DE19653494A1 - Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase und dessen Anwendung - Google Patents
Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase und dessen AnwendungInfo
- Publication number
- DE19653494A1 DE19653494A1 DE19653494A DE19653494A DE19653494A1 DE 19653494 A1 DE19653494 A1 DE 19653494A1 DE 19653494 A DE19653494 A DE 19653494A DE 19653494 A DE19653494 A DE 19653494A DE 19653494 A1 DE19653494 A1 DE 19653494A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polymerase
- dna polymerase
- dna
- thermostable
- primer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/68—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
- C12Q1/6869—Methods for sequencing
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
- Y10S435/81—Packaged device or kit
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur entkoppelten, direkten,
exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen durch die Zugabe
einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase wie auch auf die Anwendung besagten
Verfahrens. Entkoppelte, direkte, exponentielle Amplifikation und Sequenzierung von
DNA Molekülen durch die Zugabe einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase wird im
folgenden als "DEXTAQ" bezeichnet.
DNA Sequenzbestimmung wie von Sanger et. al. ((1977) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74,
5463-5467) entwickelt, wird für gewöhnlich mit einer T7 DNA Polymerase (Tabor, S. und
Richardson, C. C. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86, 4076-4080) durchgeführt. Dieses
Verfahren erfordert verhältnismäßig große Mengen eines gereinigten, einzelsträngigen
DNA Templates. Vor kurzem wurde Cycle Sequencing entwickelt (Murray, V. (1989)
Nucleic Acids Res. 17, 8889). Dieses Verfahren erfordert kein einzelsträngiges Template
und erlaubt die Initiierung der Sequenzreaktion mit verhältnismäßig geringen Mengen an
Template. Jedoch muß die Template DNA bis zu fast gänzlicher Homogenität gereinigt
werden und wird in der Regel entweder mittels Klonierung in Plasmide (Bolivar, F. et. al.,
(1977) Gene 2, 95-113) und anschließender Plasmidreinigung (Birnboim, H. C. und Doly,
J. (1979) Nucleic Acids Res. 7, 1513-1523) oder mittels Amplifikation durch die PCR
hergestellt (Mullis, K. B. und Faloona, F. A. (1987) Methods Enzymol. 155, 335-350).
In einer früheren Entwicklung des Cycle Sequencing, die als "gekoppelte Amplifikation
und Sequenzierung" oder "CAS" bezeichnet wird, haben Ruano und Kidd ((1991) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88, 2815-2819) gezeigt, daß man ein Zweistufenprotokoll verwenden
kann, um Sequenzen aus DNA Templates zu generieren. In der ersten Stufe werden 15
PCR Zyklen mit Taq DNA Polymerase in Abwesenheit von Dideoxynukleotiden
durchgeführt, um eine ausreichende Menge an Sequenziertemplate herzustellen. In einer
zweiten Stufe, in der Dideoxynukleotide hinzugegeben werden, produziert CAS die
Sequenz als auch die zusätzliche Amplifikation der Zielsequenz.
In Abwandlung dieses Protokolls wurde gezeigt, daß es möglich ist, geringe Mengen eines
ungereinigten PCR Produktes in einem zweistufigen Protokoll zur Sequenzierung zu
verwenden, wenn in der zweiten Stufe, wo die Sequenzierung durchgeführt wird, zwei
Primer verwendet werden.
US 5,427,911 bezieht sich auch auf gekoppelte Amplifikation und Sequenzierung und
offenbart ein Verfahren zur Sequenzierung eines DNA Segments, das den Schritt der
Amplifikation von DNA Segmenten, um eine ausreichende Menge von Template zur
Sequenzierung zu erhalten, und den Schritt der simultanen Synthese verkürzter
Sequenzprodukte aus besagtem Template DNA Segment durch die nachträgliche Zugabe
eines Dideoxynukleotides und eines markierten Primers in die Reaktion umfaßt.
Viele DNA Polymerasen, einschließlich Taq DNA Polymerase, die in gekoppelten DNA
Sequenzierungreaktionen verwendet werden, wie oben beschrieben, diskriminieren stark
zwischen den ddNTPs und inkorporieren vorzugsweise dNTPs, wenn sie mit einem
Gemisch von sowohl ddNTPs als auch dNTPs beschickt werden. Daher erfordert die
Optimierung des CAS Prozesses sorgfältige Titration der Dideoxynukleotide.
Da ferner gekoppelte Amplifikation und Sequencing von der Menge der Ausgangs DNA,
der Distanz zwischen den beiden Primern und der Konzentrationen und den Verhältnissen
der ddNTPs und dNTPs zueinander abhängen, erfordert die Optimierung der gekoppelte
Amplifikation und Sequence Reaktionen (CAS), daß die Reaktionen für ein bestimmtes
DNA Fragment individuell optimiert werden.
Andere bekannte thermostabile Polymerasen, die für die Sequenzierung verwendet werden,
z. B. Thermo Sequenase und Taquenase, tragen eine Mutation, die als "Tabor-Richardson"
Mutation (Tabor, S. & Richardson, C. C. (1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 6339-6343)
bekannt ist, bei der in der Spalte des Enzymes, welche während der Polymerisation
des entstehendes DNA Moleküls verantwortlich ist für die Diskriminierung zwischen der
Inkorporation von entweder Deoxynukleotiden oder Dideoxynukleotiden, anstelle eines
Phenylalanins ein Tyrosin steht. Derartige Enzyme oder funktionelle Derivate davon haben
eine gesteigerte Fähigkeit, Dideoxynukleotide in DNA zu inkorporieren und können dazu
verwendet werden, die Uniformität von Bandenintensitäten bei Sequenzierreaktionen zu
verbessern.
Diese gesteigerte Fähigkeit, Dideoxynukleotide zu inkorporieren, führt jedoch zu einer
reduzierten Produktion von Template DNA ganzer Länge beim Cycle Sequencing, da
terminierte Stränge nicht als Template ganzer Länge in darauffolgenden Zyklen verwendet
werden können. Es werden daher signifikante Mengen von Ausgangs DNA Template
Molekülen benötigt, um eine lesbare DNA Sequenz zu erhalten.
Des weiteren wächst die statistische Wahrscheinlichkeit, daß Kettentermination stattfinden
wird, weil ein Dideoxynukleotid in ein entstehendes DNA Molekül inkorporiert wird, in
dem Maße, in dem die Distanz zwischen den beiden Primern vergrößert wird, und die
Menge an Produkt ganzer Länge wird reduziert.
Daher limitiert die Anwendung einer thermostabilen Polymerase, die eine
"Tabor-Richardson" Mutation trägt, nach dem heutigen Stand der Technik, den Abstand, in dem
die zwei Primer auf dem zu sequenzierenden DNA Molekül plaziert werden können, was
wiederum die Auswahl der Primer, welche in einer gegebenen Sequenzreaktion verwendet
werden können, einschränkt.
Daher erfordern die oben beschriebenen Verfahren die Unterbrechung zwischen der ersten
Stufe zur exponentiellen Amplifikation der Template DNA, und der zweiten Stufe zur
Synthese verkürzter DNA Moleküle, als auch die individuelle Optimierung eines
gegebenen DNA Fragments, was mühsam und zeitaufwendig sein kann und zu Fehlern
beiträgt, insbesondere beim Sequenzieren großer Mengen von DNA Molekülen oder beim
Verarbeiten großer Mengen an Proben in der Klinik oder im Labor oder bei der
Sequenzierung rarer Proben für forensische oder archäologische Studien.
Es wäre aus diesem Grunde von Vorteil, ein Verfahren für die Sequenzierung von
Nukleinsäuren verfügbar zu haben, das gleichzeitig die exponentielle Amplifikation der
Moleküle ganzer Länge und der Moleküle verkürzter Länge in der Reaktion verstärkt, was
zu einer Reduzierung der benötigten Menge an Ausgangsnukleinsäuremolekülen führt und
keine Unterbrechung des exponentiellen Amplifikationsschrittes und des
Sequenzierschrittes erforderlich macht, so daß die gesamte Reaktion schneller und mit
weniger Manipulationen durchgeführt werden kann.
Des weiteren wäre es auch von Vorteil, ein Verfahren zur Sequenzierung von
Nukleinsäuremolekülen verfügbar zu haben, welches eine Vergrößerung des Abstands
erlaubt, in der die beiden Primer auf dem zu sequenzierenden Nukleinsäuremolekül
positioniert werden können, verhältnismäßig unabhängig von der Distanz besagter Primer
ist und im allgemeinen keine Optimierung der Reaktionsbedingungen für jedes zu
sequenzierende DNA Fragment erforderlich macht.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbessertes, schnelles und
zuverlässiges Verfahren zur Sequenzierung von Nukleinsäuremolekülen zur Verfügung zu
stellen.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die
Nukleinsäuresequenzierung zur Verfügung zu stellen, welches gleichzeitig die
exponentielle Amplifikation von Molekülen ganzer Länge sowie von Molekülen verkürzter
Länge in der Reaktion steigert, was zu einer Reduzierung der Ausgangsmenge an
Nukleinsäuremolekülen, die für die Cycling Reaktion erforderlich sind, führt.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die
Sequenzierung von Nukleinsäuremolekülen zur Verfügung zu stellen, das in einer
ununterbrochenen Art und Weise, in einem einzigen Schritt, in einem einzigen Behältnis,
durchgeführt werden kann.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die
Sequenzierung von Nukleinsäure zur Verfügung zu stellen, das zu einer Vergrößerung des
Abstandes führt, in dem die beiden Primer auf dem zu sequenzierenden
Nukleinsäuremolekül positioniert werden können.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren für die
Sequenzierung der Nukleinsäure zur Verfügung zu stellen, welches das Signal-Rausch-Ver
hältnis spezifischer, korrekt terminierter Moleküle zu unspezifisch terminierten
Molekülen erhöht.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Anwendung des
Verfahrens der Erfindung zur Sequenzbestimmung in der medizinischen Diagnostik,
Forensik und Populationsgenetik zur Verfügung zu stellen.
Weitere Aufgaben der Erfindung gehen aus der Beschreibung für den Fachmann hervor.
Die Thermo-Cycling Reaktion der vorliegenden Erfindung beinhaltet einen ersten Primer
und einen zweiten Primer, die dazu dienen, gleichzeitig genügend Template Moleküle
ganzer Länge sowie Moleküle verkürzter Länge zu produzieren, die zur Sequenzierung des
Nukleinsäuremoleküls beitragen. Entweder ist ein Primer markiert und der andere nicht,
oder beide sind unterschiedlich markiert. Außerdem enthält jede Reaktion anfangs das zu
sequenzierende Nukleinsäuretemplate sowie eine Pufferlösung und die vier
Deoxynukleotide oder Derivate davon und ein Dideoxynukleotid oder ein Derivat davon.
Wahlweise kann eine thermostabile Pyrophosphatase zugegeben werden. Vier Reaktionen,
jeweils eine zur Bestimmung von jeder Base, werden angesetzt.
Im Gegensatz zu den in der Technik bekannten Verfahren, hat man jedoch nun
erstaunlicherweise festgestellt, daß direkte, exponentielle Amplifikation und
Sequenzierung durchgeführt werden können, indem man zwei verschiedene Arten von
DNA Polymerasen in die anfängliche Cycle Sequencing Reaktion zugibt: Eine erste
thermostabile DNA Polymerase und eine zweite thermostabile DNA Polymerase mit einer
verminderten Fähigkeit, Dideoxynukleotide zu inkorporieren, im Vergleich zu besagter,
erster, thermostabilen DNA Polymerase. Die erste DNA Polymerase produziert
hauptsächlich verkürzte Produkte, die während der Zyklen exponentiell akkumulieren und
zur Sequenzleiter, die generiert wird, beitragen, wohingegen die zweite DNA Polymerase,
die eine verminderte Fähigkeit im Vergleich zu besagter, erster, thermostabilen DNA
Polymerase besitzt, Dideoxynukleotide zu inkorporieren, in erster Linie Produkte ganzer
Länge produziert, die exponentiell akkumulieren und in darauffolgenden Zyklen sowohl
als Template für die Produktion weiterer DNA Stränge ganzer Länge dienen, als auch
Templates für Extensionen, die zur Sequenzreaktion beitragen. Somit führt die
Kombination der unterschiedlichen Eigenschaften der beiden Polymerasen, d. h. die
Fähigkeit der ersten DNA Polymerase, effizienter Dideoxynukleotide zu inkorporieren und
die Fähigkeit der zweiten DNA Polymerase, effizienter Deoxynukleotide zu inkorporieren,
zu einer ausgesprochen gesteigerten Effizienz in der entkoppelten, direkten, exponentiellen
Amplifikations- und Sequenzreaktion.
Daher bietet das Verfahren der vorliegenden Erfindung (DEXTAQ) ein Verfahren zur
Nukleinsäuresequenzierung, das gleichzeitig die exponentielle Amplifikation von sowohl
Molekülen ganzer Länge als auch der von verkürzten Molekülen der Thermo-Cycling-Reak
tion steigert und zu einer Reduzierung der Menge an anfänglichen
Nukleinsäuremolekülen führt, die für die Reaktion erforderlich sind und auf diese Weise
die Sequenzierung von Einzelkopie-DNA-Fragmenten von so geringen Mengen, wie ca.
60 ng genomischer DNA, ermöglicht.
Da außerdem alle Reagenzien, die für die exponentielle Amplifikation, sowohl der
Fragmente ganzer Länge als auch der verkürzten Fragmente, in dem anfänglichen
Reaktionsgemisch vorhanden sind, erzielt das Verfahren der vorliegenden Erfindung
(DEXTAQ) die gleichzeitige, exponentielle Produktion eines Sequenziertemplates und
einer Sequenzleiter in einem einzigen Röhrchen, ohne der Notwendigkeit, die
Thermo-Cycling Reaktion zu unterbrechen. Unter Verwendung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung ist es möglich, die Nukleinsäuresequenz in einem einzigen Schritt zu
bestimmen.
Des weiteren erlaubt das Verfahren der vorliegenden Erfindung (DEXTAQ) die
Vergrößerung des Abstandes, in dem die beiden Primer auf dem Template-Nukle
insäuremolekül positioniert werden können.
Somit werden die oben beschriebenen Aufgabe und die Zielsetzung der vorliegenden
Erfindung dadurch gelöst, indem eine Verfahren zur Sequenzierung von
Nukleinsäuremolekülen in einer Thermo-Cycling-Reaktion zur Verfügung gestellt wird,
welches anfänglich ein Nukleinsäuremolekül, einen ersten Primer, einen zweiten Primer,
einen Reaktionspuffer, eine erste thermostabile DNA Polymerase, Deoxynukleotide oder
deren Derivate, und ein Dideoxynukleotid oder ein Derivat davon beinhaltet und dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Thermo-Cycling-Reaktion zusätzlich eine zweite thermostabile
DNA Polymerase beinhaltet, die im Vergleich zu besagter erster, thermostabilen DNA
Polymerase, eine verminderte Fähigkeit hat, Dideoxynukleotide zu inkorporieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren des weiteren
dadurch gekennzeichnet, daß jede Thermo-Cycling-Reaktion zur Bestimmung der Position
von A, G, C und T in besagtem DNA Molekül in einem einzigen Schritt, in einem einzigen
Behältnis, Gefäß oder Röhrchen durchgeführt wird.
Als thermostabile, erste DNA Polymerase wird die Verwendung einer DNA Polymerase
bevorzugt, die in dem Puffer oder unter den Bedingungen die für das Thermo-Cycling
verwendet werden, im Vergleich zu Wild-Typ Taq DNA Polymerase eine verminderte
Diskriminierung zwischen den vier ddNTPs hat. Noch bevorzugter wird eine DNA
Polymerase verwendet, welche eine "Tabor-Richardson" Mutation trägt oder ein
funktionelles Derivat hiervon, welche auch keine 5'-3' Exonucleaseaktivität hat, wie z. B.
AmplitaqFSTM (Taq DNA Polymerase (-exo5'-3') (F667Y), Tabor und Richardson
(1995), loc. cit.), TaquenaseTM (Taq DNA Polymerase Δ235 (-exo5'-3') (F667Y), Tabor
und Richardson (1995), loc. cit.) und ThermoSequenaseTM (Taq DNA Polymerase (-exo5'-3')
(F667Y), Tabor und Richardson (1995), loc. cit.) sowie Gemische hiervon oder andere
DNA Polymerasen und Gemische davon, welche thermostabil sind, können ebenso in dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Die Verwendung von
Thermosequenase oder irgend einer anderen DNA Polymerase, die eine große Fähigkeit
besitzt, ddNTPs zu inkorporieren, wird im Verfahren der vorliegenden Erfindung
besonders bevorzugt.
Als thermostabile, zweite DNA Polymerase mit verminderter Fähigkeit Dideoxynukleotide
im Vergleich zu besagter erster, thermostabiler DNA Polymerase zu inkorporieren wird die
Verwendung einer DNA Polymerase bevorzugt, welche keine "Tabor-Richardson"
Mutation trägt, wie z. B. Taq DNA Polymerase, Tth DNA Polymerase, Klentaq (Taq DNA
Polymerase (-exo5'-3'), Korolev et al. (1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 9246-9268.
Die Verwendung von Taq DNA Polymerase im Verfahren der vorliegenden Erfindung
wird besonders bevorzugt.
Die vorliegende Erfindung bietet auch die Möglichkeit, drei oder mehr DNA Polymerasen
in diesem Verfahren zu verwenden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung ist das
Verhältnis besagter Primer bevorzugt größer als 1 : 1, bevorzugter noch zwischen etwa 2 : 1
zu etwa 3 : 1 und am bevorzugtesten 2 : 1.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung haben
besagte Primer eine solche Länge, so daß das Signal-Rausch-Verhältnis der spezifischen
verkürzten DNA Molekülen gegenüber den unspezifischen DNA Molekülen groß genug
ist, um das Lesen der Sequenz nicht substantiell zu verhindern. Bevorzugterweise haben
besagte Primer eine Länge von mindestens 18 Nukleotiden.
Die Synthese von Primern kann mittels dem Stand der Technik bekannten Verfahren
geschehen. Es können z. B. Primer unter Anwendung bekannter Verfahren synthetisiert
werden, die die Stabilität oder Funktion besagter Primer während des
Nukleinsäuresequenzierungsverfahrens der vorliegenden Erfindung nicht signifikant
verändern.
Ferner werden die PNA-DNA Hybrid-Oligonucleotide (siehe Finn, P. J. et al., N.A.R. 24,
3357-3363 (1996), Koch, T. et al., Tetrahedron Letters, 36, 6933-6936 (1995), Stetsenko,
D. A., et al., Tetrahedron Letters 37, 3571-3574 (1996), Bergmann, F et al., Tetrahedron
Letters 36, 6823-6826 (1995) und Will, D. W. et al., Tetrahedron 51, 12069-12082 (1995))
ebenfalls als Primer für das erfindungsgemäße Verfahren angesehen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird
besagter erster Primer markiert. Des weiteren wird bevorzugt, daß besagter erster Primer
und zweiter Primer unterschiedlich markiert sind. Als Einzel- oder differenzielle
Markierungsagenzien und Verfahren können jegliche dem Stand der Technik bekannten
Agenzien oder Verfahren verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie die Stabilität oder
Funktion besagten Primers im DNA Sequenzierungsverfahren der vorliegenden Erfindung
nicht signifikant verändern. Zum Beispiel können einzelne und differenzielle
Markierungen aus der Gruppe bestehen, die solche Enzyme, beinhaltet wie
β-Galaktosidase, alkalische Phosphatase Peroxidase, und Enzymsubstrate, Coenzyme,
Farbstoffe, Chromophore, fluoreszente, chemolumineszente und bioluminiszente
Markierungen wie FITC, Cy5, Cy5.5, Cy7, Texas-Rot und IRD40 (Chen et al. (1993), J.
Chromatog. A 652 : 355-360 und Kambara et al. (1992), Electrophoresis 13: 542-546)
Liganden oder Haptene wie z. B. Biotin und radioaktive Isotope wie z. B. 3H, 35S, 32P, 125I
und 14C.
DEXTAQ ist gegenüber verschiedenen Puffern und unterschiedlicher Deoxynukleotid- und
Dideoxynukleotidkonzentrationen verhältnismäßig unempfindlich.
Die Anzahl der Thermozyklen kann von etwa 18 bis etwa 50 Zyklen, je nach der Menge an
Template DNA und deren Reinheit betragen.
Pufferkomponenten, die verwendet werden können, können Tris-HCl mit einem pH von
etwa 9,0 bis 9,5 und einer Konzentration von etwa 10 bis 30 mM, Amoniumsulfat mit
einer Konzentration von etwa 10 bis 20 mM, vorzugsweise 15 mM, MgCl2 mit einer
Konzentration von etwa 3,5 bis 5,5 mM, wahlweise etwa 0,05 mM Mercaptoethanol, etwa
0,28% Tween20® und/oder etwa 0,02% Nonidet 40® einschließen, sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Deoxynukleotide können aus dGTP, dATP, dTTP und dCTP ausgewählt werden, sind
jedoch nicht auf diese beschränkt. Zusätzlich können auch Derivate von Deoxynukleotiden
gemäß der Erfindung verwendet werden, welche als solche Deoxynukleotide definiert sind,
die in der Lage sind, durch eine thermostabile DNA Polymerase in wachsende DNA
Moleküle inkorporiert zu werden, die in der Thermo-Cycling-Reaktion synthetisiert
werden. Solche Derivate schließen Thionukleotide, 7-deaza-2'-dGTP, 7-deaza-2'-dATP
sowie Deoxyinosine Triphosphat, das auch als Ersatz Deoxynukleotid für dATP, dGTP,
dTTP oder dCTP verwendet werden kann, ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Die
oben erwähnten Deoxynukleotide und Derivate davon werden bevorzugt bei einer
Konzentration von etwa 300 µM bis 2 mM verwendet.
Dideoxynukleotide können aus ddGTP, ddATP, ddTTP und ddCTP ausgewählt werden,
sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Zusätzlich können auch Derivate von
Dideoxynukleotiden gemäß der Erfindung verwendet werden, die als solche
Dideoxynukleotide definiert sind, die in der Lage sind, durch eine thermostabile DNA
Polymerase in wachsende DNA Moleküle inkorporiert zu werden, die in der
Thermo-Cycling-Reaktion synthetisiert werden. Solche Derivate können radioaktive
Dideoxynukleotide (ddATP, ddGTP, ddTTP und ddCTP) oder Dideoxynukleotide (ddATP,
ddGTP, ddTTP und ddCTP), welche mit FITC, Cy5, Cy5.5, Cy7 und Texas-Rot u. a.
markiert sind, einschließen, sind aber nicht auf diese beschränkt. Bevorzugte
Konzentrationen der ddNTPs liegen zwischen etwa 1 und 5 µM.
Das bevorzugte Verhältnis von dNTPs zu ddNTPs (dNTPs : ddNTPs), welches im
Verfahren gemaß der Erfindung verwendet wird, liegt zwischen 100 : 1 bis 1000 : 1,
bevorzugter zwischen 300 : 1 bis 600 : 1.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird
besagtes Verfahren bei einer Temperatur ausgeführt, bei der das Signal-Rausch Verhältnis
der spezifischen, verkürzten DNA Moleküle gegenüber den unspezifischen DNA
Molekülen groß genug ist, um das Lesen der Sequenz nicht substantiell zu behindern. Bei
menschlichen Einzelkopie DNA Sequenzen reduziert eine höchst mögliche
Annealingtemperatur den Hintergrund drastisch. Hierfür werden die Annealing- und
Syntheseschritte der Thermo-Cycling-Reaktion bei einer Temperatur von mindestens 55°C,
vorzugsweise bei 66°C, und am meisten bevorzugt bei mindestens etwa 68°C ausgeführt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung kann das zu
sequenzierende Nukleinsäuremolekül als gesamtgenomische DNA vorliegen, die sich
vorzugsweise in einem unklonierten oder ungereinigten Zustand befindet. Vorzugsweise
hat die genomische DNA eine Länge von mehr als oder gleich 2 kb. DEXTAQ funktioniert
gut mit etwa 60 ng gesamtgenomischer DNA, funktioniert aber auch mit geringeren
Mengen an DNA, wenn Multikopiefragmente analysiert werden. Andere Formen von
DNA, die als Template verwendet werden können, beinhalten gereinigte, partiell gereinigte
oder ungereinigte klonierte DNA, wie z. B. ungereinigte Plasmid DNA aus bakteriellen
Kolonien und klonierte oder unklonierte mitochondriale DNA u. a. Des weiteren ist das
Verfahren der vorliegenden Erfindung verhältnismäßig unabhängig von der
Basenzusammensetzung des Templates.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung kann das zu
sequenzierende Nukleinsäuremolekül als RNA vorliegen. Ein Gemisch von zwei
Polymerasen wird verwendet: Eine erste DNA Polymerase gemäß der Erfindung z. B., die
eine "Tabor-Richardson" Mutation enthält oder ein funktionelles Derivat hiervon, wie
ThermoSequenase, und eine zweite DNA Polymerase mit der Fähigkeit, RNA in DNA
revers zu transkribieren und der Fähigkeit als PCR Enzym zu fungieren. Als eine zweite
DNA Polymerase für das Verfahren der Erfindung, in welcher RNA als Template
verwendet wird, kann jede thermostabile DNA Polymerase verwendet werden, die reverse
Transkriptaseaktivität besitzt. Bevorzugterweise wird Taq DNA Polymerase (Jones et al.,
Nucl. Acids Res. 17: 8387-8388 (1989) oder Tth DNA Polymerase (Myers et al.,
Biochemistry 30: 7666-7672 (1991)), und noch bevorzugter Tth DNA Polymerase
verwendet. Tth Polymerase revers transkribiert das RNA Template in DNA, welche dann
von beiden Enzymen verwendet werden kann: Tth Polymerase wird primär Produkte
ganzer Länge erzeugen, welche als Template dienen können, und ThermoSequenase wird
verkürzte Produkte (ddNTP Inkorporation) und dadurch eine Sequenzleiter erzeugen.
Geeignete Puffer schließen jene, die in: Myers et. al. (1991) Biochemistry 30: 7666-7672
beschrieben sind, ein. Der folgende Puffer kann für beide Polymerasen verwendet werden
und garantiert die Funktion beider Polymerasen: 10 mM Tris-HCl (pH 8,3), 40 mM KCl, 1
mM MnCl2. Eine reverse Transkription unter Verwendung eines Reaktionspuffers und
wahlweise MgCl2 bei einer Konzentration von etwa 1 mM bis 5 mM und die auch beide
Polymerasen, beide Primer und Nukleotide, umfaßt, wird einem Inkubationsschritt (15
Minuten bei 70°C) unterzogen. Danach wird die MgCl2 Konzentration auf zwischen 1 mM
und 5 mM eingestellt und eine DEXTAQ Reaktion durchgeführt.
Als Lieferant für Nukleinsäuremoleküle im erfindungsgemäßen Verfahren sind
Körperflüssigkeiten wie Samen, Urin, Blut oder Fraktionen dessen, Haare, eine einzelne
Zelle, Zellen oder Fraktionen davon, hartes Gewebe wie Knochen und weiches Gewebe
oder Fraktionen davon und Zellkulturen oder Fraktionen davon, geeignet.
Vorliegende Erfindung stellt auch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Bestimmung der Nukleotidsequenz eines gegebene Nukleinsäuremoleküls zur Verfügung,
z. B. zur Sequenzierung mit 2 Markierungen von Shotgun Genbanken bei Genomprojekten
großen Umfangs und in der medizinischen Diagnostik, der Forensik und der
Populationsgenetik. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann zur Detektion
genetischer Mutationen oder Polymorphismen, zur Identifizierung des Ursprungs der
sequenzierten Nukleinsäure oder zur Detektion der Anwesenheit fremder oder infektiöser
Agenzien in einer Probe verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf alle Kombinationen aller Verfahrensweisen der
obigen Verfahren.
Die Sequenzreaktionen können nach Vorbereitung direkt auf ein Sequenzgel aufgebracht
werden, wie z. B. nach der Zugabe eines gewöhnlicherweise verwendeten Aufgabepuffers
(z. B. Formamid, das 20 mM EDTA (pH 7,4) und 6 mg/ml Dextran Blau enthält) und
Denaturierung (z. B. bei 96°C für 4 Minuten). Die Sequenzleiter kann in Übereinstimmung
mit bekannten Verfahren gelesen werden. Das Verfahren der Erfindung ist gut für die
Automatisierung geeignet. Da die zwei Primer in der Reaktion unterschiedlich mit
Markierungen versehen sein können, die z. B. mit zwei verschiedenen Wellenlängen
detektiert werden können, erlaubt das Verfahren der vorliegenden Erfindung die
gleichzeitige Sequenzierung beider Stränge eines Templates und die Detektion beider
Reaktionen in einer oder mehreren Gelspuren. Generell können viele DEXTAQ
Reaktionen, die mit unterschiedlichen Farbstoffen durchgeführt werden, gleichzeitig in den
gleichen Röhrchen gemacht werden und auf eine Sequenziermaschine aufgegeben werden,
die mit mehreren Lasern ausgestattet ist, oder mittels anderer Methoden detektiert werden,
wie z. B. Autoradiographie.
Fig. 1 Schematische Darstellung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung (DEXTAQ).
Eine erste Polymerase der vorliegenden Erfindung (A), welche eine "Tabor-Richardson"
Mutation für die Diskriminierung zwischen ddNTPs trägt, inkorporiert präferenziell
ddNTPs und erzeugt die Sequenzleiter. Eine zweite Polymerase der vorliegenden
Erfindung, die im Vergleich zu besagter erster thermostabilen DNA Polymerase (B) eine
verminderte Fähigkeit aufweist, Dideoxynukleotide zu inkorporieren, inkorporiert
vorzugsweise dNTPs und erzeugt hauptsächlich Produkte ganzer Länge und versorgt die
entkoppelte, direkte, exponentielle Amplifikation und Sequenzreaktion mit zusätzlichem
Sequenziertemplate.
Fig. 2 60 ng von gesamtgenomischer DNA wurden einer direkten, entkoppelten
Sequenzierreaktion unterzogen unter Verwendung von 6 pmol eines FITC markierten
Primers (CCR5-2) und 3 pmol eines unmarkierten Primers (CCR5-1). Der in allen
Fenstern dargestellte Abschnitt ist lediglich 20 Basenpaare vom Ende des Templates
entfernt und die letzten Basen sind Teil des zweiten Template erzeugenden Primers. Keine
zusätzliche Taq DNA Polymerase wurde der Reaktion beigegeben, die im Fenster A
gezeigt wird. Zunehmende Mengen an Taq DNA Polymerase wurden den Reaktionen
hinzugegeben, die in Fenster B (0,25 units), C (0,5 units), D (1,0 units) und E (2,0 units)
gezeigt sind. Die A.L.F. Software war in Fällen, wo keine Taq DNA Polymerase
zugegeben worden war, nicht in der Lage, eine Sequenz zu prozessieren. Ein besseres
Verhältnis zwischen Signal und Rauschen ist in den Fällen sichtbar, wo Taq DNA
Polymerase zugegeben worden war.
Fig. 2A 60 ng von gesamtgenomischer DNA wurden einer entkoppelten, direkten
Amplifikation- und Sequenzierreaktion unterzogen unter Verwendung equimolarer
Mengen, d. h. jeweils 3 pmol eines FITC markierten Primers (CCR5-2) und eines
unmarkierten Primers (CCR5-1). Die A.L.F. Software war in der Lage, 290 Basen zu
prozessieren. Die Reaktionen wurden unter Verwendung von 0,25 units Taq DNA
Polymerase und Standard ThermoSequenase Reagenzien durchgeführt.
Fig. 3 Eine entkoppelte, direkte, exponentielle Amplifikations- und Sequenzreaktion
wurde in Kombination mit unterschiedlichen thermostabilen Polymerasen, welche die
"Tabor-Richardson" Mutation nicht tragen, durchgeführt. Fenster "A" zeigt eine Reaktion,
bei der 2,5 units Klentaq Polymerase zu einer direkten, entkoppelten Amplifikation- und
Sequenzierreaktion zugegeben wurden, welche mit 60 ng gesamtgenomischer DNA
durchgeführt wurde. Fenster "B" zeigt eine direkte, entkoppelte, exponentielle
Amplifikations- und Sequenzierreaktion, die mit standard Taq DNA Polymerase
durchgeführt wurde, und Fenster "C" eine Reaktion, bei der 0,25 units Tth Polymerase
zugegeben wurden.
Fig. 4 300 ng von gesamtgenomischer menschlicher DNA wurden einer direkten,
entkoppelten Amplifikation- und Sequenzierreaktion unter Verwendung nicht-equimolarer
Mengen von Primern unterzogen, d. h. 6 pmol eines FITC markierten Primers (CCR5-2)
und 3 pmol eines unmarkierten Primers (CCR5-3). Die Primer umspannen eine Region
von 560 Basenpaaren des menschlichen Einzelkopiegens CCR5. Die A.L.F. Software war
in der Lage, 260 Basen zu prozessieren. Die Reaktionen wurden unter Verwendung von
0,25 units Taq DNA Polymerase und Standard ThermoSequenase Reagenzien
durchgeführt.
Fig. 5 4 µl eines Bakterienkolonielysates wurden einer direkten, entkoppelten
Amplifikation- und Sequenzierreaktion unter Verwendung nicht-equimolarer Mengen an
differenziell markierten Primern unterzogen, d. h. 6 pmol eines FITC markierten Primers
(universal) und 3 pmol eines Cy5 markierten Primers (reverse). Die Primer umspannen
eine Region von 650 Basenpaaren des Plasmidinserts. Die A.L.F. Software war in der
Lage, 502 Basen für den FITC markierten Primer zu prozessieren. Die Abbildung zeigt die
Kurvenergebnisse im Falle des FITC markierten Universal Primers. Die Reaktionen
wurden unter Verwendung von 0,25 units Taq DNA Polymerase und Standard
ThermoSequenase Reagenzien durchgeführt.
Die Erfindung wird näher durch die folgenden nichteinschränkenden Beispiele genauer
beschrieben.
Gesamtgenomische DNA wurde ausgehend von 2 ml Blutproben unter Verwendung eines
Schnellreinigungskits (Cambridge Molecular Technologies Ltd., Cambridge, UK)
präpariert. Gereinigte DNA wurde in ddH2O auf eine Konzentration von 175 ng pro µl
verdünnt.
Unmarkierte und FITC-markierte Oligonukleotide wurden mit einem ABI DNA/RNA
Synthesizers, Model 392 synthetisiert. Cy5 markierte Oligonukleotide wurden von der
Firma Pharmacia Biotech (Freiburg, Deutschland) bezogen. Die folgenden
Oligonukleotide wurden verwendet: (CCR5-1), 5'-GGC TGG TCC TGC CGC TGC TTG
TCA T-3'; (CCR5-2) 5'-CTG CTC CCC AGT GGA TCG GGT GTA AAC-3'; (CCR5-3)
5'-CAC CTT TGG GGT GGT GAC AAG TGT OAT-3' (Samson, M. et al., Biochemistry
35 (11), 3362-3367 (1996)), (universal Primer) 5'-CGA CGT TGT AAA ACG ACG GCC
AGT-3' und (revers) 5'-CAG GAA ACA GCT ATG AC-3' (Pharmacia Biotech). Direkte,
exponentielle Amplifikations- und Sequenzierreaktionen wurden unter Verwendung von
Thermosequenasereagenzien (2) durchgeführt. Ein 24 µl Gemisch bestehend aus 6 pmol
eines FITC-markierten und 3 pmol eines unmarkierten, 6 pmol eines FITC-markierten und
3 pmol eines Cy5-markierten, oder 3 pmol eines FITC-markierten und 3 pmol eines
unmarkierten Primers, gesamtgenomischer DNA (0,5 bis 8 µl mit einer Konzentration von
120 ng/µl) und zusätzlicher Polymerase, sofern erforderlich (0,1 bis 2 µl, je nach unit
Definition), wurden angesetzt und Aliquote von je 6 µl wurden zu 2 µl Thermosequenase
Terminationsmix gegeben. Die Sequenzreaktionen wurden in einem Thermocycler mit
heizbarem Deckel durchgeführt (MJ-Research, Watertown, MA). Die Reaktionen wurden
durch die Zugabe von 5 µl Formamid (20 mM EDTA (pH 7,4) und 6 mg/ml Dextran Blau)
gestoppt, worauf eine Denaturierung von 4 Minuten bei 95°C folgte. Die
Sequenzreaktionen wurden auf einem A.L.F. (Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden)
analysiert. In allen Fällen wurden HydroLink Long RangerTM (FMC, Rockland, ME) Gele
und 30 cm Glasplatten verwendet. Die Gelbedingungen entsprachen den Empfehlungen
des Herstellers.
Zwei Oligonukleotide mit einer Länge von 25 und 27 Nukleotiden, welche 382
Basenpaare des CCR5 Gens umspannen, wurden synthetisiert. Eines der beiden
Oligonukleotide wurde am 5'-Ende mit Flurescein (CCR5-2) markiert, wohingegen das
andere (CCR5-1) nicht markiert war. Zwei Reaktionen wurden angesetzt, wobei jede 6
pmol des markierten und 3 pmol des unmarkierten Primers, 500 ng gesamtgenomische
DNA und ThermoSequenase Reagenz, welches aus Enzym, Reaktionspuffer und Deoxy- und
Dideoxygemische bestand, enthielt. Eine der beiden Reaktionen wurde mit 2,5 units
von Standard Taq Polymerase versehen. Die Reaktionen wurden bei 95°C für 3 Min.
inkubiert, um eine vollständige Denaturierung der Template DNA zu ermöglichen. Danach
wurden 45 Zyklen, bestehend aus jeweils 30 Sek. bei 68°C und 40 Sek. bei 95°C,
durchgeführt. Die Reaktionen wurden durch die Zugabe von Formamid und Erhitzung auf
95°C für 4 Min. gestoppt und denaturiert, ehe sie auf eine A.L.F. Sequenzierapparatur
aufgegeben wurden.
Wo keine zusätzliche Taq DNA Polymerase zugegeben worden war, war der A.L.F. in der
Lage, 344 Basen zu prozessieren. Wenn hingegen 0,25 units Taq Polymerase der direkten,
exponentiellen Amplifikations- und Sequenzierreaktion zugegeben wurden, wurden 351
Basen ermittelt. Eine visuelle Analyse der A.L.F. Kurven zeigte, daß dort, wo Taq DNA
Polymerase zugegeben worden war, sich die Signal Intensität verbesserte. Außerdem
wurden die vielen Stops am Anfang des Laufs, welche typisch sind für die direkte,
exponentielle Amplifikations- und Sequenzierreaktion weitgehend an Intensität reduziert
und die Signalstärke blieb gleichbleibend hoch in Richtung auf den amplifizierenden
Primer, wohingegen, wo keine Taq DNA Polymerase zugegeben worden war, das Signal
nach 200 Basenpaaren schwächer erschien. Das Signal am Ende des Laufs, das dem
Produkt ganzer Länge entspricht, war stärker in der Reaktion, wo Taq DNA Polymerase
zugegeben worden war.
Um die Entdeckung zu bestätigen, daß zusätzliche Taq DNA Polymerase in der Lage ist,
den exponentiellen Faktor zu verstärken und den Hintergrund zu reduzieren und auch um
die Menge an Taq DNA Polymerase zu bestimmen, die für einen optimalen Effekt benötigt
wird, wurde eine verringerte Menge an Template DNA in Verbindung mit variierenden
Mengen an Taq DNA Polymerase verwendet. Fünf Reaktionen wurden angesetzt, wobei
jede 120 ng gesamtgenomischer DNA, 6 pmol des markierten und 3 pmol des
unmarkierten Primers und ThermoSequenasereagenz enthielten. Bei einer Reaktion wurde
keine zusätzliche Taq Polymerase hinzugegeben. Bei den anderen 4 Reaktionen wurden
jeweils 0,25, 0,5, 1,0 und 2,0 units Taq Polymerase hinzugegeben. Um eine mögliche
Auswirkung durch den Taq Polymerase Aufbewahrungspuffer auszuschließen, wurde der
Aufbewahrungspuffer jener Reaktion zugegeben, welcher keine Polymerase zugegeben
worden war. Die Reaktionen wurden den oben beschriebenen Zyklen unterworfen.
Wo keine Taq DNA Polymerase zugegeben worden war, war der A.L.F. Manager nur in
der Lage, ein paar Basen zu prozessieren und die Signalintensitäten waren zu niedrig, um
als nützlich für die Routinesequenzierung erachtet zu werden. Wo 0,25 units und 0,5 units
zugegeben worden waren, war der A.L.F. Manger in der Lage, jeweils 374 Basen und 364
Basen zu prozessieren. Wo 1 unit Taq Polymerase zugegeben worden war, wurden 226
Basen durch den A.L.F. Manger ermittelt.
Die Reaktionen wurden unter identischen Bedingungen wiederholt, jedoch unter
Verwendung einer sogar noch geringeren Menge genomischer DNA. 60 ng Template
DNA wurden mit variierenden Mengen an Taq DNA Polymerase sequenziert. Kein Signal
war detektierbar, wo keine Taq Polymerase zugegeben worden war, jedoch war der A.L.F.
Manger erneut in der Lage, die Sequenz in den Fällen, wenn zwischen 0,1 und 0,4 units
Taq Polymerase zugegeben worden waren (Fig. 2) zu prozessieren.
Von den thermostabilen Polymerasen mit fehlender "Tabor-Richardson" Mutation wurde
eine Anzahl verschiedener Polymerasen im Hinblick auf ihre Wirkung auf die direkte,
exponentielle Amplifikations- und Sequenzreaktion getestet. Tth Polymerase, Klentaq
(U.S. Patent No. 5, 436, 149, Korolev, S., et al., (1995) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92,
9264-9268), Sequitherm® und Standard Taq DNA Polymerase wurden mit 60 ng
gesamtgenomischer DNA gecycled. Es wurden unterschiedliche Unitmengen für alle
Polymerasen von zwischen 0,25 bis 25 units (im Falle von Klentaq) getestet (Fig. 3). Beste
Ergebnisse wurden mit Taq DNA Polymerase erzielt.
Um zu testen, ob DEXTAQ auf Einzelkopie DNA Sequenzen angewendet werden kann,
wenn Primer in einem Abstand von über 500 Basenpaaren Entfernung zueinander
positioniert sind, wurden 300 ng gesamtgenomischer, menschlicher DNA einer
entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikations- und Sequenzreaktion unter
Verwendung nicht-equimolarer Mengen eines FITC markierten und eines unmarkierten
Primers (6 pmol: 3 pmol), die eine Region von 560 Basenpaaren des menschlichen
Einzelkopiegens umspannen, unterzogen. Gute Sequenzkurven wurden auf eine Länge von
etwa 300 Basenpaaren erhalten (Fig. 4).
Um zu testen, ob DEXTAQ auch auf die Plasmidsequenzierung von rohen, bakteriellen
Lysaten angewendet werden kann, und um zu prüfen, ob DEXTAQ unter Anwendung
zweier differentiell markierter Primer durchgeführt werden kann, wurden 4 µl eines
bakteriellen Kolonielysats einer entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikations- und
Sequenzreaktion unter Verwendung nicht-equimolarer Mengen differentiell markierter
Primer unterzogen, d. h. 6 pmol eines FITC markierten Primers (universal) und 3 pmol
eines Cy5 markierten Primers (reverse). Die Primer umspannen eine Länge von 650
Basenpaaren des Plasmidinserts. Die A.L.F. Software war in der Lage, im Falle des FITC
markierten Primers, 502 Basen zu prozessieren (Fig. 5).
Claims (22)
1. Verfahren zur Sequenzierung eines Nukleinsäuremoleküls in einer Thermocycling
Reaktion, die anfänglich ein Nukleinsäuremolekül, einen ersten Primer, einen zweiten
Primer, einen Reaktionspuffer, eine erste thermostabile DNA Polymerase,
Deoxynukleotide oder Derivate davon und mindestens ein Dideoxynukleotid oder ein
Derivat davon beinhaltet, und dadurch gekennzeichnet ist, daß die Thermocycling
Reaktion zusätzlich eine zweite thermostabile DNA Polymerase enthält, welche im
Vergleich zu besagter erster thermostabilen DNA Polymerase eine reduzierte Fähigkeit
besitzt, Dideoxynukleotide zu inkorporieren.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß besagtes Verfahren in
einem Schritt, in einem einzigen Behältnis, Gefäß oder Röhrchen durchgeführt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß besagte
thermostabile Polymerase in dem Puffer oder unter den Bedingungen, die für Thermo-Cycling
verwendet werden, im Vergleich zu Wild-Typ-Taq DNA Polymerase eine
verminderte Diskriminierung zwischen den vier ddNTPs hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß besagte
thermostabile Polymerase eine DNA Taq Polymerase mit einer "Tabor-Richardson"
mutation ist, welcher auch die 5'-3, Exonukleaseaktivität fehlt, oder ein funktionelles
Derivat davon.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß besagte
thermostabile Polymerase, Taq DNA Polymerase (-exo5'-3') (F667Y) oder ein
funktionelles Derivat davon ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß besagte
zweite thermostabile DNA Polymerase, Taq Polymerase oder ein funktionelles Derivat
davon ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis besagter Primer ungleich 1 ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verhältnis besagter Primer etwa 2 : 1 ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß besagter
erster Primer markiert ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß besagter
erster Primer und besagter zweiter Primer unterschiedlich markiert sind.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die 3,
Enden des ersten und des zweiten Primers auf dem DNA Template in einem Abstand,
der größer als oder gleich 500 Basen ist, positioniert sind.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Annealing Schritte der Thermocycling Reaktion bei einer Temperatur von mindestens
etwa 55°C durchgeführt werden
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Thermocycling Reaktion zusätzlich eine thermostabile Pyrophosphatase enthält.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß besagte
Primer eine Länge von mindestens 18 Nukleotiden haben.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß besagtes
Nukleinsäuremolekül genomische DNA ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß besagtes
Nukleinsäuremolekül RNA ist, besagte erste Polymerase eine thermostabile DNA
Polymerase mit reverser Transkriptase Aktivität ist.
17. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß besagte erste Polymerase
Tth DNA Polymerase oder ein funktionelles Derivat hiervon ist, und die Reaktion in
Gegenwart von MnCl2 oder Mn Acetat durchgeführt wird
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lieferant der zu sequenzierenden Nukleinsäuremoleküle, ein Lieferant ist, ausgewählt
aus Körperflüssigkeiten wie Samen, Urin, Blut oder Blutproben, Haaren, einer
einzelnen Zelle, Zellen oder Fraktionen davon, Gewebe oder Fraktionen davon und
Zellkulturen.
19. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Bestimmung der
Sequenz einer Nukleinsäure.
20. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Detektion
genetischer Mutationen oder Polymorphismen.
21. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Identifizierung des
Ursprungs der sequenzierten Nukleinsäure.
22. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Detektion der
Gegenwart fremder oder infektiöser Agenzien in einer Probe.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19653494A DE19653494A1 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase und dessen Anwendung |
US08/991,184 US6225092B1 (en) | 1996-12-20 | 1997-12-16 | Method for the uncoupled, direct, exponential amplification and sequence of DNA molecules with the addition of a second thermostable DNA polymerase and its application |
EP97122379A EP0854196B1 (de) | 1996-12-20 | 1997-12-18 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA-Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabile DNA-Polymerase und ihre Anwendung |
DE69702333T DE69702333T2 (de) | 1996-12-20 | 1997-12-18 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA-Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabile DNA-Polymerase und ihre Anwendung |
AT97122379T ATE194015T1 (de) | 1996-12-20 | 1997-12-18 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen amplifikation und sequenzierung von dna-molekülen unter zugabe einer zweiten thermostabile dna-polymerase und ihre anwendung |
JP9353367A JPH10225297A (ja) | 1996-12-20 | 1997-12-22 | 第二の熱安定性dnaポリメラーゼの添加によるdna分子のカップルしてない直接の指数関数増幅および配列決定方法ならびにその応用 |
US09/339,103 US6828094B2 (en) | 1996-12-20 | 1999-06-24 | Method for the uncoupled, direct, exponential amplification and sequencing of DNA molecules with the addition of a second thermostable DNA polymerase and its application |
US09/577,047 US6399304B1 (en) | 1996-12-20 | 2000-05-24 | Sequential activation of one or more enzymatic activities within a thermocycling reaction for synthesizing DNA molecules |
US09/755,088 US20020177129A1 (en) | 1996-12-20 | 2001-01-08 | Method for the uncoupled, direct, exponential amplification and sequencing of DNA molecules with the addition of a second thermostable DNA polymerase and its application |
US10/731,086 US20040146911A1 (en) | 1996-12-20 | 2003-12-10 | Method for the uncoupled, direct, exponential amplification and sequencing of DNA molecules with the addition of a second thermostable DNA polymerase and its application |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19653494A DE19653494A1 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase und dessen Anwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19653494A1 true DE19653494A1 (de) | 1998-06-25 |
Family
ID=7815667
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19653494A Ceased DE19653494A1 (de) | 1996-12-20 | 1996-12-20 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase und dessen Anwendung |
DE69702333T Expired - Fee Related DE69702333T2 (de) | 1996-12-20 | 1997-12-18 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA-Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabile DNA-Polymerase und ihre Anwendung |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE69702333T Expired - Fee Related DE69702333T2 (de) | 1996-12-20 | 1997-12-18 | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA-Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabile DNA-Polymerase und ihre Anwendung |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
US (3) | US6225092B1 (de) |
EP (1) | EP0854196B1 (de) |
JP (1) | JPH10225297A (de) |
AT (1) | ATE194015T1 (de) |
DE (2) | DE19653494A1 (de) |
Families Citing this family (27)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2264045B1 (de) | 1996-08-14 | 2015-10-21 | Life Technologies Corporation | Stabile Zusammensetzungen zur Amplifizierung und Sequenzierung von Nukleinsäuren |
US6828094B2 (en) * | 1996-12-20 | 2004-12-07 | Roche Diagnostics Gmbh | Method for the uncoupled, direct, exponential amplification and sequencing of DNA molecules with the addition of a second thermostable DNA polymerase and its application |
WO1998040496A1 (en) * | 1997-03-12 | 1998-09-17 | The Perkin-Elmer Corporation | Dna polymerases having improved labeled nucleotide incorporation properties |
US6780591B2 (en) | 1998-05-01 | 2004-08-24 | Arizona Board Of Regents | Method of determining the nucleotide sequence of oligonucleotides and DNA molecules |
US7875440B2 (en) | 1998-05-01 | 2011-01-25 | Arizona Board Of Regents | Method of determining the nucleotide sequence of oligonucleotides and DNA molecules |
US6605434B1 (en) * | 1999-03-16 | 2003-08-12 | Human Genome Sciences, Inc. | Direct bacterial lysate sequencing |
EP1144689A1 (de) * | 1999-11-26 | 2001-10-17 | Bioneer Corporation; | Dna sequenzierungsmethode die verschiedene dna polymerasen verwendet und entsprechender kit |
US6436677B1 (en) * | 2000-03-02 | 2002-08-20 | Promega Corporation | Method of reverse transcription |
US6436641B1 (en) * | 2000-04-17 | 2002-08-20 | Visible Genetics Inc. | Method and apparatus for DNA sequencing |
US20050042629A1 (en) | 2002-09-13 | 2005-02-24 | Applera Corporation | Thermus scotoductus nucleic acid polymerases |
EP1472335A4 (de) * | 2001-11-08 | 2005-12-28 | Univ Johns Hopkins | Verfahren und systeme zur nukleinsäuresequenzierung |
WO2003048308A2 (en) | 2001-11-30 | 2003-06-12 | Applera Corporation | Thermus brockianus nucleic acid polymerases |
WO2003068991A1 (en) * | 2002-02-12 | 2003-08-21 | Applera Corporation | Polymerase compositions |
AU2003213107A1 (en) | 2002-02-15 | 2003-09-09 | Exact Sciences Corporation | Methods for analysis of molecular events |
AU2003269991A1 (en) * | 2003-08-20 | 2005-03-10 | Applera Corporation | Polymerase compositions |
US7169560B2 (en) | 2003-11-12 | 2007-01-30 | Helicos Biosciences Corporation | Short cycle methods for sequencing polynucleotides |
US7981604B2 (en) | 2004-02-19 | 2011-07-19 | California Institute Of Technology | Methods and kits for analyzing polynucleotide sequences |
US20080241827A1 (en) * | 2004-05-10 | 2008-10-02 | Exact Sciences Corporation | Methods For Detecting A Mutant Nucleic Acid |
WO2006026654A2 (en) | 2004-08-27 | 2006-03-09 | Exact Sciences Corporation | Method for detecting a recombinant event |
US20060051796A1 (en) * | 2004-09-09 | 2006-03-09 | Inga Boell | Real time PCR with the addition of pyrophosphatase |
EP1634965B1 (de) | 2004-09-09 | 2010-01-20 | Roche Diagnostics GmbH | Echtzeit-PCR unter Zusatz von Pyrophosphatase |
WO2006047787A2 (en) | 2004-10-27 | 2006-05-04 | Exact Sciences Corporation | Method for monitoring disease progression or recurrence |
WO2007044071A2 (en) * | 2005-04-21 | 2007-04-19 | Exact Sciences Corporation | Analysis of heterogeneous nucleic acid samples |
US7666593B2 (en) | 2005-08-26 | 2010-02-23 | Helicos Biosciences Corporation | Single molecule sequencing of captured nucleic acids |
EP2432796B1 (de) * | 2009-05-21 | 2016-08-17 | Siemens Healthcare Diagnostics Inc. | Universaltags mit nicht-natürlichen nukleobasen |
US9617588B2 (en) * | 2010-10-05 | 2017-04-11 | Thermo Fisher Scientific Baltics Uab | Enzyme mixture |
CN104854237A (zh) | 2012-12-13 | 2015-08-19 | 霍夫曼-拉罗奇有限公司 | 具有改进活性的dna聚合酶 |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4962020A (en) * | 1988-07-12 | 1990-10-09 | President And Fellows Of Harvard College | DNA sequencing |
WO1994026766A1 (en) * | 1993-02-19 | 1994-11-24 | Barnes Wayne M | Dna polymerases with enhanced thermostability and enhanced length and efficiency of primer extension |
WO1996010640A1 (en) * | 1994-09-30 | 1996-04-11 | Life Technologies, Inc. | Cloned dna polymerases from thermotoga neapolitana and mutants thereof |
US5512462A (en) * | 1994-02-25 | 1996-04-30 | Hoffmann-La Roche Inc. | Methods and reagents for the polymerase chain reaction amplification of long DNA sequences |
US5556772A (en) * | 1993-12-08 | 1996-09-17 | Stratagene | Polymerase compositions and uses thereof |
WO1996041014A1 (en) * | 1995-06-07 | 1996-12-19 | Promega Corporation | Thermophilic dna polymerases from thermotoga neapolitana |
Family Cites Families (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4683202A (en) * | 1985-03-28 | 1987-07-28 | Cetus Corporation | Process for amplifying nucleic acid sequences |
US5693517A (en) * | 1987-06-17 | 1997-12-02 | Roche Molecular Systems, Inc. | Reagents and methods for coupled high temperature reverse transcription and polymerase chain reactions |
US5075216A (en) * | 1988-09-23 | 1991-12-24 | Cetus Corporation | Methods for dna sequencing with thermus aquaticus dna polymerase |
US5427911A (en) | 1990-05-01 | 1995-06-27 | Yale University | Coupled amplification and sequencing of DNA |
JPH07500004A (ja) * | 1991-07-24 | 1995-01-05 | ユニバーシティ パートナーシップス プロプライエタリー リミテッド | 核酸の一工程増幅及び配列決定 |
US5338671A (en) * | 1992-10-07 | 1994-08-16 | Eastman Kodak Company | DNA amplification with thermostable DNA polymerase and polymerase inhibiting antibody |
US5432065A (en) * | 1993-03-30 | 1995-07-11 | United States Biochemical Corporation | Cycle sequencing with non-thermostable DNA polymerases |
US5614365A (en) * | 1994-10-17 | 1997-03-25 | President & Fellow Of Harvard College | DNA polymerase having modified nucleotide binding site for DNA sequencing |
US5830657A (en) * | 1996-05-01 | 1998-11-03 | Visible Genetics Inc. | Method for single-tube sequencing of nucleic acid polymers |
US5789168A (en) * | 1996-05-01 | 1998-08-04 | Visible Genetics Inc. | Method for amplification and sequencing of nucleic acid polymers |
US5928906A (en) * | 1996-05-09 | 1999-07-27 | Sequenom, Inc. | Process for direct sequencing during template amplification |
-
1996
- 1996-12-20 DE DE19653494A patent/DE19653494A1/de not_active Ceased
-
1997
- 1997-12-16 US US08/991,184 patent/US6225092B1/en not_active Expired - Fee Related
- 1997-12-18 EP EP97122379A patent/EP0854196B1/de not_active Expired - Lifetime
- 1997-12-18 DE DE69702333T patent/DE69702333T2/de not_active Expired - Fee Related
- 1997-12-18 AT AT97122379T patent/ATE194015T1/de not_active IP Right Cessation
- 1997-12-22 JP JP9353367A patent/JPH10225297A/ja active Pending
-
2001
- 2001-01-08 US US09/755,088 patent/US20020177129A1/en not_active Abandoned
-
2003
- 2003-12-10 US US10/731,086 patent/US20040146911A1/en not_active Abandoned
Patent Citations (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4962020A (en) * | 1988-07-12 | 1990-10-09 | President And Fellows Of Harvard College | DNA sequencing |
US5409811A (en) * | 1988-07-12 | 1995-04-25 | President And Fellows Of Harvard College | DNA sequencing |
WO1994026766A1 (en) * | 1993-02-19 | 1994-11-24 | Barnes Wayne M | Dna polymerases with enhanced thermostability and enhanced length and efficiency of primer extension |
US5556772A (en) * | 1993-12-08 | 1996-09-17 | Stratagene | Polymerase compositions and uses thereof |
US5512462A (en) * | 1994-02-25 | 1996-04-30 | Hoffmann-La Roche Inc. | Methods and reagents for the polymerase chain reaction amplification of long DNA sequences |
WO1996010640A1 (en) * | 1994-09-30 | 1996-04-11 | Life Technologies, Inc. | Cloned dna polymerases from thermotoga neapolitana and mutants thereof |
WO1996041014A1 (en) * | 1995-06-07 | 1996-12-19 | Promega Corporation | Thermophilic dna polymerases from thermotoga neapolitana |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US6225092B1 (en) | 2001-05-01 |
US20040146911A1 (en) | 2004-07-29 |
EP0854196A1 (de) | 1998-07-22 |
EP0854196B1 (de) | 2000-06-21 |
DE69702333D1 (de) | 2000-07-27 |
DE69702333T2 (de) | 2000-12-14 |
ATE194015T1 (de) | 2000-07-15 |
US20020177129A1 (en) | 2002-11-28 |
JPH10225297A (ja) | 1998-08-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE19653494A1 (de) | Verfahren zur entkoppelten, direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen unter Zugabe einer zweiten thermostabilen DNA Polymerase und dessen Anwendung | |
DE19653439A1 (de) | Verfahren zur direkten, exponentiellen Amplifikation und Sequenzierung von DNA Molekülen und dessen Anwendung | |
DE69233458T2 (de) | Nukleinsäuretypisierung durch polymeraseverlängerung von oligonukleotiden unter verwendung von terminator-mischungen | |
EP0597006B1 (de) | Neues verfahren zur sequenzierung von nukleinsäuren | |
DE69432586T2 (de) | Methode zum generieren von einzelsträngigen dna molekülen | |
DE69233041T2 (de) | Behandlung von amplifizierter DNS mit alkalischer Phosphatase | |
DE69133389T2 (de) | Direkte Klonierung von PCR amplifizierten Nukleinsäuren | |
DE69636895T2 (de) | Die Verwendung der 3'-wesentlichen Bearbeitungswirksamkeit von DNS-Polymerase | |
US6828094B2 (en) | Method for the uncoupled, direct, exponential amplification and sequencing of DNA molecules with the addition of a second thermostable DNA polymerase and its application | |
DE68915202T3 (de) | Verfahren zur Vermehrung und zum Nachweis von Nukleinsäuresequenzen. | |
EP0826067A1 (de) | Simultane sequenzierung von nukleinsäuren | |
DE69629077T2 (de) | Thermostabile DNA Polymerase | |
DE69736637T2 (de) | Multiplex amplifikation kurzer tandem repeat loci | |
US6605428B2 (en) | Method for the direct, exponential amplification and sequencing of DNA molecules and its application | |
DE3841565C2 (de) | Verfahren zur Sequenzierung von Nukleinsäuren | |
DE69837255T2 (de) | Bestimmung der anzahl von nukleinsäurewiederholungsequenzeinheiten durch schrittweise primerverlängerung | |
DE10150121B4 (de) | Echtzeitdetektion von DNA-Amplifikationsprodukten | |
US20030215857A1 (en) | Method for the direct, exponential amplification and sequencing of DNA molecules and its application | |
DD284053A5 (de) | Ein verfahren zur verstaerkung von nucleotiden sequenzen | |
DE69924140T2 (de) | Bestimmung der länge von repetitiven nukleinsäure-sequenzen durch eine diskontinuierliche primerverlängerung | |
DE3929030A1 (de) | Verfahren zur vermehrung von nukleinsaeuren | |
EP2467498A1 (de) | Verfahren zum nachweis von zielnukleinsäuren | |
DE69921594T2 (de) | Methoden zur synthese von polynukleotiden durch ligation von multiplen oligomeren | |
WO1997037038A1 (de) | Verfahren zur spezifischen vervielfältigung von langen nukleinsäuren durch pcr | |
EP0409078A2 (de) | Verfahren zur Sequenzierung von Desoxyribonukleinsäuren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |