DE19634430A1 - Sitz-, Lehnen- oder Liegenpolsterung - Google Patents
Sitz-, Lehnen- oder LiegenpolsterungInfo
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Description
Das schweißtreibende Sitzen auf atmungsaktiven und in der
Regel stark wärmedämmenden Stühlen, Schreibtischsesseln und
Autositzen ist ein Ärgernis. Längere Zeit bettlägerige Pa
tienten bzw. ältere Mitmenschen leiden häufig unter einer zu
geringen Durchlüftung der Liegefläche und liegen sich viel
fach wund.
Es sind Sitzpolsterungen vorgeschlagen worden
(WO 95/14 409, WO 96/05475), die mittels eines Gebläses kli
matisierte Luft unter Überdruck durch Kanäle und durch Poren
der Polsterung zu Gesäß- und Rückenpartie der sitzenden Per
son ausbläst.
Ein grundsätzliches Problem der Sitz- und Liegeflächendurch
lüftung besteht darin, daß übliche Sitzpolsterungen unter
dem Gewicht des Sitzenden bzw. des Liegenden zusammenge
drückt werden, wodurch zwar die Wärmedämmung reduziert, je
doch die Durchlüftung in der Regel stark beeinträchtigt
wird. Eine starke Wärmedämmung oder gar eine aktive Kühlung
bei geringer Durchlüftung diffusionsdurchlässiger Sitzflä
chenbeläge kann zur Kondensation im kälteren Bereich der
Polsterung führen, vielfach verbunden mit einer aus hygieni
scher Sicht bedenklichen Verpilzung dieser Bereiche, die
keineswegs hermetisch abgeschlossen sind.
Die Problematik bei Sitzflächen unterscheidet sich dadurch
von jener bei Liegeflächen, daß die Zuordnung von sitzenden
Personen und Sitzmöbel, jedenfalls z. B. bei Schreibtisch
sesseln oder PKW-Sitzen, geometrisch relativ präzise ist,
während eine auf einer Matratze liegende Person die unter
schiedlichsten Lagen einnehmen kann. Während demnach bei
Matratzen eine Ausführung vorteilhaft ist, die aus einer
Vielzahl flächig angeordneter auf Belastung durch Öffnen
reagierender ventilartiger Elemente aufgebaut ist, können
bei Schreibtischsesseln und PKW-Sitzen einfache Ausführungs
formen vollauf ausreichend sein. Allerdings sollte die abge
saugte oder durchgeblasene Drainageluft nicht nutzlos im
Bypass an der sitzenden Person vorbei, sondern durch jene
Bereiche geleitet werden, die einer intensiven Wärme- und
Feuchtigkeitsabfuhr bedürfen. Hier stellt sich die Frage,
wie die Drainageluftverteilung auf einfache Weise an unter
schiedlich breit gebaute Personen angepaßt werden kann.
Bei der bekannten Polsterung nach der WO 96/05475 ist wegen
einer ungenügenden Zuordnung der die Drainageluft zu- und
abführenden Kanäle und der sitzenden bzw. sich anlehnenden
Person mit einer geringen Wirkung bzw. mit einem großen
Energieaufwand zu rechnen. Insbesondere ist in den Randzonen
einer sitzenden Person durch die intensive Bypass-Strömung
mit einer unangenehmen Unterkühlung zu rechnen. Wenn man
verschwitzt in ein Fahrzeug einsteigt, sollte jedoch der
Ausdünstungen wegen eher abgesaugt werden, zumal dies die
Verdunstung von Körperschweiß unterstützt. Darüber hinaus
bewirkt Ausblasen aus kanalartigen Systemen eine unangenehme
Turbulenz im Fahrgastraum, während Absaugen im Fahrgastraum
fast unbemerkt bleibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum wirksamen und angenehmen Durchlüften
von Sitz-, Lehnen- oder Liegeflächen zu schaffen, die eine
zugfreie Durchlüftung möglichst nur in den durch den Körper
berührten Bereichen der Sitz- oder Liegeflächen bei geringen
Herstell- und Betriebskosten gewährleisten. Die Vorrichtung
soll dabei auch für die Nachrüstung von vorhandenen Sitz- und
Liegemöbeln geeignet sein.
Diese Aufgabe ist durch eine Sitz-, Lehnen- oder Liegenpol
sterung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angege
ben.
Eine nachrüstbare Sitzpolsterung gemäß der Erfindung kann
aus einer gasdurchlässigen, dünnen Deckschicht mit hoher
Wärmedurchgangszahl als Kontaktfläche mit der sitzenden Per
son und einer darunter liegenden ausreichend dicken Draina
geschicht mit geringem Strömungswiderstand bestehen, z. B.
in Gestalt eines offenporigen Schaumes bzw. einer Grobfaser
schicht. Diese Drainageschicht kann auf der dem Sitzenden
abgewandten Seite mit einer weitgehend diffusionsdichten
Folie abgeschlossen sein.
In einem nur bei relativ niedrigen Raumtemperaturen ausrei
chenden Maße werden vom Körper abgegebene Wärme und Wasser
dampf über die Drainageschicht bereits durch den Auftrieb
infolge einer Dichtedifferenz der feuchtwarmen (leichteren)
und der kälteren Raumluft abtransportiert. Bei höheren Luft
temperaturen reicht das vielfach nicht aus, so daß die ener
gieaufwendige Raumklimaanlage in Betrieb genommen werden
muß, obwohl eine intelligente, energiesparende Sitzklimati
sierung ausreichend wäre. Zur Unterstützung der Wärme und
Feuchte ab führenden Durchströmung kann die Drainageschicht
an ein drückend oder saugend betriebenes, geräuscharmes Ge
bläse angeschlossen sein, dessen Drehzahl bzw. durchgesetz
ter Volumenstrom manuell einstellbar oder über einen Tempe
raturfühler und/oder Feuchtefühler und ein Sollwertglied
automatisch regelbar sein kann.
Erfindungsgemäß wird der Drainagevolumenstrom durch die Flä
chenpressung seitens der sitzenden Person erhöht. Dies kann
nach der Erfindung mit parallelgeschalteten Ventilsystemen
geschehen, die erst unter Druckbelastung bzw. Pressung den
Durchtrittsquerschnitt freigeben. Dabei wird die Drainage
luft nicht an der belasteten Fläche vorbei, sondern tatsäch
lich dort durchgesetzt, wo die Durchlüftung wirksam sein
soll.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die An
passung des Drainageluftdurchsatzes an die körperlichen Ge
gebenheiten (Abmessungen, Gewicht) der sitzenden Person mit
Hilfe eines Drehschiebers bewirkt werden, der in die zylin
drische Drainageluft-Sammelkammer eingebaut ist.
Bei Kraftfahrzeugssitzen bietet es sich an, die erfindungs
gemäß gestalteten Sitz- und Lehnenpolsterungen eintrittssei
tig an die Innenraumbelüftung und, sofern vorhanden, an eine
Klimaanlage anzuschließen.
Bei Schreibtischsesseln, die über einen wenn auch kleinen
Fahrbereich verfügen müssen, kann die Sitzklimatisierung
über einen Schlauch an ein z. B. an der Raumdecke montiertes
Absaugegebläse angeschlossen werden. Gemessen am verbesser
ten Sitzkomfort sind die Einschränkungen im Bewegungsspiel
raum zu verschmerzen.
Die Ventilmittel können eine Vielzahl von Ventilen, z. B.
Tellerventilen aufweisen. Diese Ventile werden durch das
Gewicht der sitzenden oder liegenden Person gegen ein rück
stellend wirkendes Federelement geöffnet, so daß die Draina
geluft bei Druckbetrieb des klimatisierten Sitzes bzw. der
Liegefläche kleinräumig durch die atmungsaktive Deckschicht
gepreßt und bei Saugbetrieb entsprechend abgezogen wird. Auf
der der sitzenden oder liegenden Person abgewandten Seite
der Ventil-Dichtflächen ist ein Kanalsystem angeordnet, über
welches die Drainageluft zu- bzw. abgeführt werden kann.
Solche schachbrettartig konfigurierten Ventilsysteme stellen
eine besonders energiesparende Lösung dar, da der Quer
schnitt der Drainagekanäle ausschließlich im Bereich der
durch eine sitzende oder liegenden Person belasteten Fläche
für die Drainageluft freigegeben wird, während bei einem
System mit parallel geschalteten Kanälen durch die Betäti
gung eines Ventils in der Sitz- oder Liegefläche einer der
Kanäle über die gesamte Kanallänge, also z. B. auch über die
atmungsaktive Deckschicht der Rückenlehne die Drainageluft
gefördert wird, ohne daß sich die sitzende Person anlehnen
müßte.
Bei einfachen Ausführungsformen der Erfindung gemäß den An
sprüchen 8 und 9 sind Schaumstoffelemente großflächig zu
einem multigonalen Mosaik, bevorzugt mit einem hexagonalen
Raster, zusammengestellt. Diese Schaumstoffelemente können
ein luftundurchlässiges Mittelteil aufweisen, welche bei
Druckausübung auf die Deckflächen des Elementes dieses quer
kontrahiert.
Während solche Elemente über die luftundurchlässigen Mittel
abschnitte im unbelasteten Fall die Drainageluft weitgehend
blockieren, öffnet sich bei Belastung ein Ringschlitz, so
daß die Drainageluftkanäle über die offenporigen Abschnitte
der Schaumstoffelemente sowie über besagten Ringschlitz mit
der Drainageschicht der Unterpolsterung bzw. den Hohlräumen
der Sitzschale und über diese mit dem Druck- bzw. Saugbe
triebssammler fluidisch verbunden werden.
Bei der Ausgestaltung gemäß Anspruch 8 wird der Öffnungsvor
gang dadurch bewirkt, daß ein etwas härterer, offenporiger
Stempel über eine luftundurchlässige Zwischenschicht relativ
geringer Querdehnbarkeit in ein weiches Stempelkissen ge
preßt wird, das mit der Zwischenschicht verklebt sein kann.
Der Mittelbereich beult daraufhin in die weiche Unter
polsterung hinein aus und zieht wegen der geringen Querdehn
barkeit der Zwischenschicht die Berandung des mit ihr ver
klebten Schaumstoffelements zur Achse hin, so daß sich ein
ringförmiger Hohlraum bildet. Dieser Hohlraum stellt die
fluidische Verbindung für die Drainageluft über die offen
porigen Bereiche der Polsterung am luftundurchlässigen Mit
telabschnitt vorbei zu den Drainageluftkanälen in der Unter
polsterung bzw. in der Sitzschale dar.
Bei der Abwandlung nach Anspruch 9 wird die Querkontraktion
der wieder bevorzugt hexagonal ausgeführten einzelnen Tel
lerventilelemente aus elastischem Schaumstoff durch eine
Beulfläche bewirkt, die den querkompressionsweichen Kern
ringförmig umschließt. Durch eine an die Form einer Sanduhr
erinnernde Gestaltung der Beulfläche beult diese bei Bela
stung in Richtung der Achse des Schaumstoffelements aus.
Dadurch bildet sich ein ringförmiger Hohlraum um das betref
fende Element, der, an dem luftundurchlässigen Mittelbereich
vorbei eine fluidische Verbindung zwischen der offenporigen
Ober- und Unterpolsterung sowie mit dem Zu- und Abluft-Drai
nagesystem, z. B. zu einem Gebläse bzw. zum Luftdruckstutzen
einer Klimaanlage herstellt.
Die Erfindung ist im folgenden an schematischen Zeichnungen
anhand von Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen
Schreibtischsessel, der eine erfindungs
gemäß ausgebildete Polsterung aufweist;
Fig. 2a) einen Teilschnitt durch die Polsterung
nach Fig. 1 in größerem Maßstab;
Fig. 2b) und 2c) Schnittdarstellungen nach den Linien IIb)
und IIc) in Fig. 2a) mit zwei unter
schiedlichen Ventilstellungen eines Drai
nagekanals in der Polsterung;
Fig. 3a) eine Teilschnittdarstellung nach der Li
nie IIIa) in Fig. 3b), wobei das Nacken
polster einen Sammler enthält;
Fig. 3b) einen Teilschnitt durch das Nackenpolster
des Sessels wie in Fig. 1;
Fig. 4 einen Teilschnitt einer Polsterung gemäß
der Erfindung enthaltend Ventilmittel,
wobei die rechte Hälfte des dargestellten
Teilschnittes durch das Gewicht einer
Person belastet ist;
Fig. 5 einen Teilschnitt durch eine abgewandelte
Polsterung gemäß der Erfindung, wobei
ebenso wie in Fig. 4 der rechts darge
stellte Teil der Polsterung durch das
Gewicht einer Person belastet ist;
Fig. 6 eine weitere Abwandlung der Polsterung
gemäß der Erfindung, wobei wiederum der
rechts dargestellte Teilausschnitt des
Polsters durch das Gewicht einer Person
belastet ist;
Fig. 7a) im Querschnitt und
Fig. 7b) in einer schematischen Draufsicht eine
weitere Abwandlung einer Sitz-/Lehnenpol
sterung gemäß der Erfindung;
Fig. 8 einen Teilschnitt durch eine gemäß der
Erfindung gestaltete Taschenfederkernma
tratze;
Fig. 9 und 10 zwei Beispiele einer weiter abgewandelten
Polsterung gemäß der Erfindung, die beide
für eine einfache Herstellung und Montage
gestaltet sind, wobei in diesem Fall
rechts ein unbelasteter Teil und links
ein belasteter Teil der Polsterung ge
zeigt sind;
Fig. 11 einen Längsschnitt durch eine erfindungs
gemäß gestaltete Matratzenpolsterung;
Fig. 12 die Draufsicht auf eine gemäß der Erfin
dung gestaltete Luftmatratze und
Fig. 13 in vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt
einer aufgepumpten Luftmatratze gemäß
Fig. 12.
Fig. 1 zeigt einen Schreibtischsessel, der gemäß der Erfin
dung mit einer Durchlüftungsanlage ausgestattet ist. Die
Kontaktflächen 3 und 4 zur sitzenden Person sind mit einer
atmungsaktiven Stoffschicht 1 bezogen, der einen ausreichend
hohen Strömungswiderstand gegen das Durchsaugen von Luft
aufweist. Unter dieser Stoffschicht 1 ist ein Oberpolster 2
aus offenporigem Material eingebaut, welches eine höhere
Steifigkeit aufweist, so daß es unter dem Gewicht der sit
zenden Person nicht zu stark komprimiert wird. Der Strö
mungswiderstand dieses Oberpolsters, das z. B. mit Längsrip
pen in Richtung der Wirbelsäule der sitzenden Person ausge
führt ist, wird erfindungsgemäß durch das Gewicht der sit
zenden Person erniedrigt. Eine Drainageschicht 15 ist gemäß
Fig. 1 an einen im Nackenpolster 6 untergebrachten Sammler 5
angeschlossen. Von hier aus führt eine Drainageluftleitung 7
zur Saugseite des Gebläses S, dessen Motor an einen Akkumu
lator 9 angeschlossen ist, der über einen elektrischen An
schluß 10 nachgeladen werden kann. Gebläse 8 mit Motor und
Akkumulator sind hier in einem schallgedämmten Raum im Fluß
des Sessels untergebracht.
Wenn ein Sitzmöbel mit einer derartigen Klimatisierungsanla
ge nachgerüstet werden soll, könnte die Drainageluftleitung
7 außerhalb von Rückenlehne und Sitz zum Gebläse geführt wer
den. Dann bietet sich eine hier nicht dargestellte Anordnung
von Gebläse und Akkumulator in Flachbauweise an, die an der
Rückenlehne angebracht werden kann.
Fig. 2 zeigt ein bei aufblasbaren Schwimmflügeln übliches
Ventil 18 mit Ventilklappen 19, welches in jeden der paral
lel geführten Drainagekanäle 15 der Sitzfläche 2 (Fig. 1)
eingebaut und bei unbelastetem Sitz geschlossen ist (Fig.
2c)). Unter der Druckbelastung durch eine sitzende Person
öffnet sich das Ventil 18 selbsttätig umso weiter (Fig.
2b)), je höher die lokale Druckbelastung ist. Dies ist er
findungsgemäß gewollt, weil die Abfuhr von Wärme und Wasser
dampf an Stellen hoher Druckbelastung am intensivsten sein
sollte.
Fig. 3 zeigt einen in das Nackenpolster 6 des Sessels nach
Fig. 1 eingebauten Drainageluftsammler 5 mit einem innenlie
genden Drehschieber 13, dessen Durchtrittsfenster 17 mit
einer Kontur 14 so ausgeführt ist, daß durch entsprechende
Winkeleinstellung des Drehschiebers 13 eine an Körpergewicht
und Masse angepaßte Drainageluftverteilung auf die parallel
geschalteten Kanäle 15 erreicht wird.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen
Polsterung mit Kontaktfläche 3 oder 4 zur sitzenden bzw.
sich anlehnenden Person, die mit einer atmungsaktiven Stoff
schicht 1 bezogen und mit einem offenporigen Material 2 ge
polstert ist. Unter der Polsterung 2 ist eine Vielzahl von
Tellerventilen 20 angeordnet, die sich bei Belastung durch
eine sitzende bzw. sich anlehnende Person entsprechend dem
Anpreßdruckprofil gegen Rückstellfedern, z. B. in Gestalt
von Spiralfedern 21, öffnen und somit einen Strömungsquer
schnitt 22 für die Drainageluft freigeben, die über Draina
gekanäle 41 in dem hohlen Unterboden zu- bzw. abgeleitet
wird. Die Ventilsitze können durch kreisförmige Löcher 23 in
einem Zwischenboden 24 gebildet sein, der über Distanz
elemente 40 gegen die Sitzschale bzw. einen Boden 42 abge
stützt ist.
Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus einer Kontaktfläche 3 oder
4 zur sitzenden bzw. sich anlehnenden oder auch liegenden
Person, bei der die Ventile durch entsprechend strukturierte
Schaumstoffelemente verwirklicht werden. Dabei sind links
ein unbelasteter und rechts ein belasteter Ausschnitt darge
stellt.
Die Schaumstoffelemente 36, die bevorzugt hexagonal ausge
führt und mit der üblichen Oberpolsterung 37 offenporig ver
klebt sind und somit zu einem regelmäßigen Raster zusammen
gesetzt werden können, sind folgendermaßen aufgebaut. Ein
etwas härterer kegelförmiger und offenporiger Schaumstoff
stempel 25, der von einem weichen offenporigen Schaumstoff
ring 35 umschlossen ist, wird durch den von der sitzenden
Person ausgeübten Druck gegen eine weitgehend luftundurch
lässige, biegeweiche, jedoch längs dehnungsharte Schicht 26
in einen Hohlraum bzw. mit Weichschaum 27 gefülltes offenpo
riges Stempelkissen 28 gepreßt und zieht dadurch die Beran
dung 29 des Elements zur Achse 30 hin. Somit entsteht um
jedes der belasteten Elemente ein ringförmiger Hohlraum 31.
Durch diesen Hohlraum 31 werden die offenporigen Stempel 25
und Stempelkissenbereiche 27, 28 fluidisch miteinander sowie
mit den die Drainageluft 32 abführenden Drainagekanälen 41
in der Sitzschale bzw. der Unterpolsterung 33, 34 verbunden.
Fig. 6 zeigt eine andere Variante. Hier wird die Querkon
traktion des hexagonalen Elements 36 nicht durch ein Stem
pelkissen bewirkt, sondern durch eine Beulfläche 38, die den
offenporigen, querkompressionsweichen Kern 39 der Elemente
umschließt. Die Steifigkeitsstruktur der zylindrischen Beul
fläche 38 ist so ausgeführt, daß sie unter Druck auf die
Oberfläche der Elemente jedenfalls zur Achse 30 des hexago
nalen Elements hin einbeult, so daß ein ringförmiger Hohl
raum 31 entsteht, über welchen die offenporigen Bereiche an
der dichtenden Zwischenschicht 26 vorbei mit der die Draina
geluft abführenden grobporösen Unterpolsterung 33, 34 flui
disch verbunden werden.
Die Ausführungen nach Fig. 5 und Fig. 6 können mit geringem
Aufwand folgendermaßen hergestellt werden:
Zunächst wird das Oberpolster 2 der Tellerventilschicht her gestellt. Dazu wird offenporiger Schaum geringer Querkon traktionssteifigkeit in eine den Kernen entsprechende Form gespritzt. Anschließend wird die ringförmige Zwischenschicht 26 aus etwas härterem offenporigen Schaum in die Zwischen räume gespritzt. Die Unterseite dieses Oberteils wird mit einer luftundurchlässigen, querkompressionsweichen Schicht kaschiert. Anschließend wird mit einem bienenwabenähnlichen Hexagonalstanzwerkzeug die Zwischenschicht 26 längs der Mit telfläche aufgeschnitten. Dieses Oberteil wird dann auf ein entsprechend gefertigtes deckungsgleiches Unterteil aufge klebt, wobei Kleber nur im Mittelbereich der Kerne aufge bracht wird.
Zunächst wird das Oberpolster 2 der Tellerventilschicht her gestellt. Dazu wird offenporiger Schaum geringer Querkon traktionssteifigkeit in eine den Kernen entsprechende Form gespritzt. Anschließend wird die ringförmige Zwischenschicht 26 aus etwas härterem offenporigen Schaum in die Zwischen räume gespritzt. Die Unterseite dieses Oberteils wird mit einer luftundurchlässigen, querkompressionsweichen Schicht kaschiert. Anschließend wird mit einem bienenwabenähnlichen Hexagonalstanzwerkzeug die Zwischenschicht 26 längs der Mit telfläche aufgeschnitten. Dieses Oberteil wird dann auf ein entsprechend gefertigtes deckungsgleiches Unterteil aufge klebt, wobei Kleber nur im Mittelbereich der Kerne aufge bracht wird.
Bei einer abgewandelten Fertigung werden hexagonale Elemente
vorgefertigt, die anschließend mosaikartig zu einem flächi
gen Gebilde konfiguriert werden. Hierbei werden die hexago
nalen Elemente gemäß Fig. 5 und 6 offenporig mit großflächi
gen luftdurchlässigen Deck- und Grundschichten verklebt.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführung einer Polsterung nach
der Erfindung. Die Luftströmung ist durch Pfeile darge
stellt. Der Sitz bzw. die Sitzauflage 45 ist mit einer drai
nageluftdurchlässigen Basisschablone 46 ausgestattet, die
auf breit gebaute Personen abgestimmt ist. Schmächtig gebau
te Personen legen eine entsprechend kleinflächige, mit Drai
nageöffnungen 48 versehene Oberschablone 47 auf, die mit
einer grobporigen Oberpolsterung 49 für den Quertransport
von Drainageluft unter die sitzende Person ausgestattet ist.
Die Rückenlehne kann entsprechend aufgebaut sein.
Längs der schubladenartigen luftundurchlässigen Sitz- bzw.
Lehnenschale 50 ist eine grobporöse Basisschicht 51 für den
Transport der Drainageluft 52 vorgesehen. Parallel zueinan
der liegende oder ineinander verdrehte Spiralfedern laufen
auf den oder die Drainageluftsammler 53 zu und stellen somit
eine fluidische, druckverlustarme Verbindung dar. Auf dieser
"grobporösen" Schicht 51 liegt eine den Sitzkomfort
steigernde weiche, offenporige Unterpolsterung 54 bzw. eine
Unterpolsterung mit Drainageluftöffnungen, die im wesentli
chen senkrecht zur Sitzfläche bzw. Lehne verlaufen.
Auf dieser Unterpolsterung liegt die oben beschriebene Ba
sisschablone 46 als Deckschicht des Unterkissens 55. Auf das
Unterkissen ist das Oberkissen 56 aufgelegt, dessen Unter
fläche die personenbezogene Oberschablone 47 bildet. Diese
Oberschablone ist mit einem auf der linken Seite der Drauf
sicht dargestellten Loch- oder Schlitzmuster 57 für den
Luftdurchtritt versehen, welches den optimalen Abtransport
von Wärme und Feuchtigkeit, z. B. längs der Wirbelsäule bis
hin zum Steißbein sowie im Schrittbereich, jedoch auch an
den hoch belasteten "Sitzknochen" ermöglicht. Um Drainage
luft mit geringem Druckverlust von den Seiten her unter die
sitzende bzw. sich anlehnende Person eindringen zu lassen,
und zwar bis hin zu den Strömungssenken 57 in der Oberscha
blone, ist auf der Oberschablone ebenfalls eine offenporige
Drainageschicht 49 mit geringem Strömungs-Druckverlustbei
wert vorgesehen. Auch diese Oberpolsterung kann eine rippen
artige oder spiralige Struktur aufweisen, die den Luftzu
tritt von den nicht belasteten Seiten her besonders begün
stigt. Als Bezugsstoff empfiehlt sich ein netzartiges, gut
wärmeleitendes Gewebe.
Für Liegeflächen, insbesondere für Taschenfederkernmatrat
zen, bietet die in Fig. 8 dargestellte Ausgestaltung der
Erfindung Vorteile, die jedoch durchaus auch für einen an
spruchsvollen Sitzaufbau in Frage kommt.
Die Spiralfeder einer jeden Tasche 60 ist als einteilige
"Umkehrfeder" 61 mit z. B. kegeligem Kern 62 ausgeführt, der
von einem zylindrischen Federabschnitt 63 umschlossen wird.
Der zylindrische Federabschnitt stützt sich auf dem Oberbo
den 64 des hohl ausgeführten Unterboden 65 ab, während der
etwas kürzere, kegelige Innenfederabschnitt im unbelasteten
Zustand der Matratze einen Ventilteller 66 in den Ventilsitz
67 zieht. Bei Belastung der Matratze durch eine liegende
oder sitzende Person 70 öffnen die Ventile in den einzelnen
Taschen je nach lokaler Pressung unterschiedlich weit. Dabei
wird der Ventilteller gegen einen elastischen Körper 68 ge
preßt, dessen Steifigkeit in Verbindung mit jener der Um
kehrfeder die Öffnungs- bzw. Schließcharakteristik des Ven
tils bestimmt. Eine weitgehend lokale Senkenströmung an der
belasteten Stelle erreicht man mit dieser Konfiguration al
lerdings nur dann, wenn die Seitenwände der Taschen 60 bzw.
von Taschengruppen einen vergleichsweise hohen Strömungswi
derstand aufweisen, was bei Leinengewebe z. B. durch Auf
spritzen von Naturlatex zu bewerkstelligen wäre. Wichtig
ist, daß der Druckverlust der Matratze für durchgesaugte
Luft an den ausreichend belasteten Stellen gering ist, damit
schon bei geringer Druckdifferenz des angeschlossenen Geblä
ses eine ausreichende Drainageluftförderung, hier als Pfeile
dargestellt, erfolgt, entsprechend einem geringen Energiebe
darf. In nicht belasteten Bereichen soll die Matratze natür
lich weitgehend luftundurchlässig sein.
Der hohle Unterboden 65, bestehend aus einer geschlossenen
äußeren Abdeckung 69 und dem die Ventilsitze 67 enthaltenen
Oberboden 64, kann flexibel, z. B. aus einem ausreichend
steifen Naturkautschuk ausgeführt sein, so daß auch mit die
ser Matratze eine Verstellung des Rostes problemlos möglich
ist.
Die Fig. 9 und 10 zeigen zwei hinsichtlich Herstellung
und Montage günstige Ausführungen von Polsterungen gemäß der
Erfindung.
Fig. 9 zeigt im Querschnitt das Element einer vorteilhaften
Ausführungsvariante und zwar, links belastet und rechts un
belastet. Die Polsterung enthält wie die Ausführungen nach
den Fig. 4 bis 8 Ventile mit Ventilschließern 82 und dich
tenden Ventilsitzen 87. Die Polsterung einer Sitz- oder Lie
gefläche besteht hier aus einer Unterpolsterung 81, die aus
einem etwas steiferen geschlossenporigen Schaum hergestellt
wird, und einer Oberpolsterung 80. Die Oberpolsterung 80 hat
einen aus geschlossenporigem Schaumstoff gefertigten lei
stenartigen Ventilschließer 82 in Gestalt einer rippenförmi
gen Verdickung an einem Steg 83, der mit einer weicheren
offenporigen und/oder mit Drainagebohrungen 84 durchsetzten
Ausgleichsschicht 85 verbunden ist. Die Unterpolsterung 81
enthält über ihre Länge verlaufende, zylindrische Hohlräume
86, die als Drainagekanäle dienen. Die Hohlräume sind über
langgestreckte Schlitze oder Engstellen nach oben offen.
Beidseitig dieser Engstellen sind linienförmige Ventilsitze
87 ausgebildet. Durch die Engstellen ragen die Stege 83 mit
den Ventilschließern 82 in die Hohlräume 86. Die Unterpol
sterung 81 ist an der Unterseite mit einer weitgehend luft
durchlässigen Deckschicht 88 kaschiert, die bei Matratzen
flexibel ausgeführt ist. Gemäß der von einer sitzenden oder
liegenden Person 70 übertragenen Druckbelastung werden die
rippenförmigen Ventilschließer 82 in die zylindrischen Hohl
räume 86 der Unterpolsterung gedrückt und heben somit von
der Dichtfläche 87 ab. Damit ist eine fluidische Verbindung
von der Umgebung unter einer auf der Polsterung sitzenden
oder liegenden Person 70 und dem belasteten Polsterungsab
schnitt hindurch zu den Hohlräumen 86 hergestellt, die an
ein saugend oder drückend betriebenes Gebläse angeschlossen
sein können.
Zur einfachen Montage werden die kompressiblen Ventilschlie
ßer 82 der Oberpolsterung von oben durch die Ventilsitze 87
der Unterpolsterung gequetscht oder seitlich eingeschoben,
wobei im unbelasteten Falle die Ventilschließer 82 unter ge
ringer Vorspannung dichtend an den Ventilsitzen 87 anliegen.
Bei der Ausführung nach Fig. 9 ist die Unterpolsterung von
streifenförmigen Elementen 89 gebildet, welche die linien
förmigen Ventilsitze 87 und die Hohlräume 86 bilden. Insbe
sondere bei Sitzen und Lehnen, die durch Aufbringen der Pol
sterung auf einer festen Schale gemäß Fig. 9 aufgebaut wer
den, sind besagte streifenförmige Elemente steif und können
einteilig mit der Sitzschale gefertigt bzw. mit dieser ver
bunden werden. Hierbei ist der gesamte Feder- und Ventil
schließweg in der Oberpolsterung 80 aufgenommen. Ferner sind
hier die Ventilschließer 82 ausreichend kompressibel gestal
tet, wenn sie bei der Erstmontage durch die Ventilsitze 87
hindurch in den größeren Drainagehohlraum 86 im Unterboden
eindrückbar sein sollen.
Für Reinigung oder Recycling bleibt diese Konfiguration ein
fach demontierbar, da ein Verkleben von Polsterung und Sitz
schale unnötig ist.
Es versteht sich, daß das Konstruktionsprinzip, welches ein
Hindurchdrücken der Ventilschließer durch die Ventilsitze
bei der Montage beinhaltet, nicht nur bei zweidimensionalen
sondern auch bei üblichen kreisrunden Ventilen anwendbar
ist. In diesem Fall sind in den Fig. 9 und 10 die Ventil
schließer 82 als rotationssymmetrische (kugelige) Körper und
die Engstellen mit den Ventilsitzen 87 als konische Bohrun
gen zu verstehen. Hier ist eine Montage nur mittels Durch
quetschen, nicht aber durch seitliches Einschieben von Ober
polsterung in Unterpolsterung möglich.
Bei der heute verfügbaren Fertigungstechnik für Schaumpro
dukte könnte die Ventilschicht aus den Elementen 82, 87 sehr
dünn, z. B. mit einer Stärke von nur 10 mm ausgeführt wer
den, bis hin zur Dicke eines starken Bezugsstoffes. In die
sem Falle könnte man ein Ventilschichtkissen als dünnes
Sitzkissen auf eine nun sehr einfach ausführbare Unterpol
sterung auflegen, die flächig an eine Drainageluftversorgung
angeschlossen ist. Für den Zutritt der Drainageluft unter
eine sitzende Person könnte die dieser Person zugewandte
Seite des Ventilschichtkissen z. B. eine Rippenstruktur auf
weisen, die eine rillenförmige Oberdrainage bildet, die von
einem offenporigen, jedoch festen, also nicht stretchartigen
Bezugsstoff abgedeckt sein könnte. Dieser wirkt als Staub
filter, um eine schnelle innere Verschmutzung der Ventil
schicht zu verhindern, sowie als Sperrschicht gegen eine
Strömungsblockade der Oberdrainage z. B. dadurch, daß sich
die Fasern eines Wollstoffes unter dem Druck der sitzenden
Person in diese Zwischenräume pressen.
Eine Schwierigkeit besteht bei der Polsterung nach der Er
findung darin, daß im unbelasteten Falle keine Luft durch
gesetzt wird, wie dies z. B. zur Abkühlung eines Fahrzeug
sitzes wünschenswert wäre, bevor sich der Fahrgast setzt.
Zur Lösung dieses Problems ist gemäß der Erfindung vorgese
hen, das Absaugegebläse mit einer Überlaststufe auszurüsten,
so daß bei Einschaltung dieser Stufe ein wesentlich erhöhter
Absaugeunterdruck in den Hohlräumen entsteht, aufgrund des
sen sich die Ventile auch ohne Belastung durch eine sitzende
Person öffnen.
Die in Fig. 11 in Längsschnitt dargestellte, erfindungsgemäß
ausgestaltete Matratze 110 hat einen Lufteintrittskanal 111
am Fußende, der mit sämtlichen Drainagekanälen 112 in der
Unterpolsterung 113 kommuniziert. Der Lufteintrittskanal
kann über ein bei 114 angedeutetes, einstellbares Drossel
ventil mit der Umgebungsatmosphäre verbunden werden. Bei
vollständiger Öffnung dieses Drosselventils 114 würde der
Drainageluftstrom durch die von der Person belegte Liegeflä
che 115 hindurch weitgehend zurückgehen, weil der Unterdruck
in den Drainagekanälen 112 durch Öffnen des Drosselventils
stark abgesenkt werden würde. Dies ermöglicht eine einfache
Anpassung an die jahreszeitlichen Verhältnisse. Ferner kann
die während der Schlafperiode in die Matratze eingespeiste
Feuchtigkeit durch Einschalten des Gebläses im Sammler 116
und Öffnen des Drosselventils 114 aus dem stromabwärts der
Ventilschicht 117 liegenden Bereiche ausgetrieben werden.
Normalerweise sollen Matratzen zum Durchlüften von Zeit zu
Zeit aufgestellt werden. Dies fällt insbesondere älteren
Menschen schwer und wird durch die beschriebene Konfigura
tion gemäß Fig. 11 überflüssig. Mittels eines vor dem nicht
gezeigten Absauggebläse eingebauten Feuchtefühlers (bei 119)
und/oder eines Temperaturfühlers (bei 120) lassen sich auto
matisch Abschaltzeitpunkte oder Stellwerte für die Gebläse
leistung vorgeben. Alternativ kann eine Zeitschaltuhr vor
gesehen sein, welche die Betriebszeit des Gebläses auf zwei
Stunden begrenzt.
Somit läßt sich der Absaugluftstrom abhängig von der Feuchte
und der Temperatur einstellbar in Anpassung an die Bedürf
nisse der sitzenden oder liegenden Person steuern.
Die Ausgestaltung nach den Fig. 12 und 13 stellt eine Wei
terentwicklung der Konstruktion nach Fig. 9 bzw. Fig. 10 zu
einer aufblasbaren Luftmatratze dar. Die in den Fig. 9 und
10 vorgesehene Unterpolsterung 81 ist hier durch aufblasbare
Hohlkammern 90 ersetzt, welche durch Verkleben des luftdich
ten Bodens 88 mit den die Ventilsitze 87 bildenden, luft
dichten Ausstülpungen 91 erzeugt sind.
Die Oberpolsterung 80 ist durch ein System aufblasbarer
Hohlkammern 92 ersetzt, welche durch Verkleben einer die
Ventilschließer 82 bildenden Unterschicht 93 mit einer Ober
schicht 94 erzeugt sind. Im Bereich der Verklebung ist die
Oberpolsterung mit Öffnungen 95 versehen. Über diese Öffnun
gen kann bei Belastung der Matratze Drainageluft aus der
Oberpolsterung in die Hohlräume 86 einströmen. Die nach dem
Aufblasen wellige Oberschicht 94 ist mit einer porösen Pol
sterschicht 1 abgedeckt.
Über Hohlräume 96 zwischen der porösen Schicht 97 und der
Oberschicht 94 gelangt Drainageluft unter die liegende Per
son 70 zu den Strömungssenken, die sich entsprechend dem
Belastungsprofil der Person durch Wegdrücken der Ventil
schließer 82 von den Ventilsitzen 87 ausbilden. Die Draina
geluft wird über die Hohlräume 86, welche über einen Sammler
100 (Fig. 12) zusammengefaßt sind, einem Kleinstgebläse 101
zugeführt. Eine in vielen Fällen ausreichende Durchlüftung
ist auch hier ohne Anschluß an ein saugendes oder drücken
des Gebläse durch Thermikeffekte erzielbar.
Die Luftmatratze nach den Fig. 12 und 13 läßt sich auf ein
kleines Volumen zusammenfalten und bietet insbesondere bei
Absaugbetrieb auch bei Reisen in hygienisch nicht einwand
freie Gebiete auf Hotelbetten Schutz gegen Infektionen und
Parasiten, ohne daß dies durch eine für Luftmatratzen sonst
typische Luftundurchlässigkeit und dadurch bedingtes starkes
Schwitzen erkauft werden müßte.
Zur Abschätzung des maximal erforderlichen Luftstromes für
die Durchlüftung einer Matratze gemäß der Erfindung sei an
genommen, daß die Raumluft bei einer Temperatur von 27°C
eine relative Feuchte von 90% aufweist. Unter solchen Be
dingungen würde ein Mensch im Verlauf einer Nacht ca. 1 l
Wasser verdunsten. Davon könnte ohne Abhilfemaßnahmen die
Hälfte in die Matratze gespeist werden. Geht man davon aus,
daß die Drainageluft um 5°C aufgewärmt und auf 95% relati
ve Feuchte gebracht wird, errechnet sich eine erforderliche
Drainageluftmenge von ca. 50 kg auf 10 Stunden verteilt, d. h.
von ca. 6 m³ Luft je Stunde. Diese Drainageluftmenge re
sultiert in Verbindung mit einem erforderlichen Absaugeun
terdruck von ca. 100 Pa bei einem Pumpenwirkungsgrad von 30%
in elektrischer Leistung von lediglich ca. 0,5 W. Bedeckt
die liegende Person eine Fläche von 0,5 m², so ergibt sich
eine mittlere orthogonale Durchströmungsgeschwindigkeit von
lediglich ca. 4 mm/s. Eine solche Luftgeschwindigkeit wird
nicht als unangenehmer Zug empfunden. Für derartige Einsatz
fälle sind äußerst geräuscharme Kleinstgebläse auf dem
Markt.
Abschließend sei betont, daß der Energieaufwand für die ein
angenehmes Liegeklima herstellende Polsterung für eine Ma
tratze gemäß der Erfindung um Größenordnungen geringer als
der Aufwand für eine Raumklimaanlage ist. Eine solche Raum
klimaanlage kostet in moderner gesplitteter Ausführung ein
Vielfaches der Zusatzausrüstung einer nach der Erfindung
ausgestaltete Matratze.
Claims (26)
1. Sitz-, Lehnen- oder Liegenpolsterung, die
luftdurchlässig ausgebildet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Polsterung
Drainagekanäle (7, 15, 31) enthaltend Ventilmittel
(18, 20) aufweist, welche durch Druckbelastung der
Polsterung selbsttätig gesteuert sind, derart, daß der
Strömungswiderstand in den Drainagekanälen durch die
Druckbelastung erniedrigt wird.
2. Polsterung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drainagekanäle an mindestens
einen Sammler (5) angeschlossen sind.
3. Polsterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Gebläse (8) an den
Sammler (5) angeschlossen ist.
4. Polsterung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gebläse (8) ein Sauggebläse
ist.
5. Polsterung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gebläse zu einer Klimaanlage
gehört.
6. Polsterung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drainagekanäle
parallel zur Sitz-, Lehnen- oder Liegefläche und
unterhalb davon verlaufende Hohlräume (7, 15, 31)
aufweisen, und daß die Ventile (18, 20) zwischen diesen
Hohlräumen und einer offenporigen Polsterung (2)
eingebaut sind, welche an die Sitz-, Lehnen- oder
Liegefläche angrenzt.
7. Polsterung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sammler (5)
zylindrisch ausgeführt ist und daß in den Sammler ein
zylindrischer Drehschieber (17) zur Anpassung des
Luftdurchsatzes an Gewicht und Körpermaße der sitzenden
oder liegenden Person eingebaut ist.
8. Polsterung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß unter der offenporigen
Polsterung (37) eine Vielzahl von zylindrischen
Schaumstoffelementen (36) mit Stempel (25) und
Stempelkissen (27, 28) angeordnet ist, wobei Stempel
und Stempelkissen durch eine luftundurchlässige,
biegeweiche Zwischenschicht (26) voneinander getrennt
sind, derart, daß unter Druckbelastung durch die
sitzende oder liegende Person die Zwischenschicht (26)
in das weiche Stempelkissen (27, 28) gepreßt und
dadurch so verformt wird, daß die Zwischenschicht (26)
das Schaumstoffelement (36) zur Bildung eines
ringförmigen Hohlraumes (31) einbeult, so daß die
offenporige Polsterung mit einer offenporigen
Grundschicht (33, 34) und/oder Drainagehohlräumen (41)
fluidisch verbunden wird.
9. Polsterung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Schaumstoffelement (36) eine
Deckfläche und eine Mantelfläche (38) aufweist, welche
einen querkompressionsweichen Kern (39) umschließt, und
sich unter Druck auf die Deckfläche (1) derart zur
Achse (30) des Schaumstoffelementes (36) einbeult, daß
ein ringförmiger Hohlraum (31) entsteht, durch den
offenporige Bereiche einer Ober- und einer
Unterpolsterung (33, 34; 37, 39) fluidisch an einem
luftundurchlässigen Mittelbereich (26) vorbei
miteinander verbunden werden.
10. Polsterung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gebläse (8) und
ein dieses mit Strom versorgender Akkumulator (9) an
einem die Polsterung unterstützenden Sitz- oder
Liegemöbel angeordnet sind.
11. Polsterung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gebläse (8) im
Umfeld des Sitz- oder Liegemöbels angeordnet und über
einen Schlauch mit dem Sammler (5) verbunden ist.
12. Polsterung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine auf die Sitz-,
Lehnen- oder Liegeflächen auflegbare Oberschablone
(47), die mit Drainageöffnungen (48) in einer an die
persönlichen Körpermaße angepaßten Anordnung versehen
ist.
13. Polsterung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drainageöffnungen (48) im
Körperbereich mit hoher Wärme- und/oder Schweißabgabe
des Körpers einen erhöhten Freiflächenanteil aufweisen.
14. Polsterung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Oberschablone über
einer Basisschablone (46) liegt, die fest in die Sitz-,
Lehnen- oder Liegefläche eingebaut ist und mit
Drainageöffnungen in einer Anordnung versehen ist,
welche den Körpermaßen einer sehr breitgebauten Person
angepaßt ist, daß unter der Basisschablone eine
luftdurchlässige Unterpolsterung in Form mehrerer
parallel zueinander und zu der Sitz-, Lehnen- oder
Liegefläche angeordneter Spiralfedern (51) vorgesehen
ist, und daß zwischen dieser Unterpolsterung (51) und
der Basisschablone (46) ein offenporiges Polster (54)
angeordnet ist.
15. Polsterung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einer
Taschenfederkern-Polsterung, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Feder (61) als einteilige
Umkehrfeder mit zylindrischem Außenabschnitt (63) und
kegeligem Kernabschnitt (62) ausgeführt ist, daß der
zylindrische Außenabschnitt (63) sich an einem
hohlausgebildeten Unterboden (65) abstützt und der
kegelige Kernabschnitt (63) in unbelastetem Zustand
einen Ventilteller (66) in einen Ventilsitz (67) zieht,
derart, daß bei Druckbelastung durch eine sitzende oder
liegende Person der Ventilteller (66) in Offenstellung
gedrückt wird, so daß eine Verbindung zu einem den
Drainagekanal bildenden Hohlraum im Unterboden (65)
hergestellt wird.
16. Polsterung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Taschen (60) im wesentlichen
luftundurchlässig sind.
17. Polsterung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Ventilmittel einen Ventilschließer (82) und einen
Ventilsitz (87) aufweist, durch den sich der
Ventilschließer hindurch erstreckt und an dem er in
unbelastetem Zustand der Polsterung dichtend anliegt.
18. Polsterung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilschließer (82) von einer
rippenförmigen Verdickung am Ende eines Steges (83)
ausgebildet ist, der eine langgezogene Engstelle eines
den Drainagekanal bildenden Hohlraumes (86) durchsetzt.
19. Polsterung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilschließer (82) durch
seitliches Einschieben in den Hohlraum (86) montierbar
und demontierbar ist.
20. Polsterung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilschließer (82) von einer
noppenartigen, insbesondere teilkugeligen Verdickung am
Ende eines rotationssymmetrischen Steges (83)
ausgebildet ist, der über eine kreisförmige Bohrung in
den Hohlraum (86) hineinragt.
21. Polsterung nach Anspruch 18 oder 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Ventilschließer (82)
und/oder der Hohlraum (86) kompressibel ausgebildet und
derart bemessen sind, daß eine Montage mittels
Durchquetschen des Ventilschließers (82) durch die
Engstelle ermöglicht ist.
22. Polsterung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Vielzahl von
Ventilschließern (82) einstückig mit einer
Oberpolsterung (80) sind und daß eine Vielzahl von
Ventilsitzen (87) Bestandteile einer Unterpolsterung
(90) oder einer Sitz-/Lehnenschale bilden.
23. Luftmatratze nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberpolsterung (80) und die Unterpolsterung (90) sowie
die Ventilschließer (82) von aus elastomerem,
luftundurchlässigem Material gebildeten Hohlkammern
(90, 92) gestaltet sind und daß in belastetem Zustand
die Hohlräume (86) über Öffnungen (95) mit der
Oberseite der Oberpolsterung in Verbindung stehen.
24. Polsterung nach einem der Ansprüche 3 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweiter Sammler
auf der vom ersten Sammler fernen Seite der Polsterung
angeordnet ist und daß dem zweiten Sammler ein Bypass-
Ventil zum Verbinden mit der Umgebungsatmosphäre
zugeordnet ist.
25. Polsterung nach einem der Ansprüche 3 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gebläse mittels
eines Temperatur- und/oder Feuchtefühlers steuerbar
ist.
26. Polsterung nach einem der Ansprüche 3 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß eine die Ventilmittel
(18, 20) öffnende Belastung durch Steuern des Gebläses
auf besonders hohen Unterdruck bewirkbar ist.
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