DE1667959B2 - Verfahren zur Herstellung von Sojaproteinen mit hoher Gelbildungs fahigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Sojaproteinen mit hoher Gelbildungs fahigkeitInfo
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- A23J1/14—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from leguminous or other vegetable seeds; from press-cake or oil-bearing seeds
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- 40 60 und 150"C liegende Temperatur erwärmt wird,
stellung von Sojaproteinen mit hoher Gelbildungs- Man kann bei der Ausfällung und Abtrennung des
fähigkeit, wobei das Protein der durch wäßrige Ex- Proteins den pH-Wert auf einen Wert zwischen 4.2
traktion bei einem pH-Wert oberhalb 6 aus Soja- und 4,5 einstellen.
bohnenmehl oder Sojabohnen erhaltenen Sojamilch Aus der USA.-Patentschrift 3 001 875 ist zwar
bei einer unterhalb 8O0C liegenden Temperatur im 45 schon ein Verfahren bekannt, bei welchem Protein
sauren Medium ausgefällt und abgetrennt wird, wobei aus entfettetem Sojabohnenmehl extrahiert wird. Auch
der pH-Wert des genannten Proteins durch Zugabe bei uiesem Verfahren wird eine ähnliche Extraktionsvon
Alkali auf einen pH-Wert zwischen 9 und 12 temperatur wie bei der vorliegenden Erfindung aneingestellt
und wobei das Protein gegebenenfalls gewendet. Auch die pH-Werte des extrahierten
sprühgetrocknet wird. 50 Proteins, des ausgefällten und des wieder aufgelösten
Die Verwendung von Sojaproteinen durch direkte Proteins überschneiden sich.
Verarbeitung von Sojabohnenmehl oder durch Kon- Dagegen findet bei diesem bekannten Verfahren
zentrierung und Isolierung der Proteine zur Verar- nach dem Einstellen des pH-Wertes auf zwischen 9
beitung von Nahrungsmitteln wie Fleisch oder ge- und 12 keine Einstellung des Proteins durch Zugabe
kneteten Meeresprodukten wurde bereits untersucht. 55 einer Säure auf ungefähr den Neutralpunkt statt.
Da jedoch die Sojaproteine Kugelproteine darstellen, Ferner wird bei dem bekannten Verfahren die erist
die Qualitätsverbesserung der damit hergestellten haltene Proteinlösung dann nicht auf eine zwischen
Produkte nach dem bekannten Verfahren dadurch, 60 und 150° C liegende Temperatur erwärmt,
daß die Sojaproteine einer Umwandlung ihres physika- Auf diese Weise wird gemäß der Erfindung ein
daß die Sojaproteine einer Umwandlung ihres physika- Auf diese Weise wird gemäß der Erfindung ein
lischen Zustandes widerstehen, unwillkürlich be- 60 Protein erhalten, das einen Geschmack und eine Gelschränkt.
Die bekannten Verfahren weisen nämlich festigkeit aufweist, die für Nahrungsmittelzwecke
die nachstehenden Nachteile auf: geeignet sind, während das nach dem Verfahren der
Geringe Gelfestigkeit, selbst wenn Gelbildungs- USA.-Patentschrift 3 001875 hergestellte Produkt
fähigkeit vorhanden ist; fehlende Gelfestigkeit und diesen Anforderungen nicht genügt,
ein Fließverhalten, das bei Herstellung von gekneteten 65 Nach der Erfindung wird somit zunächst durch Meeresprodukten, von Schinken oder Wurst die wäßrige Extraktion von Sojabohnenmehl oder Soja-Dehnbarkeit und die Kaufähigkeit beeinflußt; sowie bohnen als Ausgangsmaterial Sojamilch hergestellt, nicht ausreichende Emulgierbarkeit und Wasser- Um ein Endprodukt mit einer so hoch wie möglich
ein Fließverhalten, das bei Herstellung von gekneteten 65 Nach der Erfindung wird somit zunächst durch Meeresprodukten, von Schinken oder Wurst die wäßrige Extraktion von Sojabohnenmehl oder Soja-Dehnbarkeit und die Kaufähigkeit beeinflußt; sowie bohnen als Ausgangsmaterial Sojamilch hergestellt, nicht ausreichende Emulgierbarkeit und Wasser- Um ein Endprodukt mit einer so hoch wie möglich
\3
fegenden Wasserlöslichkeit zu erhalten und um bei tralisation ist Neutralisation bis in das schwach saure,
Her Extraktion mit Wasser eine hohe Ausbeute zu da» neutrale oder in das schwach alkalische Gebiet
^zielen, ist es vorzuziehen, Sojabohnenmehl oder zu verstehen. Die Neutralisation wird unter Ver-Sojabohnsn
mit hohem Gehalt an wasserlöslichem Wendung einer Säure durchgeführt In diesem Fall
Protein einzusetzen. Zur Vergrößerung des Ex- 5 stellt die verwendete Säure gewöhnlich eine genießbare
UaJctionswirkungsgrades ist es erforderlich, die Ex- Säure, wie oben beschrieben, dar.
jjjjrtion bei einem pH oberhalb 6 vorzunehmen. Die Wird das durch Ansäuern abgetrennte Protein unExtraktion
kann bei niedrigen Temperaturen oder mittelbar darauf neutralisiert uud getrocknet, dann
hohen Temperaturen wie 1000C durchgeführt werden. kann es eine ungenügende Wasserbindungsfähigkeit
Falls Alkalien oder Sulfite zur Verstärkung der Bleich- io und eine Hygroskopizität von höchstens 150% bewirkung
und zur Erhöhung des Proteinextraktions- sitzen. Falls das zu 150 °/0 hydratisierte oder hygroskowirkungsgrades
zugefügt werden, ist es wirtschaftlich, pische Produkt zur thermischen Denaturierung und
bei hoher Temperatur zu arbeiten. zur Koagulierung des Proteins erwärmt wird, ist es
Im allgemeinen werden Alkalien wie Natrium- möglich, daß ein Produkt mit geringer Gelfestigkeit
hydroxid oder Kaliumhydroxid, Natriumkasbonat 15 und nicht ausreichendem Fließverhalten erhalten
oder Nairiumbikarbonat verwendet sowie Sulfite wie wird. Folglich sind die anschließenden Stufen des
Natriumsulfit oder Natriumbisulfit. Die Sojamilch Ansäuerns, der Alkalisierung (bis zum pH 9 bis 12)
wird dann zur Ausfällung und Abtrennung des und der Neutralisation bis ungefähr zum Neutral-Proteins
mit Säure angesäuert. In diesem Fall wild punkt, einschließlich des schwach sauren und des
das Pf' te'n 'm geronnenen Zustand abgetrennt, ins ao schwach alkalischen Bereichs besonders wichtig, so
allgeme en beträgt der pH-Wert gceigiicterwei>e daß diese Verfahrensslufe eines der Merkmale der
3,5 bis 0. vorzugsweise 4,2 bis 4,5. Die zum An- Erfindung darstellt. Es ist weiterhin notwendig, die
säuern verwendete Säure stellt vorzugsweise eine ge- Temperatur nach der Isolierung des Proteins während
nieDbare. organische oder anorganische Sä'jre dir der zu den verschiedenen pH-Werten führenden Ver-Gewöbnlich
werden organische Säuren wie Essigsäure »5 fahrensstu'en so wenig wie möglich zu erhöhen,
oder Milchsäure oder anorganische Säuren wie Salz- Es erscheint wirtschaftlich, das Protein aus Sojasäure.
Phosphorsäure oder Schwefelsäure vei*endci. bohnenmehl oder aus in wäßriger saurer Lösung aus-Diese
Operation erfolgt bei einer geeigneten Tem- gelaugten Sojabohnenmehl, unter Verwendung von
peratur unter 8O0C, vorzugsweise unter 70 C. um die Alkalien zu extrahieren. Falls zur Extraktion starke
Löslichkeit des Proteins bei den nachfolgenden Ope- 30 Alkalien verwendet werden, kann das Proteinmolekül
rationen zu erhalten. Liegt die Temperatur oberhalb hydrolysiert werden, wodurch sich in diesem Fall die
80'C. dann kann die Wasserlöslichkeit des Proteins Viskosität der wäßrigen Proteinlösung erniedrigt,
im Verlauf der nachfolgenden Behandlung nur schwer Dieses Extraktionsverfahren ist daher mit dem enterhalk"1
werden, und die Faserbildungsfähigkeit der scheidenden Nachteil verbunden, daß das Fließ-Protei.imoleküle
ist schwer zu realisieren. Das aus- 35 verhalten bei der Wärmekoagulation des Proteins beeefällte
und abgetrennte Protein wird dann durch trächtlich verschlechtert wird. Andererseits wird das
Behandlung mit Alkalien alkalisch gemacht. Die Protein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht
dabei verwendeten Alkalien sind die gleichen wie die- hydrolysiert, sondern wird linear, so daß dieses, falls
ienitien die bei der oben beschriebenen Extraktion das pH des isolierten Proteins auf einen Wert ZW1SChCn
mit Wasser eingesetzt werden. In diesem Fall beträgt 40 9 und 12 eingestellt wird, die notwendigen Fließeigendas pH
geeigneterweise 9 bis 12, vorzugsweise 9 bis 11. schäften erhält. Es ist nämlich, um die erfindungsge-Bei
einem pH unterhalb 9 können die Füeßeigen- mäßen Wirkungen zu erhalten, notwendig, daß das
schäften unzureichend werden, während bei einem Protein, welches bei der wäßrigen Extraktion von
rjH oberhalb 12 die zur Braunfärbung des Proteins Sojabohnenmehl oder Sojabohnen als wäßrige Losung
führende Reaktion vorherrschend wird und die Salz- 45 erhalten wird, zur Erhöhung der Konzentration des
•-onzentration des Endprodukts erhöht werden kann, Proteins an seinem lsoelektnschen Punkt ausgetaiit
so daß das Protein hydrolysiert werden kann, wodurch wird und daß dann das pH auf einen Wen zwischen
die Viskosität abnimmt. Das Protein behält seinen 9 und 12 eingestellt wird. Wird bei Einstellung des
wasserlöslichen Zustand bei, wobei zugleich eine pH-Werts des isolierten Proteins a"^ *Ä™'
teilweise Faserbildung der Proteinmoleküle statt- 5° so kann der beim nachfolgenden Erwärmen erhaltene
rinden kann, so daß dem Protein im Ergebnis Wasser- Effekt nicht erzielt werden.
bmdungs- und Gelbildungsfähigkeit verliehen wird. Gemäß der Erfindung wird die wabnge Losung des
Man nimmt an, daß das Kufelprotein durch das Proteins, die, wie vorstehend te,ebneten, ungefähr
Rühren und im Lauf der Zeit zu einem faserartigen neutralisiert wurde anschließend durch Erhitzer,de
Protein umgewandelt wird, da ein Teil des Soja- 55 naturiert. Es ist dabei erforderlich, auf eine Tempepo
Zs gespalten wird und das Kugelprotein in ratur oberhalb 600C zu erhitzen, jedoch sol te ein
desem Fall gelöst wird. Dann wird das Protein zu starkes Erwärmen, wie im einzelnen nachstehend
ungefähr neutralisiert. Bei Nahrungsmitteln ist keine erläutert werden wird vermieden ^de^ Das Er
alkalische Reaktion erwünscht, da dadurch diesen wärmen kann kurze Ze1I kng entweder durch direkte
viele Nachteile im Geschmack und bei der Lagerung. 60 Einblasen von Dampf oder indirek geschehen. Das
SÄ
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dann muß zulange erhitzt werden, bis die erwünschten Eigenschaften erhalten werden, wodurch die Gelbildungsfähigkeit
verringert wird. Ein zu starkes Erhitzen
sollte jedoch vermieden werden, selbst wenn die Temperatur oberhalb 6O0C liegt Dts Wännebei
einer Temperatur zwischen 60 hS Sd zwar bei einer Temperatur,
Stickstofflösungsindex des sprühge-T einem lO°/oigen Wassergehalt
Dts Wärme- 5 oberhalb 40 hegt.
Stickstofflosungsindex = Gewichtde^wasseriösüche^roteins .
Durch zu starkes Erwärmen kann die Löslichkeit verlorengehen, und die Wasserbindungs- und die
Gelbildungsfähigkeiten können verringert werden. Wenn die proteinhaltige Flüssigkeit, die lediglich durch
Einstellung des pH-Werts erhalten wird, ohne endgültige Denaturierung getrocknet wird, dann erhält
man ein Produkt mit einer sehr geringen Gelbildungsfähigkeit, und der Effekt des erfindungsgemäßen ao
Verfahrens tritt nicht ein. Die erfindungsgemäße Wirkung kann nur dann erreicht werden, wenn die
oben beschriebenen Verfahrensstufen mit der Stufe der Wärmebehandlung verbunden sind. Daher ist
die Stufe der genannten Wärmebehandlung der vorliegenden Erfindung außerordentlich wichtig.
Die erfindungsgemäße Wirkung soll in der nachstehenden Tabelle gezeigt werden:
30
35
40
45
Thermische | ng nach lisation Zeit |
4facher Faltungstest |
|
Alkali- Behandlung (NaOH) |
Denaturieru der Neutra Temperatur |
Minuten | Dicke 3 mm |
pH | eC | 2 | A |
7,0 | 100 | 70 | C |
8,0 | 60 | 20 | B |
8,0 | 80 | 2 | A |
8,0 | 100 | 70 | A-AA |
9.0 | 60 | 20 | AA |
9,0 | 80 | 2 | ΑΛ |
9,0 | 100 | 2 | AA |
10,0 | 100 | 2 | AA |
11,0 | 100 | 2 | B —A |
12,0 | 100 | keine | D |
10 | keine |
Durchführung des vierfachen Faltungstests
1. In einer Schneidvorrichtung werden
200 g Proteinprodukt,
200 g Proteinprodukt,
600 g Wasser,
90 g Fett,
15 g Salz
homogen vermischt.
homogen vermischt.
2. Deformierung.
3. Einfüllen in ein Rohr.
4. Abpacken.
5. 40minutiges Erhitzen auf 90cC.
6. Abkühlen in Leitungswasser.
7. Schneiden zu 3-mm-Scheiben.
55
60
Er-
Die beim vierfachen Faltungstest erhaltenen
gebnisse werden in der Tabelle gezeigt.
gebnisse werden in der Tabelle gezeigt.
Der vierfache Faltungstest ist ein Test, der die
Faltungsart zeigt, wenn wurstähnliche Scheiben mit 3 mm Dicke hergestellt werden und zwei- bis vierfach
gefaltet werden.
Rißbildung bei zweifachem Falten = B Rißbildung bei vierfachem Falten = A
Keine Rißbildung bei vierfachem Falten = AA Proben, die schlechter als B smd = C
Proben, mit geringer Verformbarkeit = D
Die Wasserbindungsfähigkeit kann gemäß der Erfindung weiter erhöht werden. Die Wasserbad ungsfähiskeit
nämlich die vor der Wärmebehandlung m dVm S1Ch mischen 200 und 220·/. hegt, w.fd nach
Arm Erhitzen und Trocknen so erhöht, daß sie in
S BeS zwischen 300 und 330% liegt. Zugleich kann die Gelbildungsfähigkeit erhöht werden. Werden
130, der wäßrigen Proteinlösung beispielsweise mit 95·/. Salzlösung hergestellt und 30 Minuten auf
SVC erhitzt, dann erfolgt die Gelbildung wöbe, das
Gel aber ohne eine Wärmebehandlung Risse bilden kann dagegen durch die Wärmebehandlung gute
selbsttragende Eigenschaften und Fließverhalten erhält
durch welche die Rißbildung erschwert wird, im
allgemeinen wird die Gelbildungsfähigkeit verringert, wenn das Sojaprotein bei der Herstellung von Wurstwaren
mit Fetten in Berührung gebracht wird. Jedoch weist das Protein nach dem erfindungsgemäßer. Verfahren
eir Fließverhalten der Stufe AA bis Λ auf
selbst wenn es beispielsweise 10 bis 15% Fetie und 2 5 0Z0 Salz enthält. .
Gewöhnliche Sojaproteine oder Proteine, die <
hne Wäimebehandlung am Schluß erhalten werden, zeigen
ein Fließverhaiten nur von C bis D. Weiterhin wird
auch die Emulgierbarkeit erhöht. Beispielsweise trennt sich die durch Zugabe von 5% des erfindungsgemäß
hergestellten Proteins zu einem Gemisch von Wasser und Fetten oder ölen in einem Verhältnis von 1 :1
erhaltene Emulsion nicht auf und behält selbst beim Erhitzen auf Temperaturen oberhalb lOO1 C ihre
Konsistenz bei.
Nach der Erfindung kann die wäßrige Losung des
Sojaproteins, das durch thermische Denatunerung erhalten wurde, falls erforderlich, zur besseren Aufbewahrung
und zum bequemeren Transport durch Erwärmen getrocknet werden. Dazu können alle Verfahren, die im allgemeinen für diesen Zweck herangezogen
werden, eingesetzt werden, wobei jedoch die Sprühtrocknung vorzuziehen ist. Durch Emulgieren
des Sojaproteins mit Wasser, Fetten und Ölen oder fettem Fleisch kann eine Emulsion mit großer Steife
erhalten werden. Das Protein kann so, wie es ist, oder als Emulsion bei der Herstellung von Nahrungsmitteln
und gekneteten Meeresprodukten sowie bei der Fleischverarbeitung und der Herstellung von den
üblichen Süßigkeiten eingesetzt werden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Sojaprotein ist in Wasser löslich und weist
ausgezeichnete Wasserbindungs-, Emulgier- und Gelbildungsfähigkeit auf. Bei Verwendung bei der Ver-
arbeitung von Nahrungsmitteln und gekneteten Meeresprodukten sowie Fleischprodukten liefert es viele
ausgezeichnete charakteristische Produkte mit guten Fließeigenschaften.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand der nachstehenden Beispiele näher erläutert werden.
100 kg Wasser wurden zusammen mit 20 g Natriumsulfit zu 10 kg Sojabohnenmehl mit einem Stickstofflösungsindex
von 85 oder Sojabohnen mit einem Stickstofflösungsindex von 92 gegeben, worauf bei
gewöhnlicher Temperatur extrahiert wurde. Die erhaltene Sojamilch wurde mit 250 bis 300 ml konzentrierter
Salzsäure versetzt und der pH-Wert auf einen Wert zwischen 4,2 und 4,6 eingestellt. Das so ausgefällte
Protein wurde mittels einer Zentrifuge abgetrennt und in Wasser suspendiert. Die Suspension
wurde mit Natriumhydroxyd neutralisiert und der pH-Wert unter heftigem Rühren zur Homogenisierung
auf einen Wert zwischen 10 und 11 eingestellt. Nachdem das Produkt dadurch alkalisch gemacht worden
war, wurde die alkalische Flüssigkeit erneut mit Salzsäure auf einen pH-Wert zwischen 6 und 7 neutralisiert.
Die Temperatur der neutralisierten Flüssigkeit wurde auf 1000C erhöht, was entweder durch
Einblasen eines Dampfstromes oder durch indirektes Erhitzen geschah, worauf die Lösung in einem Sprühtrockner
eingedampft wurde.
Das so erhaltene Proteinpulver wies die folgenden Eigenschaften auf:
Wassergehalt des Produkts 4,68 °/0
rohes Protein 86,3 c/„
Stickstofflösungsindex 84,8 °/0
pH (in l%iger wäßriger Lösung) ... 7,25%
Aschegehalt 5,93%
Aschegehalt 5,93%
Gelbildungsfähigkeit: Das durch Verformen einer 2,5°/„igen wäßrigen Salzlösung, die, bezogen auf das
Gesamtgewicht, 12 % des Produkts enthielt, und durch
30minutiges Erhitzen auf 8O0C des geformten Materials
gebildete Gel wies selbsttragende Eigenschaften auf. Ein solches selbsttragendes Gel kann beim Verformen
einer gleichen Menge eines Sojaproteins, das auf die herkömmliche Weise hergestellt wurde, nicht
erhalten werden. Im aflgemeinen wird in Gegenwart
von Salz die Gelbildungsfähigkeit verringert, jedoch wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch
dann die ausgezeichnete Gelbildungsfähigkeit erhalten.
Wenn 200 g des erhaltenen oben beschriebenen Proteinpulveis, lkg fettes Schweinefleisch, 50 g herkömmliches
Salz und 1 kg Wasser vermischt und in einer Schneidmaschine bei einer Temperatur zwischen
40 und 50° C 10 Minuten lang emulgiert wurden, dann wurde eine Emulsion mit großer Steifigkeit erhalten.
Diese Emulsion ergab beim 30minutigen Erhitzen
ίο auf 1100C eine Emulsion mit großer Konsistenz, ohne
daß eine Auftrennung erfolgt. Bei Verwendung der Emulsion mit genügender Steifigkeit, wie oben beschrieben
wurde, bei der Verarbeitung von Fleisch, kann eine Wurst hergestellt werden, die einen hohen
Fettanteil aufweist und eine stabile Emulsion darstellt.
200 kg Wasser und 20 g Natriumsulfit wurden zu »o 10 kg Sojabohnenmehl mit einem Stickstofflösungsindex
von 88 gegeben und das Gemisch zur Extraktion der Sojamilch und zur Abtrennung des
Rückstands auf 100°C erhitzt. Nach Abkühlung auf 400C wurde die Sojamilch mit Säure versetzt und der
as pH-Wert zur Ausfällung des Proteins auf einen Wert
von 4,5 eingestellt. Daran schlossen sich die im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensstufen an.
Das erhaltene Protein wies die folgenden Eigenschaften auf:
3o
3o
Wassergehalt des Produkts 4,25 %
rohes Protein 86,45 °/o
Stickstofflösungsindex 70,5 °/0
pH 7,05%
Aschegehalt 5,73 %
Die Gelbildungsfähigkeit war genauso gut wie
diejenige des im Beispiel 1 erhaltenen Prod ikts.
Zu einem Gemisch aus 1 kg des wie ο be . beschriebenen erhaltenen gepulverten Sojaproteins, 3 kg
Wasser, 450 g Schweinefett und 10 g Salz wurden weitere Pigmente und Gewürze gegeben. Nach dem
Mischen und homogenen Emulgieren in einer Schneidvorrichtung wurde das Gemisch geteilt und in einem
Wasserbad derart erhitzt, daß der Mittelteil 30 Minuten auf 80°C erhitzt werden konnte. Dabei wurde
ein ölemulgiertes elastisches Gel in homogener Phase erhalten, das zur Herstellung von wurstartigen Nahrungsmitteln
eingesetzt werden konnte.
309538/4/
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Sojaproteinen Koagulationseigenscbaften untersucht^ wobei jedoch
mit hoher Gelbildungsfähigkeit, wobei das Protein 5 nur für Nahrungsmittel unbefriedigende Produkte erder
durch wäßrige Extraktion bei einem pH-Wert halten wurden, denen es nicht nur an der Glätti eroberhalb
6 aus Sojabohnenmefal oder Sojabohnen mangelte, sondern die auch m bezug auf die Emulgiererhaltenen
Sojamilch bei einer unterhalb 800C barkeit und die Wasserbindungsfanigkeit unbefnediliegenden
Temperatur im sauren Medium aus- gend waren. Bei Verwendung dieser bekannten Ver-
£efällt und abgetrennt wird, wobei der pH-Wert « fahren werden nur Produkte mit ungenügender Emuldes
genannten Proteins durch Zugabe von Alkali gierbarkeit, Wasserbindungsfähigkeit und bescndets
auf einen pH-Wert zwischen 9 und 12 eingestellt ungenügender Gelbildungsfähigkeit erhalten, wobei
und wobei das Protein gegebenenfalls sprüh- es insbesondere nicht möglich war, em Sojaprotemgetrocknet
wird, dadurch gekennzeich- produkt mit den erwünschten Eigenschaften und net, daß nach dem Einstellen des pH-Wertes 15 gleichzeitig hoher Wasserlöslichkeit zu erhalten. In
auf zwischen 9 und 12 das Protein durch Zugabe neuerer Zeit besteht ein dringender Bedarf für ein
einer Säure ungefähr auf den Neutralpunkt ein- Sojaprciein mit großer Wasserbindungs- und Gelgestellt und dann die erhaltene Proteinlösung auf bildungsfähigkeit, das gleichzeitig Fette, die in hohem
eine zwischen 60 und 1500C Hegende Temperatur Anteil Fleisch Verarbeitungsprodukten zugesetzt wererwärmt
wird. so den, emulgieren kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Tierische Pioteine sind faserartig und bilden durch
zeichnet, daß während der Extraktion des Proteins bei der Verarbeitung erfolgendes Ineinanderwinden
mit Wasser Alkalien und/oder Sulfite zugegeben netzförmige Gerippe, wobei die meisten dieser Proteine
werden. in Salzlösungen löslich sind, diese starke Gerippe bilden
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, 25 können. Dabei nimmt man an, daß die löslichen
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Einstellung Proteine unlöslich werden und beim Erwärmen feste
des pH-Wertes des Proteins durch Alkali der Gele ergeben. Die vorliegende Erfindung baut auf
pH-Wert zwischen 9 und 11 eingestellt wird. den obengenannten Tatsachen auf. Sie stellt daher
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, das Ergebnis von Untersuchungen bezüglich der
dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehand- 30 Abhängigkeit der Löslichkeit von kugelförmigen Sojalung
nach der Neutralisation auf ungefähr den proteinen sowie der Faserbildung von Proteinrnole-Neutralpunkt
bei einer Temperatur von SO bis külen von pH-Änderungen und vom Temperatur-1200C
erfolgt. einftußdar.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren 35 der anfangs beschriebenen Art, das dadurch gekenn-
zeichnet ist, daß nach dem Einstellen des pH-Wertes
auf zwischen 9 und 12 das Protein durch Zugabe einer Säure ungefähr auf den Neutralpunkt eingestellt und
dann die erhaltene Proteinlösung auf eine zwischen
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