DE10252177A1 - Trennvorrichtung und Trennverfahren für biomolekulares Probenmaterial - Google Patents

Trennvorrichtung und Trennverfahren für biomolekulares Probenmaterial Download PDF

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DE10252177A1
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    • G01N27/26Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
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    • G01N27/44773Multi-stage electrophoresis, e.g. two-dimensional electrophoresis

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung und ein Trennverfahren für biomolekulares Probenmaterial, insbesondere Proteingemische. Hierfür ist ein Trennelement (10) zur zweidimensionalen, vorzugsweise elektrophoretischen Separation von Komponenten des Probenmaterials im Bereich (30) einer Trennebene vorgesehen. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass das Trennelement (10) eine Kanal- oder Transferstruktur (14) zum ortsaufgelösten Ausschleusen von separierten Probenkomponenten auf ein für massenspektroskopische Untersuchungen ausgebildetes Trägersubstrat (16) in einer quer zu der Trennebene verlaufenden Transportrichtung aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung und ein Trennverfahren für biomolekulares Probenmaterial, insbesondere Proteingemische nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 16.
  • Ein Meilenstein der molekularbiologischen Forschung war die Entschlüsselung des menschlichen Genoms, d.h. die Sequenzierung der gesamten Erbinformation des Menschen. Nun fokussiert sich die Forschung auf die Entschlüsselung der Funktion des Genoms und auf die Genprodukte, die Proteine. Hier möchte man möglichst ein Gesamtbild aller in einer bestimmten Zellpopulation bzw. einem bestimmten Gewebe exprimierten Proteine. Die Identität und Quantität der Proteine soll korreliert werden mit einem bestimmten Entwicklungszustand oder mit dem physiologischen Zustand der Zelle bzw. des Gewebes. So möchte man, um einer funktionellen Beschreibung näher zu kommen, ein möglichst genaues und quantitatives Bild aller Proteine gewinnen. Diese Forschung der „Post-Genom"-Ära bezeichnet man auch als Proteomik. Während es sich beim Genom um eine prinzipiell statische Größe handelt, zeichnet sich das Proteom eines Lebewesens durch seine von Temperatur, Nährstoffmilieu, Einwirkung von Stress oder Medikamenten abhängige Veränderlichkeit aus. Es umfasst demnach die Gesamtheit der Proteine, die von den Genen einer Zelle oder eines Organismus unter bestimmten Umweltbedingungen in verschiedenen Wachstumsphasen synthetisiert werden.
  • Die Proteomik soll durch die Identifizierung und Quantifizierung aller Proteine neue Erkenntnisse zur Funktion, Regulation und Interaktion der Proteine liefern. Insbesondere sollen quantifizierbare Unterschiede zwischen normalen Zellen und „entarteten", Krebs-Zellen bzw. Unterschiede im Proteinrepertoire von „krank" und „gesund" aufgezeigt werden. Dies wiederum erlaubt eine gezielte Suche nach therapeutisch wirksamen Substanzen.
  • Um ein Proteom analysieren zu können, wird zunächst die Gesamtmenge der Proteine in ihre einzelnen Komponenten aufgetrennt, d.h. es werden die vielen Tausend einzelnen Proteine aus dem Gemisch physikalisch separiert. Dies geschieht in der Regel durch die so genannte zweidimensionale (2-D) Elektrophorese. Hierbei werden die Gesamtproteine aus einer Zellpopulation oder einem Gewebe möglichst quantitativ isoliert. Gegebenenfalls werden auch bestimmte Fraktionierungsschritte vorgenommen, wenn man gezielt nur eine bestimmte Fraktion der Gesamtproteine untersuchen möchte, z.B. Proteine aus bestimmten Zellorganellen wie den Mitochondrien.
  • Dann erfolgt in der ersten Dimension eine isoelektrische Fokussierung (IEF). Dabei werden die Proteine in einem speziellen Gel bzw. auf einem festen Träger in einem pH-Gradienten anhand ihres isoelektrischen Punktes pl aufgetrennt. Die Proteine wandern im elektrischen Feld und werden an ihrem pl, der für jedes Protein charakteristisch ist, fokussiert. Dieser erste Schritt der isoelektrischen Fokussierung erfordert bestimmte Elektrophorese-Geräte zur Aufnahme von Membranen bzw. „Strips" mit immobilisierten pH Gradienten bzw. Gele mit Ampholyt-Puffern. Der Prozess der isoelektrischen Fokussierung dauert viele Stunden (24 bis 48h).
  • Nach erfolgter isoelektrischer Fokussierung werden die Gele bzw. die Membranen üblicherweise aus der ersten Apparatur entnommen und in einem SDS (Natriumdodecylsulfat)-haltigen Elektrophorese-Puffer äquilibriert. Sodann wird jedes Gel, jede Membran in einer zweiten Gelapparatur auf je ein neues, zweites Gel aufgebracht. Diese zweiten Gele bestehen aus SDS/Polyacrylamid. Nach Anlegen einer elektrischen Spannung senkrecht zu dem IEF-Gel wandern die fokussierten Proteine in das zweite Gel ein und werden dort aufgrund Ihres Molekulargewichtes aufgetrennt. Diese elektrophoretische Auftrennung kann ebenfalls viele Stunden dauern (> 16 h).
  • Im nächsten Schritt werden die so aufgetrennten Proteine sichtbar gemacht. Dies geschieht durch einen Färbeschritt mit Coomassie Brilliant Blue, kolloidalem Coomassie, Silbernitrat oder Fluoreszenz-Farbstoffen (SYPRO Red, SYPRO Ruby). Anschließend wird das gefärbte Gel – meist mit einem digitalen Bildaufnahmesystem – photographiert bzw. die gefärbten Spots dokumentiert. Um eine genauere wissenschaftliche Aussage machen zu können, müssen entweder alle angefärbten Proteine oder bestimmte, interessierende Proteine (z.B. solche, die gegenüber einer Referenz verändert sind in Position und/oder Quantität) identifiziert und charakterisiert werden. Dies geschieht normalerweise durch Massenspektroskopische Verfahren. Am gebräuchlichsten hierfür ist die Analyse der Peptidfragmente eines bestimmten Spots durch MALDI-TOF(Matrix-unterstützte Laserdesorption/Ionisation-Flugzeit)-Massenspektrometrie. Dazu wird wiederum eine vielstufige Prozessierung der einzelnen angefärbten Proteinspots durchgeführt.
  • Im ersten Schritt werden die angefärbten Protein-Spots in möglichst kleinem Volumen aus dem Gel isoliert. Dies geschieht manuell oder mit automatischen, Software-gesteuerten Spot-Pickern. Die kleinen Proteinhaltigen Gelstückchen (wenige μl Volumen) werden dann mit einem Puffer inkubiert, der dafür sorgt, dass SDS und der Farbstoff aus dem Gel entfernt werden. Dann werden die Gelstückchen getrocknet, in einem für Protease-Verdau geeignetem Puffer aufgenommen und mit einer Protease (in der Regel Trypsin) inkubiert. Diese spaltet die im Gel enthaltenen Proteine in definierte Fragmente. Anschließend werden die Proteinfragmente (Peptide) mit Ammoniumbicarbonat aus dem Gel ausgewaschen bzw. eluiert.
  • Die aus den einzelnen Gelstücken isolierten Peptide werden dann separat auf einen Träger für Massenspektrometrie aufgebracht und nach Trocknen und gegebenenfalls Rekristallisation der Massenspektrometrie unterworfen (MALDI-TOF). Die Daten aus der Massenspektrometrie erlauben durch Vergleich mit geeigneten Datenbanken die eindeutige Identifizierung des Proteins sowie die relative Quantifizierung der Menge an Protein.
  • Das oben geschilderte Verfahren der „klassischen" 2-D-Elektrophorese mit Prozessierung für Massenspektrometrie hat eine Reihe von Nachteilen:
    • – Es braucht relativ große Mengen an Gesamtprotein (Milligramm). Diese Mengen sind bei besonders interessanten Fragestellungen oft nicht verfügbar, z.B. bei der Untersuchung von Tumorgewebe.
    • – Es ist sehr zeitaufwendig und langwierig.
    • – Es beinhaltet sehr viele, zum Teil nur manuell ausführbare Teilschritte.
    • – Es bedarf einer Vielzahl von Geräten (IEF-Elektrophorese, SDS-PAGE Elektrophorese, Stainer, (mager, Spot-Picker, Gelstück-Imkubierer, Trockner, Pipettierautomat etc.)
    • – Es erlaubt nur die Auftrennung von Proteinen, die der IEF zugänglich sind. Viele, und gerade besonders interessante Proteinklassen, z.B. Membranproteine/Rezeptoren, Zellkern- oder DNA-assoziierte Proteine können mit der IEF nicht oder nicht gut aufgetrennt werden.
    • – Der Gesamtprozess ist nicht gut reproduzierbar.
  • Bisher nicht als Produkt oder Prototypen verfügbar und testbar, jedoch in der Literatur oder in Patentanmeldungen beschrieben ( US 6214191 , US 5599432 , EP 977030 , WO 0058721; Becker et al., J. Micromech. Microeng. 1988, 8, 24) wurden Elektrophorese-Chips zum zweidimensionalen Auftrennen von Proteinen. Zur Weiterverarbeitung wurden Möglichkeiten der optischen Detektion beschrieben, jedoch keine dabei erhaltenen Daten gezeigt. Solche Chips bieten zwar den Vorteil, sehr geringe Proteinmengen auftrennen zu können. Dem Fachmann ist aber klar, dass diese sehr kleinen Mengen optisch kaum noch detektierbar sein werden.
  • Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die im Stand der Technik aufgetretenen Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu verbessern, so dass auch sehr kleine Probenmengen mit geringem Handhabungsaufwand in einem automatisierbaren Ablauf zuverlässig und mit hoher Genauigkeit verarbeitet bzw. analysiert werden können.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen.
  • Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, eine in einem Bauteil integrierte dreidimensionale Transportstruktur für das Probenmaterial zu schaffen, um neben der Trennung von Probenkomponenten auch deren gezielte Weiterverarbeitung zu ermöglichen. Dementsprechend wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Trennelement eine Kanalstruktur zum Ausschleusen von separierten Probenkomponenten auf ein Trägersubstrat in einer quer zu der Trennebene verlaufenden Transportrichtung aufweist. Entsprechend ist es in verfahrensmäßiger Hinsicht vorgesehen, dass die separierten Probenkomponenten quer zur Trennebene aus dem Trennelement auf ein Trägersubstrat ausgeschleust werden.
  • Die Erfindung erlaubt eine schnelle, leicht automatisierbare Auftrennung der Proteine sowie die direkte Aufbringung auf ein Substrat in einem einzigen dreidimensionalen Grundelement. Dadurch ist es möglich, den gewonnenen Informationsgehalt einer zweidimensionalen Proteintrennung ohne Informationsverlust in die dritte Dimension zu überführen. Erfindungsgemäß wird gesamte Prozesskette, die sonst in separaten Geräten durchgeführt wird, in einem einzigen Element zusammengefasst. Insbesondere werden die manuellen Schritte auf das Aufbringen der Probe reduziert. Die Menge an benötigtem biologischem Material kann um mehrere Größenordnungen reduziert werden, so dass Mikrogramm-Mengen für eine Analyse genügen. Durch Integration von Teilschritten in einem einzigen Bauelement und durch das Wegfallen manueller Zwischenschritte wird der Gesamtprozess deutlich besser reproduzierbar und kontrollierbar. Außerdem lässt sich die Gesamtprozessdauer auf wenige Stunden redu zieren. Dies erlaubt ganz neue Arten von Fragestellungen zu bearbeiten, die bisher aufgrund der relativ großen notwendigen Materialmenge nicht zugänglich waren und ermöglicht eine sehr viel feinere Diskriminierung biologischer Vorgänge. Als Trägersubstrat ist speziell eine Taägetplatte für die Massenspektroskopie vorgesehen. Grundsätzlich sind auch andere Einsatzzwecke denkbar, beispielsweise funktionelle Assays für Aktivitäts- oder Bindungstests der separierten Proteine.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie der Zeichnung. Es zeigen in schematischer Weise
  • 1 und 2 eine Vorrichtung zum Trennen und Weiterverarbeiten von Proteinen umfassend ein plattenförmiges Trennelement in perspektivischer und vertikal abgebrochener Darstellung;
  • 3 einen Vertikalschnitt durch das Trennelement nach 1;
  • 4 eine Mittel- bzw. Trennplatte des Trennelements in perspektivischer Ansicht;
  • 5a eine ausschnittsweise Draufsicht auf die Trennplatte nach 4 und die bodenseitig daran anschließende Kanalstruktur;
  • 5b einen Schnitt entlang der Linie b-b der 5a mit an die Kanalstruktur angeschlossener Trägerplatte;
  • 6 und 7 weitere Ausführungsformen von Trennelementen in ausschnittsweiser perspektivischer Ansicht;
  • 8 einen Positionierrahmen zur Verbindung mehrerer Trennelemente mit einer massenspektroskopischen Trägerplatte in schaubildlicher Darstellung; und
  • 9 eine Aufnahmeeinheit zur Lagerung und Prozessierung von Trennelementen in einem Vertikalschnitt.
  • Die in der Zeichnung dargestellten plattenförmigen Trennelemente 10 bestehen im wesentlichen aus einer Trennplatte 12 zur zweidimensionalen Separation von Proteinmaterial, einer quer dazu wirksamen Transportbzw. Kanalstruktur 14 zum positionsgetreuen Ausschleusen und Überleiten der separierten Probenkomponenten auf eine für massenspektroskopische Untersuchungen bestimmte Trägerplatte 16 und einer Deckelplatte 18 sowie einer Bodenplatte 20 zur beidseitigen Begrenzung der Trennplatte 12.
  • Wie in 1 bis 3 dargestellt, besitzt die Deckelplatte 18 eine schlitzförmig durchgehende Probenaufgabeöffnung 22, eine zur Trennplatte 12 hin offene Deckelkammer 24, eine in die Deckelkammer 24 mündende seitliche Einlassöffnung 26 und eine zentrale Ventilöffnung 28. Die Trennplatte 12 bildet in zwei übereinander liegenden Bereichen ein dreidimensionales Kanalsystem, wobei ein in der Platten- bzw. Trennebene liegender oberer zweidimensionaler Trennbereich 30 bodenseitig durch die in der dritten Dimension verlaufende Kanalstruktur 14 begrenzt ist. Die Bodenplatte 20 dient zur Stützung und Stabilisierung der Plattenanordnung und enthält eine zu der Kanalstruktur 14 hin offene Sammelkammer 32.
  • Der Grundwerkstoff für das als Verbundchip ausgebildete Trennelement 10 kann aus Silizium, Polypropylen, Polycarbonat, anderen Polymeren (z.B. Polymethylmethacrylat, Polyethylenterephtalat, Polystyrol, Polydimethylsiloxan), Kunstharz, Keramik oder einem Metall oder verschiedener dieser Materialien bestehen. Wichtig ist, dass der Grundwerkstoff die Formgebung mit der notwendigen Präzision erlaubt und vereinbar ist mit den zur Probenverarbeitung eingesetzten Materialien. Zweckmäßig sollte der Grundwerkstoff elektrisch isolierend und thermisch leitend sein, um elektrophoretische Trennungen und gegebenenfalls eine effiziente Kühlung zu ermöglichen. Das Trennelement 10 besitzt beispielsweise eine Grundfläche von 6 × 4 cm (entsprechend 1/4 einer üblichen Mikrotiterplatte).
  • Die in 4 gesondert gezeigte Trennplatte 12 weist in der Plattenebene verlaufende orthogonale Trennpfade 34, 36 zur sequentiellen 2D-Elektrophorese auf. Zu diesem Zweck sind zwei Elektrodenpaare 38, 40 vorgesehen, die über elektrische Anschlussfahnen mit einer geeigneten Gleichspannung beaufschlagbar sind.
  • Der Trennpfad 34 der ersten Dimension zwischen den Elektroden 38 wird durch eine langgestreckte Ausnehmung 42 gebildet, in welcher ein Gelstreifen (nicht gezeigt) mit einem präformierten pH-Gradienten zur – isoelektrischen Fokussierung (IEF) der Proteinmoleküle angeordnet ist. Dabei kann in Speicherzonen 44 im Bereich der Elektroden 38 ein – Elektrophorese-Puffer vorgelegt werden.
  • Die Trennpfade der zweiten Dimension sind durch eine Schar von zwischen den Elektroden 40 parallel zueinander verlaufenden Kanälen 36 gebildet, die entlang der Ausnehmung 42 verteilt angeordnet sind und rechtwinklig davon abzweigen. Die Anzahl der Kanäle hängt von der gewünschten und erreichbaren Auflösung bzw. Trennleistung der ersten Dimension ab. Sie kann zwischen 10 und mehreren Tausend liegen, bevorzugt 50 bis 500. Die Molekültrennung in diesen Kanälen erfolgt durch Polyacrylamidgel-Elektrophorese (PAGE) in einem Natriumdodecylsulfat (SDS)-haltigen Elektrophorese-Puffer. Die Aussparungen 46, 48 im Bereich der Elektroden 40 können dabei als Pufferreservoir dienen.
  • Bei der Herstellung wird zunächst das SDS-PAGE Trenngel in die Kanäle 36 der zweiten Dimension und in die Pufferreservoirs 46, 48 eingebracht und photopolymerisiert. Dabei kann die Ausnehmung 42 für den IEF-Gelstreifen mechanisch (Separator 50) abgetrennt sein, um eine Vermischung der Gelsorten zu verhindern. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Kanäle 36 in ihrem Anfangsteil mit einem Sammelgel befällt werden, welches dem Trenngel vorgeschaltet ist. Durch das Sammelgel können in der späteren Trennung die Proteine an der Grenzzone zum Trenngel gesammelt und komprimiert werden, so dass schärfere Zonen der einzelnen Proteinbanden entstehen.
  • Wie am besten aus 5a, b ersichtlich, wird die Kanalstruktur 14 durch am Boden der Trennkanäle 36 aufgereihte Ausschleuskanäle 52 gebildet. Diese verlaufen senkrecht zu der durch die Trennkanäle 36 aufgespannten Trennebene und bilden eine über den Trennbereich 30 verteilte Kanalmatrix, um ein abbildungsgetreues Ausschleusen des bei der Molekül trennung erhaltenen 2D-Musters zu ermöglichen, wie es weiter unten näher erläutert wird. Die Anzahl der Ausschleuskanäle 52 pro Trennkanal 36 hängt wiederum von der gewünschten und erreichbaren Auflösung der Trennung in der zweiten Dimension ab. Sie kann zwischen 10 und 1000 liegen, bevorzugt 30 bis 400. Vorteilhaft sind die Ausschleuskanäle 52 konisch verjüngend ausgebildet, beispielsweise mit einem oberen Einlassdurchmesser von 100 μm und einem unteren Mündungsquerschnitt von 50 μm (5b). Es sind aber auch andere Kanalgeometrien denkbar, um die Proteine nach erfolgter Trennung möglichst verlustfrei in der dritten Dimension zu prozessieren.
  • Zu diesem Zweck kann die Bodenplatte 20 abgenommen und die Trennplatte mit ihrer Unterseite 54 mit einer für massenspektroskopische Untersuchungen vorgesehenen Trägerplatte 56, speziell einer für Matrixunterstützte Laserdesorption/Ionisation-Flugzeit-Massenspektrometrie (MALDI-TOF) ausgebildeten Taägetplatte in Anlage gebracht werden. Die Trägerplatte kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen (Metalle, Kunststoffe, Polymere). Wichtig ist, dass das Material mit der folgenden Massenspektrometrie kompatibel ist, insbesondere für MALDI-TOF leitfähig ist. Entsprechend der flächigen Verteilung der Ausschleuskanäle 52 können auf einer an sich hydrophoben Oberfläche der Trägerplatte 56 hydrophile Ankerzonen 58 für die zu übertragenden Substanzen angeordnet sein. Die Position und Größe dieser Ankerzonen sind an die Ausschleuskanäle angepasst, so dass die eluierten Molekülfragmente direkt aufgefangen werden und die beim Trennvorgang erreichte geometrische Auflösung auf der Trägetplatte im wesentlichen erhalten bleibt.
  • Die Kanäle 34, 36, 52 der drei Dimensionen können durchgehend in direktem Kontakt stehen, oder aber durch Barrieren oder Ventile getrennt sein, die nur bei Übergang von der einen Dimension in die andere geöffnet werden. Der Kontakt kann mechanisch, durch Bewegen oder Drehen der Kanäle, hergestellt werden, oder es können mechanische Barrieren vorgesehen sein. Die Kanaltrennung kann auch chemisch erfolgen, z.B. durch Polymere, die zum gewünschten Zeitpunkt aufgelöst werden. Denkbar ist es auch, die Kanäle der verschiedenen Dimensionen durch semipermeable Membranen, deren Permeabilität gesteuert werden kann, zu trennen.
  • Bei der in 6 gezeigten Ausführungsform sind die mit SDS-PAGE-Trenngel 60 gefüllten Trennkanäle 36 der zweiten Dimension nach unten durch eine poröse Bodenschicht bzw. Fritte 62 begrenzt, welche mit fluidisch miteinander kommunizierenden Mikroporen eine quer zur Trennebene durchströmbare Kanalstruktur 14 bildet. In diesem Sinne sind die vielen eng beieinander liegenden Poren der Bodenschicht 62 als mikroskopische Ausschleuskanäle zu verstehen.
  • Das in 7 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich zusätzlich dadurch, dass anstelle diskreter Trennkanäle für die Trennung in der zweiten Dimension eine ultradünne Polyacrylamid-Gelschicht 64 vorgesehen ist, die gegebenenfalls über einen Zwischenstreifen aus einem Sammelgel an den IEF-Gelstreifen seitlich angrenzt und eine SDS-PAGE-Elektrophorese ermöglicht.
  • Wie in 8 dargestellt, können vier Trennelemente 10 in einem Positionierrahmen 66 auf einer massenspektroskopischen Trägerplatte 16 in der Größe einer Mikrotiterplatte gemeinsam positioniert und verarbeitet werden. Die Trägerplatte 16 wird dabei in vorbestimmtem Abstand zu der Austrittsseite der jeweiligen Kanalstruktur 14 parallel positioniert, so dass die zu übertragenden Moleküle direkt auf die hydrophilen Ankerzonen 58 übertragen werden können.
  • Entsprechend dieser Anordnung lassen sich die Trennelemente 10 zur Lagerung und Vorverarbeitung in ein Vorratsbehältnis 68 einsetzen und darin mittels einer lösbaren Deckfolie 70 luftdicht einschließen (9). Die Übergabe in den Positionierrahmen 66 unter Entfernung der Bodenplatten 20 kann durch einen geeigneten Schiebemechanismus (nicht dargestellt) vereinfacht bzw. automatisiert werden. Die gesamte Trennvorrichtung umfasst weitere Einheiten zur Steuerung des Prozessablaufs, die dem Fachmann an sich bekannt sind und hier nicht im einzelnen erläutert werden.
  • Zur Verarbeitung in dem Trennelement bzw. Chip 10 wird eine geeignete Menge des Probenmaterials über die Aufgabeöffnung 22 in den ersten Trennpfad 34 eingebracht. Für eine typische Trennung wird 1 μg Gesamtprotein in einem Volumen von ca. 50 nl Trägerflüssigkeit zugegeben. In Gegenwart geeigneter Puffer und nach Anlegen einer elektrischen Spannung an die Elektroden 38 wandern die Proteine im elektrischen Feld und pN-Gradienten bis zu einer ihrem isoelektrischen Punkt entsprechenden Stelle. Nach erfolgter Trennung in der ersten Dimension, die zeitlich gesteuert und nach ca. einer Stunde abgeschlossen ist, wird die isoelektrische Fokussierung durch Abschalten der elektrischen Spannung beendet.
  • Grundsätzlich sind auch andere Trennmethoden möglich, z.B. aufgrund der Hydrophobizität der Proteine (hydrophobe Interaktion) oder aufgrund der Affinität zu bestimmten Substanzen (Affinitätstrennung). Durch die Realisierung verschiedener Trennverfahren für die erste Dimension neben der isoelektrischen Fokussierung wird die Analyse von Proteinklassen ermöglicht, die bisher nicht oder nur sehr ungenügend zugänglich waren. So lassen sich durch hydrophobe Interaktion Membranproteine analysieren, während durch Affinitätstrennung oder durch ionische Interaktionen andere Klassen, z.B. DNA-bindende Proteine, trennbar sind. Bei chromatographischen Methoden wandern die Proteine in einem Flüssigkeitsstrom und werden aufgrund ihrer Interaktion mit chromatographischen Material unterschiedlich stark zurückgehalten. Bei dieser Interaktion entsteht kein stabiler Gleichgewichtszustand, sondern die Auftrennung ist dynamisch und muss nach einer bestimmten Zeit gestoppt werden.
  • Für die Auftrennung in der zweiten Dimension kann es erforderlich sein, dass der Puffer, der für die Trennung in der ersten Dimension verwendet wurde, von den Proteinen entfernt und diese in einem für die Trennung der zweiten Dimension geeigneten Puffer umäquilibriert werden. Dies kann direkt im Kanal 42 durch Überschichten erfolgen, wobei der neue Puffer über die Deckelplatte 18 zugeführt wird. Ebenfalls wird dann der SDS-PAGE-Puffer in die beiden Pufferreservoirs 46, 48 eingefüllt. Anschließend wird Spannung an die beiden Elektroden 40 angelegt und die IEF-fokussierten Proteine wandern aus dem IEF-Streifen entsprechend der erreichten Position in einen korrespondierenden Kanal 36 der zweiten Dimension. Die Auftrennung der Proteine in den SDS-Polyacrylamidgefüllten Kanälen 36 der zweiten Dimension erfolgt dann elektrophoretisch, wobei die verschiedenen Proteine nach ihrem Molekulargewicht ge trennt werden. Diese SDS-PAGE-Gelelektrophorese, die durch Zugabe geeigneter Markersubstanzen verfolgt werden kann, ist nach ca. einer Stunde beendet. Dann wird die elektrische Spannung abgeschaltet. Alternativ können für die Trennung in der zweiten Dimension natürlich auch die oben bereits geschilderten Trennprinzipien der ersten Dimension (IEF, hydrophobe Interaktion, Affinität, ionische Interaktion) zur Anwendung kommen.
  • Die weitere Verarbeitung der Proteine bis zum Aufbringen auf den Träger 16 erfolgt in einem Flüssigkeitsstrom über die Kanalstruktur 14. Die erforderlichen Flüssigkeiten werden über die Deckelkammer 24 eingeleitet, während die Ventilöffnung 28 das Abströmen der verdrängten Luft ermöglicht. Der Flüssigkeitsstrom wird senkrecht zur Trennebene und in gleichmäßiger Verteilung durch den Trennbereich 30 hindurchgeleitet, wobei die treibende Druckdifferenz beispielsweise durch Anlegen eines Stützvakuums an der Sammelkammer 32 der Bodenplatte 20 vergrößert werden kann. Für einen gleichmäßigen Fluss im gesamten Trennbereich 30 ist eine waagrechte Ausrichtung essentiell. Gegebenenfalls kann die homogene Flächenverteilung durch eine nicht gezeigte Lochplatte, welche die Kanäle 36 überdeckt, verbessert werden.
  • In einem ersten Aufbereitungsschritt für die spätere massenspektroskopische Untersuchung wird SDS-freie Pufferlösung durch das Gel in den Kanälen 36 der zweiten Dimension gelenkt. Diese entfernt SDS aus dem Gel und von den separierten Proteinen, ohne die Position der Proteine zu verändern. Die Pufferlösung wird über die Kanalstruktur 14 in die untere Sammelkammer 32 der Bodenplatte 20 abgeleitet. Anschließend wird auf dieselbe Weise eine genau dosierte Menge an Trypsin-Lösung zugeführt.
  • Das Trypsin spaltet die Proteine in definierte Polypeptide. Konzentration und Fluss des Trypsins werden dabei so gesteuert, dass die Proteine möglichst vollständig gespalten werden, ohne dass bereits signifikante Mengen der Spaltprodukte aus dem Gel eluiert werden.
  • Nach diesem Schritt wird durch einen Schiebemechanismus die Bodenplatte 20 mit den Abfall-Eluaten entfernt und die Trägerplatte 16 für die Massenspektrometrie in dem Positionierrahmen 66 in einem genau definierten Abstand von wenigen Mikrometern unter der freigelegten Kanalstruktur 14 der Trennplatte 12 positioniert. Sodann werden die durch die Protease-Spaltung erzeugten Proteinfragmente durch Zugabe eines definierten Volumens an Elutionspuffer durch die Deckelplatte und gezielten Strom durch das Trenngel hindurch über die Ausschleuskanäle 52 eluiert. Der Abstand zur Trägerplatte 16 ist dabei so optimiert, dass das Eluat von den hydrophilen Ankern 58 auf dem MALDI-Target 56 lokal gefangen wird.
  • Dadurch entsteht auf dem Träger 16 gleichsam ein Abziehbild der Molekülverteilung im Trennbereich. Die Trennung der Proteine und die vorbereitende Prozessierung für die Massenspektrometrie kann somit in einem Chip integriert mit minimalen Stoffmengen erfolgen, ohne dass ein externer Eingriff mit Transferinstrumenten wie Mikropipetten erforderlich wäre.
  • Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung und ein Trennverfahren für biomolekulares Probenmaterial, insbesondere Proteingemische. Hierfür ist ein Trennelement 10 zur zweidimensionalen vorzugsweise elektrophoretischen Separation von Komponenten des Probenmaterials im Bereich 30 einer Trennebene vorgesehen. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass das Trennelement 10 eine Kanal- oder Transferstruktur 14 zum ortsaufgelösten Ausschleusen von separierten Probenkomponenten auf ein für massenspektroskopische Untersuchungen ausgebildetes Trägersubstrat 16 in einer quer zu der Trennebene verlaufenden Transportrichtung aufweist.

Claims (21)

  1. Trennvorrichtung für biomolekulares Probenmaterial, insbesondere Proteingemische, mit einem Trennelement (10) zur zweidimensionalen vorzugsweise elektrophoretischen Separation von Komponenten des Probenmaterials im Bereich (30) einer Trennebene, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (10) eine Kanalstruktur (14) zum Ausschleusen von separierten Probenkomponenten auf ein Trägersubstrat (16) in einer quer zu der Trennebene verlaufenden Transportrichtung aufweist.
  2. Trennvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalstruktur (14) sich über den Trennbereich (30) des Trennelements (10) erstreckt, so dass die gegenseitige Relativposition der separierten Probenkomponenten beim Ausleiten auf das Trägersubstrat (16) im wesentlichen erhalten bleibt.
  3. Trennvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalstruktur (14) eine Vielzahl von raster- oder matrixförmig über den Trennbereich (30) des Trennelements (10) verteilt angeordneten und senkrecht zur Trennebene verlaufenden Ausschleuskanälen (52) aufweist.
  4. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalstruktur (14) durch eine poröse Platte (62) oder Schicht gebildet ist, wobei die Poren senkrecht zu der Trennebene durchströmbare mikroskopische Ausschleuskanäle bilden.
  5. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanalstruktur (14) an einer freien Transferfläche (54) mit dem Trägersubstrat (16) koppelbar ist.
  6. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat (16) durch eine für massenspektroskopische Untersuchungen ausgebildete Trägerplatte (56), insbesondere eine MALDI-TOF-Taägetplatte gebildet ist.
  7. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat (16) matrixförmig verteilte hydrophile Ankerzonen (58) für das aufzubringende Probenmaterial aufweist.
  8. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (10) in der Trennebene verlaufende orthogonale Trennpfade (34,36) zur zweidimensionalen Probenseparation aufweist.
  9. Trennvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennpfade (34,36) zur elektrophoretischen Molekülseparation insbesondere durch isoelektrische Fokussierung (IEF) oder Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE) ausgebildet sind.
  10. Trennvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schar von nebeneinander verlaufenden Trennpfaden (36) der zweiten Dimension seitlich an einem Trennpfad (34) der ersten Dimension verteilt abzweigt.
  11. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennpfade (34,36) zumindest der zweiten Dimension zum Eluieren von Probenmaterial quer durchströmbar sind.
  12. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (10) eine parallel zu der Trennebene ausgerichtete Lochplatte zum flächig verteilten Durchleiten eines Flüssigkeitsstroms aufweist.
  13. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennpfade (34,36) durch insbesondere kapillarartig-mikroskopische Trennkanäle und/oder durch Trennschichten aus Polymer- bzw. Gel-Material, beispielsweise aus Polyacrylamid-Gel gebildet sind.
  14. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennpfade (34,36) der ersten und zweiten Dimension gegeneinander und/oder gegenüber der Kanalstruktur (14) durch Barrieren oder Ventile wahlweise abtrennbar sind.
  15. Trennvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch einen Positionierrahmen (66) zur Festlegung eines oder mehrerer Trennelemente (10) gegenüber dem Trägersubstrat (16) in definierter Lagebeziehung.
  16. Trennverfahren für biomolekulares Probenmaterial, insbesondere Proteingemische, bei welchem Probenkomponenten vorzugsweise elektrophoretisch in einer Trennebene eines Trennelements (10) zweidimensional separiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass die separierten Probenkomponenten quer zur Trennebene aus dem Trennelement (10) auf ein Trägersubstrat (16) ausgeschleust werden.
  17. Trennverfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die separierten Probenkomponenten entsprechend ihrer flächigen Verteilung in der Trennebene vorzugsweise matrix- oder rasterförmig auf das Trägersubstrat (16) ausgeleitet werden.
  18. Trennverfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Probenkomponenten durch eine Vielzahl von über die Trennebene verteilt angeordneten und quer dazu verlaufenden Ausschleuskanälen (52) auf das Trägersubstrat (16) übertragen werden.
  19. Trennverfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Probenkomponenten nach ihrer zweidimensionalen Trennung für eine massenspektroskopische Analyse direkt in dem Trennelement (10) aufbereitet werden.
  20. Trennverfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die separierten Probenkomponenten in einem quer zu der Trennebene gerichteten Flüssigkeitsstrom verarbeitet, insbesondere gewaschen, gespalten und/oder eluiert werden.
  21. Trennverfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die separierten Probenkomponenten aus dem Trennelement (10) auf eine das Trägersubstrat (16) bildende mas senspektroskopische Trägerplatte (56), insbesondere eine MALDI-TOF-Platte übertragen werden.
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