DE2250549A1

DE2250549A1 - Mehrfachscheibe mit zwei glasscheiben und mindestens einer schlagfesten zwischenscheibe

Info

Publication number: DE2250549A1
Application number: DE2250549A
Authority: DE
Inventors: Ernst Ingvar Losell
Original assignee: EMMABODA GLASVERK AB
Current assignee: Vegla Vereinigte Glaswerke GmbH
Priority date: 1971-10-29
Filing date: 1972-10-14
Publication date: 1973-05-03
Also published as: FR2158317A1; FR2158317B1; NO135091C; NO135091B; DE2250549B2; SE370754B; US3837129A; DE2250549C3

Description

Vertreter;

~ " Stuttgart, den 13. Oktober 1972

Bunte _/22

Patentanwalt . ^w '

Anmelder; 2250.549

AB Emmaboda Glasverk, 361 00 EMMABQDÄ, Schweden.

Mehrfachscheibe mit zwei Glasscheiben und mindestens einer schlagfesten Zwischenscheibe.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrfachscheibe, die über ihre herkömmlichen Aufgaben hinaus auch dem innerhalb der Scheibe gelegenen Raum und in erster Linie dessen Einwohnern Schutz gegen solche Angriffe von aussen her gewähren soll, in denen Steine und Bomben geworfen werden und sogar zur Beschiessung mit Feuerwaffen gegriffen wird. Diese Untaten scheinen immer üblicher zu werden und sind meistens gegen Arabassaden, Polizeiwachen u.dgl. sowie auch gegen Läden mit zur Schau gestellten gesuchten Waren gerichtet.

Für solche Scheiben kann man ein Kunststoffmaterial, PoIykarbonat, anwenden, das ebenso durchsichtig ist wie Glas und eine sehr hohe Schlagfestigkeit besitzt. Da das Material jedoch nicht die gleiche Härte hat wie Glas, lässt es sich leicht ritzen und kann deshalb in der Regel nur in Kombination mit Glas angewendet werden, wobei eine oder mehrere Polykarbonatscheiben zwischen ein paar Glasscheiben eingesetzt und somit normalerweise von diesen gegen mechanische Beschädigung und Schmutz geschützt werden.

Die Fertigung dieser Verbundscheiben, die vorzugsweise durch Zwischenräume zwischen den Scheiben wärme- und schallisolierend gemacht werden, umfasst die Zusammenfügung der Scheiben zu einer Einheit, welche sich ohne besondere Schwierigkeiten in einem Bogen oder Rahmen montieren lässt. Dabei tritt ein neues Problem zum Vorschein. Der Dilatationskoeffizient des Polykarbonats ist etwa acht Mal so gross wie der des Glases„ und es gilt also die Polykarbonatscheibe in einer solchen Weise zwischen den Glasscheiben zu montieren _e dass sie sich im Verhältnis zu den Glasscheibe^ ausdehnen und zusammenziehen kann, ohne dass ihre Einfassung oder der hermetische Verschluss der Scheibe beeinträchtigt wird.

Zur Lösung der oben gestellten Aufgabe betrifft die Erfindung eine Mehrfachscheibe, die aus zwei Glasscheiben -und mindestens, einer zwischen ihnen eingesetzten Scheibe aus Kunst-

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stoff mit hoher Schlagfestigkeit, vorzugsweise Polykarbonat besteht.

Hierzu zeichnet sich die erfindungsgemasse Mehrfachscheibe dadurch aus, dass die Kunststoffscheibe in einer zwischen den Glasscheiben längs deren Ränder befestigten Einfassleiste von U-Profil eingefasst ist und an wenigstens dem einen, von jedem Paar entgegengesetzter Ränder ein Spiel in der Leiste hat, damit sich die Kunststoffscheibe unter Einwirkung von Wärme in ihrer eigenen Ebene über die entsprechende Dehnung der Glasscheiben hinaus ausdehnen kann, und dass die Einfassleiste so profiliert und bemessen ist, dass sie sich bei ihrer Montage auf der Kunststoffscheibe elastisch ausdehnt und danach lediglich an ihren freien Kanten die Flächen der Kunststoffscheibe berührt.

Zur Befestigung der Zwischenscheibe und um ihr gleichzeitig die grösstmögliche Freiheit zu gewähren,. StÖssen federnd nachzugeben, hat die Einfassleiste auf der Innenseite ihrer Flansche an deren freien Kanten ein Paar Wülste, die zwischen sich einen Zwischenraum belassen, welcher in dem spannungsfreien Zustand der Leiste kleiner ist als die Dicke der Kunststoffscheibe, während der übrige Zwischenraum zwischen den Flanschen konstant und grosser als diese Dicke ist.

Um die Bev/egungen der Zwischenscheibe bei Temperaturänderungen nicht unnötigerweise zu behindern, ist die Einfassleiste zwischen den Glasscheiben mittels einer Vorrichtung befestigt, welche Randteile von den Flanschen der Einfassleiste frei lässt, damit sich diese hauptsächlich nur mit der eigenen Federkraft gegen die Kunststoffscheibe anlegen.

Um die Zwischenscheibe in einem gewünschten Abstand von den umgebenden Glasscheiben zu halten, ist die Einfassleiste zwischen ein paar Distanzleisten befestigt, welche zusammen mit der. Einfassleiste von einer abdichtenden Vergussmasse zwischen den Glasscheiben festgehalten sind.

Ferner hat die Einfassleiste auf der Aussenseite der Flansche Ansätze, die die Einfassleiste und die Distanzleisten in bezug auf einander festlegen.

Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnung näher beschrieben werden.

Es zeigen:

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Fig. 1 einen Teilschnitt einer erfindungsgemässen Mehrfachscheibe mit einer Zwischenscheibe aus Polykarbonat,

Fig. 2 einen Teilschnitt einer erfindungsgemässen Mehrfachscheibe mit zwei Zwischenscheiben aus Polykarbonat.

Die Figuren sind in vergrössertem Massstab gezeichnet.

In Fig. 1 bezeichnen 1 und 2 ein Paar Glasscheiben und 3 eine Pölykarbonatscheibe, die in einer zwischen den Glasscheiben fixierten ü-Profilleiste 4 von besonderer Ausbildung und Bemessung eingefasst ist.

In ihrem spannungsfreien Zustand hat die U-Profilleiste 4, welche aus Metall, vorzugsweise Aluminium besteht, parallele Flansche, die auf der Innenseite an-der freien Kante je einen Wulst 4a haben. Die Leiste ist so bemessen, dass der Spalt zwischen den Wülsten 4a etwas kleiner und der übrige Abstand zwischen den Flanschen etwas grosser ist als die Dicke der Scheibe 3. Wenn die Leiste 4 beim Zusammenbau der Mehrfachscheibe auf der Zwischenscheibe 3 angebracht wird, weitet sich das ü-Profil somit elastisch aus und wird mittels der abgerundeten Wülste 4a in lediglich linearer Berührung mit den Flächen der Scheibe 3 kommen. Hierdurch erhält man eine Einfassung, in welcher die Scheibe nicht eingespannt ist, sondern die grösstmögliche Frei-* heit hat, um einem Stoss federnd nachzugeben. Somit kann die Scheibe eine grosse Menge Stossenergie absorbieren ohne entzweizugehen.

Beim Zusammenbau ist ferner darauf zu achten, dass die Leisten 4 an jedem Paar gegenüberliegender Ränder der Scheibe in einem solchen Abstand untereinander zu liegen kommen, dass das Mass zwischen den U-ProfilStegen grosser ist als das entsprechende Mass der Scheibe 3, sodass die Scheibe an wenigstens zwei zu einander winkelrechten Kanten ein genügendes Spiel hat, um sich unter der Einwirkung von Wärme auszudehnen, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Dilatationskoeffizient des Polykarbonats bedeutend höher ist als der des Glases.

Die -Einfassleiste 4 wird in dem gewünschten Abstand von den beiden Glasscheiben 1 und 2 durch ein Paar hohler Distanzleisten 5 und 6 gehalten, welche ähnlich wie die Einfassleiste aus Metall, zweckmässigerweise Aluminium, bestehen. Diese Distanzleisten v/erden in bezug auf die Einfassleiste 4 auch in der Ebene

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der Scheibe in einer bestimmten Lage gehalten, indem die Distanzleiste auf der Aussenseite der Flansche an deren freien Kanten ' einen im Querschnitt hakenähnlichen Vorsprung 4b aufweist, welcher Ansätze 4c bildet, gegen welche die inneren Kanten der Distanzleisten anliegen. Hierdurch haben die Randteile der die Wülste 4a aufweisenden Flansche der Einfassleiste keine Abstützung von aussen her, was bedeutet, dass die Wülste 4a lediglich mit derjenigen Federkraft gegen die Polykarbonatscheibe 3 gedrückt werden, die von den Flanschen erzeugt wird. Somit kann sich die Polykarbonatscheibe bei Temperaturänderungen bewegen, ohne in nennenswerter Weise durch Reibung gegen die Wülste behindert zu sein.

Die Leisten 4, 5 und 6 brauchen nicht notwendigerweise einen ganz geschlossenen Rahmen zu bilden, sondern können an den Ecken durch besondere Eckstücke bekannter Konstruktion ergänzt sein.

Das ganze Paket von Scheiben und Leisten ist durch zwischen den Randteilen der Glasscheiben 1 und 2 ausserhalb der Leisten angebrachte Vergussmasse 7 zusammengehalten und hermetisch verschlossen, und damit die Distanzleisten 5 und 6 in der Vergussmasse einen guten Halt haben, sind sie an ihren Aujsenrändern keilförmig verjüngt.

Zweckmässigerweise sind die Distanzleisten in bekannter Weise an der Innenkante durchlöchert, sodass ihre Hohlräume mit den Zwischenräumen zwischen den Scheiben in Verbindung stehen. Die Leisten sind auch mit einer Feuchtigkeit absorbierenden Substanz gefüllt, die die in der Mehrfachscheibe eingeschlossene Luft trocken hält und demzufolge eine Vernebelung der Scheibe verhindert.

Fig. 2 zeigt eine Ausbildung mit zwei Polykarbonatscheiben 13, die zwischen zwei Glasscheiben 11, 12 mittels zweier Distanzleisten 15, 16 und einer hinreichend breiten Ü-Profilleiste 14 mit Wulsten 14a und Vorsprüngen 14b ähnlich wie die Leiste 4, Vergussmasse 17 und einer zwischen den Randteilen der Polykarbonatscheiben eingelegten Zwischenleiste 18 aus weichem elastischem Material, wie Gummi, fixiert sind.

Eine Mehrfachscheibe der in Fig. 2 gezeigten Ausbildung kann mit sehr massiger Bemessung, z.B. mit 5 mm dicken Polykarbonatscheiben, nicht nur Angriffen mit Steinen und ähnlichen

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harten Gegenständen widerstehen, sondern auch gegen Beschiessung mit leichten Handfeuerwaffen Schutz gewähren,,Dank der individuellen Federung der beiden Scheiben, können die beiden dünnen Scheiben mehr Stossenergle absorbieren als eine einzige,doppelt so dicke Scheibe.

Die Erfindung 1st nicht auf die oben beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungen begrenzt, sondern kann in verschiedener Hinsicht im Rahmen des in den Ansprüchen angegebenen Erfindungsgedankens abgeändert v/erden.

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Claims

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PATENTANSP RUfiCHE

1. Mehrfachscheibe, bestehend aus zwei Glasscheiben und mindestens einer zwischen ihnen eingesetzten Scheibe aus Kunst-stoff mit hoher Schlagfestigkeit, vorzugsweise Polykarbonat, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffscheibe (3) in einer zwischen den Glasscheiben (1, 2) längs deren Ränder befestigten« Einfassleiste (4) von U-Profil eingefasst let und an wenigstens dem einen von jedem Paar entgegengesetzter Ränder ein Spiel in der Leiste hat, damit sich die Kunststoff scheibe tauter Einwirkung von Wärme in ihrer eigenen Ebene Ober die entsprechende Dehnung der Glasscheiben hinaus ausdehnen kann, und dass die Einfassleiste (4) so profiliert und bemessen ist, dass sie sich bei ihrer Montage auf der Kunststoffscheibe elastisch ausdehnt und danach lediglich an ihren freien Kanten die Flächen der Kunststoffscheibe (3) berührt.

2. Mehrfachscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfassleiste (4) auf der Innenseite ihrer Flansche an deren freien Kanten ein Paar Wülste (4a) hat, die zwischen sich einen Zwischenraum belassen, welcher in dem spannungsfreien Zustand der Leiste kleiner ist als die Dicke der Kunststoffscheibe (3), während der übrige Zwischenraum zwischen den Flanschen konstant und grosser als diese Dicke ist.

3. Mehrfachscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfassleiste (4) zwischen den Glasscheiben (1, 2) mittels einer Vorrichtung befestigt ist, welche Randteile von den Flanschen der Einfassleiste frei lässt, damit sich diese hauptsächlich nur mit der eigenen Federkraft gegen die Kunststoffscheibe (3) anlegen.

4. Mehrfachscheibe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfassleiste (4) zwischen ein paar Distanzleisten (5,

6) befestigt ist, welche zusammen mit der Einfassleiste von einer abdichtenden Vergussmasse (7) zwischen den Glasscheiben (1, 2) festgehalten sind.

5. Mehrfachscheibe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfassleiste (4) auf der Aussenseite der Flansche Ansätze (4c) hat, die die Einfassleiste und die Distanzleisten (5, 6) in bezug auf einander festlegen.

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