DE19741576A1 - Verfahren zum Weiterleiten von Notrufen - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Weiter
leiten von Anrufen mit regional oder bundesweit einheitli
cher Rufnummer, die von einem Telekommunikations(TK)-Teil
nehmer in einem öffentlich zugänglichen digitalen TK-Netz
abgesetzt werden, an die jeweils örtlich zuständige Anruf
zentrale.
Ein derartiges Weiterleitungsverfahren ist z. B. durch die
DE 35 90 468 T1 bekanntgeworden.
Heutzutage wird der Notruf über die bundesweit einheitlichen
Kennzahlen 110 und 112 abgewickelt, wobei beim Wählen dieser
Kennzahlen zur Ursprungskennung dem Anrufsignal noch eine
der jeweiligen Ortsnetzkennzahl (ONKZ) entsprechende Zif
fernfolge hinzugefügt wird. Entsprechend dieser Ursprungs
kennung, d. h. dem physikalischen Ursprung eines Notrufs,
wird über die zuständige Vermittlungsstelle die der Vermitt
lungsstelle zugeordnete, zuständige örtliche Notrufzentrale
angesteuert.
Während bisher durch eine feste Zuordnung der jeweiligen Te
lefonnummer zu einer Vermittlungsstelle an einem bestimmten
Ort die Rufnummer bereits eine eindeutige Standortkennung
enthält, wird in Zukunft bei Vergabe von Rufnummern durch
mehrere unterschiedliche Anbieter eine Zuordnung des Stand
orts des entsprechenden Endgeräts aufgrund der Rufnummer
nicht mehr möglich sein. Auch wird es TK-Teilnehmer geben,
die beispielsweise bei einem Umzug innerhalb eines Ortsnet
zes ihre Rufnummer mitnehmen wollen. Dies wird die Ermitt
lung der richtigen örtlichen zuständigen Notrufzentrale
schwieriger bzw. unmöglich machen, wenn im existierenden
Ortsnetz eine verdeckte Numerierung durch die Lage der Ver
mittlungsstellen vorgegeben ist und der Teilnehmer sich in
einen anderen Stadtteil mit einer anderen Kennung begibt.
Auch in diesen Fällen muß aber sichergestellt sein, daß der
Notruf eines einzigen Teilnehmers zu einer anderen, nämlich
der örtlich zuständigen Notrufzentrale weitergeleitet wird.
Außerdem kann es Vermittlungsstellen geben, die mehrere Not
rufzentralen in unterschiedlichen Ortsnetzen adressieren
müssen.
Bei dem aus der DE 35 90 468 T1 bekannten Weiterleitungsver
fahren wird, falls irgendeine Notrufzentrale einen Nacht
dienstanschluß aufweist oder aus irgendeinem Grund außer Be
trieb ist, ein Anruf von einem TK-Teilnehmer automatisch zu
einer anderen Notrufzentrale umgeleitet. Die TK-Einrichtung
des Teilnehmers ist derart programmiert, daß bei einem Not
ruf zunächst eine vorbestimmte erste Notrufzentrale angeru
fen wird. Dazu ist ein Code entsprechend der Nummer für die
erste Notrufzentrale normalerweise in einem Speicher in der
Teilnehmereinrichtung gespeichert. Wenn bei einem Anruf kein
Bestätigungssignal von der ersten Notrufzentrale erhalten
wird, wird nach einer vorgegebenen Wartezeit zu einer ande
ren vorbestimmten zweiten Notrufzentrale weitergeleitet. Bei
einem Umzug des Teilnehmers würde dieses Weiterleitungsver
fahren eine entsprechende Änderung der vorprogrammierten
Notrufzentralen und ihrer Reihenfolge erfordern.
Auch aus der DE 33 21 416 C2 ist ein System zur Übermittlung
von Notrufen bekannt, bei dem das Notrufsignal eine Kennung
des Notrufteilnehmergeräts enthält. Da in einem Rufnummern
speicher die Zuordnung der Kennungen zu den Rufnummern der
begrenzten Notrufteilnehmergeräte gespeichert ist, kann auf
grund dieser Kennung erkannt werden, von welchem der vielen
Notrufteilnehmergeräte der Anruf kommt. Allerdings werden
auch bei diesem Übermittlungssystem die abgegebenen Notrufe
entsprechend ihrer Ortsnetzkennzahl an die zugeordnete, je
weils zuständige Notrufzentrale weitergeleitet.
Weiterhin ist aus der US 4,872,194 ein Übertragungsverfahren
für Notrufe bekannt, bei dem bei Abgabe eines Notrufs mit
Hilfe eines Diskriminators entsprechende Notrufzentralen an
gewählt werden. Hier erfolgt die Auswahl der jeweils zustän
digen Notrufzentrale anhand der jeweils gewählten Telefon
nummer.
Schließlich ist durch die US 4,051,327 noch ein Telefon-Alarm
system bekannt, bei dem in einem Speicher einer Sende- oder
Anrufeinheit eine codierte Wortinformation gespeichert
ist, die die Sende- oder Anrufeinheit eindeutig identifi
ziert und auch Informationen wie z. B. die Telefonnummer der
Empfangseinheit speichert.
Es ist demgegenüber Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Weiterleitungsverfahren der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, daß ein Anruf in Abhängigkeit des Standorts
des anrufenden TK-Teilnehmers an die jeweils örtlich zustän
dige Anrufzentrale weitergeleitet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
im Anrufsignal enthaltene Kennung des den Anruf absetzenden
TK-Teilnehmers in einer datenbankgestützten Einrichtung
(z. B. in einem Intelligenten Netz (IN)), in der zumindest
der Standort des anrufenden TK-Teilnehmers gespeichert ist,
seinem Standort zugeordnet wird, daß anhand des zugeordneten
Standorts die passende, nächstliegende zuständige Anrufzen
trale herausgesucht wird und daß der Anruf an diese zustän
dige Anrufzentrale durchgeschaltet wird.
Dieses Weiterleitungsverfahren hat den wesentlichen Vorteil,
daß bei einer Durchbrechung der geographischen Zuordnung von
Rufnummern anhand ihrer Ortsnetzkennzahl und/oder Rufnummer
dennoch mit Hilfe einer zentralen Rufnummer/Standort-Daten
bank (Intelligentes Netz) anhand der Kennung der Standort
sicher ermittelt und der Anruf an die örtlich zuständige An
rufzentrale entsprechend weitergeleitet werden kann.
Vorzugsweise werden insbesondere Notrufe an die nächstlie
gende zuständige Notrufzentrale weitergeleitet, wobei die
gewählten Ziffern für die Notrufe, z. B. 110 oder 112 (Not
rufsequenz) dazu führen, daß diese Anrufe bzw. Anrufsignale
zunächst zum Intelligenten Netz geführt werden. Falls die
örtlich nächste, eigentlich zuständige Notrufzentrale nicht
erreichbar, gestört oder außer Betrieb ist, wird der Notruf
mit Hilfe des Intelligenten Netzes an eine entsprechende an
dere Notrufzentrale umgeleitet.
Dabei wird in einer besonderen Ausgestaltung des Weiterlei
tungsverfahrens zur Kennung des den Anruf absetzenden
TK-Teilnehmers eine mit dem Anrufsignal mitübertragene Rufnum
meridentifikation (Anschlußkennung) verwendet. Als Anschluß
kennung kann eine sog. Calling Line Identification (CLI)
verwendet werden. Dieses CLI-Kennung ist im Anrufsignal ent
halten und wird bisher z. B. in ISDN-Leitungen dazu genutzt,
um dem Angerufenen die Telefonnummer des Anrufenden vorab
anzuzeigen. In Zukunft sind auch Dienste wie z. B. UPT (Uni
versal Personal Telecommunication) denkbar, bei denen der
Teilnehmer eine UPT-Rufnummer erhält und sich an jedem Tele
fon eines Festnetzes "einloggen" kann. Dann entspricht die
Anschlußkennung der physikalischen Netzadresse, d. h. im Bei
spiel der Rufnummer, mit der sich der UPT-Teilnehmer einge
loggt hat.
Wenn ein Notruf abgesetzt wird, erkennt das System die Not
rufsequenz im Anrufsignal, und die Anrufe werden der Daten
bank bzw. dem Intelligenten Netz zugeführt. Die Rufnummer/
Anschlußkennung des Anruf enden bzw. wählenden Teilnehmers
steht z. B. als CLI zur Verfügung. Mit dem erfindungsgemäßen
Weiterleitungsverfahren ist eine anschlußindividuelle und
damit korrekte Weiterleitung von Anrufen mit regional oder
bundesweit einheitlicher Zentralrufnummer, insbesondere von
Notrufen, möglich, wobei herkömmliche TK-Teilnehmergeräte
verwendet werden können.
Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Weiterleitungsver
fahrens ist wie folgt:
- 1. Ein Anrufsignal mit einer Notrufsequenz, z. B. 110 oder 112, triggert das Intelligente Netz.
- 2. Mit der im Anrufsignal enthaltenen Anschlußkennung (CLI) wird die Datenbankabfrage getriggert, die eine anschluß individuelle Standortkennung, im allgemeinen Wohnort- bzw. Adresskennung, liefert. Vorzugsweise handelt es sich dabei um eine zweistufige Übersetzung, bei der aus der Anschlußkennung zunächst die Standortkennung und aus dieser die örtlich zuständige Notrufzentrale ermittelt werden.
- 3. In gegebenenfalls einem weiteren Schritt wird aus der Standortkennung die zugehörige örtliche bzw. die zur Entgegennahme eines Anrufs bereite Notrufzentrale ermit telt. Die Verteilung auf verschiedene Notrufzentralen, in Abhängigkeit der Tageszeit und des Wochentags, kann über einen IN-Mechanismus erfolgen.
- 4. Weiterleitung aller anrufrelevanten Daten zu einer Not rufzentrale ist auf der Basis konventioneller Endgeräte möglich. Eine Anzeige bei der Notrufzentrale ist bei einfachen Endgeräten nicht möglich. Hingegen ist bei Endgeräten mit Display (ISDN, ADSI) bei der Notrufzen trale eine minimale Anzeige möglich, wobei die Übermitt lung der Information inband (z. B. Modemsignalisierung) oder outband (z. B. ISDN User-to-User Signalisierung) er folgen kann.
- 5. Auch die Weiterleitung aller anrufrelevanten Daten zu einer Bildschirmdatensichtstation, d. h., die Kopplung mit einem Datensichtgerät, z. B. PC, ist möglich, wobei die anzuzeigenden Daten über eine Signalisierung oder parallel über ein zusätzliches, mit der Datenbank ver bundenes Datennetz übertragen werden können.
Es sind auch andere Ausführungsbeispiele denkbar, wie z. B.
Auswertung in der Vermittlungsstelle oder im Access-Equip
ment.
Claims (3)
1. Verfahren zum Weiterleiten von Anrufen mit regional
oder bundesweit einheitlicher Zentralrufnummer, die von
einem Telekomunikations(TK)-Teilnehmer in einem öffent
lich zugänglichen digitalen TK-Netz abgesetzt werden,
an die jeweils örtlich zuständige Anrufzentrale,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine im Anrufsignal enthaltene Kennung des den An ruf absetzenden TK-Teilnehmers in einer datenbankge stützten Einrichtung, in der zumindest der Standort des anrufenden TK-Teilnehmers gespeichert ist, seinem Standort zugeordnet wird,
daß anhand des zugeordneten Standorts die passende, nächst liegende zuständige Anrufzentrale herausgesucht wird und
daß der Anruf an diese zuständige Anrufzentrale durch geschaltet wird.
daß eine im Anrufsignal enthaltene Kennung des den An ruf absetzenden TK-Teilnehmers in einer datenbankge stützten Einrichtung, in der zumindest der Standort des anrufenden TK-Teilnehmers gespeichert ist, seinem Standort zugeordnet wird,
daß anhand des zugeordneten Standorts die passende, nächst liegende zuständige Anrufzentrale herausgesucht wird und
daß der Anruf an diese zuständige Anrufzentrale durch geschaltet wird.
2. Weiterleitungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß Notrufe an die nächstliegende zustän
dige Notrufzentrale weitergeleitet werden.
3. Weiterleitungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Kennung des den Anruf absetzen
den TK-Teilnehmers eine mit dem Anrufsignal mitübertra
gene Rufnummeridentifikation (Anschlußkennung) verwen
det wird.
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