DE2108757C3 - Vorrichtung zur Blutabsaugung aus einer Operationswunde und Zuführung zu einer Herz-Lungen-Maschine - Google Patents
Vorrichtung zur Blutabsaugung aus einer Operationswunde und Zuführung zu einer Herz-Lungen-MaschineInfo
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Description
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da- 35 Saugrohres liegt, erfolgt dann mittels des Unterdruckdurch
gekennzeichnet, daß zwecks Zuführung des erzeugers und des Druckmessers eine ständige Uberatmosphärischen
Druckes zu dem Saugrohr (1) ■ wachung daraufhin, ob der Blutspiegel wieder soweit
die Saugpumpe (5, 6, 7) langsam anlaufend kurz- ansteigt, daß das Blut abgesaugt werden muß, oder
zeitig auf Druck geschaltet wird. ob etwa das Saugrohr sich an ein Organ festgesaugt
40 hat. Dies kann nämlich auch während des normalen
Saugvorganges geschehen, beispielsweise durch Ver-
rutschen des Saugrohres und dessen plötzliches
Anlegen an einen Körperteil.
Als Unterdruckerzeuger kann man zweckmäßig
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung 45 eine kleine separate Maschine verwenden, es ist aber
zur Blutabsaugung aus einer Operationswunde und auch vorteilhafterweise möglich, die Saugpumpe
Zuführung dieses Blutes zu einer Herz-Lungen- selbst hierzu auszunutzen, die in diesem Falle autoMaschine,
wobei ein in die Wunde ragendes Saug- matisch auf eine niedere Leistung geschaltet wird,
rohr verwendet wird, das mit einer Saugpumpe Für die Zuführung des atmosphärischen Druckes
rohr verwendet wird, das mit einer Saugpumpe Für die Zuführung des atmosphärischen Druckes
verbunden ist. Bei dieser bekannten Methode der 5° bestehen mehrere Möglichkeiten. So kann man
Blutabsaugung sind bisher dadurch Schwierigkeiten zweckmäßig das Saugrohr mit einem nach außen
aufgetreten, daß mit Absenken des Blutspiegels auf führenden Ventil versehen, das vom Druckmesser
das Niveau der Saugrohrmündung ständig Luft bei Erreichen des zweiten Unterdruckes geöffnet
gewissermaßen mit eingeschlürft worden ist, was zu wird. Andererseits kann man vorteilhafterweise aber
einem Verschäumen des Blutes führt. Dieses Ver- 55 auch in diesem Falle die sowieso vorhandene Saugschäumen
führt einerseits zu einer erheblichen pumpe hierzu heranziehen, indem man diese lang-Schädigung
des Blutes, andererseits bereitet es sam anlaufend kurzzeitig auf Druck schaltet. In
gewisse Schwierigkeiten, den Blutschaum in der letzterem Falle ergibt sich automatisch ein Abfallen
Herz-Lungen-Maschine zu beseitigen. Man hat die- der an einem Körperteil angesaugten Mündung des
sen schädlichen Effekt bereits dadurch beseitigt, daß 6° Saugrohres.
man mittels eines manuell betätigten Schalters die In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der
Saugpumpe jeweils nach Bedarf ein- und ausschaltete. Erfindung dargestellt. Es zeigt
Diese Betätigung des Schalters erfordert jedoch eine F i g. 1 eine Vorrichtung, bei der als Unterdruck-
zusätzliche Bedienungsperson, oder — falls er vom erzeuger die Saugpumpe verwendet wird,
Operateur selbst bedient wird — dessen besondere 6S Fig. 2 eine Vorrichtung, bei welcher der UnterAufmerksamkeit. In letzterem FaUe kann dies wegen druckerzeuger durch eine separate kleine Maschine der Notwendigkeit der vollständigen Konzentration gebildet wird,
auf die eigentliche Operation dazu führen, daß die Die Fig. 1 zeigt das SaugrohrI, das über den
Operateur selbst bedient wird — dessen besondere 6S Fig. 2 eine Vorrichtung, bei welcher der UnterAufmerksamkeit. In letzterem FaUe kann dies wegen druckerzeuger durch eine separate kleine Maschine der Notwendigkeit der vollständigen Konzentration gebildet wird,
auf die eigentliche Operation dazu führen, daß die Die Fig. 1 zeigt das SaugrohrI, das über den
Krümmer 2 in eine Operationswunde hineingelegt ist. Das Niveau eines hier vorhandenen Blutspiegels ist
durch die Wellenlinie 3 angedeutet. Das Saugrohr 1 führt in die Herz-Lungen-Maschine 4, in der es zu
der Saugpumpe 5 gelangt, \o.i wo aus das Blut in nicht dargestellter Weise zu den ebenfalls nicht
gezeichneten Bauteilen der Herz-Lungen-Maschine gepumpt wird. Zugrundegelegt ist hier eine sogenannte
Rollerpumpe, bei der zwei auf einem Arm sitzende Rollen 6 und 7 um die strichpunktiert dargestellte
Achse 8 gedreht werden, wobei sie das aus elastischem Material bestehende Saugrohr 1 abquetschen.
Bei der Drehung in Pfeilrichtung schiebt dann die Rolle 6 das vor ihr in dem Saugrohr 1
befindliche Blut vor sich her und gleichzeitig saugt die Rolle 6 Blut nach, bis die Rolle 6 die dargestelle
Position der Rolle 7 erreicht hat, woraufhin die dann in der Position der Rolle 6 befindliche
Rolle 7 den gleichen Vorgang wiederholt und so fort. Angetrieben werden die beiden Rollen 6 und 7 über
die Achse 8 von dem Motor 9.
Die Rollerpumpe 5 dient nun nicht nur zur Blutabsaugung, sie wird hier auch als Unterdruckerzeuger
verwendet. Arbeitet die Rollerpumpe 5 als Unterdruckerzeuger, so werden die beiden Rollen 6 und 7
nur sehr langsam fortschreitend von dem Motor 9 gedreht. Handelt es sich nun um einen Betriebszustand,
bei dem — wie in der Fig. 1 dargestellt —
das Niveau 3 des Blutspiegels unterhalb der Mündung 12 des Saugrohres 1 liegt, kann sich ein Unterdruck
in dem. Saugrohr 1 nicht aufbauen. Steigt jedoch das Niveau 3 an und verschließt schließlich
die Mündung 12, so bewirkt das langsame Fortschreiten der Rollen 6 und 7 der Rollerpumpe 5 di? Entstehung
eines Unterdruckes in dem Saugrohr 1. Um dies auszuwerten, ist der Druckmesser 10 vorgesehen.
Mit Erreichen eines Unterdruckes in der Größenordnung von 5 mm Wassersäule spricht der Druckmesser
10 an, der dabei die elektronische Steuerung 11 betätigt, die den Motor 9 langsam anlaufen läßt. Dieser
langsame Anlauf wird dabei durch ein elektronisches Verzögerungsglied herbeigeführt. Die Rollerpumpe 5
ist damit auf Saugen eingeschaltet, wobei sie etwa einen Unterdruck in der Größenordnung von bis zu
50 cm Wassersäule erzeugt. Nunmehr wird das an die Mündung 12 heranreichende Blut ständig abgesaugt.
Sinkt dann der Blutspiegel wieder ab und gibt die Mündung 12 frei, so steigt der Druck in dem Saugrohr
1 wieder auf atmosphärischen Druck an, d. h. der Druckmesser 10 geht in seine Nullstellung zurück
nud überschreitet damit den Wert von 5 mm Wassersäule (erster Schwellwert), wodurch mittels der elektronischen
Steuerung 11 der Motor 9 auf die Geschwindigkeit zurückgeschaltet wird, die für die Verwendung
der Rollerpumpe 5 als Unterdruckerzeuger notwendig ist. Dieses Spiel von Ansteigen des Niveaus
3 des Blutspiegels über die Mündung 12 hinaus und das Wiederabfallen des Blutspiegels wiederholt
sich ständig, so daß der Blutspiegel um das Niveau der Mündung 12 ständig herumschwankt. Hierbei
entsteht jedoch nicht das oben erwähnte Einschlürfen von Blut, da nämlich die Rollerpumpe 5 entweder
tatsächlich im wesentlichen nur Blut zugeführt erhält, und zwar bei HöherJiegen des Niveaus 3 oberhalb der
Mündung 12, oder die Tätigkeit der Rollerpumpe i5 mit Unterschreiten des Niveaus 3 unter die Mündung
12 sofort derart umgeschaltet wird, daß sie nur noch als Unterdruckerzeuger wirkt. Solange dabei noch
oberhalb des Niveaus 3 Luft in die Mündung 12 eindringen kann, wird wegen des langsamen Fortschreitens
der Rollen 6 und 7 kein Blut an der Mündung 12 mitgerissen. Wird jedoch die Mündung 12 dann
vollständig verschlossen, läuft die Rollerpumpe 9 langsam auf volle Saugleistung an.
Um nun auch den Betriebsfall signalisieren zu können, bei dem sich die Mündung 12 an irgendeinem
Körperteil festgesogen hat (was sowohl im
ίο Zustand der Blutabsaugung als auch in dem in der
Fig. 1 dargestellten Betriebsfall geschehen kann), besitzt der Druckmesser 10 noch einen zweiten
Schwellwert, der bei einem höheren Unterdruck liegt, beispielsweise bei 100 cm Wassersäule. Bei Ver-
S5 schließen der Mündung 12 durch irgendeinen Körperteil
arbeitet wieder die Rollerpumpe 5 (Betriebszustand der Blutabsaugung) oder wird für den Absaugevorgang
in Betrieb gesetzt (Niveau 3 lag unterhalb der Mündung 12). In letzterem Betriebsfallc wird
ίο nämlich durch den Verschluß der Mündung 12 ein
entsprechendes Ansteigen des Niveaus 3 vorgetäuscht. Da in diesem Falle jedoch kein Blut angesaugt werden
kann, steigt der Unterdruck in dem Saugrohr 1 an. Mit Erreichen des zweiten Schwellwertes durch
den Druckmesser 10 wird dann die elektronische Einrichtung 11 ausgelöst, die in diesem Falle den
Motor 9 stillsetzt und zwecks leichter Abnehmbarkeit der Mündung 12 an dem betreffenden Körperteil ein
Ansteigen des Druckes in dem Saugrohr 1 auf atmo-
sphärischen Druck verursacht. Dies geschieht dadurch, daß die elektronische Einrichtung 11 in diesem
Falle den Motor 9 in seiner Drehrichtung umschaltet, so daß die sich entgegen der eingezeichneten
Pfeilrichtung drehende Rollerpumpe 5 nunmehr einen
Druck in dem Saugrohr 1 erzeugt. Dieser Druck steigt solange an, bis atmosphärischer Druck in dem Saugrohr
1 erzeugt ist, woraufhin sich die Mündung 12 von selbst von dem betreffenden Organ löst, bzw. von
diesem leicht weggenommen werden kann.
Bei der vorstehend dargestellten Art der Blutabsaugung wird dieses sehr schonend behandelt, da es
keinerlei plötzlich erfolgenden Ansaug- oder Bewegungsvorgängen ausgesetzt wird.
Bei der in der Fig. 2 dargestellten Vorrichtung ist eine Reihe von Elementen aus derjenigen der
Fig. 1 übernommen, die demgemäß die gleichen Bezugszeichen tragen. Bei dieser Vorrichtung dient
als Unterdruckerzeuger eine besondere Saugpumpe 13, die über das Rückschlagventil 14 mit dem Saugrohr
1 verbunden ist. Diese Saugpumpe 13 läuft ständig, so daß ihre Wirkung bei Absinken des Niveaus 3
unter die Mündung 12 sofort vorhanden ist. Wenn dann das Niveau 3 wieder steigt, so kann sich unter
der Wirkung der Saugpumpe 13 der oben erwähnte
erste Unterdruck ausbilden, der mit Erreichen des ersten Schwellwertes den Druckmesser zum Ansprechen
bringt. Dieser schaltet über die elektronische Einrichtung 11 den Motor 9 ein, der in der oben beschriebenen
Weise dafür sorgt, daß nunmehr die Rollerpumpe zweck Absaugung von Blut in Tätigkeit
tritt. Der sich dabei ausbildende stärkere Unterdruck im Saugrohr 1 kann sich auf die Druckpumpe 13,
nicht auswirken, da in diesem Falle das Rückschlagventil 14 in Tätigkeit tritt und damit die Saugpumpe
13 vom Saugrohr 1 abtrennt.
Für die Zuführung des atmosphärischen Druckes zu dem Saugrohr 1 im Falle eines Verschlusses der
Mündung 12 durch irgendeinen Körperteil ist hier
das Ventil 15 vorgesehen. Dieses wird von der elektronischen Einrichtung 11 geöffnet, wenn der Unterdruck
im Saugrohr I soweit angestiegen ist. daß der Druckmesser 10 seinen zweiten Schwellwert erreicht
hat. Durch öffnen des Ventils IS kann Luft in das Saugrohr 1 eintreten, so daß die Mündung 12 ohne
weiteres von einem Körperteil weggenommen werden kann bzw. von diesem selbst abfällt.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß man die Ventile 14 und 15 zu einem entsprechenden Umsteuerventil kombinieren kann. Außerdem ist es möglich,
auch hier die Pumpe 5 zwecks Erzeugung des atmo sphärischen Druckes in dem Saugrohr 1 kurzzeitij
rückwärts laufen zu lassen, wie dies im Zusammen hang mit der Fig. 1 beschrieben ist. Es sei jedocl
darauf hingewiesen, daß die Verwendung der sepa raten Saugpumpe den Vorteil hat, daß in diesen
Falle die Rollerpumpe 5 still stehen kann, solang; sich das Niveau 3 unterhalb der Mündung 12 befin
det, wodurch in der Rollerpumpe 5 befindliches BIu ίο während dieser Betriebsphase keiner Belastung unterworfen
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Blutabsaugung aus einer stark geschädigt wird und sich die Mündung des
Operationswunde und Zuführung zu einer Herz- 5 Saugrohres an einem Organ festsaugt, von dem
Lungen-Maschine unter Verwendung eines in die es dann gewissermaßen weggerissen werden muß.
Wunde ragenden, mit einer Saugpumpe verbun- Als hesonderer Mangel wird dabei noch empfunden,
denen Saugrohres, dadurch gekennzeich- daß eine Schalterbetätigung vom Operationstisch aus
net, daß an das Saugrohr (1, 2) ein besonderer, eine besondere Zuleitung zu diesem erfordert, was
schwach wirkender Unterdruckerzeuger (5, 6, 7; io aus Gründen der erforderlichen Sterilität problema-Ϊ3)
und ein Druckmesser (10) angeschlossen sind, tisch ist.
wobei der Druckmesser (10) bei Feststellung eines Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
bestimmten ersten Unterdruckes infolge Über- richtige Betätigung des Absaugevorganges sicher zu
schreiten der Mündung (2) des Saugrohres (1) automatisieren. Erfindungsgemäß geschieht dieses bei
durch den Blutspiegel die Sav.gpumpe (5,6,7) 15 einer Vorrichtung der einleitend angeführten Auslangsam
anlaufend einschaltet, bei Feststellung bildung dadurch, daß an das Saugrohr ein besoneines
darüber liegenden zweiten Unterdruckes die derer, schwach wirkender Unterdruckerzeuger und
Saugpumpe (5,6,7) abschaltet und dem Saug- ein Druckmesser angeschlossen sind, wobei der
rohr (1) atmosphärischen Druck zuführt, während Druckmesser bei Feststellung eines bestimmten ersten
bei Verschwinden des Unterdruckes infolge 20 Unterdruckes infolge Überschreiten der Mündung des
Unterschreiten der Mündung (2) des Saug- Saugrohres durch den Blutspiegel die Saugpumpe
rohres (1) durch den Blutspiegel der Druckmesser langsam anlaufend einschaltet, bei Feststellung eines
(10) die Saugpumpe (5, 6, 7) ausschaltet. darüber liegenden zweiten Unterdruckes die Saug-
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch pumpe abschaltet und dem Saugrohr atmosphärischen
gekennzeichnet, daß als Unterdruckerzeuger die 25 Druck zuführt, während bei Verschwinden des
Saugpumpe (5,6,7) verwendet wird, die im Fall Unterdruckes infolge Unterschreiten der Mündung
ihrer Abschaltung durch den Druckmesser (10) des Saugrohres durch den Blutspiegel der Druckautomatisch
auf niedere Leistung geschaltet wird. messer die Saugpumpe ausschaltet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da- Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß mit
durch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (1) 30 Unterschreiten der Mündung des Saugrohres durch
zwecks Zuführung des atmosphärischen Druckes den Blutspiegel die Saugpumpe sofort abgeschaltet
mit einem nach außen führenden Ventil (15) ver- wird, so daß der oben erwähnte Schlürfvorgang nicht
sehen ist, das vom Druckmesser (10·) bei Errei- entstehen kann. Während dieses Betriebszustandes,
chen des zweiten Unterdruckes geöffnet wird. bei dem der Blutspiegel unterhalb der Mündung des
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