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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft Erfassungssysteme für
Kraftfahrzeuge, um zu bestimmen, ob ein oder mehrere benachbarte
Fahrzeuge in einer Seitenaufprallkollision gewesen sind; und um
entsprechend zu reagieren, falls dies der Fall ist.
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STAND DER TECHNIK
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Fahrer
von Host-Fahrzeugen müssen eine ständig wachsende
Informationsmenge beobachten und verarbeiten, um sicher zu manövrieren,
während sie auf der offenen Straße fahren. Fahrer
müssen nicht nur selbst die Straßenregeln kennen
und sich daran halten, sie müssen sich auch darüber
bewußt sein, was benachbarte Fahrzeuge tun. Um die Sache komplizierter
zu machen, verhalten sich benachbarte Fahrzeuge nicht immer auf
vorhersagbare Weise.
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Fahrer
sehen sich diesen Herausforderungen gegenüber, und zwar
zusätzlich zu einer ständig zunehmenden Anzahl
von Ablenkungen, einschließlich Radios, läutenden
Mobiltelefonen, Passagieren, die die Aufmerksamkeit erfordern, und
dergleichen. Aus diesem Grund kann es eine Herausforderung sein,
rechtzeitig zu bestimmen, ob ein benachbartes Fahrzeug in eine Seitenaufprallkollision
verwickelt war. Folglich kann es für Fahrer schwierig sein,
auf eine nahegelegene Seitenaufprallkollision schnell und angemessen
zu reagieren.
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Bestehende
Aufprallerfassungssysteme identifizieren nicht den Seitenaufprallkollisionsstatus von
benachbarten Fahrzeugen, das heißt, ob ein benachbartes
Fahrzeug in einen Seitenaufprall verwickelt worden ist, und reagieren
nicht entsprechend mit Warnungen an einen Host-Fahrer, andere Fahrer oder
Gegenmaßnahmen wie etwa dem automatischen Betätigen
von Bremsen, dem Straffen von Sitzgurten oder dem Vorschärfen
von Airbags.
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Es
ist deshalb wünschenswert, Systeme und Verfahren zum Identifizieren
des Seitenaufprallkollisionsstatus von benachbarten Fahrzeugen bereitzustellen.
Es ist außerdem wünschenswert, System und Verfahren
bereitzustellen zum Reagieren auf den Seitenaufprallkollisionsstatus
von benachbarten Fahrzeugen und zum Identifizieren von nichtbefahrbaren
Wegen sowie verfügbaren und bevorzugten Fahrwegen. Es ist
wünschenswert, eine Warnung an einen Fahrer eines Host-Fahrzeugs
sowie an Fahrer von anderen Fahrzeugen und an Infrastruktursupportsysteme
zu schicken. Es ist außerdem wünschenswert, gegebenenfalls
Gegenmaßnahmen automatisch zu ergreifen, insbesondere wenn
ein Fahrer eines Host-Fahrzeugs abgelenkt ist oder anderweitig daran
gehindert ist, dies zu tun.
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KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es
werden Systeme und Verfahren bereitgestellt, um eine/n oder mehrere
Notwendigkeiten oder Wünsche zumindest teilweise zu behandeln,
die von Systemen und Verfahren nach dem Stand der Technik unbehandelt
geblieben sind.
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Es
wird ein System zum Bestimmen des Seitenaufprallkollisionsstatus
von benachbarten Fahrzeugen bereitgestellt. Das System enthält
einen Mechanismus zum Detektieren einer Anwesenheit des Fahrzeugs.
Das System enthält auch einen Controller zum Bestimmen
der seitlichen Verschiebung des Fahrzeugs in vorbestimmten Zeitintervallen
und Vergleichen selbiger mit Schwellwerten, um den Seitenaufprallkollisionsstatus
des Fahrzeugs zu bestimmen. Wenn außerdem das System bestimmt,
daß der Seitenaufprallkollisionsstatus des Fahrzeugs positiv
ist, wird ein Signal konfiguriert, um eine Reaktion auszulösen.
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Es
wird auch ein Verfahren zum Vermeiden einer Kollision bereitgestellt.
Das Verfahren umfaßt einen Schritt des Bestimmens eines
Seitenaufprallkollisionsstatus eines Fahrzeugs auf der Basis einer seitlichen
Verschiebung in vorbestimmten Zeitintervallen. Wenn die Größe
der Verschiebung höher als vorbestimmte Schwellwerte ist,
ist der Seitenaufprallkollisionsstatus des Fahrzeugs positiv. Das
Verfahren beinhaltet auch einen Schritt des automatischen Reagierens
auf den Seitenaufprallkollisionsstatus des Fahrzeugs.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine beispielhafte Darstellung eines Host-Fahrzeugs, das den Seitenaufprallkollisionsstatus
eines benachbarten Fahrzeugs detektiert und kommuniziert.
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2 ist
eine beispielhafte Darstellung eines Host-Fahrzeugs, das den Seitenaufprallkollisionsstatus
eines benachbarten Fahrzeugs detektiert und kommuniziert.
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3 ist
eine beispielhafte Darstellung eines Host-Fahrzeugs, das den Seitenaufprallkollisionsstatus
eines benachbarten Fahrzeugs detektiert und kommuniziert.
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4 ist
ein Flußdiagramm, das eine Logik zum Detektieren eines
Kollisionsstatus und Reagieren auf den Kollisionsstatus liefert.
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5 ist
ein Schemadiagramm eines Systems zum Detektieren eines Kollisionsstatus
und Reagieren auf den Kollisionsstatus.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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In 1 ist
ein Host-Fahrzeug 10 gezeigt, das in der gleichen Richtung
wie zwei benachbarte Fahrzeuge 20 und 40 fährt.
Das benachbarte Fahrzeug 30 fährt in einer im
wesentlichen senkrechten Richtung. Schließlich kollidieren
die Fahrzeuge 20 und 30. Bei diesem Beispiel detektiert
das Host-Fahrzeug 10 den Seitenaufprallkollisionsstatus
von Fahrzeug 20 als positiv, und zwar mindestens aus dem Grund,
daß die Änderung bei der seitlichen Verschiebung
des Fahrzeugs 20 während eines vorbestimmten Zeitintervalls
oder während vorbestimmter Zeitintervalle außerhalb
von vorbestimmten Schwellwerten für eine derartige seitliche
Verschiebung fällt.
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Bei
diesem nicht-begrenzenden Beispiel fuhr das Fahrzeug 20 in
dem gleichen Längsweg wie das Host-Fahrzeug 10.
Zum Zeitpunkt des Unfalls hat das Fahrzeug 20 zwischen
seiner Anfangsfahrrichtung und seiner aktuellen Fahrrichtung, die
aus einem Seitenaufprall herrührt, einen Kurswinkel θ.
Die Änderung beim Kurswinkel θ trat innerhalb
eines bestimmten Zeitintervalls auf. Wenn die Größe
des Kurswinkels θ größer ist als vorbestimmte
Schwellwerte für vorbestimmte Zeitintervalle, dann kann
bestimmt werden, daß das Fahrzeug 20 in eine Seitenaufprallkollision
verwickelt war.
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Wenn,
wie in 1, bestimmt wird, daß das Fahrzeug 20 in
eine Seitenaufprallkollision verwickelt war, dann liefert das Host-Fahrzeug 10 eine
Warnung an den Fahrer im Host-Fahrzeug 10 sowie an andere Fahrer
wie etwa den Fahrer des benachbarten Fahrzeugs 40 über
die erfaßte Seitenaufprallkollision. Beliebige bekannte
Warnverfahren und -mechanismen können verwendet werden,
um die Fahrer über die Kollision zu alarmieren. 1 zeigt
einige wenige beispielhafte, nicht beschränkende Warnverfahren und
-mechanismen. Der Fahrer im Fahrzeug 40 wird über
eine allgemeine Fahrgefahr durch die blinkenden Warnlichter des
Host-Fahrzeugs 10 alarmiert. Der Fahrer im Fahrzeug 40 wird
auch durch vom Host-Fahrzeug 10 initiierte Fahrzeug-zu-Fahrzeug(V2V)-Warnungen
oder -Kommunikationen über das spezifische Problem alarmiert,
daß eine benachbarte Seitenaufprallkollision stattgefunden
hat, in der nicht beschränkenden Darstellung vor dem Fahrzeug 40.
Solche Kommunikationen können auch Informationen über
detektierte nichtfahrbare Wege, verfügbare Fahrwege und/oder
bevorzugte Fahrwege enthalten. Andere Arten von Kommunikationen
werden zur Verwendung mit den hierin beschriebenen Systemen in Betracht
gezogen, einschließlich Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikationen
(V2I-Vehicle-to-Infrastructure). Die Infrastruktur kann dann mit ausgestatteten
Fahrzeugen 40 kommunizieren sowie Notfalldienste entsenden,
Verkehrsflußwarnsysteme und dergleichen. Mechanismen und
Verfahren zum Detektieren des Kollisionsstatus eines benachbarten Fahrzeugs
sowie damit assoziierte Warnsysteme werden hierin ausführlicher
beschrieben.
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In 2 ist
ein Host-Fahrzeug 10 im Verkehr auf einer gekrümmten
Straße gezeigt, wobei die Fahrzeuge 10, 20 und 40 in
dem gleichen allgemeinen Weg fahren. Das Fahrzeug 30 fährt
in einer Richtung, die im wesentlichen senkrecht zu den anderen Fahrzeugen
verläuft. Schließlich kollidieren die Fahrzeuge 20 und 30 außerhalb
des visuellen Blickfelds für den Fahrer des Fahrzeugs 40.
Das Host-Fahrzeug 10 bestimmt mindestens teilweise auf
der Basis der seitlichen Verschiebung des Fahrzeugs 20 pro vorbestimmten
Zeitintervallen, daß der Kollisionsstatus des Fahrzeugs 20 positiv
ist. Wie oben angemerkt kann dies durch die Änderung beim
Kurswinkel θ pro vorbestimmten Zeitintervallen bestimmt
werden.
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Das
Host-Fahrzeug 10 liefert dann eine Warnung an den Fahrer
im Host-Fahrzeug 10 sowie an andere Fahrer wie etwa den
Fahrer des benachbarten Fahrzeugs 40 über die
erfaßte Kollision. In 2 wird der
Fahrer im Fahrzeug 40 über durch das Host-Fahrzeug 10 initiierte
V2V-Kommunikationen über eine allgemeine Fahrgefahr alarmiert.
Die V2V-Kommunikation kann optional Informationen über
einen nichtfahrbaren Weg sowie verfügbare und bevorzugte
Fahrwege enthalten. Solche Kommunikationen können auch über
V2I an eine Infrastruktur wie etwa ein zentralisiertes Netzwerk
durchgeführt werden. In 2 können
Sensoren und/oder andere Geräte im Host-Fahrzeug 10 bestimmen,
welche Wege auf der gekrümmten Straße befahren
werden können. Die Darstellung zeigt, daß die
Spuren, in denen die Kollision erfolgte, nichtbefahrbare Wege sind, und
die andere Spur ist befahrbar. Bei dem nicht einschränkenden
Beispiel kann ein System in Host-Fahrzeug 10 bestimmen,
daß die von der Kollision am weitesten weg liegende Spur
ein befahrbarer Weg der ersten Wahl ist. Ein System kann die Existenz
von mehreren befahrbaren Wegen bestimmen und unter den Auswahlmöglichkeiten
bevorzugte befahrbare Wege auswählen. Die Informationen über den
befahrbaren Weg können auch an ausgestattete Fahrzeuge 40 über
V2V-Alarme oder Kommunikationen kommuniziert werden und/oder an
eine spezialisierte Infrastruktur unter Verwendung von V2I-Warnungen
oder Kommunikationen kommuniziert werden.
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In 3 fährt
das Host-Fahrzeug 10 in einer Spur in der gleichen Richtung
wie das benachbarte Fahrzeug 20. Die Fahrzeuge 40 und 45 fahren
in der entgegengesetzten Richtung auf der gleichen Straße in
einer benachbarten Spur. Das Fahrzeug 30 fährt
in einer Richtung senkrecht zu der Fahrrichtung der Fahrzeuge 10, 20 und 40.
Die Fahrzeuge 20 und 30 kollidieren und das Host-Fahrzeug 10 bestimmt
mindestens teilweise auf der Basis der seitlichen Bewegung oder
der seitlichen Verschiebung des Fahrzeugs 20 pro vorbestimmten
Zeitintervallen, daß der Seitenaufprallkollisionsstatus
des Fahrzeugs 20 auf seiner Rückseite, aber innerhalb
des Blickfeldes seines Erfassungssystems, positiv ist. Dies kann
anhand eines beliebigen bekannten Verfahrens bestimmt werden, einschließlich
der Verwendung der Änderung des Kurswinkels θ pro
vorbestimmten Zeitintervallen. In 3 ist das
Host-Fahrzeug 10 so dargestellt, daß es V2V-Kommunikationen
zu benachbarten ausgestatteten Fahrzeugen 40 und 45 initiiert,
um sie über den Seitenaufprallkollisionsstatus des Fahrzeugs 20 zu
informieren. Kommunikationen können optional ausgestattete
Infrastruktur oder ausgestattete Fahrzeuge über einen etwaigen
nichtbefahrbaren Weg in ihrer Nähe sowie über
etwaige verfügbare befahrbare Wege sowie darüber
benachrichtigen, welcher unter den verfügbaren Wegen bevorzugt
ist.
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In 4 ist
ein beispielhaftes Flußdiagramm für ein System
zur Verwendung beim Vermeiden einer Kollision mit einem oder mehreren
benachbarten Fahrzeugen bereitgestellt, die in eine Seitenaufprallkollision
verwickelt waren. Alle oder einige der Schritte in 4 können
in bestimmten kommerziellen Systemen implementiert werden.
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Im
Startoval 100 kann ein System ein- oder ausgeschaltet werden,
um zu detektieren, ob es bei einem Host-Fahrzeug zu einer Kollision
gekommen ist. Das heißt, das Host-Fahrzeug kann konfiguriert sein,
den Seitenaufprallkollisionsstatus eines benachbarten Fahrzeugs
auszuwerten.
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Der
Verarbeitungsschrittkasten
104 zeigt, daß zum
Detektieren von benachbarten Fahrzeugen und der Spurpositionen von
einem oder mehreren benachbarten Fahrzeugen ein oder mehrere Sensoren
verwendet werden können. Die Anwesenheit eines benachbarten
Fahrzeugs kann unter Verwendung eines Bilderkennungssystems detektiert
werden, wie etwa dem in
US-Patent
Nr. 7,263,209 beschrieben, das hier in seiner Gänze
aufgenommen ist. Zusätzlich können Sensoren, einschließlich
Radarsensoren und Lidarsensoren, in einem Host-Fahrzeug verwendet
werden, um die Anwesenheit eines benachbarten Fahrzeugs (eines Fahrzeugs
innerhalb des Blickfeldes mindestens eines der Sensoren) von einem
Host-Fahrzeug zu erfassen. Andere bekannte Erfassungssysteme zum
Bestimmen der Distanz zwischen einem Host-Fahrzeug und einem benachbarten
Fahrzeug werden ebenfalls in Betracht gezogen. Benachbarte Fahrzeuge
brauchen sich nicht vor dem Host-Fahrzeug zu befinden; sie können
in einer beliebigen Richtung von dem Host-Fahrzeug aus positioniert
sein, solange das Erfassungssystem in dem Host-Fahrzeug ein Blickfeld
besitzt, in das das benachbarte Fahrzeug fällt.
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Der
Verarbeitungsschrittkasten 108 zeigt die Bestimmung des
Orts des benachbarten Fahrzeugs. Diese Daten können nützlich
sein, wenn bestimmt wird, ob die seitliche Verschiebung des benachbarten Fahrzeugs
innerhalb erwarteter Bereiche liegt. Die Ortsbestimmung kann unter
Verwendung eines beliebigen bekannten Verfahrens oder Systems ausgeführt
werden.
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Der
Verarbeitungsschrittkasten 110 zeigt die Berechnung der
seitlichen Verschiebung eines benachbarten Fahrzeugs anhand des
Kurswinkels θ des oder der benachbarten Fahrzeuge.
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Die
Entscheidungsraute 120 liefert eine beispielhafte Logik
zum Bestimmen des Seitenaufprallkollisionsstatus eines benachbarten
Fahrzeugs. Bekannterweise kann ein benachbartes Fahrzeug, das in
eine Seitenaufprallkollision verwickelt worden ist, unerwartet von
seiner Fahrrichtung abdrehen. Die Abdrehrichtung weist eine seitliche
Verschiebungskomponente außerhalb erwarteter Bereiche auf.
Die seitliche Verschiebung pro Zeitintervall kann unter anderen
Eingaben anhand der Geschwindigkeit des benachbarten Fahrzeugs und
der Änderung beim Kurswinkel θ des benachbarten
Fahrzeugs bestimmt werden. Als ein nichtbeschränkendes
Beispiel bewegt sich zu einem Anfangszeitpunkt t0 ein
benachbartes Fahrzeug longitudinal vorwärts in einer geraden
Richtung. Zum Zeitintervall t1 hat das benachbarte
Fahrzeug seinen Fahrweg so bewegt, daß der Kurswinkel θ der
Winkel zwischen dem ersten Fahrweg und dem zweiten Fahrweg ist.
Zum Zeitintervall t2 hat das benachbarte
Fahrzeug seinen Fahrweg wieder bewegt, wodurch sich der Kurswinkel θ ändert.
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Gewisse Änderungen
beim Kurswinkel θ werden erwartet, wie etwa die Änderungen,
die sich aus einer Wende oder vom Spurwechseln ergeben. Es ist möglich,
erwartete oder tolerierte Bereiche für akzeptable Änderungen
beim Kurswinkel θ für Zeitintervalle zu sammeln
und diese Daten in Tabellen zum Vergleich mit gemessenen oder erfaßten Änderungen
beim Kurswinkel θ über vorbestimmte Zeitintervalle
zu speichern. Tolerierte Bereiche und vorbestimmte Schwellwerte
können berechnet, erhalten, aufgezeichnet, modifiziert
und/oder gespeichert werden, wobei ein beliebiges bekanntes Verfahren
oder System oder ein beliebiger bekannter Mechanismus oder eine
beliebige bekannte Einrichtung verwendet wird.
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Falls
eine Änderung des Kurswinkels eines benachbarten Fahrzeugs
außerhalb eines oder mehrerer vorbestimmter Schwellwerte
liegt, ist der Seitenaufprallkollisionsstatus des benachbarten Fahrzeugs
positiv. Das heißt, das benachbarte Fahrzeug war in eine
Seitenaufprallkollision verwickelt. Falls bestimmt wird, daß das
benachbarte Fahrzeug nicht in eine Seitenaufprallkollision verwickelt
war, dann ist der Kollisionsstatus negativ und das System kann zum
Startoval 100 zurückkehren. Falls der Kollisionsstatus
positiv ist, dann kann ein Controller eine Logik enthalten, die
bewirkt, daß eine Reihe von verwandten Bestimmungen vorgenommen
werden. Beispielsweise gestattet der Verarbeitungskasten 125 die
Bestimmung des Ortes einer beliebigen detektierten Seitenaufprallkollision
oder von beliebigen detektierten Seitenaufprallkollisionen. Der
Verarbeitungskasten 125 schlägt auch vor, daß die
Logik daran beteiligt werden kann zu bestimmen, ob eine detektierte Kollision
primär oder sekundär ist. Wenn mehrere Seitenaufprallkollisionen
detektiert werden, dann können die Kollisionen auch für
eine Priorisierung gemäß dem Grad des Risikos,
das sie für den Fahrer des Host-Fahrzeugs darstellen, klassifiziert
werden. Der Verarbeitungskasten 125 schlägt auch
vor, daß eine Bestimmung von nichtbefahrbaren Wegen und befahrbaren
Wegen und bevorzugten befahrbaren Wegen detektiert wird. Um diese
Bestimmung vorzunehmen, können Sensoren nichtbefahrbare
Wege und verfügbare befahrbare Wege identifizieren und eine
Eingabe an einen Controller liefern, um unter den Auswahlmöglichkeiten
von verfügbaren befahrbaren Wegen bevorzugte Fahrwege zu
bestimmen und auszuwählen. Eine solche Priorisierung von
befahrbaren Wegen ist in 2 exemplifiziert.
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Wenn
der Seitenaufprallkollisionsstatus positiv ist, bewirkt ein Controller,
daß ein Signal gesendet wird, um eine Reaktion auszulösen.
Wie in der Entscheidungsraute 127 exemplifiziert, kann
die Reaktion auf die detektierte Kollision oder die detektierten
Kollisionen gemäß der Klassifikation des Risikos, das
sie für das Host-Fahrzeug darstellen, geordnet werden.
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Eine
Reaktion kann zusätzlich auf den relativen Ort des oder
der benachbarten Fahrzeuge, die in eine Seitenaufprallkollision
verwickelt waren, zugeschnitten werden. Wenn beispielsweise der
Seitenaufprallkollisionsstatus eines benachbarten Fahrzeugs, das
sich im Fahrweg des Host-Fahrzeugs befindet, positiv ist, dann wird
eine Kollision im gleichen Weg detektiert, wie in dem Sechseckzustand 130 gezeigt.
Dann kann eine beliebige oder können mehrere beliebige
der Reaktionen in dem Verarbeitungskasten 135 initiiert
werden. Die im Verarbeitungskasten 135 aufgeführten
jeweiligen Reaktionen sind lediglich beispielhaft und sollen nicht
beschränkend sein. Beispielsweise kann eine allgemeine
oder spezifische Warnung an den Fahrer des Host-Fahrzeugs ausgegeben
werden. Die Warnung kann haptisch, auditorisch oder visuell oder
eine Kombination daraus sein. Beispielsweise könnte veranlaßt
werden, daß ein Armaturenbrettlichtdisplay die Wörter ”UNFALLGEFAHR
VORAUS” blinken läßt, während
eine Sprachaufzeichnung ”Unfallgefahr voraus” ankündigt. Alternativ
könnte eine allgemeine auditorische Warnung ausgegeben
werden, wie etwa ein Alarm, ein Gong oder ein Signal.
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Es
können auch spezifische Warnungen geliefert werden, um
Fahrer von anderen Fahrzeugen zu alarmieren und/oder um Straßenverkehrssysteme zu
alarmieren. Beispielsweise kann eine spezifische Warnung über
eine bestimmte Kollision von dem Host-Fahrzeug übertragen
werden, um Fahrer von anderen Fahrzeugen zu alarmieren, die ausgestattet sind,
um V2V-Kommunikationen zu empfangen. V2V ist eine Technologie, die
dafür ausgelegt ist, daß Fahrzeuge miteinander „sprechen” können. V2V-Systeme
können ein Gebiet des 5,9-Gigahertz-Bandes verwenden, die
auch von WiFi verwendete unlizensierte Frequenz. Beispielhafte geeignete V2V-Systeme
und -Protokolle sind aus den
US-Patenten
Nr. 6,925,378 ,
6,985,089 und
7,418,346 bekannt, von denen
jedes durch Bezugnahme in seiner Gänze aufgenommen ist.
Analog kann das Host-Fahrzeug Straßenverkehrssysteme oder
eine andere Infrastruktur über den detektierten Unfall
alarmieren, wobei V2I-Systeme oder Cooperative Vehicle-Infrastructure-Systeme
(CVIS) verwendet werden. V2I-Systeme sind in der
US-Patentveröffentlichung Nr.
20070168104 identifiziert, die durch Bezugnahme in ihrer
Gänze aufgenommen ist. Eine derartige Infrastruktur oder
ein derartiges zentralisiertes Netzwerk kann Kommunikationen auslösen,
um Notfallreaktionen zu initiieren, wie etwa Polizei, Krankenwagen, Feuerwehr
und dergleichen. Es kann auch dazu verwendet werden, eine Eingabe
in Verkehrssignalsysteme und dergleichen zu liefern.
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Die
spezifische V2V- oder V2I-Warnung über die detektierte(n)
Seitenaufprallkollision(en) kann mit Informationen über
nichtbefahrbare Wege, befahrbare Wege und bevorzugte Wege gekoppelt
werden. Als nichtbeschränkendes Beispiel kann die Warnung eine
Feststellung enthalten wie etwa „IN RECHTE SPUR BEWEGEN” oder „LINKE
SPUR VERMEIDEN” oder die Warnung könnte befahrbare
Wege als erste Wahl oder als eine zweite Wahl einstufen. Die V2V-befahrbare-Spur-Kommunikation
kann insbesondere dann nützlich sein, wenn andere zum Empfangen
von V2V-Informationen ausgelegte Fahrzeuge das Host- Fahrzeug oder
die Kollision, an der das benachbarte Fahrzeug beteiligt ist, nicht
sehen können, wie in 2 gezeigt.
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Es
können auch allgemeine Warnungen vorgesehen werden, um
Fahrer von anderen benachbarten Fahrzeugen über eine Gefahr
zu alarmieren. Beispielsweise kann eine allgemeine Warnung von dem
Host-Fahrzeug kommen. Die Warnung kann auditorisch oder visuell
oder beides sein. Die Warnung kann ganz einfach darin bestehen,
daß die Hupe des Host-Fahrzeugs betätigt wird,
wodurch bewirkt wird, daß die Bremslichter an dem Host-Fahrzeug
aufleuchten, oder indem bewirkt wird, daß die Warnlichter
an dem Host-Fahrzeug zu blinken beginnen.
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Andere
Reaktionssysteme können ausgelöst werden, wie
in dem Verarbeitungskasten 135 gezeigt. Beispielsweise
können Gegenmaßnahmen gemäß den
Charakteristiken der detektierten Kollision(en) verwendet werden.
Wenn ein Seitenaufprallkollisionszustand für ein sich in
der gleichen Spur befindliches benachbartes Fahrzeug als positiv
bestimmt wird, kann eine Reaktion darin bestehen, daß die
Bremsen des Host-Fahrzeugs automatisch betätigt werden.
Eine weitere Reaktion kann darin bestehen, Sicherheitsgurte vorzuspannen
oder eine Eingabe in einen Airbagentfaltungsalgorithmus bereitzustellen,
um das System für eine potentiell schnellere Reaktion vorzuschärfen,
wenn es zu einer Kollision kommt, an der das Host-Fahrzeug beteiligt
ist.
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Die
Reaktionssysteme können entsprechend dem physischen Ort
des oder der Fahrzeuge mit positivem Seitenaufprallkollisionsstatus
zugeschnitten werden. Wenn beispielsweise der Controller bestimmt,
daß ein benachbartes Fahrzeug hinter/seitlich von dem Host-Fahrzeug
in eine Seitenaufprallkollision verwickelt worden ist (Zustandssechseck 140),
dann können bestimmte Reaktionssysteme nützlicher
sein, als sie es wären, wenn die Seitenaufprallkollision
an einem benachbarten Fahrzeug stattgefunden hätte, das
sich vor/seitlich von dem Host-Fahrzeug befindet (Zustandssechseck 150). Die
Reaktionen in dem Verarbeitungskasten 145 können
unter anderem dort verwendet werden, wo es zu dem Unfall oder der
Seitenaufprallkollision hinter dem Host-Fahrzeug oder hinter dem
Host-Fahrzeug und auch seitlich von ihm kommt. Zu diesen Reaktionen
zählen das Alarmieren des Fahrers des Host-Fahrzeugs, das
Alarmieren von Fahrern von benachbarten Fahrzeugen hinsichtlich
des Unfalls und hinsichtlich Informationen über die befahrbare Route
und Bereitstellen von allgemeinen Warnungen wie etwa Aktivieren
der Warnlichter und/oder der Hupe des Host-Fahrzeugs. Die Reaktionen
können auch beinhalten, unter Verwendung von V2I ein Straßenverkehrssystem
zu alarmieren. Es können auch Gegenmaßnahmen aktiviert
werden, sie sind aber mit geringerer Wahrscheinlichkeit notwendig,
wenn es zu einem Unfall kommt, den das Host-Fahrzeug bereits passiert
hat, wie in 4 exemplifiziert.
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Die
Reaktionen in dem Verarbeitungskasten 155 können
unter anderem verwendet werden, wenn sich der Unfall oder die Seitenaufprallkollision
vor dem Host-Fahrzeug und/oder seitlich von dem Host-Fahrzeug ereignet.
Zu diesen Reaktionen zählen das Alarmieren des Fahrers
des Host-Fahrzeugs, das Alarmieren von Fahrern von benachbarten
Fahrzeugen hinsichtlich des Unfalls und hinsichtlich Informationen über
die befahrbare Route und Bereitstellen von allgemeinen Warnungen
wie etwa Aktivieren der Warnlichter und/oder der Hupe des Host-Fahrzeugs.
Die Reaktionen können auch beinhalten, unter Verwendung
von V2I ein Straßenverkehrssystem zu alarmieren. Gegenmaßnahmen
können wünschenswert sein, wenn ein Unfall sich
vor oder seitlich von dem Host-Fahrzeug ereignet, wie in 5 exemplifiziert.
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In
der Entscheidungsraute 160 wird bestimmt, ob das Host-Fahrzeug
auf alle die detektierten oder erfaßten Seitenaufprallkollisionen
reagiert hat. Wenn dies nicht der Fall ist, kehrt die Logik zur Entscheidungsraute 127 zurück,
um die übrigen Seitenaufprallkollisionen zu verarbeiten.
Wenn alle Kollisionen verarbeitet worden sind, kehrt die Logik zum Startoval 100 zurück.
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Die
hierin beschriebenen Systeme und Verfahren können in Verbindung
mit anderen Unfallschwere-Erfassungssystemen und Warn-/Gegenmaßnahmensystemen
verwendet werden und können sich mit den Systemen Komponenten
und/oder Logik teilen. Beispielsweise wird in Betracht gezogen,
daß ein Host-Fahrzeug mit dem oben offenbarten System auch
die Verfahren und Vorrichtungen verwenden kann, die aus
US 6,188,940 ,
6,370,461 ,
6,480,102 ,
6,502,034 ,
6,658,355 ,
6,819,991 ,
6,944,543 ,
7,188,012 ,
7,243,013 und
7,260,461 offenbart sind, die alle
durch Bezugnahme in ihrer Gänze aufgenommen sind.
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In 5 wird
ein veranschaulichendes Schemadiagramm für ein System gezeigt,
das versucht, eine Kollision mit einem benachbarten Fahrzeug, das
an einer Seitenaufprallkollision beteiligt war, zu vermeiden. Die
Sensoren 200 liefern Input zum Controller 210 hinsichtlich
Daten, die für die seitliche Bewegung des benachbarten
Fahrzeugs relevant sind. Wie oben angemerkt, können die
Sensoren 200 auf Bilderkennung, Radar, Lidar oder Kombinationen
davon basieren. Der Controller 210 enthält eine
Logik zum Bestimmen, ob die Änderung bei der seitlichen
Verschiebung des benachbarten Fahrzeugs größer
ist als ein vorbestimmter Schwellwert. Jedes bekannte Verfahren
zum Berechnen der Änderung bei der seitlichen Bewegung
kann verwendet werden, einschließlich jenen, die einen
Kurswinkel θ verwenden, der der Winkel zwischen der Längsfahrrichtung
des benachbarten Fahrzeugs vor dem Aufprall und seiner Fahrrichtung
nach dem Aufprall ist. Wenn die Änderung bei der seitlichen
Verschiebung des benachbarten Fahrzeugs den vorbestimmten Schwellwert übersteigt,
dann ist der Seitenaufprallkollisionsstatus des benachbarten Fahrzeugs
positiv und der Controller 210 bewirkt, daß ein
Signal an ein oder mehrere Reaktionssysteme 220 gesendet
wird, wie oben angemerkt. Das Reaktionssystem 220 kann den
Fahrer des Host-Fahrzeugs und/oder von anderen Fahrzeugen warnen
und kann Gegenmaßnahmen einleiten.
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Wenngleich
mindestens eine Ausführungsform der beigefügten
Ansprüche in der Spezifikation beschrieben worden ist,
erkennt der Fachmann, daß die verwendeten Wörter
Wörter der Beschreibung und nicht Wörter der Beschränkung
sind. Viele Variationen und Modifikationen sind möglich,
ohne von dem Schutzbereich und Gedanken der Erfindung, wie in den
beigefügten Ansprüchen dargelegt, abzuweichen.
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Ein
erfindungsgemäßes System zum Bestimmen eines Seitenaufprallkollisionsstatus
eines Fahrzeugs und um darauf zu reagieren umfasst folgendes:
- (a) einen Mechanismus zum Detektieren einer Anwesenheit
des Fahrzeugs;
- (b) einen Controller zum Bestimmen der seitlichen Verschiebung
des Fahrzeugs in vorbestimmten Zeitintervallen und Vergleichen selbiger
mit Schwellwerten, um den Seitenaufprallkollisionszustand des Fahrzeugs
zu bestimmen; und
- (c) wenn das Fahrzeug in eine Seitenaufprallkollision verwickelt
war, wird ein Signal konfiguriert, um eine Reaktion auszulösen.
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Dabei
ist bevorzugt die Reaktion eine haptische Warnung in dem Host-Fahrzeug.
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Alternativ
besteht die Reaktion darin, Fahrer von anderen Fahrzeugen über
den Kollisionsstatus des benachbarten Fahrzeugs über Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationen
zu alarmieren.
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Insbesondere
besteht die Reaktion darin, Fahrer von anderen Fahrzeugen über
den Kollisionsstatus des benachbarten Fahrzeugs über das
Einschalten der Warnlichter des Host-Fahrzeugs zu alarmieren.
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Weiter
bevorzugt besteht die Reaktion darin, mindestens eine Gegenmaßnahme
zu aktivieren.
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Das
erfindungsgemäße System umfasst bevorzugt auch:
(d) wenn das Fahrzeug in eine Seitenaufprallkollision verwickelt
wurde, eine Vorrichtung zum Identifizieren von nichtbefahrbaren
Wegen, befahrbaren Wegen und bevorzugten befahrbaren Wegen.
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Das
erfindungsgemäße System umfasst bevorzugt weiterhin
einen Controller zum Auswählen bevorzugter befahrbarer
Wege unter verfügbaren befahrbaren Wegen.
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Das
erfindungsgemäße System umfasst bevorzugt, weiterhin:
(e) ein Signal, das konfiguriert ist, einen visuellen oder Audio-Alarm
in dem Host-Fahrzeug auszulösen, der Informationen über
einen oder mehrere nichtbefahrbare, befahrbare und bevorzugte befahrbare
Wege identifiziert.
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Dabei
wird bevorzugt die Fahrrouteninformationen über Fahrzeug-zu-Fahrzeug-
oder Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation kommuniziert.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zum Vermeiden einer
Kollision, umfasst:
- (a) Bestimmen eines Seitenaufprallkollisionszustands
eines Fahrzeugs auf der Basis einer seitlichen Verschiebung des
Fahrzeugs in vorbestimmten Zeitintervallen relativ zu der Längsfahrrichtung
des Fahrzeugs und Vergleichen der gemessenen seitlichen Verschiebung
mit vorbestimmten Schwellwerten, um zu bestimmen, ob der Seitenaufprallkollisionsstatus
positiv ist; und
- (b) automatisches Reagieren auf den Seitenaufprallkollisionsstatus.
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Dabei
umfasst bevorzugt der Schritt des automatischen Reagierens das Liefern
einer Warnung an Fahrer von anderen Fahrzeugen über Einschalten von
Warnlichtern an dem Host-Fahrzeug.
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Weiter
bevorzugt umfasst bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
der Schritt des automatischen Reagierens das Anwenden mindestens
einer Gegenmaßnahme.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 7263209 [0022]
- - US 6925378 [0030]
- - US 6985089 [0030]
- - US 7418346 [0030]
- - US 20070168104 [0030]
- - US 6188940 [0037]
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- - US 6480102 [0037]
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