß
der Umsetzung und die ungefähren Ausbeuten an x- und /?-lsomeren zu ermitteln, und zwar durch Dünnschichichromatographie
auf Silikagelplatten, gepuffert
sehe Reduktion. Die benutzte Katalysatormengi.·.
vorzugsweise 5% Rhodmm-auf-Kohie. ist eine katalytische
Menge, welche der oben angegebenen Definition entspricht. Geeignete Lösungsmittel sind niedere
Alkanoie. z. B. Methanol, Äthanol, sowie viele de- oben bei der Hydrierung der 6-Methylengruppe genannten
Lösungsmittel.
Das Dehalogenierungsreaktionsgemisch wird dann
vorzugsweise mit einem weiteren Rhodiumkatalysalor. z.B. 5% Rhodium-auf-Kohie, versetzt; die an diesem
Punkt zugegebene Katalysatormenge kann stark variieren. z.B. vom 1- bis 50fachen der in der
Dehalogenierungsstufe benutzten Menge.
In der Praxis verwendet man die 2- bis etwa 25fache Menge des in der Dehalogenierungsstufe verwendeten
Rhodiumka:alv-,aiors.
Lösungsmittelsystems Tetrahydrofuran-Wasser (95 : 5). Die Planen werden mit Ammoniak entwickelt und unter
ultraviolettem Licht (366 nm) betrachtet. Eine genauere Bestimmung des Ausmaßes der Umsetzung unter der
Ausbeute bei den Umsetzungen werden durch Hochdruck-Flüssig-Chromatographie
erzieh. Die benutzte Säule ist eine Säule von 2 m χ 2,1 mm, die mit einem
quarternären Ammoniumsalz eines substituierten Methacrylatpoiymerisats
gefüllt ist, das in einer Menge von 1 3ew.-% auf sphärischen Kieseisäurehaltigen Teilchen
definierter Oberfläche und Porengröße als Überzug aufgebracht worden ist.
Das L:)sungsmittelsystem besteht aus 0,001 molarer Äthylenc:amintetraessigsäure . und 0,005mo]arem Natriumacetat.
eingestellt mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 6,0. Ein Druck von 0,5 ml je Minute wird
angewandt. Das Instrument hat ein Injektionsvcntil von 12 nm.
Ein Pan-Kessel wurde mit 5% Rhodium-auf-Kohle
(2,88 g von 50%igem nassem Material, 0,70 m Mol Rhodium), Triphenylphosphin (0,55 g. 2,1 mmol) und
N-Methyl-2-pyrrolidon (10 ml) beschickt. Das Gemisch wurde eine halbe Stunde bei 700C unter Stickstoff und
einem Druck von 0,7 bar geschüttelt. Danach wurde eine Aufschlämmung des ö-Dcsmethyl-ö-desoxy-ö-methylen-S-hydroxytetracyclinhydrochlorids
(3,70 g,
7,7 mmol) und Zinndichlorid (0,329 g, 1,5 mmol) in N-Methyl-2-pyrrolidon (40 ml) in den Kessel mittels
eines Spritzgeräts eingetragen. Der Kessel wurde dann mit Wasserstoff unter einem Druck von 3,5 bar gefüllt
und über Nacht bei 700C 18 Stunden geschüttelt. Mittels
Dünnschichtchromatographie wurde festgestellt, daß die Reaktion beendet war, und es wurden 96% λ- und
4% /J-e-Desoxy-S-hydroxytetracyclin erhalten.
Die Dünnschichtchromatographie wurde auf Silikagelplatten durchgeführt. Die Platten wurden Präpariert,
indem auf sie bis zur Sättigung ein Phosphat-Zitronensäure-Puffer mit einem pH-Wert von 6 aufgesprüht
wurde und die Platten dann getrocknet wurden. Ein System von 95% Tetrahydrofuran und 5% Wasser
wurde zugegeben die Platten wurden in Ammoniak entwickelt und unter ultraviolettem Licht (366 nm)
betrachtet. In diesem System hat 6-Desmethyl-6-desoxy-ö-methylen-S-hydroxytetracyclin
einen Rf-Wert von 0,31, 6-a-5-Hydroxytetracyclin einen Rf-Wert von
0,50 und 6-j3-5-Hydroxytetracyclin einen Rf-Wert von
0,25.
Ein bekanntes Gemisch von den vorstehend genannten Verbindungen wurde zum Vergleich der Dünnschichtchromatographie
unterworfen.
Ein Parr-Kessel wurde mit 5-%-Rhodium-auf-Kohle
(0,572 g, 50%iges nasses Material, 0,14 mmo! Rhodium), Triphenylphosphin (0,113 g, 0,43 mmol) und 1,26 nil
konzentrierter Chlorwasserstoffsäure und dann mit einer Lösung von e-Desmethyl-e-desoxy-G-methylen-S-hydroxytetracyclinhydrochlorid
(3,39 g, 7,0 mmo!) in Methanol (35 ml) mit einem Gehalt von 7,0 mmol ρ-Toluolsulfonsäure beschickt. Der Kessel wurde dann
mit Wasserstoff unter einen Druck von 3,3 bar gesetzt und über Nacht bei 75°C 20 Stunden geschüttelt. Die
Dünnschichtchromatographie ergab, daß vorherrschend «-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin und nur Spuren
des Ausgangsmaterials und des 6-/?-Epimeren vorhanden waren.
Ein Autoklav aus korrosionsfestem Stahl wurde mit 2,88 g 5-%-Rhodium-auf-Kohle (50%iges nasses Material
0,70 mmol Rhodium), Tri-(4-chlorphenyl)-phosphin (0,76 g, 2,1 mmol) und einer Lösung von 6-Desmethyl-O
desoxy-ö-methylen-S-hydroxytetracyclin (33,9 g,
70,0 mmol), in 360 cm3 mit einem Gehalt von 70,0 mmol '
p-Toluolsulfonsäure beschickt. Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasserstoffgas unter einen Druck von
12,8 bar gesetzt, die Temperatur wurde auf 75° C eingestellt und das Reaktionsgemisch 17 Stunden
gerührt. Die Hochdruckchromatographie des Reaktionsgemisches ergab, daß 81% <x-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin
und 1,6% jS-Epimeres vorhanden waren. Die Zugabe von 340 cm3 einer 10%igen wäßrigen Lösung
von 5-Sulfosalicylsäure ermöglichte die Isolierung von
tt-e-Desoxy-S-hydroxytetracyclin in Form des 5-Sulfosalicylsäuresalzes
in 80%iger Ausbeute.
Ein Parr-Kessel wurde mit 5-%-Rhodium-auf-Kohle (2,88 g, 50%iges nasses Material, 0,70 mmol Rhodium)
und Tri-(4-chlorphenyl)phosphin (0,76 g, 2,1 mmol) in 13cmJ Methanol beschickt. Das Gemisch wurde eine
halbe Stunde bei 620C unter Stickstoffatmosphäre geschüttelt. Am Ende dieser Zeitspanne wurde eine
Lösung von 3,39 g (7,0 mmol) 6-Desoxy-6-desmethyl-6-methylen-S-hydroxytetracyclinhydrochlorid
in 37 cm3 Methanol mit einem Gehalt von 7,0 mmol p-Toluolsulfonsäure zugegeben. Der Kessel wurde dann mit
Wasserstoff unter einen Druck von 3,3 bar gesetzt und über Nacht Ί8 Stunden bei 75"C geschüttelt. Hoehdruck-Flüssig-Chromatographie
(HPLC) ergab, daß 80% «-ö-Desoxy-S-hydroxytetracyclin und 1,5%
6-^-Epimeres vorhanden waren a-6-Desoxy-5-hydroxytetracycün
kann in 78%iger Ausbeute in Form des S-Sulfosalicylsäuresalzes isoliert werden.
Beispiel 5
Ausgangsmaterial (US-PS 32 00 149)
Ausgangsmaterial (US-PS 32 00 149)
Ein 500 ml-Parr-Kessel wurde mit 1 la-Chlor-6-desmethyl-ö-desoxy-ö-methylen-S-hydroxytetracyclin-ptoluolsulfonat
(5,0 g, 7,1 mmol), 5% Rhodium-auf-Kohle (100 mg von 50%igem nassen Material, 0,49 mMol
Rhodium) und Methanol (30 ml) beschickt. Der Kessel und dessen Inhalt wurden mit Stickstoff durchspült, und
dann wurde Wasserstoff bei einem Druck von 3,3 bar in den Kessel eingeleitet. Der Kessel wurde bei Raumtemperatur
über Nacht geschüttelt. Die Untersuchung des Reaktionsgemisches mittels Dünnschichtchromatographie
nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren ergab, daß die lla-Dechlorverbindung die vorherrschende
Verbindung war.
Erfindung
Der die lla-Dechlorverbindung enthaltende Parr-Kessel
wurde mit Stickstoff gespült und mit 5% Rhodium-auf-Kohle (2,88 g von 50%igem nassem
Material, 0,70 mmol Rhodium) und Triphenylphosphin (0,55 g, 2,1 mmol) beschickt. Der Kessel wurde mit
Wasserstoff unter einen Druck von 3,3 bar (nach einem angemessenen Durchspülen) gesetzt und über Nacht bei
75°C geschüttelt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt, Methanol (30 ml) und gasförmiger Chlorwasserstoff
(2 Moläquivalente) wurden zugegeben. Die Aufschlämmung wurde filtriert und das Filtrat wurde
auf das Doppelte seines Volumens niii Wasser Verdünnt.
Sulfosalicylsäure (33 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung) wird zum verdünnten Filtrat zugesetzt, und die
erhaltene Aufschlämmung wird über Nacht gerührt. Das Sulfosalicylsäuresalz wurde abfiltriert und der Filterkuchen
getrocknet (3,65 g). Hochdruckchromatographie nach dem obenerwähnten Verfahren ergab, daß 55,5%
6-Λ- und 1,8% 6-/?-Desoxy-5-hydroxytetracylin sowie
etwa 2% e-Dimethyl-ö-desoxy-e-methylen-S-hydroxytetracyclin
vorhanden waren. Diese Ausbeute an 6-«-Isomeren entspricht 65%, bezogen auf das als
Ausgangsmaterial verwendete 11 a-Chlorderivat.
A. In einer Stickstoffatmosphäre wurden 5-%-Rhodium-auf-Kohle (2,88 g von 50%igem nassem Material,
It
0,70 mmol Rhodium), Triphenylphosphin (0,55 g, 2,1 mmol) und N-Methyl-2-pyrrolidon (13 ml) in einen
Parr-Kessel eingetragen, erwärmt und bei 70°C eine halbe Stunde geschüttelt. Eine Aufschlämmung von
ö-Desmethyl-ö-desoxy-ö-methylen-S-hydroxyietracyclinhydrochlorid
(3,7 g, 7,72 mmol) in N-Methyl-2-pyrrolidon (37 ml) wurde dann zugegeben, während die
Stickstoffatmosphäre aufrechterhalten wurde. Der Stickstoff wurde abgeführt, Wasserstoff (3,3 bar) wurde
eingeleitet, das Gemisch auf 70°C erwärmt und 16 Stunden geschüttelt.
Die Untersuchung des Reaktionsgemischs wie in Beispiel 1 ergab, daß 55% λ- und 5% /J-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin
sowie 45% des Ausgangsmaterials vorhanden waren.
B. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert. Es wurden erneut 5-%-Rhodium-auf-Kohle (2,88 g von 50%igem
nassem Material) und Triphenylphosphin (0,55 g) eingetragen. Das wie oben durchgeführte Hydrieren für
weitere 16 Stunden ergab 82% α-Isomeres und 3% /Msomeres. 15% des Ausgangsmaterials waren noch
vorhanden.
Wiederholte man das Verfahren des Beispiels 6, jedoch unter Zugabe von p-Toluolsulfonsäure (1,465 g,
7,72 mmol) zur Anfangsbeschickung von Katalysator und Triphenylphosphin, so ergab die Untersuchung
nach einer Reaktionszeit von 16 Stunden, daß 82% λ- und 2% /i-ö-Desoxy-S-hydroxytetracyclin und 16%
Ausgangsmaterial vorhanden waren.
Bei einer weiteren Hydrierung entsprechend Beispiel 6B zeigte sich, daß das Ausgangsmaterial vollständig
umgesetzt worden war und die λ-Verbindung in
95%iger Ausbeute und jJ-ö-Desoxy-S-hydroxytetracyclin
in 2%iger Ausbeute entstanden waren. Unbekannte Produkte machten die restlichen 3% des Materials aus.
Das Verfahren des Beispiels 6A wurde wiederholt, jedoch unter Verwendung von N-MethyI-2-pyrrolidon-Wasser
(1 :1) anstelle von N-Methyl-2-pyrrolidon als Lösungsmittel. Es wurden gemäß der Untersuchung
nach dem Verfahren des Beispiels 1 55% a-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin
und 45% nichtumgesetztes Material erhalten.
Das Verfahren des Beispiels 6A wurde wiederholt, jedoch unter Verwendung von N-Methyl-2-pyrrolidon-Methanol
(1:1) als Lösungsmittel anstelle von N-Methyl-2-nyrrolidon.
In dem Reaktionsgemisch wurden 80% a-ö-Desoxy-S-hydroxytetracyclin und 20% nichtumgesetztes
Material gefunden.
Das Verfahren des Beispiels 7 wurde wiederholt, jedoch unter Verwendung von Tetrahydrofuren als
Lösungsmittel anstelle von N-Methyl-2-pyrrolidon. Nach einer Reaktionszeit von 16 Stunden wurden 76% '
οι- und 1% /J-ö-Desoxy-S-hydroxytetracyclin und 23%
nichtumgesetztes Ausgangsmaterial erhalten.
Beispiel 11
Ausgangsmaterial
Ausgangsmaterial
Eine Lösung von 1 la-Chlor-e-desoxy-ö-desmethyl-emethylen-5-hydroxytetracyclin-p-toluolsulfonat
(10,0 g, 0,154 mmol) in Methanol (52 ml) wurde unter einer Stickstoffatmosphäre in einen Parr-Kessel eingetragen,
der zuvor mit Stickstoff ausgespült worden war und 5% Rhodium-auf-Kohle (0,20 g von 50%igem nassem
Material, 0,05 mmol) enthielt. Der Kessel und der Inhalt wurden mit Stickstoff gespült, und dann wurde
Wasserstoff bei einem Druck von 3,17 bar in den Parr-Kessel eingeleitet. Das Reaktionsgemisch wurde
bei 26°C annähernd 14 Stunden geschüttelt. Die Dünnschichtchromatographie des Reaktionsgemisches
ergab, daß die 1 la-Dechlorverbindung und eine Spur von Ä-6-Desoxy-5-hydroxytetracyclin vorhanden waren.
Erfindung
Der Kesseldnick wurde abgeschwächt und der Kessel
dann mit Stickstoff durchspült. Dem die 1 la-Dechlorverbindung enthaltenden Parr-Kessel wurde ein Gemisch
von 5% Rhodium-auf-Kohle (0,429 g von 50%igem nassem Material, 0,105 mmol), Triphenylphosphin
(0,226 g, 0,86 mmol) und Methanol (12 ml) zugegeben. Der Parr-Kessel wurde mit Stickstoff und
dann mit Wasserstoff gespült, dann wurde Wasserstoff eingeleitet, so daß sich ein Druck von 3,3 bar einstellte.
Der Kessel wurde bei 68 bis 72°C etwa 8 Stunden geschüttelt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt,
aus dem Kessel entfernt und mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure (11,0 ml) angesäuert. Das angesäuerte
Gemisch wurde filtriert, und die feste Substanz wurde mit Methano: gewaschen, wobei ein gesamtes
Filtratvolumen von 100 ml erhalten wurde. Durch Zugabe von Sulfosalicylsäure zu dem Filtrat nach dem
Verfahren des Beispiels 5 wurden 8,85 g Sulfosalicylsalz ausgefällt. Die HPLC ergab, daß 59,9% tx- und 1,33%
jS-ö-Desoxy-S-hydroxytetracyclin und etwa 0,8% 6-Desoxy-6-desmethyl
-ö-methylen-S-hydroxytetracyclin vorhanden
waren.
Beispiel 12
Ausgangsmaterial
Ausgangsmaterial
Ein Gemisch aus lla-Chlor-e-desmethyl-ö-desoxy-ömethylen-5-hydroxytetracyclin-p-toluolsulfonat
(2,97 g, 4,51 mmol) Methanol (30 ml), Wasser (4 ml) und Triphenylphosphin (1,205 g, 4,60 mmol) wurde in einem
Parr-Kessel unter einer Stickstoffatmosphäre bei Raumtemperatur 3 Stunden geschüttelt.
Erfindung
Der Parr-Kessel, der die 1 la-Dechlorverbindung enthielt, wurde mit Stickstoff gespült und mit. 5%
Rhodium-auf-Kohle (1,69 g von 50%igem nassem Material, 0,41 mmol Rhodium) und Triphenylphosphin
(0,32 g, 123 mmol) beschickt. Der Kessel wurde mit Wasserstoff unter einen Druck von 3.3 bar gesetzt (nach
einem angemessenen Spülen) und über Nacht bei 75°C geschüttelt. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt,
und Methanol (30 ml) und gasförmiger Chlorwasserstoff (2 Moläquivalente) wurden zugegeben. Die Aufschlämmung
wurde filtriert und das Filtrat bis zum Doppelten seines Volumens mit Wasser verdünnt. Sulfosalicylsäure
(33 ml einer 10%igen wäßrigen Lösung) wurde dem verdünnten Filtrat zugegeben und die erhaltene
Aufschlämmung über Nacht gerührt. Das Sulfosalicylsalz wurde abfiltriert und der Filterkuchen getrocknet.
Das Hauptprodukt war a-ö-Desoxy-S-hydroxytetracyclin.
Vergleichsbcispiel
Das Verfahren des Beispiels 5 wurde wiederholt, jedoch ohne Zugabe von Triphenylphosphin zu dem
Reaktionsgemisch der 11 a-Dechlorverbindung.
Die Untersuchung des Reaktionsgemisches nach dem in Beispiel 1 angegebenem Verfahren ergab, daß das
Verhältnis von ß- zu «-Isomeren größer als 5 : 1 war.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von α-6-Desoxytetracyclin durch katalytische Hydrierung einer Tetracyclinbase der allgemeinen Formel I
H N(CH3),
OH
CONH2
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