DE2148011C3 - Verfahren zum Herstellen nichtthrombogener Kunststoffoberflächen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen nichtthrombogener KunststoffoberflächenInfo
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- A61L33/0017—Anticoagulant, e.g. heparin, platelet aggregation inhibitor, fibrinolytic agent, other than enzymes, attached to the substrate using a surface active agent
Description
Es ist bekannt, Kunststoffoberflächen durch Bindung von Heparin auf ihnen nichtthrombogen zu machen, um
eine Blutgerinnung zu verhindern, wenn in der Medizin und medizinischen Technologie Gegenstände mit
solchen Kunststoffoberflächen in Berührung mit Blut gebracht werden, wie beispielsweise beim Katheterisieren,
bei der Verwendung von Herzventilen und Gefäßprothesen, bei Bluttransfusionen, bei der Trokkenlegung
von Wunden und in Herz-Lungen-Maschinen.
Eine Methode, Heparin auf Kunststoffoberflächen zu <o
binden, besteht darin, zunächst kationische Gruppen an die Kunststoffoberflächen chemisch zu binden und
sodann die Oberfläche mit den kationischen Gruppen mit einer Lösung von Natriumheparin zu behandeln,
wobei das Heparin ionisch an die Kationen der Kunststoffoberfläche gebunden wird. Solche Verfahren
sind beispielsweise in Science, 152, Seite 1625 (1966); Trans. Am. Soc. Artif. Int. Organs, 12, Seite 151 (1966); J.
Biomed. Mater. Res. 1, Seite 239 (1967) und Trans. Am.
Soc. Artif. Int Organs, 12, Seite 139 (1966) beschrieben, so Diese Art der Bindung von Heparin an Kunststoffoberflächen
hat den Vorteil, daß sie sehr leicht erfolgt und universell anwendbar ist, da auch in nichtionische
Kunststoffe leicht kationische Gruppen eingeführt werden können. Der Nachteil dieser Bindungsart
besteht aber darin, daß die ionische Bindung des Heparins relativ schwach ist, so daß das Heparin relativ
schnell wieder von den Kunststoffoberflächen abgelöst und mit dem Blut mitgerissen wird, was zur Folge hat,
daß das abgelöste Heparin die Gerinnung dieses Blutes verhindert und daß die ursprünglich nichtthrombogene
Oberfläche des Kunststoffgegenstandes mehr und mehr thrombogen wird.
Aus diesem Grund ist man mehr und mehr dazu übergegangen, Heparin kovalent an Hydroxylgruppen
des Kunststoffes zu binden, wie etwa gemäß der DT-OS 19 36 387. Diese Methode hat aber die Nachteile, daß sie
auf Kunststoffe mit Hydroxylgruppen beschränkt ist und daß die kovalente Bindung vielfach nur unter relativ
scharfen Reaktionsbedingungen möglich ist, die ihrerseits
zur Zerstörung des Heparins führen können. Bei dem Verfahren der DE-OS 19 36 387 muß außerdem die
Oberfläche des Kunststoffes bei der Behandlungstemperatur eine bestimmte Wassermenge aufnehmen, um
eine ausreichende Umsetzung mit dem Heparin zu bekommen, was die Anwendbarkeit der Methode weiter
einschränkt Schließlich werden auf der so heparinisierten Kunststoffoberfläche Thrombozyten relativ stark
absorbiert, was die Brauchbarkeit solchermaßen nichtthrombogen gemachter Gegenstände einschränkt
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand somit darin, ein neues Verfahren zum
Herstellen nichtthrombogener Kunststoffoberflächen durch ionische Bindung des Heparins an diese
Kunststoffoberflächen ohne die Nachteile bisher bekannter ionischer Bindungsmethoden, d. h. mit Dauerhaftung
des Heparins an den Kunststoffoberflächen, zu bekommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen nichtthrombogener Kunststoffoberflächen, in dem man
Heparin an kationische Gruppen in der Kunststoffoberfläche bindet, ist dadurch gekennzeichnet daß man die
heparinisierten Oberflächen anschließend mit einem Dialdehyd mit 0 bis 4 CH2-Gruppen zwischen den
beiden Aldehydgruppen behandelt
Bei dieser Behandlung reagiert der Dialdehyd mit OH-Gruppen in verschiedenen Heparinketten, wobei
sich Quervernetzungen ausbilden und ein Heparinnetz entsteht das an vier Punkten über die kationischen
Gruppen an die Kunststoffoberfläche gebunden ist Auf diese Weise wird das Heparin dauerhaft an die
Kunststoffoberflächen gebunden, obwohl das Verfahren von den Vorteilen der ionischen Bindungsmethoden
Gebrauch macht insbesondere von der leichten Anfangsbindung an die kationischen Gruppen unter
milden Bedingungen.
Der Dialdehyd wird zweckmäßig in verdünnter wäßriger Lösung benützt, wobei Diaidehyde mit 3 oder
4 CH2-Gmppen zwischen den beiden Aldehydgruppen bei höheren wie auch bei niedrigeren Oberflächenkonzentrationen
des Heparins brauchbar sind, während Diaidehyde mit 0 bis 2 CHrGruppen zwischen den
beiden Aldehydgruppen nur bei höheren Oberflächenkonzentrationen an Heparin brauchbar sind. Der
bevorzugt verwendete Dialdehyd ist Glutardialdehyd mit drei CH2-Gruppen zwischen den beiden Aldehydgruppen.
Der Dialdehyd kann auch in situ in der Reaktionslösung durch Zersetzung des entsprechenden
Acetals gebildet werden.
Der pH-Wert der wäßrigen Behandlungslösung sollte zweckmäßig geringer als 10, vorzugsweise geringer als
7, doch nicht niedriger als 2 sein. Ein höherer pH-Wert könnte eine Kondensation des Dialdehyds bewirken, ein
niedrigerer pH-Wert als etwa 2 kann zu einer hydrolytischen Zersetzung des Heparins führen, besonders
bei erhöhten Temperaturen. Wenn man von dem Dialdehyd selbst ausgeht, kann der pH-Wert beispielsweise
bei 4 bis 5 liegen. Wenn man vom entsprechenden Acetal ausgeht, ist ein Ansäuern, beispielsweise mit HCI,
erforderlich, so daß der pH-Wert bis etwa 2 heruntergehen kann.
Die übrigen Reaktionsbedingungen, wie Konzentration, Temperatur und Umsetzungszeit, können je nach
dem verwendeten Dialdehyd oder Acetat variieren. Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei den unterschiedlichsten
Kunslstoffmaterialien anwendbar, wie bei
Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polytetrafluorethylen bei anderen Thermoplasten, Elastomeren
und Cellulosederivaten.
Die kationischen Gruppen können an die Kunststoffoberfläche zunächst in an sich bekannter Weise, etwa
nach dem Verfahren der GB-PS 11 30 345 gebunden werden. Hierzu verwendet man ein kationisches
oberflächenaktives Mittel, vorzugsweise in einem wäßrigen Medium, bei erhöhter Temperatur. Um eine
feste Bindung des oberflächenaktiven Mittels zu bekommen, ist es bevorzugt, ein solches zu verwenden,
das eine Kohlenwasserstoffkette mit wenigstens vier, vorzugsweise mit 12 bis 13 Kohlenstoffatomen enthält
Diese sind beispielsweise primäre, sekundäre und tertiäre Amine und deren Salze sowie quaternäre
Ammoniumverbindungen, Pyridinium- und Guanidiumsalze
die wenigstens eine Alkylgruppe in einer Kette mit mehr als zwei Kohlenstoffatomen und vorzugsweise mit
mehr als etwa acht Kohlenstoffatomen enthalten. In den sekundären, tertiären und quaternären Ammoniumverbindungen
kann das Stickstoffatom ein, zwei oder drei Kohlenwasserstoffgruppen tragen, wie beispielsweise
niedermolekulare Alkylgruppen, wie Methyl-, Äthyloder Propylgruppen, einen Benzylrest oder eine
Alkylolgruppe, oder das Stickstoffatom kann auch ein oder zwei Kohlenwasserstoffgruppen mit einer beliebigen
Kettenlänge tragen. Eine andere Klasse brauchbarer kationischer oberflächenaktiver Mittel sind die
Alkylammoniumsalze der allgemeinen Formel
XNHj-(CH2)^NH3X
worin X ein Halogenatom und y eine Zahl von wenigstens vier und vorzugsweise von & bis 18 bedeutet
Da primäre Amine festere Heparinkomplexe als andere Ammoniumsalze äquivalenter Kettenlänge ergeben,
ist es bevorzugt, primäre Amine als oberflächenaktive Mittel bei der Behandlung chemisch inerter
Kunststoffe zu verwenden. Die primären Amine werden allgemein in der Salzform verwendet, insbesondere als
Hydrochloride, Hydrobromide und Hydrojodide, und zweckmäßig in wäßriger Lösung.
Die anschließende erfindungsgemäße Behandlung erfolgt mit dem Dialdehyd, zweckmäßig mit einer 0,1 bis
5 Gew.-% Glutardialdehyd enthaltenden wäßrigen Lösung während 1 Minute bis 3 Stunden bei einer
Temperatur zwischen 20 bis 800C, vorzugsweise mit einer l%igen Giutardialdehydlösung während etwa 10
Minuten bei etwa 50° C. Allgemein gesagt, verwendet man günstigerwdse eine Behandlungslösung, in der die
Konzentration des Glutardialdehyds in Gew.-% multipliziert mit der Behandlungszeit in Minuten gleich oder
größer als 5 ist, wobei die Behandlungszeit gleich oder kleiner als 3 Stunden ist.
In der Zeichnung ist F i g. 1 eine grafische Darstellung
der Beziehung zwischen der Glutardialdehydkonzentration, die zur Behandlung der heparinisierten Oberfläche
verwendet wird, und der Heparinmenge, die von der Oberfläche bei nachfolgendem Waschen zurückgehalten
wird, und
F i g. 2 eine grafische Darstellung der Beziehung zwischen der von der heparinisierten Oberfläche
zurückgehaltenen Heparinmenge und der Behandlungszeit bei verschiedenen Temperaturen.
In den Fig. 1 und 2 sind die Ergebnisse von Versuchen mit Glutardialdehyd gezeigt. In alien Füllen
wurden Versuchsröhren aus Polypropylen zunächst mit einer 1 mM Octadecylaminopropylaminhydrochloridlösune
während 2 Stunden bei 95"C behandelt, um kationische Gruppen in die Oberflächenzone einzuführen.
Sodann wurde die Heparinisierung mit 10 IE/ml Heparinlösung, die mit 35S gekennzeichnetes Heparin
enthielt, während 4 Stunden bei 75° C durchgeführt 1,2 IE/cm2 ist etwa die resultierende Oberflächenkonzentratior.
an Heparin auf behandeltem Polypropylen unmittelbar nach der Heparinisierungsstufe. Nach der
Hcparinisierungsstufe erfolgte die Behandlung mit
to Glutardialdehyd. Zur Bestimmung des erhaltenen Stabilisierungsgrades wurde die Zählgeschwindigkeit
von 35S gemessen, nachdem man während 5 Stunden anschließend eine 25%ige Natriumchloridlösung bei
37° C ausgesetzt hatte. In Fällen, wo keine Behandlung
mit Glutardialdehyd durchgeführt wurde, führte eine solche Nachbehandlung mit 25%iger Natriumchloridlösung
normalerweise zu einer fast vollständigen Eluierung von Heparin, so daß die zurückbleibende
Oberflächenkonzentration nur einer Zählgeschwindigkeit von 400 cpm (Anschläge je Minute) entsprach.
Unter diesen Bedingungen entspricht eine I E/cm2 etwa 3000 cpm.
F i g. 1 erläutert die zurückbleibende Oberflächenkonzentration, gemessen in cpm, als eine Funktion der
Glutardialdehydkonzentration in der Behandlungslösung bei einer Behandlungstemperatur von 50° C und
einer Behandlungszeit von 60 Minuten ohne Zugabe irgendeiner Säure. Es ist ersichtlich, daß man eine
ausreichende Stabilität innerhalb so weiter Konzentrationsgrenzen, wie von 0,1 bis 5 Gew.-% erhält Aus
diesem Diagramm ist auch ersichtlich, daß bereits bei einer Konzentration von etwa 0,025% ein bemerkenswerter
Stabilisierungseffekt beobachtet werden kann.
F i g. 2 erläutert die restliche Oberfläehenkonzentration von Heparin, gemessen in cpm, als eine Funktion der Behandlungszeit bei verschiedenen Temperaturen, bei pH =2 und mit einer Glutardialdehydkonzentration von 3,6%. Aus dem Diagramm ist ersichtlich, daß man eine zufriedenstellende Stabilität durch Auswahl einer Behandlungszeit erhält, die bei 40 bis 80°C 5 Minuten nicht zu übersteigen braucht, und daß die Wirkung nicht vermindert wird, wenn die Behandlungszeit auf 60 Minuten oder mehr ausgedehnt wird. Die Behandlung bei Raumtemperatur (20°C) erfordert längere Behandlungszeiten, etwa 90 Minuten für eine zufriedenstellende Stabilisierung. Als Faustregel ist zu sagen, daß eine Behandlung mit Glutardialdehyd bei 5O0C optimale Ergebnisse zu ergeben scheint.
F i g. 2 erläutert die restliche Oberfläehenkonzentration von Heparin, gemessen in cpm, als eine Funktion der Behandlungszeit bei verschiedenen Temperaturen, bei pH =2 und mit einer Glutardialdehydkonzentration von 3,6%. Aus dem Diagramm ist ersichtlich, daß man eine zufriedenstellende Stabilität durch Auswahl einer Behandlungszeit erhält, die bei 40 bis 80°C 5 Minuten nicht zu übersteigen braucht, und daß die Wirkung nicht vermindert wird, wenn die Behandlungszeit auf 60 Minuten oder mehr ausgedehnt wird. Die Behandlung bei Raumtemperatur (20°C) erfordert längere Behandlungszeiten, etwa 90 Minuten für eine zufriedenstellende Stabilisierung. Als Faustregel ist zu sagen, daß eine Behandlung mit Glutardialdehyd bei 5O0C optimale Ergebnisse zu ergeben scheint.
Es wurde weiter gefunden, daß zu einer vollen
so Bewahrung der biologischen Heparinaktivität es wichtig ist, daß die Behandlung mit angesäuerter Dialdehyd-(oder
Acetal-)lösung nicht während zu langer Zeiten fortgesetzt wird. In Säurelösung (pH
< 3) und besonders bei erhöhter Temperatur tritt eine allmähliche hydrolytische
Zersetzung von Heparin auf, die zu einer Abnahme der biologischen Aktivität führt (siehe
Versuch Nr. 4 in den Tabellen 1 und Il nachfolgend). Daher sollten die Bedingungen für die Stabilisierung mit
0,1 bis 5%iger Giutardialdehydlösung bei 50°C so ausgewählt werden, daß die Konzentration in Gewichtsprozent
multipliziert mit der Behandlungszeit in Minuten > 5 beträgt und daß die Behandlungszeit
< 180 Minuten beträgt. In der Praxis fand man, daß eine Behandlung mit l°/oiger Lösung von Glutardialdehyd
n"> ohnr Zusatz von Säure während 10 Minuten bei 50"C
bequem und zufriedenstellend ist.
Die Stabilisierungswirkung der Behandlung von heparinisierten Oberflächen gemäß der F.rfindung sowie
einige Eigenschaften bei der Berührung mit Blut solchermaßen behandelter heparinisierter Oberflächen
sind durch Testwerte erläutert, die in den Tabellen Il und III zusammengestellt sind. In Tabelle I ist
festgestellt, wie die entsprechenden Proben hergestellt wurden. In allen diesen Fällen erfolgte die Heparinisierung
gemäß der britischen Patentschrift 11 30 345.
Herstellung der Proben
Proben
Nr.
Nr.
Kunststoff
Behandlung mit kationischem Tensid
Heparinisicrung
Stabilisierungsbehandlung
Polypropylen
(Versuchsröhren)
(Versuchsröhren)
Polypropylen
(Versuchsröhren)
(Versuchsröhren)
Polypropylen
(Versuchsröhren)
(Versuchsröhren)
Polypropylen
(Versuchsröhren)
(Versuchsröhren)
Polyvinylchlorid
(Röhren)
(Röhren)
Polypropylenversuchsröhre
Polyäthylen
Polyäthylenkatheter
Polyäthylenkatheter
Polyäthylenkatheter
Polyäthylenkatheter
1 mM Cetylaminhydrochlorid, 2 Std, 95° C
1 mM Octadecylaminopropylamin-hydrochlorid,
2 Std., 900C
1 mM Octadecylaminopropylamin-hydrochlorid,
2 Std., 900C
1 mM Octadecylaminopropylamin-hydrochlorid,
2 Std., 900C
1 mM Octadecylaminopropylaminhydrochlorid, 0,5 Std., 95° C
1 mM Octadecylaminopropylaminhydrochlorid,
2 Std., 90° C
1 mM Octadecylaminopropylaminhydrochlorid,
2 Std., 90° C
1 mM Cetylaminhydrochlorid, 2 Std, 90° C
1 mM Octadecylaminopropylaminhydrochlorid, 2Sid, 95° C
1 mM Octadecylaminopropylaminhydrochlorid,
2 Std, 95° C
I E/ml, 4 Std 75°C, pH = 3
I E/ml, 4 Std. 75° C, pH = 3
I E/ml, 4 Std. 75°C, pH = 3
I E/ml, 4 Std. 75°C, pH = 3
IE/ml, 4 Std 75°C, pH = 3
I E/ml, 4 Std. 75°C, pH = 3
lOIE/ml, 4 Std
75° C, pH = 3
IE/mI, 4 Std. 75° C, pH = 3 IE/ml,4Std
75° C, pH = 3
I E/ml, 4 Std 75° C, pH = 3
3,6% Glutardialdehyd, pH = 2, 10 Min., 600C
die gleiche, aber bei 50° C
1% Glutardialdehyd ohne Zusatz von Säure, 10 Min., 50° C
3,6% Glutardialdehyd, pH = 2, 24 Std, 75° C
3,6% Glutardialdehyd, pH = 2, 60 Min., 60°C
2% 1,1,3,3-Tetraäthoxypropan pH = 2, 60 Min., 60"C
1 % Glyoxal ohne Zusatz von Säure, 10 Min, 600C
3,6% Glutardialdehyd, pH = 2, 10 Min, 600C
3,6% Giutardialdehyd, pH = 2, 10 Min, 6O0C
1% Glutardialdehyd ohne Zusatz von Säure, 10 Min, 55° C
Nach jeder Behandlung wurden die Teststücke mehrmals mit destilliertem Wasser gewaschen.
Ergebnisse der Versuche in vitro
Probe | Behandlung für den | Restliche Oberflächenkon | \nfangskon- | Koagulierungszeit für Blut in | der Probe/ | Glas (Min.) | Entsprechende Koagu- |
Nr. | Stabilisierungstest | zentration des Heparins. | Berührung mit | Koagulierungszeit für das | ohne Stabili | lierungszeiten nach | |
Prozent der j | gleiche Blut bei nachfolgender | sierung | Behandlung der Test | ||||
zentration | ohne Stabili | Berührung mit | >120/>60 | stücke gemäß Spalte 2 | |||
sierung | mit Stabili | > 120/> 120 | dieser Tabelle | ||||
mit Stabili | 1 | sierung | mit Stabili | ||||
sierung | 10 | > 120/8 | >120/>120 | sierung | |||
1 | Plasma, 15 Std, 37°C | 75 | > 180/12 | >120/>120 | |||
2 | 25%ige Natriumchlorid | 80 | 10 | > 120/10 | |||
lösung, 5 Std, 37° C | 10 | > 180/12 | >120/>120 | ||||
2 | Plasma, 15 Std, 37° C | 70 | > 120/11 | > 120/9 | |||
3 | 25%ige Natriumchlorid | 65 | 5 | > 120/9 | |||
lösung, 5 Std, 40°C | > 120/11 | ||||||
3 | Blut mit Citrat, 4 Std, | 60 | > 120/7 | ||||
37° C Rühren |
21 48 Oil
Fortsetzung
Probe | Behandlung für den | Restliche Oberflächenkon | Koaguliemngszeit für Blut in | Entsprechende Koagu- |
Nr. | Stabilisicrungsiest | zentration des Heparins. | Berührung mit der Probe/ | lierungszeilen nach |
Prozent der Anfangskon | Koagulierungszeii für das | Behandlung der Tcsi- | ||
zentration | gleiche Blut bei nachfolgender | stiicke gemiill Spähe 2 | ||
Berührung mil Glas (Min.) | dieser Tabelle | |||
mit Stabili- ohne Stabili | mit Slabili- ohne Stabili | mil Stabili | ||
sierung siciung | sierung sicrung | sierung | ||
4 | Plasma, 3 Std., 370C | 95 60 | 24* >120/>120 | 17* |
5 | Blut, 3 Std., 37°C | 85 50 | >120/>60 > 120/ > 120 | 120/15 |
6 | 25%ige Natriumchlorid | 35 10 | ||
lösung, 5 Std., 37° C | ||||
7 | Blut mit Citrat, | 65 50 | ||
2 Std., 37° C |
*) Es trat Koagulierung auf, und daher konnte die nachfolgende Berührung mit Glas nicht durchgeführt werden.
Ergebnisse der Versuche in vivo
Probe Spezialbehandlung nach
Nr. der Stabilisierungsstufe
Nr. der Stabilisierungsstufe
Behandlung zur Prüfung der Stabilität
Restliche Oberflächenkonzentration des Heparins in Prozent
der Anfangskonzentration
der Anfangskonzentration
mit Stabili- ohne Stabilisierung sierung
Thrombosezeit in Stunden
mit Stabilisierung
ohne Stabilisierung
Behandlung im Strom
einer physiologischen
Natriumchloridlösung,
1 Std. 6O0C
einer physiologischen
Natriumchloridlösung,
1 Std. 6O0C
Behandlung im Strom
einer physiologischen
Natriumchloridlösung,
1 Std. 60° C
einer physiologischen
Natriumchloridlösung,
1 Std. 60° C
strömendes Blut in vivo, 3 Std.
strömendes Blut in vivo, 3 Std.
strömendes Blut in vivo, 3 Std.
strömendes Blut in vivo, 9 Std.
4
25
25
> 9
Tabelle Il zeigt, daß nicht das gesamte Heparin durch die Stabilisierungsbehandlung stabil an die Oberfläche
gebunden wurde. Somit tritt normalerweise bei der Berührung mit Blut oder Plasma eine Desorption einer
bestimmten Menge an instabil gebundenem Heparin ein. Solches Heparin kann vor der Verwendung entfernt
werden, wie beispielsweise durch Behandlung mit 25%iger Natriumchloridlösung bei 37° C Blut, das
mehrere Tage in einem Kessel mit heparinisierter und
mit Glutardialdehyd behandelter Oberfläche, die außerdem
mit 25°/oiger Natriumchloridlösung bei 37°C nach der Stabilisierangsstufe behandelt wurde, gehalten wird,
koaguliert bei der Oberführung in eine Glasröhre
normalerweise innerhalb von 5 bis 10 iAm. Dies zeigt,
daß kein Heparin in das Blut eluiert wurde. Eine
Nachbehandlung mit 24%iger Natriumchloridlösung nach der Stabilisierungsstufe hat somit die Wirkung, daß
die heparinisierte Oberfläche praktisch vollständig stabil gegen die Berührung mit Blut wird. In einigen
Fällen kann die Entfernung von nicht stabilisiertem Heparin auch in der Weise erfolgen, daß man mit
destilliertem Wasser oder mit physiologischer Kochsalzlösung bei etwa 50 bis 80° C spült (siehe Probe 10 in
den Tabellen I nod III oben, worin der sehr hohe Wert [1ÖO%] für die verbleibende Oberflächenkonzentration
auf die Tatsache zurückzuführen ist daß die Behandlung mit strömendem Blut mit einer Probe durchgeführt
wurde, bei der alles nicht stabilisierte Heparin mit der Natriumchloridlösung weggespült worden war).
Hierzu I Blatt Zeichnungen 809645/120
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen nichtthrombogener Kunststoffoberflächen indem man Heparin an
kationische Gruppen in der Kunststoffoberfläche bindet, dadurch gekennzeichnet, daß man
die heparinisierten Oberflächen anschließend mit einem Dialdehyd mit 0 bis 4 CH2-Gruppen zwischen
den beiden Aldehydgruppen behandelt t ο
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die anschließende Behandlung mit einer verdünnten wäßrigen Lösung des Dialdehyds
mit einem pH-Wert geringer als 10 und nicht niedriger als 2 durchführt
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Dialdehyd durch
Zersetzung ,des entsprechenden Acetals in der Behandlungslösung in situ herstelle.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die anschließende Behandlung
mit einer 0,1 bis 5 Gew.-% Glutardialdehyd enthaltenden wäßrigen Lösung während 1 Minute
bis 3 Stunden bei einer Temperatur zwischen 20 bis 8O0C durchführt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2148011B2 DE2148011B2 (de) | 1978-02-02 |
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