DE10004393C1 - Mikrorelais - Google Patents
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Abstract
Das Mikrorelais besitzt ein auf einem Substrat (1) drehbar aufgehängtes Schaltteil (9), das nach Art einer Wippe durch elektrostatische Anziehung mittels geeignet angebrachter Elektroden (51, 52, 6) in zwei alternative Schaltzustände bewegt werden kann. Die Schaltfunktion wird dadurch bewirkt, daß Elektroden (31, 32), die oberhalb der Wippe am Substrat befestigt sind, durch Metallisierungen (71, 72) auf der Oberseite des Schaltteiles kurzgeschlossen werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrostatisch arbei
tendes Mikrorelais, das als Schalter verwendet werden kann
und das mit den Verfahren der Mikromechanik hergestellt wer
den kann.
Insbesondere für Anwendungen im Hochfrequenzbereich sind
elektrostatische Mikroschalter ideal geeignet und anderen
Halbleiterschaltern was das Dämpfungs- und Rauschverhalten
anbetrifft deutlich überlegen. Ein wesentlicher Vorteil der
artiger Schalter besteht darin, daß abgesehen von kapazitiven
Ladeströmen eine leistungslose Steuerung der Schaltkontakte
möglich ist. Elektrostatische Schalter mit kleiner Schaltzeit
im Bereich unterhalb von 100 µs sind mit herkömmlichen Ver
fahren nur realisierbar, wenn sehr große Schaltspannungen ak
zeptiert werden können. Generell ist bei den bekannten tech
nischen Realisierungen ein Kompromiß zwischen der Schaltge
schwindigkeit und der erforderlichen Schaltspannung einzuge
hen, da die Steifigkeit der federnden Aufhängung des Schalt
elementes bewirkt, daß für hohe Schaltgeschwindigkeiten hohe
Schaltspannungen erforderlich sind. Speziell für den Einsatz
in Mobiltelefonen stehen typisch Batteriespannungen bis höch
stens 3 V zur Verfügung; unter Verwendung von Spannungsver
vielfachern sind Schaltspannungen von maximal 12 V erreich
bar. Mikromechanische Schalter sind üblicherweise mit mikro
mechanisch herstellbaren Balken gebildet, an deren Ende die
Schaltkontakte sitzen und die durch elektrostatische Anzie
hung mittels elektrischer Potentiale auf geeignet angebrach
ten Elektroden gebogen werden, um die Kontakte zu schließen.
Bei Schaltzeiten von 20 µs werden typisch elektrische Span
nungen von 30 V und mehr benötigt. Daher sind diese Bauele
mente für den Einsatz in mobilen Telefonen oder andere Anwen
dungen im Bereich niedriger Leistung ungeeignet.
In der DE 41 13 190 C1 ist ein elektrostatisch betätigbarer
Mikroschalter beschrieben, bei dem ein als Wippe ausgebilde
tes Ankerteil einen im Abstand zu einer auf einer Unterlage
angeordneten Kraftelektrode gehaltenen Anker aufweist, der
mit zwei Schaltkontakten an einander gegenüberliegenden Sei
ten versehen ist. Diese Schaltkontakte schließen bei Betäti
gung der Vorrichtung alternativ zwei Paare von als Schalter
vorgesehenen Gegenelektroden kurz, die auf der Unterlage an
geordnet sind.
In der DE 198 23 690 C1 ist ein mikromechanisches elektrosta
tisches Relais beschrieben, bei dem in einem Ankersubstrat
ein im Bereich einer mittleren Schwenkachse über flexible
Bänder schwenkbar aufgehängter rippenförmiger Anker ausgebil
det ist. Der Anker bildet beiderseits der Schwenkachse je
weils einen in sich flexiblen, im Ruhezustand von dem Basis
substrat weg gekrümmten Ankerflügel, der bei Betätigung der
Vorrichtung auf einer Basiselektrode abrollt und einen zuge
hörigen Kontakt schließt.
In der DE 198 20 821 C1 ist ein elektromagnetisches Relais
beschrieben, das einen Wippanker mit einer Ankerplatte auf
weist, die über zwei Torsionsfedern, die mit einer Halteplat
te verbunden sind, quer zur Längsrichtung der Ankerplatte
drehbar aufgehängt ist. Die Torsionsfedern und die zur Befes
tigung des Wippankers vorgesehene Halteplatte sind in einer
inneren Ausnehmung der Ankerplatte angeordnet.
In der DE 42 05 340 C1 ist ein mikromechanisches, elektrosta
tisches Relais beschrieben, bei dem ein Ankersubstrat inner
halb eines Rahmens einen plattenförmigen Anker über elasti
sche Lagerbänder trägt, so dass eine auf dem Anker vorgesehe
ne Ankerelektrode einer Basiselektrode flächig gegenübersteht
und der Anker über die Lagerbänder parallel zur Basiselektro
de gehalten ist und bei Anlegen einer Spannung zwischen An
kerelektrode und Basiselektrode sich senkrecht zur Ebene der
Elektroden ganzflächig an die Basiselektrode anlegt.
In der Veröffentlichung von P. M. Zavracky et al.: "Microme
chanical Switches Fabricated Using Nickel Surface Micromachi
ning" in Journal of Microelectromechanical Systems 6, 3-9
(1997) sind mikromechanische Schalter beschrieben, bei denen
die miteinander elektrisch leitend zu verbindenden Anschluß
kontakte mittels eines an einem Balken angebrachten Schalt
kontaktes kurzgeschlossen werden, wenn durch Anlegen einer
Spannung zwischen den elektrisch leitenden Balken und eine
Gegenelektrode am Substrat der Balken durch elektrostatische
Kraft zum Substrat hin gebogen wird.
In der Veröffentlichung von I. Schiele et al.: "Micromechani
cal Relay with Electrostatic Actuation" in Transducers '97,
1997 International Conference on Solid-State Sensors and Ac
tuators, Chicago, S. 1165-1168 ist ein Mikrorelais be
schrieben, bei dem zum Schließen des Schalters ebenfalls ein
biegefähiger Balken elektrostatisch zum Substrat hin gezogen
wird und bei dem ein T-förmiger metallischer Ansatz an dem
Balken zum Kurzschließen der elektrisch leitend miteinander
zu verbindenden Anschlußkontakte vorhanden ist. Der Ansatz
ist von dem Rest des Balkens elektrisch isoliert.
In der Veröffentlichung von Seok-Whan Chung et al.: "Design
and Fabrication of Micro Mirror Supported by Electroplated
Nickel Posts" in Transducers '95 Eurosensors IX, Proc. of
the 8th International Conference on Solid-State Sensors and
Actuators, and Eurosensors IX, Stockholm, S. 312-315, ist
ein an Torsionsfedern aufgehängter Mikrospiegel beschrieben,
der elektrostatisch verkippt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein als Schalter
verwendbares Bauelement anzugeben, das hohe Schaltgeschwin
digkeiten bei kleiner Schaltspannung erreicht.
Diese Aufgabe wird mit dem Mikrorelais mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich aus den ab
hängigen Ansprüchen.
Das erfindungsgemäße Mikrorelais besitzt ein auf einem Sub
strat drehbar aufgehängtes Schaltteil, das nach Art einer
Wippe durch elektrostatische Anziehung mittels geeignet ange
brachter Elektroden in zwei alternative Schaltzustände bewegt
werden kann. Die Schaltfunktion wird dadurch bewirkt, daß
Elektroden, die oberhalb der Wippe am Substrat befestigt
sind, durch Metallisierungen auf der Oberseite des Schalttei
les kurzgeschlossen werden.
Es folgt eine genauere Beschreibung des erfindungsgemäßen Mi
krorelais anhand der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel eines Mikrorelais im Querschnitt.
Fig. 2 zeigt die Ausführungsform gemäß Fig. 1 in Aufsicht.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Beispiel eines Mikrorelais
im Querschnitt.
Fig. 4 zeigt die Ausführungsform gemäß Fig. 3 in Aufsicht.
In Fig. 1 sind auf einem Substrat 1 oder einer darauf vor
handenen Schicht oder Schichtstruktur im Querschnitt darge
stellt restliche Anteile einer Hilfsschicht oder Opferschicht
11, einer Strukturschicht 2 und einer elektrisch isolierenden
Schicht 20 sowie Kontaktelektroden 31, 32, die bezüglich des
Substrates fest angebracht sind. In einer Aussparung der
Schichten 11, 2, deren in der Figur mittlerer Anteil der
Übersichtlichkeit halber weggelassen und nur durch Bruchlini
en angedeutet ist, befindet sich auf dem Substrat 1 oder ei
ner darauf vorhandenen Schicht ein als Verankerung 4 vorgese
henes Strukturteil, an dem das eigentliche Schaltteil 9 auf
gehängt ist. Um das zu ermöglichen, besitzt das Schaltteil 9
in diesem Ausführungsbeispiel in der Mitte eine Aussparung,
in der die Verankerung 4 angeordnet ist. Zwischen dem Schaltteil
9 und der Verankerung 4 befinden sich längs der vorgese
henen Drehachse ausgerichtete und als Torsionsfedern wirkende
Verstrebungen 8. Diese verdrehbaren Verstrebungen 8 ermögli
chen es, das daran aufgehängte Schaltteil 9 um die durch die
Verstrebungen 8 gebildete Drehachse zu bewegen, so daß das
Schaltteil 9 eine wippende Bewegung ausführt.
Das Schaltteil 9 ist vorzugsweise zusammen mit den Verstre
bungen 8 und der Verankerung 4 oder zumindest einem oberen
Anteil der Verankerung 4 aus der Strukturschicht 2 herge
stellt. Die Strukturschicht besteht in diesem Fall aus einem
Material, das geeignete mechanische Eigenschaften besitzt, um
insbesondere eine ausreichende Stabilität des Schaltteiles 9
und gleichzeitig eine für eine rückstellende Federkraft aus
reichende Elastizität der Verstrebungen 8 zu gewährleisten.
Es kommt dafür vorzugsweise siliziumhaltiges Material in Fra
ge, insbesondere Polysilizium, Monosilizium (z. B. die Body-
Siliziumschicht eines SOI-Substrates, bestehend aus unterer
Bulk-Siliziumschicht, dünner Isolationsschicht und dünner
oberer Body-Siliziumschicht; die Isolationsschicht kann als
Opferschicht verwendet werden) oder der Verbindungshalbleiter
SiGe.
An dem Schaltteil 9 sind Kontaktelektroden 71, 72 angebracht.
Außerdem verfügt das Schaltteil über mindestens eine daran
angebrachte Aktuatorelektrode 6, die bei Verwendung von Poly
silizium für das Schaltteil durch Implantation von Dotier
stoff in das Polysilizium hergestellt sein kann. Als Gegen
elektroden hierzu sind auf dem Substrat 1 (bzw. einer darauf
vorhandenen Schicht oder Schichtstruktur) Aktuatorelektroden
51, 52 derart angebracht, daß durch alternierendes Anlegen
elektrischer Potentiale an jeweils eine dieser Aktuatorelek
troden 51, 52 infolge der dadurch bewirkten elektrostatischen
Anziehung eine wippende Bewegung des Schaltteiles hervorgeru
fen werden kann, wodurch von einer Schaltposition in die an
dere umgeschaltet wird. Falls das Schaltteil 9 Halbleiterma
terial ist, in dem durch Einbringen von Dotierstoff die Aktuatorelektrode
6 ausgebildet ist, kann das Halbleitermateri
al der Verstrebungen 8 und der Verankerung 4 ebenfalls elek
trisch leitend dotiert sein, so daß über die Verankerung zum
Substrat hin ein elektrischer Anschluß an die Aktuatorelek
trode 6 des Schaltteiles 9 ermöglicht ist. Statt dessen kann
aber auch eine elektrisch isolierte Aktuatorelektrode des
Schaltteiles vorhanden sein, die auf freiem elektrischem Po
tential (Floating) liegt. Eine elektrische Anziehung zu den
am Substrat befestigten Aktuatorelektroden 51, 52 hin wird
dann durch elektrische Ladungsinfluenz hervorgerufen.
Auf dem Schaltteil 9 befinden sich die für die eigentliche
Schaltfunktion vorgesehenen Kontaktelektroden 71, 72, die vor
zugsweise gegen die an dem Schaltteil vorhandene Aktuatore
lektrode 6 elektrisch isoliert sind. Zu diesem Zweck können
elektrisch isolierende Schichten 21, 22, z. B. Anteile der
elektrisch isolierenden Schicht 20, zwischen den Kontaktelek
troden 71, 72 und dem Schaltteil 9 vorhanden sein. Die Kon
taktelektroden 71, 72 befinden sich bei dem erfindungsgemäßen
Mikrorelais auf der Oberseite des die Wippe bildenden Schalt
teiles. In der in Fig. 1 dargestellten Schaltposition, in
der der linke Teil des Schaltteiles 9 von der am Substrat
vorhandenen Aktuatorelektrode 51 angezogen ist, schließt da
her die Kontaktelektrode 72 den durch die am Substrat befe
stigte Kontaktelektrode 32 gebildeten Schalter kurz. Das wird
deutlich anhand der in Fig. 2 dargestellten Aufsicht.
In Fig. 2 ist das Substrat 1 zwischen der elektrisch isolie
renden Schicht 2 und dem Schaltteil 9 erkennbar. Bei diesem
Ausführungsbeispiel befindet sich die Verankerung 4 in einer
mittleren Aussparung des Schaltteiles, das über die als Tor
sionsfedern wirkenden Verstrebungen 8 mit der Verankerung 4
verbunden ist. Statt dessen ist es möglich, das Schaltteil
z. B. als integrale Platte auszubilden, an der die als Aufhän
gungen vorgesehenen Verstrebungen seitlich nach außen hin an
gebracht sind. Auf der Oberseite des Schaltteiles 9, hier auf
seitlich strukturierten Ansätzen, befinden sich die auf dem
Schaltteil 9 angebrachten Kontaktelektroden 71, 72. Die Aktua
torelektrode 6 des Schaltteiles 9 ist in diesem Beispiel als
Implantation von Dotierstoff in Polysilizium ausgebildet.
Diese Implantation umfaßt den in der Fig. 2 schraffiert ein
gezeichneten Bereich einschließlich der Verstrebungen 8 und
der Verankerung 4. In den seitlichen Ansätzen, die die Kon
taktelektroden 71, 72 tragen, ist die Dotierung weggelassen,
so daß das Polysilizium hier elektrisch isoliert oder zumin
dest nur eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweist. Die
Dotierung kann aber auch in dem gesamten Schaltteil 9 vorhan
den sein. Eine ausreichende elektrische Isolation der Kon
taktelektroden 71, 72 kann, falls erforderlich, durch elek
trisch isolierende Schichten 21, 22 (z. B. ein Nitrid wie
Si3N4) zwischen den Kontaktelektroden 71, 72 und dem Schalt
teil 9 bewirkt sein. In Fig. 2 sind gestrichelt einge
zeichnet der Verlauf des in Fig. 1 dargestellten Querschnit
tes sowie die verdeckten Konturen der am Substrat befestigten
Aktuatorelektroden 51, 52.
In Fig. 2 ist deutlich erkennbar die Strukturierung der am
Substrat angebrachten Kontaktelektroden 31, 32, die jeweils
über zwei in einem geringen Abstand zueinander angeordnete
Anteile 31a, 31b bzw. 32a, 32b verfügen. Diese Anteile sind je
weils so angeordnet und ausgerichtet, daß sie bei geeigneter
Lage des wippenden Schaltteiles durch eine betreffende Kon
taktelektrode 71, 72 auf dessen Oberseite kurzgeschlossen wer
den. Somit können in diesem Ausführungsbeispiel mit dem Um
schalten des Mikrorelais gleichzeitig zwei Schaltfunktionen
ausgeführt werden, mit denen ein Schalter geschlossen und ein
zweiter Schalter gleichzeitig geöffnet wird. Alternativ ist
es möglich, das Mikrorelais auf eine Schaltfunktion zu be
schränken, indem z. B. die zweiten Kontaktelektroden 32, 72 auf
der rechten Seite weggelassen oder nicht angeschlossen wer
den. Der in Fig. 1 eingezeichnete Doppelpfeil verweist auf
die Korrespondenz zwischen den durch die jeweils eingezeich
neten Verstrebungen 8 gegebenen Drehachsen in Fig. 1 bzw.
(punktiert eingezeichnet) in Fig. 2. Die Kontaktelektroden
31, 32 können auf einer elektrisch isolierenden Schicht 20
aufgebracht und mittels Leiterbahnen angeschlossen oder über
Leiter in der Strukturschicht 2 mit elektrischen Anschlüssen
versehen sein.
In Fig. 3 ist im Querschnitt ein alternatives Ausführungs
beispiel dargestellt, bei dem die Aktuatorelektroden 53, 54
des Substrates auf der hier durchgehend eingezeichneten
Strukturschicht 20 und in diesem Beispiel darauf vorhandenen
elektrisch isolierenden Schichten 23, 24 angebracht sind und
auf der von dem Substrat (1) abgewandten Seite des Schalttei
les (9) angeordnet sind, dabei vorzugsweise das Schaltteil 9
brückenartig überspannend.
In der Aufsicht, die in Fig. 4 gezeigt ist, sind die zwei
flächigen Anteile der Aktuatorelektroden 53, 54 über dem
Schaltteil 9 eingezeichnet. Die Form dieser Aktuatorelektro
den ist im Prinzip beliebig. Die dargestellte bevorzugte Aus
führung weist gute mechanische Stabilität auf. Es vereinfacht
die Herstellung, wenn alle am Substrat angebrachten Elektro
den, die Aktuatorelektroden 53, 54 und die Kontaktelektroden
31, 32, gemeinsam strukturiert werden; die oberen Anteile
sämtlicher Elektroden befinden sich dann auf gleicher Höhe
über dem Substrat.
Als weitere Ausführungsform können am Substrat angebrachte
Aktuatorelektroden sowohl unter dem Schaltteil als auch über
dem Schaltteil angeordnet sein. Das verbessert die Schalt
kraft infolge des größeren erzielbaren Drehmomentes.
Wesentlich für das erfindungsgemäße Mikrorelais ist, daß ein
wippenförmiges Schaltteil als Aktuator vorhanden ist, auf
dessen Oberseite Kontaktelektroden angebracht sind, mit denen
Schalter geschlossen werden. Dadurch, daß für beide Schalt
richtungen eine eigene Aktuatorelektrode 51, 52 vorhanden ist,
ist es möglich, die Geschwindigkeit des Umschaltvorgangs un
abhängig von der Rückstellkraft der durch die Verstrebungen 8
gebildeten Torsionsfeder einzustellen. Der durch dieses Mi
krorelais gebildete Schalter ist daher weder beim Einschalten
noch beim Ausschalten in einem kraftfreien, sozusagen unge
steuerten Zustand und kann deshalb viel schneller in den sta
tionären Endzustand (Anschlag einer Schaltposition) gezwungen
werden. Beschränkend für die Schaltgeschwindigkeit ist nur
die durch das Trägheitsmoment der Wippe gegebene Trägheit und
die im wesentlichen durch die angelegte elektrische Spannung
begrenzte verfügbare Aktuatorkraft; die durch die Feder be
wirkte Rückstellkraft verliert demgegenüber an Bedeutung. Die
Aktuatorkraft, die elektrostatisch durch die Aktuatorelektro
den aufgebracht wird, hängt quadratisch von der angelegten
elektrischen Spannung ab und ist ansonsten ausschließlich
durch die Geometrie der Anordnung bestimmt. Das Trägheitsmo
ment hängt außer von der Geometrie auch wesentlich von der
spezifischen Dichte des Materials ab, aus dem das Schalt
teil 9 besteht. Vorzugsweise wird daher der bewegliche Teil
aus einem Material geringer Dichte, vorzugsweise aus Polysi
lizium, hergestellt. Lediglich für die Elektroden können me
tallische Beschichtungen (z. B. galvanisch abgeschiedene Me
talle oder gesputterte Metallisierungen) aufgebracht sein.
Das erfindungsgemäße Mikrorelais mit nach oben (das heißt vom
Substrat weg) schließenden Kontakten ermöglicht eine deutli
che Verringerung der bewegten Masse (Trägheitsmoment) und da
mit eine Erhöhung der Schaltgeschwindigkeit bei unverändert
niedriger Schaltspannung, da der schwerere Teil der den
Schalter bildenden Kontaktelektroden stationär bezüglich des
Substrates bleibt. Die Eigenschaften des Schalters und die
Ausübung der Schaltkraft werden bei der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung entscheidend gegenüber herkömmlichen Schaltern
verbessert.
Claims (10)
1. Elektrostatisch arbeitendes Mikrorelais mit
einem auf einem Substrat (1) beweglich angebrachten Schalt teil (9), das als Wippe ausgebildet ist,
einer auf dem Substrat (1) angebrachten Kontaktelektrode (31), die zwei mit getrennten elektrischen Anschlüssen verse hene Anteile (31a, 31b) aufweist,
einer an dem Schaltteil (9) angebrachten Kontaktelektrode (71),
zwei auf dem Substrat (1) angebrachten Aktuatorelektroden (51) und
einer an dem Schaltteil (9) angeordneten Aktuatorelektrode (6),
bei dem die auf dem Substrat (1) angebrachten Aktuatorelek troden (51, 52) so bezüglich der an dem Schaltteil (9) ange brachten Aktuatorelektrode (6) angeordnet sind, dass durch alternatives Anlegen eines elektrischen Potentials an die Ak tuatorelektroden (51, 52) eine wippende Bewegung des Schalt teiles (9) in eine jeweils andere von zwei alternativen Schaltpositionen herbeigeführt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
die auf dem Substrat (1) angebrachte Kontaktelektrode so auf der von dem Substrat abgewandten Seite des Schaltteiles (9) angeordnet ist, dass in einer der Schaltpositionen eine an dem Schaltteil (9) angebrachte Kontaktelektrode (71) die bei den Anteile (31a, 31b) kurzschließt.
einem auf einem Substrat (1) beweglich angebrachten Schalt teil (9), das als Wippe ausgebildet ist,
einer auf dem Substrat (1) angebrachten Kontaktelektrode (31), die zwei mit getrennten elektrischen Anschlüssen verse hene Anteile (31a, 31b) aufweist,
einer an dem Schaltteil (9) angebrachten Kontaktelektrode (71),
zwei auf dem Substrat (1) angebrachten Aktuatorelektroden (51) und
einer an dem Schaltteil (9) angeordneten Aktuatorelektrode (6),
bei dem die auf dem Substrat (1) angebrachten Aktuatorelek troden (51, 52) so bezüglich der an dem Schaltteil (9) ange brachten Aktuatorelektrode (6) angeordnet sind, dass durch alternatives Anlegen eines elektrischen Potentials an die Ak tuatorelektroden (51, 52) eine wippende Bewegung des Schalt teiles (9) in eine jeweils andere von zwei alternativen Schaltpositionen herbeigeführt werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass
die auf dem Substrat (1) angebrachte Kontaktelektrode so auf der von dem Substrat abgewandten Seite des Schaltteiles (9) angeordnet ist, dass in einer der Schaltpositionen eine an dem Schaltteil (9) angebrachte Kontaktelektrode (71) die bei den Anteile (31a, 31b) kurzschließt.
2. Mikrorelais nach Anspruch 1, bei dem
an dem Schaltteil (9) zwei Kontaktelektroden (71, 72) ange bracht sind und
auf dem Substrat (1) zwei Kontaktelektroden (31, 32) ange bracht sind, die jeweils zwei mit getrennten elektrischen An schlüssen versehene Anteile (31a, 31b; 32a, 32b) aufweisen und so auf der von dem Substrat abgewandten Seite des Schaltteiles (9) angeordnet sind, daß in jeder der Schaltpositionen des Schaltteiles (9) jeweils eine der daran angebrachten Kon taktelektroden (71, 72) die beiden Anteile (31a, 31b; 32a, 32b) jeweils einer der auf dem Substrat angebrachten Kontaktelek troden (31; 32) kurzschließt.
an dem Schaltteil (9) zwei Kontaktelektroden (71, 72) ange bracht sind und
auf dem Substrat (1) zwei Kontaktelektroden (31, 32) ange bracht sind, die jeweils zwei mit getrennten elektrischen An schlüssen versehene Anteile (31a, 31b; 32a, 32b) aufweisen und so auf der von dem Substrat abgewandten Seite des Schaltteiles (9) angeordnet sind, daß in jeder der Schaltpositionen des Schaltteiles (9) jeweils eine der daran angebrachten Kon taktelektroden (71, 72) die beiden Anteile (31a, 31b; 32a, 32b) jeweils einer der auf dem Substrat angebrachten Kontaktelek troden (31; 32) kurzschließt.
3. Mikrorelais nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
das Schaltteil (9) Polysilizium, Monosilizium oder SiGe ist und
eine daran angebrachte Kontaktelektrode (71, 72) aufgebrach tes Metall ist.
das Schaltteil (9) Polysilizium, Monosilizium oder SiGe ist und
eine daran angebrachte Kontaktelektrode (71, 72) aufgebrach tes Metall ist.
4. Mikrorelais nach Anspruch 3, bei dem
die an dem Schaltteil (9) angebrachte Aktuatorelektrode (6)
durch eine Implantation von Dotierstoff ausgebildet ist.
5. Mikrorelais nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem
zwischen dem Schaltteil (9) und einer daran angebrachten Kon
taktelektrode (71, 72) eine elektrisch isolierende Schicht
(21, 22) vorhanden ist.
6. Mikrorelais nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem
das Schaltteil (9) an einer auf dem Substrat (1) befestigten
Verankerung (4) mittels Verstrebungen (8) aufgehängt ist, die
längs einer Drehachse ausgerichtet sind und Torsionsfedern
bilden.
7. Mikrorelais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
die an dem Substrat angebrachten Aktuatorelektroden (51, 52)
zwischen dem Substrat (1) und dem Schaltteil (9) angeordnet
sind.
8. Mikrorelais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
die an dem Substrat angebrachten Aktuatorelektroden (53, 54)
auf der von dem Substrat (1) abgewandten Seite des Schalttei
les (9) angeordnet sind.
9. Mikrorelais nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
mindestens eine der an dem Substrat angebrachten Aktuator
elektroden (51, 52) zwischen dem Substrat (1) und dem Schalt
teil (9) angeordnet ist und mindestens eine der an dem Sub
strat angebrachten Aktuatorelektroden (53, 54) auf der von
dem Substrat (1) abgewandten Seite des Schaltteiles (9) ange
ordnet ist.
10. Mikrorelais nach Anspruch 8 oder 9, bei dem
eine Aktuatorelektrode (53, 54), die auf der von dem Substrat
(1) abgewandten Seite des Schaltteiles (9) angeordnet ist,
das Schaltteil brückenartig überspannt.
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