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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum Auffinden von Schaltungsabweichungen, wobei eine Schaltung,
insbesondere in Form eines anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreises
mit einer Referenzschaltung verglichen wird, um in der Schaltung
funktionale Abweichungen bezüglich
der Referenzschaltung aufzufinden.
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Bei
der Entwicklung von anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreisen,
so genannten ASICs (Application Specific Integrated Circuits) ist
es in der Regel erforderlich, verschiedene Versions- oder Optimierungszustände des
Schaltungsentwurfs miteinander zu vergleichen. Hierfür sind rechnergestützte Verfahren bekannt,
welche eine Schaltung mit einer Referenzschaltung hinsichtlich deren
funktionaler Äquivalenz
vergleichen. Hierbei ist die Schaltung und die Referenzschaltung
typischerweise durch eine für
den rechnergestützten
Schaltungsentwurf geeignete Schaltungsbeschreibungssprache beschrieben.
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Ein
solcher Äquivalenzvergleich
von Schaltungen wird insbesondere dann vorgenommen, wenn überprüft werden
soll, ob eine spätere
Version des Schaltungsentwurfs mit einer früheren oder der ursprünglichen Version
des Schaltungsentwurfs übereinstimmt.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die gemäß dem endgültigen Schaltungsentwurf
hergestellte Schaltung auch die gemäß dem ursprünglichen Schaltungsentwurf
vorgesehene Funktionalität
aufweist.
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Wenn
hingegen bei einem solchen Äquivalenzvergleich
einer Schaltung und einer Referenzschaltung eine funktionale Abweichung
zwischen der Schaltung und der Referenzschaltung festgestellt wird,
ist es erforderlich, diese funktionale Abwei chung in dem Schaltungsentwurf
aufzufinden und zu lokalisieren, um eine entsprechende Korrektur
vornehmen zu können.
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In
diesem Zusammenhang ist es bekannt, den Fehler anhand eines Fehlermodells
aufzufinden. Einem solchen Fehlermodell liegt in der Regel eine
bestimmte Annahme über
die Art des Fehlers (z.B. unverbundene Schaltungsnetze oder Funktionsblöcke, zusätzliche
Inverter usw.) zugrunde. Weiterhin ist es bekannt, anhand von Simulationen
Wahrscheinlichkeitsaussagen über
den Fehlerort zu machen. Ein weiterer Ansatz basiert darauf, interne Äquivalenzen
von Schaltungen zu ermitteln. Dies bedeutet, dass einzelne Schaltungsbereiche jeweils
paarweise hinsichtlich ihrer Äquivalenz überprüft werden.
Hierfür
ist es jedoch erforderlich, zunächst mögliche Paarungen
für solche
internen Äquivalenzen
zu erstellen, was beispielsweise anhand von in der Schaltungsbeschreibung
verwendeten Namen erfolgen kann.
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Die
zuvor beschriebenen Ansätze
zum Auffinden von Schaltungsabweichungen weisen jedoch dahingehend
Probleme auf, dass sie einen hohen Aufwand erfordern und zum Teil
keine exakte Aussage über
den Ort der Abweichung möglich
ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zum Auffinden von Schaltungsabweichungen
bereitzustellen, wobei das Auffinden von Schaltungsabweichungen
mit hoher Genauigkeit und mit einem geringen Aufwand erreicht wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 und eine Vorrichtung gemäß Anspruch
16. Die abhängigen
Ansprüche
definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Der
Erfindung liegen insbesondere folgende Beobachtungen zugrunde:
- – Bei
der Schaltungsentwicklung, d.h. beim Übergang von einem früheren zu
einem späteren
Schaltungsentwurf der Schaltung werden Signalabhängigkeitsbeziehungen durch
beim Erstellen des Schaltungsentwurfs verwendete Synthesewerkzeuge
oder bei Optimierungen des Schaltungsentwurfs nur unwesentlich oder
lokal verändert.
Die Signalabhängigkeitsbeziehungen
beinhalten dabei insbesondere die Abhängigkeit des an einem Signalausgang
oder den Signalausgängen
eines Funktionsblocks der Schaltung beobachteten Verhaltens bezüglich Schaltungseingängen der
Schaltung oder bezüglich
im Signalfluss vorgelagert angeordneten Funktionsblöcken. Unter
Funktionsblöcken
sind hierbei beispielsweise Schaltnetze, Schaltwerke, kombinatorische
oder logische Verknüpfungselemente
und Kombinationen daraus zu verstehen.
- – Bei
Auftreten eines Fehlers oder einer funktionalen Abweichung in der
Schaltung werden an den der Fehlerstelle oder Abweichungsstelle
im Signalfluss nachgelagert angeordneten Funktionsblöcken Funktionen ausgeübt bzw.
berechnet, welche in der ursprünglichen,
nicht fehlerhaften Schaltung nicht vorhanden sind, oder welche bei
zusätzlicher
Betrachtung der Signalabhängigkeitsbeziehungen
leicht als fehlerhaft erkannt werden können.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die entsprechende erfindungsgemäße Vorrichtung beziehen sich
dabei auf Schaltungen, welche jeweils durch eine Vielzahl von Funktionsblöcken umfassende
Signalflussgraphen beschreibbar sind. Ein Funktionsblock übt dabei
bezüglich
seiner Eingänge
eine bestimmte Funktion aus bzw. berechnet eine bestimmte Funktion,
welche sich in dem an dem Ausgang oder den Ausgängen des Funktionsblocks beobachteten
Verhalten äußert. Ein
solcher Funktionsblock kann im Sinne der Anmeldung einen oder mehrere
Eingänge
sowie einen oder mehrere Ausgänge
umfassen. In dem Signalflussgraphen sind die Funktionsblöcke miteinander
gekoppelt, indem ein Ausgang eines im Signalfluss vorgelagerten
Funktionsblocks mit einem Eingang eines im Signalfluss nachgelagerten
Funktionsblocks verbunden ist. Ein Schaltungseingang ist jeweils
mit einem Eingang eines der Funktionsblöcke gekoppelt und ein Schaltungsausgang
ist jeweils mit einem Ausgang eines der Funktionsblöcke gekoppelt.
Für den
Signalflussgraphen der Schaltung ergibt sich somit eine verzweigte
netzartige Struktur.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
basiert auf einem Vergleich der Schaltung mit einer Referenzschaltung,
wobei die Schaltung und die Referenzschaltung jeweils durch einen
Signalflussgraphen der oben beschriebenen Art beschreibbar sind.
Bei der Schaltung und der Referenzschaltung kann es sich beispielsweise um
Schaltungsentwürfe
handeln, welche aus dem gleichen ursprünglichen Schaltungsentwurf
durch Optimierungen oder Weiterentwicklungen hervorgegangen sind,
oder um einen Schaltungsentwurf und den ursprünglichen Schaltungsentwurf,
aus welchem dieser Schaltungsentwurf hervorgegangen ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass Funktionsblöcke
der Schaltung zu entsprechenden Funktionsblöcken der Referenzschaltung
zugeordnet werden. Im Falle einer Schaltungsabweichung zwischen
der Schaltung und der Referenzschaltung wird aus den oben dargelegten
Gründen
eine Zuordnung aller Funktionsblöcke
der Schaltung zu entsprechenden Funktionsblöcken der Referenzschaltung
jedoch nicht möglich sein.
Es ergibt sich somit eine Menge von zugeordneten Funktionsblöcken der
Schaltung und von nicht zugeordneten Funktionsblöcken der Schaltung. In einem
weiteren Schritt werden diejenigen Funktionsblöcke der Schaltung bestimmt,
welchen kein Funktionsblock der Referenzschaltung zugeordnet werden
konnte und welche jeweils einen im Signalfluss vorgelagert angeordneten
Funktionsblock aufweisen, welchem ein Funktionsblock der Referenzschaltung
zugeordnet werden konnte. Vorzugsweise wird bei der Bestimmung der
Funktionsblöcke
vorausgesetzt, dass bei mehreren im Signalfluss vorgelagert angeordneten
Funktionsblöcken
alle dieser vorgelagerten Funktionsblöcke zugeordnet werden konnten.
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Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren
bestimmten Funktionsblöcke
ermöglichen
es, die aufzufindenden Schaltungsabweichungen zu lokalisieren. Diese
finden sich dabei in den Funktionsblöcken selbst, z.B. in darin
fehlerhaft ausgebildeten logischen Gattern oder Verbindungen, oder
in den Verbindungen zu den im Signalfluss vorgelagert angeordneten
Funktionsblöcken.
Um auch Abweichungen auffinden zu können, welche bei Funktionsblöcken auftreten,
die keine im Signalfluss vorgelagerten Funktionsblöcke aufweisen,
z.B. direkt den Schaltungseingängen
nachgelagert angeordnete Funktionsblöcke, oder Funktionsblöcke, bei
welchen die Schaltungsabweichung darin besteht, dass alle Verbindungen
zu den im Signalfluss vorgelagerten Funktionsblöcken unterbrochen sind oder
fehlen, ist es erfindungsgemäß bevorzugt,
zusätzlich
auch diejenigen Funktionsblöcke
der Schaltung zu bestimmen, welchen kein Funktionsblock der Referenzschaltung
zugeordnet werden konnte, und welche keinen im Signalfluss vorgelagerten
Funktionsblock aufweisen.
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Vorzugsweise
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
der Signalflussgraph der Schaltung dargestellt und ein den nicht
zugeordneten Funktionsblöcken
entsprechender Bereich gegenüber
einem den zugeordneten Funktionsblöcken entsprechenden Bereich
hervorgehoben. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass
die zugeordneten Funktionsblöcke
und/oder die Verbindungen zwischen den zugeordneten Funktionsblöcken farblich
markiert werden. Alternativ oder zusätzlich ist auch eine farbliche
Markierung der nicht zugeordneten Funktionsblöcke und/oder der Verbindungen
zwischen den nicht zugeordneten Funktionsblöcken möglich. Hierdurch können die
Zuordnungsinformationen zwischen der Schaltung und der Referenzschaltung
für einen
Anwender des Verfahrens, z.B. einen Schaltungsentwickler, anschaulich
dargestellt werden. Auch tritt in einer solchen Darstellung die
Grenze zwischen Bereichen von zugeordneten Funktionsblöcken und
nicht zugeordneten Funktionsblöcken
der Schaltung deutlich zutage, wodurch die aufzufindenden Abweichungen
zwischen der Schaltung und der Referenz schaltung auf komfortable
Weise optisch lokalisiert werden können.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt die Zuordnung von Funktionsblöcken der Schaltung zu jeweils
einem entsprechenden der Funktionsblöcke der Referenzschaltung vorzugsweise
iterativ auf Basis der Menge der bereits zugeordneten Funktionsblöcke oder
Schaltungseingänge,
welche bezüglich
der zuzuordnenden Funktionsblöcke
der Schaltung und der Referenzschaltung jeweils im Signalfluss vorgelagert
angeordnet sind, wobei eine Zuordnung der Schaltungseingänge der
Schaltung zu den Schaltungseingängen
der Referenzschaltung vorgegeben wird. Dies bedeutet, dass die Zuordnung
der Funktionsblöcke
der Schaltung zu den Funktionsblöcken
der Referenzschaltung auf Basis der jeweils im Signalfluss vorgelagerten
Elemente der Schaltung erfolgt, welche bereits zugeordnet sind.
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Bevorzugt
wird bei der Zuordnung die jeweilige Funktion, welche die einander
zuzuordnenden Funktionsblöcke
der Schaltung und der Referenzschaltung ausüben oder berechnen als Zuordnungsinformation
berücksichtigt.
Diese Funktion der Funktionsblöcke
kann dabei für
jeden der Funktionsblöcke
bezüglich
seiner Eingänge
definiert sein. Vorzugsweise wird die Funktion der Funktionsblöcke jedoch
jeweils bezüglich
der Signaleingänge
der Schaltung bzw. der Referenzschaltung definiert. Bevorzugt erfolgt
die Zuordnung auf Basis der Funktion der Funktionsblöcke dann
derart, dass die Funktionsblöcke
der Schaltung jeweils nur einem der Funktionsblöcke der Referenzschaltung zugeordnet
werden, welcher die gleiche Funktion ausübt. Es ist dabei besonders
vorteilhaft, wenn die Funktionsblöcke der Schaltung und der Referenzschaltung
hinsichtlich ihrer Funktion, welche sie in der Schaltung bzw. der
Referenzschaltung ausüben,
klassifiziert werden. Durch die Klassifizierung, d.h. die Zuordnung
der Funktionsblöcke
zu einer bestimmten Klasse, welche durch ihre Funktion bestimmt
ist, kann der Zuordnungsvorgang zwischen den Funktionsblöcken der
Schaltung und den Funktionsblöcken
der Referenzschaltung vereinfacht werden, da die jeweiligen Funktionen
der Funktionsblöcke nicht
mehrfach bestimmt werden müssen.
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Auf
die oben beschriebene Weise ist mit einem besonders geringen Aufwand
eine exakte Zuordnung zwischen den Funktionsblöcken der Schaltung und den
Funktionsblöcken
der Referenzschaltung möglich.
Es muss lediglich die Zuordnung zwischen den Schaltungseingängen der
Schaltung und der Referenzschaltung vorgegeben werden, welche in
der Regel ohnehin verfügbar
ist oder mit geringem Aufwand erstellt werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auf eine weitere, insbesondere auf eine von dem Signalflussgraphen
abweichende, Schaltungsbeschreibung übertragen werden. In diesem
Fall werden Elemente der entsprechenden Darstellung, wenn sie mindestens
einen nicht zugeordneten Funktionsblock umfassen, gegenüber Elementen,
die keinen nicht zugeordneten Funktionsblock umfassen, hervorgehoben
dargestellt. Die Hervorhebung kann wiederum, ähnlich wie bereits zuvor beschrieben,
durch eine farbliche Markierung der entsprechenden Elemente der
Darstellung erfolgen. Die weitere Schaltungsbeschreibung kann dabei
insbesondere einer bezüglich
des Signalflussgraphen höheren
Hierarchieebene entsprechen, wobei die Elemente der weiteren Schaltungsbeschreibung
durch übergeordnete
Schaltungsmodule oder Schaltungsblöcke gebildet sind, welche jeweils
mindestens einen der Funktionsblöcke
umfassen. Auf diese Weise ist das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
in verschiedenen Darstellungsformen der Schaltung verfügbar und
somit für eine
Vielzahl von verschiedenen Analysen oder Überarbeitungen der Schaltung
verwendbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise bezüglich
der Schaltung und der Referenzschaltung symmetrisch ausgeführt. Dies
bedeutet, dass die Schaltung und die Referenzschaltung auf die gleiche Weise
und durch die gleichen Algorithmen verarbeitet werden, und dass
die zuvor beschriebenen Verfahrensschritte in gleicher Weise auch
für die
Referenzschaltung durchgeführt
werden. Der entsprechende Verfahrens ablauf für die Referenzschaltung ergibt
sich dabei durch Austauschen der Schaltung und der Referenzschaltung
in den zuvor beschriebenen Verfahrensschritten. Auf diese Weise
wird die Aussagekraft des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Auffinden
von Schaltungsabweichungen weiter erhöht. Insbesondere ergeben sich
Verbesserungen hinsichtlich des Auffindens von Schaltungsabweichungen,
bei denen in der Schaltung bezüglich
der Referenzschaltung ein hinsichtlich seiner Funktion von der übrigen Schaltung
unabhängiger Teil
fehlt. Die symmetrische Durchführung
des Verfahrens bezüglich
der Schaltung und der Referenzschaltung erfordert außerdem nur
einen geringen zusätzlichen
Aufwand, da insbesondere die erforderliche Zuordnungsinformation
zwischen Funktionsblöcken
der Schaltung und Funktionsblöcken
der Referenzschaltung nur einmal bestimmt werden muss.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Auffinden
von Schaltungsabweichungen. Der Vorrichtung liegt wiederum die zuvor
beschriebene Schaltungsbeschreibung als Signalflussgraph zugrunde.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst Eingabemittel zur Eingabe von Schaltungsdaten, welche die
Schaltung und die Referenzschaltung beschreiben und Datenverarbeitungsmittel,
welche dazu ausgestaltet sind, durch Verarbeiten der Schaltungsdaten
ein Zuordnen von Funktionsblöcken
der Schaltung zu entsprechenden Funktionsblöcken der Referenzschaltung
und ein Bestimmen von denjenigen Funktionsblöcken der Schaltung, welchen
kein Funktionsblock der Referenzschaltung zugeordnet werden konnte,
und welche einen im Signalfluss vorgelagerten Funktionsblock aufweisen,
dem ein Funktionsblock der Referenzschaltung zugeordnet werden konnte,
durchzuführen.
Die Vorrichtung ist darüber
hinaus vorzugsweise zur Durchführung
des zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestaltet.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Computerprogrammprodukt mit einem Programmcode, welcher derart
ausgestaltet ist, dass bei seiner Verwendung mit einem Computersystem
das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
mit einem geringen Aufwand das Auffinden von Schaltungsabweichungen
mit hoher Genauigkeit. Hinsichtlich der Genauigkeit ist es besonders
vorteilhaft, dass nur solche Funktionsblöcke einander zugeordnet werden,
welche in der jeweiligen Schaltung dieselbe Funktion ausüben. Die
Erfindung ermöglicht
durch die Hervorhebung der den nicht zugeordneten Funktionsblöcken entsprechenden
Bereiche für
den Anwender eine gute Orientierung in der Schaltung bzw. der Referenzschaltung.
Insbesondere kann schnell und komfortabel ein Überblick über den Ort der Schaltungsabweichungen
und die damit verbundene Fehlerausbreitung gewonnen werden. Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung bestimmten Funktionsblöcke
ermöglichen
direkt eine Lokalisierung der Abweichungsstelle oder Fehlerstelle,
da sie die Abweichungsstelle umfassen oder in vielen Fällen sogar
selbst die Abweichungsstelle bilden.
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Es
hat sich weiterhin gezeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren
das Auffinden von Schaltungsabweichungen mit einem geringen Zeitaufwand
ermöglicht.
Der Zeitaufwand für
das Auffinden der Schaltungsabweichungen entspricht dabei typischerweise
ungefähr
dem für
einen herkömmlichen Äquivalenzvergleich der
Schaltung und der Referenzschaltung erforderlichen Zeitaufwand.
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Es
hat sich darüber
hinaus gezeigt, dass die vorliegende Erfindung vergleichsweise unempfindlich
gegenüber
fehlerhaften Informationen ist, welche beispielsweise durch eine
Fehlbedienung durch den Anwender hervorgerufen werden können. Insbesondere
ist auch dann noch ein gutes Auffinden der Schaltungsabweichungen
möglich,
wenn z.B. Funktionsblöcke
hinsichtlich ihrer Funktion einer falschen Klasse zugeordnet wurden.
Auch in diesem Fall ist eine Eingrenzung der Schaltungsabweichungsstellen
oder Fehlerstellen möglich, wobei
durch eine exaktere Zuordnung der Funktionsblöcke hinsichtlich ihrer Funktion
zu einer Klasse in der Regel auch eine exaktere Lokalisierung der
Schaltungsabweichungsstellen ermöglicht
wird.
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Die
vorliegende Erfindung ist besonders geeignet als Ergänzung zu
einem Äquivalenzvergleich
der Schaltung und der Referenzschaltung, wie er aus dem Stand der
Technik bekannt ist. In diesem Fall würden die Schaltung und die
Referenzschaltung zunächst
hinsichtlich ihrer Funktion auf Äquivalenz überprüft und, falls
sich keine Äquivalenz
der Schaltung und der Referenzschaltung zeigt, würden dann die hierfür ursächlichen
Schaltungsabweichungen gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgefunden und lokalisiert, oder es wird zunächst mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
versucht, Schaltungsabweichungen aufzufinden, und wenn keine aufgefunden
werden, wird der Äquivalenzvergleich
durchgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
beigefügten
Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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1 zeigt
eine Schaltung und eine Referenzschaltung, welche jeweils durch
einen Signalflussgraphen beschrieben sind.
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2 zeigt
die Schaltung und die Referenzschaltung von 1, wobei
die Schaltung eine Schaltungsabweichung bezüglich der Referenzschaltung
aufweist.
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3 zeigt
die Schaltung und die Referenzschaltung von 1, wobei
die Schaltung bezüglich
der Referenzschaltung eine Schaltungsabweichung aufweist, welche
sich von derjenigen von 2 unterscheidet.
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4 zeigt
beispielhaft jeweils den Signalflussgraphen einer Schaltung und
einer Referenzschaltung, in welchen Funktionsblöcke und die Verbindungen dazwischen,
für welche
keine Zuordnung vorgenommen werden konnte, erfindungsgemäß hervorgehoben
dargestellt sind.
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5 zeigt
ein Flussdiagramm, welches den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
veranschaulicht.
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6 zeigt
eine Darstellung einer Schaltung gemäß einer von einem Signalflussgraphen
abweichenden Schaltungsbeschreibung, in welcher ein Element, welches
einen nicht zugeordneten Funktionsblock umfasst, erfindungsgemäß hervorgehoben
dargestellt ist.
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7 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Auffinden von Schaltungsabweichungen in Form eines Computersystems.
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In
der nachfolgenden Beschreibung wird ein Verfahren zum Auffinden
von Schaltungsabweichungen einer Schaltung 10' bezüglich einer
Referenzschaltung 10 erläutert. In dem beschriebenen
Beispiel basieren die Schaltung 10 und die Referenzschaltung 10' auf einem gemeinsamen
ursprünglichen
Schaltungsentwurf. Insbesondere handelt es sich bei der Schaltung 10' um einen Schaltungsentwurf,
welcher bei der Schaltungsentwicklung aus der Referenzschaltung 10 hervorgegangen
ist. Bei solchen zu unterschiedlichen Entwicklungsstadien gehörenden Schaltungsentwürfen ist
es erforderlich, dass sie hinsichtlich ihrer Funktion äquivalent
sind.
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1 zeigt
eine Schaltung 10' und
eine Referenzschaltung 10, welche jeweils in Form eines
Signalflussgraphen dargestellt sind. Die Schaltung 10' und die Referenzschaltung 10 umfassen
dabei jeweils Funktionsblöcke 11'-17' bzw. 11-17.
Die Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' weisen dabei
jeweils eine bestimmte Funktion auf, was durch die Kennzeichnung
f1, f2 bzw. f3 angedeutet ist. Diese Funktionen sind für jeden
der Funktionsblöcke
durch das Verhalten eines Ausgangs des Funktionsblocks bezüglich seiner
Eingänge
definiert. Es kann sich dabei beispielsweise um einfache logische
Verknüpfungen
oder auch um komplexere zusammengesetzte Operationen handeln. Die
Funktionsblöcke
können
somit durch einfache logische Gatter gebildet sein oder auch durch
eine Verknüpfung
von mehreren logischen Gattern.
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In
den in 1 gezeigten Signalflussgraphen sind die Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' miteinander
gekoppelt, indem der Ausgang eines im Signalfluss vorgelagert angeordneten
Funktionsblocks 11-17, 11'-17' mit jeweils einem der Eingänge eines
im Signalfluss nachgelagert angeordneten Funktionsblocks verbunden
ist. Weiterhin sind Funktionsblöcke11'-17', 11-17 vorhanden,
deren Eingänge
mit Schaltungseingängen 1'-9' und 1-9 der
Schaltung 10' bzw.
der Referenzschaltung 10 gekoppelt sind. Ein Ausgang eines
im Signalfluss zuletzt angeordneten Funktionsblocks 17', 17 ist
jeweils mit einem Signalausgang 20', 20 der Schaltung 10' bzw. der Referenzschaltung 10 gekoppelt.
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Die
Schaltung 10' und
die Referenzschaltung 10 von 1 sind beispielhaft
zur Veranschaulichung des zu beschreibenden Verfahrens dargestellt,
und es versteht sich, dass eine Vielzahl von anderen Schaltungsanordnungen
möglich
ist. Insbesondere bestehen dabei keinerlei Beschränkungen
hinsichtlich der Anzahl von Eingängen
und Ausgängen
der Funktionsblöcke,
so dass ein Funktionsblock beispielsweise auch mehrere Ausgänge aufweisen
könnte.
Weiterhin ist es selbstverständlich
auch denkbar, dass eine Schaltungsanordnung mehrere Schaltungsausgänge ausweist,
wobei dann jedoch in der Regel eine Aufteilung der Schaltung in
Signalflussgraphen des in 1 gezeigten
Typs mit nur einem Schaltungsausgang möglich ist. Bei einer solchen
Aufteilung kommt es typischerweise zu Überschneidungen zwischen den
jeweils zu einem Schaltungsausgang gehörenden Schaltungsteilen, weil
komplexere Schaltungen in der Regel Schaltungseingänge aufweisen,
die sich auf mehr als einen Schaltungsausgang auswirken. Der Teil
einer Schaltung, welcher sich ausschließlich auf einen bestimmten
Schaltungsausgang auswirkt, wird gewöhnlich als Logikkonus bezeichnet.
Die in 1 dargestellte Schaltung 10' und Referenzschaltung 10 umfassen
jeweils lediglich einen solchen Logikkonus, wobei das nachfolgend
beschriebene Verfahren ohne Einschränkung auch auf Schaltungsanordnungen
mit mehreren Logikkonussen anwendbar ist. Insbesondere sei an dieser
Stelle ange merkt, dass für
das beschriebene Verfahren auch keine Analyse oder Identifizierung
dieser Logikkonusse erforderlich ist.
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Die
in 1 dargestellte Schaltung 10' ist hinsichtlich
ihrer Funktion zu der Referenzschaltung 10 äquivalent.
In diesem Fall ist es möglich,
alle Elemente der Schaltung 10' eindeutig jeweils einem Element
der Referenzschaltung 10 zuzuordnen. Insbesondere können die
Schaltungseingänge 1', 2', 3' der Schaltung 10' den Schaltungseingängen 5, 6, 7 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden, die Schaltungseingänge 4', 5' der Schaltung 10' können den
Schaltungseingängen 8, 9 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden, die Schaltungseingänge 6', 7' der Schaltung 10' können den
Schaltungseingängen 3, 4 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden, und die Schaltungseingänge 8', 9' der Schaltung 10' können den
Schaltungseingängen 1, 2 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden. Weiterhin können die
Funktionsblöcke 11', 12' der Schaltung 10' den Funktionsblöcken 13, 14 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden, die Funktionsblöcke 13', 14' der Schaltung 10' können den
Funktionsblöcken 11, 12 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden, und die Funktionsblöcke 15', 16', 17' der Schaltung 10' können den
Funktionsblöcken 15, 16, 17 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden. Bei der zuvor genannten
Zuordnung der Schaltungseingänge
ergibt sich somit für die
Schaltungsausgänge 20' und 20 die
gleiche Signalabhängigkeit
von den Schaltungseingängen 1'-9' bzw. 1-9, und die
Schaltung 10' und
die Referenzschaltung 10 sind hinsichtlich ihrer Funktion äquivalent.
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2 zeigt
die Schaltung 10' und
die Referenzschaltung 10 von 1, wobei
jedoch in der Schaltung 10' eine
Abweichung bezüglich
der Referenzschaltung 10 eingefügt ist. Diese Abweichung besteht
in der Funktion des Funktionsblocks 16'. Hieraus ergibt sich, dass die
Funktionsblöcke 16', 17' an ihren jeweiligen
Ausgängen
nicht mehr die gleiche Signalabhängigkeit
aufweisen, wie die Funktionsblöcke 16, 17 der
Referenzschaltung 10. Auf Basis dieser Signalabhängigkeit
können
die Funktionsblöcke 16', 17' der Schaltung 10' somit nicht mehr
den Funktionsblöcken 16, 17 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet werden. Für die übrigen Funktionsblöcke 11'-15', 11-15 ist diese
Zuordnung jedoch nach wie vor möglich.
Es ergibt sich somit sowohl für
die Schaltung 10' als
auch für
die Referenzschaltung 10 eine Menge von zugeordneten Funktionsblöcken 11-17, 11'-17' und eine Menge
von nicht zugeordneten Funktionsblöcken 11-17, 11'-17'.
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Wenn
die Zuordnung wie beschrieben auf Basis der Signalabhängigkeit
am Ausgang der Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' erfolgt, führt eine
abweichende Signalabhängigkeit
von den Schaltungseingängen 1-9, 1'-9' auch an dem
diesem Funktionsblock 11-17, 11'-17' nachgelagert
angeordneten Funktionsblock 11-17, 11'-17' zu einer abweichenden
Signalabhängigkeit,
was sich auf diese Weise in Richtung des Schaltungsausgangs 20, 20' fortsetzt.
Die Menge der nicht zugeordneten Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' wird sich somit
von einem ersten nicht zugeordneten Funktionsblock 11-17, 11'-17' in Richtung
des Schaltungsausgangs 20, 20' erstrecken, wie es in 2 gezeigt
ist. Der erste nicht zugeordnete Funktionsblock 11-17, 11'-17' weist dabei ausschließlich im
Signalfluss vorgelagert angeordnete Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' auf, für welche
die Zuordnung vorgenommen werden kann. Die den nicht zugeordneten
Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' entsprechende
Bereiche der Schaltung 10' und
der Referenzschaltung 10 sind in 2 hervorgehoben
dargestellt. In 2 ist die Hervorhebung durch
eine Schraffur sowohl der Funktionsblöcke 16, 17, 16', 17' und der ihnen
im Signalfluss nachgelagerten Verbindungen bewerkstelligt.
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Wie
aus 2 erkennbar ist, ist die Schaltungsabweichungsstelle
im Bereich des im Signalfluss zuerst angeordneten Funktionsblocks 11-17, 11'-17', für welchen
die Zuordnung nicht möglich
war, lokalisiert. Diese Schaltungsabweichungsstelle ist in 2 für die Schaltung 10' und die Referenzschaltung 10 jeweils
durch einen Pfeil D gekennzeichnet.
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3 zeigt
eine der 2 ähnliche Darstellung, wobei
jedoch in der Schaltung 10' eine
von der Schaltungsabweichung in 2 unterschiedliche
Schaltungsabweichung eingefügt
wurde. In diesem Fall besteht die Schaltungsabweichung in einer
fehlenden Verbindung zwischen dem Funktionsblock 12' und dem Funktionsblock 15'. Wiederum ergibt
sich hieraus eine abweichende Signalabhängigkeit, und zwar zunächst am
Ausgang des Funktionsblocks 15' der Schaltung 10' bezüglich des
Funktionsblocks 15 der Referenzschaltung 10. Die
abweichende Signalabhängigkeit
bezüglich
der Schaltungseingänge 1-9, 1'-9' setzt sich
wie bereits für 2 beschrieben
in Richtung des Schaltungsausgangs 20, 20' fort, so dass
die auf der Signalabhängigkeit basierende
Zuordnung der Funktionsblöcke 15', 16', 17' der Schaltung 10' zu den Funktionsblöcken 15, 16, 17 der
Referenzschaltung 10 nicht möglich ist. Die den nicht zugeordneten
Funktionsblöcken
entsprechenden Bereiche sind wiederum durch eine Schraffur hervorgehoben
und der im Signalfluss zuerst angeordnete Funktionsblock 15, 15' ist mit einem
Pfeil D gekennzeichnet. Auch in 3 ist erkennbar,
dass die Schaltungsabweichung im Bereich des Funktionsblocks 15', 15,
für welchen
die Zuordnung nicht möglich
war, lokalisiert ist.
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4 zeigt, ähnlich wie 2 und 3,
Signalflussgraphen einer Schaltung 10' bzw. einer Referenzschaltung 10,
in welchen den nicht zugeordneten Funktionsblöcken entsprechende Bereiche
hervorgehoben dargestellt sind. Die Schaltung 10' und die Referenzschaltung 10 von 4 gehen
wiederum aus einem gemeinsamen Schaltungsentwurf hervor, wobei in
diesem Fall jedoch eine im Vergleich zu den 1-3 deutlich
komplexere Schaltungsanordnung beschrieben ist. Die im Signalfluss
zuerst angeordneten Funktionsblöcke 11-17, 11'-17', für welche
die Zuordnung zwischen der Schaltung 10' und der Referenzschaltung 10 nicht
möglich
ist, sind wiederum durch einen Pfeil D gekennzeichnet. Wie es aus 4 erkennbar
ist, ermöglichen
es die durch die Pfeile D gekennzeichneten Funktionsblöcke, die
Schaltungsabweichungsstelle zu lokalisieren.
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In 5 ist
ein Ablauf des Verfahrens zum Auffinden von Schaltungsabweichungen
anhand eines Flussdiagramms beschrieben. Das Verfahren ist insbesondere
zur Implementierung auf einem Computersystem geeignet.
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Im
Signalflussgrapherzeugungsschritt 100 wird für die Schaltung 10' und die Referenzschaltung 10 jeweils
ein Signalflussgraph der in den 1-4 dargestellten
Art erstellt. Dies geschieht auf Basis von Schaltungsdaten in einem
computerlesbaren Format, wobei es sich beispielsweise um eine der
in der Schaltungsentwicklung gebräuchlichen Schaltungsbeschreibungssprachen
handeln kann. Die Signalflussgraphen der Schaltung 10' und der Referenzschaltung 10 werden
für einen
Anwender wahrnehmbar dargestellt, beispielsweise auf einem Bildschirm
des Computersystems.
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Im
Funktionsblockklassifizierungsschritt 110 werden die Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' der Schaltung 10' und der Referenzschaltung 10 hinsichtlich
ihrer Funktion, welche sie in der Schaltung 10' bzw. der Referenzschaltung 10 ausüben, klassifiziert.
Die Funktion der Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' wird dabei
anhand der Funktion, welche bezüglich
der Schaltungseingänge 1-9, 1'-9' der Schaltung 10' bzw. der Referenzschaltung 10 ausgeübt wird,
definiert. Dies bedeutet, dass Funktionsblöcke, welche abhängig von
Signalen an den Schaltungseingängen
der Schaltung 10' bzw.
der Referenzschaltung 10 an ihrem Ausgang bzw. ihren Ausgängen das
gleiche Verhalten zeigen, d.h. die gleiche Funktion berechnen, derselben
Klasse zugewiesen werden.
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Im
Schaltungseingangszuordnungsschritt 120 erfolgt die initiale
Zuordnung zwischen den Funktionsblöcken 11'-17' der Schaltung 10' und den Funktionsblöcken 11-17 der
Referenzschaltung 10, welche direkt mit den Schaltungseingängen 1-9, 1'-9' der Schaltung 10' bzw. der Referenzschaltung 10 verbunden
sind. Hierfür
wird eine Zuordnungsinformation 125, welche die Schaltungseingänge 1'-9' der Schaltung 10' den Schaltungseingängen 1-9 der
Referenzschaltung 10 zuordnet, vorge geben. Eine solche
Zuordnungsinformation ist in der Regel ohnehin vorhanden oder kann
mit geringem Aufwand erstellt werden. Die Zuordnung zwischen den
Funktionsblöcken 11'-17' der Schaltung 10' und den Funktionsblöcken 11-17 der
Referenzschaltung 10 erfolgt nun, indem jeweils für ein Paar
von einem Funktionsblock 11'-17' der Schaltung 10' und einem Funktionsblock 11-17 der
Schaltung 10 überprüft wird,
ob die Funktionsblöcke
mit Schaltungseingängen 1-9, 1'-9' verbunden sind,
welche einander entsprechend der Zuordnungsinformation 125 zugeordnet
sind, und ob die Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' hinsichtlich
ihrer Funktion der gleichen Klasse zugewiesen sind. Wenn dies beides
der Fall ist, wird der Funktionsblock 11'-17' der Schaltung 10' dem Funktionsblock 11-17 der
Referenzschaltung 10 zugeordnet.
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Im
Funktionsblockzuordnungsschritt 130 erfolgt die Zuordnung
von Funktionsblöcken 11-17, 11'-17', welche bezüglich der
in Schritt 120 zugeordneten Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' nachgelagert
angeordnet sind. Es werden wiederum Paare von Funktionsblöcken 11'-17' der Schaltung 10' und Funktionsblöcke 11-17 der
Referenzschaltung 10 gebildet, wobei für jedes Paar eine Übereinstimmung
hinsichtlich der Menge von bereits zugeordneten im Signalfluss vorgelagert
angeordneten Funktionsblöcken 11-17, 11'-17' und hinsichtlich der
zugewiesenen Klasse überprüft wird.
In dem Fall einer solchen Übereinstimmung
werden die betreffenden Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' der Schaltung 10' und der Referenzschaltung 10 einander
zugeordnet. Der Zuordnungsschritt 130 wird iterativ wiederholt,
bis alle Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' hinsichtlich
einer möglichen Zuordnung überprüft worden
sind.
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Im
Hervorhebungsschritt 140 erfolgt nun eine Hervorhebung
der nicht zugeordneten Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' in dem im Signalflussgrapherzeugungsschritt 100 erstellten
Signalflussgraphen. Hierfür
werden zunächst
die Bereiche, welche in der Darstellung den nicht zugeordneten Funktionsblöcken 11-17, 11'-17' entsprechen,
farblich markiert. Zusätzlich
erfolgt eine farbliche Markierung der Funktionsblöcke 11-17, 11'-17', für welche
eine Zuordnung erfolgt ist, mit einer Farbe, welche sich von der
für die
nicht zugeordneten Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' verwendeten
Farbe unterscheidet. Hierbei ist eine Vielzahl von Farbkombinationen
vorstellbar, beispielsweise Rot und Grün, Rot und Blau usw. Alternativ
oder zusätzlich
sind auch andere Arten der Hervorhebung denkbar, beispielsweise
durch eine Schraffur wie sie in 2 und 3 dargestellt
ist oder durch Blinken des hervorzuhebenden Bereichs auf dem Bildschirm.
Die Hervorhebung bezieht dabei wie es in 2-4 gezeigt
ist, sowohl die Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' als auch die
jeweils den Funktionsblöcken 11-17, 11'-17' nachgelagert
angeordneten Verbindungen mit ein.
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Im
Schaltungsabweichungslokalisierungsschritt 150 werden die
im Signalfluss zuerst angeordneten Funktionsblöcke 11-17, 11'-17', für welche
die Zuordnung nicht möglich
war, bestimmt. Dies bedeutet, dass die unmittelbar einer Grenze
der in Schritt 140 hervorgehobenen Bereiche nachgelagert
angeordneten Funktionsblöcke
bestimmt werden. Dies kann zum einen optisch anhand der in Schritt 100 erstellten
Darstellung mit der Hervorhebung des Schritts 140 erfolgen,
oder auch automatisch anhand eines entsprechend gestalteten Algorithmus.
Genauer bedeutet dies, dass unter den nicht zugeordneten Funktionsblöcken diejenigen
identifiziert werden, welche im Signalfluss vorgelagert nur Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' aufweisen,
für die
in den Schritten 130 oder 140 die Zuordnung möglich war,
oder welche keinen im Signalfluss vorgelagerten Funktionsblock 11-17, 11'-17' aufweisen.
Alternativ bedeutet dies, dass unter den nicht zugeordneten Funktionsblöcken 11-17, 11'-17' diejenigen
Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' identifiziert
werden, welche keinen im Signalfluss vorgelagerten Funktionsblock 11-17, 11'-17' aufweisen,
für welchen
die Zuordnung nicht möglich
war. Wie es anhand von 1-4 erläutert wurde,
sind die aufzufindenden Schaltungsabweichungen oder Fehlerstellen
im Bereich der auf diese Weise bestimmten Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' lokalisiert.
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6 zeigt
eine Darstellung 40 einer Schaltung gemäß einer von den Signalflussgraphen
der 1-4 abweichenden Schaltungsbeschreibung.
Die Darstellung 40 umfasst Schaltungsmodule 51, 52, 53,
welche entsprechend ihrer Funktion mit Eingängen und Ausgängen versehen
sind. Bei 6 handelt es sich speziell um
eine alternative Darstellung der Schaltung 10' bzw. der Referenzschaltung 10.
Die Schaltungsdarstellung 40 weist somit auch die gleiche
Anzahl von Schaltungseingängen 41-49 und
die gleiche Anzahl von Schaltungsausgängen 60 wie die Schaltung 10' bzw. Referenzschaltung 10 von 1-3 auf.
Im Gegensatz zu 1-3 sind jedoch
die Funktionen mehrerer der Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' in jeweils
einem der Schaltungsmodule 51, 52, 53 zusammengefasst.
Die in der 6 verwendete Schaltungsbeschreibung
unterscheidet sich von den Signalflussgraphen der 1-3 darin,
dass innerhalb der Schaltungsdarstellung 40 die Richtung
des Signalflusses bezüglich
der Schaltungsmodule 51, 52, 53 nicht
immer eindeutig definiert werden kann. Insbesondere besteht zwischen
den Schaltungsmodulen 51 und 52 eine bidirektionale
Signalverbindung, so dass nicht eindeutig festgelegt werden kann,
welches der beiden Schaltungsmodule 51 und 52 im
Signalfluss bezüglich
des anderen vorgelagert bzw. nachgelagert angeordnet ist. Dies ergibt
sich durch die Zusammenfassung der Funktionen mehrerer der Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' zu einem der
Schaltungsmodule 51, 52, 53.
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Auf
Basis des zuvor anhand von 5 beschriebenen
Verfahrens kann jedoch auch in der Schaltungsdarstellung 40 von 6 die
in dem Verfahren gewonnene Zuordnungsinformation dargestellt werden und
Schaltungsabweichungen oder Fehlerstellen können hervorgehoben dargestellt
werden, wie es in 6 durch die Schraffur des Schaltungsmoduls 53 und
den Pfeil D veranschaulicht ist. Dies wird erreicht, indem in der
Schaltungsdarstellung 40 diejenigen der Schaltungsmodule 51, 52, 53 hervorgehoben
dargestellt werden, welche Funktionsblöcke 11-17, 11'-17' umfassen, für welche
die Zuordnung, wie sie anhand von 5 beschrieben
wurde, nicht vorgenommen werden konnte. Die hervorgehobene Darstellung
ist in 6 durch die Schraffur des Schaltungsmoduls 53 und
den Pfeil D veranschaulicht. Bei der Implementierung des Verfahrens auf
einem Computersystem wird diese Hervorhebung vorzugsweise durch
eine farbliche Markierung in der Darstellung auf einem Bildschirm
des Computersystems, ähnlich
wie es bereits anhand von 5 erläutert wurde,
bewerkstelligt.
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Bei
dem oben erläuterten
Verfahren zum Auffinden von Schaltungsabweichungen können somit
verschiedenartige Schaltungsdarstellungen, der bei der computergestützten Entwicklung
von Schaltungen gebräuchlichen
Art sind, verwendet werden. Die Bereiche von funktionalen Abweichungen
werden darin hervorgehoben dargestellt und die aufgefundenen Schaltungsabweichungsstellen
bzw. Fehlerstellen können
speziell gekennzeichnet werden. Für den Anwender, z.B. für einen
Schaltungsentwickler, wird somit eine komfortable und effektive
Orientierung in der Schaltung ermöglicht.
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7 zeigt
schematisch ein Computersystem 30, welches durch eine entsprechende
Computersoftware zur Durchführung
des zuvor beschriebenen Verfahrens zum Auffinden von Schaltungsabweichungen ausgestaltet
ist. Die Computersoftware ist in Form eines Programmcodes auf einem
Datenträger 36 bereitgestellt.
Das Computersystem 30 verfügt über ein Bildwiedergabemittel
in Form eines Computerbildschirms 31 und Eingabemittel 32a, 32b, 32c, 32d.
Es handelt sich dabei speziell um Benutzerbedienelemente in Form
einer Maus 32a und einer Tastatur 32b, eine Schreib-/Lesevorrichtung 32c für Datenträger sowie
eine Netzwerkschnittstelle 32d. Es ist jedoch auch eine
Vielzahl von weiteren Eingabemitteln denkbar.
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Das
Computersystem 30 umfasst insbesondere Datenverarbeitungsmittel 35,
welche durch den auf dem Computersystem 30 ausgeführten Programmcode
zum Durchführen
des zuvor beschriebenen Verfahrens ausgestaltet sind. Die gemäß dem Verfahren
vorgesehene Darstellung von Schaltungen erfolgt auf dem Computerbildschirm 31.
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Das
zuvor beschriebene Verfahren wurde auf einem derzeit gebräuchlichen
Computersystem implementiert und anhand von bereits zuvor auf herkömmliche
Weise analysierten, mit Fehlern behafteten Schaltungen evaluiert.
Ergebnisse der Evaluation sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.
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In
der Tabelle sind die verschiedenen zur Evaluation des Verfahrens
verwendeten Schaltungen jeweils mit einer Nummer versehen. Die Größe der Schaltungen
ist durch die Anzahl der Funktionsblöcke bzw. Schaltnetze bezüglich der
untersuchten Schaltungsausgänge
angegeben. Weiterhin ist die Anzahl von Eingängen angegeben, zu welchen
die untersuchten Schaltungsausgänge
eine Signalabhängigkeit
aufweisen. Als Ergebnis sind jeweils die Größe des anhand des Verfahrens
ermittelten nicht zugeordneten Bereichs, d.h. der darin enthaltenen
Funktionsblöcke
bzw. Schaltnetze, die Anzahl der aufgefundenen Abweichungsstellen
bzw. Fehlerstellen und die zur Durchführung des Verfahrens benötigte Zeit
angegeben. Wie aus den Ergebnissen ersichtlich ist, ist es mit dem
beschriebenen Verfahren möglich,
auch in komplexen Schaltungen mit einer Vielzahl von Funktionsblöcken die
Schaltungsabweichungsstellen bzw. Fehlerstellen aufzufinden, wobei
die dafür benötigte Zeit
in etwa derjenigen entspricht, die auch zur Durchführung eines
herkömmlichen Äquivalenzvergleichs
benötigt
wurde.
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Das
beschriebene Verfahren ist besonders geeignet als Ergänzung zu
einem Äquivalenzvergleich
der Schaltung und der Referenzschaltung, um bei einer fehlenden Äquivalenz
die Abweichungsstellen oder Fehlerstellen aufzufinden. Für die Durchführung des
beschriebenen Verfahrens ist ein vorheriger Äquivalenztest der Schaltung
und der Referenzschaltung jedoch nicht notwendig, und das Verfahren
kann auch direkt auf die Schaltung und die Referenzschaltung angewendet
werden, ohne dass zuvor ein Äquivalenzvergleich
durchgeführt
wurde. Falls das Verfahren Schaltungsabweichungen bzw. Fehlerstellen
auffindet, ist hierdurch auch gleichzeitig die fehlende Äquivalenz
der Schaltungen gezeigt, so dass in diesen Fällen auf die Durchführung des Äquivalenzvergleichs
verzichtet werden könnte.
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Bei
der experimentellen Evaluation des Verfahrens hat es sich weiterhin
gezeigt, dass auch bei einer ungenauen oder fehlerhaften Anwendung
des Verfahrens, z.B. bei einer unvollständigen vorgegebenen Zuordnung
der Schaltungseingänge,
das Auffinden von Schaltungsabweichungen bzw. Fehlerstellen nach
wie vor möglich
ist.