DE19749710A1 - Elektrostimulator - Google Patents
ElektrostimulatorInfo
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- A61N—ELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
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- A61N1/36—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
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- A61N1/3706—Pacemaker parameters
Description
Die Erfindung betrifft einen Elektrostimulator gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist seit längerem bekannt, zur Behandlung von Herzfunk
tionsstörungen, insbesondere bei Bradykardiezuständen, im
plantierbare Herzschrittmacher zu verwenden, die über eine
endokardial angeordnete Stimulationselektrode elektrische
Stimulationsimpulse an das Herz abgeben, falls dieses
selbst nicht oder nicht hinreichend schnell schlägt.
Da jeder Stimulationsimpuls zu einer partiellen Entladung
der Herzschrittmacherbatterie führt, ist man zur Verlänge
rung der Batterielebensdauer bestrebt, die Amplitude der
Stimulationsimpulse möglichst weit abzusenken, wobei jedoch
zu beachten ist, daß das Herz bei einer Stimulation mit ei
ner Amplitude unterhalb eines bestimmten Schwellwerts-
auch als Reizschwellwert bezeichnet - nicht mehr mit einer
Kontraktion reagiert.
Es ist deshalb ebenfalls bekannt, einen sogenannten Reiz
schwellwerttest durchzuführen, um den Reizschwellwert des
Herzens individuell für jeden Herzschrittmacherträger zu
ermitteln und die Amplitude der Stimulationsimpulse ent
sprechend programmieren zu können. Hierzu gibt der Herz
schrittmacher nacheinander Stimulationsimpulse mit abneh
mender Amplitude ab, wobei durch Auswertung eines extrakor
poral abgenommenen Elektrokardiogramms (EKG) jeweils ermit
telt wird, ob das Herz auf den vorangegangenen Stimulation
simpuls mit einer Kontraktion reagiert. Der Reizschwellwert
des Herzens entspricht dann näherungsweise der Amplitude,
bei der das Herz von dem Stimulationsimpuls gerade noch er
regt wurde.
Problematisch ist hierbei jedoch, daß eine Änderung des
Reizschwellwerts beispielsweise aufgrund von Änderungen der
chronischen Reizschwelle im normalen Betrieb des Herz
schrittmachers nicht erkannt wird, was entweder zu einer
Stimulation mit unnötig hohen Amplituden oder - wesentlich
schlimmer - zu einer erfolglosen Stimulation führen kann.
Es sind deshalb neuerdings Herzschrittmacher bekannt, die
selbständig ermitteln, ob das Herz von einem Stimulations
impuls erfolgreich stimuliert wird, und die Amplitude der
Stimulationsimpulse entsprechend optimieren. Hierzu mißt
der Herzschrittmacher über die Schrittmacherelektrode je
weils unmittelbar nach einem Stimulationsimpuls das soge
nannte evozierte Potential, das die Herzmuskelkontraktion
hervorruft und die Reizantwort auf den vorangegangenen Sti
mulationsimpuls darstellt. Problematisch ist hierbei, daß
das Elektrodensystem, das zwei Metall-Elektrolyt-
Grenzflächen einschließt, aufgrund seiner kapazitiven Ei
genschaften durch einen Stimulationsimpuls elektrisch auf
geladen wird, so daß die evozierten Potentiale von den
elektrischen Nachwirkungen eines Stimulationsimpulses
(Artefakten auf beiden Grenzschichtkapazitäten) verdeckt
werden können. Dieses Konzept eignet sich deshalb nur im
Zusammenhang mit hochkapazitiven Elektroden, die aufgrund
ihrer großen Kapazität von einem Stimulationsimpuls nur auf
eine relativ geringe Spannung aufgeladen werden, die die
Detektion des evozierten Potentials nicht stört.
Die Auswahl geeigneter Elektroden erfolgte bisher aufgrund
einer extrakorporalen Messung der Elektrodenkapazität mit
tels separater Meßgeräte, was erhöhten Aufwand bei der Im
plantation bedeutet und den Nachteil hat, daß eine postope
rative Änderung der Elektrodenkapazität vom Herzschrittma
cher nicht erkannt wird. Probleme waren zudem bei Neu-
Implantation eines Schrittmachers bei Weiterverwendung der
bereits implantierten Elektrode zu erwarten.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Elek
trostimulator zu schaffen, der die Messung der Elektroden
kapazität auch im implantierten Zustand ohne separate Gerä
te ermöglicht.
Die Aufgabe wird, ausgehend von einem Elektrostimulator ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, durch dessen kenn
zeichnende Merkmale gelöst.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, zur Mes
sung der Kapazität bzw. der komplexen Impedanz der Arbeits
elektrode ein Meßgerät in die Stimulatoranordnung zu inte
grieren, das bei der Abgabe eines Impulses die Spannung
und/oder den Strom am Ausgangsanschluß als der Schnittstel
le zwischen Stimulator und Arbeits- bzw. Stimulationselek
trode mißt, und mittels einer Auswertungseinrichtung aus
den gemessenen Werten ein die Elektrodenkapazität wider
spiegelndes Ausgangssignal zu berechnen.
Die Erfindung ist nicht auf in-vivo-Anwendungen begrenzt,
sondern bezieht sich vielmehr auch auf den in-vitro-Bereich
unter Verwendung von Elektrolytlösungen.
In einer Variante der Erfindung erzeugt der Impulsgenerator
zur Bestimmung der Elektrodenkapazität einen Impuls mit ei
ner vorgegebenen elektrischen Ladung Q, beispielsweise ei
nen Konstantstromimpuls mit vorgegebener Amplitude und Dau
er. Anschließend mißt das Meßgerät am Ausgangsanschluß zwi
schen Herzschrittmacher und Stimulationselektrode, auf wel
che Spannung U die Stimulationselektrode durch den Impuls
aufgeladen wurde und gibt diesen Meßwert an eine nachge
schaltete Recheneinheit weiter, die daraus nach der Formel
bei bekannter Gehäusekapazität CCASE die Elektrodenkapazität
CEL berechnet. Die Erfindung ist in dieser Variante jedoch
nicht auf einen Konstantstromimpuls beschränkt. Entschei
dend ist, daß die mit dem Impuls abgegebene elektrische La
dung Q bzw. der während der Impulsdauer fließende Strom be
kannt ist. Hierzu ist es wahlweise möglich, einen Impuls
mit vorgegebener Ladung zu erzeugen oder während der Abgabe
eines Impulses mit bekanntem Stromverlauf die Zeit zu mes
sen. Vorzugsweise wird ein Konstantstromimpuls verwendet.
Zur Verbesserung der Meßgenauigkeit der Kapazitätsmessung
infolge einer Verringerung von Polarisationseffekten am
Elektrodensystem kann der Konstantstromimpuls als Doppelim
puls mit zueinander inverser Stromrichtung der beiden Tei
limpulse ausgeführt werden.
In einer anderen Variante der Erfindung ist vorgesehen, zur
Bestimmung der Elektrodenkapazität einen Impuls mit vorge
gebenem Spannungsverlauf, vorzugsweise einen Konstantspan
nungsimpuls, abzugeben.
Betrachtet man die Stimulationselektrode elektrisch als
Reihenschaltung aus einer Kapazität CEl und einem ohmschen
Widerstand REl, so nimmt die Spannung über der Elektroden
kapazität bei einem Konstantspannungsimpuls während der Im
pulsdauer exponentiell zu und nähert sich asymptotisch der
Spannungsamplitude UStim des Impulses. Die Elektrodenkapazi
tät CEl ergibt sich dann nach der Formel
aus der Impulsdauer T, der Spannungsamplitude UStim des Im
pulses, der am Ausgangsanschluß nach dem Impulsende gemes
senen Elektrodenspannung UEl sowie dem ohmschen Ladewider
stand R, der sich aus dem ohmschen Widerstand REL der Elek
trode und im Ladekreis vorhandenen weiteren ohmschen Wider
ständen zusammensetzt, die als bekannt vorausgesetzt wer
den.
Gemäß einer anderen Variante der Erfindung ist die Schritt
macherelektrode Bestandteil eines Schwingkreises, wobei die
Elektrodenkapazität aufgrund ihres Einflusses auf das
Schwingungsverhalten des Schwingkreises bestimmt werden
kann. Der Herzschrittmacher weist in dieser Variante intern
eine Induktivität auf, die mit dem Ausgangsanschluß verbun
den oder durch ein Schaltelement verbindbar ist. Die Induk
tivität kann hierbei mit der Elektrodenkapazität wahlweise
in Reihe oder parallel geschaltet werden. Die Anregung des
hierdurch gebildeten Schwingkreises erfolgt durch einen
Schwingungsgenerator, der ebenfalls wahlweise mit der
Schnittstelle verbunden oder mit dieser durch ein Schalte
lement verbindbar ist.
In einer Ausführungsform dieser Variante erzeugt der
Schwingungsgenerator ein vorzugsweise sinusförmiges Schwin
gungssignal konstanter Frequenz und Spannungsamplitude, so
daß der durch den Schwingkreis fließende Strom von der Fre
quenzabstimmung zwischen Schwingungsgenerator einerseits
und Schwingkreis andererseits abhängt. Die Messung des über
die Schnittstelle fließenden Stroms ermöglicht dann die Be
rechnung der Elektrodenkapazität aus der Frequenz des
Schwingungsgenerators und der Induktivität des Schwingkrei
ses.
In einer anderen Ausführungsform dieser Variante ist dage
gen vorgesehen, durch eine Änderung der Frequenz des
Schwingungsgenerators bei gleichzeitiger Messung des Stroms
die Resonanzfrequenz des die Phasengrenzkapazität enthal
tenden Schwingkreises zu ermitteln, was dann in einfacher
Weise gemäß der Thomson'schen Schwingungsformel die Berech
nung der Elektrodenkapazität ermöglicht.
Eine weitere Variante ist die Messung eines Impedanzspek
trogramms des Elektrodensystems mit einem kontinuierlichen
Schwingungsgenerator. Dabei wird durch Einprägung eines
frequenzvariablen Konstantstrom- oder Konstantspannungs
signals und Messung von Spannung bzw. Strom an dem Elektro
densystem der Verlauf der Elektrodenimpedanz in Abhängig
keit von der Signalfrequenz aufgenommen. Aus dem Spektrum
können die Helmholtzkapazität und darüber hinaus Elektro
lyt- und Faradaywiderstand kalkuliert werden.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend
zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zei
gen:
Fig. 1 als bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
einen Herzschrittmacher mit einer Stimulationselek
trode als Funktion-Blockschaltbild,
Fig. 2 den Impulsgenerator des in Fig. 1 dargestellten
Herzschrittmachers als vereinfachtes Schaltbild,
Fig. 3a und 3b den Spannungsverlauf an der Schnittstelle
bzw. an den verschiedenen Bauelementen im Ausgangs
stromkreis und
Fig. 4 als weiteres Ausführungsbeispiel ein Funktions-
Blockschaltbild eines Herzschrittmachers.
Der in Fig. 1 als Blockschaltbild dargestellte Herz
schrittmacher 1 ermöglicht über eine - hier im Ersatz
schaltbild dargestellte - Stimulationselektrode 2 die Abga
be von Stimulationsimpulsen an das Herz. Zur Vereinfachung
ist hier vom Elektrodensystem nur eine der Elektrode-
Elektrolyt-Grenzflächen im Ersatzschaltbild gezeigt.
Das Ersatzschaltbild der endokardial anzuordnenden Schritt
macherelektrode 2 soll die wesentlichen elektrischen Eigen
schaften der Metall/Gewebe-Grenzschicht an der Schritt
macherelektrode wiedergeben. So bildet sich an der Grenz
schicht zwischen der Schrittmacherelektrode 2 und dem um
liegenden (nicht dargestellten) Gewebe eine sogenannte
Helmholtz-Doppelschicht aus, die durch eine Parallelschal
tung eines Kondensators CH und eines ohmschen Widerstandes
RF nachgebildet wird, wobei zu beachten ist, daß der ohm
sche Widerstand RF der Helmholtz-Doppelschicht stark vom
Elektrodenpotential abhängig ist. Weiterhin weist die
Schrittmacherelektrode 2 einen ohmschen Leitungswiderstand
RL, der mit der vorstehend beschriebenen Impedanz der Helm
holtz-Doppelschicht in Reihe geschaltet ist, sowie - genau
genommen - einen (bei kleinen Elektrodenflächen wichtigen)
dazu in Reihe liegenden Elektrolytwiderstand auf, der al
lerdings hier nicht gesondert dargestellt ist.
Zum einen ermöglicht die Schrittmacherelektrode 2 die Abga
be von Stimulationsimpulsen an das Herz. Die Erzeugung der
Stimulationsimpulse erfolgt hierbei in herkömmlicher Weise
durch den in Fig. 2 detaillierter dargestellten Impulsge
nerator 3, der ausgangsseitig zum Anschluß der Schrittma
cherelektrode 2 einen Ausgangsanschluß 1a aufweist.
Zum anderen dient die Schrittmacherelektrode 2 zur Detekti
on der von spontanen, nicht stimulierten Herzaktionen her
rührenden elektrischen Aktivität des Herzens, um die Abgabe
eines Stimulationsimpulses gegebenenfalls inhibieren zu
können. Zum einen wird hierdurch der Eigenrhythmus des Her
zens weitestgehend aufrechterhalten. Zum anderen wird so
eine unnötige Stimulation vermieden, was zu einer Verlänge
rung der Batterielebensdauer des Herzschrittmachers 1 bei
trägt. Hierzu weist der Herzschrittmacher 1 einen Eingangs
verstärker 4 auf, der die über die Schrittmacherelektrode 2
aufgenommenen elektrischen Herzsignale verstärkt und zur
Detektion von spontanen Herzaktionen einem Signaldetektor 5
zuführt. Erkennt der Signaldetektor 5 eine spontane Herzak
tion, so gibt er ein Inhibierungssignal an den Impulsgene
rator 3, der daraufhin seine internen Zeitgeber zurücksetzt
und die Abgabe eines Stimulationsimpulses aussetzt.
Darüber hinaus ermöglicht die Stimulationselektrode 2 auch
die Detektion der Reizantwort des Herzens, was letztlich
eine Anpassung der Stärke der Stimulationsimpulse an den
individuellen Reizschwellwert des Herzschrittmacherträgers
ermöglicht.
Eine erfolgreiche Stimulation des Herzens setzt - verein
facht gesagt - voraus, daß die Amplitudenzeitfläche der
einzelnen Stimulationsimpulse den individuellen Reiz
schwellwert überschreitet, damit das Herz auf einen Stimu
lationsimpuls mit einer Kontraktion reagiert. (Streng ge
nommen, ist die dem Fachmann bekannte Chronaxie-Rheobase-
Beziehung zu beachten.) Einerseits ist es wünschenswert,
die Amplitudenzeitfläche der Stimulationsimpulse möglichst
weit abzusenken, um im Interesse einer Verlängerung der
Batterielebensdauer Energie zu sparen. Andererseits muß si
chergestellt sein, daß die Stimulationsimpulse hinreichend
stark sind, um das Herz zu erregen. Der Herzschrittmacher 1
überprüft deshalb jeweils nach einem Stimulationsimpuls die
über die Schrittmacherelektrode 2 aufgenommenen elektri
schen Herzsignale und ermittelt, ob evozierte Potentiale
auftreten, die die Reizantwort auf den unmittelbar vorange
gangenen Stimulationsimpuls darstellen. Das Ausgangssignal
des Eingangsverstärkers 4 wird deshalb zur Detektion evo
zierter Potentiale einem speziellen Signaldetektor 6 zuge
führt.
Die Einstellung der Stärke der Stimulationsimpulse erfolgt
durch eine Steuerschaltung 7, die eingangsseitig mit dem
Signaldetektor 6 verbunden ist und die Stimulationsspannung
UStim langsam absenkt, solange das Herz erregt wird und die
Stimulationsspannung stufenartig anhebt, falls im Anschluß
an einen Stimulationsimpuls keine Kontraktion des Herzmus
kels detektiert wird.
Zur Erzeugung eines Stimulationsimpulses wird der in Fig.
2 dargestellte Transistor T1 durch eine hier nicht darge
stellte Steuerelektronik geschlossen, während Transistor T2
geöffnet ist. Da der Ausgangskondensator Ca zu Beginn eines
Stimulationsimpulses vollständig entladen ist, liegt an der
Schnittstelle zunächst die volle Spannung UStim an. Während
der Dauer des Stimulationsimpulses wird der Ausgangskonden
sator Ca jedoch durch den über die Schnittstelle fließenden
Strom aufgeladen, was zu einer exponentiellen Abnahme der
an der Schnittstelle anliegenden Spannung jeweils während
eines Impulses führt. Der Ausgangskondensator Ca begrenzt
so die während eines Stimulationsimpulses maximal abflie
ßende Ladung auf den Wert, der - unter vereinfachender An
nahme einer rein ohmschen Last - zur Aufladung des Aus
gangskondensators Ca auf die volle Spannung UStim erforder
lich ist.
Unmittelbar nach jedem Stimulationsimpuls sind also sowohl
der Ausgangskondensator Ca als auch die Helmholtz-Kapazität
CH des Elektrodenpaares aufgeladen.
Zum einen wird durch die Spannung des Ausgangskondensators
Ca die beim nächsten Stimulationsimpulse maximal erreichba
re Stimulationsspannung verringert, so daß unmittelbar nach
einem Stimulationsimpuls kein neuer Impuls mit der vollen
Spannung erzeugt werden kann.
Zum anderen stört die Aufladung der Elektrodenkapazität CH
die Messung der natürlichen Herzaktivität, da die elektri
schen Herzsignale von der Spannung der Elektrodenkapazität
CH überlagert werden.
Nach dem Ende eines Stimulationsimpulses wird deshalb der
Transistor T2 geschlossen, während der Transistor T1 geöff
net ist, so daß sich der Ausgangskondensator Ca und die
Elektrodenkapazität CH relativ rasch entladen. Der Entlade
vorgang verläuft hierbei hinreichend schnell, um nach einem
Stimulationsimpuls die nächste natürliche, nicht stimulier
te Herzaktion detektieren zu können, was relativ einfach
ist, da das Herz während der auf eine Stimulation folgenden
Refraktärzeit ohnehin keine spontane Eigenaktivität zeigt.
Die Detektion der Reizantwort des Herzens ist dagegen we
sentlich schwieriger, da die evozierten Potentiale in sehr
geringem zeitlichen Abstand zu dem Stimulationsimpuls auf
treten. Die Messung der Reizantwort ist deshalb nur bei
hochkapazitiven Elektroden möglich, die durch einen Stimu
lationsimpuls aufgrund ihrer großen Kapazität nur auf eine
relativ geringe Spannung aufgeladen werden, die nach dem
Autoshort die Messung der evozierten Potentiale nicht
stört.
Die vorstehend beschriebene automatische Optimierung der
Amplitude der Stimulationsimpulse setzt deshalb eine hin
reichend große Kapazität der Schrittmacherelektrode 2 vor
aus. Bei zu niedriger Elektrodenkapazität sollte diese
Funktion hingegen inaktiv geschaltet sein.
Der Herzschrittmacher 1 ermittelt deshalb die Kapazität des
Elektrodensystems (und somit indirekt der Schrittmacher
elektrode 2) und schaltet die automatische Optimierung der
Impulsstärke aus, falls die Kapazität einen vorgegebenen
Minimalwert unterschreitet.
Hierzu weist der Herzschrittmacher 1 ein Strommeßgerät 8
auf, das im Ausgangsstromkreis angeordnet ist und bei jedem
Stimulationsimpuls bzw. speziellen Meßimpuls den abfließen
den Strom mißt. Das Ausgangssignal des Strommeßgeräts 8
wird nachfolgend einem Integrator 9 zugeführt, der aus dem
Stromverlauf die während eines Stimulationsimpulses abflie
ßende elektrische Ladung ermittelt. Weiterhin ist ein Span
nungsmeßgerät 10 vorgesehen, das unmittelbar nach dem Ende
eines Stimulationsimpulses bzw. nach oder während eines
Meßimpulses die Spannung an der Schnittstelle mißt, die im
wesentlichen gleich der Ladespannung der Elektrodenkapazi
tät ist. Im Falle einer Konstantstrommessung (siehe dazu
weiter unten) ist ein Strommeßgerät nicht erforderlich.
Mit den Ausgängen des Integrators 9 und des Spannungsmes
sers 11 ist eingangsseitig eine Verarbeitungseinheit 11
(ALU - arithmetical logical unit) verbunden, die aus der
über der Elektrodenkapazität gemessenen Spannung U und der
abgeflossenen elektrischen Ladung die Elektrodenkapazität
CH nach der Formel
berechnet.
Die auf diese Weise ermittelte Elektrodenkapazität CH wird
einem Eingang einer Vergleichereinheit 12 zugeführt, in der
sie mit einem am anderen Eingang anliegenden Minimalwert
CMin verglichen wird, der zur Detektion der evozierten Po
tentiale und damit zur Durchführung der automatischen Opti
mierung der Impulsamplitude erforderlich und in einem pro
grammierbaren Vergleichswertspeicher 12a gespeichert ist.
Liegt die gemessene Elektrodenkapazität oberhalb dieses Mi
nimalwerts, so wird über den Ausgang der Vergleichereinheit
an einen Eingang der Steuerschaltung 7 ein entsprechendes
Signal ausgegeben, woraufhin die Steuerschaltung 7 die Sti
mulationsimpulsamplitude in der weiter oben beschriebenen
Weise optimiert.
Unterschreitet die Elektrodenkapazität CH dagegen den er
forderlichen Minimalwert CMin, so wird die Optimierung der
Impulsamplitude gesperrt, und die Steuerschaltung 7 setzt
die Stimulationsamplitude auf einen voreingestellten Wert,
der eine sichere Stimulation des Herzens gewährleistet.
Der Spannungsverlauf an den verschiedenen Bauelementen im
Ausgangsstromkreis ist detailliert in Fig. 3a dargestellt,
wobei angenommen wird, daß vor dem Ausgangskondensator ein
Konstantspannungsimpuls mit der Amplitude UStim erzeugt
wird. Da sowohl Ausgangskondensator als auch Elektrodenka
pazität zu Beginn des Stimulationsimpulses vollständig ent
laden sind, fällt die gesamte Stimulationsspannung zunächst
über den im Ausgangsstromkreis angeordneten ohmschen Wider
ständen ab. Während des Stimulationsimpulses werden die
beiden Kapazitäten jedoch aufgeladen, so daß der Strom ex
ponentiell abfällt.
Fig. 3b zeigt den am Ausgangsanschluß für die Schrittma
cherelektrode meßbaren Spannungsverlauf. In Übereinstimmung
mit Fig. 3a entspricht die Ausgangsspannung zu Beginn des
Stimulationsimpulses der gesamten Spannung UStim, da der
Ausgangskondensator zunächst leer ist. Während des Stimula
tionsimpulses wird der Ausgangskondensator jedoch aufgela
den, was zu einem exponentiellen Abfall der Ausgangsspan
nung bis zum Ende des Stimulationsimpulse zum Zeitpunkt t = T
führt. Zu diesem Zeitpunkt geht der Strom im Ausgangsstrom
kreis sprungartig auf Null zurück, so daß die Ausgangsspan
nung auf die Spannung über der Elektrodenkapazität abfällt,
was unmittelbar nach dem Ende des Stimulationsimpulses die
Bestimmung der Elektrodenkapazität durch eine einfache
Spannungsmessung ermöglicht.
Lineare Beziehungen bestehen hierbei bis zu Artefakt-
Spannungswerten von etwa 0,5V; der Aufbau höherer Spannun
gen sollte daher im Interesse der Aussagefähigkeit der Mes
sungen vermieden werden. Aus diesem Grunde ist auch der un
mittelbare Einsatz üblicher Stimulationsimpulse mit einer
Amplitude von einigen Volt als Meßimpulse nur für Elektro
den mit recht hoher Kapazität sinnvoll - besser sollte auf
niedrigere Amplitudenwerte zurückgegriffen werden, die bei
modernen Schrittmacherschaltungen ebenfalls programmierbar
sind.
Zudem sollte die Spannungsmessung bevorzugt nicht sofort
nach Beendigung des Meßimpulses erfolgen, sondern erst nach
einer vorbestimmten Abklingzeit von einigen Millisekunden.
Schließlich ist anzumerken, daß sowohl bei einer Potential
puls- als auch bei einer Konstantstrommessung streng genom
men an der Elektrode nicht nur die Spannung nach dem Im
puls, sondern die Spannungsdifferenz nach und vor dem Im
puls gemessen werden muß, da dem eigentlichen Artefakt eine
(ohne vorherige Messung unbekannte) Offsetspannung überla
gert ist. Entsprechend wäre Fig. 1 um einen Meßwertspeicher
und eine Subtraktionsstufe - dem Spannungsmeßgerät 10 nach-
und der ALU 11 vorgeschaltet - zu ergänzen.
Die oben beschriebene Meßtechnik kann in vorteilhafter Wei
se dahingehend modifiziert werden, daß ein Konstantstrom
angewandt wird. Hierbei wird zur Konstanthaltung des durch
die Meßelektrode fließenden Stromes ein galvanostatischer
Regelkreis gebildet, der - in an sich bekannter Weise - ei
ne stromzuführende Gegenelektrode und grundsätzlich zudem
eine stromfreie Referenzelektrode sowie einen Meßstrom- und
einen Leistungsverstärker einschließt. Die Messung des an
der zu messenden Elektrode anliegenden Potentials erfolgt
als nahezu belastungslose Abtastung mittels hochohmiger
Sonde.
In praxi kann bei der Prüfung von implantierbaren Schritt
macherelektroden im Hinblick auf die sehr kleinen Polarisa
tionsströme auf eine Referenzelektrode verzichtet und mit
hinreichender Genauigkeit für bipolare Systeme zwischen
Spitze und Ring und für unipolare Systeme zwischen Spitze
und Schrittmachergehäuse gemessen werden.
In Fig. 4 ist, wieder in Form eines Funktions-Block
schaltbildes, eine gegenüber Fig. 1 modifizierte Ausführung
eines Herzschrittmachers dargestellt. Prinzipiell überein
stimmende Funktionskomponenten sind mit an Fig. 1 angelehn
ten Bezugsziffern (etwa für die Elektrode Ziffer 102 als
funktionell im wesentlichen übereinstimmend mit Ziffer 2)
bezeichnet und werden nachfolgend nicht nochmals erläutert.
Der in Fig. 4 skizzierte Schrittmacher unterscheidet sich
von dem in Fig. 1 dargestellten hauptsächlich durch Mittel
zur Adaption der Stimulationsrate und eine veränderte Meß-
und Auswertungsanordnung zur Prüfung der Elektrodenkapazi
tät.
Die (an sich bekannten) Mittel zur Ratenadaption umfassen
einen dem Ausgang des Eingangsverstärkers 4 nachgeschalte
ten QT-Intervall-Detektor 117 und eine mit dessen Ausgang
verbundene Ratenadaptionsschaltung 118. Im QT-Intervall-
Detektor 117 wird der Zeitabstand zwischen einem Stimulati
onsimpuls und einem vorbestimmten Abschnitt des evozierten
Herzsignals (T-Welle) festgestellt, und in der Ratenadapti
onsschaltung 118 wird aufgrund des gemessenen Zeitabstandes
und anhand einer vorgespeicherten Wertetabelle ein Raten
steuersignal erzeugt, das schließlich dem Stimulationsim
pulsgenerator 103 zugeführt wird.
Ebenso wie auf die oben beschriebene Weise die automatische
Einstellung der Stimulationsamplitude (hier über eine erste
Steuerschaltung 107A) inhibiert werden kann, so kann die
Funktion der Ratenadaptionsschaltung 118 über eine aus
gangsseitig mit der Ratenadaptionsschaltung verbundene
zweite Steuerschaltung 107B inhibiert werden, falls die
Elektrodenkapazität zu gering ist und deshalb die Gefahr
besteht, daß die über die Elektrode 102 erfaßten evozierten
Potentiale verfälscht sind.
Die Prüfung der Elektrodenkapazität erfolgt bei der Anord
nung nach Fig. 4 - gesteuert durch eine Prüfsteuerschaltung
(Controller) 113 - in Pausen zwischen den Stimulationimpul
sen mittels eines abstimmbaren Wechselstromgenerators 114.
Nach einem im Programmspeicher der Prüfsteuerschaltung 113
gespeicherten Programmablauf wird die Frequenz des Wechsel
stromgenerators 114 (bevorzugt innerhalb eines Bereiches
zwischen 0,1 Hz und 10 kHz) schrittweise verändert und je
weils bei jedem Schritt die zur Elektrode 102 führende Aus
gangsleitung für eine vorbestimmte Zeitspanne über einen
Schalter 115 mit einer bekannten Induktivität 116 verbun
den. Dadurch wird als Last für den Wechselstromgenerator
114 jeweils ein Schwingkreis aus der Induktivität 115 und
der Elektrodenkapazität CH gebildet. Eine Spannungs-
und/oder Strommessung mittels des Strommeßgerätes 108 und
des Spannungsmeßgerätes 110 in jedem Schritt ermöglicht die
Feststellung einer Resonanzfrequenz des Schwingkreises und
damit der Kapazität CH in einer Auswertungseinheit 111.
Ein letztes besonderes Merkmal der Anordnung nach Fig. 4
besteht im Vorsehen einer Bezugswert-Anpassungsstufe 112b,
die einen als gleitender Mittelwert der über einen vorbe
stimmten Zeitraum gemessenen Elektrodenkapazitäten bestimm
ten Minimalwert an den Vergleichswertspeicher 112a liefert.
Hierdurch kann erreicht werden, daß Langzeitschwankungen
der Elektrodenkapazität ohne Einfluß auf die Steuer- bzw.
Inhibierungsfunktionen der Steuerschaltungen 107A, 107B
bleiben.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie
le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei anders gearteten Aus
führungen Gebrauch machen.
So kann in einer weiteren Abwandlung des Meßprinzips die
Elektrodenkapazität auch über eine Zeitmessung festgestellt
werden, und zwar durch Erfassung des Zeitpunktes nach Anle
gung eines Konstantstromimpulses an die Elektrode, zu dem
auf der Elektrode eine vorgegebene Spannung auftritt, etwa
eine Spannung von 300 mV.
Die Abschaltung (Inhibierung) der Verarbeitung von über die
Schrittmacherelektrode aufgenommenen und u. U. verfälschten
Signalen bei zu niedriger Elektrodenkapazität bzw. von auf
dieser Auswertung basierten Funktionen ist nicht nur im Zu
sammenhang mit der automatischen Einstellung der Stimulati
onsamplitude oder der Ratenadaption - wie oben beschrieben -
sondern auch in anderen Zusammenhängen denkbar.
Claims (15)
1. Elektrostimulator (1; 101) mit
einem Ausgangsanschluß (1a; 101a) für eine Arbeitselektrode (2; 102) sowie
einem ausgangsseitig mit dem Ausgangsanschluß verbundenen Prüfsignalgenerator (3; 114) zur Erzeugung eines impulsför migen oder periodisch veränderlichen Prüfsignals und Zufüh rung zum Ausgangsanschluß, gekennzeichnet durch
eine eingangsseitig mit dem Ausgangsanschluß verbundene erste Meßeinrichtung (8, 10; 108, 110) zur Messung der am Ausgangsanschluß anliegenden elektrischen Spannung und/oder des über diesen fließenden elektrischen Stromes sowie
eine eingangsseitig mindestens mittelbar mit der ersten Meßeinrichtung verbundene Auswertungseinrichtung (11; 111) zur Erzeugung eines die Kapazität der Arbeitselektrode wi derspiegelnden Ausgangssignals in Abhängigkeit von Strom und/oder Spannung am Ausgangsanschluß.
einem Ausgangsanschluß (1a; 101a) für eine Arbeitselektrode (2; 102) sowie
einem ausgangsseitig mit dem Ausgangsanschluß verbundenen Prüfsignalgenerator (3; 114) zur Erzeugung eines impulsför migen oder periodisch veränderlichen Prüfsignals und Zufüh rung zum Ausgangsanschluß, gekennzeichnet durch
eine eingangsseitig mit dem Ausgangsanschluß verbundene erste Meßeinrichtung (8, 10; 108, 110) zur Messung der am Ausgangsanschluß anliegenden elektrischen Spannung und/oder des über diesen fließenden elektrischen Stromes sowie
eine eingangsseitig mindestens mittelbar mit der ersten Meßeinrichtung verbundene Auswertungseinrichtung (11; 111) zur Erzeugung eines die Kapazität der Arbeitselektrode wi derspiegelnden Ausgangssignals in Abhängigkeit von Strom und/oder Spannung am Ausgangsanschluß.
2. Elektrostimulator nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die erste Meßeinrichtung ein parallel zu dem Prüfsi gnalgenerator (3; 114) geschaltetes Spannungsmeßgerät (10; 110) aufweist und
daß zur Messung des bei Ausgabe eines Prüfsignals über den Ausgangsanschluß (1a; 101a) fließenden Stromes als zweite Meßeinrichtung ein mit der Auswertungseinrichtung (11; 111) verbundenes, mit dem Prüfsignalgenerator in Reihe geschal tet Strommeßgerät (8; 108) vorgesehen ist.
daß die erste Meßeinrichtung ein parallel zu dem Prüfsi gnalgenerator (3; 114) geschaltetes Spannungsmeßgerät (10; 110) aufweist und
daß zur Messung des bei Ausgabe eines Prüfsignals über den Ausgangsanschluß (1a; 101a) fließenden Stromes als zweite Meßeinrichtung ein mit der Auswertungseinrichtung (11; 111) verbundenes, mit dem Prüfsignalgenerator in Reihe geschal tet Strommeßgerät (8; 108) vorgesehen ist.
3. Elektrostimulator nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Strommeßgerät (8)
zur Bestimmung der bei dem Impuls abfließenden elektrischen
Ladung ein ausgangsseitig mit der Auswertungseinrichtung
(11) verbundener Integrator (9) nachgeschaltet ist.
4. Elektrostimulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Prüfsignalgenerator (3; 114) zur Er
zeugung elektrischer Impulse mit einer wesentlich unterhalb
der Amplitude eines Stimulationsimpulses liegenden Amplitu
de ausgebildet ist.
5. Elektrostimulator nach Anspruch 1 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß
die erste Meßeinrichtung ein parallel zu dem Prüfsignalge nerator (3) geschaltetes Spannungsmeßgerät (10; 110) auf weist und
dem Prüfsignalgenerator (3) zur Konstanthaltung des durch die Meßelektrode fließenden Stromes ein galvanostatischer Regelkreis zugeordnet ist, der eine stromzuführende Gegen elektrode sowie einen Meßstrom- und einen Leistungsverstär ker aufweist.
die erste Meßeinrichtung ein parallel zu dem Prüfsignalge nerator (3) geschaltetes Spannungsmeßgerät (10; 110) auf weist und
dem Prüfsignalgenerator (3) zur Konstanthaltung des durch die Meßelektrode fließenden Stromes ein galvanostatischer Regelkreis zugeordnet ist, der eine stromzuführende Gegen elektrode sowie einen Meßstrom- und einen Leistungsverstär ker aufweist.
6. Elektrostimulator nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß
der durch die Meßelektrode fließende Konstantstrom pulsför mig ist und
daß unmittelbar vor und nach Beginn des Konstantstromimpul ses und unmittelbar vor Abschalten des Konstantstromimpul ses jeweils das Potential der Arbeitselektrode als erster, zweiter und dritter Potentialwert sowie die Länge des Kon stantstromimpulses gemessen und gespeichert wird,
der Serienwiderstand der Meßelektrode mittels Division der Potentialdifferenz aus dem zweiten und dem ersten Poten tialwert durch den Wert des Konstantstromes ermittelt wird und
die Phasengrenzkapazität der Arbeitselektrode mittels Quo tientenbildung des Produktes aus Pulslänge und -wert des Konstantstromes und der Potentialdifferenz aus dem dritten und dem zweiten Potential ermittelt wird.
der durch die Meßelektrode fließende Konstantstrom pulsför mig ist und
daß unmittelbar vor und nach Beginn des Konstantstromimpul ses und unmittelbar vor Abschalten des Konstantstromimpul ses jeweils das Potential der Arbeitselektrode als erster, zweiter und dritter Potentialwert sowie die Länge des Kon stantstromimpulses gemessen und gespeichert wird,
der Serienwiderstand der Meßelektrode mittels Division der Potentialdifferenz aus dem zweiten und dem ersten Poten tialwert durch den Wert des Konstantstromes ermittelt wird und
die Phasengrenzkapazität der Arbeitselektrode mittels Quo tientenbildung des Produktes aus Pulslänge und -wert des Konstantstromes und der Potentialdifferenz aus dem dritten und dem zweiten Potential ermittelt wird.
7. Elektrostimulator nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß
der Konstantstromimpuls aus einem Doppelpuls mit zueinander
inverser Stromrichtung der beiden Teilpulse besteht und für
jede Stromrichtung getrennt die Potentialdifferenzen, Puls
längen, Serienwiderstände und Phasengrenzkapazitäten der
Meßelektrode ermittelt und anschließend hieraus die Mittel
werte für den Serienwiderstand und die Phasengrenzkapazität
bestimmt werden.
8. Elektrostimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bildung eines die Arbeitselektrode (102) enthalten den Schwingkreises eine mit dem Ausgangsanschluß (101a) verbundene oder über ein Schaltelement (115) verbindbare Induktivität (116) vorgesehen ist,
daß der Prüfsignalgenerator (114) einen, insbesondere ab stimmbaren, Schwingungserzeuger aufweist und
die Auswertungseinrichtung (111) Mittel zur Bestimmung der Resonanzfrequenz des Schwingkreises bzw. eines Impedanz spektrogramms aufweist.
daß zur Bildung eines die Arbeitselektrode (102) enthalten den Schwingkreises eine mit dem Ausgangsanschluß (101a) verbundene oder über ein Schaltelement (115) verbindbare Induktivität (116) vorgesehen ist,
daß der Prüfsignalgenerator (114) einen, insbesondere ab stimmbaren, Schwingungserzeuger aufweist und
die Auswertungseinrichtung (111) Mittel zur Bestimmung der Resonanzfrequenz des Schwingkreises bzw. eines Impedanz spektrogramms aufweist.
9. Elektrostimulator nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch die Ausführung als Herz
schrittmacher (1; 101) zum Anschluß einer intrakardial an
geordneten Herzschrittmacherelektrode (2; 102) als Arbeit
selektrode.
10. Elektrostimulator nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Prüfsignalgenerator durch den Stimulati
onsimpulsgenerator (3) des Herzschrittmachers (1) gebildet
ist, der zur Messung bevorzugt mit erniedrigter Im
pulsamplitude betrieben wird.
11. Elektrostimulator nach Anspruch 9 oder 10, gekenn
zeichnet durch
einen mit dem Ausgangsanschluß (1a; 101a) verbundenen Ein gangsverstärker (4; 104) zur Verstärkung der über die Schrittmacherelektrode (2; 102) erfaßten elektrischen Herz signale,
einen dem Eingangsverstärker (4; 104) nachgeschalteten Si gnaldetektor (6; 106) zur Detektion der Reizantwort des Herzens in dem Herzsignal und zur Erzeugung eines ersten Steuersignals in Reaktion auf das Ausbleiben der Reizant wort nach einem Stimulationsimpuls,
eine eingangsseitig mit dem Signaldetektor (6; 106) verbun dene Steuerschaltung (7; 107), welche auf das Erscheinen des ersten Steuersignals hin einen ersten Steuervorgang be züglich einer Schrittmacherfunktion oder eines Schrittma cherparameters und beim Ausbleiben des ersten Steuersignals einen zweiten diesbezüglichen Steuervorgang ausführt.
einen mit dem Ausgangsanschluß (1a; 101a) verbundenen Ein gangsverstärker (4; 104) zur Verstärkung der über die Schrittmacherelektrode (2; 102) erfaßten elektrischen Herz signale,
einen dem Eingangsverstärker (4; 104) nachgeschalteten Si gnaldetektor (6; 106) zur Detektion der Reizantwort des Herzens in dem Herzsignal und zur Erzeugung eines ersten Steuersignals in Reaktion auf das Ausbleiben der Reizant wort nach einem Stimulationsimpuls,
eine eingangsseitig mit dem Signaldetektor (6; 106) verbun dene Steuerschaltung (7; 107), welche auf das Erscheinen des ersten Steuersignals hin einen ersten Steuervorgang be züglich einer Schrittmacherfunktion oder eines Schrittma cherparameters und beim Ausbleiben des ersten Steuersignals einen zweiten diesbezüglichen Steuervorgang ausführt.
12. Elektrostimulator nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auswertungseinrichtung (11; 111) aus
gangsseitig zum Vergleich des die Elektrodenkapazität wi
derspiegelnden Ausgangssignals mit einem Vergleichswert mit
einer Vergleichereinheit (12; 112) verbunden ist, welche
beim Überschreiten des Vergleichswertes ein zweites Steuer
signal erzeugt und daß die Steuerschaltung (7; 107) einen
mit dem Ausgang der Vergleichereinheit (12; 112) verbunde
nen Steuereingang aufweist und den ersten oder zweiten
Steuervorgang nur dann ausführt, wenn das zweite Steuersi
gnal am Steuereingang anliegt.
13. Elektrostimulator nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (7; 107) ausgangs
seitig mit dem Stimulationsimpulsgenerator (3; 103) des
Herzschrittmachers verbunden und derart ausgebildet ist,
daß sie die Amplitude und/oder die Dauer der Stimulations
impulse auf das Erscheinen des ersten Steuersignals hin er
höht und beim Ausbleiben des ersten Steuersignals verrin
gert.
14. Elektrostimulator nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (107) mit einem
Steuereingang einer Einrichtung (117, 118) zur Anpassung
der Stimulationsrate, die insbesondere zur Ratenanpassung
in Reaktion auf ein intrakardial erfaßtes Signal ausgebil
det ist, verbunden ist und in Abhängigkeit vom ersten
und/oder zweiten Steuersignal eine Ratenadaption erlaubt
oder inhibiert.
15. Elektrostimulator nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
gekennzeichnet durch einen der Vergleichereinheit (12; 112)
zugeordneten, programmierbaren oder über eine Zugriffs
steuerung mit dem Ausgang der Auswertungseinrichtung (111)
verbundenen Vergleichswertspeicher (12a; 112a) zur Speiche
rung eines vorgegebenen oder bei vorangegangenen Auswertun
gen erhaltenen Vergleichswertes.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19749710A DE19749710A1 (de) | 1997-10-31 | 1997-10-31 | Elektrostimulator |
US09/182,419 US6304781B1 (en) | 1997-10-31 | 1998-10-30 | Electrostimulator |
DE59811892T DE59811892D1 (de) | 1997-10-31 | 1998-10-31 | Elektrostimulator |
EP98250385A EP0913166B1 (de) | 1997-10-31 | 1998-10-31 | Elektrostimulator |
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US (1) | US6304781B1 (de) |
EP (1) | EP0913166B1 (de) |
DE (2) | DE19749710A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1997-10-31 DE DE19749710A patent/DE19749710A1/de not_active Withdrawn
-
1998
- 1998-10-30 US US09/182,419 patent/US6304781B1/en not_active Expired - Fee Related
- 1998-10-31 DE DE59811892T patent/DE59811892D1/de not_active Expired - Lifetime
- 1998-10-31 EP EP98250385A patent/EP0913166B1/de not_active Expired - Lifetime
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EP0913166A3 (de) | 2000-03-01 |
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