DE1216336C2

DE1216336C2 - Durchschreibeverfahren zur UEbertragung von Maschinen- und Handschrift von Blaettern oder Folien und Beschriftungs- sowie UEbertragungsblatt zu dessen Ausfuehrung

Info

Publication number: DE1216336C2
Application number: DE1961R0031693
Authority: DE
Original assignee: Merkur Buerobedarf G M B H
Priority date: 1961-12-14
Filing date: 1961-12-14
Publication date: 1973-09-06
Also published as: GB1025757A; GB1162213A; DE1216336B; NL286218A; BE626078A; SE341665B; NL6610780A; US3226134A; DE1546762A1; DE1546762B2; NL131661C; CH437377A; DE1546762C3; CH470267A

Description

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Die Erfindung betrifft ein Durchschreibepapier zur Übertragung von Maschinen- oder Handschrift unter Anwendung von Blättern oder Folien, die auf ihrer Rückseite mit einer bei Einwirkung eines Druckes die Deckschicht eines Empfangsblattes abhebenden Schicht versehen sind und die selbst an ihrer dem Schreibgerät zugewandten Vorderseite eine Schicht aufweisen, die zu einer darunter befindlichen Farbschicht farblich kontrastiert.

Es sind bereits Durchschreibeverfahren bekannt, bei welchen Durchschreibepapiere, z. B. Kohle-, Carbon-, Hekto- und dergleichen Papiere, verwendet werden, deren Rückseite mit besonders harter Farbschicht oder mit einem Harzüberzug über der üblichen Farbschicht versehen waren und infolgedessen auf einem normalen Schreibpapier keine Durchschriften ergaben.

Diese Durchschreibpapiere waren dazu bestimmt, in Verbindung mit Papieren verwendet zu werden, deren Oberfläche einen Wachsüberzug trug, der die Durchschrift aufnehmen sollte. Ein solches Verfahren ist an die üblichen Kohlepapier-Farbmischungen, die sich für den genannten Zweck nur wenig eignen, gebunden.

Ferner sind Übertragungsblätter zum Vervielfältigen durch Schreibdruck bekannt, bei denen auf der Rückseite des Beschriftungsbogens eine Übertragungsmasse sowie auf die obere Fläche des nächsten Bogens eine ähnliche oder kontrastierende Masse aufgetragen war. Beim Beschreiben des ersten Bogens sollte die Schrift ohne Benutzung besonderer Zwischenlagen, z. B. Kohlepapierbogen, auf die Vorderfläche der darunterliegenden Bogen übertragen werden. Das erwähnte Verfahren war indes nur sehr primitiver Art, da auf die Rückseite des Urschriftbogens Ton, Kreide 'oder eine ähnliche Masse in Pulverform aufgetragen und die Oberfläche des zweiten Bogens mit einem dunkleren, farblich kontrastierenden Überzug versehen wurde.

Eine derartige Ausbildung der Schicht ist ■ wenig stabil; sie unterliegt z. B. dem Angriff der Feuchtigkeit, unter deren Einfluß sie sich verändert.

Es ist ferner ein Papier bekanntgeworden, das erst durch Erwärmen und Druck Durchschriften ergibt, wobei zur Aufnahme der Durchschriften jedes normale Papier dient. Bei diesem Verfahren wird also eine wärmeaktive Farbschicht durch Temperaturerhöhung erweicht und durch Druck in Form einer Durchschrift übertragen. Als wärmeaktive Stoffe sollen Harze, Kunststoffe u. dgl. angewendet werden. Dazu kommen noch Weichmachungsmittel und Lösungsmittel, während als Farbstoffe Druckerschwärze, Pigmente und Methylviolett dienen.
■ Ein solches Verfahren ist in seiner praktischen Durchführung außerordentlich umständlich, da z. B. das zur Schriftübertragung dienende Material erst durch Einwirkung erhöhter Temperatur übertragungsfähig gemacht werden muß.

Es ist ferner ein Kohlepapier bekannt, bei dem mit Hilfe filmbildender Kunststoffe eine weichgehaltene Farbschicht, die ähnlich wie eine Kohlepapierfarbe zusammengesetzt ist, geschlossen wird. Bei Ausübung eines Schreibdrucks soll diese Farbschicht aufgeschlagen werden, so daß sich Durchschriften ergeben, für deren Empfang ebenfalls ein normales Papier benutzt wird. Als Komponente für die Farbschicht des Originalblattes werden Kunststoffe, Weichmacher, Lösungsmittel sowie die üblichen Kohlepapierfarbstoffe in Betracht gezogen. Bei diesem Verfahren treten also zwei Komponenten in Wirkung, einmal ein Transportmittel oder Übertragungsmittel für die Farbe und weiter eine im wesentlichen flüssige Farbkomposition, die mechanisch in dem Transportmittel festgehalten wird.

Es war ferner ein Durchschreibepapier bekannt, das auf beiden Seiten mit einer weißen Schicht überzogen ist. Die weiße Schicht auf der Vorderseite ist ein Farbstoff enthaltender Film, z. B. Leimfarbe,

Spiritusfarbe, Pastellfarbe od. dgl. Auf der Rückseite Deckschicht beseitigt ist, die kräftige Färbung der

ist eine Schicht aus einer klebenden Substanz, bei- darunterliegenden Acetat- oder Acetalschicht sicht-

spielsweise Wachs, Paraffin, Stearin, Stearinsäure, bar wird. Das erste Blatt eines Schreibsatzes kann auf

Seife od. dgl., aufgebracht. Bei der Beschriftung hebt der Vorderseite ohne die erfindungsgemäßen zwei

die auf der Rückseite des farbigen Papierbogen an- 5 Schichten ausgebildet sein, während das Schlußblatt

gebrachte weiße Schicht die auf der Vorderseite des auf der Rückseite unpräpariert bleiben kann,

darunterliegenden farbigen Papierbogens angebrachte Bei der Herstellung eines solchen Papiers verfährt

weiße Schicht ab, so daß das farbige Papier als man so, daß ein Rohstoff geeigneter Qualität und

Schriftzeichen erscheint. geeigneten Gewichts, z. B. ein 20- bis 60-Gramm-

Die für die Vorder- bzw. Deckschicht und die kle- io Papier, das geleimt oder ungeleimt sein kann, zweck-

be'nde Rückschicht bekannten Materialien ergeben mäßig oder opak ausgebildet ist, auf der »Oberseite«

insbesondere bei einer größeren Anzahl von Durch- mit einem Aufstrich oder einer Imprägnierung mit

schlagen kein sauberes Schriftbild. Die Rückseite des den erwähnten Acetaten oder Acetalen versehen wird.

Durchschreibeblattes ist höchstens unter großen Die Imprägnierung bzw. der Aufstrich kann mit Hilfe

Schwierigkeiten bedruckbar, so daß auf der Rück- 15 einer Lösung der betreffenden Acetate oder Acetale

seite aufgedruckte Geschäftsbedingungen od. dgl. aufgebracht werden,

entsprechend schlecht lesbar sind. Nachdem dieser Farbstrich getrocknet ist, wird die

Erfindungsgemäß wird ein Durchschreibepapier weiße oder farbige Deckschicht aufgebracht. Die vorgeschlagen, das, abgesehen von den immer ange- Stärke dieser Deckschicht kann etwa durch eine strebten, in der Praxis aber, insbesondere bei Ver- 20 Menge von 2 bis 6 g/qm bestimmt sein,
wendung der üblichen Kohlepapierfarben, schwer er- Erst dann wird die weiße oder farbige Rückenreichbaren Eigenschaften der Griffestigkeit und schicht, bestehend aus einem Polyäthylen oder PoIy-Wischfestigkeit, den Vorteil besonderer Billigkeit des äthylengemisch aufgebracht. Die Stärke des RückMaterials sowie besonderer Ausgiebigkeit der Blätter Strichs kann zweckmäßig etwa 3 bis 7 g/qm betragen, bei scharf ausgebildeter Schrift bietet. Als besonderer "25 In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorteil kommt dabei in Betracht, daß trotz Verwen- erfindungsgemäßen Durchschriftblätter beispielsweise dung weißer Blätter, die sich in ihrem Aussehen nicht und schematisch veranschaulicht,
von gewöhnlichen Papierblättern unterscheiden, die F i g. 1 zeigt schematisch und im Schnitt eine AusÜbertragung einer auf dem Empfangsblatt farbig, führungsform eines erfindungsgemäßen Durchz. B. schwarz, erscheinenden Schrift in größter 30 schreibeblattes;
Schärfe auch bei hoher Kopienzahl ermöglicht wird. F i g. 2 zeigt ebenfalls in schematischer Darstellung

Erfindungsgemäß wird ein zur Beschriftung wie zur einen aus drei übereinandergelegten Schreibblättern Übertragung geeignetes Blatt derart ausgestaltet, daß gemäß Fi g. 1 bestehenden Schreibsatz;
weiße oder nur leicht gefärbte Blätter oder Folien 1 Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung eine auf ihrer dem Schreibgerät zugewandten Seite mit 35 Fernschreibrolle mit vier übereinanderliegenden einer Farbschicht 2 aus Polyvinylacetaten oder -ace- Durchschreibepapieren der Ausbildung gemäß Fig. 1, talen versehen sind, auf der eine aus Polyvinylchlorid die in Rollenform aufgewickelt sind,
bestehende Deckschicht 3 angebracht ist, und daß .die Im einzelnen bezeichnet in Fig. 1 das Bezugsauf der Rückseite der Blätter oder Folien befindliche zeichen 1 ein aus weißem oder leicht gefärbtem Schicht 4 als Klebschicht aus einem Polyäthylen eines 40 Papier bestehendes Blatt. Das Blatt ist auf der der Molekulargewichtes von etwa 2500, einem Chlor- Schreibmaschine oder dem Schreibstift zugewandten diphenylharz oder aus einem modifizierten Kolopho- . Seite mit einer z. B. schwarzgefärbten Schicht 2, niumesterharz oder aus einer Mischung dieser Harze bestehend aus Polyvinylacetat, bedeckt. Auf dieser besteht. Schicht ist eine weiße Deckschicht 3, bestehend aus

Auf Grund der vorgeschlagenen Ausbildung des 45 Polyvinylchlorid, aufgetragen, während die Unterseite

Durchschreibepapiers ist es möglich, die Rückseite des Papierblattes 1 mit einer Schicht 4, bestehend

mit sauberem und klarem Schriftbild zu bedrucken. aus einem Polyäthylen eines Molekularbereichs von

Es ergibt sich ferner ein sauberes Schriftbild auch bei etwa 2500, versehen ist.

einer größeren Anzahl von Durchschlägen. In Fig. 2 bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche

Besonders geeignet haben sich Polyäthylene dieses 50 Teile wie in Fig. 1. Hier sind drei gemäß Fig. 1

Molekularbereichs bei einem Schmelzpunkt von etwa ausgebildete Papierblätter la, Ib, Ic derart aufein-

90 bis 110° C, vorzugsweise bei 97 bis 102⁰C, er- andergelegt, daß die spröde weiße Deckschicht 3 a,

wiesen, während die Härte bei etwa 0,3 bis 0,5 und 3 b, 3 c der Farbschichten 2 a, 2 b, 2 c in jedem Falle

das spezifische Gewicht bei etwa 0,92 lag, wobei an der Polyäthylenschicht Aa, 4 b, Ac des darüber-

zweckmäßig eine hohe Viskosität bis etwa 4000 cps 55 liegenden Blattes anliegt.

bei einer Fließtemperatur von 140° C zu beachten ist. Gemäß F i g. 3 sind vier Blätter 5, 6, 7, 8 der in

Die vorgenannten Eigenschaften ermöglichen eine Fig. 1 erläuterten Art übereinandergelegt und in

besonders vorteilhafte Verarbeitung der in Frage ■ Form einer Rolle 9 aufgewickelt, von der sie bei der

kommenden Polyäthylene und ergeben ein besonders Beschriftung allmählich abgezogen werden,

gutes und scharfes Schriftbild bei vermehrter Zahl 60 Die Schichten können sowohl vollflächig in be-

der Durchschriften. liebigen Streifen als auch mit Aussparungen aufge-

Bei Verwendung mehrerer aufeinanderliegender tragen werden. Darüber hinaus kann man uner-

Blätter der erwähnten Ausbildung, bei denen die wünschte Durchschriften und Abdrucke an bestimm-

Polyacetat- oder Polyacetalseite dem Schreibinstru- ten Stellen verhindern, indem man wahlweise die

ment oder der Schreibmaschine zugewandt wird, 65 Vorder- oder Rückseite mit geeigneten Mitteln, z. B.

ergibt der Schreibdruck eine Beseitigung der verhält- durch Überdrucken, abdeckt.

nismäßig spröden Polyvinylchloriddeckschicht des Eine etwaige Verwechslung der' Seiten der Folie

Empfangsblattes, so daß an der Stelle, wo diese kann dadurch vermieden werden, daß eine oder beide

Seiten, ζ. B. am Rand, mit einer geeigneten, in die Augen fallenden Markierung versehen werden. Bei der Formularsatzzusammenstellung ist dann nur darauf zu achten, daß immer die Schicht 4 des oberen Blattes auf der Schicht 3 des unterlegten Schreibblattes gemäß F i g. 2 liegt. Dieses Verfahren gestattet auch die Herstellung von Ubertragungsblättern in vielen farblichen Variationen.

Es soll nur Schutz beansprucht werden für die Gesamtheit der im Anspruch 1 enthaltenen Merkmale.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Durchschreibepapier zur Übertragung von Maschinen- oder Handschrift unter Anwendung von Blättern oder Folien, die auf ihrer Rückseite mit einer bei Einwirkung eines Druckes die Deckschicht eines Empfangsblattes abhebenden Schicht versehen sind und die selbst an ihrer dem Schreibgerät zugewandten Vorderseite eine Schicht aufweisen, die zu einer darunter befindlichen Färbschicht farblich kontrastiert, dadurch gekennzeichnet, daß weiße oder nur leicht gefärbte Blätter oder Folien (1) auf ihrer dem Schreibgerät zugewandten Seite mit einer Farbschicht (2) aus Polyvinylacetaten oder -acetalen versehen sind, auf der eine aus Polyvinylchlorid bestehende Deckschicht (3) angebracht ist, und daß die auf der Rückseite der Blätter befindliche Schicht (4) als Klebschicht aus einem Polyäthylen eines Molekulargewichtes von etwa 2500, einem Chlordiphenylharz oder aus einem modifizierten Kolophoniumesterharz oder aus einer Mischung dieser Harze besteht.

2. Durchschreibepapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyvinylchloriddeckschicht (3) den Kontrast derselben vertiefende Stoffe wie Titandioxyd, Aluminiumsilikate, Siliziumspat, Aluminiumspat sowie gelöste oder pigmentierte Farbstoffe u. dgl. enthält.

3. Verfahren zur Herstellung von Durchschreibepapieren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die aus Polyvinylacetaten oder -acetalen bestehende Kontrastschicht auf einem weißen oder schwach gefärbten Papier. aus einer Lösung und nach Trocknung dieser Schicht eine weiße oder farbige Polyvinylchloriddeckschicht ebenfalls in Mischung mit weißen oder farbigen, gelösten oder pigmentierten Farbstoffen aufgebracht wird, worauf das Blatt mit einem Rückstrich aus Polyäthylenen oder entsprechend sich verhaltenden Harzen oder Harzmischungen versehen wird, welcher weiß oder farbig sein kann.

4. Verfahren zur Herstellung von Durchschreibepapieren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die über der gefärbten Schicht der dem Schreibinstrument zugewandten Fläche angeordnete Polyvinylchloriddeckschicht in einer Stärke von 2 bis 6 g/m², die auf der Rückseite des Papiers oder der Folie anzubringende Schicht in einer Stärke von 3 bis 7 g/m² aufgetragen wird.