DE10048067A1 - Temporäre medizinische elektrische Leitung mit einer bioabbaubaren Anbringungsunterlage für eine Elektrode - Google Patents
Temporäre medizinische elektrische Leitung mit einer bioabbaubaren Anbringungsunterlage für eine ElektrodeInfo
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- A61N1/0587—Epicardial electrode systems; Endocardial electrodes piercing the pericardium
Abstract
Es wird eine temporäre elektrische Herzstimulationsleitung offenbart, bei der der Leitungskörper durch Anlegen einer einfachen, an dem proximalen Ende der Leitung ausgeübten Zugkraft aus dem Innern eines Patienten entfernt werden kann. Eine Befestigungsunterlage für eine Elektrode ist an dem distalen Ende der Leitung angeordnet und trägt eine darauf oder darin angeordnete Stimulationselektrode. Ein distales Ende des elektrischen Leiters kann als Stimulationselektrode dienen. Die Befestigungsunterlage für die Elektrode kann sich vorzugsweise mit der Zeit auf biologisch abbaubare Weise in menschlichen Körperfluiden auflösen oder auf andere Weise darin dissoziieren. So kann der Leitungskörper durch die Anwendung einer einfachen Zugkraft von der Befestigungsunterlage gelöst und aus dem Patienten entfernt werden, während die Befestigungsunterlage für die Elektrode innerhalb des Patienten verbleibt und sich mit der Zeit auflöst oder auf andere Weise dissoziiert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Herzstimulierung und insbesondere das
Gebiet der Stimulierung von Herzgeweben unter Einsatz einer medizinischen, elektrischen Leitung.
Atriale Arrhythmien und supraventrikuläre Tachykardien, wie etwa Vorhofflimmern,
Vorhofflattern und atrioventrikulärer Wiedereintritt sind allgemein anzutreffende postoperative
Komplikationen bei Patienten in der Herzchirurgie. Es wird geschätzt, dass während der ersten sieben bis
zehn Tage nach einer Herzchirurgie eine postoperative supraventrikuläre Tachykardie bei bis zu 63 Prozent
der Patienten vorkommt. Aranki et al. zeigten, dass Patienten mit postoperativem Vorhofflimmern einen
durchschnittlichen Krankenhausaufenthalt von ungefähr fünfzehn Tagen haben, während diejenigen
Patienten ohne postoperatives Vorhofflimmern einen durchschnittlichen Krankenhausaufenthalt von
ungefähr zehn Tagen haben. Ob solche verlängerten Hospitalisierungsaufenthalte in erster Linie durch
Arrhythmien verursacht werden, ist nicht bekannt. Siehe Cardiac Surg. Kirklin JW, Barrat-Boyes BC
(Eds.): NY 1993, Seite 210, "The Importance of Age as a Predicator of Atrial Fibrillation and Flutter after
Coronary Artery Bypass Grafting", Leicht et al., J. Thorac. Cardiovasc. Surg., 1990: 100: 338-42; "Atrial
Activity During Cardioplegia and Postoperative Arrhytmias", Mullen et al., J. Thorac. Cardiovasc. Surg.,
1987: 94: 558-65.
Das Eintreten von solchen Arrhythmien, die bei anderen ansonsten gesunden Patienten
nicht übermäßig ernst sind, kann besonders schädlich bei Patienten in der Herzchirurgie sein. Die Chirurgie
selbst, die Wirkungen der längeren Anästhesie oder beide zusammen haben oft den hämodynamischen
Zustand solcher Patienten schon beeinträchtigt. Arzneimittel, die benutzt werden könnten, um ein
postoperatives Vorhofflimmern zu verhindern, sind oft nur teilweise wirksam und können negative
Wirkungen auf die Herzpumpfunktion aufweisen.
Supraventrikuläre Tachykardien können ferner eine sehr unregelmäßige ventrikuläre
Schrittfrequenz hervorrufen, welche ihrerseits zu hämodynamischen, sogar noch weiter verschlechternden
Bedingungen führen können. Eine solche Verschlechterung ist besonders ernst für Patienten, die eine
beeinträchtigte linke Ventrikulärfunktion besitzen. Solche Komplikationen können auch eine ernste
Behinderung bei der Genesung des Patienten darstellen. Siehe zum Beispiel "Maintenance of Exercise
Stroke Volume During Ventricular Versus Atrial Synchronous Pacing: Role of Contractility", Ausubel et
al., Circ., 1985: 72(5): 1037-43; "Basic Physiological Studies on Cardiac Pacing with Special Reference to
the Optimal Mode and Rate After Cardiac Surgery", Baller et al., Thorac. Cardiovasc. Surg., 1981: 29: 168-
73.
Wegen der ernsten und potentiell lebensbedrohlichen Natur der vorhergehenden Zustände
hat die postoperative Behandlung oft die Verhinderung von Arrhythmien zum Zweck, wie etwa durch den
Einsatz von Arzneimitteln. Es wurde jedoch festgestellt, dass die Arzneimittel nicht immer wirksam bei der
Verhinderung von Arrhythmien sind. Folglich ist es oft erforderlich, ein Mittel bereitzustellen, um alle
Arrhythmien, die vorkommen können, zu beendigen. Ein solches gewöhnliches Mittel besteht in der
Überschrittmacherbehandlung, zu welcher weiter unten mehr erwähnt wird.
Wenn es sich herausstellt, dass ein postoperatives Vorhofflimmern unannehmbare
hämodynamische Folgen hat, oder ernste Symptome hervorruft, und wenn es nicht spontan aufhört, oder
wenn antiarrhythmische Arzneimittel unwirksam für dessen Behandlung sind, kann eine externe
Kardioversion oder eine atriale Defibrillation erfordert sein. Aber eine externe atriale Defibrillation, obwohl
sie im allgemeinen als Behandlung wirksam ist, kann starke Nebenwirkungen aufweisen. Zuerst und im
Gegensatz zu der ventrikulären Defibrillation, wo die Konversion zu dem normalen Sinusrhythmus nach
dem ersten Schock eintreten kann, ist es möglich, dass die atriale Defibrillation nicht erzielt werden kann,
bis dass der Patient mehreren Schocks ausgesetzt worden ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die
ventrikuläre Kontraktion sich während der supraventrikulären Tachykardie fortsetzt. Wegen der großen
Mengen an Energie, die bei der externen Defibrillation aufgebracht werden muss (d. h. 40 bis 360 Joule),
werden die Schocks von den Patienten, die bei Bewusstsein sind, nicht gut vertragen. Eine externe
Defibrillation wird deshalb vorzugsweise durchgeführt unter einer allgemeinen Anästhesie oder wenn der
Patient mindestens ruhig gestellt ist. Der Einsatz der Anästhesie verursacht dennoch einen anderen
Risikofaktor für den Patienten.
Die externe Defibrillation erfordert eine relativ hohe Energie, weil die elektrische Quelle
nicht direkt auf dem Herzgewebe positioniert ist und statt dessen durch den Thorax hindurch führen muss,
was dazu tendiert die Energie zu streuen. Im Gegensatz dazu erfordert die intern angewandte atriale
Defibrillation, wie etwa diejenige die während der Chirurgie durch direkt auf dem Herzen angebrachte
Defibrillationspaddel vorgenommen werden kann, beträchtlich weniger Energie, weil die elektrische
Defibrillationsenergie nur auf das Gewebe aufgebracht wird, welches defibrilliert werden muss. In der Tat
kann die direkte atriale Defibrillation mit Pulsen von nur einem Joule durchgeführt werden, im Gegensatz
zu den Pulsen von 40 Joule oder mehr, welche für eine externe Defibrillation erfordert sind. Siehe zum
Beispiel Kean D., NASPE abs. 246, PACE, April 1992, Punkt II, Seite 570.
Die Erfolgsrate einer Defibrillation hängt im allgemeinen ab von der Menge der
gelieferten Energie. Je niedriger die gelieferte Energiemenge, desto niedriger die Erfolgsrate der
Defibrillation und desto höher die Anzahl an Schocks, die angewendet werden müssen, um eine
erfolgreiche Defibrillation zu erzielen. Im Vergleich hierzu kann bei der direkten atrialen Defibrillation, wo
die Energie direkt an das Herz aufgebracht wird, die Energieebene so ausgewählt werden, dass der Patient
sowohl die Menge an ausgelieferter Energie als auch die erforderliche Schockzahl leichter vertragen kann.
Waldo et al. in "Use of Temporarily Place Epicardial Atrial Wire Electrodes For The
Diagnosis and Treatment of Cardiac Arrhythmias Following Open-Heart Surgery", J. Thorac. Cardiovasc.
Surg., 1978, vol. 76, n°4, Seiten 558-65 offenbaren den Gebrauch eines Paares temporärer Herzdrähte, die
an dem Vorhof angeordnet sind, um Arrhythmien durch Überschrittmacherbehandlung gegen Tachykardie
zu diagnostizieren und zu behandeln. Spezifischerweise waren die temporären Herzdrähte an den
Vorhofwänden zu dem Zeitpunkt der Herzchirurgie angenäht. Sobald der Patient bereit war, aus dem
Krankenhaus entlassen zu werden, wurden die Drähte durch Zug oder Ziehen des externen Endes entfernt.
Es wurde festgestellt, dass eine temporäre, postoperative, atriale und ventrikuläre
Schrittmacherbehandlung mit temporären Herzdrähten viele postoperative Arrhythmien erfolgreich
behandelt. Als solches wurde das Verfahren weit verbreitet - mindestens 100 000 solcher Verfahren werden
jedes Jahr durchgeführt. Einigen Problemen begegnete man jedoch bei dem von Waldo et al. offenbarten
System, auf welche weiter unten hingewiesen wird. Ein begegnetes Problem war die Instabilität der
Herzdrähte, die an der Vorhofswand angebracht waren. Da die Wand eine unaufhörliche Bewegung
durchmacht, stellte es sich heraus, dass die temporären Herzdrahtleitungen sich öfter losrissen als dies
annehmbar war. Zweitens wurden die relativ dünnen Vorhofwände manchmal zerrissen (besonders bei
älteren Patienten), wenn die Leitungen durch Zugmittel entfernt wurden.
Ein verbessertes Verfahren zur temporären Befestigung der Herzdrähte an den Vorhof
wurde mit der Einführung des Medtronic Modells 6500 eines temporären myokardialen
Schrittmacherleitungssystems verwirklicht. Bezeichnend für dieses Leitungssystem war eine Silikonscheibe
für eine atriale Befestigung, um die Leitung an dem Vorhof zu befestigen, wobei die Silikonscheibe für eine
atriale Befestigung dauernd an den Vorhof angenäht wurde. Die Leitung wurde so angeordnet, dass sie
zwischen der Scheibe und dem Vorhofgewebe eingeschlossen war. Die Leitung konnte dann entfernt
werden durch ein einfaches Herausziehen derselben von zwischen der Scheibe und dem Gewebe. Die
Gummischeibe blieb nach der Entfernung der Elektroden in dem Körper. Die durch ein solches
Befestigungssystem angebotenen Vorteile erstreckten sich auf eine sicherere Befestigung der Leitung sowie
auf den Schutz der relativ dünnen Vorhofwände gegen ein Zerreißen während der Entfernung der Leitung.
Folglich erlaubte es das Medtronic Modell 6500 einer temporären myokardialen Schrittmacherleitung eine
postchirurgische, temporäre Überschrittmacherbehandlung gegen Tachykardie sicherer durchzuführen.
Eine temporäre Überschrittmacherbehandlung gegen Tachykardie ist jedoch nicht immer
wirksam zur Beendigung von postoperativen atrialen Arrhythmien oder supraventrikulären Tachykardien.
Wenn die Arzneimittel und die Überschrittmacherbehandlung solche Arrhythmien oder Tachykardien nicht
verhindern oder beendigen, oder wenn Nebenwirkungen eines inotropen Arzneimittels contraindiziert sind,
kann es notwendig werden, eine atriale Defibrillation vorzunehmen, welche auf die R-Welle des
Elektrokardiogramms synchronisiert ist, um die potentiell lebensbedrohlichen Arrhythmien zu beendigen.
Wegen der beträchtlichen bei der Defibrillation erforderlichen Energien sind jedoch viele zum Stand der
Technik gehörende temporäre Herzdrähte nicht für solche Anwendungen geeignet.
Als Antwort auf die vorhergehenden Bedenken und Probleme bei dem Stand der Technik
wurde ein Modell N° 13004 einer temporären atrialen Patchelektrode (Temporary Atrial Patch Elektrode =
TAPE) der ersten Generation durch die MEDTRONIC, INC. entwickelt, wie dies eingehender in dem
"Temporary Medical Electrical Lead" betitelten U.S. Patent N° 5.527.358 von Mehmanesh et al.
beschrieben worden ist. Das Modell N° 13004 wurde als ein klinisches Forschungsgerät entwickelt, um die
Durchführbarkeit der Herabsetzung der postoperativen atrialen Defibrillation bei Patienten zu untersuchen,
welche einer Herzchirurgie unterzogen worden waren und welche gefährdet waren ein postoperatives
Vorhofflimmern zu entwickeln. Die TAPE-Elektroden wurden auf die freien Wände des linken und rechten
Vorhofs angeordnet. Die TAPE-Leitung umfasste eine Defibrillationsleitung, die sich durch ein Filzkissen
aus Polytetrafluorethylen (PTFE oder TEFLON) kennzeichnete, auf welchem drei parallele
Defibrillationsdrahtelektroden aus rostfreiem Stahl montiert waren. Der primäre Zweck des Kissens aus
TEFLON für das Anbringen der Elektrode bestand darin, die Defibrillationsleitung zuverlässig an dem
Vorhof zu befestigen und die Vorhofwand davor zu schützen einer elektrischen Beschädigung ausgesetzt zu
werden. In einer klinischen Einstellung zeigte die Leitung des TAPE-Modells N° 13004 eine
durchschnittliche Defibrillationsschwelle (DFT = Mean Defibrillation Treshold) von 1,5 Joule bei 160 Volt
bei 23 Patienten. Die Einpflanzungszeit pro Gerät betrug durchschnittlich nur zwischen ungefähr 3 Minuten
bis ungefähr 5 Minuten. Es wurde bewiesen, dass die Leitung des TAPE-Modells N° 13004 bei der
Beendigung des postoperativen Vorhofflimmerns erfolgreich war.
Ein Problem, das sich beim Gebrauch der Leitung des TAPE-Modells N° 13004
herausstellte, bestand darin, dass im Anschluss an die Entfernung der Defibrillationselektroden und -leitung
von der Vorhofwand, das TEFLON Anbringungskissen für die Elektrode permanent im Innern des
Patienten eingepflanzt blieb, was zu einer Erhöhung des potentiellen Infektionsrisikos führte. Zusätzlich
wurde entdeckt, dass bei einigen Patienten das permanent eingepflanzte Anbringungskissen für die
Elektrode durch ein dichtes Fasergewebe eingekapselt werden kann, was seinerseits zu einer Versteifung
der Vorhofwand führen kann.
Die vorliegende Erfindung besitzt bestimmte Ziele. Das heißt, dass verschiedene
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung auch Lösungen zu einem oder zu mehreren Problemen
liefern, welche bei dem Stand der Technik in Bezug auf einzupflanzende Schrittmacherbehandlungs-
und/oder Defibrillationsleitungen bestanden haben, einschließlich eines oder mehrerer der nachfolgenden
Probleme: (a) die elektrischen Leiter sind schwer aus den Patienten zurückzuholen oder zu entfernen; (b)
die Anbringungsunterlagen (oder Anbringungskissen), die im Anschluss an die Zurückholung von
Elektroden permanent im Innern der Patienten eingepflanzt bleiben; (c) die Elektroden befinden sich in
direkter Berührung mit dem Herzgewebe des Patienten und verbrennen oder versengen dasselbe während
der Auflegung von Defibrillationspulsen und (d) die Elektroden besitzen eine ungenügende Oberfläche, um
wirksame Defibrillationspulse auszuliefern.
Verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weisen bestimmte Vorteile
auf, einschließlich eines oder mehrerer der nachfolgenden Vorteile: (a) Ermöglichung der Anwendung von
niedrigeren Energieebenen für die Defibrillation; (b) Bereitstellung einer erhöhten Elektrodenoberfläche für
die Defibrillation; (c) keine Möglichkeit für die Defibrillationselektroden direkt mit dem Herzgewebe in
Berührung zu kommen; (d) Bereitstellung eines Anbringungskissens für die Elektrode, welches nicht
permanent im Innern des menschlichen Körpers eingepflanzt bleibt; (e) Bereitstellung eines
Anbringungskissens für die Elektrode, welches sich im Innern des Körpers eines Patienten abbaut und
auflöst, nachdem seine Defibrillationsfunktion geliefert worden ist; (f) lediglich eine verminderte Zugkraft
bleibt erforderlich, um den Elektrodendraht aus dem Körper eines Patienten herauszuziehen oder
herauszuholen; (g) Möglichkeit für einen Patienten sich den Defibrillationsschoks zu unterziehen ohne dass
eine Anästhesie oder Sedierung erfordert wäre; (h) Ermöglichung einer zuverlässigen Anbringung einer
temporären, atrialen Defibrillationsleitung an den Vorhof; (i) Bereitstellung einer temporären, atrialen
Defibrillationsleitung, die auf sichere und zuverlässige Weise von dem Vorhof entfernt werden kann; (j)
Bereitstellung einer temporären atrialen Defibrillationsleitung, die auf sichere und zuverlässige Weise ohne
chirurgischen Eingriff von dem Vorhof entfernt werden kann und (k) Möglichkeit die Defibrillationspulse
wirksam zu dem Herzen eines Patienten zu übertragen mit Hilfe eines einzelnen verlitzen, geflochtenen
oder anders gearteten Drahtes.
Verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung besitzen bestimmte
Merkmale, einschließlich eines oder mehrerer der nachfolgenden Merkmale: (a) eine sinusförmig oder
halbsinusförmig gestaltete Elektrode; (b) einen einzelnen Elektrodendraht, der an einem Anbringungskissen
für die Elektrode befestigt ist; (c) eine große Anzahl von Elektrodendrähten, die an einem
Anbringungskissen für die Elektrode befestigt oder montiert sind; (d) ein Anbringungskissen für die
Elektrode, welches aus einem Material gebildet wird, welches biologisch abbaubar und in den menschlichen
Körperflüssigkeiten löslich ist; (e) ein aus Kollagen gebildetes Anbringungskissen für die Elektrode; (f) ein
Verfahren zur Herstellung eines Anbringungskissens für die Elektrode aus Kollagen und der dazugehörigen
Elektrode, welches die Schritte des Gefrierens und des Trocknens eines Elektrodenzusammenbaus aus
Kollagen und einer Elektrode mit einschließt; (g) ein Verfahren zur Herstellung eines biologisch
abbaubaren Anbringungskissens für die Elektrode und seiner dazugehörigen mindestens einen Elektrode;
(h) Verfahren zum Gebrauch, Einpflanzen und/oder Entfernen der Defibrillationselektrode und biologisch
abbaubares Anbringungskissen gemäß der vorliegenden Erfindung, und (i) ein biologisch abbaubares
Anbringungskissen für die Elektrode, welches sich in dem Körper eines Patienten infolge der Berührung
mit menschlichen Körperflüssigkeiten auflöst und darin verschwindet, aber nur nachdem eine postoperative
Zeitdauer vergangen ist, welche es der Defibrillationsfunktion erlaubt durchgeführt worden zu sein.
Andere Gegenstände, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen klar ersichtlich, wobei man in den
Zeichnungen folgende Darstellungen hat:
Abb. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Leitung gemäß der
vorliegenden Erfindung, welche mit einem externen Pulsgenerator und dem Herzen eines Patienten
verbunden ist;
Abb. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Leitung gemäß der
vorliegenden Erfindung;
Abb. 3 zeigt Draufsichten auf verschiedene Ausführungsformen des distalen oder
fernen Endes der Leitung gemäß der vorliegenden Erfindung;
Abb. 4 zeigt eine Querschnittsansicht des Anbringungskissens und der
dazugehörigen Elektrode nach der Abb. 2;
Abb. 5 zeigt einen Vergleich der Impedanz in Bezug auf die Energiedaten für eine
Leitung gemäß der vorliegenden Erfindung und für zwei Leitungen gemäß dem Stand der Technik;
Abb. 6 zeigt die Ergebnisse der kalorimetrischen Analyse einer Art von
Kollagenmaterial, das Anwendung bei der vorliegenden Erfindung findet;
Abb. 7 zeigt die Erhöhung bei dem Einsetzen der Denaturierungstemperatur, die
sich bei einem vernetzten Kollagenmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung einstellt;
Abb. 8 zeigt vergleichende Verdauungsprofile für vernetzte und nicht vernetzte
Kollagenmaterialien;
Abb. 9 erläutert ein Verfahren zur Herstellung einer Leitung gemäß der
vorliegenden Erfindung und
Abb. 10 erläutert ein Verfahren zur Einpflanzung und Entfernung einer Leitung
gemäß der vorliegenden Erfindung.
Die Zeichnungen sind nicht unbedingt maßstabgerecht. Ähnliche Zahlen weisen auf
ähnliche Teile oder Schritte in den verschiedenen Zeichnungen hin.
Die Abb. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine Ausführungsform der Leitung 1 gemäß
der vorliegenden Erfindung. Der externe Pulsgenerator 2 ist mit dem Herzen des Patienten 3 über die
Leitung 1 verbunden. Die Leitung 1 weist drei Abschnitte auf den Steckerzusammenbau 4, den
Leitungskörper 5 und den Elektrodenzusammenbau 6. Gewöhnlich werden zwei Leitungen an dem Herzen
angebracht: eine an der linken Vorhofwand und eine andere an der rechten Vorhofwand.
Defibrillationspulse werden dann über den zwei Elektroden durch den linken und den rechten Vorhof
geschickt.
Der Steckerzusammenbau 4 verbindet die Leitung 1 mit dem externen Pulsgenerator 2,
der zum Beispiel ein externer Schrittmacher, externer Nerven- oder Muskelstimulator oder ein externer
Defibrillator sein kann. Der Steckerzusammenbau 4 kann ähnlich sein wie irgendeine der mehreren, gut
bekannten, in der Technik offenbarten Steckerarten, wie etwa die abbrechbaren Nadelstecker, die in dem
U.S. Patent N° 5.527.358, U.S. Patent N° 5.871.528 und U.S. Patent N° 5.792.217 veröffentlicht worden
sind, Dokumente welche alle durch Referenz hierin eingegliedert werden, ein jedes in seiner jeweiligen
Gesamtheit. Der Steckerzusammenbau 4 kann zum Beispiel eine mit einer Vertiefung versehene
abbrechbare Nadel aus rostfreiem Stahl darstellen, Vertiefung welche zu einem Finger in einem
Stiftzusammenbau passt. Die in dem Stiftzusammenbau vorgesehene, abbrechbare Nadel erlaubt den
Durchgang des Steckerzusammenbaus 4 von der Innenseite des Körpers durch die Haut des Patienten
hindurch bis zu der Außenseite des Körpers. Die abbrechbare Nadel kann dann anschließend bei einem
Bruchpunkt abgebrochen werden, um es dem Stiftzusammenbau zu erlauben mit dem externen
Pulsgenerator 2 verbunden zu werden.
Gemäß einer Alternative kann der Steckerzusammenbau 4 aus irgendeiner der
verschiedenen, in der Technik gut bekannten Steckerarten bestehen, welche dazu geeignet sind den
elektrischen Anschluss zwischen dem proximalen Ende der Leitung 1 sowie dem proximalen Ende des
elektrischen Leiters 21 und dem einpflanzbaren Pulsgenerator herzustellen, wie etwa dem einpflanzbaren
Defibrillator, den einpflanzbaren Herzschrittmacherdefibrillatoren (= PCDs = pacer-cardio-defibrillators),
den einpflanzbaren Herzdefibrillatoren (= ICDs = implantable cardio-defibrillators), den einpflanzbaren
Nervenstimulatoren, den einpflanzbaren Muskelstimulatoren, den einpflanzbaren Stimulatoren für das
gastrische System, usw.. Das heißt dass die Leitung der vorliegenden Erfindung nicht nur auf den Einsatz
im Zusammenhang mit externen Pulsgeneratoren begrenzt wird, sondern sie findet im Gegenteil auch
Anwendung im Zusammenhang mit vielen Sorten von einpflanzbaren Pulsgeneratoren.
Gemäß der Abb. 2, auf die jetzt Referenz genommen wird, enthält der
Leitungskörper 5 vorzugsweise einen isolierenden äußeren Mantel, oder Hülle 20, mit einem zentralen
Hohlraum, der einen oder mehrere elektrische Leiter 21 ummantelt. Abschnitte des Hohlraums, die
ungefüllte Lücken bilden, wie etwa Lücken zwischen einem oder mehreren inneren Leitern 21, können mit
einem medizinischen Haftmittel gefüllt werden. Die äußere Hülle 20 kann aus irgendeinem geeigneten
bioverträglichen (und vorzugsweise biostabilen) Material geformt werden, wie etwa FEP (fluoriertes
Ethylenpolymer), PTFE (Polytetrafluorethylen), PEBAX, TEFZEL, Polyimide, PVDF
(Polyvinylidenfluorid), Polyurethan, Silikongummi oder irgendein anderes geeignetes Material.
Einer oder mehrere innere Leiter 21 werden ein jeder auf eine ähnliche Art und Weise
geformt. Folglich braucht nur die Bildung eines dieser Leiter beschrieben zu werden. Der innere Leiter 21
enthält vorzugsweise eine große Anzahl von verlitzen Drähten, welche den Elektrodendraht 30 bilden. In
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht der innere Leiter 21 aus einem
Multifilamentlitzendraht aus rostfreiem Stahl. Es muss natürlich wohl verstanden sein, dass irgendein
geeignetes Material oder irgendein Draht benutzt werden kann, um den Leiter 21 zu bilden, einschließlich
eines gewickelten Drahtes oder irgendeiner anderen Drahtsorte, die aus einem annehmbaren
bioverträglichen Material oder Metal hergestellt worden ist, einschließlich solcher Metalle wie Platin,
Palladium, Titan, Tantal, Rhodium, Iridium, Kohlenstoff, glasartiger Kohlenstoff und Legierungen,
Mischungen, Kombinationen, Oxide und/oder Nitride der vorhergehenden Materialien. Natürlich sind
einige Materialien unverträglich mit anderen und können nicht auf wirksame Weise miteinander gebraucht
werden. Die Einschränkungen von spezifischen, elektrisch leitenden Materialien zum Einsatz mit anderen
elektrisch leitenden Materialien sind im Zusammenhang mit der Implantation im Innern des menschlichen
Körpers in der Technik gut bekannt.
Wie dies am besten in der Abb. 2 gesehen werden kann, endet der äußere Mantel,
oder die Isolierung 20, an den Stelle 32 neben dem distalen Ende der Leitung 1. Mindestens ein elektrischer
Leiter 21 erstreckt sich zwischen dem proximalen Ende 7 der Leitung 1 und dem distalen Ende 9 der
Leitung 1, und er erstreckt sich ausgehend von dem distalen Ende der Isolierung 20, um neben oder bei dem
distalen Ende 9 des Elektrodenzusammenbaus 6 zu enden. Gemäß einer Alternative kann ein diskreter Teil
der Elektrode an das distale Ende von mindestens einem elektrischen Leiter 21 geklemmt oder sonst wie an
demselben befestigt werden und sich daher zwecks Befestigung oder Positionierung in oder auf dem
Anbringungskissen für die Elektrode 33 ausdehnen. In allen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung bildet mindestens ein elektrische Leiter 21 oder der diskrete Teil der Elektrode eine Elektrode
oder Elektroden, um eine elektrische Stimulation an das Herzgewebe eines Patienten zu vermitteln.
Obwohl die Abb. 2 nur einen elektrischen, an dem Anbringungskissen 33
befestigten Leiter zeigt, können mehr als nur ein solcher elektrischer Leiter daran montiert oder befestigt
werden. Es sei hingewiesen auf die halbsinusförmige Gestalt des distalen Endes des elektrischen Leiters 21
in der Abb. 2. Es wurde entdeckt, dass eine solche Gestalt die Oberfläche des Herzens maximiert,
welche durch die Elektrode 30 defibrilliert werden kann, während die Fähigkeit der Elektrode 30 aus dem
Kissen 33 entfernt zu werden, indem eine nicht übermäßige Zugkraft ausgeübt wird, noch immer
beibehalten bleibt, Zugkraft die von einem Arzt über das proximale Ende der Leitung 1 ausgeübt wird
(worüber unten noch Weiteres erwähnt wird).
Rechnermodelle und Tierversuche bestätigten die Wirksamkeit der schlangenförmigen
Struktur der Elektrode, die in den Abb. 1 und 2 gezeigt worden sind. Zwei akute Tierversuche
zeigten, dass die Defibrillationsschwellen (DFTs), die mit einer Elektrode aus einem einzelnen
schlangenförmigen Draht von der in den Abb. 1 und 2 gezeigten Art erzielt worden sind,
gleichwertig waren mit denjenigen, die erzielt werden können mit einer temporären Defibrillationsleitung
gemäß dem Stand der Technik mit drei Drähten oder Elektroden, welche im Allgemeinen der in dem oben
erwähnten U.S. Patent N° 5.527.358 offenbarten Leitung entspricht. Die einzelne schlangenförmige
Drahtelektrode der vorliegenden Erfindung besitzt die Vorteile die darin besten niedrigere Materialkosten,
niedrigere Herstellungskosten zu verursachen und wegen des kleineren Durchmessers der durchdringenden
Nadel weniger invasiv zu sein.
Die Abb. 3 veranschaulicht mehrere verschiedene Ausführungsformen des
Elektrodenzusammenbaus 6 gemäß der vorliegenden Erfindung, einschließlich einiger Ausführungsformen,
bei welchen mehr als ein elektrischer Leiter oder Draht 21 benutzt wird und an dem Anbringungskissen 33
befestigt wird. Die Abb. 3 zeigt die elektrischen Leiter 21, 22 und 23, die in verschiedenen Arten von
sinusförmigen, krummlinigen oder bogenförmigen Strukturen entlang dem Anbringungskissen 33
angeordnet sind.
Es muss jedoch bemerkt werden, dass die Reichweite der vorliegenden Erfindung nicht
begrenzt ist auf Ausführungsformen, die nicht mehr als drei elektrische, an dem Anbringungskissen 33
angeordnete Leiter aufweisen, und dass sie ganz spezifisch in ihrem Geltungsbereich auch
Ausführungsformen mit mehr als drei solcher elektrischer Leiter enthält. Zusätzlich wird die vorliegende
Erfindung in ihrem Geltungsbereich nicht begrenzt auf Ausführungsformen, bei welchen der eine oder die
mehreren elektrischen, an dem Anbringungskissen 33 befestigten Leiter eine sinusförmige, krummlinige
oder gebogene Struktur annehmen, sondern sie schließt ganz spezifisch in ihrem Geltungsbereich auch
Ausführungsformen mit geraden, dreieckigen, rechteckigen, linearen, nicht krummlinigen oder nicht
bogenförmigen Strukturen mit ein.
Wie dies oben erwähnt worden ist, enthält der Elektrodenzusammenbau 6 am liebsten
einen oder mehrere elektrische Leiter 21 und ein bioverträgliches, biostabiles Anbringungskissen 33. Das
distal am entferntesten Stück eines jeden elektrischen Leiters 21, 22 oder 23 besitzt am liebsten einen
verlitzten, metallischen, elektrischen Leiter 30, der entlang der Länge des Anbringungskissens freigelegt ist.
Das distale Ende des elektrischen Leiters 21 wird am liebsten zwischen den entgegengesetzten Seiten 32
und 34 des Anbringungskissens 33 angeordnet, wie dies in der Abb. 4 gezeigt wird. In einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der elektrische Leiter 21 aus ungefähr 49
einzelnen Drähten aus rostfreiem für medizinische Zwecke geeignetem Stahl gebildet, welche zusammen
verseilt werden, um den Leiter 21 mit einem Nenndurchmesser D von ungefähr 0,4 mm zu bilden (siehe
Abb. 4). In weniger bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können die Drähte
zusammen geflochten oder gekrümmt werden, um den Leiter 21 zu bilden.
Noch immer unter Hinweis auf die Abb. 3 und 4, es schwankt die Dicke X des
Anbringungskissens 33 vorzugsweise zwischen ungefähr 2 mm und ungefähr 3 mm, sie kann aber auch
zwischen ungefähr 1 mm und ungefähr 4 mm oder zwischen ungefähr 0,5 mm und ungefähr 5 mm
schwanken. Andere Dicken X und entsprechende Dickenbereiche des Anbringungskissens 33 werden in der
vorliegenden Erfindung auch in Erwägung gezogen. Die Länge Z des Anbringungskissens beträgt
vorzugsweise ungefähr 50 mm, sie kann aber auch irgendeine andere passende Länge aufweisen. Genauso
beträgt die Breite Y des Anbringungskissens vorzugsweise ungefähr 30 mm, sie kann aber auch irgendeine
andere passende Breite aufweisen.
In der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wie sie in den
Zeichnungen hierzu gezeigt wird, werden ein oder mehrere innere Leiter 21 gezeigt, welche in dem
Anbringungskissen 33 montiert sind. Es sollte wohl verstanden sein, dass solche innere Leiter auf
irgendeine annehmbare Weise an dem Anbringungskissen 33 montiert werden können, einschließlich des
Nähens oder Klebens aller oder einiger Teile des inneren Leiters 21 an die äußeren Oberflächen 32 oder 34
des Anbringungskissens 33. Löcher können des weiteren in dem Anbringungskissen 33 vorgesehen sein,
entweder für den Zweck gewisse Teile des Leiters 21 dem Herzgewebe auszusetzen oder die Masse des
Anbringungskissens 33 herabzusetzen. Wenn demzufolge der Elektrodenzusammenbau 6 an dem
Herzgewebe befestigt wird, werden intermittierende Stücke von einem oder von mehreren Leitern dem
Herzgewebe unmittelbar durch solche Löcher ausgesetzt. Das Anbringungskissen 33 kann des weiteren
Nähzonen oder Bereiche aufweisen, welche in der Nähe der Ecken des Anbringungskissens eingerichtet
sind und welche es erlauben das Anbringungskissen 33 unmittelbar an das Herz 3 zu nähen, wie dies am
besten aus der Abb. 1 heraus gesehen wird.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Anbringungskissen 33
aus Kollagen geformt und gebildet, aber es kann auch gemäß einer Alternative aus irgendeinem
bioverträglichen, biostabilen, biegsamen Material, wie etwa PTFE- oder PTFE-Filz hergestellt werden. Ein
besonderer Vorteil der Kollagenausführungsform des Anbringungskissens der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass, wenn das Anbringungskissen 33 aus einem passenden Kollagenmaterial gebildet wird,
das Anbringungskissen sich im Anschluss an die Einpflanzung im Innern des Menschenkörper mit der Zeit
auflöst oder sich sonst wie zersetzt. Folglich, sogar wenn die Elektrode 30/der innere Leiter 21 aus einem
Körper des Patienten zurückgeholt worden ist, bleibt das Anbringungskissen 33 im Innern des Patienten
eingepflanzt, aber es verschwindet dann mit der Zeit, da es sich in den Flüssigkeiten des menschlichen
Körpers, mit welchen es nach der Einpflanzung in Berührung kommt, auflöst oder sich sonst wie
dissoziiert.
Das Anbringungskissen 33 wird vorzugsweise aus einem Kollagenmaterial gebildet,
welches seine strukturelle Einheitlichkeit lange genug beibehält, um es zu erlauben die postoperative
Defibrillationsfunktion der Leitung 1 durchzuführen. Sobald die Elektrode und die Leitung aus dem
Patienten zurückgeholt worden sind (üblich ist irgendwann zwischen einem Tag und zwei Wochen im
Anschluss an die Operation, während welcher die Leitung am Anfang eingepflanzt worden ist), fängt das
Anbringungskissen 33 vorzugsweise an sich aufzulösen und zusammenzubrechen, wodurch es seine
strukturelle Einheitlichkeit verliert.
Das Kollagen ist ein natürliches biopolymeres Material, das gut geeignet ist zum Einsatz
bei der Bildung des abbaubaren, bioverträglichen Anbringungskissens für die Elektrode gemäß der
vorliegenden Erfindung. Kollagen ist das Hauptstruktureiweiß bei den Säugetieren, wobei es ungefähr ein
Drittel des gesamten Eiweißes des Körpers ausmacht. Als das hauptsächliche Struktureiweiß des Körpers ist
das Kollagen in der Lage Zug- und Druckkräfte einer hoher Größenordnung zu übertragen. Im Lichte der
Anwendung der vorliegenden Erfindung sind solche Eigenschaften in hohem Grad wünschenswert. Nach
der Einpflanzung wird ein Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen, gemäß der vorliegenden
Erfindung, durch die Abspaltung von Peptidbindungen durch das menschliche Kollagenase enzymatisch
abgebaut. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Abbauverhältnis des
Kollagens über seine Vernetzung kontrolliert. Die Vernetzung kann auch gebraucht werden, um die
mechanischen Eigenschaften des Anbringungskissens für die Elektrode zu steigern (worüber unten mehr
erwähnt wird) und sie vermindert außerdem auf vorteilhafte Weise die Antigenität des Anbringungskissens
für die Elektrode.
Andere bioabbaubare, bioverträgliche Materialien, die zum Gebrauch bei der Bildung des
Anbringungskissens für die Elektrode gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen
natürliche Materialien und ihre entsprechenden synthetischen Äquivalente oder Derivate, wie etwa
Albumin, Seide, Poly(L)lysin, Fibrin, Elastin, Hyaluronsäurezubereitungen und Salze und Derivate
derselben, wie etwa diejenigen die im U.S. Patent N° 5.128.326 offenbart worden sind,
Glycoaminoglykane, Polysacharide, Keratin, Chondroitinsulfate, Dermatansulfat, Karatansulfat, Heparan,
Heparansulfat, Heparanersatz, Heparin, Heparinersatz, Cellulose und ihre Derivate, Stärke, Gelatine,
Dextran und seine Derivate, Chitin, Chitosan und Kombinationen oder Mischungen derselben oder die
Produkte der Reaktionen, in welchen dieselben impliziert sind.
Noch andere, natürliche und synthetische, bioabbaubare, bioverträgliche Materialien, die
zum Gebrauch bei der Bildung des Anbringungskissens für die Elektrode gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, schließen aliphatische Polyester, Polyamide, Polyesteramide, Polyorthoester,
Polyanhydride, Polyphosphazene, Polyglykolsäuse, Poly(L-Milchsäure), Poly(DL-Milchsäure), Poly(p-
Dioxanon), Poly(p-Caprolacton), Poly(3-Hydroxypropionsäure), Poly(3-Hydroxybuttersäure), Poly(∀-
Äpfelsäure), Poly(∃-Äpfelsäure), Polyserinester mit ein, sie werden aber nicht auf dieselben begrenzt.
Schlussendlich ist es richtig festzustellen, dass noch andere natürliche oder synthetische
bioabbaubare, bioverträgliche, entweder gegenwärtig oder in der Zukunft zur Verfügung stehende
Materialien eine Anwendung und eine Eignung bei der Fertigung eines bioabbaubaren, bioverträglichen
Anbringungskissens für die Elektrode gemäß er vorliegenden Erfindung finden werden.
Ein Kollagen enthaltendes Anbringungskissen für die Elektrode wurde geformt unter
Einsatz von Kollagen, das von Coletica, einer Firma mit Sitz in Lyon, Frankreich, erstanden worden war.
Diese Kissen, bzw. Unterlagen, waren ähnlich wie die hämostatischen Schwämme, die von Coletica in
Frankreich, Spanien und Italien unter der Marke "HEMOSTAGENE" vermarktet werden und die in den
Vereinigten Staaten durch MedChem Products, Inc. unter der Marken "AVIFOAM" und "ACTIFOAM"
vertrieben werden.
In einem vorklinischen Versuch wurden Impedanzmessungen durchgeführt, um die
Leitfähigkeit des Kollagenkissens zu bestimmen. Drei verschiedene Vorrichtungen wurden verglichen: (1)
der Leiter Modell N° 13004 von Medtronic mit einem Anbringungskissen für die Elektrode aus PTFE; (2)
der Leiter Modell N° 13004 von Medtronic mit blanken Drähten und keinem Elektrodenkissen und (3) der
Leiter Modell N° 13004 von Medtronic mit einem Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen. Die
getesteten Elektroden wurden in ein Wasserbad eingebracht, welches eine 0,9%-ige Salzlösung bei
Zimmertemperatur enthielt. Elektrische Schocks wurden zwischen den Testelektroden und einer
epikardialen Pflasterelektrode des Modells N° 6721M von Medtronic aufgebracht. Der Abstand zwischen
den Elektroden wurde auf 49 cm eingestellt. Für das Aufbringen der elektrischen Schocks wurden ein DISD
Modell N° 5358 von Medtronic und ein Programmiergerät Modell N° 9790 von Medtronic benutzt. Drei
Versuchsläufe wurden für jede getestete Vorrichtung durchgeführt. Die Ergebnisse der Tests sind in der
Abb. 5 veranschaulicht. Nach drei Stunden wurden die Versuche mit dem Kollagenkissen wiederholt;
keine signifikativen Unterschiede wurden im Vergleich zu den ersten erhaltenen Testergebnissen
beobachtet (was anzeigt, dass das Kollagenkissen im Wesentlich sofort hydratisiert war).
Die Abb. 5 zeigt, dass eine Vorrichtung mit dem Anbringungskissen für die
Elektrode aus Kollagen gemäß der vorliegenden Erfindung eine niedrigere Impedanz aufweist, als ein Gerät
mit einem Anbringungskissen für die Elektrode aus PTFE, und sie zeigt des weiteren
Impedanzeigentümlichkeiten, die vergleichbar sind mit denjenigen eines unbedeckten Elektrodendrahtes.
Mit anderen Worten, das Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen gemäß der vorliegenden
Erfindung liefert eine niedrige Impedanz des Leitungssystems, was ein hoch wünschenswertes Merkmal in
einer temporären atrialen oder ventrikulären Defibrillationsleitung darstellt.
Nach der Erzielung der vorhergehenden Ergebnisse wurden einige akute Einpflanzungen
beim Schaf durchgeführt, um die Durchführbarkeit des neuen Konzeptes in vivo zu testen. Das Ziel der
Studie bestand darin, die DFTs einer gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten Leitung zu
bestimmen und auch zu bestimmen, ob das Elektrodenkissen aus Kollagen der vorliegenden Erfindung in
der Lage ist, elektrische Schäden der Vorhofwand zu verhindern. In einem kleinen, nur zwei
Einpflanzungen beim Schaf umfassenden Versuch wurde eine durchschnittliche DFT von 120 Volt (d. h. 0,8
Joule) gemessen. Keine akuten Schäden der Vorhofwände konnten beobachtet werden, nachdem dieselben
10 Male bei 288 Volt (d. h. 5 Joule) einem Schock ausgesetzt worden waren. Es wurde beobachtet, dass die
Befestigung des Anbringungskissens für die Elektrode an den Vorhofwänden gut war. Jedoch wiesen die
Kollagenkissen sofort nach der Einpflanzung ein bedeutendes Zusammenschrumpfen mit Verminderung der
Länge und der Breite von ungefähr 50% auf, was ein teilweises Freilegen der nackten Drahtelektroden
verursachte. Ein solcher Verlust bei der dimensionalen Einheitlichkeit war nicht annehmbar und die
zugrundeliegende Ursache des Zusammenschrumpfens wurde mit Hilfe der Kalorimetrie untersucht, um
ausführliche Informationen über die Wärmestabilität des Kollagenmaterials zu liefern, welches benutzt
worden war um die Anbringungskissen für die Elektrode zu bilden.
Wenn Kollagen in einem hydratisierten Zustand erwärmt wird, denaturiert es bei einer
spezifischen Temperatur, was ein Zusammenschrumpfen des Materials zur Folge hat. Dieses
Zusammenschrumpfen stellt sich ein als ein Ergebnis der makroskopischen Äußerung der Umwandlung der
ursprünglichen, dreifachgeschraubten Struktur des Kollagens zu einer zufälligen Spulenstruktur. Die
Differential-Abtastkalorimetrie (DSC = Differential scanning calorimetry) wird häufig benutzt, um die
Denaturierungstemperatur der Kollagenmaterialien zu bestimmen. Die DSC bestimmt die Unterschiede der
Energie, die erforderlich sind, um einen Probetiegel und einen Referenztiegel bei derselben Temperatur zu
halten.
Das von Coletica erhaltene Kollagen zur Bildung der Aufbaukissen für die Elektrode
gemäß der vorliegenden Erfindung wurde gekennzeichnet durch die Verwendung einer DSC des Perkin
Eimer Typs. Eine Kollagenprobe von 5-10 mg wurde eingeführt in einen Probetiegel von 50 ml aus
Aluminium für die DSC mit einem maximalen internen Druck von 2 Bar, wonach 5 ml/mg eines 0,1 M
Phosphatpuffers (pH = 6,88; Na2HPO4 0,05 M; NaH2PO4 0,05 M) hinzugefügt wurden, um das Kollagen zu
hydratisieren. Der Probetiegel wurde mit einem geeigneten Deckel bedeckt und das Ganze wurde unter
Falten gepresst. Ein leerer Probetiegel wurde als Vergleich benutzt. Auf typische Weise wurde ein Versuch
bei 20°C (Ladetemperatur) begonnen; nach 2 Minuten wurde die Probe auf 80°C erhitzt, wobei eine
Erhitzungsgeschwindigkeit von 2°C/Min angewandt wurde. Eine Softwarevorrichtung wurde gebraucht
um die Datensammlung zu optimieren und um die kennzeichnenden Merkmale zu berechnen.
Das resultierende Thermogramm der Abb. 6 zeigt eine breite Spitze mit
signifikativem Abgang. Ein solcher Abgang zeigt den heterogenen Charakter des getesteten Materials, da
sich kurze dreifach geschraubte Segmente leichter abwickeln (oder denaturieren), als lange dreifach
geschraubte Abschnitte.
Nur wenige bestehende Verfahren sind geeignet für die Sterilisierung von
Kollagenprodukten. Eine feuchte Hitze (oder eine Behandlung im Autoklaven) kann nicht benutzt werden,
um Kollagen zu sterilisieren, weil das hydratisierte Eiweiß einer thermischen Denaturierung ausgesetzt ist.
Eine Sterilisierung durch gasförmiges Ethylenoxid (ETO) kann gebraucht werden, um Kollagen unter
befeuchteten Bedingungen, erhöhten Temperaturen und Drücken zu sterilisieren. Wenn die bei der
Sterilisierung durch ETO benutzten Temperaturen nicht übermäßig sind, tritt nur eine geringe
spiralenförmige Denaturierung ein. Ethylenoxid reagiert mit dem Kollagen. Verluste an den Aminosäuren
Lysin und Hydroxylysin legen insbesondere nahe, dass freie Aminogruppen an der Reaktion mit
Ethylenoxid teilnehmen. Es gibt ein geringer Zweifel, dass solche Reaktionen die physikalischen und
biologischen Eigenschaften des Kollagens beeinträchtigen könnten. Stetigkeit bei der Behandlung und der
Sterilisierung des Kollagenmateriales ist deshalb wichtig.
Die Bestrahlung mit Elektronenstrahlen oder Alphastrahlen kann auch benutzt werden,
um Kollagenprodukte zu sterilisieren. Es wurde jedoch endgültig gezeigt, dass solche Verfahren der
Kollagensterilisierung einen bedeutsamen Einfluss auf die Kollagenstabilität besitzen. Entsprechend der
besonderen Produktanwendung kann sich die Bestrahlung/Sterilisierung des Kollagens deshalb als nicht
geeignet herausstellen.
DSC-Techniken werden als nächste benutzt, um die jeweiligen Wirksamkeiten der drei
vorhergehenden Sterilisierungsverfahren zu bestimmen (d. h. Sterilisierung durch ETO, mit
Elektronenstrahlen und Alphastrahlen). Die erzielten Ergebnisse werden unten in der Tabelle 1 gezeigt, wo
es offensichtlich wird, dass die Sterilisierung per se die Denaturierungstemperatur des Kollagenmaterials
herabsetzt. Alle Temperaturen, die in der Tabelle 1 gezeigt werden, sind in Grad Celsius ausgedrückt.
Wie die Tabelle 1 zeigt und im Vergleich mit dem Kontrollmaterial beobachtet man, dass
die Sterilisierung durch ETO die Heterogenität des Kollagenmaterials nicht verändert, während sowohl die
Elektronenstrahlen als auch die Alphastrahlen den heterogenen Charakter des Kollagenmaterials
herabzusetzen scheinen (dadurch dass ein geringerer DSC-Abgang angezeigt wird). Die vorhergehenden
Beobachtungen in Kombination mit der Herabsetzung des Anfanges der Spitze der Temperaturen
bestätigen, dass eine Kettenspaltung bei den Kollagenmolekülen eintritt, wodurch kürzere dreifach
geschraubte Abschnitte in die Kollagenfasern eingeführt werden. Diese kürzeren Abschnitte wickeln sich
leichter während einer Erwärmung aus.
Wie oben erörtert worden ist, verändert die Sterilisierung durch ETO das Kollagen auf
chemische Weise. Die chemische, aus ETO resultierende Veränderung kann die Stabilität der dreifach
geschraubten Abschnitte herabsetzen, so dass die Kollagendenaturierung erleichtert wird. Das
Thermogramm der Abb. 6 zeigt, dass die Denaturierung von durch ETO sterilisiertem Kollagen bei
einer Temperatur anfängt, welche sich unter der normalen Körpertemperatur einer Versuchsperson befindet.
Unsere kalorimetrischen Daten helfen bei der Erklärung der Feststellungen der ersten akuten
Einpflanzungsstudie, in welcher das Kollagenkissen ein bedeutendes Zusammenschrumpfen bei der
Berührung mit der Vorhofwand zeigte. Folglich ist die Kollagensterilisierung durch ETO die am meisten
bevorzugte unter den drei untersuchten Sterilisierungsverfahren.
Die untenstehende Tabelle 2 zeigt die bei dem Gebrauch eines vernetzten
Kollagenmaterials erhaltenen Ergebnisse, wo alle Temperaturen in Grad Celsius ausgedrückt sind. Wie die
Tabelle 3 zeigt, erhöht die Vernetzung des Kollagens seine Denaturierungstemperatur. Die dreifach
geschraubte Struktur des Kollagens wird durch die Wasserstoffbindungen stabilisiert, welche
wärmeunbeständig sind. Die Einführung von kovalenten Vernetzungen erhöht die Stabilität der dreifachen
Spirale und erhöht auf diese Weise die Denaturierungstemperatur. In der vorliegenden Erfindung können
physikalische oder chemische Vernetzungsverfahren benutzt werden, um die auf Kollagen beruhenden
Materialien zu vernetzen. Zusätzlich zu der Erhöhung der Denaturierungstemperatur steigert die
Vernetzung auch den Widerstand des Materials gegen den Bioabbau, unterdrückt seine Antigenität und
verbessert seine mechanischen Eigenschaften.
Wie dies oben erörtert worden ist, wurde beobachtet, dass ein bedeutsames
Zusammenschrumpfen der Anbringungskissen für die Elektrode aus nicht vernetztem Kollagen eintritt
nachdem die Kissen in vivo an der Vorhofwand angeordnet worden sind. Solche Verluste bei der
dimensionalen Einheitlichkeit wurden als unannehmbar betrachtet. Eine Vernetzung mittels eines
wasserlöslichen Cyanamids wurde demzufolge durchgeführt als ein Hilfsmittel, um die
Denaturierungstemperatur zu erhöhen und um die Stabilität in vivo des Anbringungskissens für die
Elektrode aus Kollagen zu steigern. Das Verfahren der Vernetzung durch Cyanimid wurde ausgewählt
wegen der Bequemlichkeit seiner Benutzung und weil die durch Cyanimid vernetzten Kollagenmaterialien
im allgemeinen passende Eigenschaften der Bioverträglichkeit beweisen. Unser Ziel war es ein Einsetzen
der Denaturierungstemperatur leicht über der Körpertemperatur, zwischen ungefähr 40°C und ungefähr
45°C, zu verwirklichen. Vernetzungsspezifikationen wurden festgesetzt, um den Einfluss zu beschränken
welchen die Vernetzung auf die Merkmale des Bioabbaus des Kollagenmaterials haben würde.
Als nächstes wurden die Kalorimetrietechniken benutzt, um die Optimierung des
Vernetzungsverfahrens zu erlauben. Nachdem das Kollagenmaterial verschiedenen Konzentrationen des
ausgewählten Vernetzungsreagenzes ausgesetzt worden waren, wurde die daraus erfolgende Veränderung
bei der Denaturierungstemperatur bestimmt (siehe untenstehende Tabelle 2). Vernetzte Materialien wurden
ebenso mit ETO sterilisiert, um die Herabsetzung bei der Denaturierungstemperatur zu bestimmen und zu
berücksichtigen, welche durch die Sterilisierung mit ETO hervorgerufen wird.
Bei dem Vernetzungsverfahren, das benutzt wird, um die in der untenstehenden Tabelle 2
gezeigten Daten zu erzielen, wurde zuerst ein zwischen 50 × 30 mm messendes Kollagenkissen mit einer
Masse von ungefähr 0,5 Grammen in einem Becher aus Polypropylen hydratisiert, welcher 50 ml einer 0,25
M MES Pufferlösung enthielt (auf pH 5,0 eingestellt durch tropfenweisen Zusatz von NaOH 1 N). Nach
30 Minuten wurde das Kollagenkissen aus der Lösung herausgenommen und sorgfältig auf fuselfreie
Tücher gelegt, um es der überflüssigen Pufferlösung zu erlauben, abzutropfen. Als nächstes wurden 50 ml
einer 0,25 M MES Pufferlösung (pH = 5,0) vorbereitet, welche die Vernetzungsreagenzien EDC (3-Ethyl-1-
(diaminopropyl)cyanamid HCl) und NHS (N-Hydroxysuccinimid) enthielt, und innerhalb von 5 Minuten
nach dem Zusatz von EDC und NHS zu der Pufferlösung wurde das Kollagenkissen darin eingetaucht. Die
Vernetzung konnte ablaufen während 2 Stunden indem die Pufferlösung einem sanften Schütteln ausgesetzt
wurde. Im Anschluss an die Vernetzung wurde das Anbringungskissen für die Elektrode zuerst drei Mal
während 15 Minuten in destilliertem Wasser gewaschen, dann in einer NaH2PO4 0,1 M enthaltenden
Lösung während 2 Stunden rein gewaschen, und dann drei Mal in destilliertem Wasser während 15 Minuten
gespült. Schließlich wurde das überschüssige Wasser, welches das Anbringungskissen für die Elektrode aus
vernetztem Kollagen enthielt, daraus abfließen gelassen und bei einer Temperatur von unter -70°C in einen
Gefrierapparat gestellt. Sobald es vollständig eingefroren war, wurde das Kollagenkissen über Nacht
gefriertrocknet.
Die der obigen Tabelle 2 entsprechenden Daten werden in der Abb. 7 gezeigt, wo es
gezeigt wird, dass eine unverzügliche Erhöhung bei dem Einsetzen der Denaturierungstemperatur in den
vernetzten Kollagenmaterialien der vorliegenden Erfindung sogar bei niedrigen Reagenzkonzentrationen
eintritt. Wie dies oben erörtert worden ist, steht eine Erhöhung bei der Denaturierungstemperatur
unmittelbar in Beziehung mit einem gesteigerten Wiederstand der Biodegradation. Auf diese Weise wurde
eine zwischen ungefähr 43°C und ungefähr 45°C schwankende Anfangstemperatur bestimmt, bei welcher
die Denaturierung beginnt einzutreten, um zufriedenstellende Ergebnisse in mindestens einigen
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zu gewährleisten. Im Lichte solcher Erwägungen wurden
weitere Versuche unter Einsatz von Kollagenmaterialien durchgeführt, welche den Bedingungen und
Spezifierungen gemäß Probe F in Tabelle 2 entsprachen. Materialien, welche den Bedingungen und
Spezifierungen der Probe F entsprachen wurden ausgewählt, eher als diejenige die der Probe G entsprachen,
weil die Sterilisierung durch ETO die Temperatur bei welcher das Einsetzen der Denaturierung stattfindet
herabsetzt.
Als nächstes wurden die Wirkungen der Sterilisierung durch ETO auf das
Anbringungskissen für die Elektrode aus vernetztem Kollagen durch Kalorimetriehilfsmittel bestimmt. Die
untenstehende Tabelle 3 zeigt die erzielten Ergebnisse, bei welchen alle Temperaturen in Grad Celsius
ausgedrückt sind.
Im Zusammenhang mit den in der obigen Tabelle 2 gezeigten Ergebnissen zeigt Tabelle
3, dass die Vernetzung des Kollagens der Anbringungskissen für die Elektrode, bei welcher die
Bedingungen und Spezifierungen für die Probe F zum Einsatz kommen, zu Denaturierungstemperaturen des
Kollagens führen, welche in vivo das Zusammenschrumpfen des Anbringungskissens für die Elektrode der
vorliegenden Erfindung ausschließen oder doch zumindest stark behindern.
Als nächstes bestimmten wir durch in vitro Verdauungsmittel des Kollagens, ob das
vernetzte Kollagenmaterial der vorliegenden Erfindung, das gemäß den optimalen oben beschriebenen
Vernetzungstechniken und Parametern hergestellt worden ist, die Enzymabbauprofile bezüglich der nicht
vernetzten Kontrollkollagenmaterialien merklich beeinträchtigt. Zu diesem Zweck erstellten wir
Enzymabbauprofile für nicht vernetzte Kontrollkollagenmaterialien ebenso wie für Kollagenmaterialien, die
gemäß der Spezifizierungen und dem Verfahren für die oben beschriebene, vernetzte Kollagenprobe F
hergestellt worden sind.
Unsere experimentellen Verfahren für die Kollagenverdauung in vitro waren wie folgt.
Zuerst wurde das Gewicht eines einzelnen Kollagenstreifens aufgezeichnet. Es wurde eine
Kollagenasevorratslösung vorbereitet, worauf unverzüglich 5 ml Aliquote bei einer unter -18°C liegenden
Temperatur eingefroren wurden. Die Kollagenasevorratslösung war eine gepufferte Lösung aus Tris-HCl
0,1 M (Sigma Chemie, Bornem, Belgien) mit einem pH von 7,4, welche folgende Bestandteile enthielt: 5 mM
CaCl2 (Acros Chimica, Geel, Belgien), 0,05 mg/ml NaN3 (Merck-Schurchardt, Darmstadt,
Deutschland) und 10 U/ml Kollagenase (EC 3.4.24.3; von Clostridium histoliticum: IA-Typ, 550
Einheiten/mg Feststoff; Sigma Chemie, Bornem, Belgien). Vor der Anwendung wurden die Aliquoten
aufgetaut. Die Kollagenstreifen (n = 3; ungefähr 0,05 g) wurden einer Kollagenaseverdauung durch
Eintauchen der einzelnen Streifen in 5 ml der Kollagenaselösung bei 37°C unterworfen (Kollagenase
Kollagen = 1 U/mg). Nach einer Stunde wurde die Kollagenaseverdauung durch den Zusatz von 0,5 ml von
EDTA 0,25 M (99%; Acros Chimica, Geel, Belgien) beendigt. Daraufhin wurden die Streifen drei Mal
während 5 Minuten in Tris-HCl 0,1 M mit einem pH von 7,4 gespült, danach wurden die Streifen drei
weitere Mal während 5 Minuten in destilliertem Wasser rein gespült. Schließlich wurden die Streifen
während 2 Stunden bei ungefähr -80°C eingefroren und über Nacht gefriertrocknet. Danach wurde das
Gewicht eines jeden Streifens bestimmt und der Gewichtverlust eines jeden aufgezeichnet. Die Verdauung
wurde wie oben fortgesetzt bis die vollständige Auflösung der Kollagenstreifen eingetreten war.
Abb. 8 zeigt die Abbauprofile, die für die Kontrollproben (d. h. nicht vernetzt) des
Kollagens und für die vernetzten Kollagenproben erhalten worden sind, welche gemäß den Bedingungen
und Spezifierungen für die Probe F hergestellt worden sind. Abb. 8 zeigt, dass die vernetzten
Kollagenproben der vorliegenden Erfindung leicht länger brauchen um abzubauen als die nicht vernetzten
Kollagenproben. Die Erhöhung bei der Dauer der Abbauzeit bleibt jedoch sehr gering. Eine solche leichte
Erhöhung der Abbaudauer deckt sich mit unserem anfänglichen Ziel der Einführung eines
Vernetzungsgrades in das Kollagen, Grad welcher die Merkmale des Bioabbaus des Kollagens nicht
merklich beeinflusst.
Ein anderes beobachtetes Merkmal der vernetzten Kollagenproben im Vergleich zu den
nicht vernetzten Proben bestand darin, dass der Abbau schien zu einem Verfahren einer Oberflächenerosion
bei den vernetzten Proben umgewandelt zu werden (im Gegensatz zu dem bei den nicht vernetzten Proben
beobachteten Verfahren einer Massenerosion). Im Gegensatz zu der frühen Zerstückelung, die bei den nicht
vernetzten Kontrollproben beobachtet wurde, behielten die vernetzten Proben ihre originalen Gestalten
beinahe bis zum Ende eines jeden Versuchs. Solche Abbaumerkmale der vernetzten Kollagenmaterialien
können äußerst vorteilhaft in Bezug auf die Behaltung der dimensionalen Vollständigkeit eines
Kollagenkissens während der funktionellen Lebensdauer einer eingepflanzten, temporären
Defibrillationsleitung sein.
In Übereinstimmung mit den vorhergehenden Beobachtungen und Lehren scheinen die
Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen viel geeigneter zum Gebrauch bei temporären,
einpflanzbaren Defibrillationsleitungen zu sein, als die Anbringungskissen für die Elektrode aus PTFE-Filz
gemäß dem Stand der Technik. Ein bedeutender Vorteil des Anbringungskissens für die Elektrode aus
Kollagen gemäß der vorliegenden Erfindung besteht in der Tatsache, dass ein Kollagenkissen in dem
Körper mit der Zeit resorbiert wird, so dass gegebenenfalls kein Fremdmaterial in dem Körper zurück
bleibt. Außerdem kann die Veränderung des Grades oder des Ausmaßes der Vernetzung, welche in dem
Kollagen eintreten darf, die Geschwindigkeit kontrollieren, mit welcher der Abbau des Anbringungskissens
für die Elektrode der vorliegenden Erfindung vor sich geht, wenn sie in dem menschlichen Körper
eingepflanzt ist.
Noch ein anderer Vorteil des Anbringungskissens für die Elektrode aus Kollagen der
vorliegenden Erfindung besteht in der bewiesenen Verbesserung der erhöhten Leitfähigkeit (oder
herabgesetzten Impedanz), die mit einem Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen gegenüber
einem Anbringungskissen für die Elektrode aus PTFE-Filz erhalten wird. Außerdem, obwohl die
Leitfähigkeit des Anbringungskissens für die Elektrode aus Kollagen ähnlich wie derjenige eines nackten
Drahtes ist, hilft eine bevorzugte Ausführungsform des Kollagenkissens für die Elektrode der vorliegenden
Erfindung die Gewebebeschädigung auf ein Minimum zurückzuführen, weil es der Vorhofwand nicht
gestattet unmittelbar in Berührung zu kommen mit der Defibrillationselektrode (welche in einer Matrix aus
umhüllendem Kollagen eingelagert ist, siehe Abb. 4).
Die Abb. 9 zeigt ein Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung einer
temporären Defibrillationsleitung. Nachdem das Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen
vernetzt, gefriertrocknet, und auf die passenden Dimensionen zugeschnitten worden ist, wird der
Elektrodendraht/Leiter 30/21 am allerliebsten unter Einsatz einer Nadel durch die Kollagenmatrize gewebt.
Nachdem der Elektrodendraht 30/Leiter 21 auf eine geeignete Weise an dem Anbringungskissen für die
Elektrode 33 angeordnet worden ist, werden der abbrechbare Steckerzusammenbau 4 und seine
entsprechende durchdringende Nadel an dem proximalen Ende 4 des Leitungskörpers angefalzt.
Gemäß Abb. 2, wenn der Elektrodendraht 30/mindestens ein elektrischer Leiter 21
mit Hilfe einer Nadel durch die Kollagenmatrize des Anbringungskissens für die Elektrode 33 eingefädelt
wird, wird das Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen in Bereiche A und B unterteilt, um dem
Elektrodendraht/Leiter 21 zu erlauben von Hand erneut in die Kollagenmatrix in einer verschiedenen
Richtung oder Orientierung eingesetzt zu werden.
In einer anderen Ausführungsform und in einem anderen Verfahren der vorliegenden
Erfindung wird der Elektrodendraht 30/mindestens ein elektrischer Leiter 21 passend in einer
Aufbaugussform für eine Elektrode eingerichtet und orientiert, und eine Kollagen enthaltende Lösung wird
darin gegossen, welche mindestens teilweise, wenn nicht vollständig, den Elektrodendraht 30/mindestens
einen elektrischen Leiter 21 umgibt oder ummantelt. Nachdem es einer geeigneten Vernetzung,
Dehydrierungs- und/oder Gefriertrocknungsbehandlung unterzogen worden ist, wird das die Elektrode
30/den Leiter 21 enthaltende Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen aus der Gussform entfernt
und die Leitung wird irgendeinem weiteren Verfahren unterworfen, welches erfordert sein kann.
Bezieht man sich jetzt auf die Abb. 1 und 10, so gestaltet sich ein Verfahren zur
Einpflanzung der Leitung 1 gemäß einem Verfahren der vorliegenden Erfindung wie folgt. Das
Anbringungskissen für die Elektrode 33 wird an den Vorhof 8 angenäht indem man Nähzonen 35 vorsieht.
Als nächstes wird die Steckeranordnung 4 an einer Stelle abseits von der Kerbe unter Einsatz einer
abbrechbaren Nadel und eines in der Technik bekannten Stiftzusammenbaus nach außen gebracht (siehe
zum Beispiel das U.S. Patent N° 5.527.358, das "Temporary Medical Electrical Lead" von Mehmanesh et
al. betitelt ist). Die Nadel wird gebraucht, um die Haut von innen nach außen zu durchdringen, wie auch der
Stiftzusammenbau. Sobald die Leitung 1 zufriedenstellend an den Vorhof angenäht worden ist, wird der
Stiftzusammenbau freigelegt und die Leitung wird mit dem externen Pulsgenerator 2 verbunden. Die Kerbe
in dem Patienten kann dann geschlossen werden. In diesem Augenblick kann die Leitung 1 therapeutische
elektrische Pulse an den Vorhof 8 liefern, einschließlich der Pulse für Defibrillation, Kardioversion oder
Schrittmacherbehandlung. Es sei bemerkt, dass in der vorliegenden Erfindung ein einpflanzbarer
Pulsgenerator durch den externen Pulsgenerator ersetzt werden kann.
Ein wichtiger Aspekt der Leitung der vorliegenden Erfindung besteht in der
Bequemlichkeit, mit welcher dieselbe aus einem Patienten entfernt werden kann, welchem sie eingepflanzt
worden war. Der Leiter 21/die Elektrode 30 wird in dem Anbringungskissen 33 so montiert, dass dieselben
durch die Anwendung von Zug- oder sanften Ziehkräften entfernt werden können, sogar nachdem sie
eingepflanzt worden sind. Das heißt, dass das distale Ende des Leiters 21, der an dem Anbringungskissen
angebracht ist, durch die Aufwendung einer Zugkraft über das proximale Ende 5 der Leitung 1 sachte
entfernt werden kann. Gemäß einer Alternative und in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, wie etwa
der Zeitdauer für welche das Anbringungskissen 33 im Innern des Patienten eingepflanzt worden ist, und
dem Grad der Vernetzung den man bei dem Anbringungskissen 33 während dem Herstellungsverfahren
zugelassen hat, kann die Zurückholung des Leiters 21 aus dem Patienten erfolgen, wobei fast keine
Zugkraft aufgebracht werden muss, da zu dem Moment wo der Leiter 21 zurückgeholt wird das
Elektrodenkissen 33 in dem Körper des Patienten resorbiert oder aufgelöst worden ist.
Die vorhergehenden spezifischen Ausführungsformen erläutern die Praxis der Erfindung.
Es muss deshalb verstanden werden, dass andere Hilfsmittel, die dem Fachmann bekannt sind oder hierin
offenbart werden, benutzt werden können, ohne dass man von der Erfindung oder dem Geltungsbereich der
beigefügten Ansprüche abweicht. Zum Beispiel wird die vorliegende Erfindung nicht beschränkt auf den
Einsatz irgendeiner spezifischen Struktur der temporären Leitung oder Elektrode für die Defibrillation oder
die Schrittmacherbehandlung, welche ausdrücklich in der Zeichnungen gezeigt worden sind. Das
Anbringungskissen für die Elektrode der vorliegenden Erfindung braucht nicht aus Kollagen hergestellt zu
werden, aber es kann aus irgendeinem passenden, abbaubaren, bioverträglichen Material gebildet werden,
welches im Wesentlichen dieselbe Funktion wie die Anbringungskissen für die Elektrode aus Kollagen
gewährleistet, welche eindeutig hierin offenbart worden sind. Obwohl vernetzte Kollagene für das
Anbringungskissen für die Elektrode der vorliegenden Erfindung bevorzugt werden, können nicht vernetzte
Kollagenmaterialien ebenso benutzt werden. Zusätzlich braucht die Stimulationselektrode, die im Rahmen
der vorliegenden Erfindung benutzt wird, kein einzelner Draht oder einzelne Elektrode zu sein, welche an
einem einzelnen, elektrischen Leiter befestigt werden. Der Fachmann wird sofort verstehen, dass viele
Änderungen und Auswechselungen der bekannten Strukturen des elektrischen Leiters/der
Reizungselektrode bei der vorliegenden Erfindung mit Erfolg benutzt werden können.
Die vorliegende Erfindung ist auch nicht auf den Gebrauch zusammen mit temporären
Defibrillations- oder Kardioversionsleitungen beschränkt, sondern sie kann ebenfalls benutzt werden für
eine temporäre Schrittmacherbehandlungsleitung bei Bradykardienanwendungen, für eine bloße
Herzfühlerleitung, für eine fötale Überwachungs- und/oder Fühlerleitung, für eine fluorfreie Leitung, für
eine Ballonleitung oder für eine Leitung zum Einsatz bei der Stentimplantation oder bei anderen
chirurgischen Verfahren, wo eine kardiale Unterstützung, Schrittmacherunterstützung oder Defibrillation
erfordert sind.
In den Ansprüchen sind die Mittel und die Funktionsklauseln dazu bestimmt, die hierin
beschriebenen Strukturen abzudecken, welche die angeführten Funktionen und deren Äquivalente
durchzuführen in der Lage sind. Mittel und Funktionsklauseln in den Ansprüchen sind nicht dazu bestimmt
bloß auf strukturelle Äquivalente beschränkt zu werden, sondern sie sind auch dazu bestimmt die Strukturen
zu umfassen, welche im Rahmen der beanspruchte Kombination gleichwertig funktionieren.
Alle gedruckten Veröffentlichungen und Patente, die oben erwähnt worden sind, werden
hierdurch als Referenz hierin eingeschlossen, eine jede in ihrer jeweiligen Gesamtheit.
Claims (12)
1. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung für die Schrittmacherbehandlung oder
Defibrillation des Herzens eines Patienten, wobei die Leitung mit einem distalen und einem proximalen
Ende ausgestattet ist und ferner aufzuweisen hat:
- a) einen Leitungskörper mit proximalen und distalen Enden, sowie mit:
- a) mindestens einem elektrischen Leiter mit proximalen und distalen Enden;
- b) einem isolierenden Mantel, der aus einem bioverträglichen und elektrisch isolierenden Material gebildet wird, wobei sich der Mantel über wenigstens Stücke des mindestens einen elektrischen Leiters erstreckt und dieselben bedeckt, wobei der Mantel nicht über mindestens ein am entferntesten distalen Ende von mindestens einem elektrischen Leiter angeordnet ist;
- b) einen elektrischen Steckerzusammenbau, der an dem proximalen Ende von mindestens einem elektrischen Leiter zur Verbindung mit einem Gerät befestigt ist, welches in der Lage ist Überschrittmacherbehandlungs- oder Defibrillationspulse durch denselben zu liefern, und
- c) eine Anbringungsunterlage, oder ein Anbringungskissen, für eine Elektrode, welche in der Nähe des distalen Endes des Leitungskörpers angeordnet ist, wobei mindestens ein distales Ende des mindestens einen elektrischen Leiters und ein Elektrodenelement, das an dem distalen Ende des mindestens einen elektrischen Leiters befestigt ist, am der Anbringungsunterlage für die Elektrode befestigt sind oder in demselben integriert sind, wobei die Anbringungsunterlage für die Elektrode ein bioabbaubares, bioverträgliches, in den menschlichen Körperflüssigkeiten lösliches Material enthält.
2. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher das
bioabbaubare, bioverträgliche Material Kollagen enthält.
3. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher das
bioabbaubare, bioverträgliche Material vernetztes Kollagen enthält.
4. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher das
bioabbaubare, bioverträgliche Material ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus: Albumin, Seide,
Poly(L)lysin, Fibrin, Elastin, Hyaluronsäure, Salze der Hyaluronsäure, Glycoaminoglykane, Polysacharide,
Polymilchsäure, Polyhydroxybutyrat, Polyeslenamide, Keratin, Chondroitinsulfate, Dermatansulfat,
Karatansulfat, Heparan, Heparansulfat, Heparanersatz, Cellulose, Cellulosederivate, Stärke, Gelatine,
Dextran, Dextranderivate, Heparin, Heparinersatz, Chitin, Chitosan, aliphatisches Polyester, Polyamide,
Polyesteramide, Polyorthoester, Polyanhydrid, Polyphosphazene, Polyglykolsäure, Poly(L-Milchsäure),
Poly(DL-Milchsäure), Poly(p-Dioxanon), Poly(p-Caprolacton), Poly(3-Hydroxypropionsäure), Poly(3-
Hydroxybuttersäure), Poly(∀-Äpfelsäure), Poly(∃-Äpfelsäure), Polyserinester, synthetische Äquivalente
oder Derivate der vorgenannten Produkte und Kombinationen und Mischungen der vorgenannten Produkte.
5. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher das ferne
Ende des mindestens einen elektrischen Leiters eine sinusförmige Elektrode bildet, welche auf oder in der
Anbringungsunterlage für eine Elektrode angeordnet ist.
6. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher das distale
Ende des mindestens einen elektrischen Leiters eine halbsinusförmige Elektrode bildet, welche auf oder in
der Anbringungsunterlage für die Elektrode angeordnet ist.
7. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher der
mindestens eine elektrische Leiter eine große Anzahl von Litzendrähten oder von geflochtenen Drähten aus
rostfreiem Stahl enthält.
8. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung Anspruch 1, in welcher das distale Ende
des mindestens einen elektrischen Leiters eine S-förmige Elektrode bildet, welche auf oder in der
Anbringungsunterlage für die Elektrode angeordnet ist.
9. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher der
isolierende Mantel aus einer der folgenden Komponenten gebildet ist: FEP, PTFE, Urethan, Polyurethan,
Silikongummi, PEBAX, PVDF, TEFZEL, Polyimid und Kombinationen oder Mischungen derselben.
10. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher die
Anbringungsunterlage für die Elektrode ein oder mehrere Löcher besitzt, welche dadurch hindurchgehend
angeordnet sind.
11. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher die
Anbringungsunterlage für die Elektrode eine Dicke besitzt, welche in einem der folgenden Bereiche
schwankt: zwischen ungefähr 2 mm und ungefähr 3 mm, ungefähr 1 mm und ungefähr 4 mm sowie
ungefähr 0,5 mm und ungefähr 5 mm.
12. Temporäre, medizinische, elektrische Leitung gemäß Anspruch 1, in welcher der
elektrische Steckerzusammenbau eine abbrechbare, durchdringende Nadel enthält.
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