DE2059665A1 - Verfahren und Anordnung zum Ermitteln von spezifischen Munitionseigenschaften - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Ermitteln von spezifischen MunitionseigenschaftenInfo
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Description
ιRHERNMETALL Düsseldorf, den 2.12.1970
Al/Gg. Akte R 521
Verfahren und Anordnung zum Ermitteln von spezifischen Munitionseigenschaften
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Ermitteln von spezifischen Munitionseigenschaften
und Einstellen der ernlttelten Werte an Geschützen und Zündern von elektrisch zündbarer Munition,
wobei die Zündung über die als elektrische Pole
ausgebildete Hülse einerseits und einen darin isoliert angeordneten Kontakt andererseits mittels eines in der
Hülse mit diesen Polen verbundenen elektrischen Treibladungsanzünders
erfolgt.
Es ist bisher bekannt, beim Scheß zur Erhöhung der Treffgenauigkeit die außenballistischen Daten, die
auf ein Geschoß einwirken, wie z.B. Seitenwind, zu berücksichtigen. Eo hat sich herausgestellt, daß diese
Daten noch nicht ausreichen, un schon beim ersten
Schuß ein exaktes Treffen des Zieles zu gewährleisten.
Dies ist jedoch, ua nicht selber vernichtet zu werden, von größter Wichtigkeit, denn Fohlsohüsse oder ein
Einschießen machen den Gegner auf die eigene Stellung
aufmerksam.
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BAD ORiGJNAL
Weiterhin ist schon bekannt, Zünder von im Geschlitzrohr
befindlicher, patronierter Munition durch induktive Spannung einzustellen, wobei um das Geschützrohr
in Höhe des Zünders ein Draht zu einer Spule gewickelt ist. Durch kurzzeitiges Anlegen einer der Zielentfernung
entsprechenden Spannung wird der Zünder eingestellt,
Da sich in Abhängigkeit von der Pulvertemperatur die
Flugbahn eines Geschosses ändert, hat man weiterhin versucht, die Pulvertemperatur zu messen, um sie dann
bei der Zieldateneinstellung mit berücksichtigen zu können. Hierfür sind im HUlsenboden mehrere konzentrische,
gegeneinander isolierte Ringe angebracht, an denen ein elektrischer, im Pulver der Geschoßpatrone
befindlicher TemperaturmeßfUhler angeschlossen ist, über den die Pulvertemperatur abgefragt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln und eine Anordnung zu schaffen, wonach die
spezifischen, d.h. die Innenballistischen Munitionseigenschaften einer Geschoßpatrone, die sich im Patronenlager
eines herkömmlichen, mit einer elektrischen Abfeuerungsvorrichtung versehenen Geschützes
befindet, bei der Einstellung eines Geschoßzünders und/oder einer GeschUtzrichtvorrichtung exakt berücksichtigt
werden. Diese spezifischen Munitionseigenschaften sind zum einen die Pulvertemperatur im Innern
der Geschoßpatrone - bekanntlich ändert sich der Gasdruck mit der Pulvertemperatur und damit die Mündungsgeschwindigkeit
eines Geschosses - sum anderen die Geschoßart (Sprengbrand-, Hartkern-, Hohlladungsgeschoß
usw.), deren rechnerische und auf eine bestimmte
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ÖAD ORIGINAL
Temperatur bezogene Mündungsgeschwindigkeit ebenfalls voneinander abweichen können. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei Nichtübereinstimmen
zwischen gewählter und im Geschützrohr befindlicher Munition ein Abfeuern zu verhindern.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß in die abfeuerbereite Munition mittels eines Meß-
und/oder Steuergerätes wechselweise elektrische Signale jeweils einem ihnen zugeordneten Meß- und Steuerkreis
eingegeben werden, wobei die munitionselgene Werte charakterisierenden Ausgangssignale des Meßkreises
als Korrektursignale dem Geschütz und/oder dem Gesohoßzünder zur Zieldateneinstellung eingespeist
werden. Somit ist es möglich, an der im Patronenlager
eines Geschützes befindlichen Munition spezifische Munitionseigenschaften abzufragen und
beim Geschützrichten und/oder Zündereinstellen zu berücksichtigen, und zwar direkt beim Einstellen des
Geschützes und/oder des Zünders; es ist aber auch möglich, das Geschützrichten fortlaufend und die
Zündereinstellung fortlaufend oder einmalig kurz vor Abfeuerung eines Geschosses vorzunehmen.
Zur erfindungsgemäßen Ausübung des Verfahrens findet eine Anordnung Verwendung, die so ausgebildet ist,
daß in der abfeuerbereiten Munition je ein Abfeuerungs-Meß- und Steuerkreis zwischen den Polen der Hülse angeordnet
sind, an die ein Meß- und/oder Steuergerät angeschlossen ist, wobei - bezogen auf einen Pol der
Abfeuerungskreis aus einem, durch einen nach Art
einer Vierschichtdiode wirkenden Gleichrichter abgesicherten Treibladungsanztinder, der Meßkreis aus
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einem Gleichrichter mit einem nachgeschalteten, toaperaturabhängigen
Widerstand und der Steuerkreis aus einem entgegengesetzt gepolten Gleichrichter mit einem
nachgeschalteten Gesohoßzünder besteht. Mittels der Vierschichtdiode wird verhindert, daß die ließspannung,
die über die Veränderung des teraperaturabhiingigen
Widerstandes, z.B. eines Thermistors, die rulvertenperatur Bißt und mit Hilfe de» theriuistoreigenen oder
ν eines zusätzlichen Widerotandos die Gesehoßart anzeigt,
den Treibladungsanzünder entzündet, denn erst bei einer wesentlich höheren als der Meßspannung wird die Vierschichtdiode
leitend. Der innere Widerstand des Thermistors und ggfs. der zusätzliche Widerstand müssen
natürlich so gewählt sein, daß sich die Widerstandsbereiche verschiedener Munitionsarten, wie z.B. Sprengbrandoder
Hartkernmunition, die eine voneinander abweichende Flugbahn haben, in gesamten Temperaturineßbereich
nicht überlappen. In der Richtung in der der Steuerkreis für die Geschoßzündereinstellung leitend
ist, sind der ileß- und Abfeuerungskreis durch die
* anders gepolten Gleichrichter, Ik weiteren als Dioden
bezeichnet, gesperrt« Das Messen und Steuern erfolgt also durch ein laufendes Umpolen der Spannung in Meß-
und/oder Steuergerät,z.B. einem Feuerleitrechner, wührend das Anzünden der Treibladung unter gleichzeitigem
Zerßtören des Meßkreises erfolgt.
Um das Ermitteln und Einstellen der spezifischen MunitionseigenDchnften
auch bei herkömmlichen Geschützen mit elektrischer Abfeuerung anwenden zu können, ist
sowohl der Abfeuerungs- als auch der Meß- und Steuerlere
Io an den isolierten Zentralkontakt einer an Rieh
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bekannten Zündschraube angeschlossen· Durch Stecker
z.B. kann bein Einschrauben der Zündschraube und Einsetzen des Geschoßzünders in die Hülse die Verbindung
zwischen dem Geschoßzünder und der Zündschraubβ hergestellt
werden·
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht
das MeO- und/oder Steuergerät u.a. aus einem mit einem astabilen Multivibrator gekoppelten Wechselschalter,
z.B. einem Relais, das mit unterschiedlich gepolten Spannungsquellen verbunden ist. Mittels obiger
Vorrichtung werden abwechselnd mit einer bestimmten Frequenz eine positive Spannung auf den Meßkreis und
eine negative Spannung auf den Steuerkreis gegeben.
Uo das Verschießen anderer als der gewünschten Munitionsart
zu verhindern, 1st erfindungsgeroäß das Meß- und/oder Steuergerät eilt einem Munitionswahlschalter
versehen. Somit wird gewährleistet, daß jedes Ziel nur mit der dafür vorgesehenen Munition bekämpft wird.
Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Zeichnungen erläutert, und zwar zeigen:
Flg. X schematisch eine In einem Geschützrohr
angeordnete Geschoßpatrone mit Je einem Meß-, Anzünd- und Steuerkreis, elektrisch
verbunden mit einem Fouerleitrechner,
Fig. 2 in einem Diagratna die zur Durchführung
des Verfahrens verschieden gepolten Spannungen in Abhängigkeit von der Zeit,
Fig. 3 in einem Diagramm verschiedene Geschoßarten, charakterisiert durch über der
Temperatur aufgetragene, unterschiedliche Widerstandswerte»
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In einem Patronenlager la eines Geschützrohres 1 (Fig.l) ist eine Geschoßpatrone 2 alt einer Hülse
2a und eines Geschoß 2b angeordnet. Die Geschoßpatrone
wird durch ein Verschlußteil 3 im Geschützrohr 1 fixiert. In die Hülse 2a ist eine Zündschraube
h eingeschraubt, in der sich, durch eine Kunststoffschicht 5 isoliert, ein als elektrischer Pol ausgebildeter
Zentralkontakt 6 befindet. Letzterer ist über eine Reihenschaltung, bestehend aus einer Diode
P 7 und einem Widerstand 8 sowie einem Thermistor 9»
wobei letzterer vom Treibladungspulver 10 umgeben 1st, Über eine zweite dazu parallele Reihenschaltung,
bestehend aus einer In gleicher Richtung gepolten Vierschichtdiode 11 und einem ebenfalls vom Treib—
ladungspulver 10 umgebenen elektrischen Treibladungsanzünder
12, und über eine dritte, ebenfalls zur ersten parallele Reihenschaltung, bestehend aus
einer entgegengesetzt gepolten Diode 13, die über eine Steckverbindung Ik mit einem im Geschoß 2b angeordneten
Geschoßztinder 15 verbunden ist, dessen
anderer Pol durch das mit der Hülse 2a verbundene Geschoß 2b gebildet wird, mit der Hülse 2a verbunden.
Der Zentralkontakt 6 ist über einen in einer Kunststoffschicht 16 isolierten Kontakt 17 an einem Kontakt
ο eines Feuerleitrechners 18 angeschlossen,während dessen anderer Kontakt d übnr den Verschlußteil 3
mit der ZUndschraube 4 verbunden ist. Ira Feuerleitrechnor
18 befindet sich ein astnbiler Multivibrator 19, der ein Relais 20 betätigt, das wechselweise den
Kontakt c mit einem Kontakt a oder b verbindet, wobei am Kontakt a zwei positive gepolte Stromkreise
angeschlossen sind, deren einer über die Diode 7
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BAD ORIGINAL
den Thortnißtor 9 und den Widerstand 8 führt, während
der andere bei Einschalten eines Abfeuerungssclialters
21 den Treibladungsnnzünder 12 zündet. .Am Kontakt b liegt eine negative Spannung, die
aufgrund der Polarität der nun als Sperren wirkendenDioden7
und 11 nur durch den Geschoßztinder 15 fließen kann« Weiterhin ist der Feuerleitrechner
18 an eine Geschützrichtvorrichtung 22 und eine mit einem Munitionswahlochaltcr 23a versehene Abfeuorungsvorrichtung
23 angeschlossen, an dem die zu verschießende Geschoßart I, II oder III eingestellt
und von einem optischen Signal Zk angezeigt wird.
Nach Einschalten des Feuerleitrechners 18 betätigt der astabile Multivibrator 19 niit hoher Frequenz
das Relais 20, so daß die Verbindung über die Eontakte c-a bzw« c~b kontinuierlich entsprechend der
Frequenz wechselt. Dabei wechselt auch laufend die Polarität der Stromkreise (Fig.C), wobei mittels
der konstanten positiven Spannung U1 die Pulvertemperatur
durch den Thermistor 9 gemessen wird, während die Größe des Widerstandes 8 die im Geschützrohr
1 befindliche GeschoDart I, II oder III (Fig.3) anzeigt. Hierbei ist jeder Geschoßart ein
begrenzter Viderstandsbereich zugeordnet, wobei sich diese Widerstandobereiche in einen bestimmten
Temperaturbereich nicht überlappen. Die negative Spannung U2, die durch die Diode 13 und den Gesehoßzünder
15 fließt und letzteren beeinflußt, wird durch die im Feuerleitrechner 18 ausgewerteten Meßergebnisße
wie Pulvertemperatur und Geschoßart diesen Ergebnissen
cntnprecliond korrigiert. Gleichzeitig wird auch die
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Einstellung der Geschützrichtvorrichtung 22 durch obige MelSergebniece korrigiert. DIg im Zünderscroakreis
befindliche Steckverbindung lh vereinfacht die ponst schwierige Verkabelung zwischen GeschoSzünder
15 und Zündschraube k entweder schon bsi der Laborierung
oder bejia nachträglichen Einsetzen der Zündschraube
4 in die Iliilse 2a. Bei Betätigung des Abfeuerungsochalters
21 wird die utiPeiitlicli höhere
positive Abfeuerungsspannim^ U-. der Γießspannung ü.
iiberlngert, die Vierschichtdiode 11 wird durch Überschreiten ihrer Kippspannung leitend und rite
Anzündung des Treiblndungsanzünders 12 erfolgt bei gleichseitiger Zerstörung des nicht mehr benötigten
ließkreises; bei Nichtübereinstinmmg von vorgev.-ählter
und im Geschützrohr 1 befindlicher Gesohoilart
bleibt df.r Abfeuemngsfchnlter 21 blockiert.
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Claims (5)
- Düsseldorf, den 2;12.1970Patentansprüche1») Verfahren zum Ermitteln von spezifischen Munitionseigenschaften und Einstellen der ermittelten Werte an Geschützen und Zündern von elektrisch zündbarer Munition, dadurch gekennzeichnet, daß in die abfeuerbereite Munition mittels eines Meß- und/oder Steuergerätes wechselweise elektrische Signale jeweils einem ihnen zugeordneten Meß- und Steuerkreis eingegeben werden, wobei die munitionseigene Werte chnrakterisierenden Ausgangssignal des Meßkreises als Korrektursignale dem Geschütz und/oder den Geschoßzünder zur Zieldateneinstellung eingespeist werden.
- 2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zum Ermitteln von spezifischen Munitionsoigensohaften und Einstellen der ermittelten Werte an Geschützen und Zündern von elektrisch zündbarer Munition, wobei die Zündung über die als elektrische Pole ausgebildete Fiiilse einerseits und einen anrln isoliert angeordneten Kontakt andererseits mittels eines in der Hülse mit diesen Polen verbundenen elektrischen TreibladungsanzUnders erfolgt, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der abfeuerbereiten Munition je ein Abfeuerungs-, Meß- und Steuerkreis zwischen den Polen der Hülse (2a) angeordnet ist, an die ein Meß- und/oder Steuerge-209825/0335- 2 BAD ORiG4NALrät (19) angeschlossen 1st, wobei - bezogen auf einen Pol - der Abfeuerungskreis aus einem, durch einen nach Art einer Vierschichtdiode v/irkenden Gleichrichter (ll) abgesicherten Troibladungcnn-zünder (12), der MeQkrois aus einem Gleichrichter (7) wit einem nachgeschnlteteii, teoperaturabhlingi— gen Widerstand (8) und der Steuerkreiß aus einem entgegengesetzt gepolten Gleichrichter (13) mit einem nochgeschalteten Gescaoßzünder (15) besteht.
- 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, claü sowohl der Abfcuerungs-, als auch der Meß- und SteuerkreiB an den isolierten Zentralkonta;ct (6) einer an sich bekannten ZUnd3chraubo (k) angeschlossen ist.
- h» Anordnung nach deu Ansprüchen 2 und 3» dadurch gekennzeichnet, daß das Meß- und/oder Steuergerät (19) unter anderem aus einem mit einem estabilen Multivibrator (20) gekoppelten Wechselschalter, z.B. einem flelais ('-I), besteht, das nlt unterschiedlich gepolten Spannungsquellen verbunden ist.
- 5. Anordnung nach den Ansprüchen 2,3 und Ί, dadurch gekennzeichnet, dan das Keß- uml/oder Steuergerät (19) Mit einen MunitlonM/ahlechalter (23<Ό versehen ist.209825/0335BAD ORIGINAL
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