DE2250549C3 - Mehrfachscheibe, bestehend aus zwei äußeren Glasscheiben und mindestens einer in Abstand befindlichen Zwischenscheibe aus Kunststoff hoher Schlagfestigkeit, vorzugsweise Polykarbonat - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Mehrfachscheibc, bestehend aus zwei äußeren Glasscheiben und mindestens einer in Abstand befindlichen Zwischenscheibe aus Kunststoff hoher Schlagfestigkeit, vorzugsweise Polykarbonat.

Zum Schutz gegenüber der Einwirkung von Steinen. Geschossen und Bomben -verden Scheiben aus Kunststoff, vorzugsweise Polykarbonat, verwendet, die ebenso durchsichtig sind wie Glas, darüber hinaus aber eine sehr hohe Schlagfestigkeit besitzen. Da solche Scheiben jedoch nicht dieselbe Härte wie Glas besitzen, lassen sie sich leicht ritzen und können deshalb in der Regel nur in Verbindung mit Glasscheiben verwendet werden, wobei eine oder mehrere Polykarbonatscheiben zwischen zwei Glasscheiben eingesetzt und somit vor gewöhnlicher mechanischer Beschädigung und Schmutz geschützt werden. Da der Wärmeausdehnungskoeffizient von Polykarbonat etwa achtmal so groß wie der von Glas ist, bereitet das Zusammenfassen der Scheiben zu einer Einheit, die in einen Rahmen montiert werden kann, Schwierigkeiten, da die PoIy-S karbonatscheibe(n) so zwischen den Glasscheiben angeordnet werden muß bzw. müssen, daß sie sich im Verhältnis zu den Glasscheiben ausdehnen und zusammenziehen kann bzw. können, ohne daß ihre Einfassung oder der hermetische Verschluß der Verbundscheibe beeinträchtigt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Mehrfachscheibo der genannten Gattung die Kunsistoff-Zwischensc leibe bzw. -scheiben druck-, schlag- und stoßsicher, insbesondere sicher gegenüber der Einwirkung von Steinen, Geschossen und Bomben, und gleichzeitig mit Spiel für die Wärmeausdehnung zwischen den Glasscheiben zu befestigen, ohne daß die Einfassung oder der hermetische Verschluß der Mehrfachscheibe beeinträchtigt werden.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kunststoffscheibe in einer zwischen den Glasscheiben längs deren Ränder befestigten F.infaßleiste mit U-Profil eingefaßt ist und an wenigstens dem einen von jedem Paar entgegengesetzter Ränder ein Spiel in der Leiste hat. damit sich die Kunststoffscheibe unter Einwirkung von Wärme in ihrer eigenen Ebene über die entsprechende Dehnung der Glasscheibe hinaus ausdehnen kann, und daß die Einfaßleiste so profiliert und bemessen ist, daß sie sich bei ihrer Montage auf der Kunststoffscheibe elastisch ausdehnt und danach lediglich an ihren freien Kanten die Flächen der Kunststoffscheibe berührt.

Dadurch wird erreicht, daß sich die Kunststoffscheibe innerhalb der hermetisch verschlossenen, leicht in einen Rahmen cin/ubiiucndcn Einholt im Verhältnis zu den Glasscheiben unter der Einwirkung von Wärme ausdehnen und zusammenziehen kann und daß sie dabei gleichzeitig druck-, schlag- und stoßsicher zwischen den Glasscheiben befestigt ist.

Weiterbildungen der Erfindung bestehen darin, daß die Einfaßleiste auf der Innenseite ihrer Flansche an deren freien Kanten ein Paar Wülste hat, die zwischen sich einen Zwischenraum belassen, welcher in dem spannungsfreien Zustand der Leiste kleiner ist als die Dicke der Kunststoffscheibe, während der übrige Zwischenraum /wischen den Flanschen konstant und größer als diese Dicke ist, und darin, daß die Einfaßleisie zwischen den Glasscheiben mittels einer Vorrichtung befestigt ist, welche Randteile von den Flanschen der Einfaßleiste frei läßt, damit sich diese hauptsächlich nur mit der eigenen Federkraft gegen die Kunststoffscheibe anlegen, ferner darin, daß die Einfaßleiste zwischen zwei Distanzleisten befestigt ist, welche zusammen mit der Einfaßleiste von einer abdichtenden Vergußmasse zwischen den Glasscheiben festgehalten sind, und schließlich darin, daß die Einfaßleiste auf der Außenseite der Flansche Ansätze hat, die die Einfaßleiste und die Distanzleisten relativ zueinander festlegen.

Durch die besondere Ausbildung der an den Enden der U-Schenkel befindlichen Wülste, die die Flächen der Scheibe nur linear berühren, ist die Kunststoff-Scheibe gleichzeitig federnd und damit energieverzchrend gelagert. Die Befestigungsvorrichtung für die Einfaßleiste, die Randteile von den Flanschen der Einfaßleiste frei läßt, besitzt den Vorteil, daß die Bewegungen der Zwischenscheibe bei Temperaluränderungen so wenig wie möglich behindert werden. Schließlich wird durch die Distanzleisien bewirkt, daß die Zwischen-

scheibe in einem gewünschten Abstund von den umgebenden Glasscheiben gehalten werden kann und daß die Verbundscheibe entsprechend den wählbaren Zwischenräumen zwischen den Scheiben wärme- und schallisolierend gemacht werden kann.

Die Zeichnung zeigt zwei in vergrößertem Maßstab gezeichnete Ausführungsbeispiele der Erfindung:

F i g. 1 ist ein Teilschnitt einer erfindungsgemäßen Mehrfachscheibe mit einer Zwischcnschcibe aus PoIykarbonat,

F i g. 2 ein Teilschnitt einer erfindungsgemäßen Mehrfachscheibe mit zwei Zwischenscheiben aus PoIykarbonat.

In Fig. 1 befindet sich zwischen zwei Glasscheiben 1. 2 eine Polykarbonatseheibc 3, die in einer zwischen den Glasscheiben befestigten, besonders ausgebildeten und bemessenen U-Profilleiste 4 eingefaßt ist. Die U Profilleiste 4, die aus Metall, vorzugsweise Aluminium besteht, besitzt parallele Flansche, dit auf der Innenseite an ihrer freien Kante je einen Wulst 4.7 aufweisen. Die U-Profilleiste 4 ist so bemessen, daß der Spalt zwischen den Wülsten 4n in ihrem spannungsfreien Zustand etwas kleiner und der Abstand zwischen den übrigen Bereichen der Flansche etwas größer ist als die Dicke der Scheibe 3. Wenn die Leiste 4 beim Zusammenbau der Mehrfachscheibe auf der Zwischenseheibc 3 angebracht wird, weitet sich das U-Profil elastisch aus und berührt die Flächen der Scheibe 3 mit den abgerundeten Wülsten Aa nur linear. Dadurch entsteht eine Einfassung, in der die Scheibe nicht eingespannt ist, sondern mit größtmöglicher Freiheit gegenüber Ruck-, Schlag- und Stoßeinwirkungen federnd gelagert ist. Die Scheibe kann eine große Menge .Stoßenergie absorbieren, ohne entzweizugehen.

Beim Zusammenbau is! ferner darauf ;m sehtcr:, da!J die Leisten 4 an jedem Paar gegenüberliegender Rander der Scheibe einen solchen Abstand voneinander haben, daß die Entfernung zwischen den Stegen der U-Profile größer ist als das entsprechende Maß der Scheibe 3, so daß die Scheibe an wenigstens zwei zueinander rechtwinkligen Kanten ein für die Wärmeausdehnung genügend großes Spiel hat, wobei zu berücksichtigen ist, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient des Polykarbonats bedeutend höher ist als der des Glases.

Die Einfaßleiste 4 wird in einem gewünschten Abstand von den beiden Glasscheiben 1 und 2 durch zwei hohle Distanzierten 5 und 6 gehalten, die wie die Einfaßleiste aus Metall, vorzugsweise aus Aluminium bestehen. Diese Distanzleisten werden auch in der Ebene der Scheibe in einer, bezogen auf die Lago der Einfaßleiste 4 bestimmten Lage, dadurch gehalten, daß die Einfaßleiste auf der Außenseite der Flansche an deren freien Kanten im Querschnitt hakenähnliche Vorsprünge 46 aufweist, welche Ansätze 4c· bilden, an denen dip inneren Kanten der Distanzleisten 5, 6 anliegen. Die Randteile der die Wülste 4a aufweisenden Flansche de^r Einfaßleiste sind somit nicht nach au<ten abgestützt, was bedeutet, daß die Wülste 4u nur mit der den Flanschen eigenen Federkraft gegen die Polykarbonatscheibe 3 gedrückt werden. Die Polykarbonatscheibe 3 kann sich so bei Temperaturänderungen bewegen, ohne in nennenswerter Weise durch Reibung an den Wülsten behindert zu sein. Die Leisten 4, 5 und 6 brauchen nicht notwendigerweise einen geschlossenen Rahmen zu bilden: sie können an den Ecken durch besondere Eckstücke bekannter Konstruktion ergänzt sein.

Die aus Scheiben und Leisten bestehende Einheit wird durch zwischen den Randbereichen der Glasscheiben I und 2 außerhalb der Leisten angebrachte Vergußmasse 7 zusammengehalten und hermetisch verschlossen. Die Distanzleisten 5 und 6 sind keilförmig verjüngt, damit sie in der Vergußmasse einen guten Halt haben.

Zweckmäßigerweisc sind die Distanzleisten in bekannter Weise an der Innenkante durchlöchert, so daß ihre Hohlräume mit den Zwischenräumen zwischen den Scheiben in Verbindung stehen. Die Leisten sind mit einer Feuchtigkeit absorbierenden Substanz gefüllt, die die in der Mehrfachscheibe eingeschlossene Luft trocken hält und ein Beschlagen der Scheibe verhindert.

F i g. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit zwei PoIykarbonatseheiben 13, die zwischen zwei Glasscheiben

Ii, S2 iTiiuCii /VwCiCi* Γ)ϋ>ΐϋΠΖιΟι5ΐθΜ iS, i5 ϋϊινϊ CiPiCf

hinreichend breiten U-Profilleiste 14 mit Wülsten 14a und Vorsprüngen 146. die denjenigen der Leiste 4 entsprechen, sowie mittels Vergußmasse 17 und einer zwischen den Randbereichen der Polykarbonatscheiben eingelegten Zwischenleiste 18 aus weichem elastischem Material, wie Gummi, befestigt sind.

Eine Mehrfachscheibe gemäß dem in F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel widersteht nicht nur Angriffen mit Steinen und ähnlichen harten Gegenständen, sondern gewährt auch gegen Beschüß mit leichten Handfeuerwaffen Schutz, sogar dann, wenn die Dicke der Polykarbonatscheiben nur mäßig bemessen ist und z. B. 5 mm beträgt. Dank der federnden Lagerung absorbieren die beiden dünnen Scheiben mehr Stoßenergie als eine einzige, doppelt so dicke Scheibe.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Mehrfachscheibe, bestehend aus zwei äußeren Glasscheiben und mindestens einer in Abstand befindlichen Zwischenscheibe aus Kunststoff hoher Schlagfestigkeit, vorzugsweise Polykarbonat. dadurch gekenn/eich η et, daß die Kunststoffscheibe (3) in einer /wischen den Glasscheiben (I, 2) längs deren Ränder befestigten Einfaßleiste (4) mit U-Profil eingefaßt ist und an wenigstens dem einen von jedem Paar entgegengesetzter Ränder ein Spiel in der Leiste hat, damit sich die Kunststoffscheibe unter Einwirkung von Wärme in ihrer eigenen Ebene über die entsprechende Dehnung der Glasscheiben hinaus ausdehnen kann, und daß die Einfaßleiste (4) so profiliert und bemessen ist, daß sie sich bei ihrer Montage auf der Kunststoffscheibc elastisch ausdehnt und danach lediglich an ihren freien Kanten die Flächen der Kunststoffscheibc (3) berührt.

2. Mehrfachscheibe nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß die Einfaßleistc (4) auf der Innenseite ihrer Flansche an deren freien Kanten ein Paar Wülste (4;i) hat, die zwischen sich einen Zwischenraum belassen, welcher in dein spannungsfreien Zustand der Leiste kleiner ist als die Dicke der Kunststoffscheibe (3). während der übrige Zwischenraum /wischen den Flanschen konstant und größer als die Dicke ist.

3. Mehrlachscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfaßleistc (4) zwischen den Glasscheiben (1, 2) mittels einer Vorrichtung befestigt ist, welche Randteile von den Flanschen der Einfaßleiste frei läßt, damit sich diese hauptsächlich nur mit der eigenen Federkraft gegen die Kunststoffscheibe (3) anlegen.

4. Mehrfachscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfaßleibte (4) zwischen zwei Distan/.leisten (5. 6) befestigt ist, welche zusammen mit der Einfaßleistc von einer abdichtenden Vergußmasse (7) /wischen den Glasscheiben (1, 2) festgehalten sind.

5. Mchrfachschcibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einfaßleiste (4) auf der Außenseite der Flansche Ansätze (4t·) hat, die die F.infaßleiste und die Distan/.leisten (5, 6) relativ zueinander festlegen.