DE19933775A1 - Contactlinse bzw. Intraokularlinse mit Fern- und Nahwirkungszonen - Google Patents

Abstract

Es wird eine Kontaktlinse bzw. Intraokularlinse mit einer Nahwirkungszone (1) und einer diese konzentrisch umgebenden Fernwirkungszone (2) geschaffen. Damit ein funktionsgerechtes Sehen erreicht wird, besteht die genannte optimale Oberfläche aus einer bielliptischen oder späroelliptischen Kombination.

Description

Die Erfindung betrifft eine Contactlinse bzw. Intraokularlin­ se mit einer Nahwirkungszone und einer diese konzentrisch um­ gebenden Fernwirkungszone.

Bifokallinsen sind beispielsweise aus der DE 41 25 707 C be­ kannt. Bei solchen Bifokallinsen besteht ein Problem darin, die Fernwirkungszone und die Nahwirkungszone trotz des sich bewegenden Auges stets richtig zu positionieren und so ein funktionsgerechtes Sehen zu ermöglichen.

In der CA 986 343 sowie dem Aufsatz von Milton M. Kaplan "The Aplanatic Contact Lense" in The Optometry Weekly, 9.2.1967, Seiten 25 bis 29 und 16.2.1967, Seiten 42 bis 45 sind aplana­ tische Contactlinsen beschrieben.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Linse der Eingangs be­ schriebenen Art zu schaffen, die ein besonders funktionsge­ rechtes und komfortables Sehen ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 gekennzeich­ nete Linse gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteransprü­ chen gekennzeichnet.

Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf die Contactlinse;

Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.

Die Contactlinse weist eine im Zentrum der Linse liegende Nahwirkungszone 1 und eine diese konzentrisch umgebende Fern­ wirkungszone 2 auf. Der Durchmesser der Nahwirkungszone liegt im Bereich von 1,5 bis 3,5 mm, vorzugsweise im Bereich von 1,8 bis 3 mm und ganz besonders bevorzugt im Bereich zwischen 2 und 2,6 mm. Der Außendurchmesser der Linse wird in bekann­ ter Weise gewählt.

Die Rückfläche 3 der Contactlinse ist in üblicher Weise aus­ gebildet und wird so gewählt, daß sie an die Hornhautform des Patienten angepaßt ist.

Die Fernwirkungszone 2 ist als elliptische Fläche ausgebil­ det, deren Hauptscheitel und Krümmungsmittelpunkt auf der op­ tischen Achse 4 der Linse liegt. Die numerische Exzentrizität der elliptischen Fläche ist größer 0 und kleiner 1 und liegt bevorzugt im Bereich zwischen 0,4 und 0,8 und ganz besonders zwischen 0,5 und 0,7. Die Nahwirkungszone 1 kann sphärisch oder aspärisch bzw. aspärisch-elliptisch ausgebildet sein. Der Radius r_S2 der Nahwirkungszone 1 ist kleiner als der Radi­ us r_S1 der Fernwirkungszone 2. Auch bei der Nahwirkungszone liegen der Hauptscheitel und der Krümmungsmittelpunkt auf der optischen Achse 4. Die Exzentrizität ist jeweils kleiner als die der Fernwirkungszone.

Die elliptische Fläche der Fernwirkungszone 2 wirkt bei einer Abbildung eines im Nahbereich angeordneten Gegenstandes so, als wäre die Fernwirkungszone mit einem Nahzusatz versehen, wobei das Ausmaß des so wirkenden Nahzusatzes von dem Grad der Exzentrizität abhängt. Die fehlende Nahwirkung wird durch die zusätzliche Nahwirkungszone 1 erreicht. Der Nahzusatz für die Nahwirkungszone 1 kann deshalb um diesen aus der Fernwir­ kungszone für das Sehen in der Nähe herrührenden scheinbaren Nahzusatz vermindert werden. Die gesamte Nahwirkung der Linse wird umso größer, je kleiner der Radius r_S2 der Nahwirkungszo­ ne 1 im Vergleich zum Radius r_S1 der Fernwirkungszone 2 und je größer der Durchmesser der Nahwirkungszone 1 ist.

Benötigt beispielsweise ein Proband eine Korrektur von +1 dpt. in der Ferne und normalerweise einen Nahzusatz von 2 dpt. und ist die Exzentrizität so gewählt, daß die Fernwir­ kungszone für das Sehen in der Nähe wegen der Exzentrizität so wirkt, als hätte sie einen Nahzusatz von 0,75 dpt., dann kann für diesen Fall der Zusatz für die Nahzone um 0,75 dpt. auf 1,25 dpt. abgeschwächt werden. Auf diese Weise entsteht ein wesentlich geringerer Unterschied zwischen Nahzone und Fernzone. Das Sehen wird wesentlich komfortabler.

Die oben beschriebene Ausbildung einer Multifokal-Contact­ linse ist sowohl für formstabile wie auch für weiche Contact­ linsen und für Sklerallinsen geeignet. Als Intraokularlinse hat sie den gleichen Aufbau, ist jedoch als Bi-Linse ausge­ bildet.

Claims (6)

1. Contactlinse bzw. Intraokularlinse mit einer Nahwirkungs­ zone (1) und einer diese konzentrisch umgebenden Fernwir­ kungszone (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Fernwirkungszone (2) eine elliptisch asphärische Oberfläche aufweist.

2. Linse mit einer Nahwirkungszone (1) und einer diese kon­ zentrisch umgebenden Fernwirkungszone (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentrizität ε im Bereich 0 < ε < 1 und vorzugsweise zwischen 0,4 und 0,8 und beson­ ders bevorzugt zwischen 0,5 und 0,7 liegt.

3. Linse mit einer Nahwirkungszone (1) und einer diese kon­ zentrisch umgebenden Fernwirkungszone (2), nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Nahwir­ kungszone (1) im Bereich von 1,5 bis 3 mm und vorzugsweise zwischen 2 bis 2,6 mm liegt.

4. Linse mit einer Nahwirkungszone (1) und einer diese kon­ zentrisch umgebenden Fernwirkungszone (2), nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Nahwir­ kungszone (1) sphärisch ausgebildet ist.

5. Linse mit einer Nahwirkungszone (1) und einer diese kon­ zentrisch umgebenden Fernwirkungszone (2), nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Nahwir­ kungszone (1) elliptisch asphärisch ausgebildet ist.

6. Linse mit einer Nahwirkungszone (1) und einer diese kon­ zentrisch umgebenden Fernwirkungszone (2), nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentrizität kleiner 0,7 und vorzugsweise kleiner 0,5, auf jeden Fall aber kleiner als die der Fernwirkungszone ist.