DE1646240B1 - Faelschungssichere bild- und schrifttragende Flaechen - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft einen Schichtaufbau, mit positiv- und negativ-dichroitische Substanzen in der

Hilfe dessen informationstragende Flächen, wie bild- gemeinsamen Grundmasse Absorptionsachsen auf,

und schrifttragende Flächen, fälschungssicher gemacht die zueinander senkrecht stehen,

werden können. Jede Änderung oder versuchte An- Die Bestimmung, ob es sich um eine positiv- oder

derung der informationstragenden Fläche kann bei 5 negativ-dichroitische Substanz handelt, läßt sich

dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau in einfacher durch Messungen der optischen Dichte mit in einer

und zuverlässiger Weise festgestellt werden. Ebene polarisiertem Licht ermitteln. In diesem Fall

Es ist bereits vorgeschlagen worden, informations- ist unter »optischer Dichte« nicht der gegenüber

tragende Flächen dadurch f älchungssicher zu machen, einem anderen Material unterschiedliche Brechungs-

daß sie mit einem im wesentlichen durchsichtigen io index zu verstehen, sondern das Ausmaß der Absorp-

Uberzug, welcher lichtpolarisierend ist, versehen wur- tion in den beiden optischen Achsen bzw. der Trans-

den. Unbefugte Änderungen, Beschädigungen und mission (Intensität). Aus diesen Meßwerten ergeben

Fälschungen dieses Überzugs ließen sich mit Hilfe sich die Begriffe: positiv-dichroitisch und negativ-

eines Analysators feststellen. Bei dem Analysator dichroitisch. Die optische Dichte eines Farbstoffs wird

handelt es sich um einen Polarisator, wobei die PoIa- 15 zuerst bestimmt, indem der elektrische Vektor

risationsrichtung ungleich ist der Polarisationsrichtung (Schwingungsrichtung) des eingestrahlten polarisierten

des lichtpolarisierenden Überzugs. Lichts zur Orientierungsrichtung der Kunststoffmole-

Eine Verbesserung dieser Maßnahmen zur Erken- küle parallel ist, Dieser Meßwert wird als dij bezeich-

nung von Fälschungen, Änderungen und Beschädi- net, analog ergibt der elektrische Vektor senkrecht zur

gungen von informationstragenden Oberflächen ist 20 Molekülorientierung des Kunstoffs d L ■ Um nun die

das erfindungsgemäß zu lösende Problem. Die Erfin- Wirksamkeit von positiv- und negativ-dichroitischen

dung betrifft somit fälschungssichere bild- und Farbstoffen vergleichen zu können, ist es üblich, das λ

schrifttragende Flächen mit zumindest einem licht- Verhältnis der optischen Dichte heranzuziehen. Bei "

polarisierenden Überzug auf der Basis von molekular- einem Verhältnis d||/dL>l wird der Farbstoff

orientierten Polymerisaten, insbesondere Polyvinyl- 25 positiv-dichroitisch und bei dj|/dL<l als negativ-

alkohol, und ist dadurch gekennzeichnet, daß der dichroitisch bezeichnet.

Überzug einen oder mehrere Farbstoffstreifen oder Die Erfindung beruht auf folgender Erscheinung: -bereiche aufweist und der oder die Farbstoffstreifen Wenn ein positiv- und ein negativ-dichroitischer Farboder -bereiche entweder zwei entgegengesetzt di- stoff unterschiedlicher Farben gemischt vorliegen, chroitische Farbstoffe oder einen isotropen Farbstoff 30 z. B. in Lösung, so ist die sich ergebende Farbe die zusammen mit einem dichroitischen Farbstoff unter- Addition der Farben der einzelnen Farbstoffe, jedoch schiedlicher Farben enthält. An Stelle der zwei ent- verliert kein Farbstoff seine negativ- bzw. positivgegengesetzt dichroitischen Farbstoffe kann man auch dichroitischen Eigenschaften. Wird nun ein in geeigeinen doppelt-dichroitischen Farbstoff innerhalb des neter Weise orientiertes, durchsichtiges Kunststofferfindungsgemäßen Überzuges vorsehen. 35 material mit einem Gemisch eines positiv- und eines

Nach der Erfindung gelangt also in dem fälschungs- negativ-dichroitischen Farbstoffs eingefärbt und der sicheren Überzug ein positiv und ein negativ dichroi- auf diese Weise eingefärbte Bereich in polarisiertem tischer Farbstoff aber ein isotroper Farbstoff zusam- Licht betrachtet, dessen Schwingungsrichtung parallel men mit einem positiv-dichroitischen oder mit einem zu der Orientierungsrichtung der Kunststoffmolekül negativ-dichroitischen zur Anwendung. An Stelle 40 ist, so ist die ursprüngliche Farbe des positiv-dichroidieser beiden Farbkomponenten kann man auch einen tischen Farbstoffs vorherrschend, während die ursogenannten doppelt-dichroitischen Farbstoff an- sprüngliche Farbe des negativ-dichroitischen Farbwenden. Stoffs im wesentlichen gelöscht ist. Wird andererseits

Der Dichroismus beruht bekanntlich auf der Eigen- der gleiche Bereich unter polarisiertem Licht betrach- ( schaft verschiedener kristalliner Substanzen, Kompo- 45 tet, dessen Schwingungsrichtung senkrecht zu der nenten eines einfallenden Lichstrahles abhängig von Orientierungsrichtung des Kunststoffmaterials steht, der Schwingungsrichtung unterschiedlich stark zu so wird die ursprüngliche Farbe des negativ-dichroiabsorbieren. Als dichroitischen Farbstoff bezeichnet tischen Farbstoffs vorhersehend sein, wogegen die man also eine Substanz, die einen ausgeprägten Di- ursprüngliche Farbe des positiv-dichroitischen Farbchroismus zeigt. Die dichroitischen Eigenschaften 50 Stoffs im wesentlichen gelöst ist.
entsprechender Farbstoffe zeigen sich bei der Erfin- Es gibt Farbstoffe, die sich sowohl als positiv- als dung innerhalb eines molekularorientierten Kunst- auch als negativ-dichroitisch verhalten. Solche Substoffmaterials. Sie zeigen zwei Achsen, die zueinander stanzen werden doppelt-dichroitische genannt. Unim wesentlichen im rechten Winkel stehen, und zwar polarisiertes Licht wird von solchen Farbstoffen in die Absorptionsachse und die Transmissionsachse. 55 zwei Transmissionskomponenten und zwei Absorp-Fällt nichtpolarisiertes Licht auf derartige Stoffe, so tionskomponenten unterschiedlicher Wellenlänge aufwird es in eine Transmissionskomponente und in eine gespalten. Die Transmissionskomponenten sind in den Absorptionskomponente aufgetrennt. Die Transmis- entsprechenden Transmissionsachsen polarisiert, die sionskomponente ist in der Ebene der Transmissions- zueinander senkrecht stehen. Ist nun ein entsprechend achse polarisiert, diese steht senkrecht zu der Absorp- 60 orientiertes durchsichtiges Kunststoffmaterial mit tionsachse. Die Absorptionsachse einer bestimmten einem doppelt-dichroitischen Farbstoff eingefärbt und Art von dichroitischen Stoffen befindet sich in einem wird dieser Bereich unter polarisiertem Licht mit Winkel von 90° zu der Absorptionsachse anderen Art Schwingungsrichtung parallel zu der Orientierungsvon dichroitischen Stoffen, wenn sie sich in einer ge- richtung des Kunststoffmaterials betrachtet, so wird meinsamen Grundmasse befinden. Aus der unter- 65 eine Farbe beobachtet, die der Wellenlänge der Komschiedlichen Lage der Absorptionsachsen zueinander ponente entspricht, deren Transmissionsachse parallel ergibt sich die Bezeichnung positiv-dichroitisch oder zu der Orientierungsrichtung des Kunststoffmaterials negativ-dichroitisch. Mit anderen Worten weisen zu liegen kommt. Betrachtet man den eingefärbten

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Bereich im polarisiertem Licht mit Schwingungsrich- sators, die Farben der einzelnen Komponenten leicht

tung senkrecht zu der Orientierungsrichtung des festzustellen sind, wobei diese Farben sich von der

Kunststoffmaterials, so entspricht die beobachtete Farbe des Gemisches unterscheiden. Es ist offensicht-

Farbe der Wellenlänge der Komponente, deren Trans- lieh, daß auf diese Weise behandelte informations-

missionsachse senkrecht zu der Orientierungsrichtung 5 tragende Flächen einzigartig sind, weil zumindest ein

des Kunststoffmaterials liegt. Betrachtet man nun den Teil der Oberfläche mit einer ganz bestimmten Farbe

gleichen Bereich mit unpolarisiertem Licht, so er- eingefärbt ist, jedoch mit unbewaffnetem Auge als

scheint dieser Bereich in der Farbe des Ursprung- eine einzige Farbe erscheint und bei entsprechender

liehen Farbstoffs, also einer Farbe die sich durch Beleuchtung mit polarisiertem Licht leicht die zwei Addition der beiden Komponenten ergibt. io verschiedenen Farben festgestellt werden können.

Im wesentlichen die gleichen Farbeffekte erreicht Als Analysator kann man jede Quelle für polari-

man mit einem Gemisch eines isotropen Farbstoffs siertes Licht anwenden. Möglicherweise die einfachste

der einen Farbe und eines positiv-dichroitischen bzw. Methode ist ein im wesentlichen durchsichtiger PoIa-

eines negativ-dichroitischen Farbstoffs einer unter- risator, der in vielen Arten bekannt ist, z. B. Polarischiedlichen Farbe, trotzdem der isotrope Farbstoff 15 sations-Sonnengläser. Betrachtet man eine erfindungs-

selbst nicht zu einer Polarisation führt. In jedem Fall gemäß geschützte informationstragende Fläche mit

zeigt ein entsprechend orientiertes, durchsichtiges Hilfe eines solchen Analysators, so beobachtet man

Kunststoffmaterial auch mit unbewaffnetem Auge, eine der Farben der zwei Komponenten abhängig

eine einzige Farbe, und zwar die Additionsfarbe dieser davon, ob die Schwingungsrichtung parallel oder beiden Farbstoffe des Gemischs. 20 senkrecht zu der Orientierungsrichtung des polarisie-

Bei einem Gemisch eines isotropen und eines renden Teils des Überzugs auf der informationstra-

positiv-dichroitischen Farbstoffs und Betrachtung genden Fläche ist. Wird nun der Analysator um 90°

mit polarisiertem Licht mit Schwingungsrichtung gedreht, so erscheint die zweite Farbkomponente,

senkrecht zu der Orientierungsrichtung des Kunst- Um nun zu vermeiden, daß bei der Prüfung auf Stoffmaterials wird die Farbe des positiv-dichroiti- 25 Unversehrtheit der erfindungsgemäß ausgestatteten

sehen Farbstoffs im wesentlichen gelöscht sein und informationstragenden Fläche dauernd der Analy-

nur die Farbe des isotropen Farbstoffs beobachtet. sator gedreht werden muß, ist es wohl zweckmäßiger,

Wird jedoch dasselbe Material in polarisiertem Licht einen Zweifeld-Polarisator anzuwenden. Hierbei han-

mit Schwingungsrichtung parallel zu der Orientie- delt es sich um ein flächiges lichtpolarisierendes rungsrichtung des Kunststoffmaterials betrachtet, so 30 Element aus zwei Feldern oder Bereichen, die in der

sieht man das Material mit der Farbe des Ursprung- gleichen Ebene aneinander stoßen und die Schwin-

lichen Gemischs jedoch etwas dunkler, also mit ge- gungsrichtungen der beiden Felder zueinander senk-

ringerer Intensität. recht stehen.

Bei einem Gemisch eines isotropen und eines nega- Die Erfindung soll an Hand der Figuren näher ertiv-dichroitischen Farbstoffs in polarisiertem Licht 35 läutert werden.

mit Schwingungsrichtung parallel zu der Orientie- F i g. 1 zeigt im Prinzip einen Zweifeld-Polarisator

rungsrichtung des Kunststoffmaterials erscheint die zur Prüfung der erfindungsgemäßen fälschungssiche-

Farbe des isotropen Farbstoffs allein, und die Farbe ren bild- und schrifttragenden Flächen mit einem oder

des negativ-dichroitischen Farbstoffs ist gelöscht. Bei mehreren Überzügen;

Betrachtung in polarisiertem Licht mit Schwingungs- 4° F i g. 2 zeigt eine Identitätskarte mit einem Überzug

richtung senkrecht zu der Orientierungsrichtung des in Form von im wesentlichen durchsichtigen, mole-

Kunststoffmaterials erscheint die Farbe des Ursprung- kularorientierten Polymeren und einen Farbstreifen,

liehen Gemischs dunkler. enthaltend einen positiv-dichroitischen Farbstoff und

Die Erscheinungen des Dichroismus wurden bisher schließlich darauf ein Zweifeld-Polarisator;

im Zusammenhang mit einem molekularonentierten 45 F i g. 3 zeigt eine Indentitätskarte, entsprechend

Kunststoffmaterial besprochen. Selbstverständlich F i g. 2, jedoch mit einem negativ-dichroitischen Farb-

kann man auch ein anderes Kunststoffmaterial aber stoffstreifen;

auch Glas anwenden, vorausgesetzt, daß es zumindest F i g. 4 zeigt eine Abwandlung der Identitätskarten

oberflächlich entsprechend orientiert werden kann, aus F ig. 2 und 3, indem der Farbstoffstreifen ein Ge-

so daß es sich mit negativ- und positiv-dichroitischen 50 misch eines positiv- und eines negativ-dichroitischen

Farbstoffen einfärben läßt. Farbstoffs enthält;

Wird nun eine orientierte durchsichtige Folie, von Fig. 5 zeigt eine Abwandlung der erfindungsgemäß

der zumindest ein Teil wie oben angegeben einge- hergerichteten Identitätskarte nach F i g. 4, jedoch

färbt ist, auf informationstragende Flächen — wie mit einem Farbstoffstreifen, enthaltend einen isotro-

Ausweise, Identitätskarten, Kreditkarten od. dgl. — 55 pen Farbstoff;

aufgezogen, erreicht man einen hohen Grad an F i g. 6 zeigt eine erfindungsgemäß hergerichtete

Sicherheit. Die Tatsache, daß der Überzug zumindest Identitätskarte, deren Farbstoffstreifen einen isotropen

teilweise ein molekularorientiertes lichtpolarisierendes Farbstoff und einen positiv-dichroitischen Farbstoff

Material ist, macht die meisten Veränderungen der enthält;

Beschichtung wie ein Ausschneiden und im folgenden 60 F i g. 7 zeigt die Abwandlung des Farbstreifens,

wieder einfügen mit Hilfe von Wärme oder Lösungs- enthaltend einen isotropen Farbstoff und einen nega-

mittel leicht feststellbar. Der eingefärbte lichtpolari- tiv-dichroitischen Farbstoff;

sierende Bereich besitzt an sich eine wohldefinierte F i g. 8 zeigt eine erfindungsgemäße Indentitäts-

Farbe und Intensität und gestattet daher eine Unter- karte, deren Farbstreifen einen doppelt-dichroitischen

scheidung in der informationstragenden Fläche. 65 Farbstoff enthält.

Wesentlich wichtiger ist jedoch, daß bei Betrachtung F i g. 1 zeigt einen Analysator zur Betrachtung von

der informationstragenden Fläche im polarisierten lichtpolarisierenden Schichten. Er ist nach F i g. 1 ein

Licht z. B. mit Hilfe eines lichtpolarisierenden Analy- Doppelfeldpolarisator, d. h. ein linearisch polarisie-

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rendes Material, wobei zwei Flächen in unterschied- in die Farbkomponenten aufgeteilt, das obere Feld

liehen Richtungen polarisieren. Sie können herge- 19 erscheint gelb und das untere Feld 20 blau,

stellt werden aus handelsüblichen lichtpolarisierenden F i g. 5 zeigt eine weitere Abwandlung, wobei der

Stoffen wie jodhaltige, molekularorientierte Poly- Farbstoffstreifen einen isotropen Farbstoff einer be-

vinylalkoholkunststoffe, Polarisatoren auf der Basis 5 stimmten Farbe enthält, daß ist ein nicht dichroiti-

von Cellulose oder auch zwei Nicoische Prismen, die scher Farbstoff. Betrachtet man diesen Streifen durch

in entsprechender Weise miteinander verbunden sind. den Analysator 11, so erscheinen beide Felder 22 und

Auch kann ein Polarisator mit einem dichroitischen 23 hinsichtlich der Farben identisch. Sie auch iden-

Farbstoff enthalten sein. (Die Farbe eines so gefärbten tisch zu der Farbe der Bereiche 12, wie sie mit dem

Materials wird, wie leicht zu erkennen ist, das Aus- io unbewaffneten Auge erkannt werden können. Der

sehen der Überzüge beeinflussen, jedoch wird die Analysator zeigt die Farben jedoch dunkler oder

Unterschiedlichkeit der einzelnen gefärbten Kompo- tiefer in der Intensität, infolge eines gewissen licht-

nenten leicht erkennbar sein.) In F i g. 1 ist nun ein schwächenden Effekts des Analysators selbst.

Zweifeld-Polarisator mit zwei Polarisationsrichtungen Bei der Ausführungsform nach F i g. 6 enthält der

entsprechend der Pfeile im Bereich der beiden Half- 15 Farbstoffstreifen ein Gemisch eines positiv-di-

ten 8 und 9 zu entnehmen. Die Polarisationsrichtung chroitischen Farbstoffs und eines isotropen Farb-

der beiden Hälften steht zueinander senkrecht. Stoffs. Verwendet man beispielsweise als positiv-di-

Bei der Anwendung wird der Analysator auf jede chroitichen Farbstoff einen Blaufarbstoff und als isogewünschte Weise auf die zu betrachtende Fläche tropen Farbstoff einen Gelbfarbstoff, so erscheint der aufgelegt. Beispiele hierfür geben die folgenden 20 obere und untere Bereich 24 für unbewaffnetes Auge Figuren. In diesen wird ein Analysator entsprechend grün. Wird der Farbstoffstreifen jedoch durch den dem Doppelfeld-Polarisator der F i g. 1 angewandt. Analysator 11 betrachtet, so erscheint das untere Λ

Nach den Fi g. 2 bis 8 wurde eine Identitätskarte Feld 26 dunkler und intensiver grün. Bei dem oberen ™ als bild- und schrifttragende Fläche fälschungssicher Feld 25 ist die Farbe des positiv-dichroitischen Farbgemacht, indem sie erfindungsgemäß mit einem 25 Stoffs im wesentlichen ausgeschaltet, demnach er-Uberzug von im wesentlichen durchsichtigem, mole- scheint das Feld 25 nicht grün, sondern gelb,
kularorientiertem Material beschichtet ist. Dieser Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 enthält der Überzug weist einen besonders eingefärbten Streifen Farbstoffstreifen ein Gemisch eines negativ-diauf, und auf diesen Streifen wird nun der in F i g. 1 chroitischen Farbstoffs und eines isotropen Farbgezeigte Analysator darübergelegt. Bei allen Figuren 30 Stoffs. Verwendet man beispielsweise als negativ-diist die Orientierungsrichtung des polymeren Materials chroitischen Farbstoff einen Rotfarbstoff und als isodes Überzugs senkrecht und parallel zu dem Färb- tropen Farbstoff einen Gelbfarbstoff, so erscheinen stoffstreifen. die oberen und unteren Bereiche 27 für unbewaff-

Aus F i g. 2 entnimmt man die Identitätskarte 10 netes Auge orange. Betrachtet man den Farbstoff-

mit dem Überzug aus orientiertem Material, welcher 35 streifen durch den Analysator 11, so erscheint das

einen Farbstreifen enthält, der durch eine positiv- obere Feld 28 dunkler oder intensiver orange, das

dichroitische Farbe gebildet wird. Mit dem unbewaff- untere Feld 29 durch Ausschluß des negativ-di-

neten Auge erscheint der Farbstreifen z. B. blau, und chroitischen Farbstoffs jedoch nicht orange, sondern

zwar wie dies in der Figur mit den oberen und unte- gelb.

ren Teilen 12 angezeigt ist. Bei Durchsicht durch den 40 Fig. 8 bringt nun in dem Farbstoffstreifen die

Analysator 11 ergibt sich folgendes Bild: Die Farbe Situation mit einem einzigen doppelt-dichroitischen

im Bereich des oberen Feldes 13 ist im wesentlichen Farbstoff einer bestimmten Farbe, beispielsweise

verringert oder überhaupt verschwunden. Dies be- violett. Die oberen und unteren Bereiche 30 des Färb-

ruht auf dem obenerwähnten positiven Dichroismus. stoffstreifens erscheinen mit unbewaffnetem Auge nur t

Die Farbe des unteren Feldes 14 ist dagegen inten- 45 violett. Betrachtet man den Farbstoffstreifen durch

siver durch die farbvertiefende Wirkung des licht- den Analysator 11, so beobachtet man zwei getrennte

polarisierenden Analysators und erscheint z. B. nun und bestimmte Farben in den Feldern 31 und 32,

tiefer blau. z. B. Beige und Blau.

Der Farbstoffstreifen der Fig. 3 enthält einen Der den Polarisator darstellende Überzug auf der

negativ-dichroitischen Farbstoff von z.B. gelb, wie 50 informationstragenden Fläche nach der Erfindung

erlin dem Bereich 15 am oberen oder unteren Teil kann irgendein molekularorientiertes, im wesentlichen

des Farbstoffstreifens zu sehen ist. Bei Betrachtung durchsichtiges Material sein, welches sich mit di-

durch den Analysator 11 liegen die Verhältnisse ge- chroitischen Farbstoffen anfärben läßt, wie orien-

rade umgekehrt zu denen der F i g. 2. Die Farbe des tierter Polyvinylalkohol, Polyvinylalkohol-Poly-

unteren Feldes 17 des Analysaiors ist verringert oder 55 vinylen, Cellulose oder Glas. Die Farbstoffe werden

überhaupt verschwunden, wogegen die Farbe des in bekannter Weise aufgebracht, wie dies z. B. in

oberen Feldes 16 intensiver z. B. tiefer gelb er- der »Vectographie« der Fall ist.

scheint. Handelt es sich bei den eingefärbten Bereichen des

Der Farbstreifen der F i g. 4 enthält ein Gemisch Überzugs um Streifen, wie sie in den Figuren dar-

eines positiv-dichroitischen Farbstoffs und eines 60 gestellt sind, so kann man eine Lösung der Farb-

negativ-dichroitischen Farbstoffs unterschiedlicher stoffe bzw. des doppelt-dichroitischen Farbstoffs mit

Farbe. Wendet man beispielsweise Farbstoffe, wie sie Hilfe eines Schwamms oder Filzes aufbringen,

bei den F i g. 2 und 3 erwähnt worden sind, an, d. h. Die eingefärbten Bereiche können, wenn ge-

positiv-dichroitisch Blau und negativ-dichroitisch wünscht, eine bestimmte Form innerhalb des Über-

GeIb, so erscheint der obere und untere Teil des 65 zugs aufweisen. Sie können ein bestimmtes Zeichen,

Farbstoffstreifens 18 in der Mischfarbe von Blau und Wort oder eine Darstellung sein. In einem solchen

Gelb, nämlich Grün. Wird ein solcher Streifen durch Fall werden zweckmäßigerweise der oder die Farb-

den Analysator 11 betrachtet, so wird das Gemisch stoffe direkt auf den orientierten Kunststoffüberzug

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nach bekannten Verfahren aufgedruckt. Dazu ist es Die Farbstoffkombinationen, die man durch Mizur Verbesserung der Aufnahmefähigkeit des Über- schung von negativ- und positiv-dichroitischen Farbzugs für den Farbstoff im allgemeinen nötig, mit stoffen erhalten kann, sind relativ beschränkt; es beNatronlauge zu merzerisieren oder zu beizen. steht jedoch die Möglichkeit, isotrope Farbstoffe mit

Die Art, wie die durchsichtigen polarisierenden 5 entweder dem positiv-dichroitischen Farbstoff oder Überzüge auf die informationstragende Fläche auf- dem negativ-dichroitischen Farbstoff anzuwenden, gezogen werden, hängt von dem jeweiligen ange- um alle Farben des Spektrums zur Verfügung zu wandten polarisierenden Material und zum Teil von haben. Man kann jeden isotropen Farbstoff ander Art der zu überziehenden Oberfläche ab. Ist z. B. wenden, vorausgesetzt, daß er für das Anfärben der die informationstragende Fläche aus Metall, Papier, io speziell orientierten Grundmasse angewandt werden Holz oder einem Holzprodukt, so steht eine Anzahl kann oder aufgenommen wird,
von druckempfindlichen Klebern zur Verfügung, wie Wie bereits erwähnt, gibt es Farbstoffe, die einen solche auf der Basis von Butadien-Acrylnitril-Misch- doppelten Dichroismus zeigen. So wurde z. B. beobpolymeren, die sowohl auf die informationstragende achtet, daß beim Beizen oder Einfärben einer Folie Fläche als auch auf die zugekehrte Fläche des pola- 15 eines molekularorientierten Polyvinylalkohols mit risierenden Überzugs aufgetragen werden. Man kann einem handelsüblichen Farbstoff die Folie mit unbejedoch auch Klebstoffe auf Epoxyharzbasis an- waffnetem Auge tief violett erscheint. Wird jedoch wenden. Bei wärmehärtenden Epoxyharzklebern ist die Folie durch einen Polarisator betrachtet, so ist darauf zu achten, daß es durch das Erwärmen nicht der eine Teil königsblau und der andere beige,
zu einer Desorientierung des polarisierenden Mate- 20 Identitätskarten, Kreditkarten od. dgl., die erfinrials kommt. dungsgemäß fälschungssicher gemacht sind, können

Soll eine bildtragende Fläche erfindungsgemäß ge- in eine Schutzhülle oder einen Umschlag eingeführt

schützt werden, so bedeutet dies, daß übliche Photo- werden. Zumindest eine Seite der Schutzhülle ist

graphien mit einer im allgemeinen Gelatine- bzw. durchsichtig und zeigt die informationstragende

modifizierten Geiatineoberfläche beschichtet werden 25 Fläche mit dem Überzug. Ein Teil der durchsich-

sollen. Die Fixierung des polarisierenden Überzugs tigen Hülle oder des Schutzumschlags kann einen

kann mit Hilfe eines durchsichtigen druckempfind- Doppelfeld-Polarisator über dem Farbstreifen der

liehen Klebstoffs erfolgen. Karte selbst aufweisen. Auf diese V/eise entsteht ein

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird direkter Analysator. Die verschiedenen Farben der

nicht nur die informationstragende Schicht vor Fäl- 30 einzelnen Komponenten werden dadurch gleichzeitig

schung gesichert und eine solche sehr schnell ent- sichtbar, ohne daß ein Zusatzgerät erforderlich ist.

deckt, sondern es ist auch eine Trennung der infor- Auf diese Weise lassen sich Fälschungen nicht nur

mationsiragenden Schicht von hinten leicht feststell· durch das Farbschema erkennen, sondern ist auch

bar. Bei einer Ausführungsform für Bilder enthält eine Änderung der Schichtfolge durch eine Diskonti-

der Polarisator ein hydroxyliertes Polymerisat wie 35 nuität des reflektierten Lichts feststellbar. Es wird

Polyvinjrlalkohol, Polyvinylalkohol-Mischpolymeri- darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäßen

sate oder hydrolysierte Celluloseacetate. Diese Überzüge nicht nur einen einzigen Farbstreifen oder

Schicht kann auf das Bild mit Hilfe einer Zwischen- einen gefärbten Bereich aufweisen müssen, sondern

schicht in Form eines Mischpolymeren von Methyl- auch eine Vielzahl von gefärbten Bereichen gleicher

vinyläther und Maleinsäureanhydrid aufgebracht 4° oder verschiedener Farbe zeigen können. So kann

werden. man beispielsweise eine Identitätskarte mit einem

Es gibt Fälle, wo die informationstragende Fläche Überzug versehen, der zwei oder mehrere Farbmit gewissen Informationen geprägt werden soll; dies streifen unterschiedlicher Farbe nach der Erfindung gilt insbesondere für Kreditkarten, wo Name, Adresse aufweist. Die Streifen selbst können unterschiedliche und Codenummer eingeprägt werden sollen. Geprägte 45 Farbstoffe oder Farbstoffgemische oder eine gemein- oder prägbare informationstragende Flächen können same Farbe zusammen mit einer unterschiedlichen einschließlich des lichtpolarisierenden Elements her- Farbkomponente enthalten. Folgende Beispiele ergestellt werden, sie sind daher in der obenbeschrie- läutern die Erfindung,
benen Weise fälschungssicher gemacht. In diesem _R . · 1 1
Fall liegt vorzugsweise eine biegsame Unterlage der 5° .Beispiel
informationstragenden Schicht wie Papier oder eine Es wurde eine Farbflotte nach folgender Zusam-Photographie vor, die mit einem biegsamen, licht- mensetzung hergestellt: 30 g negativ-dichroitischer polarisierenden Element, wie einer Polyvinylalkohol- Farbstoff Säurefarbstoff »Blau 170«, 2 g positiv-di-Polarisatorfolie verbunden wird. Eine weitere kunst- chronischer Farbstoff »Direkt-rot 117« Farbindex stoffhaltige, durchsichtige Schicht kann aufgebracht 55 28230 in 600 ecm Wasser. Eine Polyvinylalkoholwerden, sie kann zu einer besseren Stabilität, Kanten- folie wurde durch Recken auf ihre 4fache Länge festigkeit, Einreißfestigkeit u. dgl. auch bei Bean- orientiert und mit einer Rückfolie aus Celluloseacetat spruchungen durch Prägung führen. Es eignen sich butyrat und Zwischenschichten aus Cellulosenitrat hierfür die bekannten Folienmaterialien aus Poly- und Cellulosenitrat-hydrolysierter Polyvinylalkohol vinylchloriden oder Gemische oder Mischpolymeri- 60 hinterlegt. Mit einer Geschwindigkeit von etwa sate von Polyvinylchloriden und Polyvinylacetaten. 1 m/min bei einer Temperatur von etwa 71° C wurde

Der Polarisator nach der Erfindung auf der infor- diese Folie mit der Farbflotte bestrichen. Es bildete mationstragenden Fläche kann auch noch durch nicht sich ein violetter Streifen. Die so angefärbte Fläche polarisierende, durchsichtige Schichten abgedeckt wurde mit einer l%igen Borsäurelösung gewaschen und beschichtet werden; dies ist nicht nur der Fall, 65 und in Vacuum bei Raumtemperatur getrocknet, wenn der Schichtaufbau geprägt werden soll. Hierfür dann bei Raumtemperatur mit einer l°/oigen Polyeignen sich z. B. Kunststoffe wie Polystyrol oder Glas vinylalkohol-Lösung beschichtet und diese getrockje nach der erforderlichen Flexibilität der Gegenstände. net.

Nach dem Diffusionsübertragungsverfahren wurde eine Farbphotographie hergestellt. Solange diese noch frisch und feucht war, wurde sie auf die oben beschriebene Polyvinylalkohol-Folie aufgepreßt. Nach etwa 5 Minuten wurde versucht, die Schichten zu trennen; es konnte jedoch festgestellt werden, daß das Bild einwandfrei auf der Deckschicht haftete.

Nun wurde die so geschützte Photographic mit Hilfe eines linearpolarisierenden, neutral gefärbten Polarisators mit einer Durchlässigkeit von etwa 38% betrachtet. Die Folie wurde so aufgelegt, daß die Polarisationsrichtung parallel zur Orientierungsrichtung der gereckten Polyvinylalkohol-Folie war; nun erschien der für unbewaffnetes Auge violette Farbstoffstreifen rot. Verdrehte man die Polarisatorfolie um 90°, so wechselte die Farbe des Farbstoffstreifens nach violett und schließlich nach blau. Betrachtete man den Farbstoffstreifen mit einem Zweifeld-Polarisator, so erschien der obere Teil des Farbstoffstreifens rot und stand damit im scharfen Kontrast ao zu dem unteren Teil, der blau erschien.

Die Polyvinylalkohol-Folie auf der angefärbten Oberfläche vor dem Aufziehen auf das Bild diente für vollständige Gleichmäßigkeit der sicheren Verbindung zwischen Deckschicht und photographischem Bild. Praktisch den gleichen Effekt erreicht man, wenn die Bildfläche oder die Deckschicht selbst mit einer wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol als eine Art Lack knapp vor dem Aufziehen befeuchtet wird. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Maßnahmen nicht zwingend erforderlich sind. Eine ausreichende Sicherheit erreicht man auch ohne diesen Lack.

Beispiel 2

Die Maßnahmen des Beispiels 1 wurden wiederholt, jedoch wurde eine Farbflotte angewandt, die 5 g Säurefarbstoff »Gelb 152« als negativ-dichroitischen Farbstoff und 1,5 g »Direkt-blau 1« Farbindex 24410 als positiv-dichroitischer Farbstoff gelöst in 200 ecm Wasser und 50 ecm Äthanol enthielt. Der Färbstreifen erschien mit unbewaffnetem Auge grün. Mit dem im Beispiel 1 erwähnten neutralen Polarisator mit parallelen Richtungen von Schwingungsebene und Orientierung des gereckten Polyvinylalkohols erschien er blau. Bei um 90° verdrehtem Polarisator ging das Blau in Grün über und wurde schließlich hell goldgelb. Bei Betrachtung des Farbstreifens mit dem Zweifeld-Polarisator aus Beispiel 1 erschien der obere Teil blau und stand in einem hervorragend scharfen Kontrast zu dem unteren Teil, der gelb erschien.

Beispiel 3

Die Maßnahmen der Beispiele 1 und 2 wurden wiederholt unter Anwendung folgender Farbflotte: 37,5 g Säurefarbstoff »Gelb 152« als negativ-dichroitischer Farbstoff und 2,5 g »Direkt-rot 117« als positiv-dichroitischer Farbstoff, gelöst in 500 ecm Wasser und 100 ecm Äthanol. Der Farbstreifen erschien mit unbewaffnetem Auge orange, mit dem neutralen Polarisator in paralleler Ausrichtung rot und bei 90° C Verdrehung des Polarisators nach Farbänderung über orange schließlich gelb. In dem Zweifeld-Polarisator erschien wieder der obere Teil rot und stand im scharfen Kontrast gegen den unteren Teil, der gelb erschien.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Fälschungssichere bild- und schrifttragende Flächen mit zumindest einem lichtpolarisierenden Überzug auf der Basis von molekularorientierten Polymerisaten, insbesondere Polyvinylalkohol, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug einen oder mehrere Farbstoffstreifen oder -bereiche aufweist und der oder die Farbstoffstreifen oder -bereiche entweder zwei entgegengesetzt dichroitische Farbstoffe oder einen isotropen Farbstoff zusammen mit einem dichroitischen Farbstoff unterschiedlicher Farben enthält.

2. Fälschungssichere Flächen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug an Stelle von zwei entgegengesetzt dichroitischen Farbstoffen einen doppelt-dichroitischen Farbstoff enthält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen