DE19538316A1 - Ziehvorrichtung für eine Presse - Google Patents
Ziehvorrichtung für eine PresseInfo
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- B21D24/10—Devices controlling or operating blank holders independently, or in conjunction with dies
- B21D24/14—Devices controlling or operating blank holders independently, or in conjunction with dies pneumatically or hydraulically
Description
Die Erfindung betrifft eine Ziehvorrichtung für eine
Presse nach der im Oberbegriff des Anspruchs 1 näher
definierten Art.
Beim Arbeitshub des Ziehstößels einer Presse wird zu
nächst das in das Werkzeug bzw. einen Blechhalter ein
gelegte Blech durch den Ziehring gegen den Blechhalter
gedrückt und danach zusammen mit dem Blechhalter ent
gegen der von der Ziehvorrichtung aufgebrachten Halte
kraft verschoben. Das zwischen dem Blechhalter und dem
Ziehring gehaltene Blech wird durch den Ziehstempel
der Werkzeughälfte auf dem Pressentisch verformt. Ne
ben der von der Ziehvorrichtung aufzubringenden Halte
kraft muß der Ziehstößel auch die Massenträgheitskräf
te, die durch die Beschleunigung der beweglichen
Blechhalter- und Ziehvorrichtungsmassen zum Beginn der
Verformung zur Wirkung kommen, überwinden.
Beim Auftreffen des Oberwerkzeugs der Presse auf den
Blechhalter entsteht stets ein verhältnismäßig harter
Schlag mit nachfolgenden Schwingungen, der mit einer
entsprechenden großen Lärmentwicklung verbunden ist.
Gleichzeitig muß der Blechhalter schlagartig auf die
Geschwindigkeit des Pressenstößels beschleunigt wer
den.
Um den beim Auftreffen des Oberwerkzeuges der Presse
auf den Blechhalter entstehenden Schlag zu vermeiden,
ist aus der DE-OS 40 28 920 eine mechanische oder hy
draulische Presse mit einer Zieheinrichtung für Zieh
arbeiten oder eine Ziehstufe einer Stufenpresse be
kannt. Das Werkstück wird hierbei auf bekannte Weise
mittels eines Blechhalters verspannt. Um den beim Auf
treffen des Oberwerkzeuges auf dem Blechhalter ent
stehenden Aufschlag und insbesondere den Aufschlaglärm
zu dämpfen, wird die Bewegung des Pressenstößels auf
wenigstens einen Hydraulikzylinder übertragen, dessen
Hydraulikmedium über eine Regelung oder zwangsgesteu
ert auf einen weiteren Druckzylinder und insbesondere
einen Dämpfungszylinder einwirkt, der mit einem Zieh
kissen und damit dem Blechhalter in Verbindung steht
und hierdurch den Blechhalter in Ziehrichtung be
schleunigt.
Nachteilig an der aus der genannten Offenlegungs
schrift bekannten mechanischen oder hydraulischen
Presse ist jedoch, daß die Beschleunigung des Unter
werkzeuges der Presse in Abhängigkeit vom Weg des
Ziehstößels der Presse erfolgt, wodurch keine Möglich
keit gegeben ist, die Beschleunigung bzw. den Start
punkt der Beschleunigung des Unterwerkzeuges mit dem
Blechhalter frei festzulegen bzw. zu verändern.
Eine gattungsgemäße Ziehvorrichtung für eine Presse
ist aus der DE-OS 36 40 788 bekannt. In der genannten
Offenlegungsschrift ist eine Ziehvorrichtung für eine
Presse mit einem mechanisch bewegten Ziehstößel und
mit einem Blechhalter beschrieben, dessen auf das
Blech entgegen der Ziehrichtung wirkende Haltekraft
über eine druckmittelbeaufschlagte Kolbenstange eines
pressenfesten Druckzylinders aufgebracht wird, wobei
die Kolbenstange mit einem Druckkolben mit in Zieh
richtung beaufschlagbarer Wirkfläche wirkverbunden ist
und eine stößelwegabhängig arbeitende Steuerung vorge
sehen ist, durch die vor dem Aufsetzen des Ziehstößels
auf den Blechhalter dieser durch Beaufschlagung der
Wirkfläche mit Hydraulikflüssigkeit in Ziehrichtung
vorbeschleunigbar ist. Der der Wirkfläche des Druck
kolbens zugeordnete Druckraum ist einerseits mit dem
Druckraum eines Vorbeschleunigungszylinders und über
eine Nachlaufsteuerung mit einem Reservoir für Hydrau
likflüssigkeit verbindbar.
Nachteilig an der beschriebenen Ziehvorrichtung ist
jedoch, daß diese ebenfalls in Abhängigkeit vom Weg
des Ziehstößels der Presse ansteuerbar ist und daß
verhältnismäßig viel Zeit benötigt wird, um das Un
terwerkzeug in Ziehrichtung zu beschleunigen. Außerdem
ist die beschriebene Anordnung verhältnismäßig anfäl
lig für auftretende Schwingungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Ziehvorrichtung für eine Presse vor
zusehen, mittels welcher das Unterwerkzeug bzw. der
auf dem Unterwerkzeug angeordnete Blechhalter und
somit auch das Werkstück schnell und unabhängig vom
Weg des Ziehstößels der Presse in Ziehrichtung be
schleunigbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Durch die beschriebene Anordnung des Vorbeschleuni
gungszylinders kann an dem Vorbeschleunigungszylinder
permanent Druck aus dem Druckspeicher anliegen, da
dieser in Grundstellung der Presse, d. h. vor Beginn
des Ziehvorganges und vor dem Beginn der Abwärtsbe
wegung des Ziehstößels, trotz gleichzeitiger Beauf
schlagung der ersten und zweiten Wirkfläche mit einem
Druckmittel, vorzugsweise Hydraulikflüssigkeit, von
der größeren ersten Wirkfläche in Grundstellung ge
halten ist.
Somit kann in den zweiten Druckraum während des Be
schleunigens des Vorbeschleunigungskolbens sehr
schnell Druckmittel zugeführt und der Vorbeschleuni
gungskolben zusammen mit der Kolbenstange entsprechend
schnell in Ziehrichtung beschleunigt werden.
Die hierbei aus dem ersten Druckraum von dem Vorbe
schleunigungskolben verdrängte Druckmittelmenge wird
einem Dosierzylinder zugeführt, mittels welchem der
Weg des Vorbeschleunigungskolbens, den dieser während
der Vorbeschleunigungsphase des Ziehvorganges, also
während des Beschleunigens des Blechhalters auf die
Geschwindigkeit des Ziehstößels, zurücklegen soll,
einstellbar ist.
Mittels des parallel zu der Kolbenstange angeordneten
Vorlaufzylinders, in welchem die Vorlaufkolbenstange
und der Vorlaufkolben verschieblich geführt sind, wird
nach dem Vorbeschleunigen des Blechhalters auf die Ge
schwindigkeit des Ziehstößels ein Druck aufgebaut,
welcher für die Umformung des in dem Blechhalter be
findlichen Bleches notwendig ist.
Der Druckaufbau erfolgt hierbei nach dem Verdrängen
von Druckmittel aus dem Vorlaufzylinder durch den Vor
laufkolben und während des gesteuerten Abführens von
von dem Vorlaufstößel verdrängtem Druckmittel aus dem
Vorlaufzylinder.
Somit erfolgen bei der erfindungsgemäßen Ziehvorrich
tung die Vorbeschleunigung des Unterwerkzeuges der
Presse bzw. des Blechhalters sowie der Druckaufbau für
den Umformvorgang in zwei getrennten und aufeinander
folgenden oder in gemeinsamen Stufen. Gleichzeitig
kann die Ansteuerung der entsprechenden Bauteile bzw.
Baugruppen, welche die Beschleunigung des Vorbeschleu
nigungskolbens einleiten, unabhängig von der Stellung
des Ziehstößels erfolgen, so daß der Zeitpunkt des
Beginns der Beschleunigung des Vorbeschleunigungskol
bens und aller damit direkt oder indirekt verbundenen
Bauteile und Baugruppen einstellbar ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann vor
gesehen sein, daß der Vorbeschleunigungskolben konzen
trisch zur Kolbenstange angeordnet ist, wodurch die
gesamte erfindungsgemäße Ziehvorrichtung äußerst
platzsparend aufgebaut werden kann.
Um die Ziehtiefe der Ziehvorrichtung verstellbar vor
zusehen, kann an dem dem Blechhalter abgewandten Ende
der Kolbenstange ein Anschlag vorgesehen sein. Der An
schlag kann hierbei als verstellbares Anschlagglied
ausgebildet sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildun
gen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unter
ansprüchen sowie aus dem nachfolgend anhand der Zeich
nung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch den Vorbeschleuni
gungsbereich einer erfindungsgemäßen Ziehvor
richtung, und
Fig. 2 ein Diagramm zur Darstellung der Bewegungsab
läufe von Ziehstößel und Blechhalter während
der Vorbeschleunigungsphase.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist schematisch ein Vertikal
schnitt durch eine Ziehvorrichtung für eine Presse
dargestellt.
Hierbei sind auf einem Druckkasten 1 Druckstifte 2,
von denen in der Ansicht nach der Fig. 1 aus Über
sichtlichkeitsgründen nur ein Druckstift 2 dargestellt
ist, angeordnet. An den Druckstiften 2 ist das nicht
dargestellte Unterwerkzeug der Presse mit dem Blech
halter angebracht.
Der Druckkasten 1 ist mit einer parallel zur Ziehrich
tung (Pfeil 3) wirkenden Kolbenstange 4 verbunden,
welche auf geeignete und bekannte Art und Weise ge
führt ist.
Konzentrisch zur Kolbenstange 4 ist ein pressenfester
Korbeschleunigungszylinder 5 mit einem darin vorge
sehenen und in Axialrichtung der Kolbenstange 4 ver
schiebbaren Vorbeschleunigungskolben 6 angeordnet. Der
Vorbeschleunigungszylinder 5 weist einen ersten Druck
raum 7 sowie einen zweiten Druckraum 8 auf, wobei dem
ersten Druckraum 7 eine erste Wirkfläche 9 und dem
zweiten Druckraum 8 eine zweite Wirkfläche 10 des Vor
beschleunigungskolbens 6 zugeordnet sind.
Es liegt selbstverständlich im Ermessen des Fachmanns,
den Vorbeschleunigungszylinder 5 auch getrennt von der
Kolbenstange 4 vorzusehen.
In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind der erste
Druckraum 7 und der zweite Druckraum 8 übereinander
angeordnet. Es sind jedoch auch andere Anordnungen der
Druckräume 7, 8 zueinander möglich.
In der in der Fig. 1 dargestellten Grundstellung der
Ziehvorrichtung, also vor Beginn des Umformvorganges,
steht an der ersten Wirkfläche 9 und an der zweiten
Wirkfläche 10 der selbe Druck aus einem Druckspeicher
11 bekannter Bauart an. Der Druckspeicher 11 kann
hierbei mittels einer Pumpe 12 auf einen geeigneten
Druck aufgeladen werden.
Als Druckmittel können eine geeignete Hydraulikflüs
sigkeit oder Druckluft verwendet werden.
Der in dem Druckspeicher 11 enthaltene Druck bzw. das
darin enthaltene Druckmittel wird in der in der Fig. 1
dargestellten Grundstellung der Ziehvorrichtung über
ein Cartridge 13 sowohl dem ersten Druckraum 7 als
auch dem zweiten Druckraum 8 zugeführt, wobei aufgrund
der ringförmigen Ausbildung der ersten Wirkfläche 9,
die größer vorgesehen ist als die ebenfalls ringförmig
ausgebildete zweite Wirkfläche 10, der Vorbeschleuni
gungskolben 6 in seiner in der Fig. 1 dargestellten
Stellung gehalten wird.
Wird das Cartridge 13 derart angesteuert, daß der in
dem Druckspeicher 11 vorhandene Druck nur noch in dem
zweiten Druckraum 8 anliegt, und wird gleichzeitig ein
Proportionalventil 14, welches zwischen dem ersten
Druckraum 7 und einem pressenfesten Dosierzylinder 15
angeordnet ist, geöffnet, so wird aufgrund des in dem
ersten Druckraum 7 gegenüber dem zweiten Druckraum 8
vorhandenen geringeren Druckes der Vorbeschleunigungs
kolben 6 in Ziehrichtung 3 beschleunigt, wobei Druck
mittel aus dem ersten Druckraum 7 über das Proportio
nalventil 14 gesteuert dem Dosierzylinder 15 zugeführt
wird.
In dem Dosierzylinder 15 ist ein Dosierkolben 16 ange
ordnet, welcher durch das aus dem ersten Druckraum 7
verdrängte Druckmittel in der Ansicht nach der Fig. 1
nach unten verschoben wird.
Da der Vorbeschleunigungszylinder 5 mit der Kolben
stange 4 auf geeignete Weise wirkverbunden ist, werden
die Kolbenstange 4 und der mit dieser verbundene
Druckkasten 1 mit allen daran angebrachten Bauteilen,
also auch mit dem Blechhalter, durch das aus dem
Druckspeicher 11 in den zweiten Druckraum 8 geförderte
Druckmittel auf eine Geschwindigkeit beschleunigt,
welche der Geschwindigkeit des Ziehstößels (nicht dar
gestellt) der Presse entspricht.
Durch den in dem Dosierzylinder 15 verschiebbar ge
führten Dosierkolben 16 wird der Vorbeschleunigungsweg
begrenzt, d. h. sobald sich der Dosierkolben 16 an sei
nem Anschlag befindet, ist der Vorbeschleunigungsvor
gang bzw. die Vorbeschleunigungsphase abgeschlossen
und eine weitere Beschleunigung des Vorbeschleuni
gungskolbens 6 und der Kolbenstange 4 durch Druckmit
tel aus dem Druckspeicher 11 nicht mehr möglich.
Aus dem ersten Druckraum 7 wird von dem Vorbeschleuni
gungskolben 6 nur so viel Druckmittel verdrängt, wie
benötigt wird, um den Druckkasten 1 mit den daran an
gebrachten Bauteilen auf die Geschwindigkeit des
Ziehstößels zu beschleunigen. Diese Druckmittelmenge
kann durch eine geeignete Einstellung der Anschläge
bzw. einer Wegbegrenzung des Dosierkolbens 16 in dem
Dosierzylinder 15 festgelegt werden.
Parallel zu der Kolbenstange 4 ist ein ebenfalls mit
dem Druckkasten 1 verbundener pressenfester Vorlauf
zylinder 17 vorgesehen. Selbstverständlich können auch
mehrere mit dem Druckkasten 1 verbundene pressenfeste
Vorlaufzylinder 17 vorgesehen sein. In jedem der Vor
laufzylinder 17 sind eine die Verbindung mit dem
Druckkasten 1 herstellende Vorlaufkolbenstange 18 so
wie ein separat von der Vorlaufkolbenstange 18 vorge
sehener Vorlaufkolben 19 parallel zur Ziehrichtung 3
verschiebbar angeordnet. Zwischen der Vorlaufkolben
stange 18 und dem Vorlaufkolben 19 ist ein erstes
Druckmittelvolumen 20 und auf der dem ersten Druck
mittelvolumen 20 abgewandten Seite des Vorlaufkolbens
19 ist ein zweites Druckmittelvolumen 21 vorgesehen.
Beim Vorbeschleunigen des Druckkastens 1 wird dieser
in der Ansicht nach der Fig. 1 wie beschrieben in
Ziehrichtung 3 nach unten bewegt.
Hierdurch wird auch die Vorlaufkolbenstange 18 in
Ziehrichtung 3 bewegt, wodurch sich das erste Druck
mittelvolumen 20 unverändert zusammen mit dem Vor
laufkolben 19 nach unten bewegt und gleichzeitig das
zweite Druckmittelvolumen 21 von dem sich ebenfalls in
Ziehrichtung 3 bewegenden Vorlaufkolben 19 in einen
weiteren Druckspeicher 22 gedrückt wird.
Das von dem Vorlaufkolben 19 verdrängte zweite Druck
mittelvolumen 21 ist hierbei so vorgesehen, daß nach
Beendigung der Vorbeschleunigungsphase, also wenn sich
der Dosierkolben 16 des Dosierzylinders 15 in seiner
vorgesehenen Endposition befindet, auch der Vorlauf
kolben 19 seine Endposition erreicht hat. Dies bedeu
tet, daß das zweite Druckmittelvolumen 21 und das Vo
lumen des in dem ersten Druckraum 7 des Vorbeschleu
nigungszylinders 5 vorhandenen Druckmittels so vorge
sehen sein müssen, daß diese jeweils denselben Weg des
Druckkastens 1 bzw. der Kolbenstange 4 festlegen.
In dem Vorlaufzylinder 17 findet somit während der
Vorbeschleunigungsphase kein Druckanstieg bzw. Druck
aufbau statt.
Zu diesem Zeitpunkt, also nach Beendigung der Vorbe
schleunigungsphase, sitzt der Ziehstößel der Presse
auf dem Blechhalter auf und der Blechhalter bzw. der
Druckkasten 1 werden von dem Ziehstößel der Presse
weiter in Ziehrichtung 3 bewegt. Nunmehr muß, um die
Umformung des in dem Blechhalter eingelegten Bleches
durchzuführen, ein entsprechender Druck aufgebaut wer
den, welcher entgegengesetzt zur Ziehrichtung 3 wirkt.
Dies erfolgt dadurch, daß der Vorbeschleunigungskolben
6 nun stehen bleibt, während das erste Druckmittelvo
lumen 20 über ein weiteres Proportionalventil 23 ge
steuert von der Vorlaufkolbenstange 18 aus dem Vor
laufzylinder 17 verdrängt und in einen Tank 24 für
Druckmittel gefördert wird.
Gleichzeitig bewegen sich die Kolbenstange 4 und der
Druckkasten 1 weiter in Ziehrichtung 3.
Durch das gesteuerte Abführen des ersten Druckmittel
volumens 20 aus dem Vorlaufzylinder 17 kann mittels
einer geeigneten Regelung ein für den Umformvorgang
geeigneter geregelter Druck eingestellt werden.
Soll nach Beendigung des Umformvorganges, also wenn
sich der Ziehstößel der Presse in seinem unteren Tot
punkt befindet, der Druckkasten 1 wieder nach oben
gefahren werden, so wird ein mit der Kolbenstange 4
zusammenwirkender Pneumatikzylinder 25, dessen Kolben
26 während des Umformvorganges in Ziehrichtung 3 be
wegt wurde, auf geeignete Art und Weise mit Druckluft
derart beaufschlagt, daß sich der Kolben 26 des Pneu
matikzylinders 25 entgegen der Ziehrichtung 3 bewegt
und hierbei die Kolbenstange 4 und den Druckkasten 1
mit allen daran angebrachten Bauteilen wieder in seine
Grundposition bringt.
Eine geeignete Einrichtung bzw. Anordnung zur Ansteue
rung des Pneumatikzylinders 25 ist aus der Praxis be
kannt, weshalb an dieser Stelle nicht näher darauf
eingegangen werden soll.
Gleichzeitig wird das Cartridge 13 angesteuert, so daß
in dem ersten Druckraum 7 und in dem zweiten Druckraum
8 jeweils wieder der selbe Druck vorherrscht, wodurch
aufgrund der größeren ersten Wirkfläche 9 der Vorbe
schleunigungskolben 6 entgegen der Ziehrichtung 3 in
die in der Fig. 1 dargestellte Grundstellung bewegt
wird.
Der Vorbeschleunigungskolben 6 wird somit unabhängig
von der Kolbenstange 4 und dem Druckkasten 1 wieder in
seine Grundposition bewegt.
Auch der Dosierkolben 16 wird auf geeignete Art und
Weise wieder in seine Ausgangsposition gefahren, wobei
das in dem Dosierzylinder 15 enthaltene Druckmittelvo
lumen wieder in den ersten Druckraum 7 gefördert wird.
Das erste Druckmittelvolumen 20 wird wieder auf einen
voreingestellten Wert aufgefüllt und aus dem weiteren
Druckspeicher 22 wird Druckmittel in das zweite Druck
mittelvolumen 21 gefördert, wodurch sich auch der Vor
laufkolben 19 entgegen der Ziehrichtung 3 in seine
Grundstellung bewegt.
Somit ist wieder die in der Fig. 1 dargestellte Grund
stellung der Ziehvorrichtung hergestellt, wonach ein
erneuter Umformvorgang eingeleitet werden kann.
An dem dem Druckkasten 1 abgewandten Ende der Kolben
stange 4 ist ein mittels eines Schneckenrades 27 ver
stellbares Anschlagglied 36 vorgesehen, das in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einer Anschlag
mutter 28 zusammenwirkt, so daß die Ziehtiefe der
Ziehvorrichtung auf einfache Art und Weise mittels des
parallel zur Ziehrichtung 3 einstellbaren Anschlag
gliedes 36 eingestellt werden kann. Das Anschlagglied
36 wird von dem Vorbeschleunigungskolben 6 während der
Vorbeschleunigungsphase in Ziehrichtung 3 verschoben
und drückt hierbei auf die fest mit der Kolbenstange 4
verbundene Anschlagmutter 28, wodurch der Druckkasten
1 beschleunigt wird.
Mittels des Anschlaggliedes 36 und der Anschlagmutter
28 wird die Bewegung des Druckkastens 1 bzw. der mit
dem Druckkasten 1 verbundenen Kolbenstange 4 entgegen
der Ziehrichtung 3 begrenzt.
Des weiteren ist die Kolbenstange 4 mit einer Dämp
fungseinrichtung 29 versehen, mittels welcher die Kol
benstange 4 mit allen damit verbundenen Bauteilen,
insbesondere mit dem Druckkasten 1, gedämpft in ihre
in der Fig. 1 dargestellte Grundposition nach dem Um
formvorgang gebracht werden kann.
Es liegt selbstverständlich im Ermessen des Fachman
nes, auch den Dosierzylinder 15 mit einer geeigneten
Dämpfungseinrichtung zu versehen, um ein schlagartiges
Abbremsen des Dosierkolbens 16 beim Erreichen seiner
Endposition zu vermeiden.
Mit der beschriebenen Ziehvorrichtung kann somit
schnell und unabhängig vom Weg bzw. der Stellung des
Ziehstößels der Presse eine Vorbeschleunigung des
Druckkastens 1 mit dem darauf angebrachten Unterwerk
zeug der Presse bzw. dem darauf angebrachten Blech
halter erreicht werden.
Die Ansteuerung der beschriebenen Bauteile bzw. Bau
gruppen erfolgt auf bekannte Weise mittels einer nicht
dargestellten Steuerung.
Fig. 2 zeigt ausschnittsweise in einem Diagramm, in
welchem der Hub des Ziehstößels über dem Drehwinkel
des Antriebs abgetragen ist, eine Kurve 30 für eine
mögliche Bewegung des Ziehstößels einer Presse sowie
eine Kurve 31 einer möglichen Bewegung des Druckka
stens 1 und somit auch des Blechhalters.
Während des Arbeitshubes des Ziehstößels wird der
Blechhalter von einem frei definierbaren bzw. dynami
schen Punkt 32 an, der nicht von dem Weg des Ziehstö
ßels der Presse abhängig ist, beschleunigt. Die Be
schleunigung bzw. Vorbeschleunigung des Blechhalters
bzw. Druckkastens 1 erfolgt hierbei bis zu einem Punkt
33, an welchem die Geschwindigkeit des Druckkastens 1
der Geschwindigkeit des Ziehstößels entspricht. Ab dem
Punkt 33 erfolgt der Druckaufbau in dem Vorlaufzylin
der 17 (s. Fig. 1) und der Druckkasten 1 wird mit der
Geschwindigkeit des Ziehstößels weiter in Ziehrichtung
3 bewegt.
Außerdem ist in der Fig. 2 eine weitere Kurve 34 dar
gestellt, welche den Druckaufbau für den Umformvorgang
nach Beendigung der Vorbeschleunigungsphase über dem
Drehwinkel darstellt.
Aus der Kurve 34 ist ersichtlich, daß der Druckaufbau
an dem Punkt 33, an dem die Vorbeschleunigung des
Druckkastens 1 beendet ist, beginnt und bis zu einem
weiteren Punkt 35 reicht, an welchem gesteuert das
erste Druckmittelvolumen 20 aus dem Vorlaufzylinder 17
abgeführt wird. Ab diesem Zeitpunkt wird der Druck in
dem Vorlaufzylinder bis zur Beendigung des Umformvor
ganges geregelt.
Claims (7)
1. Ziehvorrichtung für eine Presse, mit einem Ziehstö
ßel und mit einem Blechhalter mit einem darin ge
haltenen Blech, wobei auf das Blech eine der Zieh
richtung entgegenwirkende Haltekraft über eine pa
rallel zur Ziehrichtung verschiebbare Kolbenstange
aufbringbar ist, wobei eine Steuerung vorgesehen
ist, durch die vor dem Aufsetzen des Ziehstößels
auf den Blechhalter der Blechhalter in Ziehrichtung
beschleunigbar ist, und mit einem pressenfesten
Vorbeschleunigungszylinder mit einem mit der Kol
benstange wirkverbundenen Vorbeschleunigungskolben
mit unterschiedlich großen, entgegengesetzt wirken
den ersten und zweiten Wirkflächen, wobei der Vor
beschleunigungszylinder einen ersten und einen
zweiten Druckraum aufweist und die entgegengesetzt
zur Ziehrichtung wirkende erste Wirkfläche des Vor
beschleunigungskolbens größer vorgesehen ist als
die zweite Wirkfläche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erste und der zweite Druckraum (7, 8) des Vorbe
schleunigungszylinders (5) mit einem Druckspeicher
(11) und der erste Druckraum (7) zusätzlich mit
einem Dosierzylinder (15) verbindbar sind, in wel
chem ein Dosierkolben (16) verschiebbar geführt
ist, wobei parallel zu der Kolbenstange (4) ein
pressenfester Vorlaufzylinder (17) mit einer Vor
laufkolbenstange (18) und einem von der Vorlauf
kolbenstange (18) getrennten Vorlaufkolben (19)
vorgesehen ist, und wobei zwischen der Vorlauf
kolbenstange (18) und dem Vorlaufkolben (19) ein
gesteuert aus dem Vorlaufzylinder (17) abführbares
erstes Druckmittelvolumen (20) vorgesehen und von
dem Vorlaufkolben (19) ein zweites Druck
mittelvolumen (21) aus dem Vorlaufzylinder (17)
verdrängbar ist.
2. Ziehvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorbeschleunigungskolben (6) konzentrisch zur
Kolbenstange (4) angeordnet ist.
3. Ziehvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem von dem Blechhalter abgewandten Ende der
Kolbenstange (4) ein Anschlag (36) zum Begrenzen
der Ziehtiefe angebracht ist.
4. Ziehvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag als verstellbares Anschlagglied (36)
ausgebildet ist.
5. Ziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das von dem Vorlaufkolben (19) verdrängte zweite
Druckmittelvolumen (21) in einen weiteren Druck
speicher (22) förderbar ist.
6. Ziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem ersten Druckraum (7) in dem Vorbe
schleunigungszylinder (5) und dem Dosierzylinder
(15) ein Proportionalventil (14) vorgesehen ist.
7. Ziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Druckmittelvolumen (20) zwischen der Vor
laufkolbenstange (18) und dem Vorlaufkolben (19)
über ein weiteres Proportionalventil (23) abführbar
ist.
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