DE10019893A1 - Mischer - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung, die beim Anmischen von pastösen Massen Verwendung findet, wobei der Elastizitätsmodul der Vorrichtung größer als 200 N/mm·2· und/oder die Reißdehnung des Materials der Vorrichtung im Bereich von 2 bis 1000% liegt, und wobei die Vorrichtung mindestens zwei nicht-kreisförmige Öffnungen aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in Form eines Mischers, insbesondere
eines dynamischen Mischers, und/oder in Form einer Kartuschenfront, die
beim Anmischen von hochviskosen Pasten Verwendung findet. Die Erfindung
betrifft somit auch eine Ausbringvorrichtung, umfassend einen Mischer in
Kombination mit einer Kartuschenfront.
In EP-A-0232733 wird eine Zweikomponenten-Austragseinrichtung
beschrieben. Solche Austragseinrichtungen werden auch als statische oder
Strömungsmischer bezeichnet.
Diese Mischer eignen sich im wesentlichen nur zum Anmischen von
verhältnismäßig kleinen Mengen leicht mischbarer Massen mit nicht allzu
hoher Viskosität. Der Mischer wird auf eine Doppelkartusche aufgesetzt, in
der sich zwei Kolben befinden. Die Kraftübertragung auf die Kolben erfolgt
händisch. Die Qualität des Mischergebnisses ist letztlich abhängig von der
Länge der Mischkanüle und der Anzahl der darin enthaltenen Wendel. Da
das Volumen der Mischkanüle im Verhältnis zum Volumen der Kartusche
nicht zu vernachlässigen ist, kommt es beim Wechseln der Mischkanüle zu
unerwünschtem Materialverlust an anzumischender bzw. angemischter
Masse.
Ein Teil dieser Probleme lässt sich durch Verwendung eines dynamischen
Mischers umgehen, wie er in WO-98/43727 beschrieben ist.
Ein im wesentlichen idealer Mischer erlaubt zum einen einen hohen
Materialdurchsatz bei gleichbleibender Mischqualität, zum anderen weist er
eine geringe Baugröße auf, um Materialverlust beim Anmischen zu
vermeiden und die Fertigungskosten gering zu halten.
Ein typischer dynamischer Mischer weist zwei runde Einlassöffnungen für die
anzumischenden Massen auf, sowie eine Öffnung zur Aufnahme einer
Antriebswelle, die die Mischflügel antreibt. Die anzumischenden Massen
werden üblicherweise über elektrisch angetriebene Kolben aus
entsprechenden Kartuschen ausgebracht.
Gewünscht ist ein hoher Durchsatz bei gleichbleibender Mischqualität.
Die Menge an anmischbarer Masse pro Zeiteinheit wird allerdings beschränkt
zum einen durch die Größe der Einlassöffnungen, zum anderen durch die auf
die Kolben übertragbare Kraft.
Die Vergrößerung des Durchmessers der runden Einlassöffnungen führt
notgedrungen zu einer Vergrößerung des Mischers insgesamt und damit
auch zur unerwünschten Vergrößerung des Totvolumens.
Eine Änderung der Geometrie der Einlassöffnungen führt zu Problemen
hinsichtlich der Dichtung an dieser Steile und wird zudem durch die
notwendige Öffnung für die Antriebswelle beschränkt.
Alternativ könnte die Kraft auf die Stempel erhöht werden. Diese Maßnahme
wird allerdings durch die Materialeigenschaften der Vorrichtung in
Verbindung mit der Größe der Einlassöffnungen begrenzt.
Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zum Anmischen bereitzustellen, die einen höheren Materialdurchsatz bei im
wesentlichem gleicher Mischqualität und vorzugsweise gleichem
Stempeldruck ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie in den Ansprüchen
beschrieben ist.
Durch eine Gestaltung der Eintrittsöffnungen abweichend von der Kreisform
ist es möglich, bei gleicher Baugröße des Mischers oder der Kartuschenfront
größere Eintrittsöffnungen für die anzumischenden Massen bereitzustellen.
Bei Einhaltung der genannten Parameter, die kennzeichnend für das Material
des Mischers oder der Kartuschenfront sind, erübrigt sich gegebenenfalls
auch die Anbringung zusätzlicher Dichtungen, wie Dichtlippen und/oder
Dichtungsringe.
In diesem Fall ist die Vorrichtung in der Form eines Mischer bzw. einer
Kartuschenfront einerseits ausreichend elastisch und flexibel, um als ihre
eigene Dichtung zu wirken, zum anderen ausreichend stabil, um die beim
Ausbringen der anzumischenden Masse bzw. beim Anmischen auftretenden
Kräfte verarbeiten zu können.
Als vorteilhaft hat sich ein Material erwiesen, das einen E-Modul gemessen
nach DIN 53455 von größer 200 N/mm2, vorzugsweise im Bereich von 200
bis 3600 N/mm2, besonders bevorzugt im Bereich von 500 bis 1500 N/mm2
ganz besonders bevorzugt von 800 bis 1400 N/mm2 aufweist.
Als günstig hat sich auch ein Material erwiesen, das eine Reißdehnung [%]
gemessen ebenfalls nach DIN 53455 im Bereich von 2 bis 1000,
vorzugsweise im Bereich von 100 bis 800 aufweist.
Vorzugsweise ist das Material derart beschaffen, das es einen E-Modul und
eine Reißdehnung, wie oberhalb beschrieben, in Kombination aufweist.
Materialien, die mindestens eine der oben genannten Eigenschaften nicht
aufweisen, haben sich als ungeeignet erwiesen für Mischer, insbesondere
dynamische Mischer, und/oder Kartuschenfronten mit Öffnungen, die von der
Kreisform abweichen.
Unter dem Begriff Öffnung im Sinne der vorliegenden Erfindung sind sowohl
Einlassöffnungen als auch Auslassöffnungen zu verstehen. Dies ist abhängig
davon, in welcher Richtung die anzumischenden Substanzen fließen bzw.
gepresst werden und abhängig davon, ob Öffnungen im Mischer oder der
Kartuschenfront betrachtet werden.
Üblicherweise weist eine Kartuschenfront mindestens eine Einlassöffnung
auf, die mit der mindestens einen Auslassöffnung korrespondiert.
Ein Mischer weist hingegen üblicherweise zwei Einlassöffnungen und nur
eine Auslassöffnung auf.
Vorteilhaft sind ovale Öffnungen und/oder Öffnungen in Nieren- oder
Sichelform, insbesondere Öffnungen mit abgerundeten Kanten und Ecken.
Eine derartige Gestaltung ermöglicht eine optimierte Anordnung der
Einlassöffnungen um die sich üblicherweise im Zentrum eines dynamischen
Mischers befindliche Öffnung für die Antriebswelle. Ferner erlaubt diese
Gestaltung die Ausnützung nahezu der gesamten für die Eintrittsöffnungen
zur Verfügung stehenden Oberfläche eines dynamischen Mischers.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist vorzugsweise mindestens zwei,
gegebenenfalls aber auch drei oder vier Öffnungen auf.
Diese Öffnungen sind üblicherweise symmetrisch um die Öffnung für die
Antriebswelle angeordnet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Form eines dynamischen Mischers
umfasst üblicherweise mindestens drei Bauteile, insbesondere eine
Basisplatte (1), in die die nicht-kreisförmigen Einlassöffnungen (2, 3) und die
Öffnung (4) für die Antriebswelle (nicht gezeigt) eingelassen sind und einen
in der Basisplatte (1) drehbar gelagerten Rotor (5), an den die Mischflügel (6)
angebracht sind und eine Formnut (7) zur Aufnahme der Antriebswelle,
sowie das Gehäuse (8) in dem der Rotor (5) läuft.
Gegebenenfalls weist die Vorrichtung zusätzlich mindestens eine Dichtung
im Bereich der Einlassöffnungen (2, 3) auf.
Die Form der Nut (7) für die Antriebswelle ist beliebig, unter der
Vorraussetzung, dass eine zum Anmischen ausreichende Kraftübertragung
von der Antriebswelle auf die Mischflügel (6) erfolgen kann.
Öffnungen in kantiger Form haben sich zur Übertragung des Drehmoments
von der Antriebswelle auf den Rotor als günstig erwiesen. Vorzugsweise ist
die Formnut (7) für die Antriebswelle dreieckig, viereckig, quadratisch,
fünfeckig, sechseckig, siebeneckig oder achteckig aber auch sternförmig
oder als Hohlritzel ausgebildet.
Um eine homogene Durchmischung der anzumischenden Substanzen
sicherzustellen, ohne die Vorrichtung oberflächlich im Außenbereich zu
kontaminieren, ist es erforderlich, dass Mischer und die mit dem Mischer
zusammensteckbare Kartuschenfront (9, 9') aufeinander abgestimmt sind.
Üblicherweise wird diese Abstimmung durch Anpassung der Geometrien der
Öffnungen (10, 11) der Kartuschenfront (9, 9') auf die Einlassöffnungen (2, 3)
des Mischers erreicht.
Alternativ oder kumulativ kann die Abstimmung auch durch Anpassung der
Materialien erfolgen.
Es wurde gefunden, dass sich gute Dichtwirkungen insbesondere dann
erzielen fassen, wenn das Material des Mischers einen E-Modul im Bereich
von 800 bis 1400 N/mm2 und/oder eine Reißdehnung im Bereich von 200 bis
800% und das Material der Kartuschenfront einen E-Modul im Bereich von
2000 bis 3000 N/mm2 und/oder eine Reißdehnung im Bereich von 50 bis
200% aufweisen.
Eine vergleichbar gute Dichtwirkung lässt sich erreichen, wenn das Material
des Mischers einen E-Modul im Bereich von 2000 bis 3000 N/mm2 und/oder
eine Reißdehnung im Bereich von 50 bis 200% und das Material der
Kartuschenfront einen E-Modul im Bereich von 800 bis 1400 N/mm2 und/oder
eine Reißdehnung im Bereich von 200 bis 800% aufweisen.
Geeignete Materialien für die Vorrichtung, insbesondere in der Form eines
Mischer und/oder einer Kartuschenfront mit zwei nicht-kreisförmigen Einlass-
bzw. Auslassöffnungen umfassen PE, OPP, PP, PTFE, PC, PA und/oder
POM. Vorzugsweise werden die Materialien in faserverstärkter und/oder
gefüllter Form verwendet.
Geeignete Fasern und Füllstoffe umfassen Glasfasern/-partikel und
Kohlenstofffasern/-partikel.
Geeignete Mischer und/oder Kartuschenfronten lassen sich beispielsweise
im Spritzgussverfahren, gegebenenfalls in einem 2-K-Spritzgussverfahren
herstellen.
Die erfindungsgemäßen Mischer und Kartuschenfronten lassen sich auf allen
Gebieten der Technik, insbesondere zum Anmischen von hochviskosen,
pastösen und/oder dickflüssigen Massen einsetzen.
Hierunter sind allgemein Stoffe zu verstehen, die im Lagerzustand getrennt in
mindestens zwei Komponenten aufbewahrt werden und vor der Verwendung
angemischt werden müssen.
Beispielhaft seien genannt: Kleber, Fugendichtmassen, Lacke.
Vorzugsweise lassen sich die erfindungsgemäßen Mischer und Kartuschen
fronten im Dentalbereich einsetzen. Besonders eignen sich die erfindungs
gemäßen Vorrichtungen zum Anmischen hochviskoser Abformmaterialien,
die beispielsweise aus Schlauchbeuteln, die in geeignete Kartuschen
eingeschoben sind, mit elektrisch angetriebenen Kolben ausgepresst
werden. Denkbar und möglich ist auch die Ausbringung der Materialien aus
geeigneten Kartuschen, die direkt mit dem Material befüllt sind ohne dass ein
Schlauchbeutel verwendet wird.
Der Begriff hochviskose Massen umfasst alle Massen mit einer Viskosität
bestimmt durch Konsistenzprüfung nach DIN 4823 Klasse 0 bis 3, die mit
einem Durchmesser von kleiner 80 mm gemessen werden.
Als Materialien seien beispielhaft genannt Silikone, Polyether, Epoxide und
Polyurethane.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der
Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in der Form eines dynamischen Mischers im
Längsschnitt.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung in Form eines dynamischen Mischers in der
Aufsicht.
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung, umfassend einen Mischer und eine
Kartuschenfront.
Fig. 4 zeigt die Ausführung in Form einer Kartuschenfront in der Aufsicht.
Fig. 5 und 6 zeigen weitere Ausführungsformen eines dynamischen
Mischers in der Aufsicht.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Form eines
dynamischen Mischers mit den drei Bauteilen, Basisplatte (1), in die die
nichtkreisförmigen Einlassöffnungen (2, 3) und die Öffnung (4) für die
Antriebswelle eingelassen sind, einen in der Basisplatte (1) drehbar
gelagerten Rotor (5), an den die Mischflügel (6) angebracht sind, wobei die
Öffnung eine Formnut (7) zur Aufnahme der Antriebswelle aufweist, sowie
das Gehäuse (8) in dem der Rotor (5) läuft.
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Form eines
dynamischen Mischers mit zwei nierenförmigen Einlassöffnungen
unterschiedlicher Größe (2, 3) und einer runden Öffnung (4) mit
sechseckiger Formnut (7) für die Antriebswelle. Angedeutet ist auch der hier
in Öffnung (2) zu sehende Mischflügel (6).
Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung, umfassend den Mischer
gemäß Fig. 1 in Verbindung mit zwei Kartuschenfronten (9, 9'). Die beiden
unterschiedlich großen Einlassöffnungen (2, 3) des dynamischen Mischers
korrespondieren mit den beiden Auslassöffnungen der Kartuschenfront (10,
11).
Fig. 4 zeigt eine Kartuschenfront in Aufsicht mit einer nierenförmigen
Öffnung (10), die beispielsweise mit der Öffnung (2) in Fig. 2
korrespondiert.
In den Fig. 5 und 6 sind weitere Gestaltungsmöglichkeiten für die nicht-
kreisförmigen Öffnungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Form eines
dynamischen Mischers zu sehen.
Der Mischer in Fig. 5 weist zwei Öffnungen in ovaler Form auf, der Mischer
in Fig. 6 zwei Öffnungen in Halbkreisform mit abgerundeten Ecken.
1
Basisplatte
2
,
3
Einlassöffnungen
4
Öffnung für Antriebswelle
5
Rotor
6
Mischflügel
7
Formnut
8
Gehäuse
9
,
9
' Kartuschenfront
10
,
11
Öffnungen der Kartuschenfront
Claims (11)
1. Vorrichtung, die beim Anmischen von pastösen Massen Verwendung
findet, wobei der Elastizitätsmodul des Materials der Vorrichtung größer
als 200 N/mm2 und/oder die Reißdehnung des Materials der Vorrichtung
im Bereich von 2 bis 1000% liegt, und wobei die Vorrichtung mindestens
eine nicht-kreisförmige Öffnung und gegebenenfalls eine weitere Öffnung
zur Aufnahme einer Antriebswelle aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Elastizitätsmodul des Materials
der Vorrichtung im Bereich von 800 bis 1400 N/mm2 und/oder die
Reißdehnung des Materials der Vorrichtung im Bereich von 200 bis 800
% liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 in der Form eines Mischers,
insbesondere in der Form eines dynamischen Mischers, oder einer
Kartuschenfront.
4. Vorrichtung in Form eines Mischers nach Anspruch 3 mit drei oder vier
nicht-kreisförmigen Öffnungen.
5. Vorrichtung, die beim Anmischen von pastösen Massen Verwendung
findet, umfassend einen Mischer und mindestens zwei Kartuschenfronten,
wobei der Mischer mindestens zwei nicht-kreisförmige Öffnungen und die
Kartuschenfront mindestens eine nicht-kreisförmige Öffnung aufweisen,
und wobei entweder das Material des Mischers oder das Material der
Kartuschenfront einen Elastizitätsmodul von größer als 200 N/mm2
und/oder eine Reißdehnung im Bereich von 2 bis 1000% aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei der Elastizitätsmodul der Vorrichtung
im Bereich von 800 bis 1400 N/mm2 und/oder die Reißdehnung des
Materials der Vorrichtung im Bereich von 200 bis 800% liegt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die
mindestens eine nichtkreisförmige Öffnung nierenförmig, oval oder
sichelförmig ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich in
der gegebenenfalls vorhandenen Öffnung für die Antriebswelle eine
Formnut befindet, die dreieckig, viereckig, fünfeckig, sechseckig,
siebeneckig, achteckig, sternförmig oder als Hohlritzel ausgebildet ist.
9. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche durch Spritzgießen.
10. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 7 zum Anmischen von hochviskosen, pastösen und/oder
dickflüssigen Massen.
11. Verwendung eines Materials mit einem Elastizitätsmodul im Bereich von
größer als 200 N/mm2 und/oder einer Reißdehnung im Bereich von 2 bis
1000% zur Herstellung einer Vorrichtung mit mindestens zwei nicht-
kreisförmigen Öffnungen.
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